amtsjustitiar April 5, 2016 Bei meiner Recherche über mögliche Optionsstrategien, habe ich den Zero Cost Collar, näher betrachtet. Wikipedia wirft dazu folgendes Zahlenbeispiel aus: 1 Kontrakt Long Put, Strike 50 €, 5 € Prämie pro Aktie 1 Kontrakt Short Call, Strike 60 €, 5 € Prämie pro Aktie 100 Aktien des Underlyings sind im Rennen. Der Wert des Underlying beträgt beim Einkauf 50 €. Als ich das las, dachte ich sofort, dass kann doch gar nicht gehen, weil es im Grunde doch die Chance auf einen "Free Lunch" ist, wenn man die Gebühren vernachlässigt. Jetzt habe ich das Demokonto, von IB, angeworfen, und müsste betreffend der BMW und Lufthansa AG feststellen, dass sich in keinem verfügbaren Zeitfenster, mit der vereinnahmten Optionsprämie aus dem Short Call der Long Put finanzieren lässt. Meine Fragen sind nun: Ist der Zero Cost Collar überhaupt real handelbar? (kein "normaler" Collar) Wenn ja, gibt es dafür einen Screnner? Wenn ja, würde das doch eine Durchbrechung des Free Lunch Theoremes darstellen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
passiv_Investor April 5, 2016 · bearbeitet April 5, 2016 von passiv_Investor Ein ATM Put wird wohl kaum günstiger oder gleichteuer sein wie ein OTM Call. Noch dazu sind (trotz Put-Call-Parität) die Puts meist teurer als die Calls. Es gibt kein Free Lunch und wenn doch, dann nutzt es bereits immer jemand aus, der geringere Orderkosten hat als du. Man kann dieses Spiel zwar spielen aber dann bekommt man für den verkauften OTM Call mit Sicherheit keinen ATM Put und damit greift dann die Versicherung erst deutlich später. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Cai Shen April 5, 2016 · bearbeitet April 5, 2016 von Cai Shen Ich glaube du hast die falsche Herangehensweise, mit einem Collar verfolgt der Optionshändler keine Gewinnabsicht. Stelle dir vor, du hast 100 Aktien und möchtest diese vor einem Kursverlust schützen, jedoch nicht verkaufen. Einfache Sache, kaufe 1 Put Option mit entsprechendem Strike und entspannt zurücklegen. Das große ABER ist der Preis, grob überschlagen kosten 2 Monate Absicherung 5% der Anlagesumme. Kleine Nebenüberlegung: einen starken Anstieg der Aktie erwarten wir nicht - sonst müsste nicht abgesichert werden. Beim Collar finanziert der Short Call - über dem aktuellen Aktienkurs - die Absicherung durch den Put mit Strike unterhalb bzw. zum aktuellen Aktienkurs. Man kann das mit Sicherheit auch zu Zero Kosten konstruieren, wenn Put und Call - Abstand entsprechend gewählt werden. Die Kosten der Absicherung belaufen sich auf 1) die Summe der Optionspreise (nahe Null) 2) eine Begrenzung der Kursgewinne nach oben hin Worauf Passiv_Investor bereits hingewiesen hat, dein Beispiel hinkt gewaltig, so funktioniert das nicht. Calls und Puts sind in-the-money bzw. out-the-money bei gleichem Abstand zum Strike ungefähr gleich teuer. ATM beinhaltet der Optionspreis den höchsten Zeitwert, der Put bei 50 Euro wird also zur teuersten möglichen Versicherungsprämie gekauft, das kann ein 20% OTM Call niemals finanzieren. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
passiv_Investor April 5, 2016 · bearbeitet April 5, 2016 von passiv_Investor Hier findest du ein besser geeignetes Beispiel eines Costless Collar: Costless Collars: Because Asset Allocation Is Not Enough und Costless Collar Options Strategy Explained Das ist nicht gleichzusetzen mit einem Free Lunch. Ein Risiko verbleibt dennoch. Aber durch die Chancenlimitierung nach oben kann man sich eine Gratisversicherung nach unten erkaufen. Um weitere Missverständnisse diesbezüglich zu vermeiden, habe ich den Wikipediaartikel eben mit einem besser geeigneten Beispiel angepasst. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
amtsjustitiar April 7, 2016 Hier findest du ein besser geeignetes Beispiel eines Costless Collar: Costless Collars: Because Asset Allocation Is Not Enough und Costless Collar Options Strategy Explained Das ist nicht gleichzusetzen mit einem Free Lunch. Ein Risiko verbleibt dennoch. Aber durch die Chancenlimitierung nach oben kann man sich eine Gratisversicherung nach unten erkaufen. Um weitere Missverständnisse diesbezüglich zu vermeiden, habe ich den Wikipediaartikel eben mit einem besser geeigneten Beispiel angepasst. Ich glaube du hast die falsche Herangehensweise, mit einem Collar verfolgt der Optionshändler keine Gewinnabsicht. Stelle dir vor, du hast 100 Aktien und möchtest diese vor einem Kursverlust schützen, jedoch nicht verkaufen. Einfache Sache, kaufe 1 Put Option mit entsprechendem Strike und entspannt zurücklegen. Das große ABER ist der Preis, grob überschlagen kosten 2 Monate Absicherung 5% der Anlagesumme. Kleine Nebenüberlegung: einen starken Anstieg der Aktie erwarten wir nicht - sonst müsste nicht abgesichert werden. Beim Collar finanziert der Short Call - über dem aktuellen Aktienkurs - die Absicherung durch den Put mit Strike unterhalb bzw. zum aktuellen Aktienkurs. Man kann das mit Sicherheit auch zu Zero Kosten konstruieren, wenn Put und Call - Abstand entsprechend gewählt werden. Die Kosten der Absicherung belaufen sich auf 1) die Summe der Optionspreise (nahe Null) 2) eine Begrenzung der Kursgewinne nach oben hin Worauf Passiv_Investor bereits hingewiesen hat, dein Beispiel hinkt gewaltig, so funktioniert das nicht. Calls und Puts sind in-the-money bzw. out-the-money bei gleichem Abstand zum Strike ungefähr gleich teuer. ATM beinhaltet der Optionspreis den höchsten Zeitwert, der Put bei 50 Euro wird also zur teuersten möglichen Versicherungsprämie gekauft, das kann ein 20% OTM Call niemals finanzieren. Vielen Dank für die Antworten Auf der zitierten Homepage ist das auch schön beschrieben, obgleich ich mit meinen "Englishskills" zu kämpfen hatte. Das kam bei Wikipedia, nicht durch, dass es in erster Linie ein Hedginginstrument für Aktien im Bestand ist. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag