Warum zahlt eine Bank heute 0,8% aufs Tagesgeld, wenn sie doch...

[Tompom]

Warum zahlen viele Banken, auch bekannte deutsche Institute, heute 0,5% und mehr aufs Tagesgeld, zahlen Tagesgeldvergleichern Provisionen, bieten Online-Banking-Websites an und haben jede Menge anderer Kosten, nur um Kleckerbeträge von Endkunden einzusammeln, wenn sie sich doch stattdessen mittlerweile das Geld einfach für 0% von der EZB leihen können? Das verstehe ich nicht.

[Ramstein]

Für Geld von der EZB müssen sie Sicherheiten hinterlegen; dir müssen sie nur versprechen zu zahlen und werden dabei noch durch die gesetzliche Einlagensicherung "subventioniert".

[Tompom]

@Ramstein: Danke für Deine schnelle Antwort, das ist interessant. Was müssen das denn genau für Sicherheiten sein? Warum braucht die EZB von einer großen, bekannten Bank mit ordentlichem Rating Sicherheiten? Die EZB will doch gerade, dass die Banken sich Geld bei ihr leihen (damit sie es in Form von Krediten in Umlauf bringen), warum macht sie es ihnen "schwierig"?

[herr_welker]

Die EZB verlangt notenbankfähige Sicherheiten.

 

Das sagt Wiki dazu.

 

Mittlerweile kann das aber auch der letzte Schrott sein. Ein Artikel von Spiegel. Ausgabe 2011.

ABS Papiere oder auch Euro Staatsanleihen mit schlechtem Ranking.

 

Edit:

Wenn die Bank keine entsprechenden Sicherheiten hat, dann kann sie auf Emergency Liquidity Assistance zurückgreifen.

 

 

Warum braucht die EZB von einer großen, bekannten Bank mit ordentlichem Rating Sicherheiten?

Große bekannte Banken gehen auch Pleite. Gäbe es keine Einlagensicherung würde ich kein Geld bei der Deutschen Bank halten....

Wenn du für 150.000 Euro ein Haus bauen willst, dann verlangt die Bank auch Sicherheiten von dir. (hier das Haus)

 

 

Edit:

Schau mal. Hier ab Minute 3 wird es auch erwähnt, dass die Banken Sicherheiten brauchen.

https://www.youtube.com/watch?v=vWVO0XqFPPw&ebc=ANyPxKr3W5jOeo0aKwyzQPNmsIFl8cSiNDspWBFTA9XUsBHCD_Y4jx5ef7b_cRLZiJ2X3wFPpIJEJ2GJzRGCmCwMuFeF8wXcuA&nohtml5=False

[Cellardoor]

Ein wichtiger Grund ist Kundenakquise. Sie fangen dich mit subventioniertem Tagesgeld, etc. ein und wenn du zufrieden mit der Bank bist, eröffnest du ein Depot und zahlst Ordergebühren, nimmst einen Kredit auf, usw.

[art vandelay]

Mal eine theoretische Frage zu den Sicherheiten, ohne Bezug zur Geldanlage:

 

Banken brauchen Sicherheiten, um Geld von der Notenbank zu bekommen. Gleichzeitig brauchen sie Geld, um überhaupt diese Sicherheiten zu erwerben. Bin ich blöd, oder ist das ein Henne-Ei-Problem?

 

Haben Banken zuerst die Sicherheiten zur Beschaffung von Geld oder zuerst das Geld zur Beschaffung von Sicherheiten?

[herr_welker]

Haben Banken zuerst die Sicherheiten zur Beschaffung von Geld oder zuerst das Geld zur Beschaffung von Sicherheiten?

Zuerst war das Geld da. z.B. als Investitionsgrundlage.

 

Wenn du eine Million hast, dann kannst du auch eine Bank gründen.

Als nächsten brauchst du Kohle. D.h du suchst Kunden die Geld bei dir anlegen wollen.

Sagen wir da kommt eine Million zusammen. Festgeld auf 10 Jahre. Du zahlst 1,5% p.a. an Zinsen.

Dann gehst du her und kaufst damit eine europäische Staatsanleihe mit 10 jähriger Laufzeit. Diese zahlt dir zwischen 1,5 p.a (Spanien) und 9,13% (Griechenland).

Die Differenz ist dein Gewinn.

 

Jetzt wäre es aber ziemlich blöd die Staatsanleihen im Keller verstauben zu lassen. Die sind immerhin eine Million Euro Wert. Also gehst du her und gibst die Staatsanleihen als Sicherheit bei der EZB an.

Die gibt dir eine Million Euro zu 0%. Damit kannste dann was anderes treiben.

[Ramstein]

Wenn du eine Million hast, dann kannst du auch eine Bank gründen.

Falsch: Mindesteigenkapital 5 Millionen.

[bondholder]

Wenn du eine Million hast, dann kannst du auch eine Bank gründen.

In der EU reicht so ein Kleckerbetrag zwar für die Gründung eines Finanzdienstleistungsinstituts, aber ohne Vollbanklizenz [CRR-Kreditinstitut] ist das Einlagengeschäft verboten!

[art vandelay]

Haben Banken zuerst die Sicherheiten zur Beschaffung von Geld oder zuerst das Geld zur Beschaffung von Sicherheiten?

Zuerst war das Geld da. z.B. als Investitionsgrundlage.

 

Wenn du eine Million hast, dann kannst du auch eine Bank gründen.

Als nächsten brauchst du Kohle. D.h du suchst Kunden die Geld bei dir anlegen wollen.

Sagen wir da kommt eine Million zusammen. Festgeld auf 10 Jahre. Du zahlst 1,5% p.a. an Zinsen.

Dann gehst du her und kaufst damit eine europäische Staatsanleihe mit 10 jähriger Laufzeit. Diese zahlt dir zwischen 1,5 p.a (Spanien) und 9,13% (Griechenland).

Die Differenz ist dein Gewinn.

 

Jetzt wäre es aber ziemlich blöd die Staatsanleihen im Keller verstauben zu lassen. Die sind immerhin eine Million Euro Wert. Also gehst du her und gibst die Staatsanleihen als Sicherheit bei der EZB an.

Die gibt dir eine Million Euro zu 0%. Damit kannste dann was anderes treiben.

 

Und wie komme ich an die x Milllionen zur Gründung einer Bank?

Wenn zuerst das Geld da war, beginnen wir dann mit der Ausgabe des Geldes als Kopfquote in Höhe von 60 D-Mark pro Nase 1948?

 

Nehmen wir an, ich komme nach Einführung des Geldes durch Einnahmen an das Gründungskapital einer Bank. Nun habe ich 1 Million. Damit kaufe ich jetzt ein verpfändbares Wertpapier. Der Wertpapieremittent hat nun mein Geld, ich sein Wertpapier. Nun gehe ich mit dem Wertpapier zur Notenbank und bekomme im Gegenzug wieder den Kaufbetrag des Wertpapiers von der Notenbank?

 

So von Grund auf nicht einfach vorstellbar.

 

 

 

[Schwachzocker]

@Ramstein: Danke für Deine schnelle Antwort, das ist interessant. Was müssen das denn genau für Sicherheiten sein? Warum braucht die EZB von einer großen, bekannten Bank mit ordentlichem Rating Sicherheiten?

Gibt es denn solche Banken? Und was ist ein "ordentliches" Rating? Das von Moody's, S&P und Co? Dann bestimmen private Ratingagenturen faktisch auch über die Währungen.

[tyr]

Geht doch in eine beliebige Bibliothek und lest euch Grundlagenwissen zum Aufbau von Banken an. Es hat doch keinen Sinn, wenn das jetzt alles mühsam hier im Thread Stück für Stück erarbeitet und wiedergekäut wird.

 

Was kommt sonst als nächstes? Die Frage, wie Geld in Banken geschaffen wird und welche Rechtsgrundlagen dazu bestehen? Danach dann noch die seitenlange Erklärung, wie eine Zinsfindung funktioniert und wie man als Bank eine Kreditvergabe durchführt, wie man eine Bilanz aufstellt usw.?

 

Den Sinn für das Forum kann ich nicht erkennen. Das hier soll doch kein Forum für Bankgründer sein, sondern nach meinem Verständnis eine Diskussionsplattform für Finanzen von Privatpersonen. Da kann man durchaus auch mal ein paar Verständnisfragen stellen, aber die Grundlagen der Finanzwirtschaft hier auszuarbeiten hat meines Erachtens keinerlei Sinn.

[art vandelay]

Geht doch in eine beliebige Bibliothek und lest euch Grundlagenwissen zum Aufbau von Banken an. Es hat doch keinen Sinn, wenn das jetzt alles mühsam hier im Thread Stück für Stück erarbeitet und wiedergekäut wird.

 

Was kommt sonst als nächstes? Die Frage, wie Geld in Banken geschaffen wird und welche Rechtsgrundlagen dazu bestehen? Danach dann noch die seitenlange Erklärung, wie eine Zinsfindung funktioniert und wie man als Bank eine Kreditvergabe durchführt, wie man eine Bilanz aufstellt usw.?

 

Den Sinn für das Forum kann ich nicht erkennen. Das hier soll doch kein Forum für Bankgründer sein, sondern nach meinem Verständnis eine Diskussionsplattform für Finanzen von Privatpersonen. Da kann man durchaus auch mal ein paar Verständnisfragen stellen, aber die Grundlagen der Finanzwirtschaft hier auszuarbeiten hat meines Erachtens keinerlei Sinn.

 

War keinesfalls meine Absicht, den Strang zu okkupieren, aber die Nachfrage erschien mir hier passend. Die Bundesbank stellt allgemein für nicht wenige Fragen (aber nicht alle) recht gutes Informationsmaterial zum Thema Geld und Banken bereit.

[herr_welker]

Wenn du eine Million hast, dann kannst du auch eine Bank gründen.

Falsch: Mindesteigenkapital 5 Millionen.

Okay. Die Bankenlizenz gibts für ne Million.......

 

Und wie komme ich an die x Milllionen zur Gründung einer Bank?

Durch harte Arbeit. :lol:

Ne, musste dir halt ergaunern, so wie andere auch.

 

Nehmen wir an, ich komme nach Einführung des Geldes durch Einnahmen an das Gründungskapital einer Bank. Nun habe ich 1 Million. Damit kaufe ich jetzt ein verpfändbares Wertpapier. Der Wertpapieremittent hat nun mein Geld, ich sein Wertpapier. Nun gehe ich mit dem Wertpapier zur Notenbank und bekomme im Gegenzug wieder den Kaufbetrag des Wertpapiers von der Notenbank?

Jop. Du bekommt sozusagen den Kaufbetrag und zusätzlich natürlich die Verpflichtung das Geld zurückzuzahlen.

 

Gleiches Beispiel:

Du hast 300.000 Euro. Damit baust du ein Haus. Jetzt hast du ein Haus, aber kein Geld.

Jetzt gehst du zur Bank und sagst, dass du Geld willst und dein Haus als Sicherheit hergibst.

Nach einer Unterschrift hast du 150.000 Euro (Kredit der Bank) und immernoch dein Haus.....

 

In den USA war es teilweise so:

Du kaufst einen Haus auf Kredit.

Nächstes Jahr konntest du den Kredit aufstocken, weil die Häuserpreise gestiegen sind.

Durch den höheren Kredit, konntest du die Kreditraten bezahlen.

Auf gut deutsch: Du musst überhaupt keinen eigenen Dollar bezahlen. Alles bezahlt sich von selbst.

Bis im Zuge der Wirtschafts- und Finanzkrise die Häuserpreise stark gefallen sind. Die Banken wollten weitere Sicherheiten haben (die natürlich keiner hatte) und dann haben sie dich vor die Tür gehockt.

Diesen Menschen hat übrigens keiner finanziell unter die arme gegriffen oder irgendwelche Rettungsschirme aufgespannt.

 

Gut finde ich auch das hier: