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MM_11100

Vergleich BAV und Rentenversicherung

Empfohlene Beiträge

MM_11100
· bearbeitet von MM_11100

Hallo Zusammen,

 

ich bin seit einiger Zeit „stiller“ Mitleser des Forums. Dabei habe ich schon einige Tipps mitnehmen können. Momentan bin ich gerade dabei zu prüfen ob meine BAV überhaupt noch vorteilhaft ist bzw. ob ich nicht besser eine klassische Rentenversicherung abschließe und diese dann vom Netto bespare. Anstoß der Überlegung war folgendes Video welches zumindest suggeriert, dass letzteres vorteilhafter ist:

 

Nun zu meinem Problem: Ich versuche schon seit einigen Wochen einen Vergleich von BAV und PRV vorzunehmen. Mir ist klar, dass sich die grundsätzlichen Rahmenbedingungen jederzeit ändern können. Allerdings glaube ich, dass mich die „hilfsbereiten Beratern“ der Sparkasse schon wieder über den Tisch gezogen haben.

 

Konkreter bestehender BAV Vertrag:

 

 

SV Sparkassen Versicherungen

 

Monatliche Sparrate: 190 € ohne Dynamik *

 

garantierte monatliche Rente: 390€

Laufzeit (Beginn / Ende): 12/2012 bis 12/2052 (=37 Jahre Laufzeit)

 

*Randnotiz: eigentlich sollte der AG noch 20% zuzahlen, allerdings scheint diese Geld nicht bei der Sparkasse anzukommen (Hierzu besser kein Kommentar….). Fakt ist das alle bisherigen Raten in Höhe von 190€ komplett von meinem Brutto abgezogen worden sind.

 

Nun zu meiner „Überschlägigen Vergleichsrechnung“, falls man das so nennen darf:

 

 

 

BAV (Rate 190€ vom Brutto)

 

+ 390 € (Bruttorente)

 

- 70 € (15,5% Krankenv. + 2,35% Pflegev.)

 

- 78 € (Individueller Steuersatz ca. 20%)

 

- 105 € (Rentenverlust, gesetzliche)

 

= 137 € (Netto)

 

 

 

 

PRV (Rate 100€ vom Netto)

 

 

Bei einer monatlicher Raten von 100€ werden zB. 157€ bei der HUG24 ala Bruttorente garantiert.

 

- 5€ Steuer auf den Ertragsanteil (bei 67 Jahren sind dies 17% welche bei mir mit etwa 20% zu besteuern sind)

 

= 152 € (Netto)

 

 

 

An der Stelle würde ich nun eure Hilfe benötigen:

 

· Darf ich diesen Vergleich in der Art so vornehmen oder ist dieser komplett „daneben“? Mir geht es prinzipiell darum ob ich weiterhin 190€ vom Brutto in die BAV oder besser die 100€ Netto in eine PRV stecke (PRV würde ich dann neu abschließen).

 

· Der Steuersatz in dem Video wird mit 44% angenommen. Dies ist doch sicher nicht korrekt oder? Gemäß der Quelle: https://www.vlh.de/k...d-wie-viel.html müsste man dafür ja 250‘000€ im Rentenalter beziehen.?

 

Kann mir vielleicht jemand bei den Fragen behilflich sein? Ich würde mich auf jeden Fall sehr freuen!

 

Viele Grüße an das Forum

Michael

Rentenverlust_DV.pdf

Tarifrechner Privatrente _ HUK-COBURG Versicherungen.pdf

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tyr
· bearbeitet von tyr

Welche Schritte hast du schon unternommen, um zu klären, warum der Arbeitgeber-Zuschuss nicht bei deinem bAV-Vertrag anzukommen scheint? Hast du das schriftlich von beiden Seiten? Ist der Anspruch auf die 20% irgendwo schriftlich vereinbart?

 

Der AG spart ja auf die bAV-Entgeltumwandlung seinen Teil der Sozialabgaben. Mindestens diesen Teil sollte er dir meiner Meinung nach wieder zum bAV-Beitrag dazu geben, damit du kein Arbeitseinkommen verlierst.

 

Zudem muss die bAV ja mindestens eine niedrigere gesetzliche Rente durch evtl. geringere gezahlte GRV-Beiträge ausgleichen, damit sich das Geschäft für dich lohnt. Daher würde ich an der Stelle alle Register ziehen, damit sich nicht nur der AG über gesparte Sozialbeiträge und der bAV-Vertragspartner über Arbeit und Gebühreneinnahmen freut und du am Ende nur Verlust machst.

 

Der Vergleich mit einer privaten Rentenversicherung in Schicht 3 ist m. E. wenig sinnvoll. Wenn, dann wäre m. E. die zu vergleichende Alternative innerhalb der zweiten Schicht ein Riestervertrag.

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Humunculus
· bearbeitet von Humunculus

Prinzipiell kann man solche Überlegungen anstellen, es sind nur ziemlich viele Parameter drin, die nicht sicher sind, und mit denen man es in die eine oder andere Richtung schön rechnen kann. Was mir sonst noch aufgefallen ist, du scheinst mit einem Durchschnittssteuersatz und nicht mit dem Grenzsteuersatz zu rechnen. Letzteren zahlt man schon ab 50k etwa IN Höhe 40%.

 

Zudem solltest du auch betrachten, wie günstig die Förderungskonstellation jetzt für dich ist. D. H. Wie viel netto dich die 390 brutto kosten. Das hängt insbesondere davon ab, ob du über oder unter den diversen BBG der Sozialversicherung bist.

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polydeikes
Prinzipiell kann man solche Überlegungen anstellen, es sind nur ziemlich viele Parameter drin, die nicht sicher sind, und mit denen man es in die eine oder andere Richtung schön rechnen kann.

 

So isset. Den hab ich mir für 2016 als Standardspruch zurecht gelegt: Sag mir, welche Aussage du hören willst und ich sag dir, wie du deine Milchmädchenrechnung aufbauen musst.

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Covacoro

Die Berechnung ist kompliziert und unterliegt vielen Annahmen zu zukünftigen (Kapitalmarkt-) Renditen der Versicherungen, Steuerregelungen etc.

 

Ein möglicher Rechenweg wird z.B. hier auf Seite 6/7 dargestellt.

Dieses Beispiel ist von einer Pensionskasse, also einem Befürworter der BAV - mal ein Gegengewicht zu den Aussagen im Video.

Tja, und dann mußt Du selbst Annahmen treffen und rechnen.

Covacoro

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MM_11100

Hallo zusammen,

 

erst mal vielen Dank für die vielen Antworten!

 

@tyr:

 

Ich hab das leider erst kurz vor Weihnachten erfahren als ich bei der Sparkasse war (Beratung IndexGarant...auch so ne "tolle" Geschichte). Da haben mir die beiden Herren dann mitgeteilt, dass eben momentan nur die 190€ von mir ankommen. Wo der Rest bleibt konnten die mir natürlich nicht beantworten. In meinem Vertrag ist der Betrag von 190€ festgeschrieben. Gemäß den "Beratern" sollte in der Gehaltsabrechnung ein Abzug von 152€ ersichtlich sein (also nur 80% von den 190€). Dies ist aber nicht so. Ich werde versuchen dies kommende Woche zu klären.

Mit einem Riestervertrag verbinde ich momentan nur die diversen Berichte, dass man >100 Jahre alt werden müsste um sein Kapital ohne Zinsen zurückzubekommen. Daher habe ich mich ehrlich gesagt nicht weiter damit beschäftigt sondern bin direkt bei den PRV gelandet.

 

@Humunculus

Also ich hab einfach mal den Rechner hier verwendet: https://www.test.de/...ung-1231254-0/. Wenn ich von der jetzigen Prognosen ausgehe sollte die Steuerlast ca 20% betragen.

Die 390€ Bruttorente kosten mich derzeit 190€ vom Bruttogehalt (entspricht etwa 100€ netto). Die BBG der Kranken- und Pflegeversicherung werden überschritten, die der Rentenversicherung nicht. Hier habe ich mich auch schon gefragt ob dann die BAV überhaupt noch günstig ist. Schließlich würde ich jetzt die 190€ ohne Abzüge von Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträgen erhalten. Bei der späteren Rentenzahlung muss ich diese aber entrichten...

 

@Covacoro

Vielen Dank für den Link. Ich werde mir den Artikel mal genauer ansehen. Auf die schnelle hab ich nur gesehen, dass sich die Berechnung eine BU einschließt. Muss ich mir aber noch genauer ansehen.

 

 

Viele Grüße

Sozialversicherung 2016 - Neue Beitragsbemessungsgrenzen geplant - Meldung - Stiftung Warentest.pdf

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hansetrader

 

Mit einem Riestervertrag verbinde ich momentan nur die diversen Berichte, dass man >100 Jahre alt werden müsste um sein Kapital ohne Zinsen zurückzubekommen. Daher habe ich mich ehrlich gesagt nicht weiter damit beschäftigt sondern bin direkt bei den PRV gelandet.

 

 

Riester ist ja leider teilweise sehr verpönt beim hiesigen Volk whistling.gif Die Aussage, dass sich Riester aufgrund der in der Kalkulation der Versicherung zugrunde gelegten Lebenserwartung (Sterbetabelle) erst >100 Jahre (de facto liegt der Wert eher im Bereich der 90er) "lohnt" trifft nicht nur auf Riester Produkte zu, sondern auf alle neu abgeschlossenen Rentenversicherungen. Die spezifische Steuerkonstellation einer PRV, BAV oder Riester verschiebt die persönliche Rendite dann noch in die eine oder andere Richtung. Kurzum: Wenn dich dein Argument von Riester abhält, sollte es dich erst auch von der BAV abhalten. Zu mindestens dann wenn du eine monatliche Rente möchtest.

 

 

 

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polydeikes

*schmunzel*

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MM_11100
· bearbeitet von MM_11100

Hallo hanserader,

 

auf die Gefahr hin, dass ich jetzt eine falsche Aussage treffe: Bei einer PRV habe ich zumindest das Kapitalwahlrecht. Somit sollte ich ja das eingezahlte Kapital zzgl. möglicher Überschüsse zurückerhalten. Keine Ahnung ob es dies auch beim Riester gibt.

 

Vor ungefähr 6 Jahren wurde mir solch ein Riester-Vertrag auch angeboten. Zu der Zeit sind dann allerdings auch dieverse Berechnung u.a. von der Wirtschaftswoche erstellt worden. Mmn kann man diese Zeitschrift schon als seriös einstufen.

 

Viele Grüße

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hansetrader

Hallo MM_11100,

 

das Kapitalwahlrecht ist auf dem ersten Blick tatsächlich ein Nachteil von Riester. Aber auch hier hast du die Möglichkeit entweder förderunschädlich 30% deines angesparten Kapitals auf einmal zu entnehmen und die restlichen 70% verrenten zu lassen ODER du löst den Vertrag förderschädlich auf, musst aber erhaltene Steuerrückerstattungen und Zulagen zurück zahlen. Letzeres hört sich schlimmer an als es ist, denn du darfst die erwirtschaftete Mehrrendite die durch die Förderung erwirtschaftet wurden behalten. D.h. du fährst hier je nach Förderkonstellation und Ausgangssituation sogar besser als mit einer PRV.

 

Meiner Erinnerung nach haben nahezu alle Medien eine zeitlang gegen Riester geplästert. Teilweise nicht zu unrecht, weil es echt sch*** Verträge gab und gibt. Beispielsweise ist Riester gänzlich ungeeignet als Fondspolice. Aber mit dem richtigen Vertrag (klassisch, guter und günstiger Versicherer) sehe ich Riester klar vor der PRV.

 

Beste Grüße

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