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civis

In Summe also USD 27,75 für ein nominales Kontraktvolumen (notional) von round about 240 000 USD = 0,12 !

(Hervorhebung von civis)

 

Aha - der Terminus notional wurde aber erst zu einem späteren Zeitpunkt eingefügt und beantwortet die Frage nach realem Handeln.

 

Ich finde Deine Überlegungen - wie bereits geschrieben - interessant. Aber wie willst Du mit einer derartigen Komplexität real Geld verdienen? Selbst wenn Du real jeweils in der genannten Größenordnung investieren würdest. Und selbst wenn Investitionen in dieser Größenordnung für Dich Peanuts wären, so dass die weitaus größeren Anforderungen, die reales Handeln an die Psyche stellt, vielleicht weniger stark ins Gewicht fallen. Und wie willst Du Deine Thesen praktisch evaluieren, wenn Du nicht solche Größenordnungen ganz entspannt handeln kannst?

 

Ich halte Deinen Ansatz für viel zu thesenlastig. Deshalb kann ich mir nicht vorstellen, dass sich ein normaler Privatinvestor damit seine Rente verdienen kann. Zumal auch der Zeitfaktor eine nicht unbedeutende Rolle spielt (Zinseszinseffekt). Es ist deshalb IMHO wesentlich erfolgsversprechender, früh und regelmäßig einer einfachen, nachhaltigen und vor allen Dingen auf die individuellen Verhältnisse angepassten Strategie zu folgen.

 

BTW: Als weiteres Kriterium, dass zwar vielleicht kein Knock-out-Kriterium ist, aber sorgfälltig bedacht werden muss, ist zu bedenken, dass die Versatzstücke Deiner Strategie allesamt Thesen oder sogar eigene, mehr oder weniger willkürliche Veränderungen von Parametern einzelner Thesen sind. Backtests sind schön - Realität kann brutal sein und weicht in der Regel signifikant von den schönen Ergebnissen der Backtests ab. Vor allen Dingen, wenn im realen Handel aus diversen Gründen an der backgetesteten These rumgeschraubt wird. Zumindest ist ein Backtest dann nicht verifiziert oder falsifiziert und das Ergebnis dementsprechend nicht am Backtest messbar.

 

Viele Grüße

civis

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Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor

In Summe also USD 27,75 für ein nominales Kontraktvolumen (notional) von round about 240 000 USD = 0,12 !

(Hervorhebung von civis)

 

Aha - der Terminus notional wurde aber erst zu einem späteren Zeitpunkt eingefügt und beantwortet die Frage nach realem Handeln.

 

Ich finde Deine Überlegungen - wie bereits geschrieben - interessant. Aber wie willst Du mit einer derartigen Komplexität real Geld verdienen? Selbst wenn Du real jeweils in der genannten Größenordnung investieren würdest. Und selbst wenn Investitionen in dieser Größenordnung für Dich Peanuts wären, so dass die weitaus größeren Anforderungen, die reales Handeln an die Psyche stellt, vielleicht weniger stark ins Gewicht fallen. Und wie willst Du Deine Thesen praktisch evaluieren, wenn Du nicht solche Größenordnungen ganz entspannt handeln kannst?

 

Ich halte Deinen Ansatz für viel zu thesenlastig. Deshalb kann ich mir nicht vorstellen, dass sich ein normaler Privatinvestor damit seine Rente verdienen kann. Zumal auch der Zeitfaktor eine nicht unbedeutende Rolle spielt (Zinseszinseffekt). Es ist deshalb IMHO wesentlich erfolgsversprechender, früh und regelmäßig einer einfachen, nachhaltigen und vor allen Dingen auf die individuellen Verhältnisse angepassten Strategie zu folgen.

 

BTW: Als weiteres Kriterium, dass zwar vielleicht kein Knock-out-Kriterium ist, aber sorgfälltig bedacht werden muss, ist zu bedenken, dass die Versatzstücke Deiner Strategie allesamt Thesen oder sogar eigene, mehr oder weniger willkürliche Veränderungen von Parametern einzelner Thesen sind. Backtests sind schön - Realität kann brutal sein und weicht in der Regel signifikant von den schönen Ergebnissen der Backtests ab. Vor allen Dingen, wenn im realen Handel aus diversen Gründen an der backgetesteten These rumgeschraubt wird. Zumindest ist ein Backtest dann nicht verifiziert oder falsifiziert und das Ergebnis dementsprechend nicht am Backtest messbar.

 

Viele Grüße

civis

Hi civis,

 

vielen Dank für deine Anregungen.

 

Den Terminus notional habe ich ergänzt, um darauf hinzuweisen, dass es sich um die Cash Werte der Underlyings der Futures Kontrakte auf dem Spot Markt handelt, siehe Notional value. Bei der Berechnung habe ich vereinfachend die Indexwerte des Termin Marktes verwendet, die nur geringfügig von dem Spot Markt abweichen. Notional hat also rein gar nichts mit realem (oder simuliertem) Handeln zu tun.

 

Finanzmärkte sind grundsätzlich sehr komplex, da sie die miteinander wechselwirkenden Entscheidungen sehr vieler Individuen widerspiegeln. Bei der Konzeption meiner Handelsstrategie habe ich mich daher konsequent an Einstein's Ratschlag gehalten, es so einfach wie möglich zu machen, aber nicht einfacher, um deren Umsetzbarkeit realistisch zu machen aber keine wesentlichen bekannte Einflüsse zu vernachlässigen. Dazu waren thesengestützt überschaubar viele Haupteinflussfaktoren inklusive deren Wechselwirkungen und zeitliche Veränderlichkeiten zu verstehen und auf möglichst einfach umsetzbare Handlungsempfehlungen zu verdichten. Mit den aufgeführten sechs einfachen Schritten meine ich das erreicht zu haben. Wenn du weitere im Sinne der Handelsstrategie zulässige Vereinfachungen siehst, schlage die bitte ganz konkret vor.

Wie ich damit real Geld verdienen möchte, habe ich m.E. ausreichend beschrieben und werde es hier weiter demonstrieren, was seine Zeit dauern wird, da es sich um einen sehr langfristigen Ansatz handelt. Erfreulicherweise bewegt sich meine erste Position bereits knapp einen Monat nach Kauf (12.9.) in die richtige Richtung und hat Stand 7.10. den Gewinn vor Kosten und Steuern weiter auf ca. 2400 EUR ausgebaut. Das Ergebnis bewegt sich damit aktuell am obersten Rand der auch im Backtesting erzielten Ergebnisse und des von meiner Strategie prognostizierten Trendkanals. Klarerweise ist nach dieser kurzen Zeit alles kein hinreichender Nachweis meiner Handellstrategie aber zumindest eine erste kleine Bestätigung. Was fehlt dir noch, um das nachvollziehen zu können?

Die angesprochenen Anforderungen an die Psyche bei der Umsetzung sind von entscheidender Bedeutung. Daher hatte ich dazu extra einige allgemeine Prinzipien für gutes d.h. mental stabiles Traden mit konkreten Beispielen angegeben, s.o. "7 Zen Quotes" und "Trading for Charity". Damit können potentielle Trader einfach überprüfen, ob sie dazu mental bereit sind. Wie vom TO schon angesprochen, hilft es ganz generell auch - insbesondere mental weniger stabil aufgestellten Zeitgenossen - die Umsetzung der Handelsstrategie so weit wie möglich durch eine Handelssoftware ausführen oder zumindest unterstützen zu lassen. Ich glaube aber nicht, dass dieser Thread dazu dienen soll, dass sich ein normaler Privatinvestor damit seine Rente verdienen kann.

Der Zeitfaktor spielt glücklicherweise bei meiner long short Strategie kaum eine Rolle, da sich Zinsen wie schon angesprochen langfristig im Schnitt neutralisieren. Ein Zinseszinseffekt ist entsprechend ebenfalls langfristig im Schnitt vernachlässigbar.

 

Wenn du, wie du schreibst, erfolgsversprechendere Wege für ein nachhaltig erfolgreiches Traden kennst, so würde es diesen Thread sehr bereichern, wenn du diese in ausreichender Detaillierung der konkreten Umsetzungsschritte beschreibtest. Von allgemeinen Hinweisen darauf hat hier für die Entwicklung konkreter Handelssoftware beziehungsweise Handelsstrategien leider niemand etwas. Also lass uns konkret wissen, wie du es machst und welche Ergebnisse du damit erzielst. Meine Strategie ist für mich ganz persönlich jedenfalls "einfach, nachhaltig und vor allen Dingen auf die individuellen Verhältnisse angepasst" und ich habe sie in ausreichender Detaillierung beschrieben, sodass andere Trader sie zumindest als konkrete Anregung auf ihre persönlichen Verhältnisse anpassen oder mit meiner gern angebotenen direkten Beratung und Unterstützung vollständig in Handelssoftware umsetzen können. Ich hoffe sehr auf weitere ähnlich detaillierte Beiträge von dir und anderen Diskutanten in diesem Thread.

 

Dein letzter Abschnitt trifft hingegen ins Schwarze realen Tradens. Erfolgreiches Backtesten ist eine notwendige Voraussetzung erfolgreichen Tradens aber noch keine hinreichende. Die Strategieentwicklung endet daher nicht beim Aufbau der Positionen. Auf der anderen Seite darf auch nicht ständig an der Handelsstrategie nach Gutdünken herumgeschraubt werden. Es geht vielmehr darum, nach ausreichend langen Zeiträumen die Grundannahmen der Handelsstrategie durch Vergleich der Backtesting-Ergebnisse mit den realen Handels-Ergebnissen zu überprüfen und zu verifizieren oder gegebenenfalls Korrekturen an den Parametern oder auch Regeln bzw. Grundannahmen vorzunehmen. Das ist meines Erachtens vergleichbar mit der statistischen Prozesskontrolle (SPC) in der mir vertrauten Großserienfertigung. Man darf Abweichungen von den Backtesting-Ergebnissen nur dann verwenden, um Korrekturen vorzunehmen, wenn diese statistisch signifikant sind. Ein ständiges Herumschrauben an den Parametern, sobald es zu ersten Abweichungen von den Backtesting Ergebnissen kommt, vergrößert die Volatilität der Ergebnisse und verschlechtert diese damit in der Regel.

 

Die Feststellung, wann statistisch signifikante Abweichungen vorliegen, ist jedoch nicht trivial. Da Erfolgreiches Traden jedoch nicht wissenschaftlich nachweisbar ist und auch verfügbare statistische Methoden teilweise außerhalb ihres zulässigen Anwendungsbereichs eingesetzt werden müssen, sind ausnahmsweise Abweichungen von diesem Prinzip auf Basis höherer Einsichten zulässig, aber nur wenn man erkennt, dass grundlegende Voraussetzungen für die Gültigkeit nicht mehr erfüllt sind. Sie sind aber sehr selbstkritisch abzuwägen. Emotionen sollten dabei gemäß der beschriebenen Prinzipien guten Tretens so weit wie möglich ausgeschaltet werden. Dabei spielt die Intuition des Traders, die er sich allerdings erst nach langen praktischen Erfahrungen aufbauen kann, eine große Rolle.

 

So sieht meines Erachtens wissensbasiertes Traden aus:

  • Strategieentwicklung auf Basis außergwöhnlicher Einsichten und /oder innovativer Ideen unter Verwendung aktuellster Finanzwissenschaftlicher Erkenntnisse und Methoden bei genauer Kenntnis und Beachtung, in welchen Anwendungsbereichen und unter welchen Voraussetzugen deren Verwendung zulässig ist und
  • bei Überschreiten der Anwendungsbereiche selbstkritischer Einsatz und expliziter Formulierung von Annahmen auf Basis qualifizierter Intuition und
  • das Ganze im Austausch mit anderen erfahrenen Trainern, um eigene weiße Flecken zu erkennen und zu eliminieren und
  • um von gegenseitigen Anregungen zu profitieren.

Das funktioniert in diesem Thread meines Erachtens besonders gut.

 

Deine Ausführungen sind interessant und - je nach Blickwinkel - möglicherweise auch plausibel.

 

 

Was mich noch interessieren würde:

  • Unter welchen konkreten Blickwinkeln würdest du meine Handelsstrategie als a) tatsächlich b) möglicherweise und c) nicht für plausibel halten?
  • Und wie kommt es zu deiner grundlegenden Meinungsänderung gegenüber deiner zuvor irritierend leidenschaftlich vorgetragenen vernichtenden Fundamentalkritik?

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civis
· bearbeitet von civis

Was mich noch interessieren würde:

  • Unter welchen konkreten Blickwinkeln würdest du meine Handelsstrategie als a) tatsächlich b) möglicherweise und c) nicht für plausibel halten?
  • Und wie kommt es zu deiner grundlegenden Meinungsänderung gegenüber deiner zuvor irritierend leidenschaftlich vorgetragenen vernichtenden Fundamentalkritik?

Vielen Dank für Deine ausführliche Antwort. rolleyes.gif

 

Ich gehe nur auf die letzten Fragen ein, denn für mich ist das Thema praktisch durch - theoretisch finde ich es trotzdem interessant, weil es mich an meine Selbstfindungsphase erinnert.

 

Generell: ich halte Deine Strategie als These(n) für plausibel. Und ich bilde mir nicht ein, Dir bezüglich Deiner Herleitungen das Wasser reichen zu können. Aber: hic Rhodus, hic salta. Tust Du das, was Du hier sagst oder tust Du es nicht? Und das ist ein fundamentaler Unterschied.

 

Ich kann nur für mich sprechen: Ich habe sämtliche Thesen, die Du in Deine Strategie einfließen läßt in nächtelangen Diskussionen mit Maniacs like me durchgekaut und danach gehandelt. Und dennoch bin ich von jeder Krise kalt erwischt worden. Ganz einfach deshalb, weil die jewieilige Krise in dem entsprechenden Modell nicht vorgesehen war. Und mal ehrlich, jedes auf Stochastik basierte Modell ist allein deshalb zum Scheitern verurteilt, weil nur relativ kurze Datenreihen existitieren und weil sich im Zeitraum der existierenden Datenreihen die Bedingungen permanent in einem Ausmaß geändert haben, die alle Schlüsse zu Makulatur werden lassen.

 

Also: Ich finde Deine Handelsstrategie in der Theorie plausibel - nicht aber in der Praxis. Ich weiss bis heute nicht, ob und mit welchem Einsatz Du Deine Strategie handelst. Für mich ist die Frage, ob man den Markt schlagen kann geklärt - man kann. Das habe ich kapiert, nachdem ich verstanden haben, dass der entscheidende Faktor das Unternehmen - nicht die Aktie - ist.

 

Wieso soll man den Markt (oder einen Benchmark) nicht schlagen können, wenn einzelne Unternehmen - an denen man sich beteiligen kann - das können?

 

Warum ich Deine Thesen nicht für handelbar halte ist ganz einfach: Außer Randfiguren, die Bücher geschrieben haben aber bis heute nicht durch Umsetzung ihrer Thesen in materiellen Wohlstand bekannt geworden sind, folgt diesen Thesen niemand langfristig - jedenfalls nicht mit nachhaltigem Gewinn. Ich wette, das es keinen einzigen ernstzunehmenden Investor gibt, der nach diesen Thesen langfristig erfolgreich gehandelt hat.

Viele Grüße

civis

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klein Gordon

Was mich noch interessieren würde:

  • Unter welchen konkreten Blickwinkeln würdest du meine Handelsstrategie als a) tatsächlich b) möglicherweise und c) nicht für plausibel halten?
  • Und wie kommt es zu deiner grundlegenden Meinungsänderung gegenüber deiner zuvor irritierend leidenschaftlich vorgetragenen vernichtenden Fundamentalkritik?

 

Ich halte Deine Handelsstrategie nicht für zielführend.

1. Soweit ich deine Ausführungen verstanden habe, handelt es sich um ein einfaches Trend-Folgesystem, jedoch wurde es als solches nicht erkannt und beschrieben.

2. Du hoffst (auf Dein Glück), dass die Ein- und Ausstiegszeitpunkte mit deiner 25%-Regel korrelieren. Wenn du 2 Assetklassen hast, eine ist konstant, eine linear steigend, dann fährst du mit deiner Strategie eine Underperformance ein.

[...], vorausgesetzt man rebalanced nicht zeitlich starr sondern mit einem adaptiven Rebalancingkriterium, das zu Rebalancings nahe den Wendepunkten großer Trends führt,

 

 

 

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Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor

Ich halte Deine Handelsstrategie nicht für zielführend.

1. Soweit ich deine Ausführungen verstanden habe, handelt es sich um ein einfaches Trend-Folgesystem, jedoch wurde es als solches nicht erkannt und beschrieben.

2. Du hoffst (auf Dein Glück), dass die Ein- und Ausstiegszeitpunkte mit deiner 25%-Regel korrelieren. Wenn du 2 Assetklassen hast, eine ist konstant, eine linear steigend, dann fährst du mit deiner Strategie eine Underperformance ein.

[...], vorausgesetzt man rebalanced nicht zeitlich starr sondern mit einem adaptiven Rebalancingkriterium, das zu Rebalancings nahe den Wendepunkten großer Trends führt,

 

Hi klein Gordon,

verstehe deine Kommentare nicht ganz:

 

1. Natürlich handelt es sich um ein (relativ) einfaches Trendfolgesystem, obwohl civis das wohl ganz anders sieht, das ich auch klar in Schritt 3 meiner in 6 Schritten formulierten Handelsstrategie so adressiere: "Lasse profitable Trends so lang wie möglich (3 - 30 Jahre!) mit automatisiertem Monitoring laufen plus 4 x Rollen p.a." Was meinst du mit "jedoch wurde es als solches nicht erkannt und beschrieben"? Mit der Rebalancingstrategie meiner Basisanlage filtere ich die aussichtsreichsten Mean Reversion Kandidaten heraus und bestimme über einfache Charttechnik und Fundamentalanalyse einen möglichst nahe dem Wendepunkt gelegenen Einstiegszeitpunkt, damit ich den dann entstehenden Trend möglichst von Anfang an profitabel nutzen kann. Für den Ausstieg möglichst nahe dem Trendende wird diese Prozedur wiederholt, allerdings ohne Rebalancing-Signal, da dieses i.d.R. nicht generiert wird, wie beschrieben. Die Ausstiegszeitpunkte korrelieren daher i.d.R. NICHT mit meiner 25%-Regel. Ist zugegebenermaßen wohl doch kein ganz so einfaches Trendfolgesystem oder vielmehr ein "Mean Reversion Trend-Folgesystem", wenn man das typisieren will.

 

2. Worauf beziehst du die Underperformance? Mit einem (intendierten) Hebel zwischen 2 und 5 erziele ich eine Overperformance ggü. einer ETF-Strategie mit Hebel von 1, wenn ich dem Trend entsprechend in der steigenden Assetklasse long bin, und in der konstanten short. Wie kommst du auf eine Underperformance?

 

Stand Schlusskurse 10.10.16 steht meine aktuelle Position absolut 3.470 USD im Gewinn => 3.470/33.000 = ca. +10% relativ zum Einschuss von 30.000 EUR auf Marginkonto. Der Emerging Markets Index (auf Future Markt) ist seit Kauf von 901,17 auf 928,70 => 928,7/901,17 = 3 %, der S&P 500 von 2154,68 auf 2160,25 => 2160,25/2154,68 = +0,26% gestiegen. Wo siehst du bei dieser Überrendite der Futures-Handelsstrategie von ca. +10% ggü ca. +3 %, +0,26% oder + 1,63% einer ungehebelten Strategie (je nachdem welchen Index oder deren Durchschnitt ich zum Vergleich heranziehe) , z.B. mit ETFs, eine Underperformance?

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Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor

Da sich die prognostizerte Mean Reversion von S&P 500 hin zu EM mehr und mehr als neuer Trend zu bestätigen scheint und es am 11.10. einen kleinen vorübergehenden Kurseinbruch gab, habe ich meine bestehende Futures-Position wie vorgesehen ausgebaut und folgende Kontrakte hinzugenommen:

Damit ergibt sich eine Gesamtposition von:

Meine Kontraktvolumina (notional) betragen zum Kaufzeitpunkt (vereinfacht auf Basis der Futures Index Stände berechnet):

  • Long: +5 x 50 x 903,25 = +225.812,50 USD
  • Short: -2 x 50 x 2.142,55 = -214.255 USD

Daraus ergeben sich:

  • Gesamtkontraktvolumen: 440.067,50 USD
  • Margin-Anforderung: 17.200,00 EUR
  • Effektives Kontraktvolumen (Korr.=0,5): 118.685,50 USD
  • Effektiver Hebel (bei Margin-Kto.-Stand von ca. 32.000 EUR): ca. 3,3

diese Position hat den Vorteil, dass die von meiner Handelsstrategie vorgegebene Marktneutralität besser gegeben ist (Abweichung +11.557,50 USD). Damit reduziert sich das Tail Risk trotz Erhöhung des effektiven Hebels noch weiter.

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Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor

Ich gehe nur auf die letzten Fragen ein, denn für mich ist das Thema praktisch durch - theoretisch finde ich es trotzdem interessant, weil es mich an meine Selbstfindungsphase erinnert.

 

...

 

Ich kann nur für mich sprechen: Ich habe sämtliche Thesen, die Du in Deine Strategie einfließen läßt in nächtelangen Diskussionen mit Maniacs like me durchgekaut und danach gehandelt. Und dennoch bin ich von jeder Krise kalt erwischt worden. Ganz einfach deshalb, weil die jewieilige Krise in dem entsprechenden Modell nicht vorgesehen war. Und mal ehrlich, jedes auf Stochastik basierte Modell ist allein deshalb zum Scheitern verurteilt, weil nur relativ kurze Datenreihen existitieren und weil sich im Zeitraum der existierenden Datenreihen die Bedingungen permanent in einem Ausmaß geändert haben, die alle Schlüsse zu Makulatur werden lassen.

 

...

Viele Grüße

civis

 

Hi civis,

Okay verstanden. Deine „Blickwinkel“ sind also: a) rein rational theoretisch: plausibel, b) praktische Umsetzbarkeit vor deinem persönlichen Erfahrungshintergrund: nicht plausibel. Richtig?

 

Das wäre für mich gut nachvollziehbar. Mir ist es nämlich ähnlich ergangen, nur umgekehrt: Ich hatte nach einem großen Anfangserfolg zunächst mit einzelnen Aktien spekuliert. Nach etwa fünf Jahren habe ich dann zum Glück nach einer vernichtenden Zwischenbilanz, das heißt Ergebnis 0 auf 0 bei ähnlich großem Aufwand wie du in deiner Selbstfindungsphase, komplett auf meine aktuelle Indexing Rebalancing Strategie umgeschaltet und fahre seitdem bzgl. Praktische Umsetzung und Zufriedenheit mit Ergebnis sehr gut damit, vermutlich weil die besser zu mir persoenlich passt. Denn ich bin nach dem MBTI-Modell ein sehr a-typischer „INTJ“, i.d.R. ein typischer Innovator.

 

Dieser Typ ist i.d.R. dann erfolgreich, wenn er rational theoretisch Gesamtsystemzusammenhänge – das was sein kõnnte - mit qualifizierter Intuition analysieren und danach handeln kann. Daher meine Präferenz für thesengestützte Analyse globaler Marktzusammenhänge und deren konsequente Umsetzung. Aufpassen muss dieser Typ darauf, dass er über ausreichen Fakten- und Erfahrungswissen verfügt, und auf die allfälligen Widrigkeiten bei der praktischen Umsetzung sowie auf die emotionalen Gesichtspunkte. Das ist mir wohl bewusst und versuche, auf Erfahrungswissen aufzubauen, lese mich tief in neue Themen ein und nutze gezielt Feedback aus meiner Umgebung, um diese weißen Flecken möglichst gut auszuleuchten. Meine Erfahrung ist nun, wenn sich diese Feedbacks alle gut in mein Theoriegebäude einordnen lassen, liege ich meist nicht weit daneben.

 

Ich vermute, dass du ein „ESTJ“ – i.d.R. ein typischer Manager – bist, richtig? Daher bist du besser, wenn du mehr auf Faktenbasis einzelne Unternehmen – das was ist – analysieren und danach handeln kannst. So verstehe ich nun – dank deiner offenen Antwort – unsere unterschiedlichen Blickwinkel und meine persönliche Herangehensweise viek besser. smile.gif

Beides können gleichwertige erfolgreiche Handlungsweisen sein, sofern sie "typgerecht" eingesetzt werden. D.h. aber auch, dass keine der beiden grundsätzlich handelbar oder oder nicht so ist. Sie können nur für den jeweils andeen MBTI-Typ schwerer verständlich sein.

 

Aus meiner Sicht habe ich meine Futures-Handelsstrategie nun mit historischen Daten serit Ende der 90er Jahre ausreichend gebacktested inklusive 2 Krisen, die meine Handelsstrategie sogar mit einem Gewinnsprung - aehnlich wie einige Managed Futures Fonds auch - durchlaufen hat. Meine Handelsstrategie duerfte damit krisensicher wenn nicht sogar antifragil nach Taleb sein, da bei marktneutralen Positionen praktisch kein Tail Risk existiert.

 

Koenntest du vielleicht noch etwas genauer beschreiben, wie du von deiner früheren Strategie waehrend der Krisen jeweils kalt erwischt wurdest - haben deine Stop Sell Orders z.B. nicht gehalten oder hattest du deine Psychologie nicht im Griff? - und wieviel du dabei prozentual verloren hast (ich vermute aufgrund deiner sehr emotionalen vernichtenden Kritik an meinen Strategieüberlegungen sehr viel). Wuerde damit meine Strategie gern daraufhin ueberpruefen, ob bei deren Umsetzung aenliche Schwaechen, die ich noch nicht ausreichend bedacht habe, waehrend i.d.R. unerwarteter Krisen zu Tage treten koennen.

 

Ausserdem waere sehr interessant, wenn du etwas detaillierter beschreiben wuerdest, welche Bedingungen sich waehrend der Umsetzung deiner Strategie sich wie geaendert haben, damit deine Strategie nicht mehr profitabel funktioniert hat.

 

Wenn du meine Strategie für zu thesenlastig hältst, wie würdest du denn die Aufgabe lösen, eine Handelsstrategie zu entwickeln, die als Handelssoftware codiert werden soll, als das Ganze weitgehend auf wissenschaftlich fundierte Thesen und Backtesting zu stützen?

 

p.s.: habe diesen Post am 17.10.16 noch wesentlich ergänzt, nachdem ich über civis „Blickwinkel“ vertieft nachgedacht habe. Vielen Dank für diesen Hinweis.Fühle mich nach deinem Post und meiner Reflexion darüber nun gestärkt.

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klein Gordon

Mit der Rebalancingstrategie meiner Basisanlage filtere ich die aussichtsreichsten Mean Reversion Kandidaten heraus und bestimme über einfache Charttechnik und Fundamentalanalyse einen möglichst nahe dem Wendepunkt gelegenen Einstiegszeitpunkt, damit ich den dann entstehenden Trend möglichst von Anfang an profitabel nutzen kann.

Warum kickst du deine Basisanlage nicht komplett und konzentrierst dich auf deine Rebalancingstrategie?

 

2. Worauf beziehst du die Underperformance? Mit einem (intendierten) Hebel zwischen 2 und 5 erziele ich eine Overperformance ggü. einer ETF-Strategie mit Hebel von 1, wenn ich dem Trend entsprechend in der steigenden Assetklasse long bin, und in der konstanten short. Wie kommst du auf eine Underperformance?

Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann führst du bei jedem Rebalancing ein Überrebalancing durch, oder?

D.h. zwei Assets sollen 50:50 gewichtet sein, wenn ein Wert steigt und dein Depot bei 60:40 steht, dann erfolgt ein Überrebalancing auf 40:60.

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Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor

Mit der Rebalancingstrategie meiner Basisanlage filtere ich die aussichtsreichsten Mean Reversion Kandidaten heraus und bestimme über einfache Charttechnik und Fundamentalanalyse einen möglichst nahe dem Wendepunkt gelegenen Einstiegszeitpunkt, damit ich den dann entstehenden Trend möglichst von Anfang an profitabel nutzen kann.

Warum kickst du deine Basisanlage nicht komplett und konzentrierst dich auf deine Rebalancingstrategie?

Weil ich dann die entscheidenden Rebalancingsignale nicht mehr erhalten würde, die mir auf eine ganz "natürliche" Art und Weise GENAU die Teilmärkte herausfiltern, bei denen die profitabelsten Mean Reversions bevorstehen. Dieser scharfe Filter ist DER KERN meiner Handelsstrategie.

 

Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann führst du bei jedem Rebalancing ein Überrebalancing durch, oder?

D.h. zwei Assets sollen 50:50 gewichtet sein, wenn ein Wert steigt und dein Depot bei 60:40 steht, dann erfolgt ein Überrebalancing auf 40:60.

Ich mache kein Überrebalancing via Allokationsanpassung, wie man es in der Literatur finden kann, sondern bleibe vielmehr in der Basisanlage weiterhin bei einem einfachen Rebalancing strikt nach Standardvorgehen, um a) die Sollgewichtung immer wieder - wie in deinem Beispiel auf 50:50 -'einzustellen und b) die Basisanlage und deren wertvolle Filterfunktion nicht zu (zer)stören. Völlig getrennt davon nutze ich dieses Rebalancingsignal aus der Basisanlage, um eine marktneutrale Futuresposition aufzubauen, deren Größe vom Risiko- und Money-Management meiner Futuresstrategie abhängt. D.h. deren Kontraktvolumina sind i.d.R. ein Vielfaches der Rebalancingbeträge der Basisanlage, also z.B. meine USA/EM Basisanlage: vorher 160k/80k -> Rebalancing -40k/+40k => 120k/120k; demgegenüber meine aktuelle Futuresposition USA/EM: -214k/+226k.

 

Das kann man natürlich auch als „Überrebalancing“ bezeichnen, aber in diesem Fall mit einem Verstärkungsfaktor von gut 5. Bei deinem Beispiel ergäbe sich ein Verstärkungsfaktor von genau 2.

Vielen Dank für diese Frage, ohne die ich diese Rechnung nicht gemacht hätte.

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IRRer-Zins
· bearbeitet von IRRer-Zins

Die Rebalancing Signale dienen so betrachtet „nur noch“ als hoch selektiver Filter für die dafür aussichtsreichsten Anlageklassen, die die größten Potenziale für eine prognostizierte Mean Reversion haben.

 

Im profitablen Backtesting bin ich aus den Positionen jeweils ausgestiegen, wenn Trailing Stopps gerissen UND Trendkanäle durchbrochen wurden. Das werde ich zukünftig auch so machen aber zusätzlich, wie schon beschrieben, noch eine Fundamentalanalyse hinzuziehen, was im Backtesting nicht möglich war.

Nachtrag: wenn das unter isolierung zu verstehen ist, dann handelt es sich bei meiner Strategie doch genau darum.

Das passt für mich nicht zur Isolierung nach meiner Beschreibung, sondern ist eine Verknüpfung von diversen Indikatoren.

 

Daher bitte ich Dich noch einmal um eine entsprechende Literaturquelle mit den von dir angesprochenen Warnungen von Experten, geh für mich natürlich hoch relevant sein können.

Google: rebalancing premium und es finden sich genügend Veröffentlichungen, in denen davon die Rede ist.

z.B. Demystifying rebalancing premium: a methodological path to risk premia engineering

 

Findet man deine Strategie irgendwo im www?

Es gibt keine Strategie.

 

Verstehe deine Frage leider nicht. Habe alle Infos zu den beiden Futures, die jeweils die liquidesten zu den beiden Indizes sind, in meinem vorletzten Post verlinkt.

Da sich die prognostizerte Mean Reversion von S&P 500 hin zu EM mehr und mehr als neuer Trend zu bestätigen scheint und es am 11.10. einen kleinen vorübergehenden Kurseinbruch gab, habe ich meine bestehende Futures-Position wie vorgesehen ausgebaut und folgende Kontrakte hinzugenommen:

Da die Strategie zu laufen scheint, kommt es auf Dividenden nicht mehr an.

Prospekt ansehen, Underlying verstehen und mit hist. Daten der Futures überprüfen, ob das ein Problem sein könnte oder nicht.

 

Weiß hier auch nicht genau, was Du meinst. Ich habe meinen bisherigen Einschuss so gewählt, dass ich mich in dieser langfrist Position nicht ständig um Nachforderungen kümmern muss und die Position zu gegebener Zeit ohne Anpassungen meines Anschlusses ausbauen kann. Welche alten Kennzahlen meinst du? Ich habe in meinem vorletzten Post Die aktuelle Korrelation von 0,5 nachträglich ergänzt und nutze diese natürlich zum Risikomanagement. Bitte um weitere Hinweise, wenn ich etwas übersehen habe.

Google: Margining und alle Terminbörsen bieten etwas an, was interessant für das Risikomanagement sein könnte.

 

An dieser Stelle bin ich raus.

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Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor

Folgende Frage habe ich aus diesem Thread hierher kopiert, da dort OT:

 

Ich habe in dem Thread keinen „konkreten“ Backtest findenkönnen, was auch schwer sein wird, da mehrere teile der Strategie keinen quantitativen Handelsregeln unterliegen, sondern nach aktiven/intuitiven/zufälligen Kriterien erfolgen soll.

 

Ich denke ganz allgemein, dass man mit Mean Revision Strategienein gänzlich anderes (wahrscheinlich sogar entgegengesetztes)Rendite/Risiko Profil im Vergleich zu Trendfolgestrategien erzielen wird.

 

Zuletzt bleiben die Unsicherheiten innerhalb eines Backtests problematisch. z.B. Währung und Zeithorizont. Nimmt man eine „betanahe“ Trendfolgestrategie (SMA 10 auf Monatsbasis, was dem Klassiker SMA 200 auf Tagesbasis entspricht, long/short) erhält man schöne Ergebnisse in der Vergangenheit:

 

post-21474-0-37398800-1477467036_thumb.png

 

Problem: Die einzige Prognose welche ich mit Sicherheit machen kann ist: Die Zukunft sieht anders aus, als die Vergangenheit. :-*

 

Gruß kafkaesk93

 

Hi kafkaesk93,

so ist es. Sogar ganz wesentliche Teile meiner Strategie unterliegen keinen quantitativen Handelsregeln, da ich davon ausgehe, dass die Erfolgswahrscheinlichkeit durch die richtige Kombination quantifizierbarer und nicht quantifizierbarer Kriterien deutlich erhöht wird. Dies ist eine Erkenntnis aus dem Wissensmanagement, die besagt, dass jegliches Wissen nur zu einem kleinen Teil aus bewusstem und damit quantifizierbarem Wissen besteht, aber zum weit größten Teil aus unbewusstem nicht quantifizierbarem Wissen besteht, das von der Intuition, Emotionen und Zufällen dominiert wird. Mit rein quantitativen Handelsstrategien liege ich zwar auf der sicheren Seite, dass mir unkontrollierte Emotionen und Zufälle keinen Strich durch die Rechnung machen. Aber wenn ich meine Intuition durch ausreichendes Learning by Doing gut trainiert sowie meine Emotionen durch die richtige Einstellung (siehe 7 Zen Quotes for the Consistent Trader) im Griff habe und den Einfluss von Zufällen abschätzen und im Sinne von "Glück des Tüchtigen" mit einem guten Karma nutzen kann, müsste ich durch die gezielte Nutzung beider Wissensarten einen deutlichen Vorteil haben. Das versuche ich mit meiner Handelsstrategie.

 

Wie siehst und wie machst du das?

 

Ich habe entsprechend Backtests nach dem vorher festgelegten vollständigen Regelsatz (s.o.), der auch die Nutzung meines unbewussten Wissens so weit wie beschreibbar abdeckt, aber mit mir selber als Teil davon durchgeführt, da meine Strategie nur zum Teil automatisierbar ist. Die Ergebnisse waren sehr vielversprechend und sehr ähnlich "schön" denen in deinem Chart. Aber natürlich konnte ich "Hindsight" nicht ganz ausschalten. Ich halte meinen eigenen Anteil, nämlich die Auswahl der aussichtsreichsten Mean Reversion Kandidaten, aber bereits für ausreichend in der Realität bewährt, da ich diese Auswahl bislang IMMER goldrichtig getroffen habe, s.o.

 

Ich würde meine Handelsstrategie eher als kombinierte Mean Reversion/Trendfolgestrategie bezeichnen, d.h. ich versuche, nur die (prognostizierten) Trends zu traden, die sich aus den Mean Reversions ergeben, die von starken Momentum-getriebenen Übertreibungen verursacht wurden. Dabei setze ich auf die durch meine Erfahrungen aus fast 20 Jahren erfolgreicher Basisstrategie geprägte Annahme, dass sich dadurch die Wahrscheinlichkeit für einen langanhaltenden Trend deutlich erhöht. Dadurch erhöht sich die Wahrscheinlichkeit ebenso deutlich, dass dieser mit einer langfristigen Standard-Trendfolgestrategie profitabel getradet werden kann.

 

Wie ähnlich das in der Zukunft bleibt, ist das nie lösbare Grundproblem jeder Handelsstrategie, die auf profitabel handelbares "Alpha" in den Märkten setzt, das in der Vergangenheit wiederholt beobachtet wurde. In der Zukunft wird sich immer etwas ändern, aber das meiste bleibt doch gleich. Sonst wäre bislang mit guten AR-Strategien nicht so nachhaltig statistisch signifikante Overperfomance erzielt worden. Streng mathematisch beweisen lässt sich das natürlich nie. Aber die empirischen Nachweise sind m.E. erdrückend wie bei allen wesentlichen Dingen des Lebens, die von Statistik und Wahrscheinlichkeit bestimmt werden: z.B. Berufserfolg bei zum Talent passender Berufswahl und guter Ausbildung, gute Geschäftsergebnisse bei gutem Management, .... Wenn man das kompetent nutzt, das Restrisiko mit der eigenen Risikotragfähigkeit abgleicht und es angemessen kontroliert sowie bei allem das "Zen des Tradens" im Austausch mit anderen guten Tradern anstrebt, sollte man nicht allzu weit daneben liegen. Und nicht vergessen, das Karma zu pflegen. Das ist grundsätzlich vorteilhaft im Leben wie beim Traden.

 

Vielen Dank für deine anregenden Kommentare.

Lass mal hören, wie du so tradest. Findet man dazu auch was Dokumentiertes?

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etherial
Sonst wäre bislang mit guten AR-Strategien nicht so nachhaltig statistisch signifikante Overperfomance erzielt worden. Streng mathematisch beweisen lässt sich das natürlich nie.

 

Widerlegen aber schon - es gibt gar nicht genügend gute AR-Strategien, um auch nur glaubhaft zu machen, dass Overperformance signifikant wäre. Mal abgesehen davon, dass sie meisten existenten AR-Strategien (z.B. so wie man sie in aktiven Fonds antrifft) eine Underperformance aufweisen.

 

Aber die empirischen Nachweise sind m.E. erdrückend wie bei allen wesentlichen Dingen des Lebens, die von Statistik und Wahrscheinlichkeit bestimmt werden: z.B. Berufserfolg bei zum Talent passender Berufswahl und guter Ausbildung

 

Die Finanzmärkte verhalten sich nunmal anders ;)

 

Egal ob du auf Fama, Shiller, Taleb oder Mandelbrot hörst, alle vier gehen davon aus, dass Kurse nicht prognostizierbar sind. Der eine wegen dem Random-Walk, der andere wegen der Irrationalität der Märkte, der dritte wegen der Heraustellung, dass die Zukunft nicht riskant sondern ungewiss ist und der vierte, weil er das Chaos für die beste Beschreibung hält. Ideen über die sich die Theoretiker trefflich zu streiten wissen.

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Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor
Sonst wäre bislang mit guten AR-Strategien nicht so nachhaltig statistisch signifikante Overperfomance erzielt worden. Streng mathematisch beweisen lässt sich das natürlich nie.
Widerlegen aber schon - es gibt gar nicht genügend gute AR-Strategien, um auch nur glaubhaft zu machen, dass Overperformance signifikant wäre. Mal abgesehen davon, dass sie meisten existenten AR-Strategien (z.B. so wie man sie in aktiven Fonds antrifft) eine Underperformance aufweisen.
Aber die empirischen Nachweise sind m.E. erdrückend wie bei allen wesentlichen Dingen des Lebens, die von Statistik und Wahrscheinlichkeit bestimmt werden: z.B. Berufserfolg bei zum Talent passender Berufswahl und guter Ausbildung
Die Finanzmärkte verhalten sich nunmal anders Egal ob du auf Fama, Shiller, Taleb oder Mandelbrot hörst, alle vier gehen davon aus, dass Kurse nicht prognostizierbar sind. Der eine wegen dem Random-Walk, der andere wegen der Irrationalität der Märkte, der dritte wegen der Heraustellung, dass die Zukunft nicht riskant sondern ungewiss ist und der vierte, weil er das Chaos für die beste Beschreibung hält. Ideen über die sich die Theoretiker trefflich zu streiten wissen.

 

Das ist leider ein fataler logischer Trugschluss. Bereits EIN EINZIGES statistisch signifikantes positives Ergebnis, d.h. ein Fonds, der statistisch signifikant Outperformance gegenüber seinem korrekten Benchmark erzielt hat, ist ein ausreichend valider Nachweis. Für diesen Nachweis ist nämlich nicht die Anzahl an Fonds, sondern allein die Höhe deren Outperformance sowie deren Volatilität und Dauer relevant. Und das hat bislang nicht nur einer geschafft sondern eine erhebliche Anzahl seriöser Fonds.

 

Diese verzerrte Sicht der Dinge beruht vermutlich auf Unkenntnis dieser Materie. Denn schon am 9.10.1993 war im Artikel „Frontiers of finance – on the edge“ des Economist über AR-Fonds zu lesen: "For every genuine thinker […] there are probably about 20 charlatans on the loose.” D.h. es ist seit Jahrzehnten bekannt, dass diese Fonds von Betrügern durchseucht sind, wie auch die meisten aktiven Aktienfonds, "Bankberater", Strukturvertriebe, usw. Aber das ist nun wirklich nicht die richtige Kohorte für ernsthafte statistische Vergleiche. Nimmt man also die <5% seriösen der real existierenden AR-Fonds, sieht es schon ganz anders aus mit der Glaubhaftigkeit signifikanter Overperformance. Wenn man die Berufsausbildung für den Berufserfolg, der wie AR in den Finanzmärkten auch nicht so einfach zu erzielen ist, bewerten möchte, zieht man ja auch nicht überwiegend Verbrecherbanden als Kohorte heran, oder?

 

Und wenn man mit AR-Fonds statistisch nicht signifikant Outperformance erzielen und das vorher nicht einschätzen könnte, würde ja der weltweit hoch anerkannte Prof. Swensen von einer der weltweit besten Wirtschaftsunis Yale, dessen weltweit bester Yale Endowment Fund und dessen Einzelkomponenten alle aktiv gemanaged werden, ein Affen aus sich und einen Affen-Circus aus Yale machen, oder nicht? Nämlich genau mit diesen berüchtigten "blindfolded monkeys throwing darts at a newspaper’s financial pages..." von Malkiel (nicht Fama oder Shiller).

 

Und wenn Taleb davon ausgehen würde, dass Kurse nicht prognostizierbar wären, warum tradet er dann selber seit Jahrzehnten erfolgreich Alpha-Strategien, ganz bekannt z.B. seine Back Swan Strategie, die ich selber plane für mich zu erschließen, wenn ich mal genügend Zeit für das Studium deren Grundlagen finden sollte?

 

Und irrationale Märkte sind m.E. genau der Grund, warum profitabel handelbare Ineffizienzen existieren, wie z.B. die Blasen, die immer ein gefundenes Fressen für seriöse AR-Fonds sind. Malkiels „Random Walk“ ist ein gutes Modell für vollkommen effiziente Märkte und daher ein guter Vergleichsmaßstab für den Effizienzgrad real teil-effizienter Märkte. Dieser Maßstab ist das bestens geeignete Werkzeug für aktive Trader, um profitable Trading-Chancen in weniger effizienten Märkte zu finden, weil sie weniger dem „Random Walk“ gehorchen und dieses ineffiziente Verhalten damit bestens identifiziert werden kann – vgl. The Sustainable Active Investing Framework: Simple, But Not Easy:

Good Investing is like Good Poker: Pick the Right Table

 

Das Chaos ist genau wie die EMH ein idealisiertes theoretisches Modell für die Märkte, das die Realität nie vollständig richtig beschreibt. Während Theoretiker tatsächlich endlos über das bessere Modell zu streiten wissen, nutzen Praktiker diese Modelle, wie eben beschrieben, als treffliche Werkzeuge, um unterschiedliche Zustände oder Anomalien der Märkte zu identifizieren und sie mit den passenden Strategien profitabel zu traden oder ganz fernzubleiben, wenn sie damit ungünstige Zustände identifizieren. Dieses erfolgreiche Zusammenwirken aus hochentwickelter Theorie und Praxis ist schließlich die Grundlage für nachhaltig erzielbares signifikantes AR.

 

Hey Leute, lasst euch nicht von uralten Dogmen fehlleiten. Sonst seid ihr hier in diesem Thread sowieso verkehrt. wink.gif

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kafkaesk93
· bearbeitet von kafkaesk93

Wie siehst und wie machst du das?

[/Quote]

Ich finde aktive Entscheidungsfindung schwierig zu Bewerten, da wir Menschen dazu neigen in die „Ex-post-Analyse-Falle“ zu tappen, sprich: Im nach hinein ist es leicht zu wissen wann Trends drehen oder der Boden erreicht ist.

 

Deswegen nutze ich (wenn überhaupt) regelbasierte Strategien, welche man dann eben auch Backtesten kann. Die Probleme des Backtestings an sich kann ich aber natürlich auch nicht Lösen. (wie z.B.: Die Truthan-Ilusion, und viele weitere...)

 

Der Prozess aktiver Entscheidungsfindung geht dann bei mir eher dahin, dass ich mir überlege warum Strategie xy den funktionieren sollte.(Risikoprämie oder Ineffizienz?)

 

Vielen Dank für deine anregenden Kommentare.

Lass mal hören, wie du so tradest. Findet man dazu auch was Dokumentiertes?

Merci :)

 

Überlegung zu TG und Langläufern: http://www.wertpapie...hte-laufzeiten/

 

Überlegung zu Mean-Revision: http://www.wertpapie...20#entry1029120

 

Zu Trendfolgestrategien, CAPE als Assetallocation Tool und CAPE als Aktienstrategie wollte ich schon öfter was schreiben, habe es dann aber immer wieder verworfen. :-*

 

Gruß kafkaesk93

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etherial

Das ist leider ein fataler logischer Trugschluss. Bereits EIN EINZIGES statistisch signifikantes positives Ergebnis, d.h. ein Fonds, der statistisch signifikant Outperformance gegenüber seinem korrekten Benchmark erzielt hat, ist ein ausreichend valider Nachweis. Für diesen Nachweis ist nämlich nicht die Anzahl an Fonds, sondern allein die Höhe deren Outperformance sowie deren Volatilität und Dauer relevant. Und das hat bislang nicht nur einer geschafft sondern eine erhebliche Anzahl seriöser Fonds.

 

Wer hat dir denn statistik beigebracht? Damit etwas statistisch signifikant ist, muss es klar werden dass es nicht zufällig entstanden ist (Statistische Signifikanz nachlesen). Und dazu braucht man eine große Stichprobe.

 

Nimmt man also die <5% seriösen der real existierenden AR-Fonds, sieht es schon ganz anders aus mit der Glaubhaftigkeit signifikanter Overperformance. Wenn man die Berufsausbildung für den Berufserfolg, der wie AR in den Finanzmärkten auch nicht so einfach zu erzielen ist, bewerten möchte, zieht man ja auch nicht überwiegend Verbrecherbanden als Kohorte heran, oder?

 

Die Statistik ist hier auch recht eindeutig. Zwar gibt es in der Tat Fonds die regelmäßig underperformen. Es ist aber dennoch nicht so, dass diejenigen die overperformen stabil overperformen, d.h. die obersten 5% sind immer andere. Statistische Signifikanz sieht anders aus (und das meine ich im mathematisch beweisbaren Sinne).

 

Und wenn man mit AR-Fonds statistisch nicht signifikant Outperformance erzielen und das vorher nicht einschätzen könnte, würde ja der weltweit hoch anerkannte Prof. Swensen von einer der weltweit besten Wirtschaftsunis Yale, dessen weltweit bester Yale Endowment Fund und dessen Einzelkomponenten alle aktiv gemanaged werden, ein Affen aus sich und einen Affen-Circus aus Yale machen, oder nicht?

 

Yale ist kein AR-Fonds:

- AR-Fonds haben eine KAG und die möchte verdienen, je höher die Kosten für den Kunden desto besser, Performance ist nachrangig, Hauptsache die Anleger kaufen. Meine Aussage betrifft nur AR-Fonds

- der Yale-Fonds ist sowas wie ein Prestige-Projekt. Ich will nicht wissen wieviele Studenten hier analysieren, deren Hiwi-Kosten einfach auf die Uni als Forschungsprojekt umgelegt werden (d.h. in der Bilanz des Fonds nicht auftauchen. Weiterhin ist hier der Kunde und der Nutznieser der selbe (nämlich die Uni), es ensteht also der oben genannte Interessenkonflikt nicht.

 

Und wenn Taleb davon ausgehen würde, dass Kurse nicht prognostizierbar wären, warum tradet er dann selber seit Jahrzehnten erfolgreich Alpha-Strategien, ganz bekannt z.B. seine Back Swan Strategie, die ich selber plane für mich zu erschließen, wenn ich mal genügend Zeit für das Studium deren Grundlagen finden sollte?

 

Taleb ist in vieler Hinsicht ein Phänomen. In der Theorie behauptet er, dass sämtliche statistischen Modelle die Ungewissheit außer Acht lassen (da stimme ich ihm zu). In der Praxis kauft er dann Optionen. Interessanterweise hat man aber am Optionsmarkt bereits festgestellt, dass das Pricing von Optionen vom statistischen Erwartungswert abweicht, je weiter man in die Zukunft blickt (die Option wird dann teurer). D.h. das bei Optionen ist genau diese Erkenntnis bereits eingepreist.

 

Wenn Taleb mit seiner Strategie überhaupt Alpha macht (für mich klingt dein Satz wie eine Behauptung, Taleb verdient mit seinen Büchern sicher mehr), dann deswegen weil er zusätzlich zu seinen Theoretischen überlegungen den Markt analysiert. Und um das gleich abzukürzen: Ich habe nicht gesagt, dass Overperformance nicht möglich ist, sondern

- dass sie für Privatleute nach Kosten nicht zu erwarten ist (weil die Kosten/Zeit der Analyse zu teuer sind und die bewegten Summen zu klein, siehe hier und hier)

- dass sie bei Fonds nicht zu erwarten ist (weil die Fonds nunmal nicht für den Kunden sondern für die KAG wirtschaften => Interessenskonflikt)

- dass sie für naive Anleger nicht zu erwarten ist (ein Minimum an Börsenbildung und Mathematik ist auf jeden Fall hilfreich)

 

Und irrationale Märkte sind m.E. genau der Grund, warum profitabel handelbare Ineffizienzen existieren, wie z.B. die Blasen, die immer ein gefundenes Fressen für seriöse AR-Fonds sind.

 

Das könnte ja schon sein, wir sollten uns nur Fragen warum die Profis (und die AR-Fonds sind nicht die Profis, das sind dann wohl eher, Shiller, Taleb, Swensen und Buffett) uns soviel vom Kuchen übrig lassen. Laut deiner Aussage liegt das Geld ja förmlich auf der Straße. Wenn ein Hobby-Programmierer diese Ineffizienzen aufdecken kann, dann fragt man sich doch warum die Supercomputer, die innerhalb von Nanosekunden handeln das Geld liegen lassen sollten.

 

Diese verzerrte Sicht der Dinge beruht vermutlich auf Unkenntnis dieser Materie.

 

... liest man immer wieder gern ;).

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Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor

Wer hat dir denn statistik beigebracht? Damit etwas statistisch signifikant ist, muss es klar werden dass es nicht zufällig entstanden ist (Statistische Signifikanz* nachlesen). Und dazu braucht man eine große Stichprobe.

Offensichtlich eine Lehranstalt, die es verstanden hat, das Wissen nachhaltig beizubringen. Ansonsten Aussage ausnahmsweise mal 100% korrekt. Aber große Stichproben kann man auf mehreren Wegen erhalten. Eine große Anzahl überwiegend unseriöser AR-Fonds zu analysieren ist jedenfalls nicht der richtige. Das Ergebnis einer solchen Kohorte kenn ich auch so. Daher will ich es insbesondere von EINZELNEN der wenigen seriösen Fonds wissen, die mich zur Investition interessieren, und dafür habe ich die statistischen Abhängigkeiten genannt. Kommer hat die Kriterien für EINEN EINZELNEN Fonds präzisiert. Bitte hier nachlesen. Und versuche es möglichst zu verstehen, auch wenn's schwerfällt, um dich vor weiteren Peinlichkeiten zu schützen. rolleyes.gif

 

Yale ist kein AR-Fonds:

- AR-Fonds haben eine KAG und die möchte verdienen, je höher die Kosten für den Kunden desto besser, Performance ist nachrangig, Hauptsache die Anleger kaufen. Meine Aussage betrifft nur AR-Fonds

- der Yale-Fonds ist sowas wie ein Prestige-Projekt. Ich will nicht wissen wieviele Studenten hier analysieren, deren Hiwi-Kosten einfach auf die Uni als Forschungsprojekt umgelegt werden (d.h. in der Bilanz des Fonds nicht auftauchen. Weiterhin ist hier der Kunde und der Nutznieser der selbe (nämlich die Uni), es ensteht also der oben genannte Interessenkonflikt nicht.

Das habe ich auch nicht behauptet. Es geht darum, dass aktive Anlagestrategien ganz allgemein besser sind als passive wenn und nur WENN echte Könner am Werk sind. Neben vielen anderen Ivy League Endowment Fund Managern führt auch der Könner Swensen das vor und zwar sowohl mit dem aktiven in-house Management seines Anleihe-Fonds als auch mit der Auswahl ausschließlich aktiver externer Fondsmanager, die offensichtlich im Schnitt über ALLE prognostizierbar und signifikant Alpha generieren, für alle Anlageklassen seines Funds, darunter auch viele AR-Fonds. Und wie das geht, beschreibt er ausführlich in Pioneering Portfolio Management. Auch in Managing Investment Portfolios. Maginn u.a., CFA. findet man was.

Dass die GESAMTE Finanzwelt flächendeckend von Interessenkonflikten dominiert wird, gehört mittlerweile zur Allgemeinbildung und ist bei JEDER Anlageentscheidung zu bedenken, nicht nur bei AR-Fonds. Schön, dass sich das auch schon bis zu dir herumgesprochen hat.

 

Das mit den HiWis glaube ich zwar nicht ganz. Aber wenn du meinst, dass HiWis sogar soviel zum überragenden Alpha von Swensen beitragen, dass der arme Swensen sogar deren hohe Bezahlung durch kreative Buchführung verstecken muss, um seinen Fonds gesundzurechnen, sagst doch selber, dass die Fähigkeit, Alpha zu generieren, viel weiter verbreitet ist als du denkst. Tipp: Wenn du es anders nicht schaffst, investier doch einfach in ein paar Yale-Semester, lass dich von Swensen anheuern and learn the tricks of the trade from the Master himself. Die Rendite auf dieses Invest wird auch die notwendige geistige Anstrengung sicher lohnen.

 

Ansonsten ist das mit der Umlegung der HiWi-Kosten auch wieder so eine Unterstellung, die einige Diskutanten offensichtlich nutzen, wenn ihnen die validen Argumente ausgehen. Aber womit hat der arme Swensen das bloß verdient? Verstehe ich echt nicht. Bitte um ernst gemeinte Hinweise. Ich kenne jedenfalls bislang keinen auch nur annähernd so integeren Menschen in der gesamten globalen Finanzwelt als SWENSEN! Echt trauriges Menschenbild angesichts menschliche Größe. Aber jeder zimmert sich seine Welt, wie er sie verdient. M.E. für nachhaltiges Alpha nicht geeignet. Nutz deine zweifellos vorhandene Kreativität doch lieber, um eigene originelle Alpha-Ansätze zu entdecken. Das Zeug hat m.E. wirklich jeder dazu, wie Dennis mit seinen „Turtle Traders“ schon vor langer Zeit gezeigt hat, dass man erfolgreiche Händler ebenso „züchten“ kann wie Schildkröten. Warum solltest genau du eine Ausnahme sein. Du musst deine Ressourcen einfach deutlich wertschöpfender einsetzen als bisher und dir irgendwie ein positiveres Welt- und Menschenbild zulegen.

 

Ich habe nicht gesagt, dass Overperformance nicht möglich ist, sondern

- dass sie für Privatleute nach Kosten nicht zu erwarten ist (weil die Kosten/Zeit der Analyse zu teuer sind und die bewegten Summen zu klein, siehe hier* und hier)

- dass sie bei Fonds nicht zu erwarten ist (weil die Fonds nunmal nicht für den Kunden sondern für die KAG wirtschaften => Interessenskonflikt)

- dass sie für naive Anleger nicht zu erwarten ist (ein Minimum an Börsenbildung und Mathematik ist auf jeden Fall hilfreich)

Na also, dann sind wir uns doch zumindest beim letzten Punkt einig: Ausreichend qualifizierte Privatanleger können das auch schaffen. Und meine Kosten-Nutzenbilanz für meine Auswahl guter AR-Fonds stimmt jedenfalls seit über 18 Jahren. Für meine Futures Tradingstrategie gebe ich mir genau 2 Jahre Zeit ab Handelsbeginn, s.o. Dann sehen wir weiter.

 

Das könnte ja schon sein, wir sollten uns nur Fragen warum die Profis (und die AR-Fonds sind nicht die Profis, das sind dann wohl eher, Shiller, Taleb, Swensen und Buffett) uns soviel vom Kuchen übrig lassen. Laut deiner Aussage liegt das Geld ja förmlich auf der Straße. Wenn ein Hobby-Programmierer diese Ineffizienzen aufdecken kann, dann fragt man sich doch warum die Supercomputer, die innerhalb von Nanosekunden handeln das Geld liegen lassen sollten.

Das ist doch nett, oder? Wenn meine Links lesen würdest, wüsstest die Antwort bereits, auch wenn das Zitat nicht ohne Erklärung verstehen solltest:

 

The Sustainable Active Investing Framework: Simple, But Not Easy:

Good Investing is like Good Poker: Pick the Right Table

Aber sag mal, wo haste denn das mit den Nanosekunden her? Innerhalb von Nanosekunden schafft Licht nicht mal 30 cm. Also mich störts nich, wenn deine Supercomputers mit sich selber handeln. whistling.gif

Diese verzerrte Sicht der Dinge beruht vermutlich auf Unkenntnis dieser Materie.

... liest man immer wieder gern.

Also dann tu etwas dagegen. Bis jetzt hast du das Gegenteil jedenfalls noch nicht nachgewiesen. An meinem Rat soll's nicht fehlen: Lesen bildet, aber nur wenn man es versteht ... tongue.gif

 

* Noch ein Tipp:

Mit dem Lesen trivialer Kochrezepte und Wikipedia ist bei diesem Hobby kein Blumentopf zu gewinnen. Neben solidem state-of-the-art Wissen ist vor allem Originalität gefragt.

 

 

 

P.s.: Habe diesen Post am 29.10.2016 nochmal wesentlich erweitert, um einige aufschlussreiche Erkenntnisse zu dokumentieren.

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odensee

Das ist leider ein fataler logischer Trugschluss. Bereits EIN EINZIGES statistisch signifikantes positives Ergebnis, d.h. ein Fonds, der statistisch signifikant Outperformance gegenüber seinem korrekten Benchmark erzielt hat, ist ein ausreichend valider Nachweis. Für diesen Nachweis ist nämlich nicht die Anzahl an Fonds, sondern allein die Höhe deren Outperformance sowie deren Volatilität und Dauer relevant. Und das hat bislang nicht nur einer geschafft sondern eine erhebliche Anzahl seriöser Fonds.

Hmm. meine letzte Mathevorlesung ist schon ein paar Jahrzehnte vorbei (aber vielleicht kann Bernoulli ja aushelfen :rolleyes:). "Beweis durch Beispiel" kannte ich bisher noch nicht. Beweis durch Gegenbeispiel (indirekter Beweis) hingegen schon.

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Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor
Ergänzung: How To Create An Automated Trading System In Excel In 10 Steps

 

 

Am 28.10.2016 um 22:05 schrieb odensee:
Am 27.10.2016 um 12:00 schrieb Smartinvestor:

Das ist leider ein fataler logischer Trugschluss. Bereits EIN EINZIGES statistisch signifikantes positives Ergebnis, d.h. ein Fonds, der statistisch signifikant Outperformance gegenüber seinem korrekten Benchmark erzielt hat, ist ein ausreichend valider Nachweis. Für diesen Nachweis ist nämlich nicht die Anzahl an Fonds, sondern allein die Höhe deren Outperformance sowie deren Volatilität und Dauer relevant. Und das hat bislang nicht nur einer geschafft sondern eine erhebliche Anzahl seriöser Fonds.

Hmm. meine letzte Mathevorlesung ist schon ein paar Jahrzehnte vorbei (aber vielleicht kann Bernoulli ja aushelfen). "Beweis durch Beispiel" kannte ich bisher noch nicht. Beweis durch Gegenbeispiel (indirekter Beweis) hingegen schon.

Genau. Und es gibt nicht nur ein Gegenbeispiel gegen etherials Hypothese, dass Overperformance nicht glaubhaft signifikant wäre.

 

Aber wem unterstellst du eigentlich, dass er etwas durch Beispiel beweisen wolle? Mich kannst du nicht gemeint haben, wenn du meine Posts gelesen und verstanden hast:

 

Am 26.10.2016 um 23:47 schrieb Smartinvestor:

Streng mathematisch beweisen lässt sich das natürlich nie.

Swensen hast du hoffentlich auch nicht gemeint, denn der war auch schon Opfer diverser abwegiger Unterstellungen. Scheint irgendwie Stil mancher Diskutanten zu sein, wenn ihnen die validen Argumente ausgehen, s.o. ...

 

Anssonsten sind mir meine Mathevorlesungen durch laufende Anwendung deutlich präsenter als dir, um sie nachhaltig profitabel nutzen zu können, beruflich wie privat. Dafür habe ich jedenfalls viel in mein Ingenieurstudium investiert. Bin immer noch erstaunt, welch hohe Rendite mir diese Investition auf den unterschiedlichsten Gebieten - high Finance eingeschlossen - immer noch bringt. Erfolgsfaktor ist vermultich die Kombination aus Training des soliden Handwerkszeugs und Befähigung zum eigenverantwortlichen und selbstkritischen Arbeiten.

 

Aber sei's drum, in der Praxis sind diese angeblichen Beweise und Gegenbeweise völlig irrelevant, denn auch ein Swensen tut manchmal einen Fehlgriff. Und stellt der etwa einen Gegenbeweis gegen irgend etwas für ihn dar? Wenn er den bemerkt, korrigiert er ihn eben und weiter gehts mit aktiver Overperformance. Würde er an irgend einen Gegenbeweis glauben und danach handeln, hätte er wohl seinen Job nicht mehr. Auch ich hatte anfangs (vor ca. 20 Jahren) mal 2 Fehlgriffe bei der AR-Fondsauswahl, habe die schnell ohne nennenswerte Verluste korrigiert und gut ist es seit 18 Jahren. Seitdem habe ich keinen einzigen Fehlgriff mehr, Jahr für Jahr, und das mit 9+% Rendite p.a. trotz anfangs noch widriger Umstände. Allerdings hat es mir sehr geholfen, dass die gegenüber diesen Produkten ansonsten extrem kritische FINANZtest schon damals vom Konzept meiner Wahl (zu der Zeit „Global Futures Fonds“ von früher ED&F Man, jetzt MAN AHL) prinzipiell überzeugt war, siehe „Sicheres Risiko“, FINANZtest 9/97, S.59-60.

 

Nochmal: In diesem Thread über eigene (aktive) Handelsstrategien sollte es nicht um das OB oder OB NICHT gehen, sondern primär um das WIE.

 

Die sich mittlerweile wiederholenden Diskussionen mit Ungläubigen waren bisher als Fingerübung willkommen, waren jedoch eigentlich schon immer off topic. Aber jetzt werden sie nervtötend und kosten mich nur noch wertvolle Zeit OHNE weiteren Nutzen. Irgendwann muss also Schluss sein mit Kindergarten und Grundausbildung, ok? 

 

Abschließend zur Grundausbildung daher hier meine Empfehlungen für ein solides online Trainingsprogramm zum aktiven Futures-Trader:

 

Basics:

 

 

 

  1. How to Make (and Lose) $2,000,000 Day Trading: The System & The Story, Kyle Eschenroeder
  2. Forward and futures contracts - Khan
    alternativ:
    Getting started in Futures, Todd Lofton
  3. Futures Handeln, Trader Campus
  4. A Trader's Guide to Futures - CME Group
  5. Stock Indexes Understanding Stock Index Futures - CME Group
  6. Trading Practice - CME Group (Coaching and Simulation)
  7. Five Minute Investing Tutorial - by Investopedia Staff

 

Advanced:

  1. The Sustainable Active Investing Framework: Simple, But Not Easy - Wesley R. Gray
  2. The Alchemy of Finance - George Soros,
    , Executive Summary
  3. The New Paradigm for Financial Markets - George Soros
  4. Value and Momentum Everywhere - NYU Stern School of Business
  5. Expected Returns on Major Asset Classes, 2012 , Research Foundation of CFA Institute, Antti Ilmanen
  6. Expected Returns: An Investor's Guide to Harvesting Market Rewards (Wiley Finance Series) 2011 von Antti Ilmanen
  7. Efficiently Inefficient: How Smart Money Invests and Market Prices Are Determined, 2015, Lasse Heje Pedersen;
    Introduction; Presentation; Read online

  8. VanTharp's Definitive Guide To Position Sizing, Auszug, Präsentation
  9. The New Options Market - Ansbachr
  10. The Complete Guide to Option Selling - Cordier, Gross
  11. Reminiscences of a Stock Operator - Edwin Lefèvre
  12. The Big Short - Michael Lewis,
    ,
  13. Trading By The Minute - Joe Ross
  14. What Investors Really Want: Know What Drives Investor Behavior and Make Smarter Financial Decisions, 2010, Meir Statman;
    Presentation
  15. The New Market Wizards: Conversations with America's Top Traders, Schwager
  16. More Money Than God: Hedge Funds and the Making of the New Elite, Sebastian Mallaby

  17. A Complete Guide to the Futures Market: Technical Analysis, Trading Systems, Fundamental Analysis, Options, Spreads, and Trading Principles (Wiley Trading Series), 2017, Jack D. Schwager und Mark Etzkorn

  18. Mean Reversion Effekte auf dem deutschen Aktienmarkt, 2004, Albrecht et al.
    Kernzitat, das die Prognostizierbarkeit der Aktienmärkte belegt: "Eine beliebige KGV-Steigerung bzw. beliebige KGV-Verminderung, wie sie bei einem Random Walk möglich wäre, ist nicht zu verzeichnen."

  19. Top Trading Resources - JB Marwood,
    *** How To Create An Automated Trading System In Excel In 10 Steps ***
  20. Galen Wood's Homepage ,
    5 Ways To Fail At Trading,
    4 Trading Strategies For The Trend Line Tactician,
    and last but not least:Galen Woods "7 Zen Quotes for the Consistent Trader"

Hinweise:

Vor oder spätestens beim Lesen der "advanced" Kapitel sollte bereits intensiv eigenes "Learning by Doing" laufen, am besten per Simulation bei CME oder per realistisches „Papertrading“, wie es z.B. IB auf ihrer original Tradingsoftware TWS kostenlos anbietet. Sonst ist das schwer zu verstehen und kaum Erkenntnisgewinn gegeben.

Das Online Futures Trainingprogramm kann auch als fundierte Einarbeitung in das Thema Hedge Fonds / Managed Futures Fonds (MFF) dienen. Damit gewinnt man ein grundlegendes Verständnis für die Funktionsweise dieser Fonds und kann bessere Entscheidungen bei deren Auswahl treffen. Ergänzend dazu sollten folgende beiden Standardwerke erarbeitet werden, die alle anderen wichtigen Punkte zur Hedge-Fondsauswahl enthalten:

  1. Pioneering Portfolio Management: An Unconventional Approach to Institutional Investment - David Swensen
  2. Managing Investment Portfolios. Maginn u.a., CFA.

 

Und dann fokussieren wir uns bitte auf das eigentliche Thema, ok?

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etherial
· bearbeitet von etherial

Kommer hat die Kriterien für EINEN EINZELNEN Fonds präzisiert. Bitte hier nachlesen.

 

Ja wenn du diese Definition zum Vergleich ziehen möchtest hast du dich gleich vollständig widerlegt. Keiner deiner Fonds hat 7 Jahre nacheinander eine Outperformance von mindestens 3% und auch nicht 61 Jahre 1%. Es ist vielmehr so, dass diese Fonds den MSCI World Perfomance Index regelmäßig underperformen. Im Zeitraum von 2012 bis heute gibt es nur ein Overperformance-Jahr (2014) und das reicht nichtmal aus - der Vergleich mit einem Welt-ETF (LU0619015828) zeigt: 200% Rendite (ETF) vs 145% (MAN AHL).

 

Edit: Sieht so aus, als ob dir das schon etliche Poster im anderen Thread erklärt haben - da redest du ja inzwischen auch mit dir allein. Wenn du die Mathematik nicht als Grundlage der Diskussion akzeptierst bzw. immer deine eigene Interpretation davon entwickelst, dann kannst du hier gern weiter deine Überzeugungen präsentieren - als einer der 20 Scharlatane die auf einen Wissenden kommen ;).

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Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor
Am 29.10.2016 um 08:32 schrieb etherial:
Am 28.10.2016 um 21:45 schrieb Smartinvestor:

Kommer hat die Kriterien für EINEN EINZELNEN Fonds präzisiert. Bitte hier nachlesen.

 

Ja wenn du diese Definition zum Vergleich ziehen möchtest hast du dich gleich vollständig widerlegt. Keiner deiner Fonds hat 7 Jahre nacheinander eine Outperformance von mindestens 3% und auch nicht 61 Jahre 1%. Es ist vielmehr so, dass diese Fonds den MSCI World Perfomance Index regelmäßig underperformen. Im Zeitraum von 2012 bis heute gibt es nur ein Overperformance-Jahr (2014) und das reicht nichtmal aus - der Vergleich mit einem Welt-ETF (LU0619015828) zeigt: 200% Rendite (ETF) vs 145% (MAN AHL).

 

Edit: Sieht so aus, als ob dir das schon etliche Poster im anderen Thread erklärt haben - da redest du ja inzwischen auch mit dir allein. Wenn du die Mathematik nicht als Grundlage der Diskussion akzeptierst bzw. immer deine eigene Interpretation davon entwickelst, dann kannst du hier gern weiter deine Überzeugungen präsentieren - als einer der 20 Scharlatane die auf einen Wissenden kommen ;).

 

Hi etherial,

dank dir für die "Blumen" und meinen neuen Mitgliedertitel. Wäre ich ehrlich gesagt selber nie draufgekommen, obwohl es schon mal einen Hinweis darauf gab. Bin bei solchen Dingen leider nicht so kreativ wie bei meiner "eigener Interpretation der Mathematik" und meiner Tradingstrategie "am Tor zu Hölle". Aber da profitiere ich gern von kreativeren WPF-Mitgliedern. Also übernehme ich ihn doch glatt als kreatives Alleinstellungsmerkmal, auch wenn ich damit wohl zur erdrückenden Mehrheit im WPF gehöre. Aber habe ich sonst noch bei keinem anderen als Mitgliedertitel entdeckt. Bringt auf jeden Fall etwas mehr Farbe in mein graues Anleger- und Traderdasein. Kann man sich den schützen lassen? Und haben Scharlatane nicht auch übernatürlichen Sachverstand?.

 

LOL

 

Restlicher Inhalt ansonsten in DIESEM Thread für mich ab jetzt OT, s.o. Sorry.

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Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor

Ich finde aktive Entscheidungsfindung schwierig zu Bewerten, da wir Menschen dazu neigen in die „Ex-post-Analyse-Falle“ zu tappen, sprich: Im nach hinein ist es leicht zu wissen wann Trends drehen oder der Boden erreicht ist.

 

Deswegen nutze ich (wenn überhaupt) regelbasierte Strategien, welche man dann eben auch Backtesten kann. Die Probleme des Backtestings an sich kann ich aber natürlich auch nicht Lösen. (wie z.B.: Die Truthan-Ilusion, und viele weitere...)

 

Der Prozess aktiver Entscheidungsfindung geht dann bei mir eher dahin, dass ich mir überlege warum Strategie xy den funktionieren sollte.(Risikoprämie oder Ineffizienz?)

 

...

 

Überlegung zu TG und Langläufern: http://www.wertpapie...hte-laufzeiten/

 

Überlegung zu Mean-Revision: http://www.wertpapie...20#entry1029120

 

Zu Trendfolgestrategien, CAPE als Assetallocation Tool und CAPE als Aktienstrategie wollte ich schon öfter was schreiben, habe es dann aber immer wieder verworfen. :-*

 

Gruß kafkaesk93

Hi kafkaesk93,

wie schön entspannend, endlich mal wieder einen anregenden themenorientierten Beitrag zu lesen, der meine "Wissensexternalisierung wieder mal deutlich vorangebracht hat. Dies ist für mich der größte Lohn für meine Beiträge in diesem Thread plus die Gelegenheit, mich mit den wenigen Gleichgesinnten auszutauschen. Herzlichen Dank smile.gif

 

Dein wertvoller Hinweis auf die Truthahn-Illusion ist präzise der Grund, warum ich meine hybride diskretionär-systematische Handelsstrategie so entwickelt habe. In "normalen" Trendzeiten nutz ich das volle Potenzial hochoptimierter, völlig emotionsfrei funktionierender, vollautomatisierter quantitativ-systematischer Ansätze und beobachte "nur" den Handlesablauf, um jeden Schritt zu verstehen und mental/emotional nachzuvollziehen, aber verlass mich ansonsten auf die voreingestellten äußerst selten schrillenden Alarmsignale für vom Algorithmus identifizierte außergewöhnliche Situationen.

 

In letzterem Fall lasse ich den Algorithmus nicht mehr eigenständig weiterhandeln sondern greife ein, weil ich als Mensch eben mehr Möglichkeit habe zu erkennen, wann eine "Schlachtung" sehr wahrscheinlich bevorsteht oder ob es sich nur um eine vorübergehende Störung des Finanzsystems, z.B. wie beim Brexit, handelt, die nicht weiter beachtet werden muss, weil alle Annahmen, die zur aktuellen Trendprognose geführt haben, noch valide sind. Solche Entscheidungen kann ich nie vorhersehen und folglich in keinem noch so ausgeklügelten Algorithmus abbilden. Also muss ich wohl oder übel selber ran.

 

Sollte ich aber mit oder auch ohne Alarmsignal zur Überzeugung gelangen, dass eine gänzlich neue noch nie dagewesene Situation (schwarzer Schwan) vorliegt, deren Auswirkungen auf meine Handelsstrategie ich noch nicht ausreichend überblicke, stelle ich unverzüglich alles glatt und nehme den aktiven Handel ggf. erst wieder auf, wenn alle bisherigen und ggf. neu formulierten Annahmen der Handelsstrategie mit aktuellen Erkenntnissen abgeglichen sind und meine Handelsstrategie wie beschrieben so klar wie zuvor neue Trends ausmacht oder wenn sich ebenso klar die Fortsetzung der bisherigen Trends abzeichnet.

 

Diese Vorgehen sind auch als qualitative Regel formuliert, die allerdings nicht programmiert werden können, aber deren konsequente Befolgung ich mir fest vorgenommen habe. Es ist ein Vorgehen bei außergewöhnlichen Störungen, wie es z.B. auch der vermutlich erfolgreichste Hedgefondsmanager Simons erfolgreich praktiziert, so wie ich das verstanden habe, s. Renaissance Technologies:

By April 1989, peak-to-trough losses had mounted to about 30%. Ax had accounted for such a drawdown in his models and pushed to keep trading. Simons wanted to stop to research what was going on. After a brief standoff, Simons pulled rank and Ax left.

 

Im störungsfreien Normalzustand des globalen Finanzsystems verlaufen meine Entries in Positionen immer 2-stufig:

  1. Ich beschreibe alle Entry-Regeln, abgeleitet aus meinem aktuellen Marktverständnis, in meiner Handelsstrategie
  2. Ich lasse die Handelsstrategie völlig eigenständig mit STOP BUY Orders Positionen eröffnen, um von allen Vorteilen des völlig emotionsfreien Computerhandels zu profitieren, denn wenn man nicht unbedingt handeln muss, wird man doch immer mal wieder in endloses "soll ich jetzt oder wäre es nicht doch besser erst morgen oder vielleicht übermorgen oder überhaupt erst nach der nächsten Zentralbanksitzung oder Wahl in den USA zu handeln ...". Wenn ich den Einfluss von Zentralbanksitzungen oder Wahlen in meiner Strategie nicht berücksichtigen kann und will, dann sollte ich es auch nicht bei jedem individuellen Entry wieder neu abwägen. Ich denke da sind wir ganz beisammen.

Bei "normalen" Exits funktioniert es genau so über eine STOP SELL oder TRAIL SELL Order, wenn alle Annahmen in einem "normalen" verstandenen Zustand des globalen Finanzsystem erfüllt sind.

 

Zumindest aktuell in der noch laufenden Entwicklungsphase meiner Tratingstrategie nehm ich allerdings auch im störungsfreien Modus hin und wieder aktiv Änderungen an den getroffenen Annahmen, fomulierten Regeln oder den eingestellten Parametern vor, wenn ich aus der Entwicklung der globalen Finanzmärkte oder aus den laufenden Handelsergebnissen zu neuen Erkenntnissen gekommen bin, die noch nicht in die Strategie eingeflossen sind. Auch eine laufende selbsttätige Parameteranpassung an den laufenden Handel lasse ich in einer übergeordneten Schleife wenn erforderlich einfließen. Den Handel lasse ich aber in jedem Fall völlig selbständig weiterlaufen.

 

Dieses Vorgehen ist sehr ähnlich dem bei der Statistic Process Control (SPC), das ich aus der Großserienfertigung gut kenne. Entscheidend ist der Zeitpunkt des Eingriffs. Dieser darf erst dann erfolgen, wenn die Auffälligkeiten des automatischen Handels, die ich korrigieren will, statistisch signifikant sind, d.h. sich weit genug von der "normalen" Volatilität unterscheiden. Ein zu frühes Eingreifen würde zu unerwünschter Vergrößerung der Volatilität der Handelsergebnisse führen, mithin zu einem ähnlichen Effekt wie er durch das "Noise-Trading" der Daytrader verursacht wird. Im Zweifel über die statistische Signifikanz greife ich eher etwas später ein, da dann die unerwünschte Vola-Erhöhung sicher vermieden und die Benefits des Eingriffs nur etwas später eingefahren werden können.

 

Früher war ich auch überzeugt, dass quantitativ-systematische Handelssysteme am besten sind, weil sie dem Menschen wegen dessen "Emotionslast" haushoch überlegen sein müssten. Mittlerweile bin ich aber aufgrund meiner intensiven beruflichen Beschäftigung mit Wissensmanagement, s.o., überzeugt, dass man sich durch reinen Computerhandel ein unnötiges Handicap einhandelt, da man auf alle höheren Einsichten einschließlich die einer gut trainierten Intuition verzichtet. Mittlerweile bin ich also überzeugt, dass nur das fein austarierte Zusammenwirken von Mensch und Maschine zu den besten Handelsergebnissen führen kann, auch wenn das wesentlich komplexer zu handhaben ist und z.B. ausschließlich im realen Trading vollständig getestet und verifiziert werden kann. Will man dieses Risiko nicht eingehen, geht man eben andere Risiken mit dem reinen Computerhandel ein, der aufgrund der Truhahn-Illusion bis zum Augenblick der "Schlachtung" völlig happy vor sich hin tradet bis er plötzlich durch "höhere Gewalt" gnadenlos geschlachtet wird, obwohl der rationale "Schlachter" (Trader) das schon vorher hat kommen sehen.

 

Die Herausforderung ist natürlich, dass die eigenen Emotionen, d.h. insbes. Panik und Gier aber auch Unsicherheit, einem dann keinen Strich durch die Rechnung machen. Nach meiner Erfahrung kann man die aber durch ständiges Üben des "Zen des Tradens" und das aktiv nachvollziehende Beobachten des automatisierten Handels, wie oben beschrieben, weitgehend ausschalten, denn das Ganze ist dann eine ganz normale Alltagsaktivität, die bei Störungen eine stark erhöhte Aufmerksamkeit erfordert, wie alle anderen Störungen des Alltags. Das ist ganz ähnlich wie z.B. bei einem Verkehrsunfall oder einer schweren Krankheit als Störung des "normalen" Alltags. Wenn man jeden Tag selber Auto fährt und auch öfter über andere Unfälle hört oder liest bzw. wenn man seine Gesundheit im großen und ganzen im Griff hat und regelmäßig beim Arzt zur Vorsorgeuntersuchung war und ansonsten werteorientiert lebt, fährt man auch seine Aufmerksamkeit blitzschnell hoch und fokussiert sie ausschließlich auf die Analyse und schließlich besonnene Lösung der anstehenden Probleme mit Um- und Weitsicht aber mit kontrollierten Emotionen. Das ist mir aus meinem Berufsleben als "Firefighting" bekannt, wofür es bewährte Vorgehensweisen gibt, die einem zusätzlich helfen, weitgehend emotionsfall aber schnell und hoch fokussiert bestmöglich zu handeln. Dieses Vorgehen ist entsprechend auch beim Traden elementar, wenn man mit diesem hybriden Ansatz zurecht kommen will. Es ist halt wie alles im Leben, Übung macht den Meister.

 

Das Pilotieren großer vollautomatisierter Flieger ist meines Erachtens meiner Handelsstrategie sehr ähnlich: Im Normalfall, der wohl bald auch Entry und Exit bzw. auf Fliegerdeutsch Start und Landung mit einbeziehen wird, kann völlig eigenständig von der Maschine bzw. vom Autopiloten geflogen werden, solange keine Störungen auftreten. Dabei ist der Pilot verpflichtet, die korrekte Funktion des Systems entsprechend der eingestellten Regeln ständig zu beobachten und die Stimmigkeit der Aktionen zu überprüfen, um im Störungsfall blitzschnell aber rational besonnen eingreifen zu können. Dazu ist er durch die ständige aktive Beobachtung dann auch optimal befähigt. Aus dem Grund glaube ich persönlich nicht, dass vollautonomes Autofahren je kommen wird, denn was ist der Vorteil für den Fahrer, wenn er ständig die Funktion seines Autopiloten aktiv beobachten muss? Let's wait and see, if I am right. Diese Analogie zeigt, dass das Gesamtoptimum des Systems in einer engen Symbiose von Mensch und Maschine liegt, die jeweils die Defizite der einzelnen Komponenten ausmerzt, ganz ähnlich meiner hybriden Tradingstrategie.

 

Deine Überlegungen zu Mean-Reversion im anderen Thread, den ich bislang leider nicht enteckt hatte, sind für mich sehr interessant. Ich habe die auch sehr ähnlich "durchlebt", wie du diesem Thread sicher entnehmen konntest, und ich bin wie Swensen davon überzeugt, dass dies DER mächtigste Einflussfaktor in der Finanzwelt ist, insbesondere im mittelfristigen Bereich von 3-30 Jahren, und aus folgenden Gründen noch lange bleiben wird und daher noch lange für nachhaltige Tradinggewinne sorgen wird.:

  • Grenzen der kongnitiven Fähigkeiten des Menschen, solche langen Zeiträume rational zu erfassen und konsequent danach zu handeln. Ein Ende dieser "Anomalie" ist evtl. vorstellbar,
    • wenn die Menschheit einen wesentlich höheren Reifegrad erklimmt oder
    • wenn Maschinen eines Tages die kognitive Leistungsfähigkeit einzelner Menschen oder schließlich der gesamten Menschen erreichen oder gar übertreffen. Diese Zeitpunkte werden in "Abundance: The Future Is Better Than You Think" in 15 bzw. 38 Jahren vorhergesagt, wenn bis dahin Moore's Law weiterhin Gültigkeit hat, was bei der aktuellen Wissens- und Kreativitätsexplosion allerdings recht wahrschenlich ist, denn warum sollte das Gehirn des Menschen nicht eines Tages vollständig in Form von Neuro-/Biocomputern synthetisiert oder gezüchtet werden können, wie vieles andere auch, und dann endlos weiter optimiert werden?

    [*]Kurzfristige Incentivierung von aktiven Fondsmanagern, die sich daher zumindest aktuell kaum über so lange Zeiträume in denselben Positionen engagieren. Ein Ende dieser "Anomalie" würde dann eintreten, wenn Fondsmanager insbesondere von Hedgefonds überwiegend langfristig incentiviert würden. Das sehe ich zumindest mitelfristig nicht kommen sondern auch erst dann, wenn die Menschen bzw. insbes. diejenigen in der Finanzwelt einen wesentlich höheren Reifegrad erklimmen, wie oben.

Insbesondere wir kleinen Hobby-Trader haben dabei entscheidende Vorteile, denn die die dem des "Pick the right table" beim Pokern entsprechen.

 

 

Wäre echt ganz toll, wenn du deine Trendfolgestrategien, CAPE als Assetallocation Tool und CAPE als Aktienstrategie detailliert beschreiben würdest inklusive deiner konkreten Positionen und Ergebnisse damit. Vielleicht ergibt sich ja eines Tages auch eine Möglichkeit zu unserer Zusammenarbeit. Grundsätzlich interessiet wäre ich daran genau wie der TO. Leider hat er sich schon so lange hier nicht mehr blicken lassen. Hoffentlich gehts ihm gut.

 

Viele Grüße vom

Scharlatan

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Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor

Hallo zusammen,

 

echt schade, dass sich sonst so überhaupt niemand mehr hier findet, der uns an seiner Handelsstrategie teilhaben lassen will. Sind die Trader hier im WPF denn nun ganz ausgestorben oder treffen die sich jetzt woanders? Wo?

Na dann werde ich mal wieder bischen Stoff zur Diskission vorlegen:

 

Ich habe vor kurzem folgenden m.E. für Trader interessanten Artikel vom Finanzwesir gelesen:

 

Ist's Wahnsinn auch, so hat es doch Methode

 

Es geht darin um die Leserfrage nach der Anwendbarkeit von Taleb's Barbell-Strategie auf sein 2 ETF-Basisanlagedepot. Der Finanzwesir hat dann ein sehr prägnantes Profil des erfolgreichen Trader-Profs Nassim Taleb im Vergleich zum Profil eines typischen Normalsterblichen bzw. "unbedarften Anlegers" nach Swensen skizziert, das zeigt, wie abgefahren Trader wohl denken und handeln müssen, damit sie erfolgreich werden. Es erinnert mich sehr an den ein oder anderen Kommentar hier, der ähnliche Züge bei mir beschreibt, siehe z.B. meinen Standpunkt "am Tor zur Hölle", meine "eigene Interpretation" der Mathematik und mein daraus entstandener "Mitgliedertitel" 00000781.gif. Nach dem Lesen dieses Artikels stehe ich nun beruhigt voll und ganz hinter diesen meinen Eigenheiten, da ich nun sicher weiß und verstehe, dass die im Gegensatz zur Meinung einiger Diskutanten hier kein Handycap sondern sogar eine wesentliche Voraussetzung für erfolgreiches Traden sind. Denn offensichtlich wird ein Trader nicht trotz sondern gerade wegen solcher extremen Persönlichkeitsmerkmale erfolgreich. Hier ein paar Kostproben aus dem o.a. Artikel, in denen ich durchaus auch eigene Wesensmerkmale wiedererkenne:

 

... Das ist extrem aggressiv. Grundsätzlich hat Taleb mit seiner Strategie recht. Aber den Deutschen drängt es zur Mitte. Er nimmt gerne vom Bulgaren 1% mehr fürs Tagesgeld und greift bei Aktien nicht ins Rendite-, sondern ins Garantieregal. Talebs Strategie den Löwenanteil ganz sicher zu verstauen, mit dem Rest aber wirklich krasse Wetten einzugehen funktioniert für Normalsterbliche aus den folgenden Gründen nicht:

Mentale Gründe

Man muss richtig gut in Wahrscheinlichkeitsrechnung und ziemlich gefühlskalt sein, um sich einer Strategie anzuvertrauen bei [der] man fast immer verliert. Gewinnt man aber, sprengt man die Bank.

Die meisten Menschen fühlen sich erst dann mental ausgeglichen, wenn einem Verlust gut zwei Gewinne gegenüber stehen.

...

 

Lebenspraktische Gründe

Taleb zockt ja nicht willenlos herum, sondern überlegt sich genau, welche Wetten er eingeht. Dazu braucht er die vier G, die jeder aktive Anleger braucht: Geld, Gedanken, Geduld und Glück.

...

Was ist mit Gedanken gemeint?

Gedanken, auf die man kommt, wenn man Plato liest, Game of Thrones schaut, dann bei einem Spaziergang am Flußufer den Krähen nachschaut (sich dabei an Konrad Lorenz erinnert) und darüber philosophiert, was Plato, Brienne von Tarth und Stumkrähen gemeinsam haben und wie man daraus eine Börsenstrategie destillieren kann.

Das Gefasel der Finanzpornographen vom Zeitungsstand meine ich jedenfalls nicht.

Grundsätzlich traue ich Ihnen [Normalsterbliche = "unbedarte Anleger", eigene Ergänzung] solche Gedanken schon zu. Alleine ich glaube, dass Sie gegen den Endlevelgegner "Tagesgeschäft" keine Chance habe. Sie haben so viel Dringendes (der Müll muss noch raus!) zu tun, dass Sie es nicht bis zum Wichtigen schaffen.

Geniale Ideen gibt’s nicht ohne In-die-Luft-starren und Nasebohren. Soviel Zeitverschwendung muss sein.

 

Ihnen fehlen die richtigen Produkte

Taleb ist Börsenprofi. Ihm stehen ganz andere Finanzinstrumente zur Verfügung als Ihnen. Er muß

 

  1. nicht den Mist kaufen, den die Finanzindustrie für den Endkunden vorgesehen hat. Also schief konstruierte Produkte, die die Bank systematisch bevorzugen, [eigene Ergänzung aus aktuellem Anlass: z.B. "Multi-Faktor Mode-ETFs"]
  2. sich nicht dem Welpenschutz des Regulators beugen (Herr Taleb, diese Risikoklasse liegt über Ihrem Gehaltsniveau), sondern kann in die Vollen gehen.

Außerdem handelt Taleb viel preiswerter. Seine Handelskosten liegen bei 0,02 bis 0,05%. Mit anderen Worten: Er bringt zwischen 20 und 50 Transaktionen an den Start, während wir als Retail-Muppets froh sind, eine Transaktion bezahlt zu haben.

 

Ihnen fehlt die Mathematik

Alle, die

 

  1. eine Fourier- von einer Laplace-Transformation unterscheiden können und
  2. diese Transformation auch durchführen können

dürfen sitzen bleiben. Der Rest sieht die rote Karte.

 

Fazit

Jemand wie Taleb

 

  • hat sich Gedanken gemacht,
  • hat seine Mathematik im Griff,
  • hat Zugriff auf "the real stuff",
  • handelt sehr preiswert,
  • ...

Klarstellung II

An Talebs Stratgie gibt es nichts auszusetzen. Das ist kein Gezocke, sondern die Arbeit eines Profis, denn

 

"Jede hinreichend fortschrittliche Technologie ist von Magie nicht zu unterscheiden."

Arthur C. Clarke

 

Geld und Mathematik sind wie Nitro und Glyzerin: Da geht was!

 

Wie denkt ihr darüber?

 

Wer sich mehr für Prof. Nassim Taleb interessiert, kann sich seine Vorlesung an der berühmten Stanford Univ. anschauen:

Also ich hatte leider keine solch abgefahrenen Profs in meinem Ingenieurstudium. Ansonsten wär vielleicht früher was aus mir geworden. Aber ich sag mir besser spät als nie. In meinem Hauptjob werde ich nämlich demnächst ein gerade genehmigtes großes Projekt für die Entwicklung eines hoch innovativen Geschäftsmodells mit ebensolchen Produkten starten. Es handelt sich vom Innovationsgrad her um eine regelrechte Disruption ähnlich dem iPhone. Das habe ich zusammen mit einem gleichgesinnten Kollegen vor kurzem meinem Abeitgeber vorgeschlagen, und es wird ihm mit bereits jetzt erkennbar realistischer Erfolgsaussicht mal Umsätze von mehreren Mrd. EUR p.a. Umsatz mit entspr. Gewinnen von 100e Mio. EUR bescheren, und gleichzeitig einen erheblich Beitrag zur Lösung ganz großer Menschheitsprobleme leisten, praktisch helfen, "die Welt zu retten". Da kommt man auch nicht ohne seine ganz "eigene Interpretation" der Dinge drauf.

 

Zum Abschluss der Seelenschau erfolgreicher Menschen noch ein Einstein-Zitat:

 

Wenn eine Idee am Anfang nicht absurd klingt, dann gibt es keine Hoffnung für sie.

 

biggrin.gif

 

Was meine Futures-Tradingstrategie "am Tor zu Hölle" hier betrifft, durchläuft die gerade den "Trump-Test", da sich beide aktuell durch Futures gehaltenen Underlyings EM long und S&P500 short durch den Trump-Effekt in die falsche Richtung EM down und S&P500 up bewegen. sad.gifAllerdings haben die Verlustbegrenzungs-Stopps bislang ganz knapp gehalten. Ich bewerte das Verhalten meiner Strategie in dieser unvorhersehbaren Situation bislang als positive Bestätigung derselben. Aber ich befinde mich aktuell noch ganz klar in dem von civis herbeigesehnten Reality Check nahe der Reißleine. Schaun wir mal wie lange die hält...

 

Viele Grüße vom

Scharlatan Smartinvestor

 

00000781.gif

 

p.s.: In einem anderen Thread habe ich gerade ein kurze Einführung in diesen Thread und in die Entwicklung meiner Handelsstrategie geschrieben, der vielleicht neuen Lesern hilft, ohne großes Nachlesen hier schneller einzusteigen (Nachtrag 5.12.2016).

 

Was mich ernsthaft interessieren würde, wäre eine kurze Zusammenfassung deiner Tradingstrategie und wie du dort Faktoren ausnutzt.

Der von dir verlinkte Thread ist mittlerweile ziemlich unübersichtlich und vollgemüllt, sodass die wesentlichen Informationen nicht wirklich ersichtlich sind.

Kurze Intro dazu, damit der Einstieg mit der kurzen Zusammenfassung gelingt:

Ja, der Thread ist echt ziemlich zugemüllt mit OT-Diskussionen zur Frage, ob man mit aktiven Tradingstrategien denn überhaupt Gewinne erzielen kann. Was für eine Frage bei dem vorgeschlagenen Thema "Eigene Handelssoftware schreiben"; denn wozu soll man sonst Handelssoftware schreiben? Aber der Thread war leider praktisch nicht moderiert, da der TO ziemlich bald abgetaucht ist, obwohl sich eine sehr interessante und für mich profitable Diskussion entwickelt hat, aus der heraus ich zum großen Teil meine mittlerweile recht vielversprechende Handelsstrategie entwickelt habe. Ich fand die massiven OT-Anteile dann doch ganz ok und war später, nachdem mir die tieferen Zusammenhänge klar wurden, sogar sehr dankbar dafür, weil dadurch viele z.T. naiv-kritische Fragen gestellt wurden, die gerade wegen Ihrer Absurdität zum wertvollen kritischen Nachdenken aus mir ganz neuen Blickwinkeln bei der Konzeption neuer Strategien anregten und live unbezahlbare Hinweis auf typische Fehlinterpretationen finanzwissenschaftlicher Zusammenhänge durch "unbedarfte Anleger" gaben. Die Kenntnis dieser Fehlinterpretationen und deren Folgen im Anlergerverhalten können dann durch entsprechend optimierte Tradingstrategien ausgebeutet werden, denen die durch die "unbedarften Anleger" realisierten Underperformance-Verluste dann als Tradinggewinne zufließen. Also z.B. dann, wenn die durch geschäftstüchtige KAGs Fehlgeleiteten ihre Multi-Faktor Mode-ETFs nach jahrelanger Underperformance frustriert abstoßen oder sogar abstoßen müssen, wenn diese kurzlebigen Mode-ETFs schließlich wegen Schwund geschlossen werden.

 

Das kann man zwar alles auch in Lehrbüchern der "Behavioral Finance" nachlesen, aber wenn man dann live solche Abstrusitäten von real existierenden "unbedarften Anlegern" vorgetragen liest (man glaubt es manchmal kaum), gewinnt man doch ein ganz anderes Gespür dafür, wie diese sogenannten Markt-"Anomalien" bzgl. effizienten rationalen Anlegerverhaltens zustande kommen. Mit diesem Gespür entwickeln sich dann zumindest bei mir Ideen, wie diese Anomalien maximal ausgebeutet werden können. Siehe dazu z.B. die Risikoeinschätzung "am Tor zur Hölle" eines besonders "unbedarften Anlegers", der mir dann später anbot "stopf ich Dich mit meinem eigenen Geld voll, auf das Du es stetig vermehrst" als er dann die ersten Hinweise auf doch nicht ganz auszuschließende Profitabilität meiner Strategie zu erkennen glaubte. Auch meinen als Alleinstellungsmerkmal geführten Mitgliedertitel als 00000781.gif stammt aus dem Thread, als ein anderer meine "eigene Interpretation" der Mathematik erkannt haben will. Diese unbezahlbar wertvollen Eindrücke gewinnt man in keinem Lehrbuch, nur live hier im WPF oder vieleicht auch anderen Foren ... cool.gif

Aber mir gefällt es hier am besten, weil man m.E. ganz besonders im WPF wirklich die GESAMTE repräsentative Bandbreite von extrem "unbedarft" bis hoch professionell ganz selbstverständlich im recht zivilisierten Dialog miteinander vorfindet. Einfach köstlich und unbezahlbar wertvoll. biggrin.gif

 

Also eine mehr oder weniger kurze Zusammenfassung meiner Tradingsstrategie mit Umsetzungshinweisen und ersten Ergebnissen findest du dann ab diesem Post....

7.898

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Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor

Hallo zusammen,

 

habe gerade einen interessanten Artikel gelesen, der die Annahmen zu meiner aktuellen Position (EM long, S&P500 short) unterstreicht, nämlich dass EM und S&P500 sich in langen versetzten Zyklen entwickeln, die profitabel getradet werden können, wenn man die Mean Reversion Punkte einigermaßen trifft: "Diversification Is No Fun"

 

Folgender Abschnitt darin sagt alles:

 

I’m reminded of a Howard Marks quote that sums this up nicely when he said, “In the world of investing nothing is as dependable as cycles.”

 

I took a look back a 5 year trailing returns on three different Vanguard equity index funds — U.S., international and emerging markets — to show this cyclicality in practice:

post-33395-0-33978100-1481328338_thumb.png

The performance spreads in December of 2001 were fairly similar to the ones we see today. Those numbers had completely reversed by 2006 and stayed that way through 2010 until coming full circle today.

Somit steht der Turn around durch Mean Reversion jetzt direkt für der Tür - "zur Hölle" ... wink.gif

 

Viele Grüße vom

Scharlatan Smartinvestor

 

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Limit

Wenn ich mir den Kursverlauf und die rollierende 1-Jahres-Rendite des MSCI EM anschaue, stelle ich fest, dass sie sich seit der letzten Finanzkrise deutlich geändert haben. Während die 1-Jahres-Rendite von 1990-2008 acht Peaks von 60% bis 80% und drei Drops von min. 40% hatte, gab es von 2008-2016 keinerlei derartigen Schwankungen. Das macht sich auch in der Volatilität bemerkbar, die mittlerweile nicht mehr soviel höher als beim MSCI World liegt. Der Grund für diese Änderung ist mMn die aktuelle Geldpolitik und wenn deine Strategie das nicht berücksichtigt und zum Teil auf Daten von davor aufbaut könnte das böse schief gehen. Natürlich könnte es sein, dass sich mit steigenden Zinsen in den USA die Situation wieder mehr der vor der Finanzkrise angleicht, aber ich würde nicht darauf wetten, zumindest nicht, solange die Zinsen in Europa weiterhin so niedrig sind.

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