rajuneon Dezember 14, 2015 Servus zusammen, Ich habe mal eine Frage zu den Begrifflichkeiten der verschiedenen Index-Nachbildungen. Mittels der Suchfunktion habe ich leider nichts finden können, auch Google hilft mir momentan nicht weiter: Bei meiner Recherche im deutschsprachigen Web wird der Begriff "Indexfond" synonym mit dem Begriff "ETF" verwandt. Als Begriff für ein ähnliches, aber doch anderes Produkt habe ich nur "Indexzertifikate" gefunden. Im englischsprachigen Web (z.B. HIER) wird unterschieden zwischen "ETF" und "index funds". Sind diese "index funds" das, was hierzulande als "Indexzertifikate" bezeichnet wird oder noch ein weiteres Produkt? Vielen Dank im Voraus und mit freundlichen Grüßen, rajuneon Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
kafkaesk93 Dezember 14, 2015 · bearbeitet Dezember 14, 2015 von kafkaesk93 Hallo rajuneon! Indexfonds sind nicht Indexzertifikate! ETFs sind börsengehandelte Fonds welche einen Index abbilden. Indexfonds sind „normal“ Fonds welche einen Index abbilden. Indexzertifikate sind Inhaberschuldverschreibungen von Banken. Gruß kafkaesk93 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
odensee Dezember 14, 2015 ETFs sind börsengehandelte Fonds welche einen Index abbilden. Stimmt der unterstrichene Satzteil wirklich? ETF heißt ja erstmal nur, dass der Fonds an der Börse gehandelt wird und nicht über die KAG erhältlich ist. Dass die meisten ETFs eine Index abbilden, glaube ich gerne. Aber gibt es auch ETFs, die aktiv gemanaged werden oder sonstwie ihre ZUsammensetzung finden, ohne einen Index nachzubilden? Ist aber (für mich) eine eher akademische Frage... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
rajuneon Dezember 14, 2015 ETFs sind börsengehandelte Fonds welche einen Index abbilden. Stimmt der unterstrichene Satzteil wirklich? ETF heißt ja erstmal nur, dass der Fonds an der Börse gehandelt wird und nicht über die KAG erhältlich ist. Dass die meisten ETFs eine Index abbilden, glaube ich gerne. Aber gibt es auch ETFs, die aktiv gemanaged werden oder sonstwie ihre ZUsammensetzung finden, ohne einen Index nachzubilden? Ist aber (für mich) eine eher akademische Frage... Da hast du natürlich recht... ETF bilden m. W. Nicht zwangsläufig Indizes nach,sondern sind nur handelbare Fonds. Das war von mir ungenau definiert. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
kafkaesk93 Dezember 14, 2015 · bearbeitet Dezember 14, 2015 von kafkaesk93 ETFs sind börsengehandelte Fonds welche einen Index abbilden. Stimmt der unterstrichene Satzteil wirklich? ETF heißt ja erstmal nur, dass der Fonds an der Börse gehandelt wird und nicht über die KAG erhältlich ist. Dass die meisten ETFs eine Index abbilden, glaube ich gerne. Aber gibt es auch ETFs, die aktiv gemanaged werden oder sonstwie ihre ZUsammensetzung finden, ohne einen Index nachzubilden? Ist aber (für mich) eine eher akademische Frage... Hi odensee! Du hast natürlich recht! Es gibt bei Xetra 12 aktive ETFs. Ichpersönlich verstehe allerdings nicht wieso man einen aktiven ETFkaufen sollte, als Tradinginstrument Unsinn, für passivisten auch. Gruß kafkaesk93 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
rajuneon Dezember 15, 2015 · bearbeitet Dezember 15, 2015 von rajuneon Vielen Dank für die schnellen Antworten! Es ist aber auch wirklich verwirrend. Googled man nach Indexfonds, findet man beinahe ausschließlich Einträge bzgl. ETFs. Wieso findet man denn so wenig zu "klassischen" Indexfonds? Zumal die beiden ja doch recht unterschiedlich sind Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Joseph Conrad Dezember 15, 2015 Vielen Dank für die schnellen Antworten! Es ist aber auch wirklich verwirrend. Googled man nach Indexfonds, findet man beinahe ausschließlich Einträge bzgl. ETFs. Wieso findet man denn so wenig zu "klassischen" Indexfonds? Zumal die beiden ja doch recht unterschiedlich sind Die klassischen Indexfonds stammen meist aus den USA. Wie etwa die Vanguard Funds. Leider haben die nicht den deutschen Kleinanleger im Blick. Sie waren bis vor kurzem gar nicht in Deutschland erhältlich und sind wohl auch jetzt noch steuerlich sehr aufwändig. Ich halte viel von diesen Fonds und würde mich sehr freuen wenn sie hier einfach und steuerfreundlich zu besparen wären. Gruß Joseph Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
rajuneon Dezember 15, 2015 · bearbeitet Dezember 15, 2015 von rajuneon Vielen Dank für die schnellen Antworten! Es ist aber auch wirklich verwirrend. Googled man nach Indexfonds, findet man beinahe ausschließlich Einträge bzgl. ETFs. Wieso findet man denn so wenig zu "klassischen" Indexfonds? Zumal die beiden ja doch recht unterschiedlich sind Die klassischen Indexfonds stammen meist aus den USA. Wie etwa die Vanguard Funds. Leider haben die nicht den deutschen Kleinanleger im Blick. Sie waren bis vor kurzem gar nicht in Deutschland erhältlich und sind wohl auch jetzt noch steuerlich sehr aufwändig. Ich halte viel von diesen Fonds und würde mich sehr freuen wenn sie hier einfach und steuerfreundlich zu besparen wären. Gruß Joseph Alles klar, vielen Dank. Wo lassen sich denn dann weitere Informationen bzgl. Indexfonds auftreiben, v.A. auch solchen, die deutsche Indizes abbilden? Die vorwiegend amerikanischen Websites beziehen sich dementsprechend auch recht ausschließlich auf die Vanguard-Fonds etc. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Raccoon Dezember 15, 2015 · bearbeitet Dezember 15, 2015 von Raccoon Indexfonds sind i.d.R. teurer als ein ETF auf den gleichen Index. Hier kannst du mal danach suchen (Liste muß nicht vollständig sein), einfach unter Fondstyp "Indexfonds" auswählen. Im Reiter ETF kannst du dann durch die Spalte "ETF" die Fonds sortieren (ETF ja/nein), sind dann noch so um die 50 die übrig bleiben. Als ich vor Jahren mal geschrieben hatte, daß ETF nicht zwangsläufig einen Index abbilden gab's hier einen riesen Aufschrei, scheinbar hat es sich aber mittlerweile rumgesprochen, daß es auch aktive ETFs gibt. Das ETFs handelbar sind ist aber keineswegs der einzige Unterschied zu klassischen Investmentfonds, die man ja (mittlerweile) auch an der Börse handeln kann. Zu nennen wäre hier z.B. der Creation-Redemption Prozess. Bei den Indexzertifikaten muß man übrigens aufpassen, da gibt es schonmal welche die einen hausgemachten Index abbilden. Ein Schelm wer Böses dabei denkt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
kafkaesk93 Dezember 15, 2015 · bearbeitet Dezember 15, 2015 von kafkaesk93 Bei den Indexzertifikaten muß man übrigens aufpassen, da gibt es schonmal welche die einen hausgemachten Index abbilden. Ein Schelm wer Böses dabei denkt. WisdomTree ETFs bilden auch hauseigene Indizes ab, dieses vorgehen scheint es nicht nur in der Zertifikatewelt zu geben. Wo siehst du die gefahren, wenn der Index und das entsprechende Zertifikat/ der ETF von der gleichen Firma kommen? Gruß kafkaesk93 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Hasenhirn Dezember 16, 2015 Wo lassen sich denn dann weitere Informationen bzgl. Indexfonds auftreiben, v.A. auch solchen, die deutsche Indizes abbilden? Über die Jahre wurden Nicht-ETF-Indexfonds immer mal wieder im WPF diskutiert und gesammelt — und dann wieder vergessen. Hier bei Chemstudent könnte man mal anfangen nachzuforschen, welche davon es heute noch gibt... Grüße, H. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Shoshin Dezember 16, 2015 Das ETFs handelbar sind ist aber keineswegs der einzige Unterschied zu klassischen Investmentfonds, die man ja (mittlerweile) auch an der Börse handeln kann. Zu nennen wäre hier z.B. der Creation-Redemption Prozess. Wie Unterscheidet sich der Prozess, bzw wo kann ich genauere Informationen dazu finden? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
otto03 Dezember 16, 2015 Das ETFs handelbar sind ist aber keineswegs der einzige Unterschied zu klassischen Investmentfonds, die man ja (mittlerweile) auch an der Börse handeln kann. Zu nennen wäre hier z.B. der Creation-Redemption Prozess. Wie Unterscheidet sich der Prozess, bzw wo kann ich genauere Informationen dazu finden? 1. Platz in einer Suchmaschine "Creation Redemption" (36 Mio Treffer) http://www.etf.com/etf-education-center/7540-what-is-the-etf-creationredemption-mechanism.html Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Raccoon Dezember 16, 2015 Wo siehst du die gefahren, wenn der Index und das entsprechende Zertifikat/ der ETF von der gleichen Firma kommen? Die Firma bestimmt die Gebühren und den Kurs durch ihre eigene Berechnung. Von den Kosten sieht man Kursverlauf des Zertifikats nix, weil sie im Index selbst eingepreist sind und es keinen Vergleich gibt. Im Prinzip kann die Firma somit den Index beliebig zu ihren Gunsten manipulieren. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schildkröte Dezember 17, 2015 Also mir käme nur ein VOLL REPLIZIERENDER ETF ins Haus. Mit synthetischen SWAP-basierten ETFs kann man mich jagen. Jetzt werdet Ihr mir bestimmt erklären, dass SWAPs völlig ungefährlich sind und dass ein SWAP-Partner maximal 10% ausmachen darf. Tja, dumm nur, wenn während einer Krise gleich mehrere SWAP-Partner ausfallen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Larry.Livingston Dezember 17, 2015 Unglücklich wäre es auch wenn in der Krise der Wertpapierleihekontrahent ausfällt und die WPs nicht mehr zurückliefern kann. Hierbei handelt es sich aber auch nur um die zwei Seiten der gleichen Münze. Beides wird abgesichert, sowohl Swap OTC Risiko, als auch WP Leihe Counterpartyrisk. Was nun? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Commercator Dezember 17, 2015 Replizierend und synthetisch haben beide ihre Risiken, wie oben angemerkt. Beide Risiken werden als scheinbar sicher dargestellt. Die Realität aber werden wir nur im akuten Krisenfall wirklich herausfinden. Ob es wohl in absehbarer Zeit dazu kommen wird? :- Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
kafkaesk93 Dezember 17, 2015 · bearbeitet Dezember 17, 2015 von kafkaesk93 Wo siehst du die gefahren, wenn der Index und das entsprechende Zertifikat/ der ETF von der gleichen Firma kommen? Die Firma bestimmt die Gebühren und den Kurs durch ihre eigene Berechnung. Von den Kosten sieht man Kursverlauf des Zertifikats nix, weil sie im Index selbst eingepreist sind und es keinen Vergleich gibt. Im Prinzip kann die Firma somit den Index beliebig zu ihren Gunsten manipulieren. Ja,dieses Transparenzproblem klingt einleuchtend... Also mir käme nur ein VOLL REPLIZIERENDER ETF ins Haus. Mit synthetischen SWAP-basierten ETFs kann man mich jagen. Jetzt werdet Ihr mir bestimmt erklären, dass SWAPs völlig ungefährlich sind und dass ein SWAP-Partner maximal 10% ausmachen darf. Tja, dumm nur, wenn während einer Krise gleich mehrere SWAP-Partner ausfallen. Swap und Wertpapierleihe sind aber nicht nur eine Sache von ETFs, sondern betreffen genauso aktive Fonds. Der große unterschied ist die Transparenz mit welcher sich die ETF-Industrie zu wehr setzt (Leihexposure veröffentlichen/Swapsicherheiten veröffentlichen/Übersicherung usw). Dadurch entsteht dann schon mal der Eindruck Derivate und Wertpapierleihe währen ETF spezifische Risiken. Gruß kafkaesk93 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schildkröte Dezember 17, 2015 Also einfach selbst (annähernd) einen Index mit dessen Schwergewichten nachbilden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Larry.Livingston Dezember 17, 2015 Die Realität aber werden wir nur im akuten Krisenfall wirklich herausfinden. Ob es wohl in absehbarer Zeit dazu kommen wird? :- Habe die Lehmankernschmelze über WPLeihe miterlebt. War kein Problem die Sicherheiten zu verwerten, die verliehenen und nicht zurückgelieferten WPs zu kaufen und den Kunden gutzuschreiben. Da sowohl Swaps als auch Leihen idR erstklassig besichert sind (AA/AAA Govies oder Cash) wird es nur bei einem kompletten Supergau (zB Richtung Zombieapokalypse oder Alieninvasion) Probleme geben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schildkröte Dezember 17, 2015 Während der Krise kamen recht viele Papiere mit AAA unter die Räder. Aber ich gönne es jedem, wenn er ruhig schlafen kann. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag