mon. Rente in einer baV aus Endvermögen berechnen

[Martono13]

Hallo zusammen,

 

ich mache mir derzeit Gedanken um eine betriebliche Altersvorsorge in Form einer Entgeltumwandlung. Während der Anwartschaftsphase spare ich ja Geld, dass in eine wertgleiche Anwartschaft z.B. bei einer Direktversicherung umgewandelt wird.

 

Diese wertgleiche Anwartschaft kann dann in der Rentenphase entweder als Einmalzahlung oder laufende Rente ausgezahlt werden. Die Einmalzahlung entspricht ja vereinfacht gesagt dem angesparten Betrag.

 

Im Grunde würde ich nun mit 30 anfangen zu sparen und mit 67 in Rente gehen und dabei jedes Jahr 2000€ in der bAV ansparen. Es würde sich dann ca. eine Anwartschaft in Höhe von 48.263 (gantiert) und 69.159 (überschuss(3%)) ergeben. Habe hier einfach das Endvermögen bestimmt.

 

 

Meine Frage ist nun, wie ich aufgrund der berechneten Anwartschaft (mit Garantiezins und Überschussbeteiligung) eine monatliche Rente berechnen kann???

Kann mir da einer helfen wie ich das selbst berechnen kann?

[farbfarbrik]

Das hängt wahrscheinlich vom Rentenfaktor ab, den der Versicherer zu Rentenbeginn festlegt, solange du keinen garantierten Rentenfaktor im Vertrag hast.

 

Für eine grobe Überschlagung(!) würde ich einfach mal 35 annehmen, also 35€ pro 10.000€ Kapital, das würde dann eine monatlich garantierte Rente von ca. 170€ bedeuten.

[polydeikes]

Mit 30 bekommst nach normalen Sterbetafeln nirgendwo mehr einen Rentenfaktor von 35, das entspricht ca. einem Rechnungszins von 2,25 %, den gab es letztmals 2011. Ansonsten soweit richtig. Bei fondsgebundenen Lösungen gibt es garantierte Rentenfaktoren (die mehr oder weniger garantiert sind, je nach Bedingungen), bei klassischen Lösungen werden garantierte Renten angegeben.

 

Grds. ist gemeint, was kommt je 10.000 Euro Vertragsguthaben an monatlicher Rente raus aus der Kiste.

 

Je nach Durchführungsweg kann es bei bAV aber auch schlichtweg keinerlei garantierte Rentenzusage im konventionellen Sinne geben.

[tyr]

Man kann viel rechnen. Ich stelle mal die Frage, ob es sinnvoll ist, über einen Zeitraum von 37 Jahren Annahmen anzustellen.

 

Beispiele für unsichere Variablen, die sich in 37 Jahren ändern können:

- Inflation: nehmen wir einmal an, nach Abzügen (z. B. Kranken- und Pflegeversicherung und Steuern) bleiben 100 Euro Netto-Betriebsrente in 37 Jahren übrig. bei 1% mittlerer jährlicher Inflation entsprechen 100 Euro in 37 Jahren dann 67 Euro heutiger Kaufkraft. Bei 2% Inflation bleiben noch 48 Euro heutiger Kaufkraft übrig. Selber rechnen: http://www.zinsen-berechnen.de/inflationsrechner.php

- gesetzliche Abgaben und Steuern: in 37 Jahren werden noch viele Politiker die gesetzlichen Rahmenbedingungen verändern, zum Beispiel wurde 2004 per Gesetz rückwirkend für Betriebsrenten die Pflicht zur Zahlung von Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträgen aus Betriebsrenten eingeführt: https://de.wikipedia.org/wiki/Betriebliche_Altersversorgung#Sicht_des_Arbeitnehmers

- vielleicht zahlt man als Arbeitgeber auch gar nicht 37 Jahre lang in einen bAV-Vertrag ein, sondern macht sich z. B. in ein paar Jahren selbständig, oder wechselt den AG, der den bisherigen bAV-Vertrag nicht weiterführt (führen kann)

- es besteht eine gewisse Chance, gar nicht 67 Jahre alt zu werden. nach der aktuellen Sterbetafel https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesellschaftStaat/Bevoelkerung/Sterbefaelle/Tabellen/SterbetafelDeutschland.html hat man statistisch eine Chance von 18% als deutscher Mann, vor 67 Jahren zu sterben

 

Man kann noch weitere Zahlen ausrechnen, z. B. die 48.263 Euro Garantiekapital in einen Rechner für Sofortrentenversicherungen eingeben und das Eintrittsalter auf 67 Jahre einstellen (z. B. 182 Euro monatlich bei der Europa). Oder man kann als noch gröbere Rechnung mit 4% Kapitalentnahme pro Jahr rechnen (160 Euro monatlich). Ob man diese Zahlen angesichts der vielen Unbekannten Variablen für sinnvoll hält, um darauf eine Entscheidung aufzubauen darf dann jeder für sich entscheiden.