Sapine September 11, 2015 Ich habe mich mal ein wenig durch verschiedenen Previews zu Die Optimierung von Quellensteuerbelastungen bei Aktienindexfonds: aus Sicht eines Privatanlegers in Deutschland durchgelesen, also ohne Anspruch auf Vollständigkeit... Swap-ETFs benutzen als Benchmark grundsätzlich den Index, der den größtmöglichen Abzug von Quellensteuern unterstellt (TRN=total return net), obwohl diese gar nicht zwingend anfallen. Dadurch hat die KAG die Möglichkeit gegenüber der Benchmark besonders gut auszusehen und eventuell vorhandene Kostentreiber zu "verstecken". Bei ausschüttenden ETFs hat man das Problem, dass je nach Domizil der KAG unterschiedlich viele Quellensteuern anfallen. Rückerstattungen auf Fondsebene finden praktisch nicht statt. Nachdem jetzt z.B. Irland bei US Aktien nur 15 % Quellensteuern zu zahlen hat, haben diese Fonds gegenüber solchen in Luxemburg einen deutlichen Vorteil, sofern es kein Swap-ETF ist. Hier kommt der Anleger zumindest theoretisch in den Genuss des Mehrwerts. Den Verlust der Quellensteuer berechnet er übrigens mit rund einem halben Prozent p.a, was je nach Assetallokation, Fondsdomizil und Fondsstruktur differieren kann. Bei ungünstigen Rahmenbedingungen kann die Steuerbelastung durch Abgeltungssteuer + Quellensteuer auf über 60 % ansteigen. Im übrigen sind Fonds mit Dividendenaktien stärker von dem Problem betroffen als solche mit niedrigen Dividenden, denn Quellensteuern werden nur auf Dividenden erhoben und nicht auf Wertsteigerungen. Also ein weiteres Argument gegen Dividendenfonds. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
AiGelb September 11, 2015 · bearbeitet September 11, 2015 von AiGelb Ich habe mich mal ein wenig durch verschiedenen Previews zu Die Optimierung von Quellensteuerbelastungen bei Aktienindexfonds: aus Sicht eines Privatanlegers in Deutschland durchgelesen, also ohne Anspruch auf Vollständigkeit... Swap-ETFs benutzen als Benchmark grundsätzlich den Index, der den größtmöglichen Abzug von Quellensteuern unterstellt (TRN=total return net), obwohl diese gar nicht zwingend anfallen. Dadurch hat die KAG die Möglichkeit gegenüber der Benchmark besonders gut auszusehen und eventuell vorhandene Kostentreiber zu "verstecken". Bei ausschüttenden ETFs hat man das Problem, dass je nach Domizil der KAG unterschiedlich viele Quellensteuern anfallen. Rückerstattungen auf Fondsebene finden praktisch nicht statt. Nachdem jetzt z.B. Irland bei US Aktien nur 15 % Quellensteuern zu zahlen hat, haben diese Fonds gegenüber solchen in Luxemburg einen deutlichen Vorteil, sofern es kein Swap-ETF ist. Hier kommt der Anleger zumindest theoretisch in den Genuss des Mehrwerts. Den Verlust der Quellensteuer berechnet er übrigens mit rund einem halben Prozent p.a, was je nach Assetallokation, Fondsdomizil und Fondsstruktur differieren kann. Bei ungünstigen Rahmenbedingungen kann die Steuerbelastung durch Abgeltungssteuer + Quellensteuer auf über 60 % ansteigen. Im übrigen sind Fonds mit Dividendenaktien stärker von dem Problem betroffen als solche mit niedrigen Dividenden, denn Quellensteuern werden nur auf Dividenden erhoben und nicht auf Wertsteigerungen. Also ein weiteres Argument gegen Dividendenfonds. Also ist dann Irland das geringste Übel ?! Irgendwie lässt der Kommer einen am Ende dann doch stehen - das eine ist schlecht weil das andere ist schlecht wegen...und wenn sie es genau wissen wollen müssen sie sich selbst informieren ...um Dividenden kommst ja nicht rum wenn die größten Positionen auf Large Caps entfallem Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
AktivPassiv September 11, 2015 · bearbeitet September 11, 2015 von AktivPassiv Also ist dann Irland das geringste Übel ?! Irgendwie lässt der Kommer einen am Ende dann doch stehen - das eine ist schlecht weil das andere ist schlecht wegen...und wenn sie es genau wissen wollen müssen sie sich selbst informieren ... Kommer will dass du dich selbst informierst indem du auch noch sein "Steueroptimierungsbuch" kaufst Swap-ETFs benutzen als Benchmark grundsätzlich den Index, der den größtmöglichen Abzug von Quellensteuern unterstellt (TRN=total return net), obwohl diese gar nicht zwingend anfallen. Dadurch hat die KAG die Möglichkeit gegenüber der Benchmark besonders gut auszusehen und eventuell vorhandene Kostentreiber zu "verstecken". Das ist doch unabhängig vom Swapper, auch Replizierer haben als Benchmark die TRN und nicht die "Gross-Return" oder liege ich falsch? Ich bleib dabei, die Aussage Swapper wären aufgrund von Steuernachteilen nachteiliger als Replizierer halte ich für nicht richtig. Bei kurzer Haltedauer ---> Vorteil Replizierer (Verminderung der Steuerschuld durch Anrechnung der bereits gezahlten ausländischen Quellensteuern) Bei langer Haltedauer ---> Vorteil Swapper (Barwertvorteil durch Steuerstundung) Logisch hängt das wiederum von zig Variablen für die Zukunft ab: - Z.B. argumentiert Kommer, dass die Dividendenausschüttungen immer weiter zurückgegangen sind (siehe Grafik). Bei anhaltendem Trend ---> Vorteil Replizierer - Änderungen des Steuersystem sind auch so eine Variable. Eine Erhöhung der deutschen Quellensteuer wäre ein Vorteil für den Swapper, eine Minderung für den Replizierer. - Entscheidend ist auch die Region in die ich investiere, bei einer Übergewichtung von Pacific habe ich einen kleinen, NA einen großen Quellensteuervorteil ... Im Steuerthread von Holzmeier ist noch viel weiteres Gedankengut zu diesen Themen, kann man sich nicht oft genug durchlesen Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine September 11, 2015 Swap-ETFs benutzen als Benchmark grundsätzlich den Index, der den größtmöglichen Abzug von Quellensteuern unterstellt (TRN=total return net), obwohl diese gar nicht zwingend anfallen. Dadurch hat die KAG die Möglichkeit gegenüber der Benchmark besonders gut auszusehen und eventuell vorhandene Kostentreiber zu "verstecken". Das ist doch unabhängig vom Swapper, auch Replizierer haben als Benchmark die TRN und nicht die "Gross-Return" oder liege ich falsch? Der Swapper verspricht Dir den Index nachzubilden und der entspricht halt dem was nach Abzug der maximalen Quellensteuern übrig bleibt. Hier ergibt sich für den Emittenten oder meinetwegen für den Swappartner die Gelegenheit, ein paar Euros extra zu verdienen und das ganz ohne, dass man es als besondere Kosten ausweisen müsste. Ist das nicht praktisch? Demgegenüber hat ein Replizierer den Vorteil für den Anleger, dass nur die Quellensteuern ertragsmindernd sind, die tatsächlich gezahlt werden und das kann je nach Domizil mehr oder weniger sein. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
AiGelb September 12, 2015 @sapine und was machst du jetzt persönlich aus diesem Wissen ?! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine September 12, 2015 @sapine und was machst du jetzt persönlich aus diesem Wissen ?! Die Frage ist eher uninteressant, weil mein Ewigkeitsdepot wegen steuerlichem Altfall am besten möglichst wenig bewegt wird. Aktuell verkaufe ich ja in größeren Abständen einzelne Positionen. Bei der Wahl was zu verkaufen ist, werde ich die Info einfließen lassen, aber ich schätze andere Aspekte haben aktuell eine größere Prio dabei. Wenn ich in der Aufbauphase wäre und ETFs kaufen wollte, würde ich mir das Buch kaufen und durcharbeiten. Es lohnt sich zu schauen wie der jeweilige ETF konstruiert ist und wie er bezüglich der Quellensteuerproblematik beschnitten wird. Mir scheint die risikolose Zusatzrendite muss man nicht von der Bettkante schubsen. Ohne jetzt in die Tiefe zu gehen, würde ich aktuell im Zweifelsfall ganz pragmatisch Irland bevorzugen bis ja bis ... sich die gesetzlichen Rahmenbedingungen ändern. Das ist ja bereits in der Pipeline und dann könnte alles was Kommer da geschrieben hat bereits Schnee von gestern sein. Erschreckend jedenfalls wie hoch die Steuerbelastung auf Dividenden tatsächlich sein kann. Das Buch hat übrigens auch eine interessante Rechnung drin zum Thema Einzelaktienanlage und Quellensteuer vs. ETFs, wobei er da noch zwischen buy-and-hold und Vieltrader (jährliche Realisierung von Kursgewinnen) unterscheidet einerseits und bei den ETFs zwischen solchen mit unterschiedlicher Belastung durch die Quellensteuern. Ein Vieltrader schneidet noch schlechter ab als buy-and-hold ETF Anleger, während der buy-and-hold Aktienanleger besser abschneidet als jeder ETF Anleger (bezogen auf die Quellensteuerproblematik), jedenfalls soweit ich das überflogen habe. Preview ist ja immer nur lückenhaft. Sorry sind viele wenns... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
enma September 1, 2016 Hallo Sapine, laut den Verkaufsprospekten scheinen Irlandfonds nicht von Doppelbesteuerungsabkommen profitieren zu können, vgl. mein Posting hier. Kannst Du bzw. Kommers Buch zur Erhellung beitragen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag