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Limit
· bearbeitet von Limit

Ich werde hier mal abschnittsweise antworten.

 

Daher habe ich meinen Vorschlag jetzt mal skizziert: Index-Korrelationen.pdf

 

Bei deiner Korrelations-PDF ist mit aufgefallen, dass du die Performance ausgehend von einem festen Startzeitpunkt als Basis nimmst. Das sorgt dafür, dass die einzelnen Datenpunkte statistisch voneinander abhängen, was die damit berechneten Korrelationskoeffizienten verzerrt.

 

Eine Alternative wäre es, die Zyklizitäts-Muster des Gap (Einsatz von AI Pattern Recognition Ansätzen) bzgl. Zeitabhängigkeit der Amplitude und Periode zu identifiziern. Die Gesamtstrategie könnte damit dann schrittweite diversifiziert und das Risiko gesenkt werden. Wäre sozusagen das „Langfristziel“ unserer Zusammenarbeit an den Tradingstrategien hier.

Musererkennung und Finanzmärkte hat mWn bisher nie wirklich gut funktioniert. Das Problem dabei ist weniger die Mustererkennung selbst, sondern die Datenpunkte, die gewählt werden, also die "Eigenschaften" die das Muster beschreiben. Man kann sie sehr allgemein wählen, dann können die Algorithmen theoretisch alles in Perfektion erkennen. Praktisch muss man die Zahl der Datenpunkte stark begrenzen, denn ansonsten stößt man schnell an Limits was Trainingsdaten, Speicher- und Rechenkapazitäten betrifft. Hat man aber zu wenig Datenpunkte, ist das Modell zu unscharf und das zu erkennende Muster geht im Rauschen unter. Übertragen auf deine Bedürfnisse wäre das als wolltest du aus der Wellenbewegung am Strand den nächsten Tsunami vorhersagen.

 

Wie gesagt scheinen die Korrelationen nichst herzugeben. Also bleiben wir doch bei den Quotienten EM/USA, Europe/USA, MDAX/DAX, ... s.o. EM/S&P500 fällt sehr deutlich zwischen 94 und 2000 sowie 2010 und 2016, obwohl der EM IMMER volatiler ist als der S&P500 und es in beiden Zeiträumen mit der Weltkonjunktur nach oben ging! Sind deine Concerns bzgl. rein statist. Volatilitätseinfluss damit nicht entkräftet? Insgesamt bildet sich beim EM/S&P500 (für mich deutlich erkennbar;-) eine relativ regelmäßige allerdings (aktuell ?) bzgl. Gap-Amplitude langsam abnehmende von Mean Reversion und Momentum getriebene Zyklizität mit einer Periode von ca. 15 Jahren aus, s. hier, die ab jetzt mit einer Position long EM und short USA profitabel gehandelt werden können müsste, wenn jetzt gerade wieder eine Trendumkehr stattfindet.

 

Bei den beiden genannten Zeiträumen gibt es fundamentale Ursachen für die relative EM Schwäche, auf die der Markt nur reagiert, sie aber nicht selbst ausgelöst hat. Vielleicht waren diese Krisen nur Auslöser für eine Schwächeperiode, vielleicht aber auch nicht. Generell ist es schwierig bei Daten über "nur" ~30 Jahre einen Zyklus mit einer Periodendauer von ~15J zu bestätigen oder zu widerlegen. Ich sage nicht, dass es das Muster nicht gibt, sondern nur, dass ich nicht überzeugt bin, dass es mehr als ein Zufallsmuster ist und ob es wirklich nachhaltig ist oder ob es nicht doch einfach nur ein statistischer Effekt vermengt mit externen Faktoren (Asienkrise, aktuelle Probleme in Russland, Brasilien, Türkei, Südafrika, …) ist.

 

Update

 

Ich glaube, du beginnst meine Strategie zu verstehen und stimmst den Grundannahmen zu, d.h. dass in praktisch allen Märkten Mean Reversion- und Momentum-Effekte mehr oder weniger ausgeprägt vorhanden sind, die die zukünftige Aktienkursentwicklung prognostizierbar machen

Wie schon ein paar mal erwähnt. Ich hege keinen Zweifel daran, dass man diese Effekte in den meisten Märkten finden kann. Das alleine reicht aber nicht, denn nur weil man weiß, dass sie da sind, heißt das lange noch nicht, dass man sie auch "fangen" kann. Dazu muss man Zeitpunkt und Ort (Land, Region, Sektor, Größe, …) möglichst fehlerfrei vorhersagen. Ob der Quotient aus zwei Kursen, zumal nicht um die Volatilität bereinigt, dazu ausreicht würde ich zumindest bezweifeln. Aufgrund der langen Periodendauer lässt sich das auch nur bedingt überprüfen.

 

Meine Prognose bzgl. weiterer Entwicklung EM/USA: Die Erwartungen und Vorschusslorbeeren sind für Trump wie für jeden neuen Präsidenten durch verheißungsvolle Vorbereitungsmaßnahmen, die sich noch eng an den Wahlversprechungen orientieren, jetzt kurz vor Amtsübernahme auf dem absoluten Höhepunkt. US Aktien haben dadurch einen letzten Push bekommen und notieren auf Höchstständen, insbes. SC/MC, s.u., was i.d.R. ein sicheres Vorzeichen für unmittelbar bevorstehende Trendwende ist. Nach Amtsübernahme können nur noch Enttäuschungen im realen Regierungsgeschäft folgen (vgl. Obama, obwohl er m.E. das max. mögliche getan und erreicht hat). Wenn dann erst mal die Unfähigkeit von Trump mehr und mehr offensichtlich wird, wird es bald mit den Aktienkursen nach unten gehen. Ähnlich wie in Italien unter Berlusconi nur schneller, da Trump nach dem Lehrbeispiel Berlusconi wahrscheinlich schneller entlarvt werden wird. Insofern könnte „Sondereinfluss Trump“ erfreulicherweise die aktuellen Momentum-Effekte für Trader sogar verstärken. Wie siehst du das?

Ich habe es vor längerer Zeit aufgegeben politische Situationen mit Kurserwartungen in Einklang zu bringen. Wenn genau das eintrifft, was offensichtlich war, dann war das der Grund, tritt das nicht ein oder sogar das Gegenteil, dann hat der Markt das bereits antizipiert und reagiert daher anders als erwartet. Das einzige was ich daraus gelernt habe ist, in solchen Situation einfach abzuwarten und zu schauen wofür sich der Markt entscheidet.

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Smartinvestor

Ich werde hier mal abschnittsweise antworten.

 

Daher habe ich meinen Vorschlag jetzt mal skizziert: Index-Korrelationen.pdf

 

Bei deiner Korrelations-PDF ist mit aufgefallen, dass du die Performance ausgehend von einem festen Startzeitpunkt als Basis nimmst. Das sorgt dafür, dass die einzelnen Datenpunkte statistisch voneinander abhängen, was die damit berechneten Korrelationskoeffizienten verzerrt.

 

Eine Alternative wäre es, die Zyklizitäts-Muster des Gap (Einsatz von AI Pattern Recognition Ansätzen) bzgl. Zeitabhängigkeit der Amplitude und Periode zu identifiziern. Die Gesamtstrategie könnte damit dann schrittweite diversifiziert und das Risiko gesenkt werden. Wäre sozusagen das „Langfristziel“ unserer Zusammenarbeit an den Tradingstrategien hier.

Musererkennung und Finanzmärkte hat mWn bisher nie wirklich gut funktioniert. Das Problem dabei ist weniger die Mustererkennung selbst, sondern die Datenpunkte, die gewählt werden, also die "Eigenschaften" die das Muster beschreiben. Man kann sie sehr allgemein wählen, dann können die Algorithmen theoretisch alles in Perfektion erkennen. Praktisch muss man die Zahl der Datenpunkte stark begrenzen, denn ansonsten stößt man schnell an Limits was Trainingsdaten, Speicher- und Rechenkapazitäten betrifft. Hat man aber zu wenig Datenpunkte, ist das Modell zu unscharf und das zu erkennende Muster geht im Rauschen unter. Übertragen auf deine Bedürfnisse wäre das als wolltest du aus der Wellenbewegung am Strand den nächsten Tsunami vorhersagen.

 

Wie gesagt scheinen die Korrelationen nichst herzugeben. Also bleiben wir doch bei den Quotienten EM/USA, Europe/USA, MDAX/DAX, ... s.o. EM/S&P500 fällt sehr deutlich zwischen 94 und 2000 sowie 2010 und 2016, obwohl der EM IMMER volatiler ist als der S&P500 und es in beiden Zeiträumen mit der Weltkonjunktur nach oben ging! Sind deine Concerns bzgl. rein statist. Volatilitätseinfluss damit nicht entkräftet? Insgesamt bildet sich beim EM/S&P500 (für mich deutlich erkennbar;-) eine relativ regelmäßige allerdings (aktuell ?) bzgl. Gap-Amplitude langsam abnehmende von Mean Reversion und Momentum getriebene Zyklizität mit einer Periode von ca. 15 Jahren aus, s. hier, die ab jetzt mit einer Position long EM und short USA profitabel gehandelt werden können müsste, wenn jetzt gerade wieder eine Trendumkehr stattfindet.

 

Bei den beiden genannten Zeiträumen gibt es fundamentale Ursachen für die relative EM Schwäche, auf die der Markt nur reagiert, sie aber nicht selbst ausgelöst hat. Vielleicht waren diese Krisen nur Auslöser für eine Schwächeperiode, vielleicht aber auch nicht. Generell ist es schwierig bei Daten über "nur" ~30 Jahre einen Zyklus mit einer Periodendauer von ~15J zu bestätigen oder zu widerlegen. Ich sage nicht, dass es das Muster nicht gibt, sondern nur, dass ich nicht überzeugt bin, dass es mehr als ein Zufallsmuster ist und ob es wirklich nachhaltig ist oder ob es nicht doch einfach nur ein statistischer Effekt vermengt mit externen Faktoren (Asienkrise, aktuelle Probleme in Russland, Brasilien, Türkei, Südafrika, …) ist.

 

Update

 

Ich glaube, du beginnst meine Strategie zu verstehen und stimmst den Grundannahmen zu, d.h. dass in praktisch allen Märkten Mean Reversion- und Momentum-Effekte mehr oder weniger ausgeprägt vorhanden sind, die die zukünftige Aktienkursentwicklung prognostizierbar machen

Wie schon ein paar mal erwähnt. Ich hege keinen Zweifel daran, dass man diese Effekte in den meisten Märkten finden kann. Das alleine reicht aber nicht, denn nur weil man weiß, dass sie da sind, heißt das lange noch nicht, dass man sie auch "fangen" kann. Dazu muss man Zeitpunkt und Ort (Land, Region, Sektor, Größe, …) möglichst fehlerfrei vorhersagen. Ob der Quotient aus zwei Kursen, zumal nicht um die Volatilität bereinigt, dazu ausreicht würde ich zumindest bezweifeln. Aufgrund der langen Periodendauer lässt sich das auch nur bedingt überprüfen.

 

Meine Prognose bzgl. weiterer Entwicklung EM/USA: Die Erwartungen und Vorschusslorbeeren sind für Trump wie für jeden neuen Präsidenten durch verheißungsvolle Vorbereitungsmaßnahmen, die sich noch eng an den Wahlversprechungen orientieren, jetzt kurz vor Amtsübernahme auf dem absoluten Höhepunkt. US Aktien haben dadurch einen letzten Push bekommen und notieren auf Höchstständen, insbes. SC/MC, s.u., was i.d.R. ein sicheres Vorzeichen für unmittelbar bevorstehende Trendwende ist. Nach Amtsübernahme können nur noch Enttäuschungen im realen Regierungsgeschäft folgen (vgl. Obama, obwohl er m.E. das max. mögliche getan und erreicht hat). Wenn dann erst mal die Unfähigkeit von Trump mehr und mehr offensichtlich wird, wird es bald mit den Aktienkursen nach unten gehen. Ähnlich wie in Italien unter Berlusconi nur schneller, da Trump nach dem Lehrbeispiel Berlusconi wahrscheinlich schneller entlarvt werden wird. Insofern könnte „Sondereinfluss Trump“ erfreulicherweise die aktuellen Momentum-Effekte für Trader sogar verstärken. Wie siehst du das?

Ich habe es vor längerer Zeit aufgegeben politische Situationen mit Kurserwartungen in Einklang zu bringen. Wenn genau das eintrifft, was offensichtlich war, dann war das der Grund, tritt das nicht ein oder sogar das Gegenteil, dann hat der Markt das bereits antizipiert und reagiert daher anders als erwartet. Das einzige was ich daraus gelernt habe ist, in solchen Situation einfach abzuwarten und zu schauen wofür sich der Markt entscheidet.

 

 

Vielen Dank. Gehst du auf die Weiterentwicklungsvorschläge meiner Strategie bitte auch noch ein?

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Limit
Das aktuell über die letzten 17 Jahre gewachsene extreme Gap zwischen MDAX/DAX bzw. MDAX/EURO STOXX 50 bei rel. begrenzter Vola (s. Anlage) spricht m.E. dafür, dass in diesem Fall auch oder sogar besonders die langfristige Zyklizität durch die „Dumb Money“-Fluktuationen extrem angeheizt wurde. Wie sonst wäre dieses extreme Gap zwischen Unternehmen unterschiedlicher Größe aber im selben Land/Region zu erklären?

Hier sehe ich das Problem. Deine Gap-Methode hätte wohl irgendwann 2008/2009 eine Trendumkehr angezeigt. Wärst du strikt diesem Modell gefolgt hättest du seitdem eine Underperformance, bei entsprechender Hebelung sogar Verluste damit gemacht. Übrigens gibt es durchaus Erklärungsansätze für eine Überperformance der Small/Mid-Caps und die basiert neben fundamentalen Gründen (höheres Wachstumspotential, Spezialisierung auf kleinere, aber sehr profitable Märkte möglich, …) auch auf Momentum. Jedes Mal, wenn ein Wert kurz vor dem möglichen Aufstieg steht gibt es Investoren die den Wert pushen, denn mit jedem Aufstieg steigt auch die Menge des aktiv und vor allem passiv angelegten Kapitals was eine deutliche erhöhte Nachfrage nach dem Aufstieg bedeutet. Der anschließende Mean-Reversal interessiert den MDAX-Anleger dann nicht mehr, denn der Wert ist zu dem Zeitpunkt dann schon im DAX.

 

Deine Zweifel an meiner Umsetzung verstehe ich m.E. jetzt z.T. Dein Hauptzweifel scheint zu sein, dass ich evtl. einem rein statistischen Effekt aus Volatilitätsunterschieden aufsitze, der die tatsächlichen Mean Reversion Zyklen überdeckt bzw. Schein-RTM-Zyklen verursacht. M.E. müsste dieser Zweifel jetzt am Beispiel des EM/S&P500 widerlegt sein, s.o., oder nicht/ggf. warum nicht? Ansonsten frage ich dich, hättest du denn einen besseren Vorschag zur nachhaltig profitablen Umsetzung?

Ich habe den Volatilitätseffekt ein wenig genauer untersucht. Obwohl er eindeutig vorhanden ist, ist die Größenordnung doch deutlich geringer als ich gedachte hatte. Andererseits weißt die Synchronizität der Kursverläufe, die man die meiste Zeit beobachten kann, darauf hin, dass er vermutlich an der Entstehung beteilt ist. Meine Vermutung ist, dass Momentum und Mean Reversal den Effekt deutlich verstärken. Damit hättest du zwar einen Zyklus, der fiele dann aber, Sondereffekte mal ausgenommen, mit dem "normalen" Konjunkturzyklus zusammen. Die Abweichungen vom Konjunkturzyklus enstanden immer dann, wenn es externe Faktoren gab. Diese wurden allerdings nicht von den Märkten verursacht, sondern nur opportunistisch von ihnen ausgenutzt. Wenn du also die Umkehrpunkte treffsicher identifizieren kannst, müsstest du auch mit einer einfachen Long-only Strategie ein deutlich höhere Performance erreichen.

 

kurz: größte Abweichungen von den Soll-Allokationen in der Basis-Anlagestrategie plust Fundamental- und Chartanalyse der Turn around Situationen haben diese Pärchen dort bislang 100% treffsicher indentifiziert und werden das m.E. auch zukünftig tun. Warum denn nicht mehr? Ich brauche also NICHT zu überlegen, welche …, sondern ich brauche „nur“ die aktuellen Mean Reversion Prognosen zu analysieren und zu entscheiden, welche ich wann live handeln möchte. Dabei nutze ich allereinfachste Charttechnik (Trendkanalausbruch, Widerstandslinien). Diese Entry-Strategie sorgt m.E. dafür, dass ich nur die aussichtsreichsten Pärchen trade und meine Anzahl Trades sehr klein halte. Dabei können mir zwar einige im Nachhinein durch die Lappen gehen, aber wen stört das? Es laufen praktisch immer ausreichend viele im identifizierten Mean Reversion Modus. Insgesamt entspricht meine Strategie damit höchsten Ansprüchen an Tradingprinzipien

Im Prinzip läuft es doch darauf hinaus, dass du den Wert, der am besten gelaufen ist shortest und den, der am schlechtesten gelaufen ist hebelst. Ob das funktioniert hängt dann ausschließlich vom Timing ab, denn selbst wenn sich der Gap schließt, muss er sich auch schnell genug schließen, damit dein Long-Short-Ansatz im Vergleich zu einem Ansatz mit entweder Long oder Short eine höhere Performance erreicht. Da du außerdem deutlich höhere Hebel nutzen musst steigt auch das Risiko bei falschen Signalen.

 

Weitere Kommentare folgen später…

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Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor
<br>
Das aktuell über die letzten 17 Jahre gewachsene extreme Gap zwischen MDAX/DAX bzw. MDAX/EURO STOXX 50 bei rel. begrenzter Vola (s. Anlage) spricht m.E. dafür, dass in diesem Fall auch oder sogar besonders die langfristige Zyklizität durch die „<i>Dumb Money</i>“-Fluktuationen extrem angeheizt wurde. Wie sonst wäre dieses extreme Gap zwischen Unternehmen unterschiedlicher Größe aber im selben Land/Region zu erklären?
<br>Hier sehe ich das Problem. Deine Gap-Methode hätte wohl irgendwann 2008/2009 eine Trendumkehr angezeigt. Wärst du strikt diesem Modell gefolgt hättest du seitdem eine Underperformance, bei entsprechender Hebelung sogar Verluste damit gemacht. Übrigens gibt es durchaus Erklärungsansätze für eine Überperformance der Small/Mid-Caps und die basiert neben fundamentalen Gründen (höheres Wachstumspotential, Spezialisierung auf kleinere, aber sehr profitable Märkte möglich, …) auch auf Momentum. Jedes Mal, wenn ein Wert kurz vor dem möglichen Aufstieg steht gibt es Investoren die den Wert pushen, denn mit jedem Aufstieg steigt auch die Menge des aktiv und vor allem passiv angelegten Kapitals was eine deutliche erhöhte Nachfrage nach dem Aufstieg bedeutet. Der anschließende Mean-Reversal interessiert den MDAX-Anleger dann nicht mehr, denn der Wert ist zu dem Zeitpunkt dann schon im DAX.<br><br>
Deine Zweifel an meiner Umsetzung verstehe ich m.E. jetzt z.T. Dein Hauptzweifel scheint zu sein, dass ich evtl. einem rein statistischen Effekt aus Volatilitätsunterschieden aufsitze, der die tatsächlichen Mean Reversion Zyklen überdeckt bzw. Schein-RTM-Zyklen verursacht. M.E. müsste dieser Zweifel jetzt am Beispiel des EM/S&P500 widerlegt sein, s.o., oder nicht/ggf. warum nicht? Ansonsten frage ich dich, hättest du denn einen besseren Vorschag zur nachhaltig profitablen Umsetzung?
<br>Ich habe den Volatilitätseffekt ein wenig genauer untersucht. Obwohl er eindeutig vorhanden ist, ist die Größenordnung doch deutlich geringer als ich gedachte hatte. Andererseits weißt die Synchronizität der Kursverläufe, die man die meiste Zeit beobachten kann, darauf hin, dass er vermutlich an der Entstehung beteilt ist. Meine Vermutung ist, dass Momentum und Mean Reversal den Effekt deutlich verstärken. Damit hättest du zwar einen Zyklus, der fiele dann aber, Sondereffekte mal ausgenommen, mit dem "normalen" Konjunkturzyklus zusammen. Die Abweichungen vom Konjunkturzyklus enstanden immer dann, wenn es externe Faktoren gab. Diese wurden allerdings nicht von den Märkten verursacht, sondern nur opportunistisch von ihnen ausgenutzt. Wenn du also die Umkehrpunkte treffsicher identifizieren kannst, müsstest du auch mit einer einfachen Long-only Strategie ein deutlich höhere Performance erreichen.<br><br>
kurz: größte Abweichungen von den Soll-Allokationen in der Basis-Anlagestrategie plust Fundamental- und Chartanalyse der Turn around Situationen haben diese Pärchen dort bislang 100% treffsicher indentifiziert und werden das m.E. auch zukünftig tun. Warum denn nicht mehr? Ich brauche also NICHT zu überlegen, welche …, sondern ich brauche „nur“ die aktuellen Mean Reversion Prognosen zu analysieren und zu entscheiden, welche ich wann live handeln möchte. Dabei nutze ich allereinfachste Charttechnik (Trendkanalausbruch, Widerstandslinien). Diese Entry-Strategie sorgt m.E. dafür, dass ich nur die aussichtsreichsten Pärchen trade und meine Anzahl Trades sehr klein halte. Dabei können mir zwar einige im Nachhinein durch die Lappen gehen, aber wen stört das? Es laufen praktisch immer ausreichend viele im identifizierten Mean Reversion Modus. Insgesamt entspricht meine Strategie damit höchsten Ansprüchen an Tradingprinzipien
<br>Im Prinzip läuft es doch darauf hinaus, dass du den Wert, der am besten gelaufen ist shortest und den, der am schlechtesten gelaufen ist hebelst. Ob das funktioniert hängt dann ausschließlich vom Timing ab, denn selbst wenn sich der Gap schließt, muss er sich auch schnell genug schließen, damit dein Long-Short-Ansatz im Vergleich zu einem Ansatz mit entweder Long oder Short eine höhere Performance erreicht. Da du außerdem deutlich höhere Hebel nutzen musst steigt auch das Risiko bei falschen Signalen.<br><br>Weitere Kommentare folgen später…<br>
<br><br>Deine Überlegungen zu Zusammenhängen sind sehr interessant. Wie du schon andeutest und ich fest glaube, hängen die für meine Handelsstrategie maßgeblichen Umkehrpunkte von mannigfaltigen Einflüssen ab, die sich alle gegenseitig bedingen und verstärken. M.E. ist aber die Massenpsychologie (behavioral Finance), die mannigfaltig und oft aber nicht immer paradox von allem möglichen beeinflusst wird (das macht die Erkennung intellektuell und die reale Nutzung emotional schwierigst, Gegenposition erscheint oft aber nicht immer verrückt, z.B. Kauf von Immobilien/REITs A. 90er, 2000, E. 2008, Verkauf von High Flyer Aktien in 2000, Verkauf von MFF E. 2008, Kauf von EM und Verkauf von USA sowie SC/MC weltweit in 2016, was mir alles mit Fonds/ETFs gelungen ist), dafür absolut ausschlaggebend. <br><br>Zentral ist die möglichst sichere Erkennung von Umkehrpunkten. Dafür sollten möglichst viele Dinge zusammenkommen, die alle die Massenpsychologie meist paradox aber manchmal auch direkt/rational beeinflussen können (dje m.W. noch nicht anerkannte wiss. Grundlage dazu ist <a href="https://en.m.wikipedia.org/wiki/Reflexivity_(social_theory)">Reflexivity (social theory) - Wikipedia</a> von Popper propagiert bzw. Soros erfolgreich genutzt), je mehr umso sicherer liegt ein Umkehrpunkt vor: 1) mindestens 25%  Abweichung  von  Soll-Allokation im  Basis Depot ist absolut maßgebliche Muss-Bedingung, die anzeigt, dass eine elementare dominierende Fehlbewertung vorliegt, 2) fundamental passendes Umfeld sprich Anzeichen, dass der Markt die übertriebenen Bewertungsunterschiede zu erkennen beginnt (Boom/Bust: scheinbar grenzenlose Euphorie/Pessimismus allerorten, neue Höchst-/Tiefststände regelmäßig in Tagesschau/Schlagzeilen, bekannte "Börsenpessimisten" springen auf Band Wagon auf bzw. "Daueroptimisten" werfen Handtuch , die Nacht ist schwärzer bzw. der Börsenhimmel glänzender kaum vorstellbar, Sektkorken knallen/Kanonen donnern, Rede von neuem "Paradigma", ab jetzt gelten bisherige Basiserkenntnisse nicht mehr, ganz neue Anlageprodukte werden aufgelegt, die den Anlegermassen („Dumb Money“) die Investition genau in den seit langem vorherrschenden Trend einfach machen (z. B. aktuell weltweit <a href="https://www.wertpapier-forum.de/topic/50425-factor-investing-mit-etfs/">„Multi-Faktor“ ETFs</a>, für die primâr seit 15 Jahren (!) vorherrschende Outperformance von LC/MC (notdürftig verkleidet in wissenschaftlich verbrämte „optimierte“ Multifaktor ETFs, um evtl. Erinnerungen an den letzten Reinfall von reinen SC/MC Fonds (1990, s. hier oder Performance review February 2014 – Comment “Is small still beautiful ?”) zu verhindern, Vertreter von Gegenposition werden für absolut verrückt erklärt und nieder bzw. lächerlich gemacht und Herde/“Dumb Money“ folgt willenlos (absolut typisches Beispiel s. hier ff), 1. inst. Lead Investoren / anerkannte Autoritäten beginnen auf Trendumkehr zu setzen oder davor zu warnen, 3) Singuläre Events / nennenswerte Umbruchsituation, 4) bestätigende einfachste Charttechnik (KISS!) sowohl in Index- als auch in Gap-Entwicklung zur finalen Bestimmung der genauen Entry- und Exit-Punkte: langfristiger Trendkanal wird verlassen, scheinbar letzter herausstechender Bewertungspeak, mittelfristige Höchst- bzw. Tiefststände (über mehrere Monate) fallen bzw. steigen an. Insofern wäre ich 2009 niemals MDax short gegangen, da von der Basisanlage kein Rebalancing Signal vorlag. Wenn ich doch short gegangen wäre dann hätten  enge Sicherungs stops gegriffen.<br><br>Deine Hypothese mit dem Aufstieg aus dem MDAX kaufe ich leider nicht. Denn der MDax ist nur eine Durchgangsstation mit umgekehrten Vorgängen am unteren Ende zum SDAX, die die Effekte am oberen Ende neutralisieren dürften.<br><br>Bezüglich money and risk management gibt es sicher noch viel zu tun. Dazu ziehe ich mir gerade van Tharp rein. Mein Ziel ist nicht maximaler Profit, sondern robustes Risiko bewusstes Trading, das mit allen Börsen Situationen einschließlich allfälligen schwarzen Schwänen zu Recht kommt und pure Alpha aber kein Beta in den Märkten erntet, denn für das Beta habe ich meine indexierte Basisanlage. Daher und aus der rebalancing Historie kommt für mich ausschließlich sehr marktneutrales long short Traden infrage.<br><br>Ich denke wir sind uns bei den meisten Basis Prämissen einig oder kommen dabei nicht mehr wesentlich voran. Weitere Verbesserungen der Basisstrategie können meines Erachtens jetzt am besten aus dem Livetrading learning by doing entstehen. Daher schlage ich vor, dass wir unsere Diskussion jetzt darauf fokussieren, konkrete aussichtsreiche Kombinationen zu identifizieren, bevorstehende entry und Exit Punkte vorzubereiten und laufende Trades kritisch zunbegleiten.<br><br>Zum Einstieg behaupte ich mal, das für meine aktuellen Positionen alle Bedingungen erfüllt sind bis auf die genaue Beschreibung des einschneidenden Events, das du als einen maßgeblichen Faktor heraus gearbeitet hast und mir zuvor nicht so bewusst war. Auch wenn ich meine bisherigen rebalancing Punkte betrachte, so fallen die immer zumindest in die Nähe solcher einschneidenden Events: Platzen der Dotcom bubble nach 2000, subprime crisis 2008, und eben jetzt wobei mir dieses einschneidende Events noch etwas fehlt. Aber ich habe etwas gefunden, was mein bisheriges Gefühl bestätig, dass wir zumindest eine verschärfte Umbruchsituation vorliegen haben. Diese würde ich als gleichwertig zu einem einschneidenden Event ansehen:<br><br>
<br>Es wird ungemütlich an der Börse<br>Anleger müssen sich auf einiges gefasst machen: Notenbanker und unberechenbare Politiker bedrohen unsere Zukunft. Flexibilität und eine neue Art des Nachdenkens sind gefragt, schreibt der ökonomische Chefberater der Allianz (Mohamed El-Erian) in seinem Gastbeitrag für die FAS.<br>
<br>Wie siehst du das insbes. Vor der wiss. Grundlage „Reflexivity“?<br><br>Ich würde mich trotzdem freuen, wenn du meine letzten Beiträge noch fertig kommentierst. Außerdem würde mich interessieren, was deine Motivation ist, dich so intensiv mit dieser Strategieentwicklung zu befassen, was ich natürlich ganz toll finde. Willst du selber auch ins aktive Traden einsteigen? Was ist dein Anlagestil, wo findet man was dazu?<br><br><font color="#ff0000">Edit: Am 18.1. 2017 wes. ergänzt</font><br><br>

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Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor
Das aktuell über die letzten 17 Jahre gewachsene extreme Gap zwischen MDAX/DAX bzw. MDAX/EURO STOXX 50 bei rel. begrenzter Vola (s. Anlage) spricht m.E. dafür, dass in diesem Fall auch oder sogar besonders die langfristige Zyklizität durch die „Dumb Money“-Fluktuationen extrem angeheizt wurde. Wie sonst wäre dieses extreme Gap zwischen Unternehmen unterschiedlicher Größe aber im selben Land/Region zu erklären?

Hier sehe ich das Problem. Deine Gap-Methode hätte wohl irgendwann 2008/2009 eine Trendumkehr angezeigt. Wärst du strikt diesem Modell gefolgt hättest du seitdem eine Underperformance, bei entsprechender Hebelung sogar Verluste damit gemacht. Übrigens gibt es durchaus Erklärungsansätze für eine Überperformance der Small/Mid-Caps und die basiert neben fundamentalen Gründen (höheres Wachstumspotential, Spezialisierung auf kleinere, aber sehr profitable Märkte möglich, …) auch auf Momentum. Jedes Mal, wenn ein Wert kurz vor dem möglichen Aufstieg steht gibt es Investoren die den Wert pushen, denn mit jedem Aufstieg steigt auch die Menge des aktiv und vor allem passiv angelegten Kapitals was eine deutliche erhöhte Nachfrage nach dem Aufstieg bedeutet. Der anschließende Mean-Reversal interessiert den MDAX-Anleger dann nicht mehr, denn der Wert ist zu dem Zeitpunkt dann schon im DAX.

 

Deine Zweifel an meiner Umsetzung verstehe ich m.E. jetzt z.T. Dein Hauptzweifel scheint zu sein, dass ich evtl. einem rein statistischen Effekt aus Volatilitätsunterschieden aufsitze, der die tatsächlichen Mean Reversion Zyklen überdeckt bzw. Schein-RTM-Zyklen verursacht. M.E. müsste dieser Zweifel jetzt am Beispiel des EM/S&P500 widerlegt sein, s.o., oder nicht/ggf. warum nicht? Ansonsten frage ich dich, hättest du denn einen besseren Vorschag zur nachhaltig profitablen Umsetzung?

Ich habe den Volatilitätseffekt ein wenig genauer untersucht. Obwohl er eindeutig vorhanden ist, ist die Größenordnung doch deutlich geringer als ich gedachte hatte. Andererseits weißt die Synchronizität der Kursverläufe, die man die meiste Zeit beobachten kann, darauf hin, dass er vermutlich an der Entstehung beteilt ist. Meine Vermutung ist, dass Momentum und Mean Reversal den Effekt deutlich verstärken. Damit hättest du zwar einen Zyklus, der fiele dann aber, Sondereffekte mal ausgenommen, mit dem "normalen" Konjunkturzyklus zusammen. Die Abweichungen vom Konjunkturzyklus enstanden immer dann, wenn es externe Faktoren gab. Diese wurden allerdings nicht von den Märkten verursacht, sondern nur opportunistisch von ihnen ausgenutzt. Wenn du also die Umkehrpunkte treffsicher identifizieren kannst, müsstest du auch mit einer einfachen Long-only Strategie ein deutlich höhere Performance erreichen.

 

kurz: größte Abweichungen von den Soll-Allokationen in der Basis-Anlagestrategie plust Fundamental- und Chartanalyse der Turn around Situationen haben diese Pärchen dort bislang 100% treffsicher indentifiziert und werden das m.E. auch zukünftig tun. Warum denn nicht mehr? Ich brauche also NICHT zu überlegen, welche …, sondern ich brauche „nur“ die aktuellen Mean Reversion Prognosen zu analysieren und zu entscheiden, welche ich wann live handeln möchte. Dabei nutze ich allereinfachste Charttechnik (Trendkanalausbruch, Widerstandslinien). Diese Entry-Strategie sorgt m.E. dafür, dass ich nur die aussichtsreichsten Pärchen trade und meine Anzahl Trades sehr klein halte. Dabei können mir zwar einige im Nachhinein durch die Lappen gehen, aber wen stört das? Es laufen praktisch immer ausreichend viele im identifizierten Mean Reversion Modus. Insgesamt entspricht meine Strategie damit höchsten Ansprüchen an Tradingprinzipien

Im Prinzip läuft es doch darauf hinaus, dass du den Wert, der am besten gelaufen ist shortest und den, der am schlechtesten gelaufen ist hebelst. Ob das funktioniert hängt dann ausschließlich vom Timing ab, denn selbst wenn sich der Gap schließt, muss er sich auch schnell genug schließen, damit dein Long-Short-Ansatz im Vergleich zu einem Ansatz mit entweder Long oder Short eine höhere Performance erreicht. Da du außerdem deutlich höhere Hebel nutzen musst steigt auch das Risiko bei falschen Signalen.

 

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hi limit,

Deine Überlegungen zu Zusammenhängen sind sehr interessant. Wie du schon andeutest und ich fest glaube, hängen die für meine Handelsstrategie maßgeblichen Umkehrpunkte von mannigfaltigen Einflüssen ab, die sich alle gegenseitig bedingen und verstärken. M.E. ist aber die Massenpsychologie (behavioral Finance), die mannigfaltig und oft aber nicht immer paradox von allem möglichen beeinflusst wird (das macht die Erkennung intellektuell und die reale Nutzung emotional schwierigst, wie auch unsere Diskusion zeigt, Gegenposition erscheint oft aber nicht immer verrückt, z.B. Kauf von Immobilien/REITs A. 90er, 2000, E. 2008, Verkauf von High Flyer Aktien in 2000, Verkauf von MFF E. 2008, Kauf von EM und Verkauf von USA sowie SC/MC weltweit in 2016, was mir alles mit Fonds/ETFs gelungen ist), dafür absolut ausschlaggebend.

 

Zentral ist die möglichst sichere Erkennung von Umkehrpunkten. Dafür sollten möglichst viele Dinge zusammenkommen, die alle die Massenpsychologie meist paradox aber manchmal auch direkt/rational beeinflussen können (die m.W. noch nicht anerkannte wiss. Grundlage dazu ist Reflexivity (social theory) - Wikipedia, von Popper propagiert bzw. Soros erfolgreich genutzt), je mehr umso sicherer liegt ein Umkehrpunkt vor: 1) mindestens 25% Abweichung von Soll-Allokation im Basis Depot ist absolut maßgebliche aber nicht hinreichende Muss-Bedingung, die anzeigt, dass eine elementare dominierende Fehlbewertung vorliegt, 2) fundamental passendes Umfeld sprich Anzeichen, dass der Markt die übertriebenen Bewertungsunterschiede zu erkennen beginnt: Boom/Bust: scheinbar grenzenlose Euphorie/Pessimismus allerorten, neue Höchst-/Tiefststände regelmäßig in Tagesschau/Schlagzeilen, bekannte "Börsenpessimisten" springen auf Band Wagon auf bzw. "Daueroptimisten" werfen Handtuch , die Nacht ist schwärzer bzw. der Börsenhimmel glänzender kaum vorstellbar, Sektkorken knallen/Kanonen donnern, Rede von neuem "Paradigma", ab jetzt gelten bisherige Basiserkenntnisse angebl. nicht mehr, ganz neue Anlageprodukte werden aufgelegt, die den Anlegermassen („Dumb Money“) die Investition genau in den seit langem vorherrschenden Trend einfach machen, z. B. aktuell weltweit „Multi-Faktor“ ETFs, für die primâr seit 15 Jahren (!) vorherrschende Outperformance von LC/MC, primitiv verkleidet in wissenschaftlich verbrämte „optimierte“ Multifaktor ETFs, um evtl. Erinnerungen an den letzten Reinfall von reinen SC/MC Fonds (1990, s. hier oder Performance review February 2014 – Comment “Is small still beautiful ?”) zu verhindern, Vertreter von Gegenposition werden für verrückt erklärt und nieder bzw. lächerlich gemacht und Herde/“Dumb Money“ folgt willenlos (absolut typisches Beispiel s. hier ff)), 1. inst. Lead Investoren / anerkannte Autoritäten beginnen auf Trendumkehr zu setzen oder davor zu warnen, "Insider" d.h. Personen mit berufl. oder anderem dominierendem Bezug zu dem Marktsektor beginnen auch Trendwende zu erkennen, 3) Singuläre Events / nennenswerte Umbruchsituation, z.B. tiefgreifende Finanzkrisen wie 2000, 2008, 4) bestätigende einfachste Charttechnik (KISS!) sowohl in Index- als auch in Gap-Entwicklung zur finalen Bestimmung der genauen Entry- und Exit-Punkte: langfristiger Trendkanal wird verlassen, scheinbar letzter herausstechender Bewertungspeak, mittelfristige Höchst- bzw. Tiefststände (über mehrere Monate) fallen bzw. steigen an. Insofern wäre ich 2009 niemals MDax short gegangen, da von der Basisanlage kein Rebalancing Signal vorlag. Wenn ich doch short gegangen wäre dann hätten enge Sicherungs stops gegriffen.

 

Deine Hypothese mit dem Aufstieg aus dem MDAX kaufe ich leider nicht. Denn der MDax ist nur eine Durchgangsstation mit umgekehrten Vorgängen am unteren Ende zum SDAX, die die Effekte am oberen Ende neutralisieren dürften.

 

Bezüglich money and risk management gibt es sicher noch viel zu tun. Dazu ziehe ich mir gerade van Tharp rein. Mein Ziel ist nicht maximaler Profit, sondern robustes Risiko-bewusstes langfristiges Positions- Trading (kein Daytrading), das mit allen Börsen-Situationen einschließlich allfälligen schwarzen Schwänen zu Recht kommt und pure Alpha aber kein Beta in den Märkten erntet, denn für das Beta habe ich meine indexierte Basisanlage. Daher und aus der rebalancing Historie kommt für mich ausschließlich USD marktneutrales long short Traden infrage. Bei ähnlichen Volatilitäten der Kombi-Partner wie bei meinen aktuellen Positionen der Fall dürfte der statist. Vola-Effekt auch minimiert sein, oder? Man erkennt das m.E. an dem ggü. der Indizes wes. glatteren Gap-Verläufe.

 

Ich denke wir sind uns bei den meisten Basis Prämissen einig oder kommen dabei nicht mehr wesentlich voran. Weitere Verbesserungen der Basisstrategie können meines Erachtens jetzt am besten aus dem Livetrading learning by doing entstehen. Daher schlage ich vor, dass wir unsere Diskussion jetzt darauf fokussieren, konkrete aussichtsreiche Kombinationen zu identifizieren (wie würdest du das machen?), bevorstehende entry und Exit Punkte vorzubereiten und laufende Trades kritisch zu begleiten.

 

Zum Einstieg behaupte ich mal, dass für meine aktuellen Positionen alle Bedingungen erfüllt sind außer einer genaue n Beschreibung des einschneidenden Events, das du als einen maßgeblichen Faktor heraus gearbeitet hast und mir zuvor nicht so bewusst war. Auch wenn ich meine bisherigen rebalancing Punkte betrachte, so fallen die immer zumindest in die Nähe solcher einschneidenden Events: Platzen der Dotcom bubble nach 2000, subprime crisis 2008, und eben jetzt wobei mir dieses einschneidende Events jetzt bislsng eher fehlte. Aber ich habe etwas gefunden, was mein bisheriges Gefühl bestätig, dass wir zumindest eine verschärfte Umbruchsituation vorliegen haben. Diese würde ich als gleichwertig zu einem einschneidenden Event ansehen:

 

Es wird ungemütlich an der Börse

Anleger müssen sich auf einiges gefasst machen: Notenbanker und unberechenbare Politiker bedrohen unsere Zukunft. Flexibilität und eine neue Art des Nachdenkens sind gefragt, schreibt der ökonomische Chefberater der Allianz (Mohamed El-Erian) in seinem Gastbeitrag für die FAS.

Wie siehst du das insbes. Vor der wiss. Grundlage „Reflexivity“?

 

Ich würde mich trotzdem freuen, wenn du meine letzten Beiträge noch fertig kommentierst. Außerdem würde mich interessieren, was deine Motivation ist, dich so intensiv mit dieser Strategieentwicklung zu befassen, was ich natürlich ganz toll finde. Willst du selber auch ins aktive Traden einsteigen? Was ist dein Anlagestil, wo findet man was dazu?

 

Edit: Am 18.1. 2017 wes. ergänzt

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Limit
· bearbeitet von Limit
Diese Entry-Strategie sorgt m.E. dafür, dass ich nur die aussichtsreichsten Pärchen trade und meine Anzahl Trades sehr klein halte. Dabei können mir zwar einige im Nachhinein durch die Lappen gehen, aber wen stört das? Es laufen praktisch immer ausreichend viele im identifizierten Mean Reversion Modus. Insgesamt entspricht meine Strategie damit höchsten Ansprüchen an Tradingprinzipien, die auf Basis van Tharp hier gut zusammengefasst wurden:

]The more trades, the farther away from break even you are likely to moveLeverage a winning streakCounter a losing streak as early as possible.

Das mit der Zahl der Trades ist so eine Sache. Ein einziger guter Trade kann bei gutem Moneymanagement sehr viele schlechte Trades kompensieren. Irgendwo habe ich vor langer Zeit mal gelesen, dass bei gutem Moneymanagement sogar dann eine passable Rendite zu erwirtschaften ist, wenn du die Aktien zum investieren per Zufall auswählst. Bei meinen Versuchen einer automatischen Strategie habe ich anfangs auch auf möglichst wenige Trades geachtet. Nach einigem Testen stellte es sich raus, dass zumindest bei meiner Strategie selbst mit Steuern (pauschal 25% ohne Freibetrag/Verlustverrechnung) und Gebühren (0.25% unbegrenzt) es sinnvoller war die Trades nicht künstlich zu beschränken. Bei simulierten 30J und einem Startwert von 1mio kamen dabei fast 400Tsd an Gebühren zusammen. Allerdings war die Zahl der Signale bei meiner Strategie sowieso nicht so hoch, im Schnitt nur 2-3 pro Jahr.

 

Alle Kombinationen grundsätzlich gleichgewichten (1/n), um Gesamtvolatilität zu minimieren, und Allokation durch laufendes Rebalancing ähnlich Basisanlagestrategie aufrecht erhalten, d.h. sell winners and buy losers, damit kurzfristiges Mean Reversion Premium als Zusatznutzen möglich.

Gleichgewichtung ergibt nur dann eine minimale Gesamtvolatilität wenn die Werte unkorreliert sind und auch die gleiche Volatilität besitzen. Als Annäherung ist das ok, aber wenn du deine Strategie ansonsten mal festgezurrt hast, könntest du dahingehend noch ein wenig optimieren.

 

und man sollte m.E. mehr Spielraum für Kurzfristschwankungen einräumen, ohne die Verlustbegrenzung komplett zu vernachlässigen.

Das ist häufig ein schmaler Grad und erfordert mitunter auch mal nachträgliche Anpassungen. Hier immer wieder das richtige Maß zu finden macht einen guten Teil des Erfolgs aus.

 

Eine Weiterentwicklung bzw. Systematisierung meiner zugegebenermaßen bislang nur schwer übertragbaren Entry-Strategie zur Loslösung von meiner individuellen Basis-Anlagestrategie könnte so aussehen: Die aussichtsreichsten Aktienindizes (Regionen, Länder, Seltoren/Faktoren), die für private Trader ausreichend große und regelmäßige Mean Reversion-Zyklen aufweisen, nach der eingangs in diesem Beitrag vorgeschlagenen umfassenden Korr.-Analyse identifizierten. Hierzu brauche ich also deine Hilfe. Ein virtuelles Depot weit in der Vergangenheit (> 15 j.) starten, in dem alle identifizierten Indizes plus weitere zur Vervollständigung eines ausgewogenen Welt-Portfolios nach BIP gewichtet werden.

Deine Long-Short Strategie mit Long-only Indizes nach BIP vervollständigen? Hört sich seltsam an, ein kleines Beispiel als Erläuterung wäre vielleicht hilfreich. Wovon genau willst du Korr.-Analysen machen? Von den Basis-Werten, von den "Quotienten-Indizes" oder von was anderem?

 

Ähnlich meiner Basis-Anlage einzelne Indizes bei >25% Abweichung von Soll-Allokationen, pos. Fundamentalanalyse und Charttechnik rebalancen. Habe meine ad hoc entstandene 25%-Regel übrigens vor kurzem auch hier gefunden: The Only Guide You'll Ever Need for the Right Financial Plan ... (Swedroe). Dort sind jedoch keine wiss. Studien angegeben, aus denen dieser Wert abgeleitet wurde. Aber trotzdem eine kleine Bestätigung meines Threshold Wertes. Kennst du vielleicht was Belastbareres dazu?

25% hört sich für mich nach recht viel an, aber das kommt wohl auch auf die enthaltenen Werte an. Da es bei meiner eigenen Strategie gerade darum geht durch "Unballancing" einen zusätzlichen Gewinn zu erzielen, habe ich mir dazu aber auch keine großen Gedanken gemacht. Allerdings kann ich dir sagen, dass der optimale Wert stark schwankend ist. Schau dir z.B. mal den MSCI Pacific Mitte/Ende der 80er an. Der hat sich in der Zeit ohne große Rücksetzer mehr als vervierfacht. Jedes Reballancing in diesem Zeitraum hätte viel Rendite gekostet. Ähnliches gilt für den MSCI USA in den späten 90ern.

 

Diese Rebalancing-Signale schließlich als Entry-Signale für die Futures-Handelsstrategie verwenden. Was hältst du davon?

Ich denke nicht, dass ein statischer Wert auf Dauer funktioniert. Ich habe vor ein paar Jahren mal ein bisschen herumprobiert, aber mit statischen Werten hatte ich kein Erfolg. Je nach Basiswert und Zeitraum haben sich optimale Werte deutlich unterschieden und für viele Kombinationen aus Wertpapier und längerem Zeitraum gab es keinen statischen Wert, der eine deutliche Überrendite ergeben hätte.

 

Gibt es einen Portfolio-Simulator, mit dem man so ein beliebiges Basis-Anlagedepot einfach in der Vergangenheit zusammenstellen und individuell rebalancen kann? Bei Just-ETF meine ich so etwas gelesen zu haben?

Ich weiß, dass meine Software das kann :-)

 

Deine Aussage „Auf jeden Fall braucht man aufgrund der sehr langen Zyklusdauer sehr viel Geduld, denn mit zwischendurch mal fast 10 Jahren (2003-2013) ohne dass sich der Zyklus zeigt trotzdem darauf zu vertrauen wäre mir vermutlich zu lange“ ist für meine bislang offene Frage, warum diese m.E. so offensichtliche und breit publizierte Marktineffizienz nach wie vor kaum von großen Tradern ausgebeutet und bis runter zur Kostenschwelle eliminiert wurde, eine mögliche Antwort. DANKE thumbsup.gif !!! Das wird vermutlich nicht nur dir so gehen. Außerdem sind professionelle Trader z.B. in Hedgefonds auch ganz anders nämlich extrem kurzfristig incentiviert (Quartale oder höchstens 1 Jahr). Es scheint aber in anderen Industrien (z.B. im klassischen Maschinenbau, wo ich schaff), erste Umkehrtendenzen zu geben, so auch (erst) seit letztem Jahr bei meinem Arbeitgeber. Da bleibt nur zu hoffen, dass dieser Trend von der Finanzindustrie nicht so schnell und breit aufgegriffen wird, damit uns kleinen Tradern noch etwas vom Ineffizienzkuchen bzw. faire „poker tables“ übrig bleiben. Aber zumindest aktuell ist das m.E. noch (lange) nicht der Fall und die Tendenz geht z.B. mit dem Hochfrequenzhandel genau in die entgegengesetzte Richtung. Wie siehst du dieses Thema „Chance für die kleinen Trader mit langfristigen Marktanomalien“?

Grundsätzlich denke ich schon, dass solche langfristigen Entwicklungen von vielen Investoren/Trader vernachlässigt werden, allerdings muss man dabei auch immer aufpassen, dass es nicht zu langfristig wird. Wenn du nämlich 10J auf ein Event wartest, das dann aber nicht kommt oder nicht profitabel genug ist, hast du die Arschkarte gezogen. Was bringt es zu wissen, dass ein Gap sich schließt, wenn du zu lange darauf warten musst oder es sich zu langsam schließt.

 

Update

Deine Hypothese mit dem Aufstieg aus dem MDAX kaufe ich leider nicht. Denn der MDax ist nur eine Durchgangsstation mit umgekehrten Vorgängen am unteren Ende zum SDAX, die die Effekte am oberen Ende neutralisieren dürften.

Das wäre der Fall, wenn die Absteiger das gleiche Gewicht hätten wie die Aufsteiger. Allerdings hat der größte MDAX-Wert ein Gewicht von 50Mrd, der kleinste hingegen nur 1.2Mrd. Wenn der größte Wert nur 6.5% gewinnt, geht's für den MDAX fast 1% hoch. Selbst bei einer plötzlichen Pleite des kleinsten Wertes würde das kaum ein MDAX-Anleger mitbekommen (-0.35% für den MDAX).

 

Bezüglich money and risk management gibt es sicher noch viel zu tun. Dazu ziehe ich mir gerade van Tharp rein. Mein Ziel ist nicht maximaler Profit, sondern robustes Risiko bewusstes Trading, das mit allen Börsen Situationen einschließlich allfälligen schwarzen Schwänen zu Recht kommt

Long-Short Strategien sind zwar weniger anfälliger für schwarze Schwäne, bergen dafür aber andere Risiken. Schwarze Schwäne können per Definition in jeder Form auftauchen. Als extremes Beispiel z.B. du bist gerade long EM und short USA und von heute auf morgen fällt Nordkorea im Süden ein. Der EM Asia, der >70% des EM ausmacht bricht daraufhin extrem ein (EM -15% an einem Tag), während USA/Europa "nur" wackeln (-5%). Da du das ganze auch noch gehebelt hast um auf eine zu long-only ähnliche Rendite zu kommen, kostet dich das dann 10% * Hebel.

 

Daher und aus der rebalancing Historie kommt für mich ausschließlich sehr marktneutrales long short Traden infrage.

Markt-neutral != sicherer. Long-Short Strategien haben einfach nur anderes Risikoprofil. Weniger Volatilität, dafür aber anfälliger bei extremen Kursbewegungen.

 

Ich denke wir sind uns bei den meisten Basis Prämissen einig oder kommen dabei nicht mehr wesentlich voran. Weitere Verbesserungen der Basisstrategie können meines Erachtens jetzt am besten aus dem Livetrading learning by doing entstehen. Daher schlage ich vor, dass wir unsere Diskussion jetzt darauf fokussieren, konkrete aussichtsreiche Kombinationen zu identifizieren, bevorstehende entry und Exit Punkte vorzubereiten und laufende Trades kritisch zunbegleiten.

Die Gaps zu bewerten überlasse ich dir. Aber ausgehend von meinen Indikatoren (die eigentlich nicht dafür gemacht wurden) sieht MDAX long am vielversprechensten aus.

 

Außerdem würde mich interessieren, was deine Motivation ist, dich so intensiv mit dieser Strategieentwicklung zu befassen, was ich natürlich ganz toll finde. Willst du selber auch ins aktive Traden einsteigen? Was ist dein Anlagestil, wo findet man was dazu?

Ich bastle an meiner eigenen Strategie, daher ist es interessant zu sehen wie andere vorgehen. Ich halte mich dabei weniger an wissenschaftliche Artikel, sondern entwickle das ganze anhand von realen Testdaten. Da das ganze zur Zeit noch im Fluss ist, werde ich noch warten mit einem eigenen Thread. Grundsätzlich arbeite ich mit einem einfachen gleitenden Durchschnitt (zur Zeit 6J), der dynamisch vertikal verschoben wird und an Schnittpunkten mit dem Kurs ein Signal erzeugt. Das funktioniert soweit ganz gut und mit ein paar einfachen Regeln ergibt sich daraus wahlweise ein Trendfolger oder ein antizyklisches System. Beide funktionieren im Rahmen ihrer Möglichkeiten entsprechend, aber ich erhoffe mir aus der Fusion beider ein noch besseres Ergebnis. Ich hab im Vergleich zu deiner Strategie den Vorteil, dass ich automatische Backtests machen kann.

 

 

Zentral ist die möglichst sichere Erkennung von Umkehrpunkten. Dafür sollten möglichst viele Dinge zusammenkommen, die alle die Massenpsychologie meist paradox aber manchmal auch direkt/rational beeinflussen können (die m.W. noch nicht anerkannte wiss. Grundlage dazu ist Reflexivity (social theory) - Wikipedia

Reflexivity scheint ein Konzept zu sein, dass unter verschiedene Namen in verschiedenen Domänen immer wieder auftaucht. Auf dem Kapitalmarkt nennt es sich Momentum, in der Physik Trägheitsprinzip und es gibt bestimmt noch andere Bereiche in denen der gleiche Effekt unter anderem Namen bekannt ist.

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Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor

Long-Short Strategien sind zwar weniger anfälliger für schwarze Schwäne, bergen dafür aber andere Risiken. Schwarze Schwäne können per Definition in jeder Form auftauchen. Als extremes Beispiel z.B. du bist gerade long EM und short USA und von heute auf morgen fällt Nordkorea im Süden ein. Der EM Asia, der >70% des EM ausmacht bricht daraufhin extrem ein (EM -15% an einem Tag), während USA/Europa "nur" wackeln (-5%). Da du das ganze auch noch gehebelt hast um auf eine zu long-only ähnliche Rendite zu kommen, kostet dich das dann 10% * Hebel.

Welche "anderen Risiken" siehst du? Dein schwarzes Schwan Szenario kann ich nicht nachvollziehen. Durch die extrem starke globale Kopplung der internationalen Aktienmärkte wirkt sich ein echter Crash augenblicklich sehr gleichmäßig auf alle Aktienmärkte aus. Das kommt ja daher, dass Investoren/Trader im direkt betroffenen Aktienmarkt (hier EM Asia) nicht nur dort engagiert sind sondern i.d.R. auch global. Bei einem Crash im Heimatmarkt liquidieren zunächst ( für Millisekunden) betroffene Player unverzüglich alle anderen gehaltenen Positionen, um schnell an Liquidität zu kommen und Verluste im Heimatmarkt auszugleichen. Daher nähert sich die Korrelation zwischen allen bedeutenden Aktienmärkten im Crashfall 1. Das führt ja gerade zum viel beklagten Versagen der Diversifikation im Crash Fall. Einen Vorgeschmack darauf lieferte der BREXIT Mini-Crash, der sich absolut gleichmäßig mit Korr > 0,95 global ausgebreitet hat. Einen ursächlichen Zusammenhang des noch wackligen BREXIT auf die EM, die trotzdem mit hoher Korr. runtergingen, gibt es aber kaum. Entsprechendes gilt umgekehrt, wenn es die EM mal direkt niederbügeln sollte, wie du schreibst. Da bin ich mir ganz sicher.

 

Vielleicht kommt es ja auch ganz anders, wenn der "schwarze Schwan" Trump morgen nach ersten eindeutigen "Kostproben" seiner "Regierungsarbeit" auf die Märkte trifft, siehe hier. Da kann man sich ja schon bei solchen Kommentaren hier nicht mehr ganz sicher sein und nur hoffen, dass die Anonymität sicher gewahrt bleibt. Ich erwarte einen kleinen weltweiten Einbruch wie beim BREXIT mit schneller Erholung der EM und EAFE aber weniger schnellen oder ganz ausfallenden Erholung der USA mit entspr. günstigen Auswirkungen auf meine Position EM long USA MC short. Evtl. Kommt sogar ein Kaufsignal für EAFE long USA MC short.

 

Daher und aus der rebalancing Historie kommt für mich ausschließlich sehr marktneutrales long short Traden infrage.

Markt-neutral != sicherer. Long-Short Strategien haben einfach nur anderes Risikoprofil. Weniger Volatilität, dafür aber anfälliger bei extremen Kursbewegungen.

Hast du Beispiele für diese Anfälligkeit? Ich habe schon danach gesucht aber leider nichts gefunden.

 

Die Gaps zu bewerten überlasse ich dir. Aber ausgehend von meinen Indikatoren (die eigentlich nicht dafür gemacht wurden) sieht MDAX long am vielversprechensten aus.

Ich werde wohl nach Otto's Methode oder nach 2016 Callan Periodic Table of Investment Returns (via Bogleheads) optisch vorgehen, um die interessantesten Kombinationen zu identifizieren, da das mit den Korrelationsansätzen bislang wenig gebracht hat. MDAX long, warum? Zeig mal ein Bild mit deinen Indikatoren. Ich bin seit A. Jan. MDAX short und ESTX50 long!!!

 

Ich bastle an meiner eigenen Strategie, daher ist es interessant zu sehen wie andere vorgehen. Ich halte mich dabei weniger an wissenschaftliche Artikel, sondern entwickle das ganze anhand von realen Testdaten. Da das ganze zur Zeit noch im Fluss ist, werde ich noch warten mit einem eigenen Thread. Grundsätzlich arbeite ich mit einem einfachen gleitenden Durchschnitt (zur Zeit 6J), der dynamisch vertikal verschoben wird und an Schnittpunkten mit dem Kurs ein Signal erzeugt. Das funktioniert soweit ganz gut und mit ein paar einfachen Regeln ergibt sich daraus wahlweise ein Trendfolger oder ein antizyklisches System. Beide funktionieren im Rahmen ihrer Möglichkeiten entsprechend, aber ich erhoffe mir aus der Fusion beider ein noch besseres Ergebnis. Ich hab im Vergleich zu deiner Strategie den Vorteil, dass ich automatische Backtests machen kann.

Ist natürlich ein Vorteil, aber geht etwas in Richtung Data Mining. Ich halte mich an "

, sich nie ohne Hypothese im Markt zu engagieren. M.E. ist es wichtigst, das die Strategie zu einem selber gut passt und dass sie originell ist, wobei sich beides bedingt. Bei unser beider Backgrounds meine ich, das zu erkennen.

 

Was den Austausch über das WPF betrifft frage ich mich manchmal: Vorausgesetzt unsere Strategien "schlagen ein", wäre es dann nicht nachteilig für deren Profitabilität, wenn die mehr und mehr kopiert werden, was ich in dem Fall anheme? Ich habe meine Meinung dazu, die das verneint. Aber wie siehst du das?

 

Ich backteste halbmanuell im "Doppeltblindversuch" indem ich mir stückweise historische Daten runterlade, um das live feeling zu simulieren. Ist zwar aufwändiger aber damit konditioniere ich gleichzeitig meine Emotionen auf rationales Traden in jeglicher Situation, ohne den Verstand auszuschalten, was für die Berücksichtigung des Eintretens ganz neuer bialang unbedachter Sachverhalte von großem Vorteil ist, da man damit die Truthahn Illusion vermeiden kann. Im Backtesting dürften meine eigenen Reaktionen der Realität damit auch recht nahekommen. Bist du auch schon im Markt real engagiert enagiert / welchen / wieviel? Bin gespannt auf deinen Thread. Lass es mich wissen, wenn es losgeht.

 

Zentral ist die möglichst sichere Erkennung von Umkehrpunkten. Dafür sollten möglichst viele Dinge zusammenkommen, die alle die Massenpsychologie meist paradox aber manchmal auch direkt/rational beeinflussen können (die m.W. noch nicht anerkannte wiss. Grundlage dazu ist Reflexivity (social theory) - Wikipedia

Reflexivity scheint ein Konzept zu sein, dass unter verschiedene Namen in verschiedenen Domänen immer wieder auftaucht. Auf dem Kapitalmarkt nennt es sich Momentum, in der Physik Trägheitsprinzip und es gibt bestimmt noch andere Bereiche in denen der gleiche Effekt unter anderem Namen bekannt ist.

Der Vorteil von Reflexivity ist, dass es Momentum und Mean Reversion ursächlich sehr detailliert erklärt, was das Gespür dafür unterstützt. Das phys. Trägheitsprinzip geht in die Richtung und entspricht auch meiner zunächst gewählten Feder-Masse-Analogie für Mean Reversion. Aber diese Analogie greift viel zu kurz und kann Abweichungen der Mean Reversion Verläufe in Periode und Amplitude von einer harmonischen Schwingung nicht erklären. Dazu bräuchte man ergänzende Zyklenmodelle ähnlich wie die Planetenbahnmodelle in der Zeit vor dem heliozentrischen Weltbild. Reflexivity ist hingegen ein geschlossenes Modell für unterschiedlichste Marktentwicklungen. Der Hauptunterschied zur Feder-Masse-Analogie ist die Berücksichtigung der Beobachtereingriffe (Trader/Investoren, die die Marktentwicklung beobachten und gleichzeitig auf Basis ihrer Beobachtung beeinflussen). Dem kommt in der Physik die Heisbergsche Unschärferelation am nächsten. Mit diesem Modell im Kopf kommt man leichter zu Markthypothesen, ohne die keine Position eröffnet werden sollte, s.o. Sehr hilfreich ist auch Soros' Beobachtung, dass sich Märkte zeitweise am Random Walk orientieren und zeitweise von Reflexivity dominiert werden. Wenn man als Trader zwischen diesen Domänen unterscheiden kann, hat man bessere Profitchancen durch aktives Trading möglichst nur in letzterer Domäne. Meine Handelsstrategie verstehe ich nun so, dass ich durch die Vorfilterung mit der 25%-Abweichung im Basisdepot genau letztere Reflexivity-Domäne fürs gewinnträchtige Trading eingrenze und nur dann handle, wenn diese eben vorliegt. Damit Mean Reversion dann einsetzt, braucht es i.d.R. nur relativ kleiner Anlässe, die mit Charttechnik dann relativ sicher identifiziert werden können. Bei meiner EM/S&PMC400 Position könnte Trump dieser Anlass sein, um Mean Reverion Richtung EM nachhaltig in Gang zu setzen. Let's see.

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Smartinvestor

R

Vielleicht kommt es ja auch ganz anders, wenn der "schwarze Schwan" Trump morgen nach ersten eindeutigen "Kostproben" seiner "Regierungsarbeit" auf die Märkte trifft, siehe hier. Da kann man sich ja schon bei solchen Kommentaren hier nicht mehr ganz sicher sein und nur hoffen, dass die Anonymität sicher gewahrt bleibt. Ich erwarte einen kleinen weltweiten Einbruch wie beim BREXIT mit schneller Erholung der EM und EAFE aber weniger schnellen oder ganz ausfallenden Erholung der USA mit entspr. günstigen Auswirkungen auf meine Position EM long USA MC short. Evtl. Kommt sogar ein Kaufsignal für EAFE long USA MC short.

Zu einem Mini-Crash ist es heute zwar nicht gekommen, aber meine Position EM/S&P MC bewegte sich heute dennoch kräftig in die richtige Richtung (EM kräftig up und S&P MC leicht down). Ich interpretiere das so, dass die Märkte schon jetzt beginnen, Trump zu durchschauen und seinen (begrenzten) Einfluss auf die Weltregionen richtig zu deuten. Und diese Erkenntnis wird sich nach und nach bei mehr und mehr Tradern durchsetzen. Folglich erwarte ich jetzt eine deutlichere und nachhaltigere Trendausbildung als bisher in die heute eingeschlagene Richtung. Let's wait and see ...

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Limit
Welche "anderen Risiken" siehst du? Dein schwarzes Schwan Szenario kann ich nicht nachvollziehen. Durch die extrem starke globale Kopplung der internationalen Aktienmärkte wirkt sich ein echter Crash augenblicklich sehr gleichmäßig auf alle Aktienmärkte aus. Das kommt ja daher, dass Investoren/Trader im direkt betroffenen Aktienmarkt (hier EM Asia) nicht nur dort engagiert sind sondern i.d.R. auch global. Bei einem Crash im Heimatmarkt liquidieren zunächst ( für Millisekunden) betroffene Player unverzüglich alle anderen gehaltenen Positionen, um schnell an Liquidität zu kommen und Verluste im Heimatmarkt auszugleichen.

Jein, die Märkte sind zwar durchaus miteinander verbunden, die Auswirkungen auf verschiedene Märkte sind aber mitnichten gleich. Wenn die USA oder mit Abstrichen auch Europa einen Crash hinlegen, crashen auch die übrigen Märkte weltweit. Bei Crashs in den EM, folgten ihnen die DMs bisher aber meist nicht. Während der Asienkrise z.B. verloren die EMs deutlich, während USA/Europa munter weiter stiegen. Hinzu kommen noch die unterschiedlichen Volatilitäten. Bei globalen Crashs war es bisher fast immer so, dass die amerikanischen Märkte weniger verloren als die übrigen, selbst wenn die Ursache des Crashs in den USA lagen. Deswegen wäre USA long, EM short in jeder bisherigen Krise eine sichere Wette gewesen.

 

Daher nähert sich die Korrelation zwischen allen bedeutenden Aktienmärkten im Crashfall 1.

Korrelation sagt in erster Linie etwas über die Richtung der Kursentwicklung aus, nicht über deren Betrag, so können z.B. zwei Märkte um 10% bzw. 60% fallen und trotzdem eine sehr hohe Korrelation aufweisen.

 

Einen Vorgeschmack darauf lieferte der BREXIT Mini-Crash, der sich absolut gleichmäßig mit Korr > 0,95 global ausgebreitet hat.

Das als Crash, oder auch nur als Mini-Crash zu bezeichnen finde ich übertrieben. Der EM-Index ist letztes Jahr sogar gleich mehrfach ähnlich stark und teils sogar stärker gefallen. Auch beim DAX wirst du es ohne Zeitskala schwer haben den richtigen "Zacken" zu finden. Der S&P500 hat für seine Verhältnisse noch am stärksten reagiert, aber auch das war selbst auf 1J-Sicht nur ein kleiner Schluckauf.

 

Einen ursächlichen Zusammenhang des noch wackligen BREXIT auf die EM, die trotzdem mit hoher Korr. runtergingen, gibt es aber kaum. Entsprechendes gilt umgekehrt, wenn es die EM mal direkt niederbügeln sollte, wie du schreibst. Da bin ich mir ganz sicher.

a) Beim Brexit schwingt auch immer das Risiko eines Zusammenbruchs der EU bzw. Eurozone mit und das hätte mit Sicherheit große Auswirkungen weltweit.

b) Sowohl die wirtschaftliche Lage in Europa wie auch in den EMs ist nach wie vor angespannt. Deshalb ist die Sensibilität bei schlechten Nachrichten immer noch deutlich erhöht.

c) Bisherige Krisen der EMs gingen zum größten Teil spurlos an den DMs vorbei. Das wird sich zukünftig mit weiter wachsendem Gewicht der EMs an der Weltwirtschaft ändern, aber dass die EMs in Krisenzeiten deutlich stärker fallen als die DMs dürfte noch lange Zeit eine sichere Wette bleiben.

 

Ich werde wohl nach Otto's Methode oder nach 2016 Callan Periodic Table of Investment Returns (via Bogleheads) optisch vorgehen, um die interessantesten Kombinationen zu identifizieren, da das mit den Korrelationsansätzen bislang wenig gebracht hat. MDAX long, warum? Zeig mal ein Bild mit deinen Indikatoren. Ich bin seit A. Jan. MDAX short und ESTX50 long!!!

 

Kurzfristig ist der EStoxx50 in einem leichten Aufwärtstrend, mittel-/langfristig hingegen in einem Seitwärts-/Abwärtstrend. Der MDAX ist hingegen mittel-/langfristig in einem soliden Aufwärtstrend und auch kurzfristig sieht es trotz Nähe zur Übertreibungszone (u.a. durch die sinkende Vola und damit einhergehend ein sich verängernder Korridor) noch ganz passabel aus. Hier mal die Indikatoren auf 10J Basis.

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Ist natürlich ein Vorteil, aber geht etwas in Richtung Data Mining.

Naja, beim Data Mining versucht man aus Massen an Daten irgendwelche Gesetzmäßigkeiten zu extrapolieren. Bei mir geht's eher darum zwei einfache Erkenntnisse in eine handelbare Strategie zu übertragen, nämlich Momentum und Mean Reversal ;)

Wir arbeiten also mit den selben Mechanismen, nutzen diese aber sehr unterschiedlich.

 

Was den Austausch über das WPF betrifft frage ich mich manchmal: Vorausgesetzt unsere Strategien "schlagen ein", wäre es dann nicht nachteilig für deren Profitabilität, wenn die mehr und mehr kopiert werden, was ich in dem Fall anheme? Ich habe meine Meinung dazu, die das verneint. Aber wie siehst du das?

Bei meiner Strategie geht es darum Übertreibungen zu erkennen. Wenn das viele/alle tun und entsprechend reagieren wird es zu keinen Übertreibungen mehr kommen und in dem Fall würde meine Strategie gar keine Signale mehr senden. Das würde zu Buy&Hold führen.

 

Bist du auch schon im Markt real engagiert enagiert / welchen / wieviel?

In gewisser Weise ja. Meine Strategie setzt ja auf ein 0815-Buy&Hold Depot auf und ändert nur die Gewichtung der Positionen im Falle von Signalen. Meine Software ist seit letztem Frühjahr/Sommer bedingt einsatzbereit, hat seither aber noch kein Signal geschickt. Das letzte Signal wäre Anfang letzten Jahres bei den EMs gewesen, aber da war die Software noch nicht funktionsfähig.

 

Der Vorteil von Reflexivity ist, dass es Momentum und Mean Reversion ursächlich sehr detailliert erklärt, was das Gespür dafür unterstützt. Das phys. Trägheitsprinzip geht in die Richtung und entspricht auch meiner zunächst gewählten Feder-Masse-Analogie für Mean Reversion. Aber diese Analogie greift viel zu kurz und kann Abweichungen der Mean Reversion Verläufe in Periode und Amplitude von einer harmonischen Schwingung nicht erklären.

Die Pendel-Analogie reicht um das Grundprinzip darzustellen. Mit etwas Aufwand könnte man andere Aspekte einbauen, z.B. variable Masse, die dem Kapital auf den Märkten entspricht oder Impulse von außen, z.B. Naturkatastrophen, Kriege, Politik, Kopplung des Null-Punktes an einen langfristigen gleitenden Durchschnitt um Inflation zu berücksichtigen usw. Damit bekäme man sicherlich ein viel genaueres Modell, dass wegen der vielen unbekannten Größen aber nicht wirklich bei der Entwicklung einer Strategie weiterhilft.

 

Der Hauptunterschied zur Feder-Masse-Analogie ist die Berücksichtigung der Beobachtereingriffe (Trader/Investoren, die die Marktentwicklung beobachten und gleichzeitig auf Basis ihrer Beobachtung beeinflussen). Dem kommt in der Physik die Heisbergsche Unschärferelation am nächsten.

Bei der Unschärferelation geht es im Kern doch darum, dass der Akt des Beobachtens selbst schon das Beobachtete beeinflusst. Das wäre hier nicht der Fall. Zudem wäre es ohne weiteres Möglich diese auch im Federpendel-Modell zu berücksichtigen.

 

Damit Mean Reversion dann einsetzt, braucht es i.d.R. nur relativ kleiner Anlässe, die mit Charttechnik dann relativ sicher identifiziert werden können. Bei meiner EM/S&PMC400 Position könnte Trump dieser Anlass sein, um Mean Reverion Richtung EM nachhaltig in Gang zu setzen. Let's see.

Naja, sollten die USA versuchen sich abzukapseln, schadet ihnen das langfristig. Kurz-/Mittelfristig bietet es aber durchaus auch Vorteile. Vielleicht spekuliert Trump ja auch genau darauf, ganz nach dem Motto "und nach mir die Sinnflut…" Bei den EMs wäre es teilweise umgekehrt. Kurz-/Mittelfristig würde es ihnen sehr viel mehr Schaden als den USA und auch langfristig ist es ungewiss, ob sie davon profitieren würden. Evtl. könnten sie ein Parallel-System aufbauen oder eines zusammen mit Europa. Das wäre aber auf jeden Fall ein Projekt für Jahrzehnte, wenn nicht sogar Jahrhunderte.

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Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor
Am 25.1.2017 um 13:01 schrieb Limit:

Jein, die Märkte sind zwar durchaus miteinander verbunden, die Auswirkungen auf verschiedene Märkte sind aber mitnichten gleich. Wenn die USA oder mit Abstrichen auch Europa einen Crash hinlegen, crashen auch die übrigen Märkte weltweit. Bei Crashs in den EM, folgten ihnen die DMs bisher aber meist nicht. Während der Asienkrise z.B. verloren die EMs deutlich, während USA/Europa munter weiter stiegen. Hinzu kommen noch die unterschiedlichen Volatilitäten. Bei globalen Crashs war es bisher fast immer so, dass die amerikanischen Märkte weniger verloren als die übrigen, selbst wenn die Ursache des Crashs in den USA lagen. Deswegen wäre USA long, EM short in jeder bisherigen Krise eine sichere Wette gewesen.

Korrelation sagt in erster Linie etwas über die Richtung der Kursentwicklung aus, nicht über deren Betrag, so können z.B. zwei Märkte um 10% bzw. 60% fallen und trotzdem eine sehr hohe Korrelation aufweisen.

Diese Hinweise haben mich sehr zum Nachdenken angeregt. Es ist in der Tat so, dass eine hohe Korrelation keinen ausreichenden Crash-Schutz bei long-short Kombinationen bewirkt. Sondern es muss noch eine Gleichheit in den Volatilitäten hinzukommen. Da sieht es z.Zt. bei meinen Einzelpositionen nicht schlecht aus, da sich deren aktuelle Volatilitäten nur um ca. 10% unterscheiden. Das kann aber im Crashfall ganz anders sein, da die Volatilitäten dann unterschiedlich stark ansteigen, die EM ganz besonders. Daher werde ich meine Handelsstrategie derart modifizieren, dass ich das jeweilige Verhältnis der Kombination mit dem aktuellen Volatilitätsverhältnis abgleiche, um deren Crash-Sicherheit und deren Mean Reversion Eigenschaften zu verbessern. Weiß nur noch nicht ganz, wie ich die Volatilität berechne, damit diese einerseits sehr zeitnah der Entwicklung folgt, insbesondere im Crashfall, andererseits aber nicht zu stark schwankt. Hättest du dafür einen geeigneten Algorithmus? Werde dann auch die Volatilitätsdifferenz aus den Gap-Verläufen herausrechnen, um deren Einfluss bei der Analyse verschiedener Kombinationen zu eliminieren. Erwarte mit alldem eine wesentliche Verbesserung meiner Handelsstrategie und werde darüber berichten. Was hältst du davon?

 

Am 25.1.2017 um 13:01 schrieb Limit:

Das als Crash, oder auch nur als Mini-Crash zu bezeichnen finde ich übertrieben. Der EM-Index ist letztes Jahr sogar gleich mehrfach ähnlich stark und teils sogar stärker gefallen. Auch beim DAX wirst du es ohne Zeitskala schwer haben den richtigen "Zacken" zu finden. Der S&P500 hat für seine Verhältnisse noch am stärksten reagiert, aber auch das war selbst auf 1J-Sicht nur ein kleiner Schluckauf.

a) Beim Brexit schwingt auch immer das Risiko eines Zusammenbruchs der EU bzw. Eurozone mit und das hätte mit Sicherheit große Auswirkungen weltweit.

b) Sowohl die wirtschaftliche Lage in Europa wie auch in den EMs ist nach wie vor angespannt. Deshalb ist die Sensibilität bei schlechten Nachrichten immer noch deutlich erhöht.

c) Bisherige Krisen der EMs gingen zum größten Teil spurlos an den DMs vorbei. Das wird sich zukünftig mit weiter wachsendem Gewicht der EMs an der Weltwirtschaft ändern, aber dass die EMs in Krisenzeiten deutlich stärker fallen als die DMs dürfte noch lange Zeit eine sichere Wette bleiben.

Brexit war natürlich weitab von einem ernst zu nehmenden Crash. Die Änderungsdynamik (Gradienten) an den Märkten hat jedoch durchaus Crash-Größenordnung erreicht. Und dabei ist es, auch genau wie mit zunehmender Tendenz bei den letzten großes Crashes, zu einem extremen temporären Anstieg der Korrelationen gekommen. Und genau das erwartet ich auch bei einem eventuellen nächsten Crash.

 

Am 25.1.2017 um 13:01 schrieb Limit:

Die Pendel-Analogie reicht um das Grundprinzip darzustellen. Mit etwas Aufwand könnte man andere Aspekte einbauen, z.B. variable Masse, die dem Kapital auf den Märkten entspricht oder Impulse von außen, z.B. Naturkatastrophen, Kriege, Politik, Kopplung des Null-Punktes an einen langfristigen gleitenden Durchschnitt um Inflation zu berücksichtigen usw. Damit bekäme man sicherlich ein viel genaueres Modell, dass wegen der vielen unbekannten Größen aber nicht wirklich bei der Entwicklung einer Strategie weiterhilft.

Bei der Unschärferelation geht es im Kern doch darum, dass der Akt des Beobachtens selbst schon das Beobachtete beeinflusst. Das wäre hier nicht der Fall. Zudem wäre es ohne weiteres Möglich diese auch im Federpendel-Modell zu berücksichtigen.

Naja, sollten die USA versuchen sich abzukapseln, schadet ihnen das langfristig. Kurz-/Mittelfristig bietet es aber durchaus auch Vorteile. Vielleicht spekuliert Trump ja auch genau darauf, ganz nach dem Motto "und nach mir die Sinnflut…" Bei den EMs wäre es teilweise umgekehrt. Kurz-/Mittelfristig würde es ihnen sehr viel mehr Schaden als den USA und auch langfristig ist es ungewiss, ob sie davon profitieren würden. Evtl. könnten sie ein Parallel-System aufbauen oder eines zusammen mit Europa. Das wäre aber auf jeden Fall ein Projekt für Jahrzehnte, wenn nicht sogar Jahrhunderte.

Korrekt, wenn es beim reinen Beobachten bliebe. Aber ein Investor beobachtet ja meist aus Eigeninteresse, zieht Schlussfolgerungen und handelt danach. Dann wirkt der Beobachter über seine Handlungen auf das Beobachtete zurück und beeinflusst dieses, ähnlich wie bei der Unschärfe-Analogie. Reflexivität beschreibt dies und berücksichtigt sogar die Rückwirkungen von Preisübertreibungen auf fundamentale Aspekte. Für mich stellt aktuell Soros Reflexivity Modell die beste Beschreibung der Finanzmärkte dar und ich versuche das zu verinnerlichen, um das intuitiv umsetzen zu können (direkte Ableitungen daraus sind m.E. kaum möglich).

Da die Finanzmärkte nicht die Gegenwart sondern die Zukunft wiederspiegeln, sind die von dir beschriebenen kurz-/mittelfristigen Auswirkungen m.E. weitgehend eingepreist (aktuelles Trump-Strohfeuer), das bald der allmählichen Einpreisung der langfristigen m.E. für USA sehr negativen Auswirkungen weichen sollte, was m.E. schon begonnen hat, erkennbar an der vollständigen Korrektur der Trump-Delle der EM.

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Limit
Am 2.2.2017 um 21:03 schrieb Smartinvestor:

Weiß nur noch nicht ganz, wie ich die Volatilität berechne, damit diese einerseits sehr zeitnah der Entwicklung folgt, insbesondere im Crashfall, andererseits aber nicht zu stark schwankt. Hättest du dafür einen geeigneten Algorithmus?

Dafür gibt es keine optimale Lösung. Du könntest Volatilitäten über verschiedene Laufzeiten berechnen und diese gewichtet mitteln. Für deine Bedürfnisse könnte aber auch eine einfacher Vola-Wert über 1-2 Jahren schon ausreichend sein.

 

Am 2.2.2017 um 21:03 schrieb Smartinvestor:

Was hältst du davon?

Das hört sich vernünftig an und sollte das Rendite-Risiko-Verhältnis verbessern.

 

Am 2.2.2017 um 21:03 schrieb Smartinvestor:

Da die Finanzmärkte nicht die Gegenwart sondern die Zukunft wiederspiegeln, sind die von dir beschriebenen kurz-/mittelfristigen Auswirkungen m.E. weitgehend eingepreist (aktuelles Trump-Strohfeuer), das bald der allmählichen Einpreisung der langfristigen m.E. für USA sehr negativen Auswirkungen weichen sollte, was m.E. schon begonnen hat, erkennbar an der vollständigen Korrektur der Trump-Delle der EM.

Prinzipiell richtig, allerdings haben viele Investoren keinen sehr langen Anlagehorizont und preisen daher Dinge, die über diesen Horizont hinausgehen kaum ein. Wenn die Trump-Politik die nächsten 1-2 Jahre für einen Wirtschaftsaufschwung sorgt, reicht das vielen um einzusteigen. Diese Kurzsichtigkeit sorgt zwar später dann für entsprechende Abstürze, aber diese Volatilität ist vielen Tradern lieber als ein langweiliger langsamer Aufwärtstrend. Die langfristigen Folgen sind noch überhaupt nicht absehbar, da sie noch zu großen Teilen im Dunkeln liegen. Es wird davon abhängen wie sich andere Länder verhalten werden und wie lange sich Trump im Amt halten kann und wieviel "Unsinn" ihm der Kongress/Senat durchgehen lässt usw.

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Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor
vor 18 Stunden schrieb Limit:

Dafür gibt es keine optimale Lösung. Du könntest Volatilitäten über verschiedene Laufzeiten berechnen und diese gewichtet mitteln. Für deine Bedürfnisse könnte aber auch eine einfacher Vola-Wert über 1-2 Jahren schon ausreichend sein.

 

Das hört sich vernünftig an und sollte das Rendite-Risiko-Verhältnis verbessern.

 

Prinzipiell richtig, allerdings haben viele Investoren keinen sehr langen Anlagehorizont und preisen daher Dinge, die über diesen Horizont hinausgehen kaum ein. Wenn die Trump-Politik die nächsten 1-2 Jahre für einen Wirtschaftsaufschwung sorgt, reicht das vielen um einzusteigen. Diese Kurzsichtigkeit sorgt zwar später dann für entsprechende Abstürze, aber diese Volatilität ist vielen Tradern lieber als ein langweiliger langsamer Aufwärtstrend. Die langfristigen Folgen sind noch überhaupt nicht absehbar, da sie noch zu großen Teilen im Dunkeln liegen. Es wird davon abhängen wie sich andere Länder verhalten werden und wie lange sich Trump im Amt halten kann und wieviel "Unsinn" ihm der Kongress/Senat durchgehen lässt usw.

Vola-Wert über 1-2 Jahre ist leider vieeel zu langsam. Z.B. haben sich während der Finanzkrise die Volatilitäten praktisch aller Indizes innerhalb von Wochen vervielfacht (von 20 auf 70%). Das muss eine gute Vola-Schätzung abbilden, aber ohne ständige Überschwinger. Ich habe ein bischen mit der Standardabweichung (STDEV) in Excel gespielt. Aber die Werte erscheinen im Vergleich nicht sinnvoll (z.B. ist damit die Vola der EM sogar etwas keiner als die des S&P Midcap 400), sie zeigen enorme Überschwinger, wenn man die Laufzeit kurz wählt, oder sie folgen starken Änderungen bei Events zu träge, wenn man die Laufzeit länger wählt, um die Überschwinger zu reduzieren. Kurz: völlig unbrauchbar. Ich habe dann ein bischen gesurft und folgendes gefunden, was meinen Anforderungen sehr nahe kommt: GJR-GARCH VOLATILITY. Danach wäre die Volatilität des MSCI EM mindestens um +20% und in der Spitze in den letzten 6 Monaten bis zu +100% größer als die des S&P Midcap 400:

Volatilitäts-Analyse_V-Lab.pdf

Das sollte ich durch einsprechende Gewichtung der beiden Legs berücksichtigen. Aber bevor ich das mache, würde ich das gern backtesten. Leider werden dort nur aktuelle Werte angegeben und das auch nicht für alle Indizes, und man kann keine historischen Datenreihen runterladen, um backtesten zu können. Fragen: Kennst du diese Vola-Abschätzung? Kann man die selber berechnen über Excel oder Tools, wie/welche?

 

Bzgl. Trump stehe ich zu meiner schon oben erwähnten Prognose, dass der gesamte positive Trump-Effekt bereits im Nov./Dez. stattgefunden hat, als die USA 10% bis 20% ggü. anderen Ländern zulegen konnte, insbes. S&P Midcap 400 ggü EM (20%), s. Anlage:

Trump-Effekt_.pdf

Das sind bereits gigantische Geldströme, die eine einzige Person ausgelöst hat. Aber das wars, maximale Erwartungen m.E. vollständig eingepreist. Mehr positive Einflüsse auf die USA wird er nie mehr bewirken können. Denn wie bei praktisch allen Präsidenten zuvor wird auch dieser seinen Ankündigungen nie gerecht werden können und das Trump "Strohfeuer" ist entsprechend seit E. Dez. bereits halb erloschen. Gigantische Geldflüsse haben also bereits ihre Richtung umgekehrt, weg von den USA. Bei Trumps aktueller "Performance" werden diese Ströme zumindest erhalten bleiben. Der Vorsprung der US-Aktienmärkte wird vermutlich langsam weiter abschmelzen und sich evtl. sogar ins Gegenteil verkehren. Wie du vermutest, werden ihn Kongress/Senat und Gerichte an allzugroßen Sprüngen hindern, d.h. es werden wohl weder große positive noch negative Einflüsse von ihm ausgehen. Allerdings besteht doch eine gewisse Chance auf große negative Einflüsse, nämlich dann, wenn Trump durch weitere Eskapaden soviel Unruhe generiert, dass sich "Deep Risk" Befürchtungen entwickeln, wie in diesem Artikel beschrieben. Das könnte dann passieren, wenn die Märkte schon durch andere realere Fakten belastet werden.

Für meine Position EM long / USA MC short erwarte ich zu >75% profitable Entwicklung, entweder indem USA stagniert und sich EM langsam weiter erholen (25%), oder EM stagnieren und USA wird durch Trump zunehmend belastet (25%), im Idealfall beides: EM erholen sich und USA weiter belastet (25%). Nur zu 25% erwarte ich eine ganz andere Entwicklung. Wie sagt Soros immer: Nie ohne Hypothese in den Markt gehen...

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Limit
vor 1 Stunde schrieb Smartinvestor:

Ich habe dann ein bischen gesurft und folgendes gefunden, was meinen Anforderungen sehr nahe kommt: GJR-GARCH VOLATILITY

Allerdings werden dort nur aktuelle Werte angegeben und nicht für alle Indizes, und man kann keine historischen Datenreihen runterladen, um backtesten zu können. Fragen: Kennst du diese Vola-Abschätzung? Kann man die selber berechnen über Excel oder Tools, wie/welche?

Auf der Seite sind die Formeln für die Berechnung angegeben. Damit solltest du die Berechnungen auch in Excel nachbauen können: https://vlab.stern.nyu.edu/doc/3?topic=mdls

Ich kenne den Indikator nicht und allein von der formellen Beschreibung her kann ich auch nicht viel dazu sagen. Im Prinzip scheint es sich aber um ein Modell zu handeln, bei dem gewisse, nicht serielle Abhängigkeit der Volatilitätswerte unterstellt wird und die dafür nötigen Parameter mittels Max. Likelihood Methode geschätzt werden. Für eine genauere Analyse brauchst du jemanden mit besseren Statistik-Kenntnissen.

Ich würde allerdings wirklich gut überlegen, ob kurzfristige Volas ein sinnvolles Instrument sind. Die Vola basiert auf Zahlenreihen vergagener Werte und ist damit per se nachlaufend und wenn man zu wenige Werte nimmt schwindet die Aussagekraft sehr stark. Damit ist die Vola ein eher unscharfer Indikator, der mehr einem "Stimmungsbarometer" ähnelt. Um einen Abschwung/Crash zu erkennen gibt es besser geeignete Indikatoren. Im einfachsten Fall reicht z.B. eine Betrachtung des 12M Tiefs um Crashs zu vermeiden. Ich habe mal Spaßes halber ein System getestet, dass beim erreichen eines 12M-Tief ausgestiegen ist und bei einem 12M-Hoch wieder ein. Das gibt zwar keine große Zusatzrendite, verbessert aber Vola und Max. Drawdown deutlich.

 

Was Trump angeht: Wie schon mal erwähnt habe ich es aufgegeben von politischen Entwicklungen irgendwelchen Voraussagen für die Börsen abzuleiten. Allerdings erinnere ich mich an einen Artikel, in dem es um eine Untersuchung ging wie weit voraus die Aktienkurse wirklich gepreist werden. Die zwei Grunderkenntnisse waren soweit ich mich erinnere, dass a) dieser Horizont ständig schwankt und b) größtenteils nicht über ein halbes Jahr hinausgeht. So bin ich z.B. der Meinung, dass der Brexit nicht mal ansatzweise eingepreist ist, obwohl sein Eintrittswahrscheinlichkeit sehr hoch ist.

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Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor
vor 53 Minuten schrieb Limit:

Auf der Seite sind die Formeln für die Berechnung angegeben. Damit solltest du die Berechnungen auch in Excel nachbauen können: https://vlab.stern.nyu.edu/doc/3?topic=mdls

Ich kenne den Indikator nicht und allein von der formellen Beschreibung her kann ich auch nicht viel dazu sagen. Im Prinzip scheint es sich aber um ein Modell zu handeln, bei dem gewisse, nicht serielle Abhängigkeit der Volatilitätswerte unterstellt wird und die dafür nötigen Parameter mittels Max. Likelihood Methode geschätzt werden. Für eine genauere Analyse brauchst du jemanden mit besseren Statistik-Kenntnissen.

Ich würde allerdings wirklich gut überlegen, ob kurzfristige Volas ein sinnvolles Instrument sind. Die Vola basiert auf Zahlenreihen vergagener Werte und ist damit per se nachlaufend und wenn man zu wenige Werte nimmt schwindet die Aussagekraft sehr stark. Damit ist die Vola ein eher unscharfer Indikator, der mehr einem "Stimmungsbarometer" ähnelt. Um einen Abschwung/Crash zu erkennen gibt es besser geeignete Indikatoren. Im einfachsten Fall reicht z.B. eine Betrachtung des 12M Tiefs um Crashs zu vermeiden. Ich habe mal Spaßes halber ein System getestet, dass beim erreichen eines 12M-Tief ausgestiegen ist und bei einem 12M-Hoch wieder ein. Das gibt zwar keine große Zusatzrendite, verbessert aber Vola und Max. Drawdown deutlich.

Danke. Habe schon herausbekommen, dass Matlab diese spezielle Vola berechnen kann. Wie schon erwähnt will ich die nicht zur Erkennung von Crashes nutzen sondern zur laufenden Anpassung der Kontraktvolumina auf den long und short Seiten an die jeweils aktuelle Volatilität. Diese schießt am Tag von großen Events stark in die Höhe und fällt dann allmählich wieder ab. Entsprechend würde ich diese Vola-Änderungen durch Änderungen im Verhältnis der Kombi-Partner nachfahren. Das werde ich dann demnächst mal mit Hilfe von Matlab backtesten und schauen, was dabei herauskommt. Ich erwarte wesentlich glattere Gap-Verläufe, die einfacher zu traden sein dürften. Ich würde damit dann auch den von dir immer wieder postulierten Volatilitätseinfluss auf die Gap-Entwicklung herausrechnen. Das dann verbleibende Gap dürfte ein rein fundamental verursachtes sein, oder? Bin echt gespannt, was diese Modifikation bewirken wird.

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Limit
· bearbeitet von Limit
Am 5.2.2017 um 23:05 schrieb Smartinvestor:

Wie schon erwähnt will ich die nicht zur Erkennung von Crashes nutzen sondern zur laufenden Anpassung der Kontraktvolumina auf den long und short Seiten an die jeweils aktuelle Volatilität.

Naja, wenn du eine sehr kurzfristige Reaktion von dem Vola-Indikator möchtest, ist das im Prinzip das gleiche. Man müsste untersuchen, wie sich diese spezielle Vola bei den gewöhnlichen Schwankungen der Vola verhält (sozusagen die Vola der Vola ;)). Für eine langfristige Strategie scheinst du viel Wert auf sehr kurze "Reaktionszeiten" zu legen. Das muss nicht unbedingt schlecht sein, erhöht aber natürlich die Chance auf Fehlsignale. Dieses Abgleiten in eine eher kurzfristige Betrachtungsweise könnte man dadurch verhindern, dass man zuerst einmal nur monatl. oder quartalsweisen Handel erlaubt. Wenn sie unter diesen Bedingungen nicht vernünftig funktioniert, ist sie mMn eher nicht geeignet für eine langfristige Anlage.

 

Am 5.2.2017 um 23:05 schrieb Smartinvestor:

Ich würde damit dann auch den von dir immer wieder postulierten Volatilitätseinfluss auf die Gap-Entwicklung herausrechnen.

Nein. Du optimierst damit nur das Rendite-Risiko-Verhältnis. An der Performance der einzelnen Bestandteile ändert das nichts. Um die Vola aus der Performance herauszurechnen müsstest du die einzelnen Performance-Wert um die jeweilige Vola bereinigen. Wenn man eine lineare Abhängigkeit von Performance und Vola annähme (afaik ist das nicht der Fall) könntest du z.B. einfach Perf(Index1) / Perf(Index2) durch (Perf(Index1) * Vola(Index2)) / (Perf(Index2) * Vola(Index1)) ersetzen um ein Vola-unabhängige Gap zu erhalten (sofern der existiert :P).

 

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Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor
Am 7.2.2017 um 13:12 schrieb Limit:

Naja, wenn du eine sehr kurzfristige Reaktion von dem Vola-Indikator möchtest, ist das im Prinzip das gleiche. Man müsste untersuchen, wie sich diese spezielle Vola bei den gewöhnlichen Schwankungen der Vola verhält (sozusagen die Vola der Vola ;)). Für eine langfristige Strategie scheinst du viel Wert auf sehr kurze "Reaktionszeiten" zu legen. Das muss nicht unbedingt schlecht sein, erhöht aber natürlich die Chance auf Fehlsignale. Dieses Abgleiten in eine eher kurzfristige Betrachtungsweise könnte man dadurch verhindern, dass man zuerst einmal nur monatl. oder quartalsweisen Handel erlaubt. Wenn sie unter diesen Bedingungen nicht vernünftig funktioniert, ist sie mMn eher nicht geeignet für eine langfristige Anlage.

 

Nein. Du optimierst damit nur das Rendite-Risiko-Verhältnis. An der Performance der einzelnen Bestandteile ändert das nichts. Um die Vola aus der Performance herauszurechnen müsstest du die einzelnen Performance-Wert um die jeweilige Vola bereinigen. Wenn man eine lineare Abhängigkeit von Performance und Vola annähme (afaik ist das nicht der Fall) könntest du z.B. einfach Perf(Index1) / Perf(Index2) durch (Perf(Index1) * Vola(Index2)) / (Perf(Index2) * Vola(Index1)) ersetzen um ein Vola-unabhängige Gap zu erhalten (sofern der existiert :P).

 

Ich denke diese Fragen kann man am besten mit Backtests klären, die ich demnächst machen werde, da ich vom V-Lab Datenreihen mit den GARCH-Volas erhalten habe. Außerdem haben die mir mitgeteilt, dass man diese Volas auch mit Matlab und mit dem freien Python mit Kevin Sheppard’s econometrics Package selber berechnen kann.

 

Bevor ich das mache möchte ich noch eine Trading-Idee dokumentieren, die mir nach den letzten Turbulenzen nach Trump-Wahl und Zinserhöhung eingefallen ist:

Wenn ein unerwartetes Event einen Gap-Verlauf entgegen des langfristigen Mean Reversion-Trends verursacht, dann strebt dieser innerhalb von Tagen/wenigne Wochen nach Durchlaufen eines Höchst-/Tiefstwertes wieder zum langfristigen Trend zurück. Es ist quasi eine kurzfristige Mean Reversion höherer Ordnung. Da das ein sich wiederholendes Muster ist, müsste das eine profitabel nutzbare Marktineffizienz (höherer Ordnung) sein. Meine Trading-Strategie dazu könnte so aussehen, vgl. Diagramm EM/S&P500):

  • ·        Voraussetzung: Ein langfristiger Mean Reversion Trend liegt vor UND ein unerwartetes Event mit Wirkung entgegen diesem Trend tritt ein (hier: Trump-Wahl.
  •       Vor Event mittels kurzfristiger Trendlinie Stop-Order setzen, die bei Eintreten des entgegenwirkenden Events langfristige Position glattstellt oder in Gegenposition (hier: EM short, S&P500 long) dreht.
  •           Da diese Gegenbewegung nur sehr kurzfristig ist (hier: Trump-Strohfeuer nur 4 Tage, bei Brexit nur 1 Tag), nach Vorliegen der Gegenbewegung mittels kurzfristiger gegenläufiger Trendlinie Stop-Orders zur Rückkehr zur Langfrist-Position (hier: EM long, S&P500 short) setzen.
  •       Dto. Bei kurz darauffolgendem Event Zinserhöhung.
     

Da ich gemäß Soros nicht ohne Hypothese neue Positionen eröffnen oder bisherige glattstellen will: Unerwartete Events, die entgegen einem langfristigen Mean Reversion Trend wirken, können diesen nur kurz unterbrechen, da das Kraftfeld der langfristigen Mean Reversion Bewegung nachhaltiger (etliche Jahre) wirkt. Es kommt jedoch durch die schwierige Einschätzung der Auswirkungen eines überraschenden Events und damit Überschätzung (Trump-Strohfeuer s.o.) zu einer kurzfristigen Übertreibung, genau wie beim langfristigen Mean Reversion/Momentum-Effekt. Wenn den meisten Marktteilnehmern dann die Übertreibung bewusst wird, setzt sehr bald Mean Reversion höherer Ordnung (kurzfristige Mean Reversion zurück zur langfristigen Mean Reversion) ein. Diese ist jetzt noch immer nicht ganz abgeschlossen (s. Diagramm), aber sie wird sich weiter fortsetzen, da Trump ja wie erwartet ein wirtschaftpolitisches „Wahlversprechen“ nach dem anderen zurücknimmt, wie jetzt gerade seinen angekündigten Handelskrieg gegen China. Durch die unerwartete Zinserhöhung nach der Trump-Wahl hat sich das Spektakel gleich noch einmal wiederholt oder die Wirkung des ersten Events sogar verstärkt.
 

Was hältst du davon? Wenn das reproduzierbar klappt, dann könnte man temporäre Draw Downs stark reduzieren oder sogar zusätzliche Gewinne erzielen. Die Herausforderung ist, dass man das nicht vollständig programmieren kann, sondern dass man vorübergehend täglich internsiv beobachten und agieren müsste. Ich werde mal nach weiteren Events Ausschau halten. Am ehesten kommen wohl weitere Zinsschritte in Betracht, da diese (Hypothese) EM stärker belasten als die USA. Weitere Zinsschritte sind ja schon angekündigt aber für die Märkte wahrscheinlich immer wieder überraschend belastend. Hier sind zukünftige Termine zu finden: z.B. FED-Zinsentscheidungen: 2.11.16: 0,5%, 14.12.16: +0,25% = 0,75%, 1.2.17: 0,75%, 15.3.17, 3.5.17, ...  Dann kommen wohl noch Kongresswahlen in USA in Betracht. Alle zwei Jahre finden diese statt. Sie sind an einen festen Termin gebunden. Gewählt wird stets am Dienstag nach dem ersten Montag im November, siehe hier. Siehst du weitere Events?  

EM-S&P500.jpg

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Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor

Habe gerade eben im Newsletter von JB Marwood folgende Super-Info erhalten, nach der ich schon lange gesucht habe, da mir die vollständige Automatisierung meiner Trading-Strategie noch nicht gelungen ist. Aber so sollte es möglich werden:

*** How To Create An Automated Trading System In Excel In 10 Steps ***

 

Hab das auch schon in meinen Post mit dem Trader Training ergänzt.

 

Arbeitet schon jemand mit diesem oder ähnlichen Ansatz und magErfahrungen damit teilen? Ist sicher nicht ohne Fallstricke.

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Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor
Am 5.2.2017 um 22:13 schrieb Limit:

 

Was Trump angeht: Wie schon mal erwähnt habe ich es aufgegeben von politischen Entwicklungen irgendwelchen Voraussagen für die Börsen abzuleiten. Allerdings erinnere ich mich an einen Artikel, in dem es um eine Untersuchung ging wie weit voraus die Aktienkurse wirklich gepreist werden. Die zwei Grunderkenntnisse waren soweit ich mich erinnere, dass a) dieser Horizont ständig schwankt und b) größtenteils nicht über ein halbes Jahr hinausgeht. So bin ich z.B. der Meinung, dass der Brexit nicht mal ansatzweise eingepreist ist, obwohl sein Eintrittswahrscheinlichkeit sehr hoch ist.

Liege mit meiner Erwartung und Argumenten mit Soros auf einer Linie, wie ich gerade herausgefunden habe:

Soros wettet ein Vermögen gegen Trump

Soros Hedge Fund Likes Emerging Markets & China, Sells Gold, 13F Shows

 

Die Pos. EM long / S&P MC 400 short läuft bereits seit A.2017 von Anfang an sehr gut. Evtl. switche ich die wie Soros noch auf Russel 2000 Index um. Mir ist noch nicht ganz klar, warum Soros den dem S&P MC 400 vorzieht. Die bisherigen Kursverläufe sind nämlich fast deckungsgleich. Hast du eine Idee warum?

 

Die andere ESTX50 long / MDAX short  läuft leider noch nicht so gut. Aber lange kann es nicht mehr dauern, bis die loslegt.

Muss mal wieder eine Gesamt-Bilanz machen.

 

Erste Simulationen mit dem o.a.  Volaabgleich mittels GARCH Vola gehen in die richtige Richtung und vergrößern das handelbare Profitpotenzial. Damit hat sich ein weiterer Optimierungsansatz aufgetan, den ich jetzt möglichst bald mal durchspielen möchte, um ihn aktiv nutzen zu können. Hauptziel soll dabei sein, die Kombinationen ständig so marktneutral wie möglich aufzustellen und zu halten, damit das Profitpotenzial möglichst unabhängig von der Marktlage (steigend/seitwärts/fallend, hohe/niedrige Vola) und von Volaunterschieden der Kombi-Partner wird. Werde zu geg. Zeit drüber berichten.

 

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Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor

Statusbericht live Trading "Am Tor zur Hölle" 3.3.2017 Close:

Letzter Bericht 8.1.2017

Nachdem die Kombination +7xESTX50 long / -2xMDAX short ab 4 Tagen nach dem Kauf am 3.1. praktisch immer weiter in den Verlustbereich abgerutscht ist, beginnt sie sich seit dem 1.3. wieder kräftig zu erholen. Da diese Position die langfristige Trendumkehr nun mit einem 2. höheren Tiefpunkt zu bestätigen scheint, bzw. der entspr. Gap MDAX/ESTX50 mit einem 2. niedrigeren Hochpunkt (s. folgende Anlage), habe ich das zum Anlass genommen, deren Volumen zu verdoppeln und gleichzeitig die Durchschnittskosten etwas zu verbilligen. Zum Close des 3.3.2017 steht die gesamte Position mit nunmehr +14xESTX50 long / -4xMDAX short bei -3.006,00 EUR leicht im Verlust.

17-03-03_MDAX_ESTX50.pdf

 

Die andere unveränderte Kombi-Position +12xMSCI EM long / -3xS&P Midcap 400 short hat seit dem Kauf am 5.1.2017 gut zugelegt und steht z.Zt. mit +12.007,50 USD erfreulich im Gewinn.

 

Insgesamt steht das Trading-Konto mit +8.295,18 EUR im Gewinn. Das absolute Gross Exposure (Bruttorisiko oder notional Kontrakt-Gesamtvolumen) steht bei absolut 1.964.487,06 EUR, das Net Exposure (Nettorisiko) bei +18.861,18 EUR. Das gesamte Depot ist mit einem leichten long-bias nahezu marktneutral, da auch die Volatilitäten der einzelnen Positionen nahezu gleich sind.

 

Alle Daten plus weitere zu den Orders sind in folgender Anlage zu finden:

Futures-Position_2017-03-03.pdf

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Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor

Statusbericht live Trading "Am Tor zur Hölle" 17.3.2017 Close

Letzter Bericht s. vorheriger Post.

Letzte Woche ware alle Kontrakte zu rollen. Daher habe ich das zum Anlass eines weiteren Statusberichs genommen:

 

2017-03-17_Futures-Position.xlsx

 

Die Position ist nach dem Rollen unverändert bei:

+14xESTX50 long / -4xMDAX short,

+12xMSCI EM long / -3xS&P Midcap 400 short.

In Summe steht die Anfang dieses Jahres (s.8.1.) weiterentwickelte Strategie jetzt deutlich im Plus mit +27.238,93 EUR, was sich zusammensetzt aus +29.651,93 EUR für die Kombination MSCI EM long und S&P MC 400 short sowie -2.413,00 EUR für die Kombi MDAX short und EURO STOXX 50 long. Die Exposures betragen Net +52.608,57 EUR und absolute Gross 1.966.982,03 EUR. Da die Volatilitäten aller 4 Kontrakte recht ähnlich sind, ist die Marktneutralität recht gut gegeben. Ein Volatilitätsabgleich erscheint nicht erforderlich. Daran arbeite ich jedoch z.Zt. noch und untersuche Optimierungspotenziale.

 

Beide Kombinationen befinden sich noch in der Übergangsphase zur Mean Reversion, was auch an den folgenden Verläufen der Quotienten EM/S&PMC400 und MDAX/ESTX50 zu erkennen ist. Die nächsten Wochen und Monate sollten also sehr spannend werden, ob und wann die erwartete Mean Reversion (MR) endgültig einsetzen wird. Bei den Charts ist zu beachten, dass ich nach Einsetzen der MR erwarte, dass der erste Chart EM/S&P in einen langfristig steigenden Verlauf und der zweite Chart MDAX/ESTX50 in einen langfristig fallenden Verlauf übergeht, damit beide Positionen nachhaltig Profite abwerfen. Wenn das erfolgt, erwarte ich einen deutlichen Gewinnanstieg. Let's wait and see ...

 

Slide2.JPGSlide1.JPG

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P.s.: im Factor Investing Thread läuft nach unvermeidlicher emotionaler Klärung von Verständnisfragen und Missverständnissen gerade eine interessante Diskussion zu den Grundannahmen dieser Mean Reversion Handelsstrategie.

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· bearbeitet von Smartinvestor
Ergänzung

Habe heute wertvolles negatives Trading-Wissen im Newsletter von Joe Ross Trading Educators gelesen, das ich hier gern dokumentieren würde:

  • Do not trade when you're not feeling 100%  physically and mentally (sick, problems with family, etc.).

  • Do not trade on days with low liquidity (on holidays or between holidays and weekends).

  • Do not trade when important news or reports are scheduled.

  • Do not trade without a trading plan that you can follow 100%.

  • Do not trade with borrowed money or money that you can't afford to lose (this one we see all the time).

Außerdem ist folgendes Lehrmaterial von Joe Ross Trading Educators, das die psychologischen und statistischen Seiten des Tradens beleuchtet, m.E. sehr relevant für den Tradingerfolg:

 

Sehr hilfreich auch die Empfehlungen von Galen Woods:

 

p.s.: demnächst kommt ein Bericht mit wesentlichen Erweiterungen meiner Handelsstrategie.

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· bearbeitet von Smartinvestor

Folgender Artikel beschreibt die ganze Grundlage bzw. Marktanomalie meiner Tradi gstrategie in kürzester Form:

 

The Dependability of Cycles. Posted April 2, 2017 by Ben Carlson

 

Zitat

The past 20 years or so have seen some massive boom and bust periods in the stock market. Many investors see this period as an aberration. Unfortunately, it’s not.

 

If you torture financial data enough and play around with start and end dates you can show almost anything you want historically but it’s obvious that the stock market is cyclical in nature. Periods of high returns are eventually followed by periods of low returns. Cycles are one of the few dependable aspects of investing in stocks.

 

A few thoughts on these numbers and how to think about market cycles:

Stock market returns are lumpy and inconsistent. To state the obvious, this can make it difficult to invest in stocks as our brains have a hard time dealing with inconsistencies.

 

Diversification can help with this inherent inconsistency. From 2000-2008 emerging markets outperformed the S&P 500 by almost 8% per year. REITs and bonds did even better than that. During the inflationary 1970s period, foreign stocks outperformed US stocks by almost 4% per year.

 

Speaking of inflation, it can be a killer of long-term returns in high doses. Nominal S&P 500 annual returns from 1966-1981 were actually pretty decent, coming in at around 6% per year. This period was so brutal for investors because inflation was close to 7% per year, making real returns a loss of 1% per year. (See here for the other side of why this period wasn’t so bad for investors.)

 

Momentum is consistently underrated by investors. As long as humans control the buy and sell decisions the pendulum will continue to swing too far in either direction and cause above and below average returns to follow one another on a consistent basis. The problem is that it’s nearly impossible to predict how long and how far things will go before investors see the other side of the cycle.

 

Insbesondere der letzte Absatz spricht für eine hohe Nachhaltigkeit und Ergiebigkeit meiner Handelsstrategie, die langfristige Mean Reversion Marktanomalien ausbeutet. Diese werden so lange bestehen bleiben, wie die meisten Ver-/Kaufsentscheidungen von Menschen getroffen werden. Und das wird sicher noch sehr lange so sein, denn wer lässt sich den Spaß an und die Verantwortung für diese Entscheidungen schon gerne von Maschinen abnehmen. Der Artikel weist ebenfalls darauf hin, dass es möglich ist, die Mean Reversions vorherzusagen: "nearly impossible to predict", d.h. nicht ganz unmöglich = möglich nach der üblichen Logik. Und das versuche ich hier aus reinem Spaß an der Sache.

 

Ein schönes Beispiel dafür ist die sich aktuell immer deutlicher abzeichnende Mean Reversion der EM im Vergleich zum MSCI World:

Emerging Markets: Die wichtigsten Fakten zum vermeintlichen Comeback

Darauf setze ich auch seit Sept. 2017 mit meiner Strategie, aktuell mit einem Gross Exposure von EUR 0,5 Mio EM long und 0,5 Mio S&P Midcap 400 short.

 

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Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor

Bin vor kurzem über das Buch "Efficiently inefficient", Lasse Heje Pedersen, 2015, auf ein weitere Risiko für meine Strategie aufmerksam geworden: Das Risiko eines "Quant Events", wie es sich der Woche vom 6. August 2007 ereignet hat, wo sehr viele long/short Equity Hedgefonds gleichzeitig liquidiert haben. Das ist hier näher beschrieben: 

What Happened To The Quants In August 2007? �Amir E. Khandaniy and Andrew W. Loz First Draft: September 20, 2007 Latest Revision: September 20, 2007, Auszug:

Zitat

During the week of August 6, 2007, a number of high-profile and highly successful quantitative long/short equity hedge funds experienced unprecedented losses. Based on empirical results from TASS hedge-fund data as well as the simulated performance of a specic long/short equity strategy, we hypothesize that the losses were initiated by the rapid unwinding of one or more sizable quantitative equity market-neutral portfolios. Given the speed and price impact with which this occurred, it was likely the result of a sudden liquidation by a multi-strategy fund or proprietary-trading desk, possibly due to margin calls or a risk reduction. These initial losses then put pressure on a broader set of long/short and long-only equity portfolios, causing further losses on August 9th by triggering stop-loss and de-leveraging policies. A significant rebound of these strategies occurred on August 10th, which is also consistent with the sudden liquidation hypothesis.

 

Um die Robustheit meiner Strategie gegen dieses Risiko zu untersuchen, habe ich den Spread-Quotientenverlauf EM/S&P500 in der Woche genauer angeschaut. Man erkennt in der Woche einen eher begrenzten Einbruch, der jedoch nicht ungewöhnlich oder bedrohlich ist. Meine Strategie scheint soweit ausreichend robust dagegen zu sein:  Folie1.JPGFolie2.JPG 

Wie auch die Marktneutralität bzgl. Beta und Black Swan Events bedarf auch dieses Risiko eines Quant Events. noch einer tiefergehenden Analyse bzw. Stresstests und ggf. Optimierung, um es praktisch ausschließen zu können.

 

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Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor

Habe kürzlich eine lesenswerte Kurzfassung meiner Tradinggrundlagen in einem anderen Thread beigetragen, wo es um "Absicherung" bei möglicherweise bevorstehendem Crash geht, und meine Motivation dazu.

 

16.521 Aufrufe, 2.6.2017, 12:00

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Smartinvestor
Am 2.6.2017 um 12:00 schrieb Smartinvestor:

Habe kürzlich eine lesenswerte Kurzfassung meiner Tradinggrundlagen in einem anderen Thread beigetragen, wo es um "Absicherung" bei möglicherweise bevorstehendem Crash geht, und meine Motivation dazu.6.521 Aufrufe, 2.6.2017, 12:00

Und wen es interessiert: Ich habe weiter unten im o.a. Thread noch eine Kurzbeschreibung meines persönlichen Weges Vom buy-and-hold Investor zum aktiven Trader sowie dessen Fallstricke und Dos and Don'ts beschrieben, falls andere auch in Versuchung geraten sollten und/oder Bedarf an moralischem Beistand haben.

 

16.683 Aufrufe, 4.7.2017, 14:45

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