7C4 Februar 14, 2016 Hallo zusammen, ich möchte ein langfristiges ETF-Depot aufbauen welches der Vermögensbildung/Altersvorsorge dienen soll. Das dieses Thema nicht neu ist und hier regelmäßig aufkommt ist mir bewusst. Trotzdem habe ich noch ein paar Fragen bzw. hoffe möglicherweise noch Anregungen zu bekommen oder auch einfach nur in meinem Vorhaben bestätigt zu werden. Vorbereitend habe ich unter anderem den Kommer, einige Finanzblogs, sowie viele viele Threads hier im Forum gelesen. Vorallem dieses Forum hat viel zu meiner Portfolioplanung beigetragen. Ich denke, die Grundlagen zum Thema ETFs und passivem Investieren verstanden zu haben und hoffe, dass sich das auch in meiner nachfolgend dargestellten Planung zeigt. Hier kurz mein Steckbrief: 1. Erfahrungen mit Geldanlagen Tagesgeld, Bausparvertrag etc. Bisher keine Kontakte mit Börse/Aktien/Fonds oder dergleichen. 2. Darstellung von bereits vorhandenen Fondspositionen (ISIN angeben) keine Fonds oder Aktien vorhanden Tagesgeldreserve von 20k vorhandenen Bausparer mit derzeit 3k, der bei Darlehensverzicht mit ca. 3% verzinst wird. 3. Zeitliche Aufwandsbereitschaft für eure Fondsanlage Grundsätzlich habe ich Interesse daran mich mit meinem Geld und Anlagemöglichkeiten zu beschäftigen. Von der passiven ETF-Anlage verspreche ich mir aber, dass zukünftig, nach einer ordentlichen Strukturierung meines Portfolios, der benötigte Zeitaufwand relativ gering sein wird. Richtig aktiv werden möchte ich wenn möglich nur alle paar Monate zum Rebalancing bzw. zum Geld anlegen. 4. Risikotyp/Risikobereitschaft/Umgang mit Verlusten Hierzu habe ich mir folgende Gedanken gemacht: - geplant ist eine langfristige Anlage von 35-40 Jahren (bis zur Rente) - meine Berufsaussichten sind gut - Ich möchte für die langfristige Anlage zur Altersvorsorge nur Geld verwenden auf das ich derzeit absolut verzichten kann. - Ich habe keine Schulden und möchte auch zukünftig keine machen - Alle erforderlichen Versicherungen sind vorhanden (Haftpflicht, BU, BAV etc.) - Ich glaube an ein langfristiges Wachstum der Märkte und die Regression zum Mittelwert und betrachte daher zeitweise fallende Kurse als Chance zum Nachkaufen. Ausgehend von diesen Überlegungen möchte ich mit einer Depotaufteilung von 70% risikobehaftetem und 30% risikoarmer Anteil starten. Mit steigendem Alter möchte ich den risikobehafteten Anteil zunehmend reduzieren. Optionale Angaben: 1. Alter 28 2. Berufliche Situation Festangestellter Ingenieur seit 4 Jahren; ca. 3000€ monatlicher Nettoverdienst 3. Sparer-Pauschbetrag ausgeschöpft? Nein 4. Aktive und/oder passive Fonds gewünscht passiv Über meine Fondsanlage 1. Anlagehorizont 35-40 Jahre 2. Zweck der Anlage Altersvorsorge 3. Einmalanlage und/oder Sparplan? Einmalanlage von 5000€, danach monatliche Sparrate von ca. 800€ die ich selbstständig vierteljährlich anlegen möchte. Sparplanfähige ETFs sind daher nicht erforderlich. Nun noch etwas ausführlicher meine grundsätzlichen Überlegungen: Wie hoch kann ich meine Sparrate ansetzen? Meine Sparrate entspricht ca. 25% meines monatlichen Nettoeinkommens. Damit bleiben mir nach Abzug aller Fixkosten (Miete, Versicherungen, Haushaltskosten etc.) noch 25% die ich für variable Ausgaben nutzen kann (Ausgehen, Urlaub etc.). Was von diesen 25% übrig bleibt kommt auf ein Tagesgeldkonto als Barreserve. Ich erachte eine Barreserve von 15k-20k für mich als ausreichend. Damit kann ich alle Eventualitäten abdecken ohne ins Straucheln zu geraten. Wenn die 20k überschritten werden kommt der Überschuss ins Depot zur Altersvorsorge. Priorität hat immer die Reserve aufzufüllen, sollte ich daraus Geld entnehmen müssen. Sollten sich gewisse Lebensumstände ändern, z. B. durch Kinder , werden die Barreserven ggf. aufgestockt und/oder die Sparrate fürs Altersvorsorgedepot reduziert. Wie soll der risikobehaftete Anteil gestaltet werden? Es sollen zunächst ausschließlich Aktien-ETFs bespart werden. Von Rohstoffen verstehe ich nichts und schließe ich daher für mich aus. Mit Immobilienfonds oder REITs habe ich mich auch noch nicht befasst, schließe ich aber nicht vollständig aus. Da mein Depot aber nicht mit einer hohen Einmalanlage eröffnet wird, halte ich es ohnehin nicht für zweckmäßig mit unnötig vielen Positionen zu starten. Mit möglichen Erweiterungen setze ich mich auseinander wenn das Depot auf eine entsprechende Größe angewachsen ist. Ich habe mich mich für die drei ETF-Lösung entschieden, die sich an der BIP-Gewichtung der Regionen orientieren soll (50% MSCI World, 20% MSCI Europe und 30% MSCI EM). Mit dieser Aufteilung bin ich flexibel, habe aber nicht zu viele Positionen im Depot und fühle mich einfach wohler als mit der häufig empfohlenen 70/30 Aufteilung. Wie soll der risikoarme Anteil gestaltet werden? Den Bausparvertrag mit derzeit 3k rechne ich zum risikoarmen Anteil. Diesen werde ich solange möglich mit dem Jahresmaximalbetrag von 600€ besparen. Der Rest kommt aufs Tages- bzw. Festgeld (Sparleiter). Mit Staatsanleihen habe ich mich noch nicht auseinandergesetzt, werde ich aber vllt. zukünftig in Betracht ziehen. Mein aktuelles Tagesgeldkonto wirft aktuell 0,95% Zinsen ab, daher ist das für mich noch die einfachste Lösung solange die Einlagensicherung nicht ausgereizt ist. Wie soll der Plan umgesetzt werden? Da die ING-DiBa derzeit ein attraktives Angebot hat, möchte ich dort mein Depot eröffnen und meine überschüssigen 5k in ETFs anlegen. Die nächsten drei Sparraten werde ich ebenso vollständig in ETFs investieren, um die 70/30 Aufteilung zwischen RK3 und RK1 herzustellen. Danach werden die Sparraten entsprechend der Risikoverteilung gesplittet. Ausschüttungen sollen wieder investiert werden. Nach welchen Kriterien wähle ich meine ETFs? - ausschüttend - steuereinfach - vollständige oder teilweise physische Nachbildung, keine Swapper! - möglichst günstiger TER bei guter TD - verschiedene Anbieter Welche ETFs passen zu diesen Kriterien? grün meine Favoriten MSCI World 50% CFS - db x-trackers MSCI World Index UCITS ETF (DR) 1D; ISIN: IE00BK1PV551; TER: 0,19%; TD: 0,02%; Bemerkung: günstige TER aber erst kürzlich aufgelegt → Risiken? UBS-ETF SICAV - MSCI World UCITS ETF (USD) A-dis; ISIN: LU0340285161; TER: 0,30%; TD: 0,32%; Bemerkung: Vollständige Nachbildung MSCI Europe 20% Deka MSCI Europe UCITS ETF; ISIN: DE000ETFL284; TER: 0,30%; TD: 0,01%; Bemerkung: Deutsches Domizil; gute TD; nicht der günstigste UBS-ETF SICAV - MSCI Europe UCITS ETF (EUR) A-dis; ISIN: LU0446734104; TER: 0,20%; TD: 0,04%; Bemerkung: Günstige TER MSCI EM 30% UBS-ETF SICAV - MSCI Emerging Markets UCITS ETF (USD) A-dis; ISIN: LU0480132876; TER: 0,45%; TD: 0,78%; Bemerkung: niedrige TER; TD dafür höher HSBC MSCI EMERGING MARKETS UCITS ETF USD; ISIN: DE000A1JXC94; TER: 0,60%; TD: 0,47%; Bemerkung: höhere TER als Alternative aber durch TD insgesamt besseres Holzmeier-Ranking Mit den favorisierten ETFs komme ich auf eine Gesamt-TER von 0,29% und habe drei verschieden Anbieter im Portfolio. Insgesamt bin ich von meiner Planung überzeugt und halte sie für vernünftig und umsetzbar. Wenn mir die Sparrate zu hoch/niedrig erscheint oder die Risikoaufteilung nicht mehr behagt, werde ich entsprechende Anpassungen vornehmen. Letztlich will ich ausreichend für das Alter vorsorgen allerdings ohne mich heute unnötig einzuschränken. Folgende Fragen habe ich noch: - Der von mir favorisierte ETF für den MSCI World von db x-trackers wurde erst letztes Jahr aufgelegt. Der TER ist allerdings attraktiv und die TD wurde im Halbjahresbericht mit 0,02% angegeben. Gibt es hier irgendwelche Risiken, z. B. dass der Fonds doch in Kürze wieder aufgelöst wird? - Sollte das Angebot der ING DiBa auslaufen und sich eine andere attraktive Option anbieten, wie aufwendig ist ein Depotwechsel und ist dieser mit Kosten verbunden? - Da ich mit meiner monatlichen Sparrate über die 500€-Grenze komme und somit kostenlos Ordern kann, überlege ich ob es sinnvoll ist monatlich zu investieren oder wie ursprünglich angedacht vierteljährlich eine größere Summe auf alle drei ETFs zu verteilen und die gewählte Gewichtung dadurch immer aufrecht zu erhalten. Entschuldigt den langen Text, aber ich halte es für wichtig meine Planung so ausführlich auszuformulieren, da ich mir dadurch selbst nochmal intensiv Gedanken machen muss und sich der Plan noch etwas festigt. Ich würde mich freuen wenn Ihr Antworten zu meinen Fragen oder weitere Anregungen habt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
troi65 Februar 14, 2016 · bearbeitet Februar 14, 2016 von troi65 Das sind zwar alles strukturierte nachvollziehbare Überlegungen ; aber : aus den Angaben kann man nicht entnehmen , a.) in welchem prozentualen Verhältnis risikoarm (Bausparer/Festgeld) zu Risiko ( Aktien-ETFs ) stehen sollen. b.) wenn das Leben außer Kindern auch noch einen späteren Immobilienwunsch parat hält, wie Du darauf reagieren würdest. Bei dem langen Anlagehorizont ( dessen Höhe mich grs. skeptisch macht ) darf man " so was" nicht ausschließen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
marcero Februar 14, 2016 · bearbeitet Februar 14, 2016 von marcero Das sind zwar alles strukturierte nachvollziehbare Überlegungen ; aber : aus den Angaben kann man nicht entnehmen , a.) in welchem prozentualen Verhältnis risikoarm (Bausparer/Festgeld) zu Risiko ( Aktien-ETFs ) stehen sollen. b.) wenn das Leben außer Kindern auch noch einen späteren Immobilienwunsch parat hält, wie Du darauf reagieren würdest. Bei dem langen Anlagehorizont ( dessen Höhe mich grs. skeptisch macht ) darf man " so was" nicht ausschließen. Hm a) ist aber mit 70% Risiko zu 30% risikoarm beantwortet. Bezugnehmend auf die Überlegungen, ist die TD meines Erachtends eine deutlich relevantere Kenngröße als TER, da die TD die finale Abweichung zwischen dem was du kriegst und was du willst aussagt. TER werden hingegen ja teilweise durch Wertpapierleihe kompensiert. Aktuell bin ich auch ein Unterstützer der physisch replizierenden anstatt von Swappern, da ich Banken auch nicht wirklich traue und ich nicht Junk-Aktien aus der Konkursmasse bekommen möchte. Wertpapierleihe kann ich ja bei beiden Formen nicht unterbinden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
troi65 Februar 14, 2016 Hm a) ist aber mit 70% Risiko zu 30% risikoarm beantwortet. Schtümmt !:- Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
7C4 Februar 14, 2016 Das sind zwar alles strukturierte nachvollziehbare Überlegungen ; aber : aus den Angaben kann man nicht entnehmen , a.) in welchem prozentualen Verhältnis risikoarm (Bausparer/Festgeld) zu Risiko ( Aktien-ETFs ) stehen sollen. b.) wenn das Leben außer Kindern auch noch einen späteren Immobilienwunsch parat hält. Be dem langen Anlagehorizont ( dessen Höhe mich grs. skeptisch macht ) darf man " so was" nicht ausschließen. zu a: Habe ich doch angegeben: anfänglich 70% Risiko, 30% risikoarm. zu b: Eine Immobilie möchte ich nicht kaufen, dazu habe ich mir schon einige Gedanken gemacht. Ich wohne derzeit in einer Mietwohnung die ohne weiteres auch für Kinder geeignet wäre. Mir ist klar, dass man niemals nie sagen soll, aber ich sehe viele Vorteile in einer Mietwohnung da man ungebunden ist sowohl finanziell als auch örtlich. Meine Partnerin ist der gleichen Ansicht. Der Anlagehorizont ist so lange gewählt, da ich mir mit den Ersparnissen einen schönen Ruhestand machen möchte und ich eben noch 35-40 Jahre oder sogar länger bis zur Rente habe. Natürlich ist nicht auszuschließen, dass sich zwischenzeitlich mal die Höhe der Sparrate ändert oder komplett ausgesetzt wird. So lang kann man sein Leben im Voraus nicht planen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
troi65 Februar 14, 2016 So lang kann man sein Leben im Voraus nicht planen. Das ist der Unterschied zu mir. Ich bin eben der Meinung , dass man -neben dem Leben - auch einen Anlagehorizont solange nicht planen kann. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Mvp Februar 14, 2016 Alternative zu den MSCI europe: Euro stoxx 600 Der für dich passendeEtf darauf wäre der ishares. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
troi65 Februar 14, 2016 Alternative zu den MSCI europe: Euro stoxx 600 Der für dich passendeEtf darauf wäre der ishares. Jepp ! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
7C4 Februar 14, 2016 So lang kann man sein Leben im Voraus nicht planen. Das ist der Unterschied zu mir. Ich bin eben der Meinung , dass man -neben dem Leben - auch einen Anlagehorizont solange nicht planen kann. Das ist wohl richtig. Fakt ist, ich möchte mir nach und nach ein Vermögen aufbauen, auf das ich zurückgreifen kann wenn ich in Richtung Rente komme. Das ist halt aus heutiger Sicht noch 40 Jahre hin. Ich verstehe leider nicht ganz worauf du hinaus willst. Wenn sich etwas ergibt womit ich heute noch nicht gerechnet habe muss ich darauf reagieren wenn es soweit ist. Das wird aber in 10 oder 20 Jahren noch genauso sein. Alternative zu den MSCI europe: Euro stoxx 600 Der für dich passendeEtf darauf wäre der ishares. Ich muss gestehen, diesen Index habe ich noch gar nicht in Betracht gezogen, war wohl irgendwie auf MSCI festgefahren. Der genannte ETF scheint aber sehr attraktiv zu sein. Werde ich mir näher anschauen. Danke! Wie sieht es mit dem MSCI World von db x-trackers aus den ich oben geschildert habe? Bestehen Risiken da es diesen ETF erst seit kurzem gibt? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
cikey Februar 14, 2016 · bearbeitet Februar 14, 2016 von cikey Wie sieht es mit dem MSCI World von db x-trackers aus den ich oben geschildert habe? Bestehen Risiken da es diesen ETF erst seit kurzem gibt? Ich habe den MSCi World von db x-tracker auch auf der Watchlist. Ich warte noch auf den ersten Jahresbericht um grob abschätzen zu können wie hoch die TD dann wirklich ist. Lauf der Website von x-trackers liegt die estimated TD bei 0,18%. (https://etf.deutsche...IN=IE00BK1PV551). Außerdem warte ich noch auf die Bestätigung das der ETF steuereinfach ist, auch wenn mich Holzmeier letztens drauf hingewiesen hat, das die ausschüttenden ETFs von dbx wohl immer steuereinfach sein sollen (http://www.wertpapie...ost__p__1011980). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag