Riester Anbieterwechsel 6 Jahre nach Vertragsabschluss

[NiklasK]

Hallo Leute,

 

Ich bin 27 Jahre alt und berufstätig.

Mir wurde vorgeschlagen, meinen Riestervertrag zu wechseln. Ich kenne mich da leider kaum und habe mich da mal grob eingelesen.

 

 

Momentan habe ich meine Riester bei der Debeka. Abgeschlossen mit (scheinbar noch guten) 3,40 % Verzinsung und 2,25 % Garantiezins.

Empfohlen wird mir eine Kündigung der jetztigen Riester und Übertragung des Guthabens zur Riester bei der Aachen Münchener. Fondsgebunden da ich jung bin und man so langfristig wohl von ~4 - 6 % Verzinsung ausgeht - Konditionen wären da dann 1,25 % Garantiezins, kostenlose Anpassung jederzeit zwischen klassischem und fondsgebundenen Guthaben, Garantie auf Rückzahlung iHv. mindestens der eingezahlten Beträge.

 

Grundsätzlich hört sich für mich als Laie die fondsgebundene Variante mit "wahrscheinlich mind. 4-6 %" Verzinsung nach einem guten/besseren Angebot an.

Ich habe gelesen, dass man für einen Riestervertrag an sich wohl ziemlich viele Gebühren zahlt, die größtenteils in den ersten 5 Jahren anfallen und bezahlt werden (so steht es auch halbwegs verschlüsselt in meinen Debeka Unterlagen).

 

Wenn ich jetzt also meinen Anbieter wechsle, fange ich erneut an die hohen Gebühren abzubezahlen - sehe ich das richtig?

Lohnt es sich eurer Meinung nach zu wechseln? Mein Debeka Ansprechpartner hat mir natürlich abgeraten von einem Wechsel und gesagt, dass es ein super schlechtes Geschäft für mich wäre zu wechseln sowie jede Menge Tests vorgelegt, in denen die Debeka bezgl. Riester auf Platz 1 ist. Leider bringt mir das nicht allzu viel wenn ich per Suchanfrage bei Google auf ähnliche Ergebnisse für die Aachen Münchener bekomme. Ins Grübeln bin ich dadurch aber jetzt trotzdem gekommen.

 

Wär super, wenn ihr mir einen Denkanstoß geben könntet.

Mit freundlichen Grüßen,

N. K.

[Matthes2010]

Hallo,

 

du solltest erstmal schauen ob Riester sich für dich überhaupt lohnt. (siehe dazu und zum Thema Riester generell: https://www.wertpapier-forum.de/topic/35416-riester-rente-tipps-und-tricks/)

Dannach erfolgt erst die Suche nach dem richtigen Produkt.

Abschlusskosten werden meist innerhalb der ersten 5 Jahre bezahlt und du würdest bei einem Wechsel wieder neue Kosten bezahlen müssen.

Bei einer Fonds-Rente garantiert dir niemand die 4-6 %. Generell ist eine Fonds-Rente eher teurer und irgendwie muss der Anbieter die Garantie der Beiträge auch gewährleisten. Der Anteil der in Fonds steckt dürfte daher eher gering sein.

Ein Wechsel lohnt meiner Meinung nach nicht.

[Gerald1502]

Wär super, wenn ihr mir einen Denkanstoß geben könntet.

Hallo Niklas,

 

als erstes einmal herzlich Willkommen im WPF.

 

Matthes2010 hat dir schon eine guten Link gegeben, wo du dich intensiv einlesen kannst.

 

Bei der DVAG und ihren Vermögensberatern ist es so, das diese nur bei Neugeschäft Geld verdienen. Es ist immer leicht zu sagen, dass man den Vertrag wechseln soll. Dies wird auch Umdeckung genannt.

Des Weiteren kommt hinzu, das dir sicher keinerlei Nachteile erwähnt wurden, die mit einem Tarif/Vertragswechsel verbunden sind. Ein paar Nachteile hast Du ja selber schon erkannt.

 

Die Vor- und Nachteile sind hier aufgelistet. Altvertrag vs. Neuvertrag / Vor- und Nachteile aus "Alt" mach "Neu" / private Rentenversicherung, Lebensversicherung, Riester- Rentenversicherung Eine Kostenauflistung gibt es hier. Kostenauflistung Die Abschlusskosten die da angegeben sind, sind höher, als bei Verträgen, die ab dem 01.01.2015 abgeschlossen wurden, da es eine Absenkung des Höchstzillmersatzes zu diesem Stichtag gab und die Abschlusskosten somit niedriger sind. Gilt für Neuverträge.

 

Viel Spaß beim Lesen.

[polydeikes]

Der Wechsel von einem Debekaaltvertrag in eine AM-Pseudofondspolice ist nur in Folge Kopf > Natursteinmauer denkbar. Ein Vermittler mit diesem Ansatz gehört moralisch in den Knast aber nicht in die Versicherungsvermittlung.

[NiklasK]

Danke für eure Antworten und die Links, die werde ich mir angucken!

Wechseln werde ich so erstmal nicht voreilig und wenn suche ich mir was passendes.

 

Verstehen möchte ich das aber trotzdem gerne.

1) Bezüglich der Gebühren:

Bisher habe ich nur einen Mindestbetrag in die Riester eingezahlt (bis ich darauf aufmerksam gemacht wurde und jetzt- nicht rückwirkend- einen an mein Einkommen angepassten Betrag bezahle).

Somit habe ich also die Gebühren nur anteilig für diesen Mindestbetrag schon abbezahlt. Ich würde also jetzt die nächsten Jahre von meinem ab jetzt höheren (angepassten) monatlichen Beitrag erstmal weiter Gebühren zahlen bis die auch wirklich in voller Höhe ausgeglichen sind. Oder wie läuft das ab? So denke ich mir das zumindest. So wären zumindest meine Bedenken bezüglich der Gebühren weg.

 

Das ist ja dann eigentlich ein wichtiger Punkt wenn es bei mir um einen Anbieterwechsel geht den ich blöderweise beim Erstellen des Threads vergessen habe zu erwähnen.

 

2) Was bedeutet in dem Zusammenhang "Pseudofondspolice"?

 

mit freundlichen Grüßen

 

 

[polydeikes]

Vielleicht liest du dich mal zum Thema DVAG ein, das Forum bietet genügend Infos dazu.

 

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Eine Pseudofondspolice ist es, weil das Produkt alle Nachteile einer Fondspolice vereint, ohne einen einzigen Vorteil dieser Produktvariante zu bieten.

 

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Ob nun eine klassische Riester Rentenversicherung per se immer das richtige Riesterprodukt ist, ganz andere Frage. Unter den rein klassischen Riesterrentenversicherungen gehört die Debeka jedoch zu den fairsten Angeboten, wenn auch nicht zwangsläufig je nach indiv. Situation das attraktivste / günstigste / flexibelste Angebot. Das AMV Produkt ist innerhalb der Produktgruppe Fondspolicen ebenfalls Spitzenreiter, aber vom falschen Ende der Tabelle aus.

 

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Alles darüber hinaus ist verschwendete Lebenszeit.