Goliad März 15, 2016 Hallo Zusammen, ich befasse mich gerade mit der privaten Altersvorsorge und prinzipiell sehe ich für mich Gutverdiener mit 29Jahren verheiratet mit zwei Kinder: 1) Betriebliche AV 2) Riesterfonds Da die betriebliche AV eine klassische Versicherung mit niedriger Rendite ist und keine Zuschüsse gezahlt werden, scheint mir ein Riesterfonds auf Grund der höheren Rendite interessanter zu sein. Förderung ist hier weniger das Thema, da die Kinderförderung bereits von meiner Frau abgegriffen wird. Allerdings kann ich die Produkte nicht richtig einschätzen, prinzipiell scheinen Fairriester und die Deka-Bonusrente kostenseitig interessant zu sein, DWS und Union kann ich nicht einschätzen. Habt ihr hier eine Empfehlung welches Produkt ihr in meinem Fall nehmen würdet und wo man das Produkt ggf. rabattiert beziehen kann? Ich bin gespannt auf eure Empfehlungen.... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
edwin März 15, 2016 Betriebliche AV muss aber keine klassische Versicherung sein, wird aber von vielen Arbeitgeber gewählt weil es ihnen so von Versicherungsvertretern und Steuerberatern eingetrichtert wird. Für den AG ist diese Form auch relativ bequem und wartungsarm, für den Arbeitnehmer aber selten die beste Form. Wenn der Arbeitgeber mit sich reden lässt, wäre ein verpfändetes Fondsdepot längerfristig wohl die rentabelste Möglichkeit. Wenn der AG bei der Entgeltumwandlung nichts zuschießt, wird die BAV wegen der Krankenkassenproblemtik und Leistungskürzungen bei Arbeitslosigkeit und gesetzl. Rente deutlich weniger attraktiv. Bei Riester hängt die Höhe der Förderung nicht allein von der Grundzulage und Kinderzulage ab, diese sind lediglich die Vorab- bzw. Mindestförderung, der eigentliche Förderbetrag wird vom Finanzamt ermittelt, da man die Riester-Beiträge steuerlich geltend machen kann und damit idR als Gutverdiener mehr als die Riester-Zulage als steuerliche Förderung erhält. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nachbarschaft März 15, 2016 Ich zitiere hier mal Polydeikes, weil es so schön passt: Die Herangehensweise ist schlichtweg einfach nicht zielführend. Es geht nur ... 1) Förderkonstellation 2) Variante 3) Produkt Du möchtest hier direkt Produktempfehlungen, hast dich aber noch nicht einmal schlau gemacht, ob sich Riester prinzipiell überhaupt für dich lohnt. Da kann ich die Schaubilder in dem Riester Rente - Tipps und Tricks-Thread empfehlen. Am besten den ganzen Thread durchlesen, das hilft schonmal ungemein und hält dich davon ab, vorschnell etwas abzuschließen was gar nicht zu dir passt. Falls sich dann herausstellt, dass sich Riester für dich individuell lohnt, kannst du nach der Variante schauen, also Banksparplan, Fondssparplan, Rentenversicherung etc... Erst dann lohnt sich erst der Blick auf die einzelnen Produkte. Polydeikes hatte auch mal erwähnt, dass der Thread im März ein Update bekommt. Ob diese Zeitschiene noch aktuell ist weiß ich nicht, aber ich bin schon gespannt, da ich in dieser Hinsicht auch noch Optimierungsbedarf habe. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
tyr März 15, 2016 Riestern mit Fonds hat sowieso Tücken. Wegen der Beitragsgarantie kann keine dauerhaft hohe Aktienquote gefahren werden: http://www.faz.net/-hbv-8b77e Meines Erachtens macht es daher ohnehin Sinn, ein Zinsanlagen-basiertes Riesterprodukt ohne Fonds-Beitragsgarantiekosten dem RK1-Anteil eines langfristigen Portfolios hinzu zu rechnen, und RK3 lieber außerhalb von Riester günstiger und flexibler selber anzulegen, z. B. mit Aktien-ETF. Eine Ausnahme gibt es: klassische Riester-Rentenversicherungen mit Überschüssen in Fonds. Dieser Fondsteil läuft dann im Riestervertrag außerhalb der Beitragsgarantie. Man kann die Fonds im Rahmen der Möglichkeiten des Vertrags selbst auswählen und selber umschichten. Das ist die einzige mir bekannte Riester-Fondsvariante, die in der Konstruktion kein durch die Beitragsgarantie erzeugtes Fondsriester-Frustpotenzial aufweist. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
polydeikes März 15, 2016 Polydeikes hatte auch mal erwähnt, dass der Thread im März ein Update bekommt. Ob diese Zeitschiene noch aktuell ist weiß ich nicht, aber ich bin schon gespannt, da ich in dieser Hinsicht auch noch Optimierungsbedarf habe. War eine "frühestens" Angabe. Zeitlich wäre es machbar, gesundheitlich darf ich aktuell nicht länger sitzen als unbedingt beruflich nötig / unvermeidbar. Motivation geht derzeit auch eher gg. 0. Vermute, dass zumindest die Förderkonstellationen (insbesondere Spezialproblematik Kinder) noch im März fertig gestellt werden, mehr eher nicht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Mickeyscorner März 15, 2016 Gute Besserung. Gesundheit geht vor Rendite. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Goliad März 15, 2016 Hallo Zusammen, danke für die Rückmeldungen. Zum Thema betriebliche AV, ja es geht prinzipiell auch fondsgebunden aber leider nicht bei meinem Arbeitgeber.... Die Thematik mit der Fördersituation habe ich ja eigentlich schon dargestellt: meine Frau riestert bereits und erhält die Förderung für unsere Kinden. Daher habe ich mich gemäß der zitierten Herangehensweise (danke Polydeikes!) auf ein fondsgebundenes Riesterprodukt fokusiert und interessiere mich genau hier für ein Produkt welches langfristig am besten ist. Habt ihr hierfür auch eine Empfehlung? @ tyr: bin ganz bei dir hinsichtlich der Kosten für die Garantie, aber welche Produkte gibt es denn für die Riester-Rentenversicherungen mit Überschüssen in Fonds? Eine Selbstanlage über ETFs ist prinzipiell interessant, aber ich möchte die Steuervorteile und Riesterförderung nutzen. Danke! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
polydeikes März 15, 2016 Konkretisiere doch mal Kinderanzahl, deren Geburtsjahre und die groben Bruttos Mann / Frau. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Goliad März 15, 2016 Gerne: meine Frau arbeitet nicht und ich habe brutto > 80k. Die Kinder sind Jahrgang 2013 und 2015 und meine Frau bekommt auf ihren Riestervertrag die Zulagen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
polydeikes März 15, 2016 Dann solltest du nicht riestern. Spätestens mit dem dritten Kind definitiv nicht mehr. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Goliad März 16, 2016 Ok, dann habe ich deine Darstellung falsch verstanden. Ich dachte bei Einkommen über 50k wäre Riester prinzipiell interessanter als andere Altersvorsorge. Was würdest du denn sonst empfehlen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
bondholder März 16, 2016 · bearbeitet März 16, 2016 von bondholder Was würdest du denn sonst empfehlen? Kannst du dir ein Leben ohne den typisch deutschen Steuersparwahn vorstellen? Falls ja: Eine Selbstanlage über ETFs ist prinzipiell interessant, aber ich möchte die Steuervorteile und Riesterförderung nutzen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
polydeikes März 16, 2016 Nur im Schema für den Single. Im Schema. Du beziehst dich auf das erste Schaubild hier: https://www.wertpapier-forum.de/topic/35416-riester-rente-tipps-und-tricks/?do=findComment&comment=727783 "ü40 k pro Nase ..." Das hat ein Problem, bzw. 2 Ungenauigkeiten. Zum Einen wird der absolute Zulagenanspruch nicht konkretisiert, zum Anderen sind 40k +++ für jeden gemeint. Dein Entscheidungsbaum ist der links daneben, ein Partner mit besonders niedrigem Einkommen. --- In Kürze: Der Fall ist genau das Familie + Kind Hauptproblem, welches im Thread noch nicht ausführlich aufbereitet ist. Hab es andererseits aber schon zig mal im Forum erklärt. --- Ausführlich: In diesem Fall hilft nur tatsächliches Rechnen. Was dann zu folgendem Zwischenergebnis bei Zielsetzung volle Förderung führt ... EB-Brutto Mann - 1.946 EB-Brutto Frau - 1.346 Zulagen Mann - 154 Zulagen Frau - 754 Steuerersparnis gesamt: 437 Reale Förderung Netto: 47 % Nettoaufwand: 2.855 Real ist es aber so, dass die Frau die 754 Zulagen auch für 60 Euro Eigenbeitrag p.a. bekommt, wenn das Bruttoeinkommen des Vorjahres 0 war. Zulagenanspruch bezieht sich immer auf das Brutto (rentenversicherungspflichtige Einkommen) des Vorjahres. Heißt 60 + 754 ist das, was eigentlich die Frau bekommt. Real zahlst du siehe oben aber bspw. 1946 + 1286 (1346-60=1286) ein. Für diese zusätzlichen 3232 Bruttoeigenbeitrag gibt es 437 Steuerersparnis und 154 Zulagen. Man rechnet: 3232 - 437 = 2795 (154+437) * 100 / 2795 -> reale Förderung der zusätzlichen Einzahlungen bei rd. 21,15 % ... --- Oder eben anders formuliert: Betrachtet man den Vorgang als großen einheitlichen Klopps, sieht das zunächst fördertechnisch attraktiv aus. Es ist aber dadurch verfälscht, dass die Frau eig. für 60 so hohe Zulagen bekommt. Der tatsächliche Mehraufwand wird sehr viel schlechter gefördert, der Mann ist entbehrlich für diese Überlegung. --- Je nach konkreter Situation kann das noch viel schlimmer aussehen, bspw. 9-12 % reale Förderung auf Beiträge des Mannes. Damit in der Konstruktion Riester für den Mann wieder rechnerisch attraktiv wird, muss das Einkommen des Mannes schon sehr viel höher werden, oder bspw. ein ordentlicher Batzen Elterngeld seitens der Frau (idR ja nur 12 Monate) zusätzlich in die steuerliche Progression fallen. Verdient die Frau nichts und ist (im Zuge Kindererziehungszeiten der GRV) die Frau unmittelbar förderberechtigt, muss der Mann schon weit über 100k verdienen, respektive Kinder bspw. vor 2008 geboren sein. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag