Charlie_Ohm Februar 24, 2016 Hallo zusammen, auch auf die Gefahr hin einen Rüffel wegen bereits bestehender Threads zu bekommen eröffne ich hiermit einen Neuen und hoffe auf ein wenig Unterstützung bei meiner konkreten Situation. Seid versichert, ich habe mich schon einige Stunden hier durchs Forum geklickt und gelesen... Meine Daten: Anfang 40, selbständig, kinderlos und schuldenfrei. Keine eigene Immobilie o.ä. geplant. Damit betraut mein (hoffentlich erst in ferner Zukunft) fälliges Erbe zu verwalten. Gesamtbetrag: ca. 300k € die zur Zeit auf Tagesgeldkonten vor sich hin dümpeln, bzw 70k € davon in einem gemanagten Depot bei einem priv. Finanzhaus (das bei 1,2 % Managementgebühren p.a. in den letzten 2 Jahren ca. -2 % Gesamtrendite gebracht hat...). Darüber hinaus existieren noch etwa 25k an Liquidität. Das Anlageziel: Der Aktienanteils soll dabei sehr langfristig, bzw. die Rente sein, wobei zumindest ein Teil der Rendite ein passives Einkommen generieren soll. Daher sollten vorwiegend Ausschütter dabei sein. Was nicht benötigt wird kann ja dann im Rahmen des Rebalancing wieder entsprechend angelegt werden. Steuereinfachheit wäre ein weiterer Faktor. Mein Wissensstand: Seit einigen Wochen lese ich mich intensiv in die Materie ein. Leider läuft mir nach der ganzen Lektüre (u.a. Asset Allocation von Menzel/Rodenwald , Einfach souverän investieren von Schwarzer sowie diverse Blogs und Foren wie dieses) mittlerweile der Kopf etwas über. Erste Berührungen mit Aktien/Fonds mitten in der Dotcom-Blase. Nach dem folgenden Schreck lieber Bank'beratern' vertraut. Nun endlich aufgewacht und mit großem Interesse an einem tieferen Eindringen in die Finanzthematik. Nach dem Verschlingen der Basics muß jetzt aber wohl erstmal alles etwas sacken und ein wenig Praxis her um das sprichwörtliche 'Gefühl' zu bekommen. Mein angedachtes Depot: Generell möchte ich zu 2/3 ein gut diversifiziertes Weltaktiendepot mittels ETF zusammenstellen, sowie 1/3 in risikoarme Anlagen wie Tagesgeld und/oder Anleihen. Mir schwebt als Ziel für den Aktienteil sowas vor: 20 % Nordamerika (iShares S&P 500 (622391)) 10 % NA Small Caps (Amundi ETF Russell 2000 (A1W9FT) oder iShares MSCI USA Small Caps (A0X8SB) oder iShares S&P SmallCap 600 (A0RFEB)) 17 % Europa (iShares Stoxx Europe 600 (263530) / evtl. gepaart mit Comgest Growth Europe Dist. (A0JC8V)) 8 % Europa Small Caps (iShares EURO STOXX Small (A0DPMZ)) 10 % Pazifik (ComStage MSCI Pacific TRN (ETF114)) 20 % Emerging Markets (Amundi ETF MSCI Emerging Markets (A1C9B1) / evtl. mit Fidelity Emerging Markets A (A0MZL7)) 7,5 % Welt Value (iShares MSCI World Value Factor (A12ATG)) 7,5 % Welt Dividende (iShares STOXX Global Select Dividend 100 (A0F5UH) / evtl. mit DWS Top Dividende (984811)) Die Beimischung aktiver Fonds begründe ich mit einer schnelleren Reaktionsfähigkeit in volatileren Indizes hinsichtlich Branchen (Dividenden) und Regionen (EM). Macht ansonsten evtl. eine Rohstoff-Beimischung Sinn bzgl. genereller Asset Diversifikation und langfristig gesehener Chance? Den risikoarmen Teil stelle ich mir in etwa so vor: 50 % Tagesgeld 40 % Anleihen (iShares Euro Aggregate Bond (A0RM44) oder iShares Core Euro Government Bond (A0YBRZ) oder iShares Euro Gov. Bond Capped 1.5-10.5 (A0H078)) 10 % Anleihen High Yield (iShares Euro High Yield Corporate Bond (A1C3NE)) Ich weiß, der High Yield Anteil ist nicht wirklich risikoarm, aber angesichts der Größe und Diversifikation in sich als Renditebooster evtl. geeignet? Generelle Fragen: Neben der letztendlichen Asset Allocation natürlich die Einstiegssumme: Ich dachte daran, mit ca. 25%, also rund 50k anzufangen und dann viertel- oder halbjährlich aufstocken. Fraglich ist auch, ob ich das Zieldepot direkt in voller Breite aufstelle oder die Indizes nach in nach ergänze. Außerdem hadere ich, ob ich das bestehende gemanagte Depot (ca. 12 aktive Fonds mit höherer Risikoklasse) erstmal laufen lasse und nach und nach abbaue? Ca. 100,- Managementgebühren/Monat tun schon ziemlich weh, aber nur das Mandat entziehen und das Depot so laufen lassen wäre angesichts der hohen RK wohl auch etwas gewagt. Sorry, aber seit ich mich ins Thema gestürzt habe überschwemmt mich die geballte Informations- und Angebotsflut im Finanzdschungel mittlerweile ziemlich und bei der Summe möchte ich natürlich verständlicherweise relativ fundierte Entscheidungen treffen. Über ein wenig Unterstützung und 'an die Hand nehmen' würde ich mich daher sehr freuen! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
troi65 Februar 24, 2016 · bearbeitet Februar 24, 2016 von troi65 Darüber hinaus existieren noch etwa 25k an Liquidität. 10 % Anleihen High Yield (iShares Euro High Yield Corporate Bond (A1C3NE)) Ich weiß, der High Yield Anteil ist nicht wirklich risikoarm, aber angesichts der Größe und Diversifikation in sich als Renditebooster evtl. geeignet? Ein bischen was kann ich schon beisteuern. 1.) Fühlt man sich als Selbständiger mit 25 k ausreichend liquide ? Was passiert bei Eintritt einer Berufsunfähigkeit ? 2.) Generelle Frage zum risikoarmen Teil : Warum soll dieser überhaupt Rendite abwerfen ? Dafür ist doch der risikoreiche Teil zuständig. Das HY-Dingens wäre das erste , was ich hier einstampfen würde ( neben einigem anderen ). 3.) Zu der kruden Zusammenstellung für den Aktienteil mögen sich andere den Kopf heißreden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
marcero Februar 24, 2016 Ich würde die Anleihen durch Festgeld ersetzen und im Aktienteil ist vielleicht manchmal weniger mehr. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Mvp Februar 24, 2016 Der top Dividende und der stoxx 100 select Dividend sind von der Aktienauswahl her grundlegend verschieden. Solange du keine Begründung für die einzelnen Positionen hast macht es keinen Sinn von den Standard Indizes abzuweichen und zunächst mal diese nach deinen Vorstellungen zu gewichten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
troi65 Februar 24, 2016 · bearbeitet Februar 24, 2016 von troi65 Solange du keine Begründung für die einzelnen Positionen hast macht es keinen Sinn von den Standard Indizes abzuweichen und zunächst mal diese nach deinen Vorstellungen zu gewichten. Eben ! Wer braucht schon Value und Dividenden ? Wer braucht außerdem Rohstoffe ? Im Forum braucht derzeit kaum einer einen Rohstoff-ETF. Und wer braucht als Langfristanleger aktive Aktienfonds überhaupt ? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
GoGi Februar 24, 2016 · bearbeitet Februar 24, 2016 von GoGi [...] aktiver Fonds [...] schnelleren Reaktionsfähigkeit [...] Bitte was? Was für schnellere Reaktionen würdest du dir denn hier wünschen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Ramstein Februar 24, 2016 So, so: einige Stunden durchs Forum geschaut und jetzt willst du 300k investieren. Ich würde dir raten, die Einheit zu wechseln: von Stunden auf Wochen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Wusel83 Februar 24, 2016 Soll auch unter allerlei nicht brauchbaren Büchern ganz gute geben die einem die Materie näher bringen. Bücher haben den Vorteil wenn sie halbwegs taugen erstmal einen stringenten Gedanken zu verfolgen und erklären, anders als ein Thread mit 20 Teilnehmern. Ob man den Gedanken dann teilt ist einem selbst überlassen. Zweitens und da bin Ich ein Fan von, schnapp dir ne Excel und rechne den ein oder anderen Gedanken mal selbst durch, als Selbstständiger sollte das ja ein Kinderspiel sein. Dies gilt für in Büchern vorgeschlagene wie auch im Forum diskutierte und ganz besonders eigene Ideen. Ganz besonders Augenmerk in der Recherche würde ich auf einen Punkt legen: Kann ICH einen Fondmanager vorhersehen welcher nächstes Jahr und die folgenden Jahre darauf den Index vor und ganz besonders nach Kosten schlägt? Wenn ja woran erkenne ich diesen Manager? Ganz besonders wenn ich den Manager niemals zu Gesicht bekomme und nur einen Marketinglebenslauf finde? Falls dir das gelingt ist dir nicht nur das Geld eines Nobelpreises sicher, du bräuchtest den wegen Anlageerfolges sowieso nicht mehr. Je nach Betrachtungszeitraum und Markt sind bis zu 95% der aktiven Fonds schlechter als der korrekt gewählte Index (laut Wissenschaft)! Vorhersage laut Wissenschaft zwecklos! Die Anlageklitsche bei der dein Geld zum Teil ist wird wenn es doof lief neben dem kassieren der 1,2% von dir auch noch Kickbacks vom Fond bekommen haben und insofern aus Interesse regelmäßig auch mal in einen neuen Fond umgeschichtet haben oder per se den Fond mit den höchsten Gebühren und Kickbacks gewählt. Kann natürlich auch Unfähigkeit sein. Wenn man in den letzten 2 Jahren nur 98% des Startkapitals erhalten konnte müssen die ansonsten ziemlich gute Kontraindikatoren sein was man tunlichst nicht anfassen sollte. Ich denke nicht das man für Unfähigkeit 1,2% zahlen sollte! Grüsse W. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Charlie_Ohm Februar 25, 2016 Vielen Dank schonmal für die Antworten! @troi65: Dass ich mir für Value, Dividenden, High Yield und Rohstoffe einen einfange habe ich mir schon fast gedacht... ;-) Aber wenn man sich als Anfänger in einem Dickicht an Märkten und Angeboten wiederfindet, fällt es wohl schwer sich erstmal auf das Wesentliche zu konzentrieren. Erst Recht wenn in manchen Musterdepots (wie z.B. in Frau Schwarzers Buch) eine Beimischung dieser Bausteine empfohlen wird... @Wusel: Physische Bücher habe ich mir in den letzten 2 Monaten durchaus einige zu Gemüte geführt, aktuell 'Asset Allocation' (Menzel/Rodenwald), das mir sehr fundiert und verständlich erscheint und mir als praxisorientiertere Alternative zum Kommer empfohlen wurde. Letzteren sollte ich mir aber wohl auch noch vornehmen. Oder hättest Du noch eine andere (bessere) Empfehlung? Was die Excel angeht: In welcher Hinsicht würdest Du das durchrechnen? Depotaufteilung, historische Wertentwicklung, ...? (Sorry für die blöde Frage). Davon dass ETF die Nase vorn haben bin ich schon überzeugt, der Gedanke an einen aktiven Fond ging hier vor allem in Richtung Dividende (wo ein Einzelwert bei Nichterfüllung der Kriterien schneller ausgetauscht werden kann als in einem ETF). Der DWS Top Dividende hat ja auch hier im Forum durchaus seine Befürworter, unabhängig vom Sinn oder Unsinn in meinem Fall. Bzgl. der Anlageklitsche hast Du leider Recht: da wurde allein im vergangenen Jahr 24 mal umgeschichtet, bei einem Portfolio das aus 12 aktiven Fonds von 12 verschiedenen Anbietern besteht. Die Klausel 'Verzicht auf Herausgabe von Zuwendungen' im Vertrag deutet wohl auch darauf hin. Dass die referenzierte Benchmark erfolgreich unterboten werden konnte, muss ich bei der Wertentwicklung wohl kaum erwähnen. Stutzig macht mich aber grade, dass bei einer vereinbarten Benchmark laut Vertrag von 40% MSCI World 60% REX P eine tatsächliche Asset Allocation von derzeit 82% Aktien, 7% Renten und 11% sanft schlummernder Liquidität (ein Witz für sich) gegenübersteht. Sowas nennt man wohl offensive Mogelpackung... Ich denke der erste Schritt für mich ist es den VV schnellstmöglich in die Wüste zu schicken und das vorhandene Depot in ein klassisches 30:30:30:10 ETF-Depot umzuwandeln. Verschlechtern kann ich mich dabei wohl kaum. Fraglich wäre hierbei nur, ob es Sinn macht den ein oder anderen passenden Fond darin einzugliedern weil nunmal vorhanden (DWS German Small/Mid Cap / Baring Global Emerging Markets / Franklin US Small Mid Cap, ... )? Wohl eher quatsch, was? Herrje... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
troi65 Februar 25, 2016 · bearbeitet Februar 25, 2016 von troi65 @troi65: Dass ich mir für Value, Dividenden, High Yield und Rohstoffe einen einfange habe ich mir schon fast gedacht... ;-) Aber wenn man sich als Anfänger in einem Dickicht an Märkten und Angeboten wiederfindet, fällt es wohl schwer sich erstmal auf das Wesentliche zu konzentrieren. Erst Recht wenn in manchen Musterdepots (wie z.B. in Frau Schwarzers Buch) eine Beimischung dieser Bausteine empfohlen wird... a.) # 2 Ziff. 1.) und 2.) scheinen mir mit Deinem Posting nicht ausreichend beantwortet. Bzgl des risikoarmen Depotteils musst Du noch ganz schön in Dich gehen. b.) Bzgl. Menzel/Rodenwald : Ist guter Stoff c.) Mit 30:30:30:10 - bezogen allein auf den risikoreichen Teil - macht man nach der Forenlehre zumindest nicht alles verkehrt. Bei der anvisierten Depotgröße muss damit gerechnet werden , dass der eine oder andere Dir zusätzlich NA und Europe Small Caps noch ans Herz legen will. Ich aber gehöre bestimmt nicht zu dieser Sorte Forianer. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Charlie_Ohm Februar 26, 2016 @troi65 a.) # 2 Ziff. 1.) und 2.) scheinen mir mit Deinem Posting nicht ausreichend beantwortet.Bzgl des risikoarmen Depotteils musst Du noch ganz schön in Dich gehen. zu 1) Ich habe mir dazu durchaus schon Gedanken gemacht. Es handelt sich hier aber 'lediglich' um ein Vermögen das ich verwalte (und irgendwann mal erbe). Ich selber habe auch noch was auf der hohen Kante. Das reicht mir erstmal als Sicherheit, zumal das geplante Depot auch einiges an kurzfristigen Liquiditäten bietet. Ist ja auch immer die Frage wie man seinen (finanziellen) Lebensstandart einstuft. Und da komme ich als gebrauchtwagenfahrender 2nd-Hand-Jeans-Träger im Quartal mit dem aus was andere in einem Monat brauchen. Gegen alle Eventualitäten ist man ohnehin nicht gefeit, ein gewisser Optimismus kann die Sorgen aber durchaus lindern... zu 2) Das war wohl den schlechten Erfahrungen der letzten Jahre geschuldet, bzw. dem Wunschdenken die entgangenen Chancen jetzt irgendwie wieder reinzuholen. Abgehakt. Wobei natürlich auch der risikoarme Teil eine gewisse Rendite einfahren soll und ich es daher schon als berechtigt ansehe, wenn man diesem ein paar offensivere Elemente beimischt. Natürlich alles in angemessener Weise - Gedanken unterhalb Investment Grade werden daher verworfen. Zu der Frage Anleihen vs. Tages-/Festgeld sollte ich mir zu gegebener Zeit ohnehin noch Gedanken machen, der Aktienteil ist aber erstmal akuter (siehe auch #9). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
TheMarl Februar 26, 2016 Also risikoarmen Teil "High Yield"? Ein anderes Wort für High Yield ist doch Ramsch. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Ramstein Februar 26, 2016 Wobei natürlich auch der risikoarme Teil eine gewisse Rendite einfahren soll und ich es daher schon als berechtigt ansehe, wenn man diesem ein paar offensivere Elemente beimischt. Natürlich alles in angemessener Weise - Gedanken unterhalb Investment Grade werden daher verworfen. Also risikoarmen Teil "High Yield"? Ein anderes Wort für High Yield ist doch Ramsch. Bei "noch Investmentgrade" und damit nicht "Ramsch" fallen mir sofort die VW und OMV Hybriden ein. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
troi65 Februar 26, 2016 · bearbeitet Februar 26, 2016 von troi65 ......Wobei natürlich auch der risikoarme Teil eine gewisse Rendite einfahren soll und ich es daher schon als berechtigt ansehe, wenn man diesem ein paar offensivere Elemente beimischt. Sehe nicht so ! Offensivere Elemente, von denen Du sprichst , gehören schon nicht mehr zum risikoarmen Depotteil, der andere "Aufgaben" hat. Aber jeder wie er mag......:- Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Ramstein Februar 26, 2016 Warum eigentlich diese Fixierheit auf risikoorientiert vs. risikoarm? Ich sehe eher eine Dreiteilung: Liquidität (ggf bis hin zur Sparbrief/Festgeldleiter mit (halb-)jährlicher Fälligkeit Fixed Income (vulgo Anleihen) Equity/Aktien Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
tyr Februar 26, 2016 Risiko-Steuerung eines Portfolios. Beispiel: Anleger A kommt in einem bestimmten Zeitabschnitt mit 50% Verlust seines Portfolios klar. Bei diesem Verlust kann der Anleger noch ruhig schlafen, da er mit einem langen zeitlichen Anlagehorizont hofft, dass sich das Portfolio bis zu seinem Zielzeitpunkt wieder erholt haben wird. Anleger B kann nur 10% Verlust ertragen, da dieser Anleger in ein paar Jahren mit seinem Kapital eine Immobilie kaufen möchte. Den Liquiditätsbedarf würde ich außerhalb eines langfristig orientierten Portfolios abdecken, damit nicht ausgerechnet dann das Risiko des Portfolios steigt, wenn man die Liquiditätsreserve angreifen muss und man dann gezwungen wäre, ggf. zu TIefstständen RK3-Anlagen zu verkaufen, um wieder in den Zielkorridor der Portfoliostruktur zu kommen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Wusel83 Februar 26, 2016 So da bin ich wieder Das mit Menzel hatte ich im ersten Postüberlesen, Die beiden genannten Bücher sind schon mal nicht schlecht aus meiner Sicht auch wenn man jeweils auch Sachen kritisch sehen kann bzw. man nicht von jeder Brücke springen muss nur weil irgentwer es fundiert begründet. Bezüglich der Excel gibt es keine dummen Fragen. Depotaufteilungen und wie diese sich anhand z.b einer Krise zwischen 2006 und heute verhalten hab ich jeweils durchgespielt. Das gibt so ein gewisses Gefühl darüber was man macht. Hab mir aber auch Korrelationen zwischen den verschiedenen Bausteinen des Depots angesehen. Was mir spontan zum Beispiel auffiel wenn im Buch nur Korrelationen welche die Bewegungen der verschiedenen Assets auf Jahresbasis vergleicht waren. Auch kann man sich eben darüber streiten ob eine Korrelation welche beginnend 1931 relevant ist wenn der eigene mittwelfristige Horizont nur 35 Jahre umfasst und ob es nicht spannend ist die letzten 5 10 20 und 30 Jahre mal daneben zu stellen. Die Frage Value oder Gesamter Markt einer Region wäre auch eine Frage die man sich stellen kann. Kommer empfiehlt im neusten Buch 100% Value für Large/Midcaps. Muss ich das auch so machen? Also die Daten von MSCI bezüglich der Standard vs. Value Indices gezogen und mal nachverfolgt. Was passiert wenn sagen wir mal die Europa Position LC/MC 50:50 abgebildet wird oder 100% Value. High Yield Bonds sehe ich auch eher nicht im Bereich der sicheren Anlagen nichts desto trotz haben mich die Korrelationen mit anderen Assets wie ich sie gefunden hab überzeugt. Was mir zum Thema Korrelation noch einfällt bei so einem Test wird wahrscheinlich rauskommen das Welt Value und Welt Dividenden nicht wirklich unterschiedlich sind. Also ob zwei ETF/Fonds unterschiedlich sind könnte man anhand solcher Korrelationen sehen. Grüsse W. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
TheMarl Februar 27, 2016 Was halten eigentlich die eigentlichen Besitzer des Vermögens davon? Oder sagen die dir, mach was du willst, mir ist das völlig egal? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
TWP17 Februar 27, 2016 Mich wundert das man hier immer relativ einseitig auf etf verweist. Ich selber habe zwar grundsätzlich auch eine gewisse Summe in Standard etf um den Durchschnitt im wahrsten Sinne des Wortes zu haben, gehe aber auch bewusste “Wetten“ in aktive Fonds (zb in EM oder Growth-Konzepte) ein um mehr als den Durchschnitt zu erreichen. Deshalb kann ich die Überlegung des TO gut nachvollziehen. Größtest Problem aber, es ist nicht sein eigenes Geld. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Wusel83 Februar 27, 2016 Moin Viel Glück beim aktiven anlegen. Kann man ja so machen wenn man daran glaubt TWP17. Die Faktenlage zahlloser Studien und 1000er untersuchter Fonds und wahrscheinlich 100000er Anlegerdepots zeigt das es wohl nicht funtioniert auf längere Sicht. Ist wie Lotto spielen auf gut deutsch. Ja es gibt einzelne Fonds in einzelnen Zeitabschnitten welcher eine Überrendite generieren aber kann man das vorhersehen. Da es kaum aktiven Fonds gibt welche nach Kosten über längere Zeiträume ihren Index oder die Indexfonds darauf zu schlagen scheinen sollte man sich mit dem Schnitt minus möglichst geringer TER/TD begnügen und landet auf längere Sicht in der oberen hälfte/drittel/10 % je nach länge des Invstments. Oder man spielt halt Lotto und hoft man kann vorhersehen welcher Fond outperformance liefert. Ich stell mich jedenfalls ungern gegen solche Empirie. Die Frage die dabei offen bleibt wie viel schlechter man dabei fährt aktives Investment zu betreiben. Witziger weisse sind aktive Fonds meines erachtens nicht weniger volatil als der Index. Man kauft sich also für einen eventuellen Ausgabeaufschlag eine in der Regel niedrigere Rendite bei gleichem Risiko. Klingt wie ein gutes Geschäft für jemand anderen. Das einzige was ich mir vorstellen kann: Das man, wenn man sehr sehr reich ist, gewisse Assetsklassen abbilden kann ohne einen ETF zu kaufen und man einfach sein eigener ETF ist, vorzugsweise ein ETF mit hoher TER da dann diese gespart wird. Vorraussetzung auch, der Anlagezeitraum ist sehr sehr lange und die eigene Zeit ziemlich gross sich darum zu kümmern sowie die Handelskosten gering. Ich denke da zum Beispiel an REITS und High Yield Bonds. Wenn man soviel Kohle hat warum sollte man das aber tun für 0,5% welche man eventuell einspart pro Jahr und als Privatier würde man an dieser stelle einen Haufen Steuern generieren welche man umgehen müsste um mit einem thesaurierenden Fond mit zuhalten. Grüsse W. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Ramstein Februar 27, 2016 Die Faktenlage zahlloser Studien und 1000er untersuchter Fonds und wahrscheinlich 100000er Anlegerdepots zeigt das es wohl nicht funtioniert auf längere Sicht. Ist wie Lotto spielen auf gut deutsch. Was du sagst ist gut und schön und trifft auch zu: in effizienten Märkten. Diese Einschränkung sollte man immer im Hinterkopf haben, auch wenn sie kaum jemand erwähnt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
TWP17 Februar 28, 2016 Ich möchte hier nicht die Diskussion aktiv/passiv eröffnen, aber zur Bestätigung, möchte ich die Aussage von Ramstein nochmal unterstreichen. Die Emerging Markets sind für mich bisher ein klassisches Beispiel hierfür oder Fonds, die keinen direkten Benchmark haben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Charlie_Ohm März 4, 2016 Erst einmal, wenn auch etwas verspätet, vielen Dank für Eure Meinungen und Anregungen. Die haben meinen Horizont sicher etwas weiter geöffnet und nach dem ganzen One-Way-Input meinen Lernprozess auch ein wenig dynamisiert. Wenn ich wieder etwas mehr Zeit habe wird erstmal ein bischen mit Excel 'gespielt'... besten Dank für die gute Anregung, Wusel! Eine erste Entscheidung ist aber mittlerweile auch gefallen: Der VV hat die Kündigung bekommen und das bestehende Depot wird in ein 30:30:30:10-ETF-Depot umgewandelt. Aber da tauchen auch schon die nächsten Fragen auf: Dachte ich zunächst an den beliebten ISHARES STOXX EUROPE 600 (DE0002635307) für den europäischen Raum, sehe ich nun den deutlich kleineren, aber auch nicht mickrigen COMSTAGE STOXX ® EUROPE 600 (LU0378434582), der zwar nicht ausschüttet, aber in der Vergangenheit doch klar besser performen konnte als der ISHARES. Gibt es einen guten Grund dagegen? Oder gar der ISHARES MSCI EUROPE MINIMUM VOLATILITY (DE000A1KB2C1)? Die Performance der jüngeren Vergangenheit spricht ja auch nicht wirklich dagegen, grade auch wenn man bereit ist auf etwas Rendite zugunsten des geringeren Risikos zu verzichten. Was Nordamerika angeht stand zunächst der ISHARES S&P 500 (IE0031442068) ganz oben auf der Liste. Der aber schlechter als der Vergleichsindex abschnitt, im Gegensatz zum ISHARES CORE S&P 500 (IE00B5BMR087), der eine bessere Performance bei günstigerer TER und besserem Morningstar-Rating aufweisen kann. Die Untergewichtung von IT- und Finanzsektor stört mich weniger, dafür ist der thesaurierend und steuerhäßlich. Und auch auf den S&P 500 gibts ja auch noch die zuletzt durchaus erfolgreichen Minimum Volatility-Variante... Neben den Minimum Volatility-ETF frage ich mich nun besonders nach der Relevanz der Steuereinfachheit: Wenn ich im Endeffekt die Steuerklärung eh vom Steuerberater machen lasse, wieviel Sinn macht es dann noch dieses Kriterium übermäßig in die ETF-Auswahl einfließen zu lassen? Natürlich erwarte ich hier keine klare Kaufempfehlung, aber grade die letzte Frage zerbricht mir momentan ziemlich den Kopf... Fühle mich grade wie jemand, der sich durchs Dickicht gekämpft hat und plötzlich mitten im Wald steht... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Ramstein März 4, 2016 Wo hast du die Quelle, dass der Comstage besser lief? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
west263 März 4, 2016 Bei steuerhässlich geht es nicht nur darum jedes Jahr eine Steuererklärung auszufüllen zu müssen. Du musst auch jedes Jahr Steuern auf etwas zahlen, wovon Du nichts hast und wenn Du den ETF irgendwann mal verkaufst, versteuert dir die Bank das ganze nochmal und kannst es dir erst mit der Steuererklärung wieder zurück holen. Also lass es gleich sein, macht nur Stress. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag