lea2 April 7, 2016 Ich versuche gerade über das Weltdepot hinaus noch einmal meine gesamthafte Anlagestrategie anzugehen. Dazu macht es doch vermutlich auch Sinn, Besitz in Form von Immobilien, Oldtimer etc. mitzubetrachten (auch wenn diese nur zum Spaß und nicht mit dem primären Ziel der Altersvorsorge angeschafft wurden) und nicht nur die am Finanzmarkt angelegten Werte, oder? Gibt es hierfür ein sinnvolles Schema? Kann ich Oldtimer und Immobilien einfach in die Risikoklassen kategorisieren? Danke für Tipps, wie man das sinnvoll betrachtet... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
el_Mare April 9, 2016 Hallo Lea. Immobilien sind nach meiner Meinung nur wirklich als Investment im Sinne der Diversifikation zu betrachten, wenn es sich um vermietete Immobilien handelt. Selbstbewohntes Eigentum ist meist eher als Luxus einzuordnen. Hierzu empfehle ich das Buch 'mieten oder kaufen' von Kommer. Was Oldtimer anbelangt, so könnte man diese schon als alternatives Investment zur Diversifikation betrachten. Wobei sich hier natürlich weiter die Frage stellt, in wie weit hier eine Korrelation zu deinem weiteren Investment besteht. Wäre interessant, ob sich hierzu schon mal jemand Gedanken gemacht hat. Generell ist es aber unglaublich schwer, als Laie und ohne Restaurationskenntnisse das passende Objekt zu finden. Ich habe ein wenig Erfahrung mit alten Autos (US, 50er) und kann deshalb sagen, dass der Markt speziell in den letzten 10 Jahren sehr schwierig geworden ist. Reeller Werterhalt lässt sich fast nur mit Zustand 2+ oder besser erzielen - das Problem ist nur, dass es mittlerweile sehr schwer geworden ist, ein Fahrzeug, das im entsprechenden Zustand ist und aufgrund der Seltenheit Wertsteigerungspotential hat, zu finden. Ohne wirkliche Lenntnisse der Materie meines Erachtens fast unmöglich. Bleibt nur die Restaurierung, die aber meist so viel Geld verschlingt, dass man das Fahrzeug bestenfalls als Spaß/Luxus sehen kann, aber eher nicht als Invest. Also ein mehr als schwieriges Feld, aber mit Glück und Fachwissen durchaus interessant. Grüße! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
lea2 April 10, 2016 Danke für die Rückmeldung. Meine Frage geht jedoch ein wenig in eine andere Richtung: Vorausgesetzt ich habe bereits eine Immobilie oder einen Oldtimer - überhaupt nicht als sinnvolles Investment, sondern rein aus Luxusgründen. Wäre es nicht sinnvoll, diese trotzdem als Teil einer gesamthaften Altersvorsorge zu betrachten? Selbst wenn sie an Wert verlieren ist hier ja doch Kapital gebunden, dass man notfalls wieder liquide machen könnte. Meine Frage zielt daher eher darauf ab, wie ich dieses Vermögen sinnvoll betrachte - nicht, ob es sinnvoll ist hier zu investieren (was ich wie du erst einmal verneinen würde). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
_Henrik_ April 10, 2016 Danke für die Rückmeldung. Meine Frage geht jedoch ein wenig in eine andere Richtung: Vorausgesetzt ich habe bereits eine Immobilie oder einen Oldtimer - überhaupt nicht als sinnvolles Investment, sondern rein aus Luxusgründen. Wäre es nicht sinnvoll, diese trotzdem als Teil einer gesamthaften Altersvorsorge zu betrachten? Selbst wenn sie an Wert verlieren ist hier ja doch Kapital gebunden, dass man notfalls wieder liquide machen könnte. Meine Frage zielt daher eher darauf ab, wie ich dieses Vermögen sinnvoll betrachte - nicht, ob es sinnvoll ist hier zu investieren (was ich wie du erst einmal verneinen würde). Ich behaupte mal eine selbstgenutzte Immobilie ist der sinnvollste und wichtigste Bestandteil einer Altersvorsorge überhaupt. Kein Draghi kann die kaputt drucken, kein Schäuble kann ein Viertel davon verstaatlichen, und pleite gehen kann ein Eigenheim auch nicht. Wenn man nicht auf den Kopf gefallen ist, dann kann man so ein Häuschen obendrein mit einfachsten Mitteln in Stand halten. Ich hab noch niemanden eine Träne vergießen sehen weil er seine Aktien verkaufen mußte, beim Eigenheim ist das oft anders. Um mein Haus muß ich mir keine Sorgen machen, Aktien sind Risiko pur. Aber das mag jeder anders sehen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Yoko April 12, 2016 · bearbeitet April 12, 2016 von Yoko Danke für die Rückmeldung. Meine Frage geht jedoch ein wenig in eine andere Richtung: Vorausgesetzt ich habe bereits eine Immobilie oder einen Oldtimer - überhaupt nicht als sinnvolles Investment, sondern rein aus Luxusgründen. Wäre es nicht sinnvoll, diese trotzdem als Teil einer gesamthaften Altersvorsorge zu betrachten? Selbst wenn sie an Wert verlieren ist hier ja doch Kapital gebunden, dass man notfalls wieder liquide machen könnte. Meine Frage zielt daher eher darauf ab, wie ich dieses Vermögen sinnvoll betrachte - nicht, ob es sinnvoll ist hier zu investieren (was ich wie du erst einmal verneinen würde). Die Altersabsicherung sollte ohne Luxus- und Spekulationsobjekte wie Oldtimer oder Kunst sichergestellt sein, dementsprechend würde ich es nicht mit reinrechnen. Oldtimer können ein schönes Hobby sein oder man kann, mit entsprechendem Wissen, mit dem Handel von diesen auch gutes Geld verdienen. Aber jemand der knapp bei Kasse ist, sollte nicht Oldtimer o.ä. kaufen und hoffen dass diese ihm die Rente sichern. Passend zu dem Thema finde ich das Buch Rich Dad - Poor Dad (http://www.amazon.de...QS&linkCode=as2) und darin das Personal Income Statement und das Personal Balance Sheet (siehe: ). Du solltest grundlegend die folgenden vier Bereiche betrachten: Einnahmen: Was sind meine monatlichen Einnahmen und aus welchen Quellen (z.B. Job, vermietete Immobilie, Zinszahlungen, Rentenzahlungen) Ausgaben: Was gebe ich im Monat aus. Vermögenswerte: Vermögenswerte sind Sachen, die Einnahmen generieren wie z.B. vermietete Immobilien, Aktien, Anleihen. Eine selbst bewohnte Immobilie und ein Oldtimer ist kein Vermögenswert. Verpflichtungen: Welche Verpflichtungen habe ich, die für mich Kosten verursachen? Das Eigenheim kostet mich Geld für Kredit, Instandhaltund etc. und ist damit eine Verpflichtung. Wenn du in den Ruhestand gehen möchte, dann sollte der Cash-Flow aus deinen Vermögenswerten (vermietete Immobilien, Aktien, Anleihen) etc. höher sein als die Ausgaben die du besitzt. Der ideale Schutz für das Alter ist die Einnahmen aus Vermögenswerten zum Einen zu maximieren, und zum anderen diese durch Diversifikation abzusichern. Wenn ich ein nettes Portfolio aus vermieteten Immobilien, Aktien und Anleihen habe, dass mir jeden Monat 50.000 Euro bringt, dann kann ich sehr entspannt in den Ruhestand gehen. Selbst bei einer Kürzung von Dividenden oder einem Fall der Zinsen sollte ich keine Probleme besitzen. Gegenstände die kein aktives Einkommen generieren wie bspw. das Eigenheim, der Oldtimer in der Garage, oder der Picasso an der Wand sollte man nicht zu Vermögenswerten zählen. Diese kosten dich, sofern du diese nicht für einen höheren Preis verkaufen kannst, nur Geld. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
lea2 April 12, 2016 Danke für die Gedanken. So ganz ist mir noch nicht klar, inwiefern ich Oldtimer nicht mit einrechnen sollte. Wie gesagt - Oldtimer sind hier nicht primär Teil einer ausgeklügelten Vorsorgestrategie, sondern Luxusgut. Dennoch können sie ja für die Altersvorsorge durchaus indirekt eine Rolle spielen - ich kann ja mit Renteneintritt problemlos sagen, dass ich (als hypothetisches Beispiel ) meinen Ferrari für 1 Mio. EUR wieder verkaufe, um meinen Lebensabend genießen zu können. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Yoko April 13, 2016 Danke für die Gedanken. So ganz ist mir noch nicht klar, inwiefern ich Oldtimer nicht mit einrechnen sollte. Wie gesagt - Oldtimer sind hier nicht primär Teil einer ausgeklügelten Vorsorgestrategie, sondern Luxusgut. Dennoch können sie ja für die Altersvorsorge durchaus indirekt eine Rolle spielen - ich kann ja mit Renteneintritt problemlos sagen, dass ich (als hypothetisches Beispiel ) meinen Ferrari für 1 Mio. EUR wieder verkaufe, um meinen Lebensabend genießen zu können. Wie das jeder rechnet, ist jedem selbst überlassen. Dort gibt es kein objektiv richtig oder kein objektives falsch. Ich persönlich sehe mich aber als kleines Unternehmen (Ich-AG) und nutze dort die ähnliche Ansätze wie bei der Bilanzierung eines Unternehmens. Relevant bei der Bewertung eines Unternehmens sind die Vermögenswerte, die Umsatz produzieren. Die laufende Fabrik, die Autos herstellt sind ein super Vermögenswert, da es mir frisches Geld bringt. Die still stehende Fabrik hat vielleicht einen Wert (würde ich sie verkaufen), aber sie ist erstmal eine Belastung, da diese Kosten versucht in Form von Steuern, Versicherung, Instandhaltung etc. Dies ist also erstmal negativ zu betrachten. Ähnlich bei Autos. Wenn ich diese auf meinem Geläde rumstehen habe, dann ist dies totes Kapital, es generiert keine Einnahmen, es verliert an Wert und verursacht Kosten. Viel besser wäre es, wenn ich die Autos vermiete und darüber einkommen generiere. Ein anderer Aspekt sind die Bewertungen von solchen Gegenständen bzw. von totem Kapital. Wird der Oldtimer oder Picasso immer noch 1 Mio. Wert sein, wenn ich diesen verkaufen will? Woher weiß ich, dass dieser überhaupt 1 Mio. Wert ist? Bei der Bewertung von solchen Gegenständen gab es ausreichend böse Überraschungen. Siehe z.B. die Immobilien-Krise von 2007/2008 in den USA. Häuser wurden absolut überbewertet und ein gewöhnliches, kleines Haus hatte eine Bewertung von schnell 750.000$. Ähnlich bei den offenen Immobilienfonds. Die Immobilien waren von "unabhängigen Experten" bewertet worden. Die OIs die nun in der Abwicklung sich befinden, finden aber keine Käufer für diese Bewertung der Immobilien. Statt den 20 Mio. Euro aus der Bewertung wird dann nur 10 Mio Euro erzielt. Aktives Kapital generiert dir dagegen Einkommen. Auch wenn dieses schwanken kann, siehst du dort nicht so extreme Übertreibungen wie z.B. im Subprime-Markt in den USA. Wenn deine Immobilie dir 2000 Euro/Monat Miete abwirft, dann kannst du damit recht gut planen und auch mit viel Sicherheit in die Rente gehen. Ob du deinen Picasso aber verkauft bekommst bei Renteneintritt und wenn ja, zu welchem Preis, ist absolut unklar. Ich persönlich versuche deswegen weniger den Wert meiner Gegenstände zu maximieren, als viel mehr den regelmäßigen Cashflow den ich aus diesen erwirtschafte. Also statt das Gründstück zu kaufen und auf steigende Grundstückspreise zu hoffen, kaufe ich lieber eine Immobilie und erfreue mich über die regelmäßigen Mieteinnahmen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag