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Medulla

Härtefall - BU-Alternativen

Empfohlene Beiträge

Medulla
· bearbeitet von Medulla

Hallo,

 

ich habe vor Kurzem angefangen mich mit dem Thema Berufsunfähigkeit auseinanderzusetzen. Dabei habe ich festgestellt, dass ich z.Z. nirgends versicherbar bin (Gründe siehe unten).

Jetzt bin ich auf der Suche nach Alternativen, um dem Risiko trotzdem einigermaßen zu begegnen.

 

1. Basisangaben

 

1.1 Alter, Familienstand, Kinder, geplanter Renteneintritt

20 Jahre, ledig, keine Kinder, vorrausichtlich 67

 

1.2 Berufliche Situation / Bruttojahreseinkommen / wieviel Geld bleibt bei Abzug aller Kosten im Monat übrig

Student (Medizin, Vorklinik) / 13.000 € / 300-500€

 

1.3 Risikotyp / Risikobereitschaft / Umgang mit Verlusten

konservativ

 

1.4 bisherige Risikovorsorge

Privathaftpflicht bei HanseMerkur

Krankenversicherung über Elternteil bei Barmer GEK

Unfallversicherung bei Signal Iduna

 

2. Unfallversicherung

Signal Iduna, 24h Schutz, Variante 'Optimal', Gefahrengruppe A

Grundsumme: 120.000€

Progression: 400

andere Zusätze:

Reha-Management (10.000€), Todesfall (5.000), Krankenhaustagegeld (20€), Kosmetische OP's (10.000€ davon 2.500€ Zähne), Bergungskosten (10.000), Zeckenstiche, Hilfsmittel (1500€), Tauchschäden

riskante Hobbys: Tauchen, Boxen (letzteres wahrscheinlich nicht angegeben)

Laufzeitende: 15.05.2016

Beitrag: 14€ mtl.

 

3. Risikosituation

 

[Aus Datenschutzgründen editiert.]

 

Somatisch wurde bisher nichts weiter festgestellt, aber klar ist wohl, dass ich vor ~2020 nicht an eine reguläre BUV zu denken brauche. Auch bei normalen EUV oder Multi-Renten komme ich derzeit nicht durch die Gesundheitsfragen.

 

 

Zunächst möchte ich meine Unfallversicherung optimieren. Ich hatte an die InterRisk XXL, Gliedertaxe Plus, Grundsumme 150.000, Progression Plus 300 mit fester Unfallrente in Höhe von 1000€ mtl. gedacht.

Prämie laut Online-Rechner: 311€ p.a.

Über die Notwendigkeit einer Übergangsleistung und deren Höhe war ich mir unschlüssig. Die Unfallrente ist umstritten und ziemlich teuer, aber eigentlich der einzige Weg, wie ich meine Arbeitskraft in den nächsten fünf Jahren überhaupt absichern kann.

 

Denn dann (ihr ahnt es) ist die Wartezeit der Generali EUV ohne Gesundheitsfragen vorbei. Ich hatte vor, hier einen Betrag von 1000€ (+ Dynamik) bis zu einem Alter von 60 abzusichern.

Ich könnte natürlich auch darauf spekulieren, dass die nächsten Jahre glücklich und gesund und vor allem ohne Arztbesuche verlaufen werden, und ich dann regulär oder mit vereinfachter Gesundheitsprüfung eine BUV oder eine gute Alternative (dann bis 67)abschließen kann. Aber diese Wette möchte ich nur sehr ungern eingehen, denn, wenn ich verliere, stehe ich mit 25 nur mit dem Unfallschutz da. Sollte alles glatt gehen, würde ich dem Geld für die Generali nicht hinterhertrauern.

 

Ab spätestens 27 (wenn man einen eventuellen Master, eine aufwendigere Promotion, ein Graduiertenprogramm o.ä. berücksichtigt) werde ich als Arzt arbeiten und Mitglied in einem Versorgungswerk sein, welches einen (nicht optimalen) Schutz vor BU bietet. Ab 30 (32) könnte ich im Schadensfall eine EU-Rente kriegen.

 

 

Gibt es eurer Meinung nach einen anderen, sichereren, besseren Weg für mich? (Einen Abschluss und damit eine finale Beratung würde ich natürlich von einem Makler machen lassen.)

 

Vielen Dank im Voraus,

 

Medulla

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Matthew Pryor
· bearbeitet von Matthew Pryor

Hallo Medulla,

 

schwierig.Aus meiner Sicht zum jetzigen Zeitpunkt mögliche Absicherungen (natürlich unter Vorbehalt)

  • Schwere Krankheiten Vorsorge
  • Grundfähigkeitsversicherung
  • EU ohne Gesundheitsfragen,aber mit Wartezeit
  • Unfallversicherung
  • Pflege-Bahr

Grundlegende Anmerkungen zur Unfallversicherung:Wechseln.Die Signal Iduna zählt unabhängig von der Tarifvariante nicht zu den empfehlenswerten Versicherern.Du könntest nun darüber nachdenken,die Absicherung auf 2 Versicherer aufzuteilen:Unfallrente bei A,Invalidität bei B.Das ist möglich,bei der Interrisk könnte dann bspw. die Unfallrente versichert werden (halte ich persönlich neben der VHV derzeit auch für den einzigen guten Versicherer für diesen Baustein).

Bei der von dir ins Auge gefassten Konstellation von Grundsumme und Progression gibt es jedoch auch andere Versicherer,die neben der IR in Betracht kommen.Trennen wir doch einmal gedanklich die Prämien für Invalidität und Unfallrente.Die Kombination aus Grundsumme und Invalidität schlägt dabei mit ca. 207 € zu Buche.Ein guter Anbieter für diese Kombination wäre die Inter,da ließen sich für den annähernd gleichen Beitrag 170.000€ Grundsumme mit einer 350-er-Progression versichern.Nun ist der XXL-tarif in einigen Punkten leistungsstärker (bspw. bei den Fristen),ein vergleichsweise überdurchschnittliches Tarifwerk bekommst du jedoch auch bei der Inter (Tarif Premium).Mit folgenden Vorteilen gegenüber der Interrisk (zumindest bei vergleichbarer Prämie):

 

  • Stellenweise bessere Gliedertaxe (bezogen auf Arme und Beine)
  • Höhere Grundsumme
  • Höhere Progression

Der einzige monetäre Vorteil der IR liegt in diesem Fall bei einer Invalidität von 80-82%,in allen anderen Konstellation ergibt die Kombination aus Grundsumme und Progression einen mehr oder weniger deutlichen Vorteil zugunsten der Inter ohne Risk.Solltest du mal prüfen,ob die Trennung beider Bausteine in deinem Fall nicht Sinn machen könnte.

 

Das Wichtigste zum Schluss:Gute Besserung!!

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Medulla

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort!

 

Die Idee Unfall-Rente und Invalidität getrennt voneinander abzusichern gefällt mir sehr gut. Schließlich würde ich, falls ich irgendwann einen ausreichenden Schutz vor BU hätte, die Unfall-Rente kündigen.

Ich habe mir die Inter Premium mal angeschaut und lediglich ein paar Punkte gefunden, die ich als nicht optimal einschätze (Fristen, keine Versicherung von Meniskenschäden durch Eigenbewegungen, Stimme lt. Gliedertaxe nur 75%, 1 Monat Wartezeit bei Lyme Borreliose). Eine Unklarheit besteht noch bei der Mitwirkung von Krankheiten: Auf der Website ist für den Premium-Tarif zu lesen: "Keine Leistungsminderung bei Mitwirkung von Krankheiten"

Auf einer .pdf der Inter-Versicherungsgruppe, die ich per Google-Suche gefunden habe, steht zur Premium-Tariflinie aber: "Im Invaliditätsfall erfolgt die Anrechnung der Mitwirkung von Krankheiten ab 50%".

Da wird dann wohl ein Blick in die Versicherungsbedingungen helfen.

 

Dann ist mir aufgefallen, dass seit einigen Tagen ein Grundfähigkeitenschutz von SwissLife angeboten wird, der in seiner Basis-Variante keine Gesundheitsfragen zur psychiatrischen Krankheitsgeschichte umfasst.

Positiv scheinen ja die einigermaßen konkreten Definitionen und die innovationsklausel zu sein. Gibt es dazu schon erste Einschätzungen von eurer Seite?

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Matthew Pryor
· bearbeitet von Matthew Pryor

Hallo,

 

Die Idee Unfall-Rente und Invalidität getrennt voneinander abzusichern gefällt mir sehr gut. Schließlich würde ich, falls ich irgendwann einen ausreichenden Schutz vor BU hätte, die Unfall-Rente kündigen.

Das wäre ein möglicher Grund.Ein anderer ist schlicht der,dass sich die Bedingungen für die Bausteine "Invaliditätsleistung" und "Unfallrente" zum Teil stark unterscheiden.Bietet die Haftpflichtkasse bspw. hervorragende Bedingungen für den Bereich Invaliditätsleistung,käme ich persönlich niemals auf den Gedanken,dort eine Unfallrente abzuschließen.Soll es also mangels Alternativen eine Unfallrente sein,kämen Stand heute vor allem die Interrisk und die VHV in Betracht,auch und gerade in deinem speziellen Fall wegen der verbesserten Mitwirkungsregelung,die bei diesen Anbietern im Gegensatz zu vielen Anderen ebenso bei der Unfallrente zur Anwendung kommt.

 

Ich habe mir die Inter Premium mal angeschaut und lediglich ein paar Punkte gefunden, die ich als nicht optimal einschätze (Fristen, keine Versicherung von Meniskenschäden durch Eigenbewegungen, Stimme lt. Gliedertaxe nur 75%, 1 Monat Wartezeit bei Lyme Borreliose). Eine Unklarheit besteht noch bei der Mitwirkung von Krankheiten: Auf der Website ist für den Premium-Tarif zu lesen: "Keine Leistungsminderung bei Mitwirkung von Krankheiten"Auf einer .pdf der Inter-Versicherungsgruppe, die ich per Google-Suche gefunden habe, steht zur Premium-Tariflinie aber: "Im Invaliditätsfall erfolgt die Anrechnung der Mitwirkung von Krankheiten ab 50%".<br style="font-family: tahoma, arial, verdana, sans-serif; font-size: 13px; line-height: 19.5px; background-color: rgb(250, 251, 252);">

Da wird dann wohl ein Blick in die Versicherungsbedingungen helfen.

Mein Fehler.Ich bezog mich auf die Tarife,die die Inter über den Assekuradeur Policenwerk anbietet.Die Bedingungen weichen von den hauseigenen der Inter ab.ZU den von dir genannten Punkten:

  • Die Fristen haben andere Versicherer noch besser geregelt,das ist richtig.Kostet eben auch einen Aufpreis.Wenn man den bereit zu zahlen ist,okay.Ich halte allerdings die Regelung der Inter (jeweils 24 Monate für Eintritt,Feststellung und Geltendmachung) für überdurchschnittlich gut,wenn auch nicht marktführend.Jetzt muss man (bzw. Frau) natürlich individuell entscheiden,ob man den Mehrpreis zu zahlen bereit ist.Denn auf der anderen Seite steht bspw. die Leistung bei Vollinvalidität,die für Beitrag x gezahlt wird.Um das an deinem konkreten Beispiel festzumachen:Für den gleichen Beitrag erhältst du bei Eintritt einer Vollinvalidität von der Inter 595.000 € (170.000*350%),von der IR dagegen "nur" 450.000 € (150.000*300%).Was wichtiger ist...nun,ich will und kann es nicht abschließend bewerten.Monetär fährst du mit der Inter besser (oder auch mit anderen Anbietern),bedingungsseitig mit der Interrisk.
  • Menisken bleiben vom Versicherungsschutz ausgeschlossen,sowohl bei der Inter selbst als auch bei dem Tarif über Policenwerk.Das ist richtig.
  • Stimmverlust lt. Gliedertaxe über Policenwerk beträgt 100%
  • Mitwirkung unterbleibt,wenn der Mitwirkungsanteil weniger als 75% beträgt.Gilt das Gleiche wie für die Fristen:Überdurchschnittlich,geht aber auch "noch besser".

Stellt sich eben die Frage:Rechtfertigt die bessere Leistung aus Zusammenspiel von Grundsumme und Progression den stellenweise abgespeckten Versicherungsschutz gegenüber einer Interrisk XXL...

 

Dann ist mir aufgefallen, dass seit einigen Tagen ein Grundfähigkeitenschutz von SwissLife angeboten wird, der in seiner Basis-Variante keine Gesundheitsfragen zur psychiatrischen Krankheitsgeschichte umfasst.

Positiv scheinen ja die einigermaßen konkreten Definitionen und die innovationsklausel zu sein. Gibt es dazu schon erste Einschätzungen von eurer Seite?

 

In Anbetracht dessen,dass es mit einer BU oder einer Multirente schwierig werden dürfte,wäre das aus meiner Sicht zunächst einmal eine brauchbare Alternative.

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polydeikes

An der Stelle mal reingegrätscht:

 

Die Fristenproblematik ist für mich normalerweise ein ausschließendes Kriterium. Das entscheidet im Zweifelsfall über EINE oder KEINE Leistung. Die Unfallrententhematik spielt aber auch in der Praxis kaum eine Rolle bei mir, würde ich nie von mir aus empfehlen. Nun ist hier aber die Frage, wie man mit den Einschränkungen noch einigermaßen brauchbare Ausschnittsdeckungen gebaut bekommt und wie diese ggf. noch einigermaßen bezahlbar bleiben. Letzterer Punkt ist MPs Denkanregung und so wie ich ihn kenne keinesfalls eine pauschale Empfehlung.

 

Womit wir in Kurzfassung beim alten Thema sind: Je weniger Abstriche ich machen möchte, um so mehr Geld muss ich ausgeben. Und diese Entscheidung kann immer nur der Kunde / Betroffene selbst treffen.

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Matthew Pryor

Moin Torsten,

würde ich so unterschreiben.Allerdings eine 24/24/24-Monatsregelung nicht als Ausschlusskriterium erachten.Der Fokus sollte hierbei meiner Meinung nach zunächst auf der Eintrittsfrist liegen,da findet sich kaum ein Versicherer,der über 24 Monate hinaus geht.Die Fristen für die Feststellung und Geltendmachung lassen sich in aller Regel innerhalb der 24-Monats-Frist einhalten,ist aber nur meine persönliche Erfahrung bislang.

Aber grundsätzlich ist es immer vorteilhaft,wenn der Versicherer darüber hinaus längere Fristen verbindlich festschreibt,da bin ich bei dir.

Letzterer Punkt ist MPs Denkanregung und so wie ich ihn kenne keinesfalls eine pauschale Empfehlung.

Exakt.Wer bereit ist,für ein möglichst umfassendes Bedingungswerk (und dazu zählen natürlich auch die Fristenregelungen) mehr Geld zu zahlen bereit ist,sollte das auch machen.Denn im Zweifelsfall ist deine Aussage zu unterstreichen:

Das entscheidet im Zweifelsfall über EINE oder KEINE Leistung.

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polydeikes

Missverständnis, ich drösel mal grad auf: Mit ausschließend meine ich, dass eine nicht hinreichende Regelung zum "Ausschluss" eines Tarifs / Produkts führen muss. Bedingt dadurch, dass es eine EINE oder KEINE Leistung Regelung ist. Die verständlichere Formulierung wäre wohl "K.O.Kriterium wenn mangelhafte Meldefrist gewesen".

 

Mal abgesehen davon können natürlich auch andere Kriterien individuell ausschließenden Charakter haben. Nehmen wir mal Ausscheiden aus dem Berufsleben in der BU. Das ist individuell für mich alles unter Bayerische (5+Arbeitslosigkeit) generell nicht akzeptabel, bei Frauen alles unter dauerhaft, das mögen andere für sich anders sehen. Um es auf die Unfall zu übertragen -> für den einen ist schon der 25er Standard inakzeptabel, für den nächsten die 50er Regelung einer HKD Komfort ggü. einer Vollschutz usw. usf. (Mitwirkung Krankheit / Gebrechen)

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Matthew Pryor

Ja,da gehe ich mit.24 Monate für den Eintritt der Invalidität sollten es schon sein,dafür gibt es auch entsprechend genügend Anbieter.Unrühmliches Beispiel vor Kurzem auf dem Tisch gehabt:"Günstiger" Direktversicherer und deren Top-Tarif:Frist für den Eintritt der Invalidität gerade einmal 15 Monate (Comfort-Plus-Schutz).Es lässt sich leider immer wieder feststellen,dass das bei den Wenigsten als wichtiges Merkmal auf dem Radar ist.Oftmals scheint die Meinung vorzuherrschen,das solche Fristen schlicht nicht existent seien.Das rächt sich dann mitunter spätestens im Leistungsfall,wenn das Kind nach Fristablauf in den Brunnen der Nichtleistung gefallen ist.

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