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Grundstückkauf: Aktuell Fremd- oder Eigenfinanzierung

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ufr

Hallo,

 

meine Partnerin und ich haben aktuell ein schönes Grundstück zum Erwerb in Aussicht.

Mittelfristig (so in ca. 2-3 Jahren) möchten wir darauf bauen.

Für die Gesamtkosten (Grundstück und Hausbau) sind ca. 40 % Eigenkapital vorhanden, der Rest soll fremdfinanziert werden.

Wir gehen bei einer für uns akzeptablen monatlich Belastung von einer Tilgungsdauer von rund 20 Jahren aus.

 

Die Frage dreht sich nun aktuell darum, ob es sinnvoll ist den Grundstückserwerb jetzt mit 100 % Eigenkapital zu finanzieren oder bereits jetzt ein Darlehen in signifikanter Höhe aufzunehmen (z. B. 80 % des Grundstückspreises).

Da meine bestehenden sicheren Altanlagen großteils (auch nach Abzug Kapitalertragssteuer) über dem aktuellen Darlehenszins für eine 15-jährige Zinsbindung rentieren, tendiere ich dazu bereits jetzt einen ersten Darlehensbestandteil für die spätere Gesamtfinanzierung aufzunehmen.

So würde ich einen Teil des Zinssänderungsrisikos bis zum Baubeginn in 2-3 Jahren vermeiden und hätte keine wirtschaftlichen Nachteile, da meine Altanlagen ja weitgehend den Darlehenszins "verdienen".

 

Seht Ihr irgendwelche Nachteile aus einem dementsprechenden Vorgehen?

Wird es durch das zweistufige Vorgehen dann irgendwie signifikant teuerer/komplizierter hinsichtlich der Grundschuldeintragung, Darlehensaufnahmen o.ä. (z. B. weil die Bank jetzt für das unbebaute Grundstück nur eine geringere Beleihung akzeptiert als später für das bebaute Grundstück und dadurch nochmal zusätzliche Kosten entstehen?)?

 

Danke und Viele Grüße

ufr

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tyr

Ihr möchtet auf dem Grundstück bauen. Ist schon geklärt, ob ihr für euer Bauvorhaben eine Baugenehmigung bekommt?

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Kolle

Ich sehe keine Nachteile durch Kreditaufnahme. Schuldzinsen kannst du absetzen solange du nicht selbst drin wohnst. Möglicherweise verlangt die Bank weitere Sicherheiten für einen akzeptablen Zins.

 

Für deine Altanlagen solltest du beachten, dass 2017 vermutlich die Abgeltungssteuer durch deinen persönlichen Grenzsteuersatz ersetzt wird.

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odensee

Ich persönlich würde, wenn die Altanlagen wirklich sicher angelegt sind, es so machen. Also jetzt schon ein Darlehn. Berücksichtige bei deinen Überlegungen aber eine eventuelle Erhöhung der Steuern auf deine Kapitalerträge. Für die Fragen aus dem letzten Absatz würde ich aber nochmal bei der Bank / bei den Banken nachfragen.

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Slivomir

Das wäre mir neu, dass man Zinsen für ein unbebautes Grundstück von der Steuer absetzen kann, wenn man die Absicht hat für den Eigenbedarf zu bauen.

 

Hast du da eine Quelle, Kolle?

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odensee

Schuldzinsen kannst du absetzen solange du nicht selbst drin wohnst.

 

Bist du sicher? Woraus ergibt sich das?

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Kolle

Das wäre mir neu, dass man Zinsen für ein unbebautes Grundstück von der Steuer absetzen kann, wenn man die Absicht hat für den Eigenbedarf zu bauen.

 

Hast du da eine Quelle, Kolle?

 

Bei 3 Minuten Googeln fand ich keine rechtssichere Quelle.

 

Ich weiß aber von jemandem, der angegeben hat das spätere Haus vermieten zu wollen und sogar die Grunderwerbssteuer absetzen konnte. Ist aber schon 10 Jahre her und das Grundstück wurde erst nach 5 Jahren bebaut.

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ufr

Ihr möchtet auf dem Grundstück bauen. Ist schon geklärt, ob ihr für euer Bauvorhaben eine Baugenehmigung bekommt?

 

Es besteht ein rechtskräftiger Bebauungsplan.

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tyr

Es besteht ein rechtskräftiger Bebauungsplan.

Meines Wissens nach klärt diese Information noch nicht, ob ihr auf dem Grundstück für euren spezifischen Immobilienwunsch ein Baurecht haben werdet. Ich würde das vor dem Grundstückskauf und vor der Finanzierungsplanung rechtlich verbindlich klären.

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ufr

Für die Fragen aus dem letzten Absatz würde ich aber nochmal bei der Bank / bei den Banken nachfragen.

 

Hmm, das hier hört sich jedenfalls gar nicht gut an:

http://www.baufi-exp...falle-nummer-1/

 

Kurzzusammenfassung: Die Bank für die Grundstücksfinanzierung steht an Rangfolge 1 im Grundbuch und kann für die anschließende Finanzierung der Immobile faktisch die Konditionen diktieren, weil man an diese Bank aufgrund der Rangstelle 1 im Grundbuch praktisch gebunden ist.

 

Hat jemand Ideen diese Problematik zu lösen? Die im Artikel beschriebenen Optionen helfen mir nicht wirklich weiter.

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odensee

Hat jemand Ideen diese Problematik zu lösen? Die im Artikel beschriebenen Optionen helfen mir nicht wirklich weiter.

 

Keine Ahnung, aber ganz andere Frage: wie lange laufen denn deine gut verzinsten Anlagen noch und wie flexibel bist du mit denen?

 

Du könntest ja jetzt das Grundstück auf Kredit kaufen und, wenn es an die Finanzierung des Hauses geht, den Grundtsückskredit zur Not komplett tilgen (Tilgungsmöglichkeit im Vertrag vorausgesetzt). Dann kannst du für diese Zeit noch die Zinsdifferenz mitnehmen.

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Kolle

Eine gute Familienbindung löst das Problem, z.B. Verwandtendarlehen. Haben die Eltern ein unbelastetes Haus, können sie das als Sicherheit einbringen. Haben wir bei unserer Tochter so gemacht. Oft ist noch eine Grundschuld eingetragen, falls die eingetragene Bank akzeptable Konditionen bietet spart man sich die Notar- und Grundbuchkosten. Mögliche Probleme können Geschwister bereiten, denen die Bürgschaft der Eltern nicht passt.

 

Guthaben werden auch gerne als Sicherheit genommen, insbesondere Bausparguthaben. Spart Notar- und Grundbuchkosten.

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ufr

Eine gute Familienbindung löst das Problem, z.B. Verwandtendarlehen. Haben die Eltern ein unbelastetes Haus, können sie das als Sicherheit einbringen. Haben wir bei unserer Tochter so gemacht. Oft ist noch eine Grundschuld eingetragen, falls die eingetragene Bank akzeptable Konditionen bietet spart man sich die Notar- und Grundbuchkosten. Mögliche Probleme können Geschwister bereiten, denen die Bürgschaft der Eltern nicht passt.

 

Guthaben werden auch gerne als Sicherheit genommen, insbesondere Bausparguthaben. Spart Notar- und Grundbuchkosten.

 

@ Kolle: Nochmal Danke, in die Richtung hatte ich bisher auch noch nicht gedacht.

 

Ich seh schon, Du hast das alles schon durch, was wir grade vor uns haben :rolleyes:

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aenges

Bei einer Finanzierung sollte das finanzierende Kreditinstitut jedoch weise gewählt werden.

Der Rang 1 im Grundbuch ist somit vergeben und auch die spätere Finanzierung des Bauvorhabens sollte damit an das gleiche Institut gehen.

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Kolle

Üblicherweise bekommt man nur dann erstklassige Bauzinsen wenn man wie der Threaderöffner ca 40 % Eigenkapital mitbringt. Sofern man den Bauplatz zeitlich vorzieht, nimmt man das EK zum Kauf des Bauplatzes und finanziert dann bis zu 100 % des Hauspreises, dann stellt sich die Frage nach dem Rang im Grundbuch nicht. Der TE hat nur das Luxusproblem, dass er seine gutverzinsten und vermutlich nicht börsennotierten Geldanlagen weiterführen möchte. Verpfändung von Bausparguthaben akzeptiert jede Bank als Sicherheit, andere Papiere akzeptiert sie auch wenn sich diese Papiere verpfänden lassen, ansonsten können Privatdarlehen oder ein unbelastetes Haus von z.B. den Eltern das Problem lösen.

 

Falls die Abgeltungssteuer 2017 durch den persönlichen Steuersatz abgelöst wird, muss man noch genauer rechnen ob es sich lohnt, seine über den Sparerpauschbetrag ausnutzenden Geldanlagen zu behalten und stattdessen eine steuerlich nicht absetzbare Finanzierung aufzunehmen.

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ufr

Bin mittlerweile aufgrund der Bankenabhängigkeit eigentlich auf dem Trip, dass ich den Grundstückskauf doch vollständig eigenfinanziere und die gesparten Sollzinsen lieber in ein Short-Produkt auf den Bund Future stecke.

Siehe: https://www.wertpapier-forum.de/topic/45487-bund-future-short-etf/?do=findComment&comment=996074

 

Was haltet Ihr von so einer Gestaltung zur "Zinssicherung"?

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Kolle

Bin mittlerweile aufgrund der Bankenabhängigkeit eigentlich auf dem Trip, dass ich den Grundstückskauf doch vollständig eigenfinanziere und die gesparten Sollzinsen lieber in ein Short-Produkt auf den Bund Future stecke.

Siehe: http://www.wertpapie...post__p__996074

 

Was haltet Ihr von so einer Gestaltung zur "Zinssicherung"?

 

Wenig. Meine Kurzgeschichte und meine auf dem Papier simulierten Ergebnisse habe ich in dem von dir verlinkten Thread geschildert. Mit Produkten der Finanzprofis ziehe ich meist den Kürzeren. Hole dir weitere Meinungen ein, ich bin nicht der Experte für Zertifikate und Optionen.

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