tsadapeter Februar 21, 2016 Da ich dort, wo ich im Steuerausland daheim und steuerlich ansässig bin, auf thesaurierte Erträge von Fonds keine Steuern bezahlen muss, habe ich vor geraumer Zeit auf thesaurierende Fonds umgestellt, di ich bei der comdirect halte. Nun erlebe ich folgendes: Immer wieder erhalte ich eine Mitteilung "Gutschrift thesaurierend" mit einem bestimmten Betrag. Bei einigen dieser Fonds (wohl zumeist solche mit einer "DE" ISIN) folgt dann eine Steuermitteilung, der zufolge mir in Abhängigkeit einer benannten "Steuerbemessungsgrundlage" Kapitalertragssteuer in Rechnung gestellt und der Restbetrag meinem Konto gutgeschrieben wird. De fact erfolgt also auch bei diesen als "thesaurierend" gekennzeichneten Fonds eine Ausschüttung - die mir gar nicht lieb ist. Ich weiß schon, daß ich einen Teil der gezahlten Steuern beim FA zurückholen könnte, das ist mir aber zu kompliziert. Beispiele: DE000A1W9A36, DE000A0KFTH1 Ob jemand erklären kann, bei welchen Fonds das passiert und wie ich am besten vermeide, solche zu kaufen? Comdirect konnte da nicht hilfreich sein.... Danke Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
otto03 Februar 21, 2016 · bearbeitet Februar 21, 2016 von otto03 Da ich dort, wo ich im Steuerausland daheim und steuerlich ansässig bin, auf thesaurierte Erträge von Fonds keine Steuern bezahlen muss, habe ich vor geraumer Zeit auf thesaurierende Fonds umgestellt, di ich bei der comdirect halte. Nun erlebe ich folgendes: Immer wieder erhalte ich eine Mitteilung "Gutschrift thesaurierend" mit einem bestimmten Betrag. Bei einigen dieser Fonds (wohl zumeist solche mit einer "DE" ISIN) folgt dann eine Steuermitteilung, der zufolge mir in Abhängigkeit einer benannten "Steuerbemessungsgrundlage" Kapitalertragssteuer in Rechnung gestellt und der Restbetrag meinem Konto gutgeschrieben wird. De fact erfolgt also auch bei diesen als "thesaurierend" gekennzeichneten Fonds eine Ausschüttung - die mir gar nicht lieb ist. Ich weiß schon, daß ich einen Teil der gezahlten Steuern beim FA zurückholen könnte, das ist mir aber zu kompliziert. Beispiele: DE000A1W9A36, DE000A0KFTH1 Ob jemand erklären kann, bei welchen Fonds das passiert und wie ich am besten vermeide, solche zu kaufen? Comdirect konnte da nicht hilfreich sein.... Danke Das passiert bei allen deutschen thesaurierenden Fonds, die ausschüttungsgleiche Erträge thesaurieren, dies geschieht nicht bei den ausländischen. Nur deutsche Fonds können vom Staat gezwungen werden bei der Thesaurieung Steuern abzuführen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Raccoon Februar 21, 2016 Dividendenerträge inländischer Aktien unterliegen einer Steuerpflicht, auch für Steuerausländer. Hält der Fonds solche, dann kommt es zur Steuerabfuhr. Aus Sicht eines Steuerausländers ist dies dann eine Quellensteuer. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
tsadapeter Februar 22, 2016 Dank Euch für Eure Antworten. Laßt mich noch einmal nachhaken, bitte: Deutsche Fonds sind wohl im wesentlichen die, deren ISIN mit "DE" beginnt? Unter diesen - alle als thesaurierend deklariert - finde ich bei mir DE0008478116, DE0009777003, DE000A0KFTH1, DE000A0M8HD2, DE000A1W9A36. Zu diesen bekomme ich Mitteilung "Gutschrift thesaurierend", meist mit dem Hinweis "keine Barausschüttung". Einige Tage danach kommt dann eine "Steuermitteilung", aus der hervorgeht, daß mir doch eine Barausschüttung abzüglich der Steuerbelastung zukommt. Im Ergebnis bedeutet dies, daß in meinem Fall die Fonds eben nicht thesaurieren sondern ausschütten! Das will ich aber nicht. Liegt das an meinem "Ausländerstatus? Ein anderer Fonds mit deutscher ISIN (DE000A1C5D13) hingegen thesauriert tatsächlich. Wie kann er das? Woran nun kann ich im Voraus (beim Kauf) erkennen, wie die Ausschüttungspraxis aussieht? Zusatzfrage: Für die Fonds, für die trotz "thesaurierend" eine Ausschüttung erfolgt, wir die Steuer nach einer "Steuerbemessungsgrundlage" berechnet. Ich nehme an, die reflektiert die Anteil des Fondsergebnisses, der mit deutschen Anlagen erwirtschaftet wird. In Einzelfällen ist diese Steuerbemessungsgrundlage aber sehr erheblich höher als der Bruttoausschüttungsbetrag, was zu einer Steuerbelastung deutlch über den 25%+x führt. Wie ergibt sich das? Vielen Dank für Aufklärung , Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Raccoon Februar 22, 2016 Als ich Steuerausländer war hat es keine Auszahlungen bei thes. Fonds gegeben. Das eine Unterscheidung seitens der KAG gemacht wird kann ich mir nicht vorstellen (wie sollte das auch für jeden Anleger gehen?), wo thes. draufsteht ist i.d.R. auch thes. drin. Von daher würde ich mal bei der Comdirect anfragen, ob sie das irgendwie anders handhaben und warum. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
tsadapeter Februar 22, 2016 Da bin ich natürlich auch unterwegs. Die sagen, ihnen werde vom Fonds eine "Steuerliquidität" zur Verfügung gestellt. Dann werde anhand der Steuerbemessungsgrundlage der Steuerbetrag ermittelt und einbehalten, den Rest bekäme ich aufs Konto. In Zahlen sieht das so aus: Der Astra Fonds sagt, er thesauriere für mich €2,2588 pro Stück. Zudem stellt er wohl der Bank eine "Steuerliquidität" in Höhe von 0,95€ pro Stück zur Verfügung, aus der mir €0,24/Stück als Steuern einbehalten werden. Den Rest bekomme ich aufs Konto (wo ich ihn dann als "Dividende" versteuern muss). Was mich nun bewegt, ist, ob der gleiche Fonds mit gleicher Struktur und gleichem Erfolg, wenn er denn nur ein Ausländer wäre, mit statt der €2,2588 die vollen €2,2588+0,95= 3,21 thesaurieren würde? Das vergliche sich mit (mir) €2,2588+0,95-0,24-0,2*0,71 (letzteres meine hiesige Besteuerung auf den ausgezahlten Rest)=€2,83. Ein Unterschied von €0,38 pro Stück! Wer erklärt, bitte?? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Taxadvisor Februar 22, 2016 Unter diesen - alle als thesaurierend deklariert - finde ich bei mir DE0008478116, DE0009777003, DE000A0KFTH1, DE000A0M8HD2, DE000A1W9A36. Zu diesen bekomme ich Mitteilung "Gutschrift thesaurierend", meist mit dem Hinweis "keine Barausschüttung". Einige Tage danach kommt dann eine "Steuermitteilung", aus der hervorgeht, daß mir doch eine Barausschüttung abzüglich der Steuerbelastung zukommt. Im Ergebnis bedeutet dies, daß in meinem Fall die Fonds eben nicht thesaurieren sondern ausschütten! Das will ich aber nicht. Liegt das an meinem "Ausländerstatus? Ein anderer Fonds mit deutscher ISIN (DE000A1C5D13) hingegen thesauriert tatsächlich. Wie kann er das? Woran nun kann ich im Voraus (beim Kauf) erkennen, wie die Ausschüttungspraxis aussieht? Zusatzfrage: Für die Fonds, für die trotz "thesaurierend" eine Ausschüttung erfolgt, wir die Steuer nach einer "Steuerbemessungsgrundlage" berechnet. Ich nehme an, die reflektiert die Anteil des Fondsergebnisses, der mit deutschen Anlagen erwirtschaftet wird. In Einzelfällen ist diese Steuerbemessungsgrundlage aber sehr erheblich höher als der Bruttoausschüttungsbetrag, was zu einer Steuerbelastung deutlch über den 25%+x führt. Wie ergibt sich das? Inl. thes. Investmentfonds haben die Steuerliquidität für jeden Anleger zur Verfügung zu stellen. Diese bemisst sich zur Gleichstellung aller Anleger an der höchstmöglichen Belastung. Aus dem Fondsvermögen gehen daher auf die stpfl. Erträge 25% zzgl. 5,5% Solz. zzgl. 9% KiSt ab. Diese führt der Fonds an den Fiskus ab (untechnisch gesprochen). Wer nicht in der Kirche ist, nur 8% KiSt zahlt, einen Freistellungsauftrag, Verluste hat oder nicht steuerpflichtig ist, bekommt seinen Steueranteil ganz oder teilweise erstattet. Das droht einem daher grundsätzlich bei jedem Fonds, der in D domiziliert ist. Sofern der Fonds mit Optionen/Futures arbeitet, swappt, keine Dividenden etc. erzielt, kann das Ergebnis auch negativ bzw. Null sein. Ob das in der Zukunft so bleibt, kann man natürlich nie sagen. Ergo: Wenn kein Geld fließen soll, sind Fonds mit Domizil D tabu. Gruß Taxadvisor Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Ramstein Februar 22, 2016 Dank Euch für Eure Antworten. Laßt mich noch einmal nachhaken, bitte: Deutsche Fonds sind wohl im wesentlichen die, deren ISIN mit "DE" beginnt? Nicht ganz. Alle Fonds mit Domizil Deutschland haben eine DE-ISIN. Aber nicht alle DE-ISINs implizieren Domizil Deutschland (iShares!). Du musst also schon in den Fondsdaten nach dem Domizil schauen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Raccoon Februar 22, 2016 Inl. thes. Investmentfonds haben die Steuerliquidität für jeden Anleger zur Verfügung zu stellen. Diese bemisst sich zur Gleichstellung aller Anleger an der höchstmöglichen Belastung. Aus dem Fondsvermögen gehen daher auf die stpfl. Erträge 25% zzgl. 5,5% Solz. zzgl. 9% KiSt ab. Diese führt der Fonds an den Fiskus ab (untechnisch gesprochen). Wer nicht in der Kirche ist, nur 8% KiSt zahlt, einen Freistellungsauftrag, Verluste hat oder nicht steuerpflichtig ist, bekommt seinen Steueranteil ganz oder teilweise erstattet. Das droht einem daher grundsätzlich bei jedem Fonds, der in D domiziliert ist. Ist das erst seit Einführung der Abgeltungssteuer (ab 2009) so? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Peter Grimes Februar 22, 2016 Ist das erst seit Einführung der Abgeltungssteuer (ab 2009) so? Seit Anfang 2012. Vorher hat die KAG die Steuer direkt abgeführt. Gruß, PG Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Raccoon Februar 23, 2016 Seit Anfang 2012. Vorher hat die KAG die Steuer direkt abgeführt. Ah, danke. Das erklärt, warum es bei mir keine Auszahlungen gab, da ich alle dt. Fonds zu dem Zeitpunkt schon abgestoßen hatte. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag