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triton133

Private oder Gesetzliche Krankenversicherung

Empfohlene Beiträge

chirlu
vor 7 Minuten von stagflation:

Meinst Du nicht, dass einige Versicherer das längst herausgefunden hätten? Und sich einen Marktvorteil dadurch geschaffen hätten, dass sie die Körpergröße abfragen würden - und diese in die Prämien einrechnen würden?

 

Da man in der Realität eher an Dinge wie das Rauchen denkt: Wie würde man denn wohl das Rauchverhalten objektivierbar erfassen, ohne dass jemand da eine oder andere Packungsjahr unter den Tisch fallen lassen könnte?

 

Meine Frage hast du übrigens nicht beantwortet:

vor 18 Minuten von chirlu:

Wäre es dann fair, einem Mann von 1,70 Meter Größe einen höheren Rentenfaktor zu geben als einer gleich großen Frau?

 

vor 9 Minuten von stagflation:

ich habe Karl Popper gelesen - und ich weiß, wer wem was beweisen muss.

 

Ich habe ihn nicht gelesen, aber meines Wissens ist er kein stimmberechtigter Richter am EuGH.

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missionE
vor 3 Stunden von stagflation:

Ich weiß nicht, ob das stimmt. Einführung und Kalkulation der Unisex-Tarife war und ist höchst spannend. Von der Deutsche Aktuarvereinigung gibt es beispielsweise folgende Graphik

Das stimmt schon und m.E. wird es auch in Deiner Graphik deutlich, wenn man mal kalkuliert, dass Frauen insbesondere in dem "teuren" Restlebenszeitraum mehr "Zeit" verbringen. Wenn jemand vier Jahre im Schnitt 10.000 und mehr benötigt, wirkt sich das stark aus und in Deiner Graphik würden sich wohl selbst ohne dem Effekt die Flächen vor 68 und nach 68 in etwa ausgleichen. Dann bleibt wie in der Pressemeldung genauso wie in der Rente vor allem der Langlebigkeitseffekt hängen.  In der Pressemeldung des statistischen Bundesamtes

"Die höheren Pro-Kopf-Kosten bei Frauen sind neben der unterschiedlichen Bedeutung typischer geschlechtsspezifischer Erkrankungen und den Kosten durch Schwangerschaft und Geburt vor allem auf die höhere Lebenserwartung beziehungsweise den größeren Anteil an den Älteren und Hochbetagten zurückzuführen. Von den fast 2,5 Millionen hochbetagten Menschen, die 2020 mindestens 85 Jahre alt waren, waren 66 % weiblich."

vor 4 Stunden von stagflation:

Und dass Kosten für Mutterschaft und Entbindung nicht nur von Frauen getragen werden, sondern fairerweise auf beide Geschlechter aufgeteilt werden, ist doch hoffentlich Konsens?

Das ist Konsens, aber die Berücksichtigung bzw. der Ausgleich sollte nicht in den Versicherungsprämien erfolgen. Die Versicherungsprämien sollten möglichst effizient kalkuliert sein und Unterschiede auch entsprechend bepreisen (z.B. Prostataerkrankungen beim Mann, Brusterkrankungen, Gebärmutter, Kinderkriegen bei der Frau). Das macht doch auch den Unterschied bei sonstigen Versicherungen (BU- unterschiedlich nach Beruf, obwohl doch jeder Beruf gebraucht wird, Regionalklassen beim Auto usw. ). Wenn die Diskriminierung im Sinne von Unterscheidung zu fairer kalkulierten Prämien führt, sollte Diskriminierung durchgeführt werden und das machen Versicherungen ständig (Berufe, Regionalklassen usw.). Wenn es feinere Unterscheidungsmerkmale gibt als z.B. den Beruf (etwa die Sorgsamkeit des Berufsinhabers), dann werden die Versicherungen das berücksichtigen. Das ist auch bei männlich/weiblich in der Rentenversicherung oder Krankenversicherung so. Wenn es bessere diskriminierende Marker als das Geschlecht gibt, wird man diese heranziehen, da man daraus ein besseres Angebot schnüren kann.

 

Wenn man in einem zweiten Schritt manche Diskriminierungen (im Sinne von Unterscheidung) gesellschaftlich nicht möchte, sollte das von der Gesellschaft ausgeglichen werden bei der KV z.B. durch eine Frauengesundheitsprämie und bei der Rentenversicherung sollte es dann z.B. einen Rentenlanglebigkeitszuschuss für Frauen geben, natürlich nur solange Geschlechterdiskriminierung als Unterscheidungsmarker von den Versicherungen angewandt wird. Dann würde ein etwaiger Mehrbetrag ausgeglichen.

Wenn man die Tarife hingegen "unsauber" kalkuliert, führt das versicherungstechnisch zu einem schlechteren Ergebnis. In der Rentenversicherung nehmen dann evtl. weniger Männer eine Versicherung in Anspruch und sparen lieber selbst in ETF als sie eigentlich müssten. 

 

Mir ging es eigentlich nicht um unterschiedliche Prämien, sondern darum, dass sich generell die Finanzierung der Rente und der GKV verbessern würde, wenn sich mal die Teilzeitquote der Frauen erhöhen würde, da Frauen insbesondere von der GKV und RV die Hauptprofiteure sind.  Mein Problem ist nicht, dass Frauen im Schnitt das Glück haben, deutlich länger zu leben (m.E. zum Teil auch wegen weniger gefährlichen Berufen), sondern darum, dass sie unterproportional zu den Systemen beitragen, weil sie eben sehr viel Teilzeit arbeiten in einem Altersbereich, in dem sie es nicht müssten. Wenn man also die Vollzeitarbeit von Frauen ab 45 bis 65 deutlich erhöhen könnte, wäre etwas für die GKV und die RV gewonnen. 

 

Im übrigen Rund 20% der Männer gar nicht die Rente, sondern versterben zuvor, während bei Frauen nur 9% nicht das Rentenalter erreichen.

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Metasom
· bearbeitet von Metasom
vor 50 Minuten von missionE:

Wenn man die Tarife hingegen "unsauber" kalkuliert, führt das versicherungstechnisch zu einem schlechteren Ergebnis. In der Rentenversicherung nehmen dann evtl. weniger Männer eine Versicherung in Anspruch und sparen lieber selbst in ETF als sie eigentlich müssten. 

Im übrigen Rund 20% der Männer gar nicht die Rente, sondern versterben zuvor, während bei Frauen nur 9% nicht das Rentenalter erreichen.

Meines Erachtens führen diese unisex-Tarife nicht zur Gleichberechtigung, sondern zur Diskriminierung des Mannes. 

Die Männer und besonders diejenigen der unteren sozialen Schichten mit geringerer Lebenszeit, quersubventionieren die Renten- und Gesundheitskosten von den Frauen der Mittel- und Oberschicht im höheren Alter. Was soll daran sozial gerecht sein? Es ist genau das Gegenteil.

 

Entweder müssten Männer geringere Prämien zahlen oder wie in der gesetzlichen Rentenversicherung wären männliche Rentenpunkte etwas mehr wert als der einer Frau. 

 

Im Prinzip müsse man den Versicherern freie Hand lassen und die Politik sich raushalten. Das geht nur etwas zwischen mich und meinem Versicherer an. Und wenn mir die Konditionen nicht passen, geht man zum Wettbewerber. Leider ist dem nicht so. 

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missionE
vor 3 Stunden von rotten.demin:

Aus welcher Mottenkiste stammt den dein Gerechtigkeitsbegriff? Gerechtigkeit heißt doch nicht, dass alle denselben Beitrag zahlen müssen, sondern jeder das zahlt, was er/sie kann und das einkommensschwächere durch einkommensstärkere Mitglieder unterstützt werden. Das Solidarprinzip der gesetzlichen Krankenversicherung wurde doch gerade aus Gründen der sozialen Gerechtigkeit eingeführt, da sich viele Menschen eine nach marktwirtschaftlichen Kriterien gebildete Prämie wohl nicht oder nur sehr schwer leisten könnten.

Du hast das ziemlich falsch gelesen oder nicht verstanden. Eine für alle gleiche Prämie, wäre nicht marktwirtschaftlich, sondern würde Kostentransparenz herstellen. Es wäre trotzdem planwirtschaftlich wie bisher. Außerdem ist das Prinzip der Kostenerstattung sonst auch üblich. Es gibt Kindergeld, Bürgergeld, Wohnkostenzuschüsse und und und und nicht für jede Betroffenengruppe unterschiedliche Preise. Selbst in der Rentenversicherung kostet jeder Rentenpunkt (von mittlerweile erfolgenden Ausnahmen durch die Grundrente) für alle gleich. Wer mehr einzahlt, bekommt mehr Rente. Die GKV ist eine große Ausnahme, dass man da eine Leistung verbilligt anstatt dem Bedürftigen über Zuschüsse zu helfen.

Die GKV ist nicht solidarisch, weil sie nicht zielgenau von Starken zu Schwachen umverteilt, sondern nur am Arbeitskommen ansetzt. Ein einfaches Beispiel: Jemand hat in München eine 60 m² Wohnung geerbt und spart dadurch 1500 EUR Miete, die ein anderer hat nicht geerbt und muss 1.500 EUR bezahlen. Er kann sich daher evtl. einen Teilzeitjob nicht leisten und muss daher Vollzeit arbeiten und zahlt damit zugleich deutlich mehr als der Erbe. Ähnlich ist es bei alleinerziehenden. Da das Geld knapp ist, ist die Vollzeiterwerbsquote von Alleinerziehenden um 33% höher gerade weil es Ihnen schlechter geht, müssen sie mehr arbeiten und damit mehr KV-Beitrag zahlen als die besser situierten Mütter in Paarfamilien. Beamte, Spitzenverdiener und weitere Gruppen tragen überhaupt nicht zum Solidarausgleich der GKV bei.  Das System ist krank und bevorzugt eben auch stark diejenigen, die es sich leisten auf Einkommen zu verzichten, weil sie z.B. Vermögen haben (das ist doch auch hier im Forum diskutiert mit den Ganzen FIRE Anhängern (Geld über ETF ansparen und dann früh in Teilzeit und in Rente). Die zahlen alle kaum bis wenig GKV Beitrag, wenn sie das so umsetzen, wären aber leistungsfähig. Alle die überdurchschnittlich stark von Arbeitseinkommen und damit möglichst hohem Arbeitseinkommen abhängen, müssen überproportional viel für die KV zahlen. Alle die Vermögen haben und die nicht so auf Arbeitseinkommen angewiesen sind, können letzteres reduzieren und haben eine super günstige Krankenversicherung. All diese Leute müssten aber die Prämie von 750 EUR zahlen, denn sie können es a) aus Vermögen oder wenn sie b) halt etwas mehr arbeiten. Nur die wirklich Bedürftigen bekämen Unterstützung wie beim Bürgergeld oder Wohngeld etc. auch.

 

vor 1 Minute von Metasom:

Meines Erachtens führen diese unisex-Tarife nicht zur Gleichberechtigung, sondern zur Diskriminierung des Mannes. 

Die Männer und besonders diejenigen der unteren sozialen Schichten mit geringerer Lebenszeit, quersubventionieren die Renten- und Gesundheitskosten der Frauen im höheren Alter. Was soll daran sozial gerecht sein?

 

Entweder müssten Männer geringere Prämien zahlen oder wie in der gesetzlichen Rentenversicherung wären männliche Rentenpunkte mehr wert als der einer Frau. 

Der Meinung bin ich auch. Solange es keine besseren, versicherungstechnischen Diskriminierungsmerkmale als das Geschlecht gibt, wäre es optimal getrennte Tarife zu haben.  Sobald es bessere Merkmale gäbe, gäbe es die Geschlechterdiskriminierung nicht mehr. Ich meine nur, dass man, wenn man politisch keine gerechten, fairen Prämien wünscht, man nicht in die faire Prämienkalkulation verbieten sollte,  sondern das außerhalb der Tarife durch Förderungen machen sollte.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 2 Stunden von chirlu:

Ich habe ihn nicht gelesen, aber meines Wissens ist er kein stimmberechtigter Richter am EuGH.

 

Das wäre auch etwas skurril. Denn Karl Popper wäre heute, wenn er noch leben würde, 122 Jahre alt. Am amerikanischen Supreme Court würde das möglicherweise nicht weiter auffallen, aber an einem europäischen Gerichtshof wäre es höchst ungewohnt...

 

Es ist schade, dass Du Karl Popper nicht kennst, denn ich glaube, er würde Dir gefallen.

 

Ich kann seine Gedankengänge aber kurz skizzieren. Zwei Personen, A und B unterhalten sich:

  • A: Alle Schafe sind weiß
  • B: Glaube ich nicht. Es gibt bestimmt auch Schafe mit anderen Farben.

Die beiden wollen ihre Meinungsverschiedenheit rein wissenschaftlich klären. Viele Menschen würden sagen, dass beide Seiten die Aufgabe hätten, einen Beweis zu erbringen und die andere Seite von ihrem Standpunkt zu überzeugen.

 

Popper zeigt, dass es so nicht funktioniert.

 

Person B kann seinen Standpunkt relativ einfach beweisen: er könnte ein blaues oder einen schwarzes Schaf präsentieren - und die Angelegenheit wäre geklärt.

 

Aber welche Möglichkeit hat Person A, um seinen Standpunkt zu beweisen?

  • A kann alle Schafe in seiner Stadt Schweinfurt kartieren. Alle sind weiß. Aber reicht das für einen Beweis? B: sagt: nein. Streng Dich stärker an, vielleicht gibt es ein blaues Schaf in Bayern.
  • A kartiert alle Schafe in Bayern. Alle sind weiß. Reicht das für einen Beweis? B: sagt: nein. Strenge Dich stärker an, vielleicht gibt es einen blaues Schaf in Deutschland
  • A kartiert alle Schafe in Deutschland. Alle sind weiß. Reicht das für einen Beweis? Nein, denn es könnte in Amerika ein blaues Schaf geben...

Das Spiel kann man endlos fortsetzen. A kann seine Aussage nicht beweisen. Es geht nicht!

 

Karl Popper kommt zu der Erkenntnis, dass man All-Sätze ("alle Schwäne sind") nur falsifizieren kann, sie aber nicht verifizieren kann. Ähnliches gilt für Existenz-Sätze ("Es gibt ein blaues Schaf"). Diese kann man nur verifizieren, aber nicht falsifizieren.

 

Der Punkt ist: wenn man wissenschaftlich argumentieren will, muss man sich zuerst einig werden, wer wem was beweisen kann bzw. muss. Es ist häufig so, dass nur die eine Seite etwas beweisen kann - und die andere Seite gar nicht in der Lage dazu ist.

 

Kehren wir jetzt zu den Unisex-Tarifen zurück. Die Zahlen des statistischen Bundesamtes und der deutschen Aktuarvereinigung zeigen, dass Frauen signifikant länger leben als Männer. Dementsprechend waren die Prämien für Frauen früher höher als für Männer.

 

Jetzt kommen Politik und Gerichte und sagen: stimmt gar nicht: Männer leben eigentlich genau so lange wie Frauen. Wenn Männer kürzer leben, dann sind sie selbst daran schuld. Vielleicht liegt es ja am Rauchen? Wir führen jetzt Unisex-Tarife ein. Ihr könnt ja versuchen, zu beweisen, dass Männer tatsächlich kürzer leben. Wenn Ihr das schafft, dann dürft Ihr für Männer auch wieder preiswerte Tarife einführen.

 

Ist dieses Vorgehen vom wissenschaftlichen Standpunkt aus fair? Oder ist das eine Sauerei?

 

Ich meine, dass diejenigen, die Unisex-Tarife in der Rentenversicherung haben wollen, die Beweislast haben, zu zeigen, dass Männer rein biologisch tatsächlich genauso lange leben wie Frauen - und diese Beweislast nicht umkehren und auf andere abschieben sollten.

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Sapine
vor 2 Stunden von missionE:

Im übrigen Rund 20% der Männer gar nicht die Rente, sondern versterben zuvor, während bei Frauen nur 9% nicht das Rentenalter erreichen.

Nach so viel Plattitüden kann ich es mir nicht verkneifen.

 

Unfälle und Suizid sind die häufigsten Todesursachen im jungen Erwachsenenalter. Wer rast denn mit 200 über die Autobahn oder stürzt ab beim Klettern oder bricht sich das Genick auf dem Motorrad? Männer haben einen Hang zum Risiko und achten weniger auf sich. Selbst schuld? So ein Fehlverhalten kann man doch nicht wirklich den Frauen vorhalten? 

 

Demgegenüber ist es mit der Berufstätigkeit von Frauen im Alter von 40 nicht so einfach, wenn das erste Kind mit 35 kommt und das zweite mit 38? Das Durchschnittsalter von Erstgebärenden liegt bei über 30. Leider gibt es viel zu wenig Krippen- und Kindergartenplätze mit Servicezeiten, die Frauen mehr als eine Halbtagsbeschäftigung ermöglichen. Und Ganztagsbetreuung für Schulkinder hat was von einem Sechser im Lotto. Wo sind da eigentlich die Väter in ihrer Verantwortung? Die stellen sich lieber dem Herzinfarkt als sich der Kindererziehung zu widmen. 

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Okabe
vor 3 Stunden von chirlu:

Nun, die Frage der Ursache für unterschiedliche Lebensdauern ist wissenschaftlich weiterhin offen.

Meines Wissens nach nicht. Die Klosterstudie hat doch gezeigt, dass die Lebenserwartungen vergleichbar hoch sein können.

 

Ich sehe aber nicht, wieso man nur "unmittelbare" Auswirkungen des Geschlechts heranziehen sollte. Dass eine Wehrpflicht gesetzlich nur für Männer besteht (jaja, aktuell ausgesetzt) ist ja auch keine unmittelbare Auswirkung. Wenn aber dadurch (z.B. direkt oder indirekt durch den Wehrdienst) die Lebenserwartung verändert wird, dann sollte das berücksichtigt werden, alles andere ist mMn. unfair (sogar doppelt unfair).

vor 7 Minuten von Sapine:

Demgegenüber ist es mit der Berufstätigkeit von Frauen im Alter von 40 nicht so einfach, wenn das erste Kind mit 35 kommt und das zweite mit 38? Das Durchschnittsalter von Erstgebärenden liegt bei über 30.

Das stimmt, allerdings dürfte das idR. in einer Ehe sein. Von daher ist es eigentlich egal, denn wenn hier jetzt die Frau stärker belastet würde, dann würde das den Ehemann genauso mittreffen und umgekehrt auch.

vor 37 Minuten von stagflation:

Ich meine, dass diejenigen, die Unisex-Tarife in der Rentenversicherung haben wollen, die Beweislast haben, zu zeigen, dass Männer rein biologisch tatsächlich genauso lange leben wie Frauen - und diese Beweislast nicht umkehren und auf andere abschieben sollten.

Ich bin zwar gegen unisex Tarife, aber die Klosterstudie erbringt eigentlich den von dir angesprochenen Beweis...

vor einer Stunde von missionE:

Ich meine nur, dass man, wenn man politisch keine gerechten, fairen Prämien wünscht, man nicht in die faire Prämienkalkulation verbieten sollte,  sondern das außerhalb der Tarife durch Förderungen machen sollte.

Ganz genau so ist es. Als Software Entwickler sage ich: so und nicht anders, denn alles andere führt ins Chaos.

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missionE
vor 24 Minuten von Sapine:

Unfälle und Suizid sind die häufigsten Todesursachen im jungen Erwachsenenalter. Wer rast denn mit 200 über die Autobahn oder stürzt ab beim Klettern oder bricht sich das Genick auf dem Motorrad? Männer haben einen Hang zum Risiko und achten weniger auf sich. Selbst schuld? So ein Fehlverhalten kann man doch nicht wirklich den Frauen vor

Du glaubst ernsthaft, tödliche Unfälle und Suizide seien vergleichbar und leichter zu vermeiden als eine volle Berufstätigkeit ab 45 Jahren ("...demgegenüber") zu erreichen? 

Ich bin der Überzeugung, dass kein gesunder junger Mann freiwillig aus dem Leben scheidet und wenn er das einfach verhindern könnte, dann würde er das sicherlich tun. Suizide als zumeist psychische Erkrankung Menschen vorzuwerfen (selbst schuld) ist eines solchen Forums eigentlich nicht angemessen und sollte zurückgenommen werden.  (Evtl. hat das andere Geschlecht ja mit den Suiziden zu tun...die Leiden des jungen Werther kennst Du?).

Übrigens sterben nicht alle Männer an Unfällen oder Suiziden, sondern leider auch an und bei der Arbeit. In der beigefügten Liste sehe ich weit und breit nur Männerberufe. Lehrerin, Sekretärin, Erzieherin, Politikerin etc. tauchen da gar nicht auf.

https://www.t-online.de/leben/familie/familie-und-beruf/id_86622546/das-sind-die-gefaehrlichsten-berufe-der-welt.html

Sollte man Männern die Berufswahl noch vorwerfen? Es fehlt nur noch, dass man ihnen noch die Landesverteidigung vorwirft, denn auch im Krieg sterben mehr Männer als Frauen.

 

vor 5 Minuten von Sapine:

Demgegenüber ist es mit der Berufstätigkeit von Frauen im Alter von 40 nicht so einfach, wenn das erste Kind mit 35 kommt und das zweite mit 38? Das Durchschnittsalter von Erstgebärenden liegt bei über 30. Leider gibt es viel zu wenig Krippen- und Kindergartenplätze mit Servicezeiten, die Frauen mehr als eine Halbtagsbeschäftigung ermöglichen. Und Ganztagsbetreuung für Schulkinder hat was von einem Sechser im Lotto. Wo sind da eigentlich die Väter in ihrer Verantwortung? 

 

Die Krippen und- Kindergartenzeit dauert 3- 8 Jahre, je nach Kinderanzahl und ich hatte das ausdrücklich für positiv befunden, wenn sich Eltern (egal ob Mann oder Frau) in der Zeit vermehrt um die Kinder kümmern. Es ging mir um Frauen ab 45 Jahre, also wenn die Kinder zumeist in weiterführenden Schulen sind. Zitat ("Wenn man also die Vollzeitarbeit von Frauen ab 45 bis 65 deutlich erhöhen könnte, wäre etwas für die GKV und die RV gewonnen.). Der Durschnitt der Erstgebärenden liegt bei 29,9. https://www.destatis.de/Europa/DE/Thema/Bevoelkerung-Arbeit-Soziales/Bevoelkerung/Alter-bei-Geburt.html

 

Aber klar, an allem was schlecht läuft, sind immer und ausschließlich die Männer selbst Schuld. Wenn es Unfälle, Suizide oder gefährliche Berufe sind, dann liegt es an den Männern. Kann es aber denn nicht auch an deren Erziehung und den Ihnen vornehmlich von Frauen (die sich der Care-Arbeit so rühmen) vorgelebten Rollenbildern liegen? Wenn Frauen etwas nicht gebacken bekommen, liegt es immer an äußeren Umständen, die Rollenbilder usw. Das ist nicht feministisch, selbstbewusst und den Frauen als Macherinnen nicht würdig.

 

M.E. führen gegenseitige Schuldzuweisungen der Geschlechter jedoch zu nichts, weil es tausende von Auffassungen dazu gibt. Am Ende gibt es Resultate und eine Vielzahl von Faktoren führt dazu, dass Frauen 20% länger Rente bekommen und 21% höhere Gesundheitskosten verursachen und finanziell deutlich weniger zur Finanzierung dieser Leistungen beitragen, weil die Beiträge primär aus den Arbeitseinkommen und nicht nach der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit bemessen werden. Im übrigen kann man gesellschaftlich zu dem Schluss kommen, dass die Umstände von Frauen anders zu werten sind als von Männern und Frauen daher bevorzugt behandelt werden müssten (gibt ja den alten Seerettungsgrundsatz "Frauen und Kinder zuerst"), dann sollte man das tun (z.B. Rentenpunkte für Kindererziehungszeiten, finanzielle Berücksichtigung von Care-Arbeit), aber nicht durch Falschkalkulation von Versicherungen, sondern durch direkten Ausgleich durch den Steuerzahler.

 

 

 

 

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PKW
vor 3 Minuten von missionE:
vor 58 Minuten von Sapine:

Unfälle und Suizid sind die häufigsten Todesursachen im jungen Erwachsenenalter. Wer rast denn mit 200 über die Autobahn oder stürzt ab beim Klettern oder bricht sich das Genick auf dem Motorrad? Männer haben einen Hang zum Risiko und achten weniger auf sich. Selbst schuld? So ein Fehlverhalten kann man doch nicht wirklich den Frauen vor

Du glaubst ernsthaft, tödliche Unfälle und Suizide seien vergleichbar und leichter zu vermeiden als eine volle Berufstätigkeit ab 45 Jahren ("...demgegenüber") zu erreichen? 

Ich bin der Überzeugung, dass kein gesunder junger Mann freiwillig aus dem Leben scheidet und wenn er das einfach verhindern könnte, dann würde er das sicherlich tun.

Die Frage ist demnach, wie dressieren bringen wir den Männern bei, Pullis zu stricken anstatt Risikosport zu betreiben?
Die Antwort ist einfach.
Kastrieren.
Das löst das Hormonproblem und die Bestie wird zahmer. Wer jetzt meint, der PKW ist wieder besoffen (mag ja sein), der Spiegel berichtet von einer entsprechenden Studie. 

Bevor jemand übereilt zum Messer greift: Ein Leben ohne "Mops" ist möglich, aber sinnlos.

 

PS: Fans vom alten Goethe kennen eine weitere Möglichkeit aus dem "Faust", sie wurde auch im Speigel angesprochen.

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Sapine
vor 58 Minuten von missionE:

Du glaubst ernsthaft, tödliche Unfälle und Suizide seien vergleichbar und leichter zu vermeiden als eine volle Berufstätigkeit ab 45 Jahren ("...demgegenüber") zu erreichen? 

Einen solchen Vergleich habe ich nicht gezogen. 

Zitat

Ich bin der Überzeugung, dass kein gesunder junger Mann freiwillig aus dem Leben scheidet und wenn er das einfach verhindern könnte, dann würde er das sicherlich tun. Suizide als zumeist psychische Erkrankung Menschen vorzuwerfen (selbst schuld) ist eines solchen Forums eigentlich nicht angemessen und sollte zurückgenommen werden.  (Evtl. hat das andere Geschlecht ja mit den Suiziden zu tun...die Leiden des jungen Werther kennst Du?).

Was soll ich zurücknehmen. Es ist ein Fakt, dass sich deutlich mehr junge Männer das Leben nehmen als Frauen des gleichen Alters. Und ebenso ist es ein Fakt, dass sie weitaus risikobereiter durchs Leben gehen und es dabei aufs Spiel setzen. 

 

Was die Frage: "Selbst schuld?" angeht hast Du das offensichtlich nicht also Ironie erkannt.

Zitat

Übrigens sterben nicht alle Männer an Unfällen oder Suiziden, sondern leider auch an und bei der Arbeit. In der beigefügten Liste sehe ich weit und breit nur Männerberufe. Lehrerin, Sekretärin, Erzieherin, Politikerin etc. tauchen da gar nicht auf.

https://www.t-online.de/leben/familie/familie-und-beruf/id_86622546/das-sind-die-gefaehrlichsten-berufe-der-welt.html

Dass diese Statistik gar keine Unterschiede beim Geschlecht macht ist Dir vermutlich entgangen. Meinst Du wirklich, dass keine einzige Frau als Kraftfahrer gestorben ist? 

Zitat

Sollte man Männern die Berufswahl noch vorwerfen? Es fehlt nur noch, dass man ihnen noch die Landesverteidigung vorwirft, denn auch im Krieg sterben mehr Männer als Frauen.

Natürlich ist die Berufswahl Stuntman kein Zufall und Bergführer auch nicht. 

Zitat

Die Krippen und- Kindergartenzeit dauert 3- 8 Jahre, je nach Kinderanzahl und ich hatte das ausdrücklich für positiv befunden, wenn sich Eltern (egal ob Mann oder Frau) in der Zeit vermehrt um die Kinder kümmern. Es ging mir um Frauen ab 45 Jahre, also wenn die Kinder zumeist in weiterführenden Schulen sind.

Kinder die Frau mit 38 geboren hat, sind noch nicht in weiterführenden Schulen, wenn Frau 45 ist. Rechnen 6 - setzen bitte. 

Zitat

Zitat ("Wenn man also die Vollzeitarbeit von Frauen ab 45 bis 65 deutlich erhöhen könnte, wäre etwas für die GKV und die RV gewonnen.). Der Durschnitt der Erstgebärenden liegt bei 29,9. https://www.destatis.de/Europa/DE/Thema/Bevoelkerung-Arbeit-Soziales/Bevoelkerung/Alter-bei-Geburt.html

Tatsächlich hatte ich ältere Zahlen, da lag das Alter bei 30,2. Aber ein großer Unterschied ist das nicht. 

https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/Zahl-der-Woche/2022/PD22_18_p002.html

Zitat

Aber klar, an allem was schlecht läuft, sind immer und ausschließlich die Männer selbst Schuld. Wenn es Unfälle, Suizide oder gefährliche Berufe sind, dann liegt es an den Männern. Kann es aber denn nicht auch an deren Erziehung und den Ihnen vornehmlich von Frauen (die sich der Care-Arbeit so rühmen) vorgelebten Rollenbildern liegen? Wenn Frauen etwas nicht gebacken bekommen, liegt es immer an äußeren Umständen, die Rollenbilder usw. Das ist nicht feministisch, selbstbewusst und den Frauen als Macherinnen nicht würdig.

Klar :D Du willst dass ich Dich ernst nehme? Seit wann leben Frauen Männern ihr Rollenbild vor? Dachte immer diese Aufgabe obliegt den männlichen Bezugspersonen. 

 

Aber wenn Frauen keine Kinderbetreuung finden, dann steckt Mann selbstverständlich nicht zurück sondern Frau soll gefälligst ihre Arbeitszeiten anpassen - sie verdient ja sowieso weniger (im Normalfall und nach der Kinderpause). Klar - jetzt muss ich mich ins Eck bewegen und Buße tun für so viel freche Worte. 

Zitat

M.E. führen gegenseitige Schuldzuweisungen der Geschlechter jedoch zu nichts, weil es tausende von Auffassungen dazu gibt.

Erst ausschweifende Reden führen zum Thema Benachteiligung der Männer - und dann nichts einstecken können. Nichts neues unter der Sonne. 

Zitat

Am Ende gibt es Resultate und eine Vielzahl von Faktoren führt dazu, dass Frauen 20% länger Rente bekommen und 21% höhere Gesundheitskosten verursachen und finanziell deutlich weniger zur Finanzierung dieser Leistungen beitragen, weil die Beiträge primär aus den Arbeitseinkommen und nicht nach der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit bemessen werden.

Den Nachweis mit den 21 % höheren Gesundheitskosten bist Du denke ich noch schuldig. Bisher habe ich nur eine seltsame Berechnung gesehen wenn ich mich nicht irre. 

 

Auch wenn ich jetzt keine Lust habe in die Recherche zu gehen, bin ich mir sehr sicher, dass ich von einer Untersuchung gelesen habe, dass es ziemlich egal ist, wann einer stirbt. Die Krankheitskosten fallen im Prinzip in gleicher Höhe in den wenigen Jahren davor an (Durchschnitt). 

Zitat

Im übrigen kann man gesellschaftlich zu dem Schluss kommen, dass die Umstände von Frauen anders zu werten sind als von Männern und Frauen daher bevorzugt behandelt werden müssten (gibt ja den alten Seerettungsgrundsatz "Frauen und Kinder zuerst"), dann sollte man das tun (z.B. Rentenpunkte für Kindererziehungszeiten, finanzielle Berücksichtigung von Care-Arbeit), aber nicht durch Falschkalkulation von Versicherungen, sondern durch direkten Ausgleich durch den Steuerzahler.

Warum soll man Geschlecht separat kalkulieren und andere Eigenschaften nicht? Warum ist eine Kalkulation unter Berücksichtigung der Geschlechtszugehörigkeit falsch? Das ist wirklich ein Griff in die Mottenkiste. 

vor 23 Minuten von PKW:

Die Antwort ist einfach.
Kastrieren.
Das löst das Hormonproblem und die Bestie wird zahmer. Wer jetzt meint, der PKW ist wieder besoffen (mag ja sein), der Spiegel berichtet von einer entsprechenden Studie. 

Böse ausgedrückt würde das auch die Todesfälle wegen Hodenkrebs vermeiden. Ich fürchte nur die Alterspyramide wird dadurch auch nicht besser. (VORSICHT IRONIE!!!)

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Okabe
vor 20 Minuten von Sapine:

Warum soll man Geschlecht separat kalkulieren und andere Eigenschaften nicht?

Tut man doch. Raucher z.B. zahlen mehr. Adipöse auch. Und ja, Gene haben einen beträchtlichen Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit zur Adipositas.

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Sapine
vor 8 Minuten von Okabe:

Tut man doch. Raucher z.B. zahlen mehr. Adipöse auch. Und ja, Gene haben einen beträchtlichen Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit zur Adipositas.

Bei der PKV ja. Bei der GKV hat das keinen Einfluss. 

 

Genuntersuchungen sind aber meines Wissens bisher nicht zulässig. D.h. Gendefekte, die erst in höherem Alter auftreten werden auch bei der PKV nicht berücksichtigt. 

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Dargobar
vor 8 Stunden von Sapine:

Nach so viel Plattitüden kann ich es mir nicht verkneifen.

 

Unfälle und Suizid sind die häufigsten Todesursachen im jungen Erwachsenenalter. Wer rast denn mit 200 über die Autobahn oder stürzt ab beim Klettern oder bricht sich das Genick auf dem Motorrad? Männer haben einen Hang zum Risiko und achten weniger auf sich. Selbst schuld? So ein Fehlverhalten kann man doch nicht wirklich den Frauen vorhalten? 

 

Demgegenüber ist es mit der Berufstätigkeit von Frauen im Alter von 40 nicht so einfach, wenn das erste Kind mit 35 kommt und das zweite mit 38? Das Durchschnittsalter von Erstgebärenden liegt bei über 30. Leider gibt es viel zu wenig Krippen- und Kindergartenplätze mit Servicezeiten, die Frauen mehr als eine Halbtagsbeschäftigung ermöglichen. Und Ganztagsbetreuung für Schulkinder hat was von einem Sechser im Lotto. Wo sind da eigentlich die Väter in ihrer Verantwortung? Die stellen sich lieber dem Herzinfarkt als sich der Kindererziehung zu widmen. 

Ja ok, alles richtig bezüglich Männern mit ihrem Hang zu mehr Unvorsicht. Aber das kürzere Leben von Männern ist ein bekannter Fakt in der ganzen Menschheitsgeschichte. Auch evolutionär lässt es sich einfach erklären, dass es für den Arterhalt besser ist wenn die Männer kämpferischer sind als die Frauen. Offensichtlich gehört der Hang zu mehr Unvorsicht zu den Eigenschaften von Männern (der Einfluss männlicher Hormone ist auch gut erforscht). Ergo Wer nun sagt Männer sind selbst Schuld, dass sie im Mittel kürzer leben diskriminiert diese letztendlich ☺️

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Sapine
vor einer Stunde von Dargobar:

Ja ok, alles richtig bezüglich Männern mit ihrem Hang zu mehr Unvorsicht. Aber das kürzere Leben von Männern ist ein bekannter Fakt in der ganzen Menschheitsgeschichte. Auch evolutionär lässt es sich einfach erklären, dass es für den Arterhalt besser ist wenn die Männer kämpferischer sind als die Frauen. Offensichtlich gehört der Hang zu mehr Unvorsicht zu den Eigenschaften von Männern (der Einfluss männlicher Hormone ist auch gut erforscht).

Wenn du den Spiegel Artikel gelesen hättest, wüsstest Du dass das nicht stimmt. Das sind zum großen Teil Vorurteile. Das Problem ist weniger der eher seltene Kampf nach draußen als das ständige Gerangel untereinander.

Zitat

Ergo Wer nun sagt Männer sind selbst Schuld, dass sie im Mittel kürzer leben diskriminiert diese letztendlich ☺️

Wer hier als Mann etwas für sich mitnehmen will sollte mal drüber nachdenken, ob er die ständige Konkurrenzsituation nicht entschärfen kann. Wer an jeder Ampel ein Rennen mit seinem vermeintlichen Gegner austragen muss beim Kampf um die Weiber lebt kürzer. Selbst schuld? Sicher nur zum Teil. Genetisch vorbedingt? Auch nicht zwingend. Andere Gewohnheiten und Männer leben praktisch genauso lang wie Frauen. 

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Okabe
· bearbeitet von Okabe
vor 11 Stunden von Sapine:

Bei der PKV ja. Bei der GKV hat das keinen Einfluss.

Aber es ging ja um die PKV und deren Unisex Tarife. Von daher halte ich dein Argument in diesem Kontext nicht für anwendbar. Und bei der GKV sollte eigentlich dasselbe gelten.


Ich finde die Kernaussage von @missionE ist völlig richtig: die Kalkulation sollte strikt ohne jegliche politische Einmischung erfolgen und völlig frei sein. D.h. Ich persönlich finde, einer PKV sollte es auch frei sein, z.B. nach Gendefekten zu scannen und entsprechende Aufschläge zu nehmen, wenn sie es für sinnvoll hält und wenn es natürlich vertraglich von Anfang an so vereinbart wurde - um mal einen Extremfall zu nennen.

Die einzige Grenze für ein solches Verhalten sollte in einer Regulierung sein, die den Zweck hat, den Missbrauch des Machtgefälles der PKV gegenüber einzelnen(!) Kunden zu unterbinden.

 

Der soziale Ausgleich hingegen sollte rein über das Steuersystem gestaltet werden. Es ist z.B. mMn. auch nicht sinnvoll, dass in der GKV Kinder kostenlos versichert sind, aber nicht in der PKV. Jedenfalls nicht mit dem Argument, dass der Staat Kinder bzw. Familien unterstützen sollte. Denn wenn das so ist, dann sollte er das auch in der PKV tun, meinetwegen auch mit einem Limit.

 

Aber das ist ein riesiges Problem in Deutschland: Gesetze, Regelungen und Bürokratie sind fast immer nur gewachsen. Selten wird aufgeräumt. Und dann werden aus politischen Gründen auch noch diverse Probleme miteinander bürokratisch vermischt. Als Software-Entwickler sieht man sofort, dass das in's Chaos führt.

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Hotzenplotz2

Das heißt ab jetzt Genuntersuchung für jeden Steuerpflichtigen denn sozialer Ausgleich wird darüber hergestellt. Guter Plan *Ironie off*

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Okabe
· bearbeitet von Okabe
vor 10 Minuten von Hotzenplotz2:

Das heißt ab jetzt Genuntersuchung für jeden Steuerpflichtigen denn sozialer Ausgleich wird darüber hergestellt. Guter Plan *Ironie off*

Mal von den Missbrauchsmöglichkeiten abgesehen - ja und warum nicht? Was spricht denn dagegen? Also wie gesagt, außer den Missbrauchsmöglichkeiten, die ich ja explizit auch angesprochen habe.

 

Bin auf deine Antwort wirklich gespannt.


Hier noch ein Link um das Thema ein bisschen anzufeuern: https://www.sn.at/panorama/international/schoene-maenner-sollen-mehr-steuern-zahlen-5151493

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Hotzenplotz2

Wenn man die Argumentation verfolgt, dass ein genetischer Test auf ein erhöhtes Risiko für Krankheit XY in einer höheren Versicherungsprämie resultieren sollte, dann müsste man auch menschen aus Gebieten mit höherer Kriminialität schonmal vorsorglich einen Teil des Jahres in den Knast stecken. Beides ist sehr sicher aus guten Gründen verfassungswiedrig.
Aber auch auf der praktischen Ebene erscheint mir das Modell viel zu kompliziert und wenig Umsetzbar.

Man müsste dann sowieso das gesamte System umkrempeln denn höhere Beiträge der Kinder müssten dann über die Eltern entlastet werden, das ganze über die Steuer refinanziert etc. Dann müsste man das ganze ja tatsächlich beziffert werden. Also ein gesunder Geringverdiener hat Entlastungen aufgrund des geringen Einkommens aber eine höhere Belastung weil gesund. Das muss dann in der Summe des Versicherungskollektivs stimmen und zwar nicht nur für das eine Jahr sondern auch kalkulatorisch für die nächsten Jahre/Jahrzehnte. Es müssten auch standardisierte Testverfahren geben, denn wenn jetzt eine Versicherung plötzlich mehr abfragt um dadurch das Kollektiv "gesünder" zu machen wird das nicht mehr steuerlich ausgeglichen da die Steuer ja nichts davon weiß. In einem Land wie Deutschland sowieso undenkbar aber selbst bei funktionierendem digitalen Datenaustausch aus meiner Sicht viel zu kompliziert.

Wenn man das konsequent zu Ende denkt kann man auch einfach die Krankenversicherung umsonst machen und eine entsprechende Steuer auf Gehälter erheben. Dann spart man sich die ganze Prüferei und die Bürokratie und das Gegenrechnen. Damit ist direkt jeder Nachteil aufgrund von Vorerkrankungen direkt über die Steuer sozial ausgeglichen. Für den Anfang würde ich eine Steuer von 14,6% vorschlagen. Damit sich dieser Prozentsatz nicht jährlich drastisch verändert sollten entsprechende Finanzmathematische Konzepte wie bei einer Versicherung zugrunde gelegt werden.
Um den Zahlungsverkehr dann abzuwickeln wird das Bundesministerium für Finanzen dann eine eigene nachgeordnete Behörde benötigen. Nennen wir sie Amt für Bürgerversicherung. Um zu entscheiden welche Leistungen zukünftig kostenlos zur Verfügung stehen richtet der Bundestag einen Ausschuss ein der darüber mit Expert*innen entscheiden.

 

Das war jetzt zwar leicht ironisch geschrieben aber durchaus Ernst gemeint. Ich denke die bisherigen Strukturen sind an vielen Stellen sinnvoll. Ob es jetzt eine Steuer oder ein KV Beitrag ist macht rechnerisch für die Einzelperson keinen Unterschied. Auch braucht es eine Einordnung was durchs Kollektiv übernommen wird und was nicht.

Dazu brauchen wir aber keinen Zoo an Krankenversicherungen die sich z.T. exklusiv an Berufsgruppen richten o.ä. Sondern eben eine Versicherung für alle.

Und wenn wir grad am phantasieren sind gehe ich noch einen Schritt weiter. Ich sehe, dass es weiterhin Leistungen geben wird die nicht solidarisch getragen werden sondern individuell bleiben (das klassische Einzelzimmer im Krankenhaus). Das verleitet aber bei eigenem Reichtum dazu, möglichst viele Leistungen aus der Kollektivversicherung zu streichen und diese privat hinzuzubuchen. Daher sollte es noch einen zusätzlichen Aufschlag bei solchen Versicherungen geben, damit es eben immer günstiger ist eine Gesundheitsleistung über die gemeinsame Versicherung zu erhalten und nicht Leute mit geringem Einkommen dann schlechte Gesundheitsleistungen erhalten, weil eben das Geld fehlt sich entsprechende Leistungen hinzuzubuchen.
Auch das wird in Deutschland nicht passieren aber es wäre eben ein frommer Wunsch.

 

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Okabe
vor 57 Minuten von Hotzenplotz2:

Wenn man die Argumentation verfolgt, dass ein genetischer Test auf ein erhöhtes Risiko für Krankheit XY in einer höheren Versicherungsprämie resultieren sollte, dann müsste man auch menschen aus Gebieten mit höherer Kriminialität schonmal vorsorglich einen Teil des Jahres in den Knast stecken.

Warum sollte das eine aus dem anderen Folgen?

vor 58 Minuten von Hotzenplotz2:

Beides ist sehr sicher aus guten Gründen verfassungswiedrig.

Gegen welche Teile der Verfassung würde deiner Meinung nach durch eine höhere Risikoprämie verstoßen?

 

Ganz grunsätzlich muss man sich überlegen, ob man überhaupt jeden Nachteil ausgleichen will. Ganz offensichtlich will man das nicht, sonst wäre die Erbschaftssteuer bei 100% und Kinder kämen sofort nach der Geburt in ein standardisiertes Heim. Ach, was rede ich - schon vor der Geburt.

So läuft das aber nicht und daraus lässt sich schließen: ein Nachteil von Geburt an ist etwas Akzeptiertes in unserer Gesellschaft. Und es verstößt auch nicht gegen unsere Grundgesetze, denn die sind sowieso Abwehrrechte des Bürgers gegen den Staat und nicht etwa gegen private Krankenversicherungen.

 

 

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Metasom
· bearbeitet von Metasom
vor 3 Stunden von Okabe:

Mal von den Missbrauchsmöglichkeiten abgesehen - ja und warum nicht? Was spricht denn dagegen? Also wie gesagt, außer den Missbrauchsmöglichkeiten, die ich ja explizit auch angesprochen habe.

 

Bin auf deine Antwort wirklich gespannt.

Es ist einfach zu teuer. Die Kosten würden nicht amortisiert werden, als im Vergleich zum restlichen profitablen Versicherungsgeschäft.

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Okabe
vor 2 Minuten von Metasom:

Es ist einfach zu teuer. Die Kosten würden nicht amortisiert werden, als im Vergleich zum restlichen profitablen Versicherungsgeschäft.

Das wäre ein Problem in der Praxis. Insofern würde einfach kein Versicherungsunternehmen das tun, wenn es sich nicht insgesamt einen Kostenvorteil erhoffen würde. Das ist aber kein Problem bezüglich der Freiheit es trotzdem zu tun.

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HalloAktie

Manche Vorschläge hier führen zumindest dazu, dass ich das aktuelle System plötzlich doch wieder ganz gut finde :-) Danke dafür. 

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Hotzenplotz2
vor 2 Stunden von Okabe:

Warum sollte das eine aus dem anderen Folgen?

Weil du Dinge auf Verdacht hin tust und das ist immer sehr schwierig. Racial Profiling mal als Bespiel und da geht es nur um "verdachtsunabhängige Kontrollen". Zusätzlich ist die Polizei sogar der Meinung es sei auf Grundlage der Erfahrung. Aber hey ich bin kein Jurist, denke aber das wird sehr schwierig. Insbesondere bei einer Pflichtversicherung.

 

vor 2 Stunden von Okabe:

Ganz grunsätzlich muss man sich überlegen, ob man überhaupt jeden Nachteil ausgleichen will.

Ja man möchte Leute mit schweren Vorerkrankungen nicht auch noch dafür zahlen lassen, genau dafür haben wir ja eine Pflichtversicherung. Und es geht auch gar nicht um alles, sondern spezifisch um gesundheitliche Vorbelastungen für die man ncihts kann und die du extra prämieren möchtest. Dass die mit den schwersten Gesundheitseinschränkungen ohnehin oft schon ein viel schweres Leben haben ist dir dabei anscheinend egal oder nicht bewusst. Ich bin froh nicht in solchen Verhältnissen zu leben und Teil einer Solidargemeinschaft zu sein bei der mein bester Kumpel im Rollstuhl nicht Gefahr läuft, dass er seine KV nicht mehr bezahlen kann.
Aber klar wird dann bestimmt irgendwie über Steuern ausgeglichen die alle so gerne bezahlen.....

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Okabe
vor 1 Minute von Hotzenplotz2:

Weil du Dinge auf Verdacht hin tust und das ist immer sehr schwierig.

Nach der Argumentation dürften auch Raucher nicht mehr zahlen als Gesunde bei der PKV. Oder solche, die psychische Probleme haben mehr bei der RLV.

Da stimmst du doch zu oder?

Zitat

Insbesondere bei einer Pflichtversicherung.

Naja, im Grunde sollte jeder bei Geburt ohne Aufschlag versichert sein. Wechselt man hingegen das System, will bessere Leistungen oder geht ins Ausland (oder kommt hierher) dann sieht es anders aus. Aber das sind ja alles freiwillige Entscheidungen und da kann man durchaus argumentieren, dass nicht die einheimische Bevölkerung für kränkliche Immigranten zahlen soll - mal als Beispiel.

Zitat

Ja man möchte Leute mit schweren Vorerkrankungen nicht auch noch dafür zahlen lassen, genau dafür haben wir ja eine Pflichtversicherung.

Was soll denn eine Pflichtversicherungs ein? Meinst du Versicherungspflicht? Aber diese hat mit Vorerkrankungen nichts zu tun.

Zitat

Und es geht auch gar nicht um alles, sondern spezifisch um gesundheitliche Vorbelastungen für die man ncihts kann und die du extra prämieren möchtest. Dass die mit den schwersten Gesundheitseinschränkungen ohnehin oft schon ein viel schweres Leben haben ist dir dabei anscheinend egal oder nicht bewusst.

Ich glaube du hast nur ein völlig falsches Verständnis davon, wie das in der Praxis ablaufen würde. Deine Vorstellung scheint zu sein, dass jemand mit gesundheitlichen Vorbelastungen (ab Geburt) irgendwie benachteiligt wäre. Aber das wäre ja gar nicht so. Von daher verstehe ich dein Problem nicht.

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Hotzenplotz2

Es ist mühselig zu diskutieren wenn nicht gelesen wird was man schreibt.

Ich sagte schwierig nicht unmöglich.  Bei Rauchern ist es z.B. deutlich einfacher einen direkten Zusammenhang zwischen höheren gesundheitlichen Folgekosten auszumachen als bei irgendeinem genetischen Marker. Sonst könnten die Versicherungen ja heute auch nochmal die Krankenakte deiner Großeltern kommen lassen, da ließ sich sicher auch noch einiges draus ableiten.

Jetzt sagst du plötzlich ab Geburt sollte jeder ohne Aufschlag versichert werden. Vorhin hieß es noch genetische Untersuchungen bei Aufnahme sind völlig ok und das würde dann auch für Neugeborene gelten.

 

Die KV ist eine Pflichtversicherung also eine die du haben musst. Bei KFZ heißt es sogar Gesetz zur Pflichtversicherung. Und wenn du eine Versicherung zur Pflicht machst finde ich es eben noch fragwürdiger bestimmte Risiken, für die du als Mensch nichts kannst, weil sie z.B. angeboren sind dort zu benachteiligen. Selbst wenn die Versicherung Zahlen hätte, nach denen Menschen mit dunkler Hautfarbe öfter krank werden, dürften Sie daraus keine höhere Police machen. Das verstößt eben gegen denn allgemeinen Gleichbehandlungsgrundsatz. Darum ist das immer eine Gradwanderung. Und was da noch drunter fällt und was nicht wird ggf. durch ein Gericht festgestellt.

Wenn alle ab Geburt gleich eingruppiert werden dann ist das erstmal eine KV für alle wie oben beschrieben. Ob man die jetzt über einen KV Beitrag oder eine Steuer bezahlt ist rechnerisch komplett egal.
Zusatzleistungen nach dem privaten Risiko zu prämieren ist in einem gewissen Rahmen auch in Ordnung. Nur begünstigt das eben, dass gesunde/reiche Menschen möglichst viele Leistungen aus der allgemeinen KV streichen wollen würden um diese privat abzusichern. Denn das ist dann privat immer günstiger da man ja das Kollektiv zugunsten gesunder Menschen verkleinert und damit eben sozial schwache Menschen (die statistisch auch deutlich häufiger krank werden) von immer mehr Leistungen ausschließt.


 

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