AAAinvest Januar 26, 2016 Hallo zusammen, bei meiner letzten Frage hier im Forum wurde mir sehr geholfen, deshalb möchte ich hier gerne eine weitere Frage behandeln. Im letzten Beitrag ging es um einen ETF Sparplan, den ich jetzt auch so durchführe. Damals (Mai 2015) habe ich geschrieben, ich hätte schon eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Sie war auch schon durchgesprochen und fertig auf meinem Schreibtisch, ich konnte mich nur nicht durchringen und stellte mir immer weitere Fragen. Ich bin mir bewusst, dass erst finanzielle Risiken abgesichert werden sollten, bevor man mit Investieren beginnt, es lief aber nunmal jetzt anders... Danach habe ich die BU aus den Augen verlohren, jetzt ist also wieder Zeit anzupacken. Ich bin aktuell bei einer Sparquote von etwa 50 %, welche in Zukunft noch steigen wird. Damit versuche ich zügig von meinen passiven Einkommensströmen leben zu können. Details weiter unten. Ich möchte hier nur generell klären, ob für meinen Fall eine BU überhaupt sinnvoll ist, zunächst die Basisangaben: 2. Basisangaben zur persönlichen Situation 2.1 Alter / Familienstand / Kinder / geplanter Renteneintritt - 26 / ledig / kein Kind / geplanter Renteneintritt mit ???? Hier ist meine erstes sehr großes Fragezeichen. Ich werde nicht bis 67 arbeiten, auch nicht bis 65 oder 63. Mit spätestens 50 (eher früher) möchte ich mein Angestelltenverhältnis verlassen und von passiven Einkommensströmen und Selbständigkeit (Spaß im Vordergrund, nicht des Geldes wegen! Ich werde allerdings mich allerdings bald nebenberuflich selbständig machen (geringer zeitlicher Aufwand) um etwas dazu zu verdienen und Erfahrungen zu sammeln. Auch möchte ich dann vermehrt ehrenamtliche Arbeiten machen.) leben. Das wird wohl der größte Knackpunkt sein, ob eine BU Sinn macht oder nicht. 2.2 Berufliche Situation / Bruttojahreseinkommen / wieviel Geld bleibt bei Abzug aller Kosten im Monat übrig - Ingenieur / 65.000€ , Gehaltssteigerungen erwartet / 1.600 - 1.700 € (also ca. die Hälfte des Nettoeinkommens) 2.3 mtl. reserviertes Kapital für Altersvorsorge insgesamt - im Prinzip 1.600 - 1.700, wobei "Alters"-Vorsorge hier ab etwa 50 Jahren bedeutet. Für alle weiteren größeren Ausgaben, wie Auto, Waschmaschine etc. werden monatlich Rückstellungen gebildet. 2.4 Risikotyp / Risikobereitschaft / Umgang mit Verlusten - Risikobereitschaft ist vorhanden und Verluste bereiten mir kein Kopfzerbrechen. Mein Anlagehorizont ist lang und ich diversifiziere. Aktuell angestrebt und bald erreicht 40 % ETF, 10 % Einzelaktien, 50 % Tagesgeld. Kleinere Mietwohnungen könnten folgen. 2.5 bisherige Risikovorsorge - Privathaftpflichtversicherung vorhanden - Risiko Lebensversicherung nicht vorhanden - BU nicht vorhanden - Unfallversicherung vorhanden 2.6 Umfang der Absicherung (Einzelperson, Familie, Lebenspartner) - Einzelperson aktuell 2.7 bisherige Erfahrung mit Altersvorsorgeanlagen - betriebliche Rente. Rest privat, siehe 2.4 3. Das 3-Säulenmodell und bisherige Ansprüche 3.1 Gesetzliche Rente - berücksichtige ich nicht, irrelevant 3.2 kapitalbasierende, staatlich geförderte Rente wie Riester, Rürup, Eichel - nicht vorhanden 3.3 Arbeitgeberfinanzierte Rente (bAV), AVWL-Zahlung möglich ? - vorhanden, wird aber nicht berücksichtigt 3.4 private Vorsorge aus Eigenmitteln (Lebensversicherungen, Fonds, ETFs usw. bei Fondspolicen bitte die WKN / ISIN des Fonds angeben) Aktuell angestrebt und bald erreicht 40 % ETF, 10 % Einzelaktien, 50 % Tagesgeld. Kleinere Mietwohnungen könnten folgen. Gesamt 40.000 € 3.5 Zusammenfassung / Umrechnung in monatliches Rentenäquivalent Durch Gehaltssteigerungen werde ich meine Sparleistung noch dieses/spätestens nächstes Jahr auf 2000 € / Monat steigern. Bei 4 % Real-Rendite ergeben sich ziehmlich genau 1.000.000 € mit 50 Jahren (spätest gewünschter "Renten"-Eintritt). Bei 4 % ergibt das 40.000 € brutto pro Jahr an Rente, deutlich mehr als die 18.000 € Netto, die ich aktuell benötige. Bitte beachten: Inflation nicht berücksichtigt, dafür "nur" 4 % Real-Rendite. 3.6 benötigte Rente und erwartete Rentenlücke nach bisheriger Kalkulation - keine Rentenlücke 4. Sonstige Vermögenssituation (Wünsche und Ziele) 4.1 aktuelle Sparleistungen - 1.600 - 1.700 € pro Monat, in 1 bis 2 Jahren 2.000 € 4.2 Schulden - keine 4.3 absehbare Investitionen (Urlaub, Auto, Wohnung) - in 7-8 Jahren ein gebrauchtes Auto, ca. 8.000 € - Immobilien zur privaten Nutzung nicht geplant 5. Bestehende Verträge Riesterrente (genaue Bezeichnung der Police und Anbieter) nicht vorhanden Rüruprente (genaue Bezeichnung der Police und Anbieter) nicht vorhanden Privathaftpflichtversicherung (Anbieter der Police) vorhanden BU Versicherung mit / oder ohne Sparen (genaue Bezeichnung der Police und Anbieter) genau darum geht es hier sind aktuell Vorerkrankungen bei euch vorhanden, oder wurden diese im Vertrag vermerkt? nein, kerngesund und ich hoffe durch gute Ernährung und Sport bleibt das lange so. Unfallversicherung vorhanden sind aktuell Vorerkrankungen bei euch vorhanden, oder wurden diese im Vertrag vermerkt? nein KFZ - Versicherung (Anbieter der Police) vorhanden Hausratversicherung (Anbieter der Police) vorhanden Rechtsschutzversicherung (Anbieter der Police) vorhanden Bausparvertrag (Anbieter der Police) nicht vorhanden Nach diesen vielen Infos bedanke ich mich zunächst, dass ihr sie gelesen habt, vielen Dank! Ich weiß, dass sich das Leben schnell ändern kann, Frau, Kinder, morgen schwer krank ... man weiß nie. Ich habe mich viel mit Berufsunfähigkeits-Versicherungen auseinander gesetzt, aber meinen Fall konnte ich noch niergendwo gut erklärt finden. Natürlich erwarte ich von euch keine 100 % klaren Handlungsanweisungen. Ich bin aber für Ideen, Ratschläge und Tipps sehr dankbar. Vielleicht habe ich etwas entscheidendes in meiner Überlegung übersehen? Oder was haltet ihr generell von meinem Plan? Über eure Hilfe freue ich mich sehr. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Jabri Januar 26, 2016 Wenn du dir sicher bist, dass du in den nächsten 24 Jahren keine Berufsunfähigkeitsversicherung benötigst, ist diese natürlich überflüssig. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
FranzFerdinand Januar 26, 2016 Inwiefern ist man mit einer Million "finanziell unabhängig"? Was passiert bei galloppierender Inflation? Was bei veränderten Lebensumständen? Wenn ich die Million jetzt schon voll hätte, würde wohl nichts ändern, außer meine Sparquote zu senken. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
polydeikes Januar 26, 2016 Mal so eine kleine Anmerkung, da das hier immer wieder in den falschen Kontext gerückt wird. Der Berufsbegriff einer Berufsunfähigkeitsversicherung hat nichts mit dem arbeitsrechtlichen Berufsbegriff zu tun. Wenn man Vermögen verwaltet, bspw. aus Vermietung, Verpachtung, Aktienanlage ... etc. pp. ... ist auch das eine Tätigkeit bzw. ein Beruf iS einer Berufsunfähigkeitsversicherung. Eine BU zahlt, wenn der zuletzt ausgeübte Beruf, so wie er ohne gesundheitliche Beeinträchtigung ausgestaltet war, nicht mehr ausgeübt werden kann. Also auch dann, wenn ich in Folge der Ereignisse Krankheit, Körperverletzung (mehr als altersentsprechender) Kräfteverfall meine Tätigkeit als Privatier nicht mehr ausüben kann. Also auch im Zuge von Vermögen wird eine BU nicht überflüssig. Hier ist das Vermögen aber noch gar nicht da. Das soll mal kommen, wenn nach Steuern und Kosten 4 % Rendite auf fiktive Sparleistungen von 24 Jahren erzielt würden, was in erster Linie von der tatsächlichen Arbeitskraft abhängt (und nein, das meint nicht Kugelschreiber zusammensetzen etc. ...). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Gast240416 Januar 27, 2016 · bearbeitet Januar 27, 2016 von Cef Bei 4 % Real-Rendite ... Willkommen im Forum. Das halte ich für ganz schön sportlich.Wie stellst Du Dir mittelfristig Deine Allokation, zB die Relation RK 1/3 vor? Gruß Cef Edit: Ist 40.000 € Dein bisheriges Kapital? Du solltest imho deutlich konservativer planen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
AAAinvest Januar 27, 2016 Danke zunächst für die Antworten und Denkanstöße, anbei meine Ideen: "Wenn du dir sicher bist, dass du in den nächsten 24 Jahren keine Berufsunfähigkeitsversicherung benötigst, ist diese natürlich überflüssig." --> Sicher bin ich mir natürlich nicht. Das sollte natürlich Einfluss auf meine BU Renten in € und die Laufzeit haben. "Was passiert bei galloppierender Inflation? Was bei veränderten Lebensumständen?" --> Gegen galloppierende Inflation versuche ich mich mit einem breit gestreuten Portfolio zu schützen, natürlich würde das aber an keinem schadlos vorbeiziehen. Ich möchte ja auch nicht schlagartig aufhöhren aktiv Geld zu verdienen, wenn ich durch passive Ströme genug habe. Meine Prioritäten würden sich nur verschieben. "Also auch im Zuge von Vermögen wird eine BU nicht überflüssig. Hier ist das Vermögen aber noch gar nicht da. Das soll mal kommen, wenn nach Steuern und Kosten 4 % Rendite auf fiktive Sparleistungen von 24 Jahren erzielt würden, was in erster Linie von der tatsächlichen Arbeitskraft abhängt (und nein, das meint nicht Kugelschreiber zusammensetzen etc. ...)." --> Danke, das war mir nicht so klar, dass ich auch als "Privatier" BU werden kann. Aber ich glaube, dann habe ich ganz andere Probleme, wenn ich nicht mehr das Geld aus Zinsen und Dividenden einsammeln kann oder wie habe ich das zu verstehen? -->Ja, es hängt von meiner Arbeitsleistung in den nächsten Jahren ab. Nur finde ich keinen geeigneten Ansatz Kompromiss aus Rentenansprüchen in € und Renten-Endalter bei einer BU-Versicherung. Was würdest du hier empfehlen und warum? Möglich für mich: a) bis ca 63 das absichern, was ich aktuell benötige b) Nur die Hälfte und hoffen das es mir noch 10 Jahre gut geht und ich die andere Hälfte aus passiven Strömen selbst beisteure. oder etwas ganz anderes? Ehrlich gemeinte Frage: Ist das zu optimistisch? Für mich (unerfahrenen) klingt es plausibel und ich habe es schon oft ähnlich gelesen. --> Ja, 40.000 € ist bisheriges Kapital. Allerdings erst 1 Jahr Berufserfahrung, viel in mich investiert und 20.000 € Sparleistung für dieses Jahr angepeilt. "Wie stellst Du Dir mittelfristig Deine Allokation, zB die Relation RK 1/3 vor?" --> Mittelfristig etwa 50-60 % in Aktien, 20-30 % in Immobilien und den Rest im Geldmarkt. Bei Aktien Kalkulliere ich mit 8 % Netto-Rendite, Immobilien mit 3-4 % und Geldmarkt mit 2-3 %. Abzüglich 1 - 2 % Inflation und abzüglich Steuern und Kosten komme ich auf grob 4 %. Ich bin nicht dagegen eine BU-Versicherung abzuschließen, tendenziell eher dafür. Nur bis zu welchem Alter und welche monatliche Rente? Meinen Fall finde ich unter keinen Standardfällen abgebildet, die ich gelesen habe. Wie würdet ihr hier vorgehen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Shoshin Januar 28, 2016 Was passiert bei galloppierender Inflation? Dann ist die BUV dementsprechend weniger wert. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Owl August 20, 2024 bin über goolge hier gelandet und will das nochmal etwas aufrollen. Mir ergeben sich noch ein paar fragen. Am 27.1.2016 um 00:04 von polydeikes: Mal so eine kleine Anmerkung, da das hier immer wieder in den falschen Kontext gerückt wird. Der Berufsbegriff einer Berufsunfähigkeitsversicherung hat nichts mit dem arbeitsrechtlichen Berufsbegriff zu tun. Wenn man Vermögen verwaltet, bspw. aus Vermietung, Verpachtung, Aktienanlage ... etc. pp. ... ist auch das eine Tätigkeit bzw. ein Beruf iS einer Berufsunfähigkeitsversicherung. Eine BU zahlt, wenn der zuletzt ausgeübte Beruf, so wie er ohne gesundheitliche Beeinträchtigung ausgestaltet war, nicht mehr ausgeübt werden kann. Also auch dann, wenn ich in Folge der Ereignisse Krankheit, Körperverletzung (mehr als altersentsprechender) Kräfteverfall meine Tätigkeit als Privatier nicht mehr ausüben kann. ja, das findet sich auch auf dieser Anwaltseite §15 https://www.haufe.de/recht/deutsches-anwalt-office-premium/15-private-berufsunfaehigkeitsversicherung-1-berufliche-taetigkeit_idesk_PI17574_HI11217234.html Zitat Rz. 18 Eine Definition des Berufs ist in der Regel vertraglich nicht vorgegeben und muss daher anderweitig bestimmt werden. Grundsätzlich ist der Begriff "Beruf" weit zu verstehen und nicht im Sinne eines bestimmten Berufsbildes. Ein Beruf kann daher jede Tätigkeit sein, die auf Dauer angelegt ist und der Schaffung und Aufrechterhaltung einer Lebensgrundlage dient. Beruf ist danach nicht nur die aufgrund einer persönlichen "Berufung" ausgewählte und aufgenommene Tätigkeit, sondern jede auf Erwerb gerichtete Beschäftigung, die sich nicht in einem einmaligen Erwerbsakt erschöpft. Dass diese Tätigkeit nach der Rechtsordnung erlaubt sein muss, versteht sich von selbst. ... Erforderlich ist vielmehr eine genaue Beschreibung der anfallenden Tätigkeiten nach Art, Umfang und Häufigkeit, die für einen Außenstehenden nachvollziehbar ist. und auf reddit gabs das thema auch mal: https://www.reddit.com/r/Finanzen/comments/18ztng6/macht_bu_noch_sinn/ Zitat Die Versicherung zahlt, wenn du weniger als 50% deiner vorherigen Arbeitszeit arbeiten kannst. Wenn du als Privatier lebst und überhaupt nicht arbeitest, dann wirst du diese Bedingung nie erfüllen können – 50% von 0 Wochenstunden ist nunmal 0. Entsprechend würde die Versicherung ohnehin nie zahlen. Außerdem sichert die Versicherung den Ausfall deines Arbeitseinkommens ab. Wenn du sowieso keines hast bzw. davon nicht abhängig bist, brauchst du auch die Versicherung nicht. Also, ich müsste der Versicherung erstmal erklären, dass Dividenden kassieren eine Tätigkeit ist und die muss das anerkennen (ist absichtlich zugespitzt, i know Portfolio optimieren ist harte Arbeit und im BU-fall, müsste ich erklären, dass ich diese Tätigkeit (zugespitzt Dividenden kassieren) zu weniger als 50% ausüben kann. Ich hab doch keine Wochenarbeitszeit mehr. Von wo soll ich da 50% abziehen können. Selbst Querschnittgelähmt kann ich mein Portfolio noch verwalten. Bei einem geistigen Schaden werden sich auch erstmal andere Fragen stellen. Kann man das Geld dann ohne Vormund noch einfach so ausgeben? wer erstreitet das dann für mich? Dieser Versicherungstyp sagt, wenn das restliche Leben sowieso durchfinanziertet ist, braucht man keine BU mehr. Haben die Privatiers hier noch eine BU? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
PEOPLES August 20, 2024 Leichenfledderer Aber BU ist ja nen Thema und so doof ist die Betrachtung nicht. Aber ging es hier um die Frage, ob man als Privatier eine BU braucht (also in dem Fall des TE ab 50) oder ob man die Zeit bis dahin absichern sollte (also bis 50). Die Definition von Berufsunfähigkeit ist auch irgendwie irreführend, man findet ja oft, dass es um 50% der Arbeitszeit geht. Ich hatte in einem Podcast von einem Fall gehört, da konnte eine Büroangestellte ihre Akten nicht mehr aus dem Keller zur Bearbeitung holen (wegen eines Leidens), die Bearbeitung selbst war aber kein Problem. Da das Aktenholen aber Jobbestandteil war und das nicht mehr ging -> Berufsunfähig da Arbeit nicht mehr darstellbar -> BU hat ausgezahlt. Sie hat weiterhin Akten bearbeitet und die Kollegen haben halt ab und an die Akten aus dem Keller geholt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
satgar August 20, 2024 vor 32 Minuten von PEOPLES: Die Definition von Berufsunfähigkeit ist auch irgendwie irreführend, man findet ja oft, dass es um 50% der Arbeitszeit Das ist halt auch falsch. In dem Fragebogen zur Beantragung von Leistungen fragen die Versicherer extrem detailliert und fast schon minutiös, was man genau tut und wie lange das dauert. Es wird dann nicht nur auf die reine Zeit abgestellt, sondern das im Paket insgesamt betrachtet. Deswegen gibt es dazu auch so oft Streit. Was macht der Kunde genau, wie lange dauert es, kann er Sache XY aus psychischer oder physischen Gründen nicht mehr machen? Kommen Gründe evtl. zusammen? Das ist gar nicht so leicht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Peter Wolnitza August 20, 2024 · bearbeitet August 20, 2024 von Peter Wolnitza vor 38 Minuten von PEOPLES: Leichenfledderer Aber BU ist ja nen Thema und so doof ist die Betrachtung nicht. Aber ging es hier um die Frage, ob man als Privatier eine BU braucht (also in dem Fall des TE ab 50) oder ob man die Zeit bis dahin absichern sollte (also bis 50). Die Definition von Berufsunfähigkeit ist auch irgendwie irreführend, man findet ja oft, dass es um 50% der Arbeitszeit geht. Ich hatte in einem Podcast von einem Fall gehört, da konnte eine Büroangestellte ihre Akten nicht mehr aus dem Keller zur Bearbeitung holen (wegen eines Leidens), die Bearbeitung selbst war aber kein Problem. Da das Aktenholen aber Jobbestandteil war und das nicht mehr ging -> Berufsunfähig da Arbeit nicht mehr darstellbar -> BU hat ausgezahlt. Sie hat weiterhin Akten bearbeitet und die Kollegen haben halt ab und an die Akten aus dem Keller geholt. genau richtig. Wollte auch gerade intervenieren. Der Ansatz, die 50% rein über die Zeit zu definieren (sog. quantitativer Ansatz) geht voll ins Leere, je qualifizierter der Beruf ist, desto häufiger greift der qualitative Ansatz (Stichwort: Prägendes Element der Tätigkeit). Kann ja bestimmt jemand mal ausführlicher erläutern.. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Rotenstein August 20, 2024 vor einer Stunde von Owl: Dieser Versicherungstyp sagt, wenn das restliche Leben sowieso durchfinanziertet ist, braucht man keine BU mehr. Haben die Privatiers hier noch eine BU? Ich bin noch kein Privatier, aber kann passiv aus meinem Vermögen schon jetzt - in meinen Vierzigern - so viel erlösen, dass ich meinen Lebensunterhalt auch ohne Arbeitseinkommen finanzieren könnte. Von daher hat sich das Thema BU bei mir erledigt. Allerdings bin ich wohl ein Risiko eingegangen insofern, dass von Mitte 20 bis in meine Vierziger etwas hätte schiefgehen können. Hier muss man wohl individuell abwägen, was die eigene Gesundheit (neigt man etwa zu Psychoproblemen oder Rücken etc.?), die Art der Arbeit (z.B. Büroarbeit vs feinmechanisches Arbeit vs harte körperliche Arbeit) und die eigene Einstellung dazu (wie gross ist der Wille, auch bei Beeinträchtigung einer Arbeit nachzugehen?), die eigene Sichtweise auf Versicherungen (Intransparenz) und generell den Umgang mit Lebensrisiken angeht. Ich hätte mir wenig Szenarien vorstellen können, bei denen ich wirklich auf eine BU angewiesen wäre. Es wäre wohl insgesamt auch recht kompliziert bei mir geworden mit einer BU, da ich schon in mehreren Ländern gearbeitet habe und verschiedene Tätigkeiten ausgeführt habe. Eine BU ist vielleicht eher etwas für jemanden, der sein Leben von vornherein durchplant und im wesentlichen dem in Deutschland üblichen Schema folgt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Peter Wolnitza August 21, 2024 vor 19 Stunden von Rotenstein: Ich bin noch kein Privatier, aber kann passiv aus meinem Vermögen schon jetzt - in meinen Vierzigern - so viel erlösen, dass ich meinen Lebensunterhalt auch ohne Arbeitseinkommen finanzieren könnte. Von daher hat sich das Thema BU bei mir erledigt. Naja, kenne Leute, die zur Kursrabsicherung Ihres Wertpapier-Depots eine deutlich höhere Prämie aufwenden (oder Renditeverluste in Kauf nehmen), als für die Absicherung des BU Risikos - wenn der Fall eintritt (Kursverlust oder BU-Fall), ist das Ergebnis aber das Gleiche: Vermögen wird abgebaut. Zudem unterschätzen viele hier den Psychologischen Effekt: Das Vermögen, das man sich jahrelang mehr oder weniger mühsam aufgebaut hat, wird jetzt jeden Monat um Summe X reduziert .. Betroffene berichten mir, dass das dem Heilungsprozess nicht unbedingt förderlich ist.. zwei,dreitausend monatlich BU Rente können da viel bewirken .. daher sollte man die pauschale Aussage: "Braucht man nicht mehr" zumindest mal kritisch hinterfragen. Vermutlich wird es aber in den meisten Fällen so sein, dass man reduzieren oder kündigen kann. vor 19 Stunden von Rotenstein: Allerdings bin ich wohl ein Risiko eingegangen insofern, dass von Mitte 20 bis in meine Vierziger etwas hätte schiefgehen können. Hier muss man wohl individuell abwägen, was die eigene Gesundheit (neigt man etwa zu Psychoproblemen oder Rücken etc.?), die Art der Arbeit (z.B. Büroarbeit vs feinmechanisches Arbeit vs harte körperliche Arbeit) und die eigene Einstellung dazu (wie gross ist der Wille, auch bei Beeinträchtigung einer Arbeit nachzugehen?), die eigene Sichtweise auf Versicherungen (Intransparenz) und generell den Umgang mit Lebensrisiken angeht. Ganz nett formuliert, allerdings trägt man das "Lebensrisiko" BU unter Umständen nicht alleine .. evtl. muss die Frau wieder arbeiten gehen (Gott erhalte mir meine Gesundheit und die Arbeitskraft meiner Frau) BTW: Schon mal mit einer Frau gesprochen, die 4-5 Jahre mit einem psychisch angknacksten Ehemann zusammen gelebt hat? - die Kinder kriegen evtl. nicht die Ausbildung, die vorgesehen war usw. ..usw.. Ach ja: KEINER meiner Kunden, der BU Leistung bezieht, hat nicht versucht, bis zuletzt den Leistungsbezug hinaus zu zögern... alle WOLLTEN arbeiten .. bis halt Körper oder Psyche die rote Karte gezeigt haben und ein Leistungsantrag unumgänglich war.. das hat nix mit Willen zu tun.. vor 19 Stunden von Rotenstein: Ich hätte mir wenig Szenarien vorstellen können, bei denen ich wirklich auf eine BU angewiesen wäre. Es wäre wohl insgesamt auch recht kompliziert bei mir geworden mit einer BU, da ich schon in mehreren Ländern gearbeitet habe und verschiedene Tätigkeiten ausgeführt habe. Eine BU ist vielleicht eher etwas für jemanden, der sein Leben von vornherein durchplant und im wesentlichen dem in Deutschland üblichen Schema folgt. Die verschiedenen Tätigkeiten spielen keine Rolle. Versichert ist IMMER die ZULETZT ausgeübte Tätigkeit und zwar so, wie sie zu gesunden Tagen ausgestaltet war. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nostradamus August 21, 2024 vor 20 Stunden von Rotenstein: Ich bin noch kein Privatier, aber kann passiv aus meinem Vermögen schon jetzt - in meinen Vierzigern - so viel erlösen, dass ich meinen Lebensunterhalt auch ohne Arbeitseinkommen finanzieren könnte. Von daher hat sich das Thema BU bei mir erledigt. Zumindest ist die BU-Versicherung dann weniger wichtig. Sinnvoll kann sie ja trotzdem weiterhin sein. vor 20 Stunden von Rotenstein: Hier muss man wohl individuell abwägen, was die eigene Gesundheit (neigt man etwa zu Psychoproblemen oder Rücken etc.?), die Art der Arbeit (z.B. Büroarbeit vs feinmechanisches Arbeit vs harte körperliche Arbeit) und die eigene Einstellung dazu (wie gross ist der Wille, auch bei Beeinträchtigung einer Arbeit nachzugehen?) Ich befürchte, dass man sich da sehr oft verschätzen wird. Wer von denen, die durch psychische Beschwerden berufsunfähig geworden sind, wird wohl sagen: "Habe ich schon immer so erwartet"... Und dass mit dem Willen, auch mit Beeinträchtigungen arbeiten zu gehen, sagt sich auch leichter, wenn man noch keine Beeinträchtigungen hat und auch gar nicht weiß, welche das (hoffentlich nicht) sein werden. Ich würde meine Zeit im Fall von Beeinträchtigungen doch lieber darauf verwenden, dass diese kleiner werden anstatt irgendwie Geld reinholen zu müssen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Owl August 21, 2024 Wenn man als Privatier genug Rücklagen hat und kein "Business" ist die Versicherung imho wohl unnötig. Gerade wenn man sich solche Dokus hier anschaut, wie im Zweifelsfall getrickst wird. Ich stelle mir das Gespräch mit der Versicherung halt nicht so vielversprechend vor: "ich hatte letztes Jahr 1 mio Buchgewinne und jetzt Depression und bin dazu nicht mehr fähig den Markt dauerhaft zu schlagen. Bitte gebt mir Geld!" "joa... wir melden uns" Realistischer wäre da wohl die Einstufung als Hausmann + sonstige Einkünfte. Da müsste man wohl im Vertrag nochmal das kleingedruckte lesen. https://www.haufe.de/recht/deutsches-anwalt-office-premium/15-private-berufsunfaehigkeitsversicherung-1-berufliche-taetigkeit_idesk_PI17574_HI11217234.html Zitat Allerdings sehen aktuelle AVB häufig auch die private Haushaltsführung als Beruf an, auch wenn kein Entgelt erzielt wird. In anderen Bereichen der Rechtsordnung ist eine Gleichwertigkeit von Familien- und Erwerbsarbeit ebenfalls gegeben. Heute dürfe anerkannt sein, dass auch die dauerhafte Tätigkeit als Hausfrau oder Hausmann als Beruf im Sinn der BUV anzusehen ist. Abzugrenzen hiervon sind allerdings vorübergehende Tätigkeiten im Haushalt wegen Arbeitslosigkeit oder Erziehungsurlaub; hier ist noch immer die vormalige Tätigkeit maßgeblich. Außerdem darf bei einer Haushaltsführung neben einer Erwerbstätigkeit nicht ohne Weiteres zur Beurteilung des Umfangs der Berufsunfähigkeit zusätzlich auch auf diese abgestellt werden. Rz. 22 Geht der Versicherungsnehmer mehreren Tätigkeiten nach, z.B. neben einer angestellten Tätigkeit noch einer selbstständigen oder mehreren angestellten Tätigkeiten, so ist dies unschädlich, sofern diese auf Dauer angelegt sind und maßgeblich zum Gesamteinkommen beitragen. Der "Beruf" ist dann die Gesamtheit der Tätigkeiten Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
slowandsteady August 21, 2024 Natürlich braucht man keine BU, wenn man nicht berufsunfähig wird. Krankenkasse wird auch überbewertet, einfach nicht krank werden (am besten den billigst möglichen PKV Tarif abschließen, spart Geld). Psychisch krank werde ich auch nicht, bin ja ein richtiger Mann, die werden sowas nicht Im Ernst: Es ist jedem selbst überlassen, ob er eine BU abschließen möchte. Ich habe ein mittleres sechsstelliges Vermögen im Depot (keine Immo) und trotzdem noch eine BU für 100+€/Monat, die im Fall der Fälle 2500 pro Monat leisten wird. Bevor ich an der BU spare, spare ich lieber erstmal an Dingen wie Essen gehen, für die aktuell auch 100+/Monat draufgehen (zu zweit ist es mittlerweile ja meist knapp 50€). Die 2500 sind trotzdem nur so hoch, dass es meine Familie langfristig ohne finanzielle Zwänge in einer kleinen Wohnung (sagen wir 15/m2, 80m2, 1200 kalt) weiterleben kann. Hauskauf oder Vermögen aufbauen ist dann erstmal hinfällig, aber meine Frau muss aus finanzieller Not zumindest nicht gleichzeitig Vollzeit schuften, sich um die Kinder kümmern und mich pflegen. (Wenn man dann überhaupt noch eine Frau hat und die nicht lieber mit dem fitten Nachbarn zusammenleben möchte, siehe den spitzen Kommentar von Peter Wolnitza.) Was ich aber weiß: Sollte ich jemals Leistung beantragen wollen, hole ich mir von Anfang an Hilfe von einem Spezialisten, der die entsprechenden Anträge und Nachweise für mich einholt, den Antrag ausfüllt und ggf. Einspruch einlegt, selbst wenn das 1000+€ kosten sollte. Wer erst selbst "beim Antrag rumdoktert" und sich dann wundert, warum die Versicherung (vermutlich zu Recht) ablehnt, der ist einfach selbst schuld. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine August 21, 2024 vor 1 Stunde von slowandsteady: Was ich aber weiß: Sollte ich jemals Leistung beantragen wollen, hole ich mir von Anfang an Hilfe von einem Spezialisten, der die entsprechenden Anträge und Nachweise für mich einholt, den Antrag ausfüllt und ggf. Einspruch einlegt, selbst wenn das 1000+€ kosten sollte. Wer erst selbst "beim Antrag rumdoktert" und sich dann wundert, warum die Versicherung (vermutlich zu Recht) ablehnt, der ist einfach selbst schuld. Im übrigen auch ein riesen Vorteil, weil man in so einer Situation stark angespannt und nur beschränkt leistungsfähig ist. Sich da eine schwierige Aufgabe vom Hals zu schaffen ist alleine deshalb schon sinnvoll. Wenn derjenige das dann auch noch besser kann, weil er/sie die Fallstricke kennt und zugleich die nötige Unterstützung bei Motivation und Terminen liefert, sicher eine gute Idee. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
McScrooge August 22, 2024 Ich gebe zu, dass ich als Selbstständiger in den End-Vierzigern mit BU seit vielen Jahren diese Diskussion mehr als interessant finde. Denn auch ich rechne, wann es denn für die "finanzielle Freiheit" langt und wenn das so ist - dann sollte eine BU nicht mehr benötigt werden. Am 20.8.2024 um 12:59 von Rotenstein: Ich bin noch kein Privatier, aber kann passiv aus meinem Vermögen schon jetzt - in meinen Vierzigern - so viel erlösen, dass ich meinen Lebensunterhalt auch ohne Arbeitseinkommen finanzieren könnte. Von daher hat sich das Thema BU bei mir erledigt. Ich tendiere ebenfalls dazu, keine Versicherung mehr zu mit Beiträgen zu finanzieren, die dann im Ernstfall wahrscheinlich auch noch Probleme macht mit den Leistungen, wenn ich auf ein Arbeitseinkommen eh nicht mehr angewiesen bin, bzw. Arbeit nur noch als Hobby ausübe. Da sollte jeder eben auch sein Sicherheitsgefühl betrachten und mal sauber rechnen. Für meinen Teil behalte ich die BU bis das Privatiersdasein startet. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
StE August 22, 2024 vor 2 Stunden von McScrooge: Für meinen Teil behalte ich die BU bis das Privatiersdasein startet. Handhabe ich genau so. Wer reich genug ist, braucht zwar keine BU (mehr), aber dann spielen ein paar 1000er im Jahr für die Versicherung auch keine Rolle mehr. D.h. haben oder nicht wird optional und vermutlich gar nicht bemerkt in Relation zu den täglichen Portfolio-Schwankungen, die diese Gruppe für gewöhnlich hat. Da gehts plus oder minus 10k oder noch mehr jeden Tag, also an einem Tag ist die BU bezahlt, am anderen nicht. Vielleicht als Metrik nicht verkehrt, einfach mal 1-2 Mio anzusetzen als Depot, um überhaupt darüber nachzudenken. Wer diesen Status noch nicht hat, kann eine BU im Leistungsfall sicher gebrauchen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
MatthiasHelberg September 12, 2024 Hier noch der Hinweis, dass es nicht etwa der Versicherer ist, der festlegt, was der zuletzt ausgeübte Beruf ist. Es liegt am Versicherten, das vorzutragen. Das erfordert viel Weitsicht und birgt einiges an Gestaltungsmöglichkeiten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag