Zum Inhalt springen
Schuhschnabel

Schweiz: Die Säule 3a (Gebundene Selbstvorsorge)

  

12 Stimmen

Du hast keine Berechtigung, an dieser Umfrage teilzunehmen oder die Umfrageergebnisse zu sehen. Bitte melde dich an oder registriere dich, um an dieser Umfrage teilzunehmen.

Empfohlene Beiträge

Schuhschnabel

Liebe Forengemeinde

 

In der Schweiz gibt es das 3 Säulen Konzept der finanziellen Vorsorge (siehe Grafik):

 

3saeulenkonzept.jpg

 

Ausgangslage:

Sobald jemand pensioniert wird, erhält er durch die 1. und 2. Säule ca. 60% seines bisherigen Einkommens durch die Rente.

Sprich, wer seinen Lebensstandard nicht herunterschrauen will, muss auf die eine oder andere Art für ein zusätzliches Einkommen ab der Pensionierung sorgen.

In diesem Beitrag schauen wir uns einmal genauer an, ob sich hierfür die Säule 3a (Gebundene Vorsorge) eignet.

 

Grunsätzliche Informationen findet man unter folgenden Link:

Zusammenfassung: http://www.vorsorgeexperten.ch/grundlagen-der-ch-vorsorge/das-3-saeulen-konzept/die-3-saeule/vorsorge-3a/

Aktuelle Zinsen: https://www.comparis.ch/banken/vorsorge/default.aspx

 

Meine Kritik und meine Gedanken zur Säule 3a:

Grundsätzlich ist das eingesetzte Kapital (neben ein paar Ausnahmen wie Hauskauf, Auswanderung etc.) bis zum Alter von ca. 60 Jahren in der Säule 3a gebunden.

Das bedeutet man hat praktisch keine Liquidität.

Die Sicherheit mag zwar gegeben sein, dennoch finde ich die aktuell maximal 1.25% Renite p.a. ziemlich mies.

 

Der wohl attraktivste Aspekt an der ganzen Sache ist der Steuerliche. Konkret kann man ca. Fr. 1000 pro Jahr an Steuern sparen, insofern man den maximalen Beitrag einbezahlt (als Arbeitnehmer).

Bei einer "Laufzeit" von 40 Jahren wären dass stolze Fr. 40'000 an gesparten Steuern.

Bei der Auszahlung werden jedoch wieder mindestens Fr. 21'000 (Mit 4 Konten über 4 Jahre bezogen) bis hin zu Fr. 42'000 (Bei 1 Konto in einem 1 Jahr bezogen) fällig.

 

Was mich jedoch vor zwei Jahren davon abgehalten hat, ein Säule 3a Konto zu eröffnen ist folgendes:

Es wurde von vielen Banken und Versicherungen Personen ab einem Alter von 59 (Frauen) bzw 60 (Männer) Jahren untersagt, die Bank bzw. Versicherung zu wecheln.

Es gibt keine Garantie, dass nicht plötzlich ein Alter von 50 oder 40 Jahren als Grenze fürs wecheln bzw. eröffnen neuer Kontis definiert wird.

Ich will jedoch nicht zu plötzlich neuen Spielregeln gezwungen sein weiterzuspielen, den das ist bei der Säule 3a der Fall. Aktuell geht es uns allen noch rosig, ich glaube jedoch dass sich dies in den nächsten 50 Jahren ändern kann und wer weiss auf was für Ideen dann unsere Banken bzw. Versicherungen noch so kommen. In untenstehenden Link findet sich ein Beitrag über diese "Schikane".

http://www.srf.ch/konsum/themen/geld/saeule-3a-schikane-fuer-aeltere-sparer

 

Hat der eine oder andere von euch bereits ein Säule 3a Konti? Wie ist euer Gefühl dabei? Habe ich wichtige Punkte vergessen zu erwähnen?

 

Hier noch meine Alternative Lösung für das eingans genannte Problem des Defizits ab der Pensionierung.

 

Alternativen:

Da ich mit 23 Jahren noch etwas Risiko eingehen kann, investiere ich aktuell in 70% Developed World und 30% Emerging Markets Aktien-ETFs (Nur die hälfte des Vermögens (Fr. 50k), der Rest liegt auf einem Taggeldkonto (0% Zinsen ca. Fr. 50k)

Da rechne ich neben höheren Renditen (auf 40 Jahre mind. 3-5% pro Jahr nach allen Abzügen, Steuern etc.) auch mit einer höheren Verfügbarkeit meines Kapitals (Liquidität). Klar wäre es nicht ratsam nach einem Crash zu verkaufen, es wäre jedoch immerhin möglich, sollte man das Geld brauchen.

 

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Legalese
· bearbeitet von Legalese

Hallo Schuhschnabel

 

Ich komme auch aus der Schweiz und musste mich entsprechend mit dem Thema auseinandersetzen. Nach einer differenzierten Abwägung bin ich zum Ergebnis gekommen, dass es sich unter den gegenwärtigen Rahmenbedingungen (für mich) lohnt, in die 3a einzuzahlen.

 

Mit Bezug zu Deinen Ausführungen möchte ich gerne folgende Aspekte ansprechen, welche Du ebenfalls bedenken solltest:

 

- Der Effekt der Steuerersparnis hängt vom persönlichen Grenzsteuersatz ab. Die von Dir genannten 1'000 CHF erscheinen mir als etwa tief. Wenn wir davon ausgehen das Du den Maximalbetrag einzahlst (für 2015: 6'768 CHF), entsprechen die 1'000 CHF einem Grenzsteuersatz von 14.78%. Je nach Kanton ist ein Grenzsteuersatz von 25 - 30% für mittlere Einkommen durchaus realistischer (zu berücksichtigen sind kantonale und kommunale Einkommenssteuer, direkte Bundessteuer und allenfalls die Kirchensteuer). Bei einem Grenzsteuersatz von 25% beträgt die Ersparnis schon fast 1'700 CHF. Dazu kommt noch, dass die Erträge des 3a Guthaben nicht als Einkommen versteuert werden müssen (resp. erst bei Auszahlung und dann zum reduzierten Steuersatz).

 

- Neben der Ersparnis bei der Einkommenssteuer ist auf Kapital, welches in der Säule 3a gebunden ist, keine Vermögenssteuer zu zahlen. In jungen Jahren ist dies natürlich kein Thema, da die hohen Freibeträge nicht ausgeschöpft sind. Wenn aber über 40 Jahre jedes Jahr der Maximalbetrag in die 3a einbezahlt wird (~ 40 x 7'000 CHF; der Betrag wird ja im Zweijahresrythmus nach oben angepasst), so kommt (ohne Erträge) ein Kapital von 280'000 CHF zusammen, auf welches bis zum Bezug keine Vermögenssteuer bezahlt werden muss. Je nach Vermögen und Vermögenssteuersatz spart man hier also in den letzten Jahren vor dem Bezug (bei Grenzsteuersatz zwischen 0.25 und 0.75%) jährlich nochmals 700 - 2'100 CHF Steuern.

 

- Bezüglich der Renditebetrachtung muss ich Dir recht geben, die gegenwärtigen max. 1.25% sind natürlich nicht die Welt, allerdings hängt das mit dem historisch tiefen Zinsniveau zusammen (dein Tagesgeld wirft ja auch nichts ab). Hierzu gilt es zu bemerken, dass in die Renditebetrachtung natürlich die Steuerersparnis mit einbezogen werden muss. In den letzten Jahren vor der Pensionierung lohnt es sich deshalb ohne Wenn und Aber in die 3a einzuzahlen, da Steuerersparnisse von ca. 25% gemacht werden können (wobei bei Auszahlung Steuern in der Grössenordnung von 5% fällig werden). Das heisst, dass für die Einzahlung im letzten Jahr vor der Pensionierung allein aufgrund des Steuerspareffekts eine Rendite von 20% p.a. erzielt werden kann (risikofrei). Für die Einzahlung mit 25 beträgt die risikofreie Zusatzrendite hingegen nur ca. 0.4% p.a. da der ordentliche Bezug erst in ca. 40 Jahren erfolgt. Folglich gilt, je näher ein Bezug bevorsteht (auch ein ausserordentlicher; Stichwort Wohneigentumsvorbezug), umso grösser ist die risikofreie Zusatzrendite.

 

- Wer am Kapitalmarkt höhere Renditen als die von der Bank versprochenen Zinsen erwartet, kann seine 3a Ersparnisse im Übrigen auch in BVV2-konforme Fonds (Aktienanteil max. 50%) anlegen. Solche gibt es von allen Banken allerdings teilweise mit etwas hohen Gebühren da grösstenteils aktiv verwaltet; allerdings gibt es auch passiv verwaltete welche geringere aber immernoch relativ hohe Gebühren haben. Bei einer Anlage in solche Fonds ist zu bedenken, dass mit Bezug der Vorsorgegelder auch der Kapitalgewinn der Fonds der (reduzierten) Einkommenssteuer unterliegt, welcher ansonsten in der Schweiz ja steuerfrei wäre. Es ist also abzuwägen, ob die Ersparnisse bei der Einkommenssteuer die etwas höheren Gebühren und die (reduzierte) Steuer auf den Kapitalgewinnen überwiegen.

 

- Wenn ich mit 60 die Bank nicht mehr wechseln kann ist mir dies ziemlich egal. Sind die Konditionen der Bank schlecht so werde ich dieses Konto eben als erstes beziehen (ist ja als Mann ab 60 möglich und muss zwecks Steueroptimierung gestaffelt geschehen).

 

- Die Gefahr dass sich die gesetzlichen Rahmenbedingungen ändern sehe ich als gering an. Die Ersparnis, welche Dir nicht mehr genommen werden kann, hast Du ja jeweils im Jahr der Einzahlung schon gemacht. Die einzige Gefahr wäre m.E. dass die privilegierte Besteuerung beim Bezug aufgehoben wird. Dieses Risiko sehe ich jedoch als äusserst gering an.

 

Ob sich 3a Einzahlungen lohnen ist jeweils individuell abzuklären und hängt stark mit dem Wohnsitz (Steuergesetzgebung) und dem Einkommen der betroffenen Person zusammen. Zusätzlich ist die Anlagedauer von eminenter Bedeutung.

 

Mit Bezug auf Deine persönliche Renditeerwartung von 3 - 5% p.a. lohnt es sich (falls Du diese Rendite wirklich erreichst) tatsächlich nicht langfristig in die Säule 3a einzuzahlen (selbiges gilt dann übrigens immer auch für Einkäufe in die Pensionskasse). In den Jahren kurz vor einem Bezug (ordentlich oder allenfalls ausserordentlich) solltest Du aber jedenfalls einzahlen um den Steuerspareffekt als kurzfristigen Renditekick mitzunehmen.

 

Grüsse

 

Legalese

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Schuhschnabel

Hallo Legalese

 

Vielen Dank für deinen Beitrag!

Ich sehe, das Thema ist tatsächlich so komplex wie ich es befürchtet hatte =)

 

Diverse Banken stellen einen Rechner zur Verfügung für die jährliche Steuerersparnis mit der Säule 3a (z.B. die UBS: https://www.ubs.com/ch/de/swissbank/privatkunden/vorsorge/saeule-3a-steuerersparnis.html )

 

Hier mein Resultat für dieses Jahr:

sule3abl8ok17iwu.jpg

 

Beim rumspielen mit den Zahlen zeigt sich rasch: Je mehr man verdient, desto mehr Steuern kann man sparen.

Aus diesem Grund werde ich in Zukunft (mit steigendem Lohn) auch mehr Steuerersparnisse erzielen können.

 

Neben den aktuell gut Fr. 1200 p.a. kommen bei mir nochmal etwa Fr. 200 p.a (Bis zum 30. Lebensjahr) für die Wehrpflichtersatzabgabe (Militär untauglich) hinzu (Diese ist 3% des steuerbaren Einkommens --> Welches um knapp Fr. 7000 niedriger ausfällt, wenn man voll einzahlt [3% von Fr. 7000 = 210]).

Sprich Steuervorteile von Total ca. Fr. 1500 p.a.

 

Die Säule 3a Fonds mit bis zu 50% Aktienanteil hören sich sehr interessant an, ich werde mich die nächsten Tage mal damit auseinandersetzen und mich dann wieder Melden.

 

Wie du korrekt erwähnt hast, ist die Steuerersparnis durch die reduzierte Vermögenssteuer (Da die Säule 3a nicht als Vermögen zählt) gerade in den letzten Jahren vor der Auszahlung interessant.

Ich versuche in den nächsten Tagen auch mal eine Hochrechnung zu machen und zu schauen, wie viel Performance/Rendite p.a. man mit den verschiedenen Produkten (Zinskonti bzw. Obligationen/Aktienkonti) erzielen kann (inkl. allen Steuervorteilen und den Steuern bei Auszahlung).

 

Ich denke als erstes Fazit kann man sagen, dass man sich gut mit der Säule 3a befassen sollte, denn sie ist nicht für alle gleich geeignet.

- Wer jedoch dazu neigt, sein Erspartes zu verkonsumieren, für den ist es sicherlich eine gute Möglichkeit etwas für nach der Pensionierung auf die Seite zu legen und nebenbei noch Ordentlich Steuervorteile und etwas Rendite zu kassieren.

--> Dies gilt auch für all jene, welche sich nicht mit dem Thema des investierens in Aktien, ETFs, Obligationen etc. befassen möchten und ihr Geld nur auf dem Sparkonto zu praktisch 0% Zins liegen haben.

 

- Ob sich dies auch für jemanden rentiert, der sein Geld in Aktien, ETFs, Immobillien oder Rohstoffe anlegt und so sein Vermögen wachsen lässt, ist die interessante Frage.

So oder so ist auch bei der Säule 3a der Zinseszinseffekt vorhanden (das 8. Weltwunder) und lohnt sich deshalb (falls man sich dafür entscheidet) möglichst früh, möglichst das Maximum einzubezahlen.

 

Bei mir könnte sich allenfalls eine Mischform (Säule 3a bis ans Maximum, aller darüber in ETFs wie bis anhin) als nützlich erweisen. Neben der höheren Sicherheit als z.B. Aktien, bietet die Säule 3a auch zusätzliche Diversifikation fürs Gesamt-Portfolio, sollte mein ETF-Depot doch mal stark an Wert verlieren.

 

Liebe Grüsse

Schuhschnabel

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Legalese

Dann bist du ja schon bei 21% plus die (in Zürich geringe) jährliche Vermögenssteuer und das ganze risikolos. Auf 40 jahre abdiskontiert ist das natürlich weniger als 0.5% + Vermögenssteuer p.a. (zusätzlich zum Zinssatz des 3a Konto). Da musst Du eben selbst abwägen ob Dir das genügt.

 

Das Gute an der 3a ist ja, dass du jedes Jahr erneut entscheiden kannst ob Du einzahlen willst. Wenn Du keinen Vorbezug (selbstgenuztes Wohnen) planst würde ich in dieser Situation auch eher dazu tendieren im Moment keine Einzahlung zu machen. Je nach Betrachtungsweise kann man aber auch argumentieren, dass Du die 3a als sicheren Depotanteil einzahlen solltest, da Du ja beim Tagesgeld garkein Zins erhältst (Problem ist halt dass es auch im Notfall nicht liquid ist). Die von Dir vorgeschlagene Variante ist in meinen Augen keine "Mischform", da Du ja den maximalen Betrag in die 3a einzahlst. Du könntest allerdings auch - als Langzeitexperiment - einfach 3'500.- in die 3a einzahlen und mit den anderen 3'500.- (resp. 2765.- nach Steuern) schauen, ob Du den Steuerspareffekt tatsächlich einholen kannst ;).

 

Grüsse Legalese

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Schuhschnabel

Ich liefere hier die versprochene Beispielberechnung (für meine Person) im angehängten Excel nach.

 

Hinweise / Annahmen:

- Im Beispiel wird jeweils der Maximalwert einbezahlt. Dieser erhöht sich jährlich um Fr. 20 (Annahme).

- Es wurde mit einer Vermögenssteuer von 1 Promille (Annahme) gerechnet.

- Bezug über 4 Jahre, je etwa ein viertel, Steuerabzug: 5% (Annahme)

- Die Steuerersparnis erhöht sich jährlich (dank höherem Einkommen) um Fr. 30 (bis zum 30. Lebensjahr), dannach um Fr. 15. (Annahmen).

- Es wird mit einem Zinssatz von jährlich 2% gerechnet, dieser kann verändert werden (rot hinterlegtes Feld [F3]).

 

Erkenntnisse:

-> Bei einer tiefen Zinsrate (>=2%), lohnt sich in meinem Beispiel auch ein späterer Einstieg in die Säule 3a.

Dies, da die tiefen Zinsen, trotz Zinseszinseffekt insgesamt schlicht zu wenig abwerfen und sich einzig die Steuervorteile als Lukrativ erweisen.

Die Gewinne durch die Steuervorteile nehmen jedoch von Jahr zu Jahr (mit der Höhe des eingezahlten Kapitals) ab (siehe Spalte "Rendite p.a. insb. die ersten Jahre) --> Gegen den Schluss treibt der Zinseszinseffekt die Renditen p.a. wieder in die Höhe

 

Fazit:

- Würde ich von diesem Jahr an bis zum 63 Altersjahr voll einzahlen, ergäbe sich mit einem Zinssatz von 2% eine Rendite von 3.4% p.a. (Zinsgewinne+Steuervorteile-Bezugssteuern) (über 41 Jahre im Mittel).

In einem 10 Jahres Vergleich zeigte sich (historisch) bei Säule 3a Fonds eine Performance von Durchschnittlich 2%, beim besten Fonds von knapp 3.3%: http://www.beobachter.ch/geld-sicherheit/versicherungen/artikel/saeule-3a_magere-renditen/

 

Rechne ich mein Beispiel mit 3.3% Zinssatz ergibt sich eine Rendite p.a. von 5.7%.

 

DIe Steuervorteile betragen je nach höhe der Vermögenssteuerreduktion Fr. 75.000.

Der Zinsgewinn ist der mit Abstand wichtigste Faktor (macht bei 2% Zinssatz Fr. 150'000 aus, bei 3.3% Zinssatz schon Fr. 300'000)

Beim 2% Zinssatz hätte ich bei Bezug (abzüglich Steuern) gut Fr. 400'000 angespart, beim 3.3% Zinssatz gut Fr. 520'000.

 

Offene Fragen:

- Wie sieht es mit der Versteuerung der Kapitalgewinne bei Fonds aus? Wenn ich in meinem Beispiel über 4 Jahren meine Fonds auflöse, mit welchen zusätzlichen Kosten ist zu rechnen? Oder sind diese Steuern bereits in den 5% (L40-L43) eingerechnet?

--> Ich Werde die Excel-Tabelle noch mit diesen Zahlen ergänzen, sobald ich hierzu mehr Informationen habe.

 

 

Ich hoffe die Excel-Tabelle beinhaltet keine gröberen Fehler etc.

Über Feedback und Verbesserungsvorschläge freue ich mich.

 

Säule 3a Beispielrechnung.xlsx

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Legalese

Die Renditeberechnung in deiner Tabelle verwirren mich etwas. Um einen Vergleich zu erhalten, ob sich die Investition in die Säule 3a lohnt, müsstest Du m.M.n. für jeden Jahresbeitrag die annualisierte Rendite bis zum Bezug berechnen, da dieser "Zinssatz" Dir anzeigt welche Rendite Du an der Börse erzielen müsstest um dasselbe Ergebnis zu haben.

 

Wenn Du dies richtig einpflegst, müsste die Rendite immer höher werden, je kürzer der Bezug bevorsteht (vgl. mein erster Beitrag). Dies ergibt sich daraus, dass der Renditekick durch die hohe Steuerersparnis auf weniger Jahre verteilt werden muss.

 

Gruss

Legalese

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Schuhschnabel

Vielen Dank Legalese für deine ganzen Hinweise via PN!

 

Ich habe wohl ein paar Gedankenfehler eingebaut, in der angehängten Excell-Tabelle stimmt die Rechnung nun hoffentlich.

Zusätzlich habe ich nun noch (rechter Teil) einen Vergleichsrechner eingebaut, mit welchem man das Säule 3a Modell gegen alternative Strategien antretten lassen kann (z.B. ETF-Weltportfolio etc.).

 

Ich habe mal drei Beispiele (einmal konservative Zahlen, einmal mit etwas höheren Zahlen und einmal ganz ohne Zinsrendite --> Nur Rendite durch Steuervorteil) angehängt.

Es ist sehr spannend, wie sich die Situation verändert, je nach Zahlen, welche man in den roten Feldern eingibt.

 

Im konservativen Beispiel, lohnt sich die Einzahlung ab dem 44. Lebensjahr.

Im Beispiel mit den etwas höheren Renditeerwartungen ab dem 51. Lebensjahr.

Ohne Zins (gegen 1% Zins) mit 49. Lebensjahren.

 

Im Referenzzins (Alternative) muss man einfach bereits sämtliche Gebühren, Kosten und Steuern abziehen (Ich habe deshalb eher konservative Werte verwendet)

 

Ich werde aktuell kein Geld in die Säule 3a einbezahlen. Dies aus den berechneten finanziellen Gesichtspunkten und folgende weiteren Kritikpunkte:

1. In meinem Alter kann sich rasch vieles Ändern (Familie, Weltreise, Auswandern etc.), da möchte ich nicht bereits derart gebunden sein.

2. Zu den Angeboten (Säule 3a Fonds): Ich finde, dass zu überrissenen jährlichen Gebühren grösstenteils renditeschwache Produkte angeboten werden. Selbst die passiven Indexanlagen schaffen es oft nicht, den Index korrekt abzubilden.

--> Dass unsere Politik solche Produkte noch "subventioniert" erstaunt einmal mehr nicht.

 

Wie erwähnt ist die Rechnung individuell pro Person zu machen, ich für meinen Teil werde mein ETF-Weltportfolio (Historisch gut 8% Brutto p.a., ich rechne mit gut 4-5% Netto im minimum) weiterverfolgen und dort die besten Produkte (ETFs) zu den günstigsten Gebühren über günstige online Broker beziehen und denke, damit besser zu fahren!

Zudem bezahle ich mit diesem Modell effektiv mehr Steuern ein, was ja auch wieder allen Bürgern nützt (bessere Strassen, Geld für Arbeitslose etc.).

Säule 3a Beispielrechnung_Konservative Renditen.xlsx

Säule 3a Beispielrechnung_Hohe Renditen.xlsx

Säule 3a Beispielrechnung_ohne Rendite_nur Steuervorteil.xlsx

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Legalese

Hallo Schuhschnabel

 

Du kommst der Sache näher, allerdings stimmt die Rechnung immernoch nicht.

 

Du musst zum Beispiel beachten dass Du, wie ich Dir schon per PM geschrieben habe, die Wahl hast

 

a) 6'786.- in die 3a einzuzahlen; oder

b) 5'366.- an der Börse zu investieren (wenn Du beim Investment an der Börse auch von 6'786.- ausgehst vergleichst Du Äpfel mit Birnen, da Du ja beim Investment an der Börse die 1'420.- Steuern nicht sparst)

 

Im weiteren kannst Du die jährliche Rendite natürlich nicht ausrechnen indem Du den Gesamtgewinn durch die Anzahl Jahre teilst und dann schaust wieviel Prozent vom Anfangsbetrag dies ist. Da es hier um eine Zinsrechnung geht (Exponantialfunktion) musst Du eine Wurzelfunktion für die Renditeberechnung verwenden.

 

Dass Deine Renditeberechnung völlig falsch ist, siehst Du schon, wenn Du bei der ersten Zeile die Gegenprobe machst:

 

Du errechnest für die 3a eine jährliche Rendite von 2.44%. Das bedeutet aber, dass aus deinen anfänglich investierten 5'366.- (inkl. Steuerabzug) nach 41 Jahren 14'418.- werden müssten (5'366.- x 1.0244^41). Tatsächlich sind es aber gemäss Deinen Berechnungen "nur" 11'870.- was, soweit ich beurteilen kann korrekt ist für die Zahlen die Du gewählt hast.

 

Ich hoffe die Bemerkungen helfen Dir, eine korrekte Rechnung als Entscheidungsgrundlage zu erstellen.

 

Gruss

Legalese

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Schuhschnabel
· bearbeitet von Schuhschnabel

Hallo Legalese

 

Danke für die Hinweise.

Ich habe keine Erfahrungen mit Wurzelrechnen etc., weshalb ich nicht in der Lage bin die Excel-Tabelle weiter zu verbessern.

 

Ich habe deshalb ganze einfach mit diesem Rechner ein paar Beispiele für mich gemacht: https://www.ktipp.ch...seszinsrechner/

(Habe jeweils einfach an den Zinssätzen geschraubt, bis es übereinander gestummen hat).

 

Beispiel 1 (2% Zins, 40 Jahre Laufzeit):

Jedes Jahr 6786.- mit 2% Zins über 40 Jahre: 409'880.-

Jedes Jahr 5366.- über 40 Jahre benötigen 3.0571% Zins um ebenfalls 409'880.- Vermögensstand zu erzielen.

--> An der Börse muss 1.0571% mehr Rendite erziehlt werden.

 

 

Beispiel 2 (3% Zins, 40 Jahre Laufzeit):

Jedes Jahr 6786.- mit 3% Zins über 40 Jahre: 511'670.-

Jedes Jahr 5366.- über 40 Jahre benötigen 4.0147% Zins um ebenfalls 511'670.- Vermögensstand zu erzielen.

--> An der Börse muss 1.147% mehr Rendite erziehlt werden.

 

Beispiel 3 (3% Zins, 20 Jahre Laufzeit):

Jedes Jahr 6786.- mit 3% Zins über 20 Jahre: 182'340.-

Jedes Jahr 5366.- über 20 Jahre benötigen 5.2577% Zins um ebenfalls 182'340.- Vermögensstand zu erzielen.

--> An der Börse muss 2.2577% mehr Rendite erziehlt werden.

 

Ich denke, aktuell die Mehrrendite (von aktuell 1%-1.25%) an der Börse erzielen zu können.

Solange sich dies nicht ändert, lasse ich die Finger von der Säule 3a und zahle erstmal nichts da ein.

(Mit jedem Jahr wird dies jedoch interessanter, garantiert jedoch die letzten 10-15 Jahre werde ich voll einzahlen).

 

Liebe Grüsse

Schuhschnabel

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Legalese

Hallo Schuhschnabel

 

Ich denke Du gibst etwas zu schnell auf.

 

Die Wurzelfunktion kannst Du im Excel als Umkehr der Exponentialfunktion eingeben. Willst Du beispielsweise die 3. Wurzel aus 27 so gibst Du im Excel "=27^(1/3)" ein.

 

Mit Deinen Berechnungen im Zinseszinsrechner kriegst Du zwar einen groben Überblick, welche Rendite Du an der Börse über den gesamten Zeitraum erwirtschaften müsstest (allerdings verfälscht, da Du verschiedene Faktoren nicht berücksichtigst: EK-Steuer auf an der Börse erzielte Dividenden, Vermögenssteuer und auf der anderen Seite die Steuer beim Bezug der 3a Gelder; natürlich hebt sich das gegenseitig teilweise auf ;)), die wirklich wichtige Information, nämlich ab welchem Zeitpunkt die Rendite auf dem 3a Konto höher ist, als die von Dir erwartete Rendite an der Börse, erhältst Du allerdings nicht. Diesbezüglich solltest Du unbedingt auch berücksichtigen, dass Du (neben ausserordenltlichen Bezügen; etwa bei Auswanderung ;)) ordentliche Bezüge bereits 5 Jahre vor dem ordentlichen Rentenalter, also mit 60, machen kannst und solltest. Dies verkürzt den Anlagezeitraum nochmals.

 

Bezüglich Deiner Renditeerwartung: Ich traue Dir durchaus zu, in den nächsten Jahren um netto 2-3 Prozentpunkte höhere Renditen als die Verzinsung des 3a Kontos zu erwirtschaften (mit entsprechendem Risiko; gegenüber praktisch risikoloser Rendite in der Säule 3a). Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob Du dir bewusst bist, was dies für eine Bruttorendite voraussetzt (zu beachten sind: Transaktionskosten, Depotgebühren, Verwaltungskosten der ETFs, Einkommenststeuern auf Ausschüttungen, Wiederanlagekosten, Vermögenssteuer). All dies muss von den gern zitierten durchschnittlichen 7-8% am Aktienmarkt abgezogen werden. Hinzu kommt, dass Du höchstwahrscheinlich nicht bis 60/65 zu 100% in Aktien investiert sein wirst. die Rendite musst Du allerdings über das gesamte Anlagekapital erwirtschaften um mit der Säule 3a mithalten zu können.

 

Es wäre deshalb interessant zu wissen, wie lange Du schon Geld anlegst und welche Rendite Du in dieser Zeit erwirtschaftet hast.

 

Nach dem Gesagten würde ich Dir empfehlen, Dich weiter mit Excel auseinanderzusetzen (wie willst Du die Rendite auf Deinen Anlagen berechnen, wenn Du grundlegende Funktionen nicht beherrscht [nicht böse gemeint ;)].

 

Ein mögliches Ergebnis der weiteren Einarbeitung könnte dann sein, dass Du bis 40/45 keine 3a Beiträge bezahlst, aber ab ca. diesem Alter (je nach Grenzsteuersatz und Verzinsung des 3a Kontos) den vollen Beitrag zahlst und somit Deinem Aktienportfolio eine schwankungsresistente Komponente hinzufügst.

 

Freundliche Grüsse

 

Legaleses

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Rotenstein

Der Faden ist schon etwas älter. Inzwischen gibt es neue, attraktive Säule-3a-Produkte wie z.B. das von VIAC, das eine Quote von 98% für Aktien-ETFs erlaubt. Die Gebühren sind für Säule 3a-Produkte mit um die 0,5% niedrig, aber immer noch moderat höher als bei einer freien Anlage.

 

Die höhere Rendite führt aber auch dazu, dass beim Bezug des Kapitals mehr Steuern zu entrichten sein werden, was die initiale Steuerersparnis etwas relativiert. Lohnt es sich also mit der Säule 3a, oder doch nicht?

 

Ich habe das Ganze hin- und hergerechnet und bin zum Schluss gekommen, dass es sich für mich lohnt. Es fliessen hier aber viele individuelle Faktoren ein, so dass das Ergebnis für jemand anderen durchaus anders ausfallen kann. 

 

Wichtige Aspekte für meine Berechnung waren: 

1) Steuerersparnis auf die Einkommenssteuer; das steuerbare Einkommen verringert sich durch den Betrag, den man in die Säule 3a einzahlt (sind bei mir Fr. 2'249)

2) Spätere Besteuerung des Kapitalbezuges. Hier ist es von Vorteil, wenn man sich mindestens fünf Konti anlegt, um der Progression zu entgehen und das Kapital über mindestens fünf Jahre verteilt bezieht. Man zahlt die späteren Steuern natürlich nicht nur auf das, was man eingezahlt hat, sondern auch auf seine Rendite. Da man in der Schweiz in der freien Anlage keine Steuern auf Kursgewinne zahlt, ist das ein signifikanter Aspekt

3) Die Rendite des Kapitals in der Säule 3a bei maximaler Aktienquote verringert sich (am Beispiel von VIAC) gegenüber einer alternativen freien Anlage durch die 0,5% jährlichen Kosten, auf der anderen Seite steigt sie aber auch dadurch, dass Dividenden nicht versteuert werden müssen, während sie in der Säule 3a lagern. Die Versteuerung der Dividenden in der freien Anlage hängt wiederum vom persönlichen Grenzsteuersatz ab (bei mir macht das fast 1% der Rendite aus). Dabei gehe ich davon aus, dass die Rendite von Aktien sich aufteilt auf ca. 2-3% Dividende und 4-5% Kursgewinne

4) Man spart ausserdem Vermögenssteuer. Das mag zunächst nicht so viel ausmachen, läppert sich aber zusammen. Das hängt natürlich davon ab, wieviel Vermögen man schon aufgebaut hat

5) Die Steuerersparnis, die man durch Einzahlung in die Säule 3a gewinnt, muss man natürlich wieder anlegen, um einen angemessenen Vergleich mit einer freien Anlage zu haben. Es ist diese freie Anlage, die einen leichten Vorteil für die Säule 3a in einen doch beachtlichen verwandeln kann

 

Wenn ich das so berechne, komme ich auf eine um ein Viertel bis ein Drittel höhere Gesamtrendite bei der Säule 3a. Natürlich spielen hier noch viele Faktoren rein, die sich jederzeit ändern und einen Strich durch die Rechnung machen können. 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...