lenhas April 13, 2016 Hallo zusammen, nachdem ich im WPF schon zu den Themen Risikoabsicherung und Altersvorsorge wertvolle Tipps erhalten habe, will ich mich nun nach eingehender Internetrecherche und Lektüre des Kommers mit dem Thema "ETF-Sparplan" an euch wenden. Ich bin am 01. April Vollzeit als Ingenieur eingestiegen, unbefristet und im IG-Metall-Tarif. Spätestens nach der Lektüre des Kommers würde ich nun gerne passiv investieren und einen ETF-Sparplan starten. Das Ganze dient allgemein dem Vermögensaufbau, in ca. 10 Jahren steht evtl. ein Immobilienerwerb auf dem Plan (was im Moment aber eher unwahrscheinlich ist). Insgesamt wäre das Vorhaben aber mit langer Vorlaufzeit und ein ggfs. notwendiger (Teil-)ausstieg daher ein wenig planbar. Zudem wären auch noch andere Vermögenswerte (und ein anstehendes Erbe) als Eigenkapital vorhanden. Auf lange Sicht will ich auch den Großteil der Altersvorsorge über diesen Weg bedienen. Risikoabsicherung ist vorhanden. Nach Abzug aller Kosten verbleiben ca. 1000 € freies Kapital. Bereits vorhanden sind 20.000 Tagesgeld, 20.000 Festgeld (Laufzeit bis Februar 2018) und 11.000 Depot (hauptsächlich Einzelaktien). Ich strebe eine 50/50-Aufteilung "risikofrei" zu "risikobehaftet" an. Eine Möglichkeit wäre nun also einen Teil vom Tagesgeldkonto als Einmalanlage herzunehmen und dann die Sparraten entsprechend anzupassen. Im Sommer hat mein doch etwas älteres Auto aber TÜV und im Herbst will ich wahrscheinlich einen berufsbegleitenden Master starten, weshalb ich das Tagesgeld erst mal nicht anfassen will. Stattdessen würde ich die Sparrate anfangs stark für den ETF-Sparplan gewichten, vllt. sogar die kompletten 1000 in den Sparplan stecken. Damit hätte ich - mit einer "Milchmädchenrechnung" von 5% Rendite im risikobehafteten Teil und 1 % im risikofreiem (mir ist klar, dass man davon nicht fix ausgehen kann, ein Richtwert ist aber evtl. doch nützlich) - Anfang 2018 die Wunschallokation erreicht. Nun zum geplanten ETF-Sparplan: - Ich habe mich für die 3-ETF-Variante mit 50% Welt, 20% Europa und 30% EM entschieden. SmallCaps oder dergleichen will ich ggfs. später, wenn das Depot etwas größer ist dazu nehmen. - Ich habe über justetf alle sparplanfähigen und thesaurierenden (Sparerpauschbetrag ausgeschöpft) herausgefiltert und näher betrachtet. Dabei schwanke ich nun zwischen folgenden ETFs bzw. habe folgende ausgewählt Welt: CFS db x-trackers MSCI World Index UCITS ETF (DR) 1C | IE00BJ0KDQ92 | Sampling, 897 Mio, Irland | TER 0,19% ComStage MSCI World TRN UCITS ETF | LU0392494562 | Swap, 583 Mio, Luxemburg | TER 0,20% Europa db x-trackers STOXX Europe 600 UCITS ETF (DR) 1C | LU0328475792 | Sampling, 895 Mio, Luxemburg | TER 0,20% ComStage STOXX Europe 600 NR UCITS ETF | LU0378434582 | Swap, 193 Mio, Luxemburg | TER 0,20% EM ComStage MSCI Emerging Markets TRN UCITS ETF | LU0635178014 | Swap, 102 Mio, Luxemburg | TER 0,25% Erläuterungen: - Replikation physisch vs. synthetisch: oftmals werden physische Replizierer eher empfohlen als Swapper. Dies ist eigtl. der einzige Punkt, den ich im Kommer nicht so gut beschrieben finde, da dort Swapper nicht empfohlen werden, aber eine ausführliche Begründung fehlt. Hat hier nochmal jemand Input von euch? Grundsätzlich wären mir physische Replizierer aber "sympathischer". - steuerlich: ein Nachteil der beiden Sampler bei Welt und Europa ist natürlich die Steuerhässlichkeit. Ich habe aber auch schon Meinungen gelesen, dass dieser Aufwand sich auch in Grenzen hält. Was ist eure Meinung dazu? Zeitgleich würde das natürlich für Swapper sprechen Zum Broker: Mein aktuelles Depot ist bei der comdirect und ich bin eigentlich auch recht zufrieden. Aufgrund der großen Auswahl und der niedrigen Gebühren überlege ich aber meinen ETF-Sparplan bei flatex laufen zu lassen. Hat hier jemand Erfahrungen? Z.B. wie zuverlässig und richtig die Bescheinigungen für das Finanzamt kommen? Was haltet ihr von meinen Plänen? Wie seht ihr die ETF-Auswahl? Ich freue mich auch, wenn ihr mir andere ETFs empfehlt. Ich bedanke mich schon im Voraus für Eure Rückmeldungen und freue mich auf eine angeregte Diskussion. Beste Grüße --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Hier meine Angaben: 1. Erfahrungen mit Geldanlagen Aktueller Depotstand 11.000€, 10.500€ Einzelaktien und ca. 500€ ETF (war vor einigen Jahren ein kleiner Kauf zum "Ausprobieren") Ein Verkauf von Hyundaiaktien mit 100% Kursgewinn (Gesamtwert von 1000€ auf 2000€) vor ca. 2 Jahren 2. Darstellung bereits vorhandener Fondspositionen Außer dem oberen ETF, der lediglich zum Ausprobieren war und wohl auf lange Sicht keine größere Rolle spielen wird habe ich keine Fonds. 3. Zeitliche Aufwandsbereitschaft für eure Fondsanlage Derzeit beschäftige ich mich sehr intensiv damit, wie ich mein Geld anlegen will. Ich habe viel im WPF, Finanzwesir etc. und auch den Kommer gelesen. Auf lange Sicht will ich aber nicht so viel Zeit, wie jetzt anfangs, verwenden, sondern passiv investieren und außer dem halbjährlichen bis jährlichen Rebalancing nicht viel machen. Meine Einzelaktien habe ich zudem täglich kurz im Blick. Ich gehe aber davon aus, dass ich auch weiter im WPF lesen werde und auf dem laufenden bleiben will. 4. Risikotyp/Risikobereitschaft/Umgang mit Verlusten Da ich plane mein ETF-Depot für längere Zeit zu erhalten, kann ich auch mit zwischenzeitlichen Kursverlusten umgehen und werde wohl keine Panikverkäufe tätigen. Habe ich bei meinen Einzelaktien bisher auch nicht gemacht. Optionale Angaben 1. Alter 24 2. Berufliche Situation Berufseinstieg am 01. April als Ingenieur, großer Automobiler, unbefristeter Tarifvertrag 3. Sparer-Pauschbetrag ausgeschöpft? Ja 4. Aktive und/oder passive Fonds gewünscht passiv, spätestens nach Lektüre des Kommers ;-) Über meine Fondsanlage 1. Anlagehorizont - mind. 10 Jahre, falls Immobilie (aktuell eher unwahrscheinlich) - 40 Jahre, falls rein zur Altersvorsorge 2. Zweck der Anlage - Vermögensaufbau, evtl. Immobilie in frühestens 10 Jahren (Ausstieg wäre einigermaßen planbar, da 2-3 Jahre vorher bekannt und auch weiteres Eigenkapital vorhanden) - Altersvorsorge 3. Einmalanlage und/oder Sparplan - Sparplan - ggfs. Einmalanlage, abhängig von Master/Autokauf im Herbst 2016 4. Anlagekapital - mtl. ca. 1000 €, evtl. verteilt auf Tagesgeld und ETF-Depot (siehe Erläuterung oben) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
xfklu April 13, 2016 · bearbeitet April 13, 2016 von xfklu physische Replizierer eher empfohlen als Swapper ... Swapper nicht empfohlen ... physische Replizierer "sympathischer". Dann nimm physische Replizierer. Wieviele Gründe brauchst Du noch? Hier findest Du für jeden Index einen passenden: http://www.wertpapie...tandardindizes/ Steuerhässlichkeit. ...Aufwand ... Dann nimm "steuerfreundliche". Hier findest Du für fast jeden Index einen passenden: http://www.wertpapie...tandardindizes/ Zum Broker: Wenn Du Dir ein paar steuerfreundliche physische Replizierer ausgesucht hast, dann suchst Du Dir eine dazu passende Depotbank. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Ramstein April 13, 2016 Erläuterungen:- Replikation physisch vs. synthetisch: oftmals werden physische Replizierer eher empfohlen als Swapper. Dies ist eigtl. der einzige Punkt, den ich im Kommer nicht so gut beschrieben finde, da dort Swapper nicht empfohlen werden, aber eine ausführliche Begründung fehlt. Hat hier nochmal jemand Input von euch? Was meinst du, wie oft dieser Punkt im WpF schon diskutiert wurde? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Lukaschi April 13, 2016 · bearbeitet April 13, 2016 von Lukaschi Ein bereits in 10 Jahren anstehender Immobilienkauf ist m.M.n. nicht für Aktien geeignet. 10 Jahre ist einfach zu wenig bzw hart an der Grenze zu "zu wenig Laufzeit für Aktien". Was passiert wenn die Börse in 9 Jahre einbricht. Du hast 180k drin wenn sie wie jetzt gerade steht, aber nur 100k wenn sie einbricht. Ist dir so klar und du bist dir dem Risiko bewusst? Ich würde es wenn dann so machen, das du je näher kommender Immobilienwunsch die Aktienquote deutlich verringerst. Edit: Warum machst du es nicht mit Einzelaktien, wenn du sowieso schon "gute" Erfahrungen gesammelt hast? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
xfklu April 13, 2016 · bearbeitet April 13, 2016 von xfklu Was meinst du, wie oft dieser Punkt im WpF schon diskutiert wurde? Kleiner Tipp: sehr oft Hier findest Du einiges: Synthetisch replizierender ETF oder physisch replizierender ETF? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Gast231208 April 13, 2016 Nun zum geplanten ETF-Sparplan: - Ich habe mich für die 3-ETF-Variante mit 50% Welt, 20% Europa und 30% EM entschieden. SmallCaps oder dergleichen will ich ggfs. später, wenn das Depot etwas größer ist dazu nehmen. - Ich habe über justetf alle sparplanfähigen und thesaurierenden (Sparerpauschbetrag ausgeschöpft) herausgefiltert und näher betrachtet. Dabei schwanke ich nun zwischen folgenden ETFs bzw. habe folgende ausgewählt Welt: CFS db x-trackers MSCI World Index UCITS ETF (DR) 1C | IE00BJ0KDQ92 | Sampling, 897 Mio, Irland | TER 0,19% ComStage MSCI World TRN UCITS ETF | LU0392494562 | Swap, 583 Mio, Luxemburg | TER 0,20% Europa db x-trackers STOXX Europe 600 UCITS ETF (DR) 1C | LU0328475792 | Sampling, 895 Mio, Luxemburg | TER 0,20% ComStage STOXX Europe 600 NR UCITS ETF | LU0378434582 | Swap, 193 Mio, Luxemburg | TER 0,20% EM ComStage MSCI Emerging Markets TRN UCITS ETF | LU0635178014 | Swap, 102 Mio, Luxemburg | TER 0,25% Erläuterungen: - Replikation physisch vs. synthetisch: oftmals werden physische Replizierer eher empfohlen als Swapper. Dies ist eigtl. der einzige Punkt, den ich im Kommer nicht so gut beschrieben finde, da dort Swapper nicht empfohlen werden, aber eine ausführliche Begründung fehlt. Hat hier nochmal jemand Input von euch? Grundsätzlich wären mir physische Replizierer aber "sympathischer". - steuerlich: ein Nachteil der beiden Sampler bei Welt und Europa ist natürlich die Steuerhässlichkeit. Ich habe aber auch schon Meinungen gelesen, dass dieser Aufwand sich auch in Grenzen hält. Was ist eure Meinung dazu? Zeitgleich würde das natürlich für Swapper sprechen Zum Broker: Mein aktuelles Depot ist bei der comdirect und ich bin eigentlich auch recht zufrieden. Aufgrund der großen Auswahl und der niedrigen Gebühren überlege ich aber meinen ETF-Sparplan bei flatex laufen zu lassen. Hat hier jemand Erfahrungen? Z.B. wie zuverlässig und richtig die Bescheinigungen für das Finanzamt kommen? Was haltet ihr von meinen Plänen? Wie seht ihr die ETF-Auswahl? Ich freue mich auch, wenn ihr mir andere ETFs empfehlt. Neulich im Autoforum, suchte ich Hilfe beim Kauf eines neuen Fahrzeugs. Meine Fragen waren: - soll ich einen Neuwagen oder einen deutlich günstigeren Jahreswagen nehmen? - ein sparsamer Sprit-Verbrauch wäre mir wichtig, aber er sollte halt auch einige PS unter der Motorhaube haben. - eigentlich mag ich keine grünen Autos, aber deren Preis ist zur Zeit deutlich billiger. Soll ich trotzdem den Grünen kaufen? Pampige Antwort: werde Dir erstmal klar was du willst, alle Informationen findest du hier im Autoforum, wurde schon alles tausendmal beantwortet. Also nicht sauer sein über meine Vorredner, nur es liegt allein an Dir was DIR wichtig ist. Aufteilung im ETF-Bereich passt, ausreichend Rücklagen in Tagesgeld und Festgeld sind vorhanden (und kommen wohl noch hinzu), alles andere ist Geschmackssache. Es gibt immer Gründe dafür oder dagegen, für dich muss es die richtige Wahl sein. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
lenhas April 13, 2016 · bearbeitet April 13, 2016 von lenhas Vielen Dank schon Mal für Eure Rückmeldungen. Die Frage zu physisch vs. synthetisch ziehe ich zurück. Den Beitrag von Licuala habe ich auch schon gelesen und mir sind die Unterschiede schon grundsätzlich bekannt. Mich hätte nur interessiert, wie ihr das persönlich handhabt, also z. B. nur auf physische setzt. Aber die Frage hat sich damit erledigt. @xfklu: Die Listen werde ich spätestens am Wochenende durchschauen. Ich habe mit justetf gearbeitet und da sind bei sparplanfähigen und thesaurierenden nur Swapper oder physische mit ausländischem Domizil übrig geblieben. Ich werde das aber nochmal prüfen. @pillendreher: Da hast du wohl recht damit. Vielen Dank für deine Antwort und die Rückmeldung, dass nichts Grundlegendes verkehrt zu machen scheine. Ein bereits in 10 Jahren anstehender Immobilienkauf ist m.M.n. nicht für Aktien geeignet. 10 Jahre ist einfach zu wenig bzw hart an der Grenze zu "zu wenig Laufzeit für Aktien". Was passiert wenn die Börse in 9 Jahre einbricht. Du hast 180k drin wenn sie wie jetzt gerade steht, aber nur 100k wenn sie einbricht. Ist dir so klar und du bist dir dem Risiko bewusst? Ich würde es wenn dann so machen, das du je näher kommender Immobilienwunsch die Aktienquote deutlich verringerst. Edit: Warum machst du es nicht mit Einzelaktien, wenn du sowieso schon "gute" Erfahrungen gesammelt hast? Es ist allgemein sehr unsicher, ob ich später überhaupt eine Immobilie kaufen will. Die 10 Jahre wären der Zeitraum, wo das frühestens der Fall wäre. Da das aber kein Muss für mich ist, könnte ich das zeitlich ggfs. auch dann anpassen. Falls sich der Wunsch später doch manifestiert, würde ich, wie du vorgeschlagen hast, die Aktienquote (bei guter Gelegenheit) nach und nach verringern. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
HnsPtr April 13, 2016 · bearbeitet April 13, 2016 von HnsPtr Die Farbe deines Eröffnungsposts ist sehr ansprechend! Soll der berufsbegleitende Master etwas mit Design zu tun haben? Da sehe ich viel Potential bei dir. Der Tarifvertrag kennt evtl. eine Probezeit? Ich würde in der aktuellen Situation die "40-Jahre-Sparrate in Aktien" auf etwa 10% des Nettogehalts beschränken und den Rest des Geldes auf das Tagesgeldkonto legen. Nach dem Berufseinstieg möchte man als Mitarbeiter eines "großen Automobilers" (oder bist du ein "großer Automobiler"?) vielleicht zuerst einmal einen kleinen Segelurlaub mit freundlichen Kollegen machen? Oder man fällt noch in der Probezeit dem nächsten Abgasskandal zum Opfer? Ich würde, kaum 2 Wochen nach dem Berufseinstieg, eher sachte mit der Anlage in Aktien anfangen und prüfen, ob man nicht erst einmal etwas Geld "verleben" möchte. Auch würde ich nach dem geglückten Berufseinstieg 100% meiner Kraft und Gedanken darauf verwenden, mich im Unternehmen zu etablieren. Das ist wertvoller als 5% Rendite auf ein paar 10k Euro. Genauso würde ich mir über den berufsbegleitenden Master frühestens nach dem Ende der Probezeit Gedanken machen. Viel Erfolg. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
lenhas April 13, 2016 · bearbeitet April 13, 2016 von lenhas Hallo, vielen Dank für deinen (fast väterlichen) Rat Ich habe keine Probezeit, weil ich schon seit 2011 dual im Unternehmen studiert habe und nun übernommen wurde. Ich habe also auch schon vorher verdient (zusätzlich Stipendium und Nebenjob), der Konsum sollte nun also nicht exorbitant steigen und ein moderater Anstieg ist auch schon einkalkuliert. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag