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dolgauer

BU Versicherung Dynamik sinnvoll?

Empfohlene Beiträge

dolgauer

Hallo zusammen,

 

ich stehe jetzt kurz davor eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen. Mit 1000 EUR im Schadensfall für ca. 38 EUR pro Monat

 

Jetzt habe ich die Möglichkeit eine Dynamik mit dazuzunehmen, aber es ist mir nicht klar ob das Sinn macht.

 

Kann mir jemand ein paar Faktoren oder Kennzahlen oder Gedankenansätze nennen, nach denen ich für mich bewerten kann, ob eine BU mit Dynamik mehr oder weniger Sinn macht, als eine ohne?

 

Freue mich über eure Gedanken.

 

Grüße

dolgauer

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Peter Wolnitza

Hallo zusammen,

 

ich stehe jetzt kurz davor eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen. Mit 1000 EUR im Schadensfall für ca. 38 EUR pro Monat

 

Jetzt habe ich die Möglichkeit eine Dynamik mit dazuzunehmen, aber es ist mir nicht klar ob das Sinn macht.

 

Kann mir jemand ein paar Faktoren oder Kennzahlen oder Gedankenansätze nennen, nach denen ich für mich bewerten kann, ob eine BU mit Dynamik mehr oder weniger Sinn macht, als eine ohne?

 

Freue mich über eure Gedanken.

 

Grüße

dolgauer

 

Moin,

 

 

Dynamik = Jährliche Erhöhung um X% Beitrag und minimal weniger als X% Erhöhung der Leistung.- OHNE erneut Gesundheitsprüfung. Ist quasi ein Neuabschluss oben drauf zum dann erreichten Eintrittsalter.

Das ganze passiert jedes Jahr automatisch, solange bis eine evtl. Berufsunfähigkeit eintritt, man der Dynamik dauerhaft widerspricht oder der Vertrag abläuft (bzw. ein paar Jahre früher)

 

Der Versicherer MUSS jedes Jahr anbieten, Sie KÖNNEN jedes Jahr entscheiden, ob Sie das Angebot annehmen oder ablehnen.

Frist zum annehmen/ablehnen: ca. 6-8 Wochen.

Bei den meisten Versicherern ist nach dreimal ablehnen in Folge Schluss mit der Dynamik, sie entfällt, wird nicht mehr automatisch jedes Jahr angeboten. Wiedereinschluss ist nur mit erneuter Gesundheitsprüfung möglich.

Bei einem guten Versicherer können Sie beliebig oft nacheinander ablehnen, der Versicherer bietet es trotzdem immer wieder an. Ausgelassene Dynamiken können nicht nachgeholt werden (nur mit erneuter Gesundheitsprüfung)

 

Folgerung:

Sie haben es immer in der Hand, können jedes Jahr beliebig steuern: Annehmen/Ablehnen oder ganz rauskündigen.

 

Daher Empfehlung:

IMMER Dynamik mit vereinbaren und zwar mit dem maximal möglichen Satz, den der Versicherer anbietet (meist 5%) - Feinabgleich dann über annehmen/ablehnen steuern.

(z.B. zwei Jahre nacheinander ablehnen, dann einmal wieder annehmen - oder besser gleich den richtigen Versicherer wählen)

 

Meist steigt im Laufe der Jahre das Einkommen, gleichzeitig die Ansprüche und..und.. all diese Faktoren bedingen in der Regel einen steigenden Absicherungsbedarf.

(ok: Dagegen steht evtl. erfolgter Kapitalaufbau - Frage: Will ich den im Falle einer BU wieder auflösen?)

 

Natürlich kostet Dynamik Geld - wenn ich sie in dem jeweiligen Jahr annehme - vorher nicht! Aaaber (nur mal so als Gedankenspiel):

 

Angenommen, Sie haben in 8 Jahren den ersten Herzinfarkt - es reicht aber noch nicht um ganz, um BU zu werden und Leistungen zu bekommen.

Wollen wir wetten, dass Sie ab diesem Zeitpunkt JEDE Dynamik annehmen werden?

 

Ohne Dynamik bleiben nur die sog. Nachversicherungsoptionen und Ausbaugarantien, um z.B. bei Heirat, Hauskauf oder Geburt eines Kindes eine entsprechende Erhöhung der versicherten Summe OHNE erneute Gesundheitsprüfung vorzunehmen.

 

Alle Klarheiten beseitigt?cool.gif

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Schorsch0815

Hallo,

 

vielleicht als kleine Anmerkung:

 

Handelt es sich bei der Dynamik, von der du sprichst, um die Beitrags- oder Leistungsdynamik?

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dolgauer

Hallo,

 

vielen Dank für die ausführliche Antwort! Das hat mir sehr geholfen und ich frage gleich einmal nach, wie es mit dem Aussetzen aussieht.

 

@Schorsch0815

Wenn du damit meinst, ob sowohl Leistung, als auch Beitrag steigen, dann ja. Die beiden steigen aber nicht linear miteinander, sondern je länger man einzahlt, desto weniger kriegt man für seine Beiträge (hab es mal in Excel eingegeben)

 

Grüße

dolgauer

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Matthew Pryor

@Schorsch0815

Wenn du damit meinst, ob sowohl Leistung, als auch Beitrag steigen, dann ja. Die beiden steigen aber nicht linear miteinander, sondern je länger man einzahlt, desto weniger kriegt man für seine Beiträge (hab es mal in Excel eingegeben)

Das ist der Dynamik immanent.Zur Berechnung wird schließlich das jeweils erreichte Alter des Versicherten zugrunde gelegt.Beitrag und versicherte Rente steigen daher nicht in gleichem Maße an,und die Schere geht immer weiter zu Ungunsten des Versicherten auf,desto älter er wird (etwas pauschal formuliert.Aber hat man bspw. eine Beitragsdynamik von 5% vereiinbart,so erreicht die dynamisierte Rente diese 5% in der Regel mit steigendem Alter nicht mehr).Macht ja auch Sinn,das Risiko eines Versicherungsfalles steigt immerhin für den Versicherer ebenfalls.

 

 

 

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Schorsch0815

Das was du beschreibst, ist, soweit ich das verstehe, eine Beitragsdynamik. D.h. wie von dir beschrieben erhöht sich der Beitrag mit der Dynamik und dementsprechend auch die Leistung, wie du ja schon erkannt hast und auch von Matthew Pryor sehr schön ergänzt wurde.

Das heißt aber: Sobald du BU wirst stellt sich die Dynamik ein und die Leistung wird entsprechend dem letzten Stand der Dynamik ausgezahlt.

 

Da gibt es aber noch etwas, was sich garantierte Leistungsdynamik nennt. Hier wird im Leistungsfall (wenn du BU wirst), die BU-Rente jährlich über die im Vertrag beschlossene Dynamik erhöht, z.B. jährlich 2%.

 

Du kannst auch beides gleichzeitig haben.

 

Oder erzähle ich hier Quatsch?

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Matthew Pryor
· bearbeitet von Matthew Pryor

Das was du beschreibst, ist, soweit ich das verstehe, eine Beitragsdynamik. D.h. wie von dir beschrieben erhöht sich der Beitrag mit der Dynamik und dementsprechend auch die Leistung, wie du ja schon erkannt hast und auch von Matthew Pryor sehr schön ergänzt wurde.

Das heißt aber: Sobald du BU wirst stellt sich die Dynamik ein und die Leistung wird entsprechend dem letzten Stand der Dynamik ausgezahlt.

 

Da gibt es aber noch etwas, was sich garantierte Leistungsdynamik nennt. Hier wird im Leistungsfall (wenn du BU wirst), die BU-Rente jährlich über die im Vertrag beschlossene Dynamik erhöht, z.B. jährlich 2%.

 

Du kannst auch beides gleichzeitig haben.

 

Oder erzähle ich hier Quatsch?

Nein,völlig richtig dargestellt.In unserem BU-Sticky widmen wir uns dem Thema etwas ausführlicher.In Kurzform:Es gibt 2 Formen der Dynamik.Die sogenannte "anwartschaftliche Dynamik" erhöht die Rentenleistung vor Eintritt des Versicherungsfalles und wird nach einer vom Versicherer anerkannten BU nicht mehr angeboten.Die Rente erhöht sich dann ggbfs. noch um Überschüsse.Hier greift dann die Leistungsdynamik,die erst dann in Kraft tritt,wenn der Leistungsfall eingetreten ist und die Rente zusätzlich zu den Überschüssen um den bei Vertragsschluss vereinbarten Prozentsatz erhöht.Dafür ist dann von Beginn an ein zusätzlicher Beitrag zu zahlen.,während das bei der anwartschaftlichen Dynamik immer nur dann der Fall ist,wenn das Angebot des Versicherers wahrgenommen wird.

Insofern:Ja,man kann beides gleichzeitig haben.

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chris.89

Ich stell mir ebenfalls gerade die Frage ob ich eine Leistungsdynamik in meine neue BU mit aufnehme?!

 

Eine Beitragsdynamik in Höhe von 5% wird definitiv mit aufgenommen, meine abgesicherte BU Rente beträgt 75% (1.500 Euro) und mein Alter ist 26 Jahre. Aufgrund meines noch "jungen" Alters bzw. das ich noch lange zum arbeiten habe, sehe ich eine Leistungsdynamik durchaus als vorteilhaft an.

Kann ich diese denn nachträglich auch wieder aus meinem Vertrag streichen? Hab hierzu nichts gefunden in den BU Bedingungen der Alten Leipziger. Und findet eine solche Vertragsanpassung dann zu neuen oder alten Bedingungen statt?

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Matthew Pryor

Ist auch nicht abschließend und eindeutig geregelt.Aber was sollte sich denn grundsätzlich an den Bedingungen ändern.wenn ein einzelner Baustein aus dem Vertrag gekündigt wird?es bleibt beim ursprünglichen,zum Vertragsabschluss gültigen Vertragswerk.

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polydeikes

Die LD ist inzwischen fixer Prämienbestandteil bei den meisten Anbietern und somit im Ggs. zur Beitragsdynamik nicht sepparat kündbar. In Frage kommt grds. eine Prüfung der Umstellung technischer Daten (also wie ist das Teil konstruiert). Manch Anbieter ist flexibler, mancher weniger ...

 

---

 

Ich vertrete grds. die Meinung, dass eine LD vor allem dann sinnvoll ist, wenn ich a - dauerhaft nur eine sehr geringe BU Rente absichern kann (mangels Einkommen bspw.), mich b - gg. eine BUZ entschieden habe und c - bereits die maximal mögliche Absicherung ausgeschöpft habe. Andernfalls kann ich die Prämie für die LD auch gleich in eine anfänglich höhere BU Rente investieren. Daraus ergibt sich, dass ich erst nach 8-14 Jahren Berufsunfähigkeit (je nach individueller Gestaltung) überhaupt einen Vorteil ggü. der anfänglich höheren BU Rente zu gleichem Beitrag habe. Gehe ich allerdings nun wieder vom Szenario "lange BU aus", bzw. optimiere daraufhin, müsste ich zwangsläufig wieder bei einer BUZ landen, nicht bei einer Leistungsdynamik.

 

---

 

Die Erläuterungen gelten nicht für bspw. Canadalife, dort findet keine Erhöhung der BU Rente aus Überschüssen statt, ich muss eine LD wählen und die gibt es auch nur als 3 % LD (womit der vermeintliche Preisvorteil des Anbieters idR gleich wieder kollabiert).

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Peter Wolnitza
· bearbeitet von Peter Wolnitza

Ich stell mir ebenfalls gerade die Frage ob ich eine Leistungsdynamik in meine neue BU mit aufnehme?!

 

Eine Beitragsdynamik in Höhe von 5% wird definitiv mit aufgenommen, meine abgesicherte BU Rente beträgt 75% (1.500 Euro) und mein Alter ist 26 Jahre. Aufgrund meines noch "jungen" Alters bzw. das ich noch lange zum arbeiten habe, sehe ich eine Leistungsdynamik durchaus als vorteilhaft an.

Kann ich diese denn nachträglich auch wieder aus meinem Vertrag streichen? Hab hierzu nichts gefunden in den BU Bedingungen der Alten Leipziger. Und findet eine solche Vertragsanpassung dann zu neuen oder alten Bedingungen statt?

 

Moin,

 

da gibt es m.E. kein "falsch" und kein "richtig" - hier hilft der spitze Bleistift und der Rechenschieber nicht viel weiter. Je nachdem, welche Parameter ich ansetze - kippt das Ergebnis in die eine oder die andere Richtung. Am einfachsten ist es noch, wenn Du Dir von Deinem Berater die entsprechenden Zahlen aufbereiten lässt - Dann kurz das Pro und Contra der beiden Optionen persönlich bewerten - die Zahlen ggfls. noch in eine Verlaufs-Tabelle tippen - danach entscheiden.

 

Späterer Ausschluss: Hatte bisher einen einzigen Fall, bei dem das nachträglich notwendig wurde und funktioniert hat. Wurde auch an den alten Bedingungen nichts verändert.

Man sollte daraus aber kein "funktioniert immer" herleiten.

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