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50cent

Abfindung nehmen oder nicht...

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50cent
· bearbeitet von 50cent

Guten Abend,

 

folgende Frage stellt sich mir derzeit:

 

In dem Unternehmen, in dem ich angestellt bin (in Bayern), wird es vermutlich demnächst durch Umstrukturierungen zu einem Stellenabbau kommen. Ein entsprechender Rahmensozialplan wurde bereits erstellt und veröffentlicht (inklusive Freiwilligenprogramm).

D.h., Stellen sollen vornehmlich über das Freiwilligenprogramm mit einer erhöhten Abfindung abgebaut werden.

 

Nach den Angaben im Rahmensozialplan würde ich auf eine Abfindung von ca. 180.000 Euro Brutto kommen.

 

Eckdaten von mir:

 

42 Jahre, ledig

16 Jahre im Unternehmen angestellt

Chemie-Laborant, 3 Jahre in Führungsposition gearbeitet

Jahresbruttoeinkommen mit allen Prämien, Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld ca. 70.000 Euro

Abbezahltes Wohneigentum vorhanden

 

Nun bin ich am überlegen, ob es sinnvoll ist, an dem Freiwilligenprogramm teilzunehmen und die Abfindung zu kassieren. Allerdings habe ich so meine Zweifel, ob ich bei einer anderen Firma einen Job mit einem ähnlich hohen Einkommen bekomme. Da ich "nur" eine Berufsausbildung habe und kein Studium absolviert habe, würde dies wohl gar nicht so einfach werden.

 

Meine Pro's:

 

- die Abfindung würde meinem Depot enorm gut tun, wenn ich alles dort rein stecke.

- Für 180.000 Brutto muss man normalerweise ziemlich lange arbeiten...

- die derzeitige Arbeit erfüllt mich nicht wirklich

- Was ist, wenn sich nicht genug Freiwillige finden? Was ist, wenn es irgendwann wirklich an's Eingemachte geht und Stellen radikal gestrichen werden? Wird es dann noch die Möglichkeit einer solch hohen Abfindung geben? Dann lieber die Chance ergreifen!

 

Meine Contra's:

 

- einen neuen Job mit ähnlichem Gehalt werde ich nicht so schnell finden

- von den 180.000 Brutto bleibt nur die Hälfte nach Steuern über und 90.000 Euro sind zwar viel Geld, aber ewig leben kann man davon natürlich nicht

 

Wie würdet ihr entscheiden und warum?

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Shoshin

- von den 180.000 Brutto bleibt nur die Hälfte nach Steuern über und 90.000 Euro sind zwar viel Geld, aber ewig leben kann man davon natürlich nicht

 

Zwecks Steuern: Schau mal in den Blog vom Privatier rein (der-privatier.com), es scheint man kann bei Abfindungen so einiges optimieren.

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Tünpott
· bearbeitet von Tünpott

Hallo 50cent,

 

vor der Entscheidung stand ich vor 3 Monaten ebenfalls. Ähnliche Voraussetzungen wie Du (42J. alt, 15 Jahre Firmenzugehörigkeit), allerdings hatte ich mich schon vorsorglich um einen neuen Job beworben und sogar ein Angebot vorliegen.

 

Ich habe es dennoch nicht gemacht. Zum einen wäre das Gehalt ca. 15% unter meinem jetzigen gewesen (plus bAV) und zum anderen las man in der Presse auch schon einige negative Berichte bzgl Standortzukunft. Bei mir war es eine sehr schwere Entscheidung, die sich über 2 Wochen hingezogen hat. Aber natürlich kommt es immer auf den Einzelfall an.

 

Da Du aber noch nicht einmal einen neues Jobangebot hast, sind die Voraussetzungen nochmals ungünstiger. Wie lange ist denn der Abfindungszeitraum? Gäbe es die Möglichkeit in der Zeit einen neuen Job zu finden?

 

Es gibt bei den VDI-Nachrichten einen "Papst der Karriereberatung", Heiko Mell. Der hat zu genau dem Thema einen interessanten Beitrag geschrieben:

 

Abfindung oder nicht

 

Vielleicht hilft Dir das in der Entscheidung ein wenig weiter!

 

 

Gruß

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Back-Broker

Guten Morgen,

- die derzeitige Arbeit erfüllt mich nicht wirklich

nenn mich altmodisch, aber das sollte der entscheidende Aspekt sein: Abfindung nehmen und Tschüss!

 

Ist ja nicht so, dass Du nur noch ein paar Jahre bis zur Rente hast und Dich über die Zielgerade schleppen musst. Du kannst Dich durchaus beruflich nochmal anders aufstellen.

 

Deine Skepsis bzgl. Bezahlung i. V. m. anderer Arbeitsstelle kann ich auch erstmal nicht nachvollziehen, auch wenn ich nicht weiß, wie viele Einblicke Du da wirklich hast. Fest steht: Nach 16 Jahren in einer FA ist das Thema, sich wieder irgendwo neu zu bewerben natürlich erstmal beängstigend. Ich befinde mich in einer ähnlichen Situation wie Du, wenngleich vielleicht noch ein bisschen komfortabler und ich bin auch noch jünger, aber wenn ich Dir den Tipp geben darf, schau mal in diesen Buch. Da kannst Du glaube ich auch konkrete Ratschläge für Deine Situation ableiten. Ist alles eine Frage, wie Du Dich verkaufst. Studium? Du musstest halt früh Geld verdienen und musstest die Not zur Tugend machen. Trotzdem hast Du Dich durch Deinen Ehrgeiz hochgearbeitet. Bzgl. Gehalt: Hey, Deine FA ist doch der Ansicht, dass Du genau dieses Geld wert bist, warum sollte man das nicht auch einem neuen Arbeitgeber verkaufen können? Und: Rein Beschäftigungstechnisch sind die Zeiten im Moment nicht so schlecht, oder? Da Du Wohneigentum hast, ist das mit der Flexibilität natürlich so eine Sache, aber in Bayern sitzt Du ja mehr oder weniger im gelobten Land, was die Beschäftigungsmöglichkeiten angeht thumbsup.gif

 

MfG

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Malvolio

Wie wäre es, wenn du zuerst nach einer neuen Stelle suchst und dann .... wenn du ggf. etwas passendes gefunden hast .... das Abfindungsangebot akzeptierst?

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Fleisch

- Rechne dir durch was du an Abgaben zu entrichten hast. Da kommen diverse Blöcke auf dich zu, die den Betrag schnell zusammenschmelzen lassen.

- Prüf' unbedingt, ob du aufgrund der Abfindung bei der Agentur für Arbeit Sperrzeiten erhälst --> Abfindung aufzehren usw.

- Besorg' dir alle Infos über diesen Rahmensozialplan. Da müssen Angaben zum Volumen vorhanden sein, was vom Unternehmen ausgegeben werden kann. Zum anderen müsste durchgesickert sein (Buschfunk) wieviel "zuviel" an Personal vorhanden ist. Damit lässt sich abschätzen wieviel das Unternehmen im Schnitt pro Mitarbeiter zur Freisetzung kalkuliert. Falls nicht vorhanden versuch' Infos über vergleichbare Quoten zu bekommen

- Frag' bei der IG BCE oder wer für euch verantwortlich ist, was eine übliche Abfindung ist

- Klär', ob es auch noch ein bisschen Verhandlungsspielraum gibt was Höhe, Zahlungszeitpunkt, Ausscheiden etc. angeht

- Wie hoch soll denn die Zwangsabfindung sein, wenn das freiwilige Angebot nicht angenommen wird. Da müssen Infos vorliegen

 

- Bewerben ganz klar ! Falls du dann irgendwo was hast, ggf. auch für vlt. "nur" 50.000 € kommst du gut weg. Warum ? Du nimmst dir dann die 180k mit, hast direkt einen Job, keine Lücken im Lebenslauf und kannst aus der Position heraus dich weiter bewerben. Problematisch könnte es nämlich werden wenn plötzlich viele mit gleicher Qualifikation auf den Markt drücken. Das senkt nunmal den Wert des Einzelnen. Konnte man sehr gut bei Opel im Bochum sehen

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ZfT

Du schreibst, es wird vermutlich zu einem Stellenabbau kommen. Wie "sicher" ist das denn? Und wie lange hast Du nun Zeit, diese Abfindung anzunehmen?

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Der Träumer
· bearbeitet von Der Träumer

Guten Abend,

 

folgende Frage stellt sich mir derzeit:

 

In dem Unternehmen, in dem ich angestellt bin (in Bayern), wird es vermutlich demnächst durch Umstrukturierungen zu einem Stellenabbau kommen. Ein entsprechender Rahmensozialplan wurde bereits erstellt und veröffentlicht (inklusive Freiwilligenprogramm).

D.h., Stellen sollen vornehmlich über das Freiwilligenprogramm mit einer erhöhten Abfindung abgebaut werden.

 

Nach den Angaben im Rahmensozialplan würde ich auf eine Abfindung von ca. 180.000 Euro Brutto kommen.

 

Eckdaten von mir:

 

42 Jahre, ledig

16 Jahre im Unternehmen angestellt

Chemie-Laborant, 3 Jahre in Führungsposition gearbeitet

Jahresbruttoeinkommen mit allen Prämien, Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld ca. 70.000 Euro

Abbezahltes Wohneigentum vorhanden

 

Nun bin ich am überlegen, ob es sinnvoll ist, an dem Freiwilligenprogramm teilzunehmen und die Abfindung zu kassieren. Allerdings habe ich so meine Zweifel, ob ich bei einer anderen Firma einen Job mit einem ähnlich hohen Einkommen bekomme. Da ich "nur" eine Berufsausbildung habe und kein Studium absolviert habe, würde dies wohl gar nicht so einfach werden.

 

Meine Pro's:

 

- die Abfindung würde meinem Depot enorm gut tun, wenn ich alles dort rein stecke.

- Für 180.000 Brutto muss man normalerweise ziemlich lange arbeiten...

- die derzeitige Arbeit erfüllt mich nicht wirklich

- Was ist, wenn sich nicht genug Freiwillige finden? Was ist, wenn es irgendwann wirklich an's Eingemachte geht und Stellen radikal gestrichen werden? Wird es dann noch die Möglichkeit einer solch hohen Abfindung geben? Dann lieber die Chance ergreifen!

 

Meine Contra's:

 

- einen neuen Job mit ähnlichem Gehalt werde ich nicht so schnell finden

- von den 180.000 Brutto bleibt nur die Hälfte nach Steuern über und 90.000 Euro sind zwar viel Geld, aber ewig leben kann man davon natürlich nicht

 

Wie würdet ihr entscheiden und warum?

 

Ich würde es davon abhängig machen, wie gut ich meine Chancen auf dem Arbeitsmarkt einschätze. Da du schreibst, dass der Job dich nicht glücklich macht, wäre ich wahrscheinlich geneigt das Angebot anzunehmen und mir etwas neues zu suchen. Im Idealfall hast du den neuen Job bereits in der Tasche bevor du den Aufhebungsvertrag unterschreibst. Dann muss natürlich vom Timing alles passen.

 

In der Firma, für die ich momentan arbeite, gab es vor kurzem auch ein Freiwilligenprogramm. Dort musste gelost werden, da sich erheblich mehr gemeldet haben, als man abbauen wollte.

 

Versteuert werden solche Abfindungen in der Regel nach Einfünftel-Regelung. Es kann sein, dass du in dem Jahr, wo du die Abfindung erhältst netto besser darstehst, wenn du keine weiteren Einkünfte mehr erzielst. Das musst du dir mal durchrechnen. Die Grenzsteuersätze liegen in manchen Bereichen über 100%.

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FM19

- Bewerben ganz klar ! Falls du dann irgendwo was hast, ggf. auch für vlt. "nur" 50.000 € kommst du gut weg. Warum ? Du nimmst dir dann die 180k mit, hast direkt einen Job, keine Lücken im Lebenslauf und kannst aus der Position heraus dich weiter bewerben. Problematisch könnte es nämlich werden wenn plötzlich viele mit gleicher Qualifikation auf den Markt drücken. Das senkt nunmal den Wert des Einzelnen. Konnte man sehr gut bei Opel im Bochum sehen

 

Bei Opel in Bochum war das Problem doch ein ganz anderes. Dort wurde das Produktionspersonal für ihre Qualifikation überbezahlt. Wenn man früher mal den z.B. Beruf des Bäckers gelernt hat und dann als quasi Ungelernter zu Opel gewechselt ist und sich an einen entsprechenden Lebensstandard gewöhnt hat, dann fällt es einem schon schwer, mit entsprechend weniger diesen Standard aufrechtzuerhalten.

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Schinzilord

Ich befürchte, ohne Gehaltseinbußen wird ein Wechsel nicht möglich sein.

Aber das kannst du ja rausfinden, indem du bei Vorstellungsgesprächen Deine Gehaltsvorstellungen reinbringst.

 

Durch mein Umfeld habe ich bisschen Einblick in die Gehaltsstruktur von leitenden Angestellten bei Chemiefirmen (sowohl Große (Wacker, ehemals Südchemie, jetzt Clariant, als auch mehrere kleinere Betriebe, wo promovierte Chemiker mit Führungsverantwortung wesentlich weniger als du verdienen).

Die Fragen, die sich mir stellen:

- ist es möglich, bei der neuen Firma ohne Studium in eine leitende Position zu kommen? Ist die leitende Position auch ansprechend vergütet? Der Standard in der Chemiebranche ist Studium + Promotion.

- wenn ja, nehmen sie hierzu externe oder werden nur interne Mitarbeiter in leitende Positionen befördert?

- wenn nein, konkurrierst du mit anderen Chemielaboranten um "nur" Laborantenstellen. Die sind bei den großen Betrieben mittlerweile genau nach Tarif eingestuft, da ist nicht (mehr) viel Luft nach oben.

 

Somit hättest du nur Chancen bei kleineren Betrieben, welche sich nicht an Tarifvorgaben halten und ein Studium als nicht notwendig erachten, um Führungsaufgaben zu übernehmen.

Bei allen anderen Stellen ist mit Gehaltseinbußen zu rechnen.

Wie weit bist du denn bereit, für den neuen Job umzuziehen?

Oder wie weit bist du bereit, dir andere Stellen in derselben Gegend zu suchen?

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fetzer

16 Jahre im Unternehmen angestellt

[...]

3 Jahre in Führungsposition gearbeitet

[...]

Abbezahltes Wohneigentum vorhanden

[...]

Da ich "nur" eine Berufsausbildung habe und kein Studium absolviert habe, würde dies wohl gar nicht so einfach werden.

 

Das ist die falsche Herangehensweise. Die richtige Argumentation wäre: "Aufgrund von Loyalität, stetiger Weiterentwicklung und Verantwortungsbewusstsein in meiner bisherigen Führungsposition konnte ich dem Unternehmen bislang Gewinne / Umsätze in Höhe von xxx € erwirtschaften.". Die Bewerbung der eigenen Person stellt deine gelernte Qualifikation in den Hintergrund, gleichzeitig hebst du dich von anderen Bewerbern ab.

 

Man kann auch anders an die Sache rangehen: Nimm an, du bekommst einen Job für 60k im Jahr, dafür mit Aufstiegschancen und mehr Spaß. Mit 180.000€ kannst du das restliche Gehalt (10k€) 18 Jahre überbrücken - bis dahin bist du mit großer Wahrscheinlichkeit auch im neuen Unternehmen aufgestiegen, der Rest der 180k€, der dann noch übrig ist, wäre Gewinn. Dem gegenüber steht dein jetziges Unternehmen, in dem Personalabbau auf dem Plan steht und in dem du sicherlich nicht in den nächsten Jahren aufsteigen wirst, vom Spaß an der Arbeit abgesehen. Damit stehen niedrige Aufstiegschancen einer temporären Gehaltsminderung gegenüber. Persönlich würde ich mich für letzteres entscheiden, sofern die Aussichten auf einen neuen Arbeitsplatz ausreichend gut sind und du nicht einplanst die nächsten 2 Jahre arbeitslos zu sein.

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DarkBasti

Für mich währe das Hauptargument der Erfüllung das gewichtigste den Arbeitgeber zu wechseln. Die Frage ist halt, ob die neue Stelle mehr Erfüllung bringt.

Warum schreibst du nicht Bewerbungen und lotest deine Chancen aus? Du musste dem Arbeitgeber ja nicht mitteilen, ob du dich bewirbst.

Ist natürlich auch die Frage wie viel Zeit du für die Entscheidung hast.

Ich habe 2 Jahre gesucht, um eine bessere Stelle zu bekommen bei ca. 20 Bewerbungen. Aber du kannst ja mal in Stellenanzeigen suchen.

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WOVA1

Man könnte ja auch daran denken, mit der Abfindung eine Weiterbildung auf eigene Kosten zu finanzieren.

 

Was sogar steuerlich interessant sein könnte, wenn die Abfindung in einem Jahr gezahlt wird, wo man ansonsten

nicht viel Einkommen hat.

 

Und damit vielleicht gar die Basis für einen besser bezahlten und /oder interessanteren Job legen ?

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HnsPtr

Welche Weiterbildung würdest du einem Chemie-Laboranten im Alter von 42 Jahren ans Herz legen?

Welches Vorgehen schlägst du vor?

Abfindung nehmen, 5 Jahre Chemie studieren, 4 Jahre Promotion und sich dann mit 51 um Stellen in F&E bewerben?

Oder einen Sprachkurs?

Oder als Arbeitsloser irgendwelche PM Zertifikate holen?

 

Solche Leute sind wohl auf dem Arbeitsmarkt gefragt?

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Ex-Studentin

Der fehlende akademische Abschluss könnte tatsächlich ein Problem werden. Als ich 180.000€ las, dachte ich erst: "Würde ich sofort machen!!" Aber wenn man kein heißes Eisen im Feuer hat, sind 180k (= für dich 2,5Jahre arbeiten) kein guter Tausch, wenn danach 22 Jahre Arbeitslosigkeit folgen.

Deswegen: Marktwert in Erfahrung bringen und dich woanders bewerben. In deinem Alter kannst du bei Unternehmen mit wenigen Hierarchie-Ebenen vielleicht mit deiner Erfahrung punkten.

 

70k sind ein hoher Maßstab, aber vielleicht hast du nun den notwendigen Anstupser bekommen, um die restlichen 25 Jahre bis zur Rente mit einem interessanteren Job zu verbringen.

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50cent

- von den 180.000 Brutto bleibt nur die Hälfte nach Steuern über und 90.000 Euro sind zwar viel Geld, aber ewig leben kann man davon natürlich nicht

 

Zwecks Steuern: Schau mal in den Blog vom Privatier rein (der-privatier.com), es scheint man kann bei Abfindungen so einiges optimieren.

 

Danke für den Tipp, werde ich machen!

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50cent

 

Da Du aber noch nicht einmal einen neues Jobangebot hast, sind die Voraussetzungen nochmals ungünstiger. Wie lange ist denn der Abfindungszeitraum? Gäbe es die Möglichkeit in der Zeit einen neuen Job zu finden?

 

Es gibt bei den VDI-Nachrichten einen "Papst der Karriereberatung", Heiko Mell. Der hat zu genau dem Thema einen interessanten Beitrag geschrieben:

 

Abfindung oder nicht

 

Vielleicht hilft Dir das in der Entscheidung ein wenig weiter!

 

 

Gruß

 

Danke, habe mir den Beitrag von Heiko Mell durchgelesen. Er sieht das ganze ja nicht besonders positiv...

 

Frühestens Anfang nächsten Jahres wird es vermutlich mit dem Stellenabbau los gehen. Wie lange der Abfindungszeitraum sein wird, weiß ich noch nicht. Aber ich denke, ich hätte auf jeden Fall etwas Zeit, Bewerbungen vorzubereiten und aktiv zu werden.

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50cent

Guten Morgen,

- die derzeitige Arbeit erfüllt mich nicht wirklich

nenn mich altmodisch, aber das sollte der entscheidende Aspekt sein: Abfindung nehmen und Tschüss!

 

Ist ja nicht so, dass Du nur noch ein paar Jahre bis zur Rente hast und Dich über die Zielgerade schleppen musst. Du kannst Dich durchaus beruflich nochmal anders aufstellen.

 

Deine Skepsis bzgl. Bezahlung i. V. m. anderer Arbeitsstelle kann ich auch erstmal nicht nachvollziehen, auch wenn ich nicht weiß, wie viele Einblicke Du da wirklich hast. Fest steht: Nach 16 Jahren in einer FA ist das Thema, sich wieder irgendwo neu zu bewerben natürlich erstmal beängstigend. Ich befinde mich in einer ähnlichen Situation wie Du, wenngleich vielleicht noch ein bisschen komfortabler und ich bin auch noch jünger, aber wenn ich Dir den Tipp geben darf, schau mal in diesen Buch. Da kannst Du glaube ich auch konkrete Ratschläge für Deine Situation ableiten. Ist alles eine Frage, wie Du Dich verkaufst. Studium? Du musstest halt früh Geld verdienen und musstest die Not zur Tugend machen. Trotzdem hast Du Dich durch Deinen Ehrgeiz hochgearbeitet. Bzgl. Gehalt: Hey, Deine FA ist doch der Ansicht, dass Du genau dieses Geld wert bist, warum sollte man das nicht auch einem neuen Arbeitgeber verkaufen können? Und: Rein Beschäftigungstechnisch sind die Zeiten im Moment nicht so schlecht, oder? Da Du Wohneigentum hast, ist das mit der Flexibilität natürlich so eine Sache, aber in Bayern sitzt Du ja mehr oder weniger im gelobten Land, was die Beschäftigungsmöglichkeiten angeht thumbsup.gif

 

MfG

 

Das mich die derzeitige Arbeitssituation nicht besonders anspricht, ist auf jeden Fall ein Aspekt, den ich stark berücksichtige. Und du hast sicherlich recht damit, dass ich in einem Bewerbungsgespräch meinen Werdegang und meine Situation positiv verkaufen muss. Im Grunde genommen ist es bis zu diesem Zeitpunkt ja auch meist gut verlaufen in meiner beruflichen Entwicklung. Örtlich flexibel bin ich nicht, ich möchte hier nicht weg ziehen. Ein etwas längerer Arbeitsweg wäre akzeptabel.

 

Wie wäre es, wenn du zuerst nach einer neuen Stelle suchst und dann .... wenn du ggf. etwas passendes gefunden hast .... das Abfindungsangebot akzeptierst?

 

Dazu tendiere ich derzeit...

Es würde mein persönliches Sicherheitsgefühl befriedigen, wenn ich genau weiß, wie es weiter geht, bevor ich das Abfindungsangebot annehme...

Auch wenn das nicht immer richtig ist, so zu denken.

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50cent

- Rechne dir durch was du an Abgaben zu entrichten hast. Da kommen diverse Blöcke auf dich zu, die den Betrag schnell zusammenschmelzen lassen.

- Prüf' unbedingt, ob du aufgrund der Abfindung bei der Agentur für Arbeit Sperrzeiten erhälst --> Abfindung aufzehren usw.

- Besorg' dir alle Infos über diesen Rahmensozialplan. Da müssen Angaben zum Volumen vorhanden sein, was vom Unternehmen ausgegeben werden kann. Zum anderen müsste durchgesickert sein (Buschfunk) wieviel "zuviel" an Personal vorhanden ist. Damit lässt sich abschätzen wieviel das Unternehmen im Schnitt pro Mitarbeiter zur Freisetzung kalkuliert. Falls nicht vorhanden versuch' Infos über vergleichbare Quoten zu bekommen

- Frag' bei der IG BCE oder wer für euch verantwortlich ist, was eine übliche Abfindung ist

- Klär', ob es auch noch ein bisschen Verhandlungsspielraum gibt was Höhe, Zahlungszeitpunkt, Ausscheiden etc. angeht

- Wie hoch soll denn die Zwangsabfindung sein, wenn das freiwilige Angebot nicht angenommen wird. Da müssen Infos vorliegen

 

- Bewerben ganz klar ! Falls du dann irgendwo was hast, ggf. auch für vlt. "nur" 50.000 € kommst du gut weg. Warum ? Du nimmst dir dann die 180k mit, hast direkt einen Job, keine Lücken im Lebenslauf und kannst aus der Position heraus dich weiter bewerben. Problematisch könnte es nämlich werden wenn plötzlich viele mit gleicher Qualifikation auf den Markt drücken. Das senkt nunmal den Wert des Einzelnen. Konnte man sehr gut bei Opel im Bochum sehen

 

Vielen Dank, da sind einige gute Aspekte dabei. An eine Sperrzeit habe ich noch gar nicht gedacht.

Eine eventuelle Zwangsabfindung würde nach meinem derzeitigen Kenntnisstand / Berechnungen anhand des Rahmensozialplans ca. 50.000 Euro Brutto weniger sein.

 

Ich entnehme deinem Beitrag, dass du dich in dieser Situation auf jeden Fall bewerben würdest. Und du hast bestimmt damit recht, dass man in dem Fall zusehen sollte, mit bei den ersten zu sein, die sich auf freie Stellen auf dem Arbeitsmarkt bewerben.

Morgen werde ich mir mal die Zeit nehmen und anfangen, meinen Lebenslauf zu aktualisieren und eine gute Bewerbungsvorlage aufzusetzen. Für den Fall der Fälle...

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50cent
· bearbeitet von 50cent

Du schreibst, es wird vermutlich zu einem Stellenabbau kommen. Wie "sicher" ist das denn? Und wie lange hast Du nun Zeit, diese Abfindung anzunehmen?

 

Nun ja, die Gerüchte werden immer stärker. Bisher hat sich so etwas aus meiner Erfahrung immer bewahrheitet, früher oder später. Einen Rahmensozialplan gibt es schon. Wie lange ich Zeit habe, weiß ich nicht genau. Aber ich möchte darauf vorbereitet sein und die Entscheidung bzw. Strategie dann schon gefällt haben, wenn es los geht. In den vergangenen Jahren hat es immer mal wieder einzelne Abteilungen "erwischt" mit freiwilligen Angeboten.

 

 

Danke auch an alle anderen, die hier gepostet haben und denen ich noch nicht antworten konnte. Werde es nachholen. Heute komme ich leider wahrscheinlich nicht mehr dazu.

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Archimedes

Ein Aspekt wurde noch nicht diskutiert und das ist dein Rückhalt im Unternehmen.

Das Schlagwort wäre, wie gut bist du vernetzt?

Wieviel Personen auf höheren Hierarchieebenen kennen dich und halten viel von dir, wieviele auf niedrigeren?

Hast du zum Beispiel seit vielen Jahren einen Vorgesetzten der dich bei seiner Karriere mit nach oben gezogen hat und wie sieht dessen Zukunft aus?

Leistest du evtl. soviel, dass deinen Kollegen und Vorgesetzten schlecht wird bei dem Gedanken dass du gehst?

Wenn du den Rückhalt großer Teile der Belegschaft hast, kann bereits der potentielle Ärger den deine Entlassung verursachen würde, deinen Arbeitsplatz sichern.

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Raccoon

Da dich die Arbeit nicht erfüllt würde ich mich sofort woanders bewerben, und selbst wenn es nicht auf Anhieb mit einer neuen Stelle klappt würde ich die Abfindung nehmen.

Bleibst du im Unternehmen und wirst u.U. in einigen Jahren gekündigt bekommst du wahrscheinlich weniger und eine neue Stelle zu finden wird wohl aufgrund des höheren Alters noch schwerer werden. Allerdings gibt es auch keine Garantie, daß du bis zur Rente in der neuen Firma bleiben kannst.

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bond007
· bearbeitet von bond007

Guten Abend,

 

folgende Frage stellt sich mir derzeit:

 

In dem Unternehmen, in dem ich angestellt bin (in Bayern), wird es vermutlich demnächst durch Umstrukturierungen zu einem Stellenabbau kommen. Ein entsprechender Rahmensozialplan wurde bereits erstellt und veröffentlicht (inklusive Freiwilligenprogramm).

D.h., Stellen sollen vornehmlich über das Freiwilligenprogramm mit einer erhöhten Abfindung abgebaut werden.

 

Nach den Angaben im Rahmensozialplan würde ich auf eine Abfindung von ca. 180.000 Euro Brutto kommen.

 

Eckdaten von mir:

 

42 Jahre, ledig

16 Jahre im Unternehmen angestellt

Chemie-Laborant, 3 Jahre in Führungsposition gearbeitet

Jahresbruttoeinkommen mit allen Prämien, Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld ca. 70.000 Euro

Abbezahltes Wohneigentum vorhanden

 

Nun bin ich am überlegen, ob es sinnvoll ist, an dem Freiwilligenprogramm teilzunehmen und die Abfindung zu kassieren. Allerdings habe ich so meine Zweifel, ob ich bei einer anderen Firma einen Job mit einem ähnlich hohen Einkommen bekomme. Da ich "nur" eine Berufsausbildung habe und kein Studium absolviert habe, würde dies wohl gar nicht so einfach werden.

 

Meine Pro's:

 

- die Abfindung würde meinem Depot enorm gut tun, wenn ich alles dort rein stecke.

- Für 180.000 Brutto muss man normalerweise ziemlich lange arbeiten...

- die derzeitige Arbeit erfüllt mich nicht wirklich

- Was ist, wenn sich nicht genug Freiwillige finden? Was ist, wenn es irgendwann wirklich an's Eingemachte geht und Stellen radikal gestrichen werden? Wird es dann noch die Möglichkeit einer solch hohen Abfindung geben? Dann lieber die Chance ergreifen!

 

Meine Contra's:

 

- einen neuen Job mit ähnlichem Gehalt werde ich nicht so schnell finden

- von den 180.000 Brutto bleibt nur die Hälfte nach Steuern über und 90.000 Euro sind zwar viel Geld, aber ewig leben kann man davon natürlich nicht

 

Wie würdet ihr entscheiden und warum?

 

Die Guten gehen zuerst, denn die finden immer woanders einen Job. Für die Firma ist es nicht so wichtig wer geht, Hauptsache die Abbauziele werden erreicht und ein paar Chefs bekommen deswegen einen Bonus.

Wer im Betriebsrat ist bekommt in der Regel etwas mehr wenn er freiwillig geht, denn diese Leute sind schwerer loszuwerden.

 

Mit 42 J bist Du jung genug um einen Neuanfang zu wagen und noch nicht alt genug um nach der Abfindung in Ruhestand gehen zu können.

Ebenso bist Du noch nicht alt genug um ein paar Jahre die Umstrukturierungen in der Firma bis zum Ruhestand aussitzen zu können.

Du kannst natürlich noch warten, vielleicht werden die Angebote besser, vielleicht aber auch schlechter weil das Geld knapper wird.

Wenn Du gehst: Von der Arbeitsagentur gibt es 3 Monate Sperre beim ALG wegen der Abfindung.

Hast Du nicht gleich einen Job, lebst Du diese 3M von der Abfindung. Kein Problem - es ist genug Geld da.

Danach bekommst Du noch 9 Monate ALG und wenn Du Weiterbildungsmassnahmen besuchst verlängert sich das. Du hast also Zeit zu einer Neuorientierung und musst nicht nur von der Abfindung leben.

Wenn Du wieder als Angestellter arbeiten möchtest kann das Gehalt unter dem Alten liegen, das ist aber ganz normal.

Wenn Du 16J in einer Firma gearbeitet hast ist die Herausforderung für Dich, Dich auf neue Kollegen und eine neue Firmenkultur einzustellen. Respekt, Anerkennung und Deinen Platz in einem Team musst Du Dir neu erarbeiten.

 

Zu Deiner familiären Situation schreibst Du nichts, evtl. möchtest Du das nicht weil es privat ist.

Wenn Du eine Frau oder Freundin hast die unbedingt am Ort bleiben will weil Mami, Schwester oder Oma in der Nähe wohnt wird es schwieriger. Evtl. musst Du umziehen und Deine Wohnung vermieten oder verkaufen.

Es kann sein dass Du für einen neuen Job pendeln musst und nur am Wochenende zuhause bist. Das müssen aber auch andere die keine Abfindung bekommen haben.

 

Das Geld aus der Abfindung würde ich nicht sofort komplett anlegen, sondern z.B. erst mal zur Hälfte bis Du wieder eine Lebenssituation gefunden hast in der Du Dich wohl fühlst und denkst dass Du ein laufendes Einkommen erwirtschaften kannst.

 

Viel Glück!

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Flughafen
· bearbeitet von Flughafen

Sehe es wie Bond. Würde wechseln, aber überlegt und mit der familiären Situation abgestimmt. Die Situaition ist eigentlich ein Geschenk, um was Neues anzufangen.

 

Ein geringeres Gehalt in einer neuen Firma würde mich nicht abeschrecken, - es muss nicht ewig so bleiben.

 

Du darfst nicht rechnen, dass von 180K "nur" 90 K übrig bleiben. Auf den ersten Blick sind 90K unwesentlich mehr als Dein Jahresgehalt von ca. 70K. Dieser Blick täuscht aber sehr. Erstens, ist es netto. Zweitens, musst Du von diesem Geld keine Lebenshaltungskosten mehr bezahlen, außer der 3 Monate Sperrzeit beim ALG. Das heißt, Du kannst 80K davon sicher wegsparen, es ist der reine Überschuss. Jetzt rechne mal nach, wieviele Jahre Du von Deinem aktuellen Gehalt die 80K wegsparen müsstest! Je nach Sparleistung brauchst Du dafür wahrscheinlich 4-10 Jahre. Und diese künftige Sparleistung bekommst Du bereits jetzt auf die Hand und kanns das Geld für Dich die ganze Zeit arbeiten lassen. Dafür wäre ich durchaus bereit, einige Jahre ein geringeres Gehalt zu bekommen. Du musst diese Jahre ja nicht mehr sparen, wie jetzt, das gesparte Geld hast Du ja bereits in der Tasche, es arbeitet sogar bereits.

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Zweite Wahl
· bearbeitet von Zweite Wahl

Mit 16 Jahren Betriebszugehörigkeit hast Du ja schon einen "natürlichen" Kündigungsschutz aufgebaut. In einer anderen Firma fängst Du bei 0 an und wer zuletzt kommt, geht zuerst, es sei denn Du bist ein Spezialist, der gesucht ist und auf den man schwer verzichten kann. Ich kenn das aus meiner Firma, da ist in den letzten Jahren fast niemand fest eingestellt worden. Erstmal einige Monate Leiharbeit und wer sich dabei als wirklich brauchbar herausstellt, der bekommt einen befristeten Arbeitsvertrag. Aber innerhalb dieser Frist gab es immer wieder kleine Dellen beim Auftragseingang und wer zuletzt kommt ...

 

Ich würde noch ein paar Jahre durchhalten und wenn Deine Firma nicht komplett den Bach runter geht, in ein paar Jahren nochmal die Sache mit der Abfindung überdenken oder vielleicht geht es sogar wieder bergauf.

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