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triton133

Private oder Gesetzliche Krankenversicherung

Empfohlene Beiträge

Halicho
· bearbeitet von Halicho
vor 1 Stunde von chirlu:

 

Der einzige Haken zur rechtlichen Einwandfreiheit: Du mußt tatsächlich arbeiten.

Klar. Sonst wirds irgendwann auch zu langweilig. Am besten etwas Freude und Sinnstiftendes. Wäre der Brotberuf so hervorragend dann würde man ja nicht Privatier werden wollen. Wenn niemand bereit ist, deine Stelle zu finanzieren dann kannst du das auch selbst z.B. über Spenden an den mildtätigen Verein, der dich beschäftigt. 

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dev
· bearbeitet von dev
vor 15 Minuten von Halicho:

Wäre der Brotberuf so hervorragend dann würde man ja nicht Privatier werden wollen.

Privatier ist die Endstufe der Freiheit, Broterwerb ist hingegen ein muß, um zu überleben.

Wenn man sein Hobby zum Beruf machen kann und seine Arbeit im allgemeinen Spaß macht, besser kanns im Leben nicht laufen.

 

Wenn ich immer lese: "scheiße morgen ist Montag", fällt mir nur ein - alter du hast den falschen Job!

 

P.S. der Running-Gag in unserer Familie ist die Aussage einer meiner Töchter: "Du hast doch gar keinen Job, deine Arbeit macht dir doch Spaß".

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DancingWombat
· bearbeitet von DancingWombat

Heute kam durch die Medien, dass die GKVen durch Corona deutlich negativ abgeschlossen haben und es wird offen über notwendige Beitragserhöhungen diskutiert:

https://rp-online.de/panorama/coronavirus/milliardenluecke-krankenkassen-warnen-vor-beitragssteigerung_aid-56706427

 

Für die PKV habe ich keine guten Daten gefunden. Ich bin sicher das es auch hier Mehrkosten gab. Hat jemand nähere Infos dazu?

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Ramstein

Es wurde bisher m. W. nicht in den Medien diskutiert: Kann es sein, dass auf mittlere Sicht die Kassen auch sparen, da zahlreiche "schlechte Risiken" durch Corona dahingerafft wurden?

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Euronensammler
· bearbeitet von Euronensammler

Ich nehme an, dass die Diskussion über Einsparungen wegen Übersterblichkeit ein zu heißes Eisen ist. Da lauern zu viele Gefahren wegen Political Correctness.

 

Soll sich der AOK oder GRV Vorstand vor die Kamera stellen und freudestrahlend verkünden, dass man 10% wenige Kosten habe und den Beitrag senken könnne, weil xx tausend Alte und Rentner gestorben seien?

 

Vielleicht kann es der investigative Interessent im nächsten Jahr irgendwo aus den Zahlen der Geschäftsberichte herausfiltrieren.

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dev
· bearbeitet von dev

Ich habs weniger krass verstanden, also Einsparung wegen Ausfall anderer Krankheiten, wie Grippe.

 

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Matunus

Über die Wirkungen und Wechselwirkungen kann man wohl nur spekulieren.


Überflüssige Operationen wurden kurzfristig eingespart, werden dafür aber möglicherweise nach Corona noch zahlreicher, um die Löcher in den Klinikhaushalten zu stopfen?

 

Unfälle sowie (andere) Infektionskrankheiten etc. haben wahrscheinlich abgenommen?

 

Führen verschobene Vorsorgeuntersuchungen zu höheren Folgekosten?

 

Zunahme von psychischen Erkrankungen, z.B. durch häusliche Verhältnisse, Einsamkeit etc.? Abnahme von psychischen Erkrankungen durch weniger Konflikte durch weniger Kontakte, ggf. weniger Mobbing im Home Office (oder mehr?)?

 

Wie wirken sich möglicherweise veränderte Ernährungsgewohnheiten aus? 

 

Usw. usf. 

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chirlu
vor einer Stunde von Ramstein:

Kann es sein, dass auf mittlere Sicht die Kassen auch sparen, da zahlreiche "schlechte Risiken" durch Corona dahingerafft wurden?

 

Halte ich für unwahrscheinlich. Der Hauptteil der Kosten fällt typischerweise in der letzten Zeit vor dem Tod an – egal, wann bzw. in welchem Alter der letztlich ist.

 

Auf der anderen Seite hinterläßt Covid-19 viele – auch jüngere – Leute mit erheblichen gesundheitlichen Problemen („long Covid“), bei denen noch nicht feststeht, wie lange sie anhalten oder wie sie behandelt werden können.

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DancingWombat
vor 2 Stunden von dev:

Ich habs weniger krass verstanden, also Einsparung wegen Ausfall anderer Krankheiten, wie Grippe.

 

Klar. Trotzdem und trotz weniger "unnötigen" Arztbesuchen, weniger geplanten OPs usw. sind massive Mehrkosten entstanden. In der GKV kommt hier noch erschwerend hinzu, dass die Einnahmen zusätzlich gefallen sind.

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Allesverwerter
Am 18.11.2020 um 01:51 von Allesverwerter:

Nach zwei Jahren wieder eine zweistellige Erhöhung, für 2020 sind es 13,7% mehr.

 

Damit erhöht sich die jährliche KV-Steigerung seit 2003 auf ca. (!) 7,9 % Beitragssteigerung p.a. (KV: 196 Euro auf 773 Euro, zzgl. Pflege)

Post von der Allianz:

 

Für 2022 (letztes Jahr vergessen zu posten) KV/PV +0,8%

Für 2023 KV/PV +3%

 

Klingt erstmal harmlos, deprimierend aber wenn parallel Debeka-Versicherte nach Jahren der Nichtanpassung nun einen Brief mit einer Beitragssenkung erhalten...

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NewGuy

R+V: +1,1% 

7 hours ago, Allesverwerter said:

Klingt erstmal harmlos, deprimierend aber wenn parallel Debeka-Versicherte nach Jahren der Nichtanpassung nun einen Brief mit einer Beitragssenkung erhalten...

Dann vergleiche zur GKV (5%?) und schon ist es nicht mehr so schlimm. 

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ZfT
Am 6.12.2017 um 11:50 von ZfT:

 

Bin gerade wieder über diesen Thread gestolpert:

 

2017: +0% (Pflegepflichtversicherung: +20,44%)

2018: +19,78%

2019: 0% (Pflegepflichtversicherung: +38,86%)

2020: 1,6% (Pflegepflichtversicherung: +31,75%)

2021: 14,96%

2022: 0%

2023: 13,91% (Pflegepflichtversicherung: +58,27%)

 

Mir war ja klar, dass die PKV durchaus teurer wird mit den Jahren, aber fast 30% in drei Jahren.... :rolleyes: (von der PV ganz zu schweigen...)

 

 

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dev

Die GKV ist auch gestiegen:

 

grafik.thumb.png.c71d0728f2b91b84f7a9a222dcb75360.png

Quelle

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chirlu
vor 14 Stunden von NewGuy:

GKV (5%?)

 

Wenn jemand über der Beitragsbemessungsgrenze liegt. Sonst sind es bei gleichbleibendem Einkommen 1,9% – oder eben eine Erhöhung oder Senkung entsprechend der Veränderung des Einkommens.

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dev
· bearbeitet von dev
vor 44 Minuten von chirlu:

Wenn jemand über der Beitragsbemessungsgrenze liegt. Sonst sind es bei gleichbleibendem Einkommen 1,9% – oder eben eine Erhöhung oder Senkung entsprechend der Veränderung des Einkommens.

Wer in der PKV ist, dürfte ein Einkommen oberhalb des JAEG haben, es sei denn er ist Selbstständig o.ä., somit paßt die ~5% GKV-Erhöhung als Vergleich zur PKV.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

Es ist Ende November. Man geht nichtsahnend zum Briefkasten... Und findet dort den Brief der PKV. Beitragserhöhung! Nach zwei Jahren Erhöhungen in der Krankenversicherung (um über 20%) ist diesmal die Pflegeversicherung dran:

  • bisher: 56 € pro Monat
  • ab 1.1.23: 87 € pro Monat
  • also eine Beitragssteigerung von 55%.
  • Begründung: "Beitragsanpassung infolge nicht nur vorübergehender Versicherungsleistungen nach §203 Abs. 2 Versicherungsvertragsgesetz". Sie hätten auch einfach schreiben können: "weil wir es können und Sie nichts dagegen machen können".

Ich habe noch die Stimme des damaligen Beraters Verkäufers im Ohr! Beitragssteigerungen? Da machen Sie sich mal keine Gedanken. Da wird es ab und zu mal eine geben. Aber das wird schon nicht so schlimm werden!

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chirlu
vor 42 Minuten von stagflation:

diesmal die Pflegeversicherung dran:

  • bisher: 56 € pro Monat
  • ab 1.1.23: 87 € pro Monat
  • also eine Beitragssteigerung von 55%.

 

Beitragserhöhungen sind immer absolut. Hättest du also die Versicherung ein paar Jahre später abgeschlossen, dann wäre der Ausgangsbeitrag höher (z.B. 90 Euro), und dann wären es von 90 auf 121 Euro nur 34%.

 

vor 45 Minuten von stagflation:

Beitragssteigerungen? Da machen Sie sich mal keine Gedanken. Da wird es ab und zu mal eine geben. Aber das wird schon nicht so schlimm werden!

 

Da hat er wohl das politische Risiko nicht mitbedacht, daß der Gesetzgeber die Pflegeversicherung deutlich ausbauen könnte, was sie natürlich teurer macht.

 

vor 46 Minuten von stagflation:

Man geht nichtsahnend zum Briefkasten...

 

Dagegen kann ich den Briefankündigungsdienst der Deutschen Post empfehlen: Ich weiß meistens schon vorher, wer mir geschrieben hat.

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chirlu
vor 3 Stunden von Herr H.:

"Altersrückstellungen" verstehe ich nicht. Die werden doch so berechnet, als ob die Rahmenbedingungen immer so wie zum Zeitpunkt der Berechnung bleiben.

 

Es gibt noch Alterungsrückstellungen u.a. aus dem gesetzlichen Zuschlag, die außerhalb der Tarifkalkulation liegen und im Alter zur Vermeidung von Beitragserhöhungen oder sogar zur Beitragssenkung eingesetzt werden. Zugegebenermaßen weiß ich nicht, in welchem Ausmaß das die Pflegeversicherung betrifft.

 

Zitat

Gibt es in der privaten Versicherung denn einen Mechanismus, daß ein Teil der Zahlungen der Jungen nicht in die Rückstellungen und beanspruchten Leistungen der eigenen Altersgruppe, sondern zu den Alten fließt?

 

Ja: Zwangsläufig fallen Überschüsse an (Überzinsen und Risikoüberschüsse – diese schon allein dadurch, daß eine vorsichtige Kalkulation mit Sicherheitszuschlägen vorgeschrieben ist). Diese landen zunächst in der Rückstellung für (erfolgsabhängige) Beitragsrückerstattung, RfB. Bei der Entscheidung, für wen genau, in welchem Umfang und in welcher Form diese Mittel eingesetzt werden, hat der Versicherer relativ große Freiheiten.

 

Zitat

Warum gibt es eigentlich für Pflegeversicherungen keine Beitragsentlastungskomponenten und keine Möglichkeiten, den Arbeitgeberbeitrag voll auszuschöpfen?

 

Eine Möglichkeit, für einen Beitragsentlastungstarif einen Arbeitgeberzuschuß zu erhalten, müßte der Gesetzgeber schaffen. Danach müßten die Versicherer solche Tarife anbieten (wozu sie auch in der Krankenversicherung nicht verpflichtet sind).

 

Zitat

insofern wäre auch der Bedarf, sich gegen Beitragserhöhungen abzusichern, größer.

 

Wenn man eine zusätzliche Pflegetagegeldversicherung hat, besteht ggf. die Möglichkeit, ein höheres Tagegeld zu versichern als eigentlich benötigt. Dadurch zahlt man automatisch entsprechend mehr ein. Zur gegebenen Zeit kann man das Tagegeld reduzieren; die für den wegfallenden Teil nicht mehr benötigten Alterungsrückstellungen führen dann zu einer überproportionalen Beitragssenkung für die verbleibende Versicherung.

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Caveman8

Bei meiner Frau (Arag) und mir (Generali) sind die Beiträge zur Pflegeversicherung um recht genau 20€ gestiegen. Die Krankenversicherung selbst ist jeweils konstant geblieben. Bin ich eigentlich ganz happy mit, wenn ich mir anschaue was die GKV drauflegt. (Prozentual + Anpassung Beitragsbemessung) 

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DancingWombat
vor 5 Stunden von Caveman8:

Bei meiner Frau (Arag) und mir (Generali) sind die Beiträge zur Pflegeversicherung um recht genau 20€ gestiegen. Die Krankenversicherung selbst ist jeweils konstant geblieben. Bin ich eigentlich ganz happy mit, wenn ich mir anschaue was die GKV drauflegt. (Prozentual + Anpassung Beitragsbemessung) 

Gerade bei der PPV musst du die absoluten Beiträge vergleichen. Ich zahle ab 2023 gut 70€. Das ist immer noch weniger als die Hälfte der gesetzlichen PPV. 

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Herr H.
· bearbeitet von Herr H.

Werter Herr Chirlu!

 

Am 27.11.2022 um 00:31 von chirlu:

Es gibt noch Alterungsrückstellungen u.a. aus dem gesetzlichen Zuschlag, die außerhalb der Tarifkalkulation liegen und im Alter zur Vermeidung von Beitragserhöhungen oder sogar zur Beitragssenkung eingesetzt werden.

Das kann ja aber kaum so einen Umfang haben wie von Herrn Ramstein geschildert? Bisher im Ganzen 70 Euro gezahlt und jetzt fällt die Erhöhung (bis auf weiteres lebenslang) aufgrund gewisser Reserven, die in diese 70 Euro eingerechnet waren, „um 70 Euro weniger als eigentlich“ aus?

Am 27.11.2022 um 00:31 von chirlu:

Zwangsläufig fallen Überschüsse an [...]. Diese landen zunächst in der Rückstellung für (erfolgsabhängige) Beitragsrückerstattung, RfB.

Dito. Und: Gibt es wirklich Pflegepflichtversicherungen mit Beitragsrückerstattung?

Am 27.11.2022 um 00:31 von chirlu:

Wenn man eine zusätzliche Pflegetagegeldversicherung hat, besteht ggf. die Möglichkeit, ein höheres Tagegeld zu versichern als eigentlich benötigt. Dadurch zahlt man automatisch entsprechend mehr ein. Zur gegebenen Zeit kann man das Tagegeld reduzieren; die für den wegfallenden Teil nicht mehr benötigten Alterungsrückstellungen führen dann zu einer überproportionalen Beitragssenkung für die verbleibende Versicherung.

Das kann funktionieren, wenn man den Plan hat, für die vollen Kosten einer Außer-Haus-Pflege Versicherungen mit hohen Sicherheitszuschlägen und insgesamt möglichst konstanten Beiträgen abzuschließen. Es ist hingegen keine Lösung für das Problem: „Mir reichen die aktuell versicherten Leistungen und ich möchte mich dagegen versichern, daß die Kosten durch unerwünschte Leistungsausweitungen in der Pflichtversicherung explodieren.“

Außerdem: Gibt es Anbieter, die es als Vertragsbestandteil ermöglichen, Rückstellungen aus einer Zusatzversicherung in die Pflichtversicherung umzuschichten? So etwas bräuchte man ja, wenn die Pflichtversicherung mal plötzlich ganz teuer und leistungsmäßig so umfangreich wird, daß schon das bisher in eine Zusatzversicherung eingezahlte Geld zuviel ist.

 

Ist ferner ein Grund bekannt, warum der Gesetzgeber in der PKV eine ziemlich freizügige Verwendung des „Arbeitgeberanteils“ erlaubt, in der PPV dieser hingegen für nichts außer die offensichtlich unzureichende Minimalabsicherung verwendet werden darf?

 

Mit freundlichem Gruß

H.

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slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady

Letztendlich müssen sowohl GKV als auch PKV ständig steigen, abhängig von Inflation und Demographie. Sie werden es wohl auch im Durchschnitt in ähnlichem Maße tun, der individuelle Tarif kann natürlich mehr oder weniger steigen. Ein Unterschied ist, dass die GKV (durch Politik Entscheidungen) Leistungen streichen kann, die PKV nicht. Man muss sich also überlegen, welches System man will. Bei der PKV sollte man halt tunlichst die gesparte Differenz zum GKV-Höchstbetrag für das Alter zurücklegen oder noch besser gleich in eine freiwillige Vorsorgekomponente einbezahlen. Sonst kommt im Alter die Überraschung, insb. wenn dann noch der Arbeitgeberanteil wegfällt.

 

Ich leite gerade meinen Wechsel zurück in die GKV durch ein "1 Monat Sabbatical" (3 Monate arbeiten mit 75%, 1 Monat frei) ein, denn es ist einfach finanziell weniger Risiko im Alter und insb. wird es Ü55 ein unkalkulierbares Risiko wenn man unverschuldet seinen gut bezahlten Job verliert. Und als werdender Familienvater will ich mir dieses Risiko zumindest langfristig nicht mehr leisten, Geld sparen ist jetzt mit Kind in der PKV auch nicht mehr möglich.

 

Ich glaube nicht unbedingt daran, dass man bei einer schweren Krankheit mit einer PKV länger lebt als mit einer GKV. Ja man bekommt mehr Untersuchungen, aber mehr Medizin führt nicht zu besserer Gesundheit. Länger leben tut man im deutschen Gesundheitssystem, wenn man einen Angehörigen hat, der mitdenkt und Entscheidungen (die man ggf. selbst nicht mehr versteht) hinterfragt, denn die hoffnungslos überlasteten Krankenhäuser bzw. Ärzte machen leider viele Fehler (nicht böse gegenüber den Ärzten/Pflegern gemeint). Ich habe mehrere Ärzte/Krankenschwestern in der (weiteren) Familie und im Krankenhaus passiert jeden Tag unvorstellbarer Mist, egal ob PKV oder GKV. Auch eine PKV bringt einem nichts, wenn die Kliniken personell überlastet sind und keine Zeit mehr zum "Mitdenken" bleibt.

 

Beispiele, die mir erzählt wurden:

  • Assistenzärztin in den ersten Monaten (!) ist alleine (!) nachts in Notaufnahme im Provinzkrankenhaus, Mann wird mit Aortenaneurysma eingeliefert, sie kann ihn nicht vor Ort behandeln, Uniklinik 15km weiter könnte es, aber ist überlastet und lehnt ab. Patient stirbt.
  • Patient bekommt im Krankenhaus versehentlich die Medikamente seines Zimmernachbars. Passiert wohl so ab und zu im Krankenhaus, zum Glück geht es meistens glimpflich aus.
  • Junger Patient mit Bruch mit Gelenkbeteiligung bekommt im Krankenhaus nur einen Gips und wird nach Haus geschickt, es wächst falsch zusammen und er hat jetzt lebenslang Einschränkungen.
  • Patient mit kaputter Leber wird empfohlen, sich ein paar Tage nicht mehr behandeln zu lassen, weil seine Werte "noch zu gut" für die Transplantationsliste seien. Ein paar Tage später geht es ihm dann so schlecht, dass er ins Koma fällt und nun "zu schlecht" dafür ist. 
  • Während Corona musste eine Ärztin (!) ca. 20mal pro Tag (!) Unterlagen ans Gesundheitsamt FAXEN (!). Das muss der Arzt selbst machen, eine Bürokraft wäre ja zu teuer. Sie kennt die Faxnummer auswendig. Es gibt übrigens auch nicht genug Laptops/PCs im Krankenhaus, sodass nicht alle Ärzte gleichzeitig Arztbriefe schreiben bzw. Dokumentation machen können.

Aber jetzt wird es off-topic, jedenfalls sollte uns allen die Situation im Pflegebereich viel wichtiger sein. Ich würde gerne mehr Steuern bezahlen, wenn wir dafür die Krankenkassen abschaffen, die Abrechnungsbürokratie deutlich zurückfahren und Ärzte wieder das machen lassen, was sie am besten können: Patienten behandeln statt Bürokraft zu sein.

 

 

PS: Meine Allianz PKV steigt von 554,74 EUR + 42,14 EUR = 596,88 EUR pro Monat im Jahr 2022 auf 620,66 EUR (+11%) + 61,91 EUR (+46%) = 682,57 (+14%) im Jahr 2023. Selbst mit den max. 500€ pro Jahr Eigenanteil (10%, max 500) bin ich also noch billiger als die GKV. Als Familienvater ändert sich das dann aber.

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s1lv3r
vor 13 Minuten von slowandsteady:

[...] Geld sparen ist jetzt mit Kind in der PKV auch nicht mehr möglich. [...]

 

Das ist ja der übliche Weg ... sobald die Kinder da sind, geht es raus aus der PKV.

 

Aus individueller Perspektive alles richtig gemacht - aber es ist halt trotzdem irgendwie ein Fehler im System, dass so einfach möglich ist ...

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cjdenver
vor 13 Minuten von s1lv3r:

 

Das ist ja der übliche Weg ... sobald die Kinder da sind, geht es raus aus der PKV.

 

Aus individueller Perspektive alles richtig gemacht - aber es ist halt trotzdem irgendwie ein Fehler im System, dass so einfach möglich ist ...

Ich verstehs auch nicht - was ist so schwer am Prinzip "einmal PKV immer PKV" dass man das nicht durchsetzt? 

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slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady
vor 42 Minuten von s1lv3r:

Das ist ja der übliche Weg ... sobald die Kinder da sind, geht es raus aus der PKV.

Aus individueller Perspektive alles richtig gemacht - aber es ist halt trotzdem irgendwie ein Fehler im System, dass so einfach möglich ist ...

Ich habe da kein schlechtes Gewissen. Das ist einfach wie Steueroptimierung wenn ich zum Ende des Jahres meinen ETF verkaufe und 5min später wieder kaufe, nur um den Freibetrag auszunutzen. Wenn die Regeln nun mal so dämlich sind, dann nutze ich sie natürlich zu meinen Gunsten aus. Wäre es nicht von Anfang an möglich gewesen, wäre ich nie in die PKV gewechselt. Ich habe das von Anfang an so geplant und daher auch den billigsten Vertrag mit Selbstbehalt und ohne Krankentagegeld abgeschlossen - aktuell würde ich nach 42 Tagen kein Geld mehr bekommen. Habe ich in Kauf genommen, weil ich eine BU habe und weil ich bisher auch nur für mich selbst verantwortlich war, d.h. mehr Risiko eingehen konnte.

 

Übrigens ist das gut für die, die PKV versichert bleiben - meine 10% Altersrückstellungen fallen ja jetzt dem Kollektiv zu gute.

 

vor 28 Minuten von cjdenver:

Ich verstehs auch nicht - was ist so schwer am Prinzip "einmal PKV immer PKV" dass man das nicht durchsetzt? 

Weil das dazuführen würde, dass zB viele dann trotz Einkommen für immer ein Sozialfall sind, weil zB alle Beamtenkinder (wie auch ich) als Kind und Student dank Beihilfe privat versichert waren, dann aber nicht verbeamtet werden und nur ein mäßiges Gehalt verdienen und sich die PKV nicht mehr leisten können. Oder Gründer, die sich als Selbstständige (zB Gastwirt) mal für 2 Jahre privat versichert haben, aber deren Unternehmen nicht funktioniert hat und nun wieder als Angestellte arbeiten. Wenn du da das "einmal PKV immer PKV" durchsetzt, bedeutet das, dass das Kind eines Beamten nach dem Soziologie-Studium oder der gescheiterte Gastwirt mit <2000 netto dann sein Leben lang 800 für die Krankenkasse abführen muss?

 

Mein Vorschlag: Alle gesetzlichen und privaten Krankenkassen werden in eine Basis-GKV für alle umgewandelt, Beihilfe wird abgeschafft (dafür der Beamten Bruttolohn entsprechend erhöht). Wer aktuell PKV hat bekommt eine entsprechende Zusatzversicherung und kann entscheiden ob er sie behalten will, zahlt dann aber mehr als für die Basis-GKV.

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