Philipp_ Dezember 30, 2015 Hallo, welche langfristige Rendite kann man für den "sicheren" Depotteil ansetzen, also für den Teil, der aus europäischen Staatsanleihen besteht? Die Rendite des Aktienteils läßt sich abschätzen, weil die Indices schon lange berechnet werden. Der MSCI-World wird z.b. seit 1970 berechnet. Für die Indices der Anleihen-ETFs habe ich nichts vergleichbares gefunden. Das älteste Anleihen ETF, das ich gefunden habe, ist der Lyxor UCITS ETF SICAV (FR) - EuroMTS All-Maturity, FR0010028860. Das wurde Ende 2003 aufgelegt. Excel wirft mir eine durchschnittliche Jahresrendite von knapp 4,7% aus. Das scheint mir nicht besonders repräsentativ für eine langfristige Rendite zu sein... Comstage gibt momentan für den ETF500 eine Rendite von 0,72% an. Was kann man sinnvollerweise ansetzen für die langfristige, durchschnittliche Rendite? Danke, Philipp Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Rubberduck Dezember 30, 2015 · bearbeitet Dezember 30, 2015 von Rubberduck S. 45 Grafik unten: http://books.google....olbonds&f=false Die Hochzinsphase seit den 60er Jahren ist möglicherweise atypisch. Niedrigzinsphasen können sehr lange bestehen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
odensee Dezember 30, 2015 · bearbeitet Dezember 30, 2015 von odensee Hallo, welche langfristige Rendite kann man für den "sicheren" Depotteil ansetzen, also für den Teil, der aus europäischen Staatsanleihen besteht? Die Rendite des Aktienteils läßt sich abschätzen, weil die Indices schon lange berechnet werden. Der MSCI-World wird z.b. seit 1970 berechnet. Für die Indices der Anleihen-ETFs habe ich nichts vergleichbares gefunden. Das älteste Anleihen ETF, das ich gefunden habe, ist der Lyxor UCITS ETF SICAV (FR) - EuroMTS All-Maturity, FR0010028860. Das wurde Ende 2003 aufgelegt. Excel wirft mir eine durchschnittliche Jahresrendite von knapp 4,7% aus. Das scheint mir nicht besonders repräsentativ für eine langfristige Rendite zu sein... Comstage gibt momentan für den ETF500 eine Rendite von 0,72% an. Was kann man sinnvollerweise ansetzen für die langfristige, durchschnittliche Rendite? Danke, Philipp Der Lyxor hat seit Jahresanfang auch nur noch 1,42% geschafft und laut aktuellem Monatsbericht liegt die Rendite bei 1,06%. Schau dir mal den Langzeitchart dieses Fonds an und überlege, warum der in den letzten Jahren so gestiegen ist, und überlege, was passiert wenn (a) die Zinsen sicherer Staatsanleihen weiter um 0 herum pendeln oder (b) die Zinsen wieder sinken. Schlechte Zeiten für Staatsanleihen-Fonds. Ich halte jede langfristige Vorhersage (nicht nur) hier für ziemlich sinnlos. Mit Festgeld kannst du auf 10 Jahre 2% holen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Philipp_ Dezember 30, 2015 Schlechte Zeiten für Staatsanleihen-Fonds. Ich halte jede langfristige Vorhersage (nicht nur) hier für ziemlich sinnlos. Mit Festgeld kannst du auf 10 Jahre 2% holen. Natürlich ist eine langfristige Vorhersage sinnlos. Aber beim MSCI-World kann ich mir wenigstens die Rendite der letzten 45 Jahre ausrechnen. Sowas hätte ich für Anleihen gesucht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
odensee Dezember 30, 2015 Natürlich ist eine langfristige Vorhersage sinnlos. Aber beim MSCI-World kann ich mir wenigstens die Rendite der letzten 45 Jahre ausrechnen. Sowas hätte ich für Anleihen gesucht. Zumindest für deutsche Staatsanleihen gibt es den REXP seit Ende der 60er. Ob der dir aufgrund aktuell extrem niedriger Zinsen viel hilft weiß ich nicht. Aber vielleicht liest otto03 hier ja mit. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
xfklu Dezember 30, 2015 Zumindest für deutsche Staatsanleihen gibt es den REXP seit Ende der 60er. Hier kann man die Zahlen runterladen: http://www.bundesban...d=www_s140_mb05 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Yoko Dezember 30, 2015 Ich würde mit 0-2% (Brutto vor Steuern und Inflation) rechnen. Niedrigzinsphasen haben oft recht lange angedauert (>10 Jahre), bei der aktuellen sehe ich da keinen großen Unterschied. Es existiert schlicht zuviel Kapital in unserer globalen Welt, so dass das Anlegen von diesem immer schwieriger wird. Es will praktisch keiner mit Bonität mehr dein Geld leihen, das Angebot ist für die Nachfrage viel zu groß. Das sich dies bald ändern wird sehe ich nicht kommen, siehe z.B. die Geldpolitik der EZB, die immer mehr Geld in dem Markt pumpt. Ich vermute das zukünftig die Inflation zuschlagen wird, um die Staatshaushalte zu entschulden, ohne dass sichere Anleihen diese Inflationen kompensieren werden können. Ich gehe also eher von einer negativen Realrendite für den sicheren Depotanteil aus. Weiter Faktor ist die weitere Technologisierung und Automatisierung unserer Wirtschaft. Die westliche Wirtschaft wird über die nächsten Jahrzehnte nicht mehr so stark wachsen, stattdessen geht das Rennen eher um Effizienzsteigerungen, d.h. Dienste zu immer geringeren Kosten anzubieten. Schau dir z.B. Amazon an, diese arbeiten stark an dem voll-automatisierten Lager. Irgendwann wirst du auf Amazon ein Produkt bestellen, ein Roboter wird es aus den Regalen holen, verpacken und an dich per Post senden. Dieses Packet wird dann im voll-automatisierten Truck zur nächsten Packetstation gebracht, wo du es dir dann abholen kannst. Die Prozesskosten sind hier gering, man aber hat ist eine starke Risikokomponente. Wird man es schaffen, den Robotor zu entwickeln der die Gegenstände aus den Regalen holt und sicher verpackt? Das traditionelle Kreditgeschäft hat in dem Fall ausgesorgt, gefragt ist entsprechendes Risikokapital. Ich selbst bin in der IT tätig und verdiene durch vollkommen automatisierte Prozesse mein Geld. Betrag den ich mir traditionell leihen musste bzw. konnte? 0 Euro. Stattdessen hätte ich eher Risikokapital benötigt, man hat viel Aufwand solche Systeme zu erstellen, man muss entsprechend gute Entwickler und Ingenieure beschäftigen, und man weiß nie ob das System je wirklich wirtschaftlich laufen wird. Man kann damit entweder Millionen verdienen oder eben gar nichts. Das traditionelle Kreditgeschäft, welches auf die sichere Rückzahlung des Einsatzes mit kleinem Gewinn bedacht ist, passt zu dieser Realität nicht mehr. Beim Risikokapital verliert man dagegen in 90% sein Investment, bei 5 kommt man mit einer schwarzen Null raus, bei 4 macht man einen kleinen Gewinn und bei einem Investment holt man den 100, 1000, oder gar 10.000 Einsatz raus, weil dies das neue Facebook geworden ist. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Kolle Dezember 30, 2015 Wenn dir die Zeit ab 1991 reicht, schaue dir mal den REX Performane Index an. Mein Lieblingsindex weil er( bei positiven Zinsen ) langfristig immer steigt. Der Deutsche Rentenindex, kurz REX, ist ein Performance-Index, der die Wertentwicklung von Anleihen misst. Hierbei wird die Performance deutscher Staatsanleihen ermittelt. Die Performance gibt dabei den Anlageerfolg wider. Berechnet wird der REX aus 30 Anleihen mit ganzjährigen Laufzeiten von einem Jahr bis zehn Jahren. Zudem stehen hierbei drei Kupontypen von 6 Prozent, 7,5 Prozent und 9 Prozent zur Auswahl. Die Anleihen sind nach ihrem Marktanteil gewichtet. Der REX wird seit 1991 täglich von der Deutschen Börse veröffentlicht. Er spiegelt den Markt der Staatspapiere am deutschen Rentenmarkt wider. Dabei werden alle Anleihen, Obligationen und Schatzanweisungen der Bundesrepublik Deutschland, des Fonds deutscher Einheit und der Treuhandanstalt mit fester Verzinsung berücksichtigt. Im REX ändern sich die Restlaufzeiten der einzelnen Anleihen, im Gegensatz zu einem Performanceindex, nicht. Ein Anstieg des REX bedeutet, dass die Kurse auf dem Rentenmarkt steigen und die Renditen beziehungsweise Zinsen fallen. Seit Beginn hat er jährlich 6,72 % zugelegt und das mit AAA-Papieren ! Nutzt aber nur zum Studium, weil die Zeiten hoher Verzinsung der Vergangenheit angehören. Damals gab es noch Inflation und Wachstum. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag