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Flauti

ETF Depot für Kinder anlegen

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Flauti

Hallo zusammen,

meine Frau und ich, beide Ende 20, sind gerade stolze Tante/Onkel geworden und haben uns überlegt, unseren (zukünftigen) Nichten und Neffen finanziell etwas Gutes zu tun. Die Idee ist, dass wir für jedes Kind ein Depot eröffnen in das wir monatlich einzahlen, das Kind dann das Depot mit 20 Jahren bekommt. Bei 30€ im Monat und durchschnittlichen 5% Verzinsung pA würden wir so auf ca. 13.000€ pro Depot kommen.

Unsicher sind wir uns noch darüber, wie wir es konkret angehen sollen. Ich würde gerne in ETFs anlegen. Nach einiger Recherche scheint mir ein Depot bei der Comdirect gut zu passen. Wenn ich das richtig sehe, kostet das Depot keine jährliche Grundgebühr und eine Sparrate ist schon ab 25€ im Monat drin (bei 1,5% Kaufgebühr pro Monat).

Da die Sparraten sehr klein sind, würde ich auf nur ein einzelnes Produkt setzen, etwa den Comstage MSCI World (LU0392494562), da er günstig und steuereinfach ist. Auf weitere Diversifizierung würde ich damit aus praktischen Gründen verzichten.

Machen diese Gedanken aus eurer Sicht Sinn oder würdet ihr irgendwo anders vorgehen?

Zweiter Teil der Frage: Wie gehen die Depots in den Besitz der Kinder über, wenn sie 20 sind? Würdet ihr das Depot gleich in deren Namen eröffnen? Mindestens 1 Kind ist in Taiwan (keine deutsche Staatsbürgerschaft) und ich kann ehrlich gesagt nicht einschätzen, wie viel Papierkrieg hier zu erwarten ist.

 

Vielen, vielen Dank schon mal für eure Hilfe!

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Dandy

Den Thread schon gelesen?

 

Wenn Ihr steuerliche Vorteile geltend machen wollt, dann solltet Ihr das Geld den Kindern per Schenkung übertragen, auf ein auf die Kinder laufendes Konto/Depot. Ob Ihr dann Vollmacht bekommen könnt, oder nur die Eltern, müsst Ihr prüfen. Bei den Summen reicht für die steuerlichen Vorteile ein Freistellungsauftrag. Ihr solltet meiner Ansicht nach dann auf Ausschütter setzen, um möglichst frühzeitig die Steuervorteile zu nutzen.

 

Da diese Konstellation, mit Vollmacht etc., möglicherweise bei der Verwaltung schwierig wird, solltet Ihr was einfaches wählen. Wenn es ganz in Aktien gehen soll vielleicht den ACWI. Ich würde eher den Arero vorschlagen, auch wenn der so seine Konstruktionsprobleme aufweist. Der ist perfekt einfach zu besparen, allerdings schüttet er nicht aus. Ganz in Aktien kann halt riskant sein, wenn es einen Einbruch zum Auszahlungszeitpunkt gibt.

 

Ach ja: Wieso 20? Wenn das Konto auf den Namen der Kinder läuft, dann haben sie ab 18 vollen Zugriff.

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Joseph Conrad

Ich würde ein Depot bei der DAB eröffnen. Mit 50,- Euro könnt ihr den Comstage MSCI World dort kostenlos besparen. So behaltet ihr bis zum gewünschten Übertragungsdatum die Finger auf dem Geld. Damit umgeht ihr auch die rechtlichen und steuerlichen Belange vorerst. Es könnte ja auch sein, das ihr das Geld später selbst gebrauchen könnt oder das Verhältnis abgekühlt ist. Ich würde auch das Vorhaben unerwähnt lassen. Damit erspart man sich vielleicht unbequem gewordene Zahlungen weiter führen zu müssen und die Freude bei der möglichen Schenkung fällt umso größer aus.

 

Gruß

Joseph

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Dandy

Denke aber, die angefallenen Gewinne müssen dann bei der Schenkung versteuert werden. Ein Depot zu übertragen/verschenken ohne vorher Steuern zu entrichten dürfte nicht möglich sein., oder sieht das jemand anders?

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Flauti
· bearbeitet von Flauti

Danke für die beiden Antworten schon mal. Bin gerade dabei mich durch den Thread zu lesen.

 

Joseph: dein Argument das Depot erst mal selbst zu behalten, weil man ja nie weiß was kommt, macht schon Sinn. Ich würde es auch gerne so machen. Für mich sprechen aber zwei steuerliche Gründe dagegen. Erstens kommt die Schenkungssteuer zum tragen. Wenn ich es hier richtig lese, 15% sobald ich den Freibetrag von 20.000€ ausgeschöpft habe - was bei angenommen 3-4 Nichten und Neffen und 13.000€ pro Nase wohl passiert. Das könnte man umgehen, indem man eben nicht alles auf einmal schenkt, sondern es auf die 20 Jahre verteilt.

 

Zweitens: Solange die Konten auf mich laufen, gehen die Gewinne auf diesen Depots für die Nichten/Neffen ja von meinem eigenenFreibetrag weg (801€). Das würde wegfallen, solange die Depots gleich auf sie laufen. Sehe ich das richtig?

 

Dandy, zu deiner Frage "warum mit 20"? Ich ziehe einfach Rückschlüsse, wie ich selbst mit 18 war ;-) Deshalb würde ich ihnen das Geld gerne erst überlassen, wenn sie schon 1-2 Jahre aus der Schule draußen sind, vll. durch ein Studium nicht mehr daheim leben und erlebt haben wie es ist einen Haushalt führen zu müssen vs. nur Taschengeld zu haben.

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Ramstein
Wenn ich es hier richtig lese, 15% sobald ich den Freibetrag von 20.000€ ausgeschöpft habe - was bei angenommen 3-4 Nichten und Neffen und 13.000€ pro Nase wohl passiert.

Der Freibetrag zählt pro Empfänger, nicht pro Schenker.

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vanity

Denke aber, die angefallenen Gewinne müssen dann bei der Schenkung versteuert werden. Ein Depot zu übertragen/verschenken ohne vorher Steuern zu entrichten dürfte nicht möglich sein., oder sieht das jemand anders?

Ja, hier!

 

Bei einer Schenkung gehen aufgelaufene Gewinne auf den Beschenkten über und müssen (bei Gelegenheit) von diesem versteuert werden.

 

Nebeneffekt: Diese Gewinne sind brutto, also vor Abzug der auf ihnen liegenden latenten Steuern, Teil der Schenkungssumme. Damit unterliegt auch die KESt darauf, die später vom Beschenkten abgeführt werden muss, der Schenkungssteuer.

 

@Flauti: Der Freibetrag für Schenkungen gilt pro Schenkendem & Beschenktem. Mit 13k pro Nichte/Neffe liegt ihr also noch drunter, möglich wären 20k von dir und 20k von deiner Frau pro N/N.

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chart
· bearbeitet von chart

Denke aber, die angefallenen Gewinne müssen dann bei der Schenkung versteuert werden. Ein Depot zu übertragen/verschenken ohne vorher Steuern zu entrichten dürfte nicht möglich sein., oder sieht das jemand anders?

Ja, hier!

 

Bei einer Schenkung gehen aufgelaufene Gewinne auf den Beschenkten über und müssen (bei Gelegenheit) von diesem versteuert werden.

 

Nebeneffekt: Diese Gewinne sind brutto, also vor Abzug der auf ihnen liegenden latenten Steuern, Teil der Schenkungssumme. Damit unterliegt auch die KESt darauf, die später vom Beschenkten abgeführt werden muss, der Schenkungssteuer.

 

@Flauti: Der Freibetrag für Schenkungen gilt pro Schenkendem & Beschenktem. Mit 13k pro Nichte/Neffe liegt ihr also noch drunter, möglich wären 20k von dir und 20k von deiner Frau pro N/N.

:thumbsup:

Da ich auch schon ein Teil meines Depots übertragen/verschenkt habe, kann ich diese Aussage bestätigen.

Denn versteuern musste ich nichts, der beschenkte darf dann bei Verkauf und/oder die Ausschüttungen bei ausgeschöpften Freibetrag versteuern.

Die aufgelaufenen Gewinne bis zur Schenkung sind bei der Bank intern hinterlegt, denn der Beschenkte sieht bei Übertrag der Fonds die Gewinne nicht. Zumindest ist es bei der FFB so.

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Dandy

Oh, ok :blushing: Manchmal wundert man sich doch, wie flexibel unser Steuerrecht sein kann. Danke für die Richtigstellung. Durchaus ein interessantes Szenario, wenn die Steuervorteile erst bei Veräußerung geltend gemacht werden sollen. Man könnte die Verkäufe zum Beispiel über mehrere Jahre strecken und die Nichtveranlagungsbescheinigung dafür nutzen. Setzt natürlich voraus, dass das Kind bis dahin noch keine weiteren Einkünfte hat.

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brandungsfels

Habt ihr dazu eine belastbare Quelle?

Ich bin bisher davon ausgegangen, dass bei einer Schenkung (= normaler Übertrag?) die Steuern sofort fällig werden.

Sprich steuerlich so wie ein Verkauf und sofortiger Neukauf auf anderer Depotseite.

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chart

Habt ihr dazu eine belastbare Quelle?

Ich bin bisher davon ausgegangen, dass bei einer Schenkung (= normaler Übertrag?) die Steuern sofort fällig werden.

Sprich steuerlich so wie ein Verkauf und sofortiger Neukauf auf anderer Depotseite.

Wenn das so wäre, kann man sich doch eine Schenkung bzw. Übertrag sparen oder? Auch bräuchte es dafür keine Gesetze, meiner Meinung nach.

Du kannst doch selber bei der Bank anrufen und fragen, wenn dir die Erfahrung und die Quelle unsererseits nicht ausreicht.

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Ramstein
· bearbeitet von Ramstein

Habt ihr dazu eine belastbare Quelle?

Ich bin bisher davon ausgegangen, dass bei einer Schenkung (= normaler Übertrag?) die Steuern sofort fällig werden.

Sprich steuerlich so wie ein Verkauf und sofortiger Neukauf auf anderer Depotseite.

Bei einem größeren Betrag (schenkungssteuerpflichtig), müssen Schenkel und Empfänger innerhalb von drei Monaten unaufgefordert eine Schenkungsteuererklärung machen. Formulare findest du länderspezifisch im Netz.

 

Dann kommt ein Steuerbescheid und dann muss man zahlen.

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