Stavanger Oktober 4, 2015 Hallo liebe Forengemeinde, nach langer Recherche habe ich mich nun doch entschlossen einen eigenen Thread zu eröffnen. Der Hintergrund ist, dass ich mein Anlagestrategie überdenke. Die bisherige war (soweit man das überhaupt "Strategie" nennen kann). Ich hatte den Großteil noch zu Zeiten besserer Zinsen in Festgeld angelegt, einen weiteren Teil in einen Aktienfond und kleinere Papiere in Aktien mit viel Potenzial. Dazu würde ich gerne euren Rat einholen und zwar starte ich mal in der gewohnten Form :-). 1. Erfahrungen mit Geldanlagen Bisher kam ich um große Verluste herum. Ich muss aber sagen, dass ich sicherlich viel Glück hatte und es nicht meiner überragenden Marktkenntnis geschuldet war. -Währungsspekulationen (Zloty, Mex. Pesos) -Aktien -Fonds 2. Darstellung von bereits vorhandenen Fondspositionen (ISIN angeben) Momentan im Depot: - 19.000€ PRICELINE GROUP INC: ISIN: US7415034039 (Das war mein größter Coup bisher - ich habe bei 300€ investiert und die Aktie steht jetzt bei über 1000€) - 9.000€ NORDEA 1- NORTH AMERICAN VALUE FUND ISIN: LU0076314649 - weitere hochspekulative Einzelaktien in sehr geringem Umfang. 3. Zeitliche Aufwandsbereitschaft für eure Fondsanlage 4. Risikotyp/Risikobereitschaft/Umgang mit Verlusten 1. Alter 27 2. Berufliche Situation Habe letztes Jahr mein Hochschulstudium abgeschlossen und bin jetzt 1 Jahr im Job als Angestellter. Aus der Studienzeit habe ich aber noch ein Gewerbe angemeldet, welches noch kleinere Gewinne abwirft. 3. Sparer-Pauschbetrag ausgeschöpft? Nein Über meine Fondsanlage 1. Anlagehorizont Aufgrund meines Alters sehr lange also 10 Jahre und länger. Zwar heirate ich demnächst aber der Kauf einer Immobilie ist sehr unwahrscheinlich. 2. Zweck der Anlage Altersvorsorge bzw. vorzeitiger Ruhestand oder ggf. doch mal ein Haus. 3. Einmalanlage und/oder Sparplan? Einmalanlage 4. Anlagekapital Ca. 30.0000 sind ja schon investiert. Weitere 100.000 liegen momentan auf dem Tagesgeldkonto und wollen langfristig investiert werden. Wobei ich mein Depot zur DAB übertragen habe und für 20.000€ erstmal 3,5% Zinsen bekomme. 5. Ziele, eigene Vorstellungen (habe ich mal ergänzt) Ich denke als Basis möchte ich einen Teil vergleichsweise sicher in ETF's streuen. Zum Beispiel 60% in 3 oder 4 ETF's. Ich denke aber, dass ich auch etwas mehr Risiko mit Einzelaktien gehen könnte. Momentan ist meine Strategie ja ziemlich aus dem Ruder gelaufen, da meine sicheren Zinsen eingebrochen sind. Der Rest ist ausschließlich in einer Aktie und generell in USD investiert. Ferner würde ich jetzt mehrere Aktien kaufen um das Risiko zu streuen. Bezogen auf den Anlagehorizont könnte ich auch eine sehr lange Durststrecke psychologisch verkraften. Ich hatte da an folgende Aktien gedacht, die auch Dividende bringen: -Shell -Statoil -Munich Re -ggf. VW Was haltet Ihr davon? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
xfklu Oktober 4, 2015 -Shell -Statoil -Munich Re -ggf. VW Öl, Öl, Versicherung, Autobauer... Für meinen Geschmack zu ölig. Siehe Aktienportfoliostrukturierungen mittels Branchenallokationen Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Stavanger Oktober 4, 2015 Meine Gedankengang war, wenn ich schon größtenteils sehr breit aufgestellt bin mit 3 ETF's zum Beispiel 70% World, 20% EU, 10% EM, dann bin ich schon ziemlich breit getreut. Mit einem kleineren Teil meines Investitionsvolumens würde ich gerne gezielter investieren. Das Risiko für Verluste ist durch die Streuung zwar geringer, ebenso aber ist man an die gesamte wirtschaftliche Entwicklung gekoppelt. Meine Überlegung zu Öl ist, dass man momentan vergleichsweise günstig einsteigen kann. Natürlich kann auch ich nicht sicher Wissen, dass der Preis sich schnell wieder stabilisiert aber das Potenzial ist zumindest da. Als die Kurse ziemlich hoch waren und alle dachten der Ölpreis würde ewig weiter steigen, hätte ich zum Beispiel nie investiert. Aufgrund der hohen Preise wurde viel in die Förderung investiert und es existieren weitere Gründe, warum der Preis momentan so niedrig ist. Aber langfristig ist zumindest Potenzial da, dass der Preis wieder steigt, wenn sich z.B. die Förderung in bestimmten Bereichen sich nicht mehr, die Wirtschaft besser in Schwung kommt oder die Opec sich einigt. Ich hab mir natürlich noch weitere Gedanken dazu gemacht und halte es jetzt für sinnvoll dort zu investieren. Shell ist für mich attraktiv, da sie immer Dividenden gezahlt haben und auch gut verdienen, wenn der Ölpreis niedrig ist. Statoil ist da schon mehr vom Ölpreis abhängig. Hier zählt für mich auch aber die schwache norwegische Krone, die die Aktie zusätzlich verbilligt. Ich kann mich natürlich total irren und morgen fahren wir alle Elektroautos und die Welt stellt sich bis morgen auf regenerative Energien um. Bei VW und Munich Re kann ich die Situation viel weniger gut einschätzen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
xfklu Oktober 4, 2015 · bearbeitet Oktober 4, 2015 von xfklu Achso. Ich dachte, dass Du mit der Kombi von ETF+Einzelwerten eine Art Gesamtstrategie verfolgst. Die einzelnen Aktien werden hier ausführlichst diskutiert: Shell Statoil Munich Re Volkswagen Zum Ölpreis gibt es hier 100 Seiten: Rohöl Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Stavanger Oktober 4, 2015 Ich sag es mal so die Strategie ist schizophren. Den größeren Teil will ich solide investieren aber einen Teil würde ich gerne gezielt investieren quasi Value Investing/Stock Picking. Es kann natürlich sein, dass ich mich bei meiner Fundamentaldatenanalyse entscheidende Fehler mache. Daher möchte ich auch nur einen kleinen Teil meines Kapitals mit dieser Methode investieren und auch nicht alles in einen einzigen Einzelwert. Ich hoffe, dass mein Vorgehen kann noch irgendwo als vernünftig eingestuft werden? Danke für die Links, habe mich dort auch schon gut eingelesen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
troi65 Oktober 4, 2015 · bearbeitet Oktober 4, 2015 von troi65 Ich denke als Basis möchte ich einen Teil vergleichsweise sicher in ETF's streuen. Zum Beispiel 60% in 3 oder 4 ETF's. 1.) Warum soll die Anlage in Aktien-ETFs vergleichsweise sicher sein ? Auch deren Max Draw Down kann mal bei über 50 % liegen. 2.) Wie siehts mit dem risikolosen Depotteil und den Barreserven aus ? Eine Hochzeit muss man sich schließlich leisten können. Und schon ist mit einer Frau der erste Teil der Reserve weg. 3.) Grs. bestehen gegen die Anlage in Einzelaktien neben einem ETF-Depot für einen ( wesentlich ) kleineren Teil des Anlagekapitals keine Bedenken . Von mir aus ein bischen zum Zocken. Warum aber wird ( gerade in Deinem Alter ) Wert auf Dividenden gelegt ? Ansonsten wie xflu: Zuviel Öl: Ohne Essig, Salz,Pfeffer etc. wird Dein Anlagesalat nix. 4.) Was soll mit den Klumpen in Deinem bisherigen Depot passieren ? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Stavanger Oktober 4, 2015 · bearbeitet Oktober 4, 2015 von Stavanger 1. Ich denke es ist sicher im Bezug darauf, dass Einzelwerte mal total abrutschen wie z.B. VW jetzt. Das bei einem generellem Crash wie z.B. der Finanzkriese 2007 für alle Werte abwärts geht, davor sollte mitunter der lange Investitionsrahmen schützen - oder? 2. 20.000 sollen mindestens auf dem Tagesgeldkonto bleiben. Zudem bleibt ja jeden Monat auch was vom Gehalt hängen, sodass keine laufenden Kosten aus dem Vermögen bezahlt werden sollten. Zusätzlich gibt es auch noch ein Haus, dass ich demnächst vermieten oder verkaufen muss und ebenfalls existiert auch ein Baugrundstück. Würde dieses Geld lieber in Aktien sehen. Für mich macht Betongold nur Ärger. 3. Leerverkaufe etc und kurzzeitige Trades kommen für mich prinzipiell weniger in Frage. Ich finde die klassische Strategie ziemlich gut unterbewertete Titel zu kaufen bzw. Titel mit Potenzial. Das ist natürlich schwierig. Wer kann schon den Unterschied zwischen preiswert und billig regelmäßig sicher einschätzen. Den Nordea will ich verkaufen, wenn er wieder bei ~45USD ist. Den will ich eigentlich schon länger loswerden aber ich konnte mich dazu noch nicht durchringen, weil ich mit meiner Folgestrategie noch nicht fertig bin. Bei Priceline bin ich mir unschlüssig. Bin nach wie vor der Meinung, dass die Aktie noch mehr Potenzial hat, da es enormes Gewinnwachstum gibt. Die Aktie schwankt aber enorm stark, sodass ich mir es gut vorstellen könnte bei einem Stand von 1.300€ 90% meiner Anteile zu verkaufen. 4. Die ganze Ölsache ist natürlich spekulativ, da A: Überproduktion an allen Ecken und B: kein starkes Wachstum und evtl. C: Regenerative kommen (macht in Zahlen weltweit vielleicht wenig aus aber die psychologische Komponente könnte unterschätzt werden). Zudem kommt bei Statoil noch Währungsspekulation auf die NOK dazu. Daher würde ich hier in den Ölsektor nicht mehr als 10% stecken evtl. sogar besser nur 5%. Will sagen, ich bin mir die Misere ja bewusst, weswegen ich hier diskutiere. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Stavanger Oktober 19, 2015 Hallo in die Runde, ich wollte mich nochmal melden, da ich meine Pläne nicht so umsetzen konnte, wie ich eigentlich wollte. Das Hauptproblem bei mir scheint zu sein, dass ich zwar eigentlich langfristig investieren möchte aber mir dann doch (velleicht zu viele) Gedanken mache und doch wieder in Traden komme. Bezogen auf VW heißt das, dass ich meine VW Anteile verkauft habe zwar mit knapp 10% Bruttorendite aber langfristig ist mir das doch zu riskant, da ich mich im Automobilsektor auch nicht wirklich gut auskenne. Ebenfalls bin ich aus den Ölaktien (Shell und Statoil) ausgestiegen, da sie binnen 3 Tagen um 15% gestiegen sind. Eigentlich wollte ich im Ölbereich langfristig investieren, da ich der Meinung bin mich im Energiebereich ganz gut auszukennen. Allerdings habe ich verkauft und warte jetzt wieder auf niedrigere Kurse um dann wieder zu investieren. Ansonsten wollte ich jetzt die Einsteigervariente wählen (70% MSCI World und 30% EM), um zumindest ein Teil meines Kapitels vor meinen wilden Spekulationen in Sicherheit zu bringen. HSBC MSCI WORLD ETF (DE) [WKN: A1C9KL / ISIN: DE000A1C9KL8] (steuereinfach und auschüttend, um ggf. den Freibetrag auszunutzen) oder ComStage MSCI Emerging Markets TRN UCITS ETF [WKN: ETF127 / ISIN: LU0635178014] (ebenfalls steuereinfach) und ComStage MSCI World TRN UCITS ETF [WKN: ETF110 / ISIN: LU0392494562] (ebenfalls steuereinfach) oder HSBC MSCI EMERGING MARKETS UCITS ETF (DE) [WKN: A1JXC9 / ISIN: DE000A1JXC94] (steuereinfach und auschüttend, um ggf. den Freibetrag auszunutzen). Letztlich möchte ich zwei verschiedene KAGs haben, da ich ja vorerst nur in zwei ETF's investieren werde. Zumindest 20k würde ich sofort investieren. Weitere 30-40k würde ich mittelfristig aus meinen Einzelaktien abziehen und ebenfalls in die beiden ETF's investieren, oder wie es im Anfängerthread beschrieben ist weiter zu diversifizieren. Würdet Ihr die Priceline Aktien nun verkaufen momentan ist sie wieder in der Nähe des Allzeithochs. Allerdings bin ich gierig und glaube, das Priceline immernoch unterbewertet ist. Aber irgendwann sollte man auch seinen "Gewinn" einfahren, da es inbesondere bei mir einen großen Klumpen im Depot darstellt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
chart Oktober 20, 2015 Würdet Ihr die Priceline Aktien nun verkaufen momentan ist sie wieder in der Nähe des Allzeithochs. Allerdings bin ich gierig und glaube, das Priceline immernoch unterbewertet ist. Aber irgendwann sollte man auch seinen "Gewinn" einfahren, da es inbesondere bei mir einen großen Klumpen im Depot darstellt. Du kannst doch die Aktie verkaufen und wenn du von der Firma überzeugt bist, kaufst du sie wieder mit weniger Kapital. Oder du verkaufst nur einen Teil der Aktien und sicherst dir die Gewinne. Einen kleinen Teil kannst du liegen lassen und so den Klumpen verkleinern. Letztendlich musst du es entscheiden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag