IRRer-Zins April 12, 2016 Da das Thema in diverse Unterforen passen könnte, sich aber mit einem hier passenden Produkt beschäftigt, poste ich es hier. Bei Portfolios, die nicht mehr ausreichend mit neuen Zuflüssen rebalanct werden können, entsteht zwangsläufig die Problematik der Besteuerung bei Veräußerung. Ebenfalls kann dies bei Tradingstrategien entstehen, welche von Erfolg gekrönt sind. Die Idee, um dies zu vermeiden ist folgende: Der Großteil (1-X%) wird wie bisher im gewünschten Portfolio angelegt, dazu aber eine Rentenmantelversicherung zu X% des Portfoliowertes angelegt. Das Rebalancing wird bei positiven Ertragslagen der Portfolioanteile mit der Rentenmantelversicherung durchgeführt, bei negativer Ertragslage mit dem eigentlichen Portfolio. Dadurch sollte es möglich sein den vollen Anlagebetrag bis zum Renteneintritt, vorzeitigen Entnahmen oder Kündigung der Rentenversicherung zu nutzen, ohne einer Besteuerung zu unterliegen. In fortgeschrittenem Alter ist eine Nutzung für Tax-Loss-Harvesting eventuell denkbar. Die Frage ist, ob das ganze lohnenswert ist, da hierdurch Zusatzkosten von ca. 0,4% p.a., vgl. hier, entstehen; bei unterstelltem Portfolioanteil von 10% also bis 4% des Versicherungsbetrages. Hat jemand das schon durchgeführt und kann etwas hinsichtlich Ausführungsgeschwindigkeit evtl. Spreads usw. beim Fondswechsel in der Versicherung? Wichtig wäre, dass im Versicherungsmantel die Fonds, ETFs möglichst frei gewichtet werden können. Hat jemand konkrete Produkte als Vorschlag? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
edwin April 13, 2016 Also wenn es nur um Rebalancing geht, braucht man den Mantel wohl eher nicht, die Mantelkosten fressen ja in etwa den Steuervorteil auf. Interessant wäre vlt. eine Liechtensteiner Versicherung wo man alle Vermögensgegenstände einbringen kann, Aktien, Fonds, Immobilien, Gold, Sachwerte, Oldtimer, Kunst, für Deutsche allerdings nicht mehr steuerbegünstigt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Mvp April 14, 2016 Finde die Frage besonders interessant im Hinblick darauf, dass man bei einem Anlagehorizont von 30 Jahren durchaus mal das Anlagevehikel wird wechseln wollen, dabei können die Nachteile durch zwischenzeitliche Versteuerung schon groß sein. Wie sieht es da generell mit Produkten aus Schicht 3 aus (Flex)? Im Prinzip wäre eine Anlage in diese Produkte einer freien Anlage ja durch den Steuervorteil nach 12 Jahren und >60 Jahre Alter und die freie Wechselbarkeit der Anlagen innerhalb des Mantels ja überlegen. Dafür würde ich auch 1% zahlen... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
polydeikes April 14, 2016 Kommt drauf an, was man kaufen möchte. Hinsichtlich aktiver Fonds käme eine Police mit voller Kickbackregelung in Betracht, bspw. die HFRV der InterRisk. Soll es eher auf die einfachen 2-3-4 ETF Sparpläne rauslaufen, dann reicht auch die SFRV. Beides Honorarvarianten ... Kostenseitig attraktiv wird es, wenn man über die Einmalbeiträge (+Sonderzahlungen später) statt laufender Beitragszahlung geht. Für die ganz simple Variante ala Arero reicht der flexible Vorsorgeplan Invest von Cosmos. --- Will man einen Mantel steuerlich endoptimiert über mitversicherte Person und steuerfreie Todesfallleistung, wird die Auswahl schwieriger. Deutsche Anbieter haben fixe maximale Endalter, bis dahin muss die mitversicherte Person dann auch gestorben sein. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
IRRer-Zins April 14, 2016 Kommt drauf an, was man kaufen möchte. Hinsichtlich aktiver Fonds käme eine Police mit voller Kickbackregelung in Betracht, bspw. die HFRV der InterRisk. Soll es eher auf die einfachen 2-3-4 ETF Sparpläne rauslaufen, dann reicht auch die SFRV. Beides Honorarvarianten ... Kostenseitig attraktiv wird es, wenn man über die Einmalbeiträge (+Sonderzahlungen später) statt laufender Beitragszahlung geht. Für die ganz simple Variante ala Arero reicht der flexible Vorsorgeplan Invest von Cosmos. --- Will man einen Mantel steuerlich endoptimiert über mitversicherte Person und steuerfreie Todesfallleistung, wird die Auswahl schwieriger. Deutsche Anbieter haben fixe maximale Endalter, bis dahin muss die mitversicherte Person dann auch gestorben sein. Danke für die Antwort. Genau diese Variante schwebte mir vor. Einmalbetrag, bei Bedarf später Sonderzahlungen. Dazu hatte ich auch die Interriskangebote gefunden; sonst wäre die Frage auch gar nicht entstanden. Kostenseitig fällt mir die Einschätzung durch die fehlenden Kenntnisse des Honorars schwer. Wie hoch wird die Kostenquote (%p.a. auf 10 Jahresbasis) bei Einmaleinzahlung für die Versicherung in etwa sein? Das mit Todesfallleistungen und anderen Dingen, stellt dann sicherlich den nächsten Schritt dar, wenn man sich für diese Form der Anlage entscheidet. Bei Anlagehorizont von 15 Jahren ist das sehr interessant, wenn man Anfang bis Mitte 50 ist. Dann hätte man bei Renteneintritt einige Optionen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
polydeikes April 14, 2016 · bearbeitet April 14, 2016 von polydeikes Kostenseitig fällt mir die Einschätzung durch die fehlenden Kenntnisse des Honorars schwer. Es gibt unterschiedliche Honorarmodelle, kann man so nicht verallgemeinern. Ich bevorzuge ganz klar rein stundenbasierte Modelle, absolutes NoGo sind prozentuale Modelle ähnlich Courtage. Beispiel: Courtage auf einen LV Vertrag liegt idR noch bei mind. 30 bis max 50 Promille. Zahle ich 100 mtl. über 30 Jahre und beträgt der Courtagesatz 42 Promille, ergibt das ... 100 x 12 x 30 x 42 / 1000 = 1512 Courtage Zahle ich mehr ein, steigt die Bewertungssumme und somit die Courtage ... 400 x 12 x 30 x 42 / 1000 = 6048 Courtage Nun kann mir aber keiner erzählen, dass ein 400 mtl. vs. 100 mtl. automatisch auch den 4fachen Stundenaufwand benötigen würde, das ist absurd. Genau das Problem kommuniziere ich in der beruflichen Praxis bspw. zuerst. --- Bei tatsächlicher Stundenvergütung hängt es vom Stundensatz und dem Zeitaufwand ab. Makler liegen bei Vermittlung um die 150/h ohne USt, Versicherungsberater mit USt deutlich drüber und VDHler idR auch. Steuerlich absetzbar sind Honorare nur für bspw. Rürup, Riester, BU ... aber nicht für eine PRV. IdP dauert eine Schicht 3 Fondspolice für versierte Kunden ca. 1-2 Stunden in der Vermittlung, Nachbearbeitung (will man auch noch große Dokumentation haben, kommt für quasi nix ne weitere Stunde dazu), macht 150 - 300 Euro Honorar. Bei der HFRV fällt dann noch die Lizenzgebühr für den VDH von 75 zzgl. USt an. --- Wie hoch wird die Kostenquote (%p.a. auf 10 Jahresbasis) bei Einmaleinzahlung für die Versicherung in etwa sein? Technisch gesehen werden mind. 2500 Einmalbeitrag benötigt. Darauf entfallen Inkassokosten von 0,5 % (unabhängig von der Höhe des EB). Zuzahlungen später kosten 1 % der Zuzahlung, es gelten Mindestgrenzen. Pro Jahr entfallen 24 Euro Verwaltungskosten auf die Vertragsführung, quasi Stückkosten (im Ggs zur Verwaltungskostenbelastung laufender Beitragszahlungen). Diese Stückkosten entstehen unabhängig vom Vertragsvolumen nur in dieser Höhe. Verwaltungskosten entstehen zusätzlich 0,36 % pro Jahr vom vorhandenen Fondsguthaben. Damit solltest du alle Zahlen haben, um eine indivdiuelle Annahme / Konstellation hinsichtlich der Frage berechnen zu können. --- Das mit Todesfallleistungen und anderen Dingen, stellt dann sicherlich den nächsten Schritt dar, wenn man sich für diese Form der Anlage entscheidet. Bei Anlagehorizont von 15 Jahren ist das sehr interessant, wenn man Anfang bis Mitte 50 ist. Dann hätte man bei Renteneintritt einige Optionen. Das Problem hat Edwin schon angesprochen, es gibt im Ggs zum Zeitpunkt meines damaligen Posts kaum noch Anbieter, bei denen diese maximale Steueroptimierung funktioniert. Als "seriös" würde ich nur noch die Helvetia einstufen. Lässt man diese Extremoptimierung außen vor, empfiehlt sich das sowohl im CD- als auch im IR-Thread beschriebene Manöver eines aufgeschobenen Rentenbeginns (bis zu 85, je nach Zeitpunkt der Aufschiebung gem. BMF 2009) und dann Teilentnahmen ... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
sparfux April 14, 2016 · bearbeitet April 14, 2016 von sparfux Kostenseitig fällt mir die Einschätzung durch die fehlenden Kenntnisse des Honorars schwer. Wie hoch wird die Kostenquote (%p.a. auf 10 Jahresbasis) bei Einmaleinzahlung für die Versicherung in etwa sein? Bei meinen Recherchen zur Renditevorhersage von klassischen LV/RV in der Niedrigzinsphase bin ich auch auf das Thema Versicherungsmantel für ETF gestoßen. Dieser Versicherungsmensch hat sich wohl auf das Thema spezialisiert, will aber wohl eine laufende Vergütung. Man findet da aber einige Informationen zu dem Thema Versicherungsmäntel. Ausserdem bin ich bei den gleichen Recherchen auch auf einen Vermittler von Nettotarifen gestoßen, der seine Preise in Module zusammengefasst offenlegt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
IRRer-Zins April 17, 2016 Damit solltest du alle Zahlen haben, um eine indivdiuelle Annahme / Konstellation hinsichtlich der Frage berechnen zu können. Bei meinen Recherchen zur Renditevorhersage von klassischen LV/RV in der Niedrigzinsphase bin ich auch auf das Thema Versicherungsmantel für ETF gestoßen. Dieser Versicherungsmensch hat sich wohl auf das Thema spezialisiert, will aber wohl eine laufende Vergütung. Man findet da aber einige Informationen zu dem Thema Versicherungsmäntel. Ausserdem bin ich bei den gleichen Recherchen auch auf einen Vermittler von Nettotarifen gestoßen, der seine Preise in Module zusammengefasst offenlegt. Danke für die Erläuterungen und die zusätzlichen Links. Damit lässt sich kalkulieren, ob es überhaupt in Betracht gezogen wird. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag