4R3S September 15, 2015 · bearbeitet September 15, 2015 von Alan.K <p> Hej Leute, Mir kommt eine kleine Frage auf. Hoffe, dass ihr mir dabei helfen könnt. Folgendes: BIP = C + I + G + NX Schaut man sich jetzt die Korrelation von Importen und BIP an, dann erkennt man eine hohe positive Korrelation! (Es wird auch erzählt, dass Importe das BIP steigern) Warum? NX = Exporte - Importe.</p><p>Ich verstehe die Korrelation jetzt einfach nicht mehr.</p><p>Möglicher Erklärungsansatz: Importe steigern den Konsum. </p><p>(Dies würde aber durch NX wieder glatt gestellt werden oder? NX = Exporte - Importe. Das bedeutet, dass wenn Importe steigen wir ein sinkendes BIP haben. Bsp: C=I=G=0, Export=0, G=0 => jetzt wird 1 Einheit importiert, dann NX=-1, C=1 => Y=0. (macht doch keinen Sinn - irgendwoher müssen die Importe doch bezahlt werden. Kann es sein, dass ich falsch buche?)</p> Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Hellerhof September 15, 2015 · bearbeitet September 15, 2015 von Hellerhof Nabend, wenn man sich die Verwendungsrechnung vor Augen führt, dann ist es offensichtlich, dass Importe des BIP senken. Ist ja auch logisch: bei der Entstehungsrechnung zieht man die Vorleistungen schließlich auch ab. Dein Problem ist die Korrelation. Du verwendest sie falsch, sie impliziert wie immer(!) kein Kausalität. Ein Erklärungsansatz für die positive Korrelation zwischen BIP und Importen könnte folgender sein: Große Volkswirtschaften sind tendenziell offener als arme VW. Daraus folgt sofort, dass es mehr Importe geben muss. Woher könnte nun die Erklärung stammen, dass Importe das BIP steigern? Einen direkten Effekt gibt es nach den bekannten Methoden der Berechnung des BIPs nicht. Daher würde ich auf absolute und relative Kostenvorteile tippen, welche zusammen mit der hohen Arbeitsteilung in der globalen Wirtschaft die Effizienz steigern und somit positive Effekte auf das BIP haben. Billig importiere Vorleistungen steigern im weiteren Produktionsprozess den im Inland entstandenen Mehrwert -> die Bruttowertschöpfung steigt und somit auch das BIP (Entstehungsrechnung!). Der Kreis schließt sich. Das simple Wachstumsmodell nach Solow bestätigt für den Fall offener Volkswirtschaften unsere Überlegungen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
4R3S September 15, 2015 Deine Erläuterung klingt logisch. Dies wäre dann aber auch mit den Währungen gekoppelt. Das Problem bei dem ganzen ist, dass die Korrelation auf 0,72 beziffert wird. Ich weiß, Korrelation sagt nichts über die Kausalität aus, jedoch so nichtsaussagend ist sie widerum auch nicht. Zumindest erweckt sie für mich den Anschein. Ich versuch ein bisschen mehr drüber herauszufinden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Hellerhof September 15, 2015 · bearbeitet September 15, 2015 von Hellerhof Erkläre doch genau was du meinst. In einem Modell mit bspw NL und D spielt die Währung keine Rolle, sehr wohl aber absolute und/oder komperative Kostenvorteile. Die Importe sind Teil des BIP. Berechnest du nun die Korrelation zwischen Importen und der Zuwachsrate des BIP oder des BIP an sich, so führt das zu einem sog. Artefakt. Die errechnete Korrelation ist keiner sinnvollen Interpretation zugänglich. Daher sprach ich eben auch von "ein Erklärungsansatz... KÖNNTE .... sein." Das heißt bei unserem Wissensstand erstmal nur, dass wir uns nicht an den 0,72 aufhängen sollten. Zwischen was genau wurde denn die Korrelation berechnet? Kannst du eine Quelle für deine Zahl nennen? Gilt diese Zahl nur für ein Land oder eine Gruppe von Ländern? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
4R3S September 17, 2015 · bearbeitet September 17, 2015 von Alan.K Hej, sorry dass ich erst jetzt schreibe. Mein Gehirn hat sich aufgrund von extremen scheiß Kopfschmerzen fast verabschiedet. So. Also die Quelle ist : Macroeonomics von Stephen D. Williamson; Chapter 3 - Business Cycles Measurement Es wird die prozentuale Abweichung vom Trend für das BIP und den Import dargestellt. Von 1940 bis 2013. Sitze momentan vor dem Buch und denke, dass eben die Importe nicht ausreichend sind. Die Formel lautet schließlich Y=C+I+G+NX, daher müssten wir NX zuschauen und nicht nur den Importen. Somit fehlt der Export vollkommen in unserer Betrachtung. Steigen die Exporte stärker an als die Importe, dann steigt auch schließlich das BIP. Deine Erklärung für die steigenden Importe macht Sinn. Würde bedeuten, dass wenn die Importe extrem steigen und irgendwann die Steigung der Exporte überholen wir schließlich eine negative Veränderung des BIPs zur Folge haben. Somit ist die Sache für mich geklärt. Was meinst du? (Ich würde gern ein Bild einfügen, doch irgendwie klappt das hier nicht) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
otto03 September 17, 2015 Hej, sorry dass ich erst jetzt schreibe. Mein Gehirn hat sich aufgrund von extremen scheiß Kopfschmerzen fast verabschiedet. So. Also die Quelle ist : Macroeonomics von Stephen D. Williamson; Chapter 3 - Business Cycles Measurement Es wird die prozentuale Abweichung vom Trend für das BIP und den Import dargestellt. Von 1940 bis 2013. Sitze momentan vor dem Buch und denke, dass eben die Importe nicht ausreichend sind. Die Formel lautet schließlich Y=C+I+G+NX, daher müssten wir NX zuschauen und nicht nur den Importen. Somit fehlt der Export vollkommen in unserer Betrachtung. Steigen die Exporte stärker an als die Importe, dann steigt auch schließlich das BIP. Deine Erklärung für die steigenden Importe macht Sinn. Würde bedeuten, dass wenn die Importe extrem steigen und irgendwann die Steigung der Exporte überholen wir schließlich eine negative Veränderung des BIPs zur Folge haben. Somit ist die Sache für mich geklärt. Was meinst du? (Ich würde gern ein Bild einfügen, doch irgendwie klappt das hier nicht) Wieso steigt in den USA das BIP/GDP bei permanentem Leistungsbilanzdefizit? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
4R3S September 17, 2015 · bearbeitet September 17, 2015 von Alan.K Hej, sorry dass ich erst jetzt schreibe. Mein Gehirn hat sich aufgrund von extremen scheiß Kopfschmerzen fast verabschiedet. So. Also die Quelle ist : Macroeonomics von Stephen D. Williamson; Chapter 3 - Business Cycles Measurement Es wird die prozentuale Abweichung vom Trend für das BIP und den Import dargestellt. Von 1940 bis 2013. Sitze momentan vor dem Buch und denke, dass eben die Importe nicht ausreichend sind. Die Formel lautet schließlich Y=C+I+G+NX, daher müssten wir NX zuschauen und nicht nur den Importen. Somit fehlt der Export vollkommen in unserer Betrachtung. Steigen die Exporte stärker an als die Importe, dann steigt auch schließlich das BIP. Deine Erklärung für die steigenden Importe macht Sinn. Würde bedeuten, dass wenn die Importe extrem steigen und irgendwann die Steigung der Exporte überholen wir schließlich eine negative Veränderung des BIPs zur Folge haben. Somit ist die Sache für mich geklärt. Was meinst du? (Ich würde gern ein Bild einfügen, doch irgendwie klappt das hier nicht) Wieso steigt in den USA das BIP/GDP bei permanentem Leistungsbilanzdefizit? Mit negativer Veränderung war gemeint, dass die Kräfte des NX das BIP soweit drangsalieren bis es schließlich nachgibt. Also die anderen Säulen C+I+G es nicht mehr halten können, denn sie ernähren sich auch schließlich von Exporten. Die USA stützt sich mit ausländischem Geld. Wenn sie jetzt wieder die Zinsen anhebt, dann strömt wieder extrem viel Geld in die USA. Die auf pump Konsumgeile Kultur erledigt den Rest. Wie du schon richtig bemerkt hast ist die USA nicht mehr gesund, trotz ihrer Bemühungen der letzten Jahre. Sie verschulden und verschulden sich, ohne dass sie wirklich was geleistet haben. Ray Dalio ist der Meinung, dass wir momentan eine Machtverschiebung erleben. Das ausländische Geld wird für C+I+G verwendet. Das lässt das BIP dann wachsen. Zudem sprechen wir hier vom Trend des BIPs. Ist beispielsweise der Trend negativ, dann reicht es ein Wachstum von 0% zu haben um einen positiven Ausbruch zu haben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Hellerhof September 17, 2015 Sitze momentan vor dem Buch und denke, dass eben die Importe nicht ausreichend sind. Die Formel lautet schließlich Y=C+I+G+NX, daher müssten wir NX zuschauen und nicht nur den Importen. Somit fehlt der Export vollkommen in unserer Betrachtung. Steigen die Exporte stärker an als die Importe, dann steigt auch schließlich das BIP. Deine Erklärung für die steigenden Importe macht Sinn. Würde bedeuten, dass wenn die Importe extrem steigen und irgendwann die Steigung der Exporte überholen wir schließlich eine negative Veränderung des BIPs zur Folge haben. All deine Gedanken drehen sich um NX. Der Effekt von NX kann in die eine oder in die andere Richtung wirken. Wenn C und/oder I aber stärker wachsen als NX sinkt, dann bleibt für Y ein positiver Effekt. Das heißt nichts anderes, als dass auch bei steigenden Importen das BIP wachsen kann. Ich denke, auf diese Fährte will dich otto führen. Die Zusammenhänge sind vielschichtig. Sortieren könnten wir das indem wir Annahmen treffen und verschiedene Modelle durchspielen. Du erinnerst dich? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
4R3S September 17, 2015 · bearbeitet September 17, 2015 von Alan.K Sitze momentan vor dem Buch und denke, dass eben die Importe nicht ausreichend sind. Die Formel lautet schließlich Y=C+I+G+NX, daher müssten wir NX zuschauen und nicht nur den Importen. Somit fehlt der Export vollkommen in unserer Betrachtung. Steigen die Exporte stärker an als die Importe, dann steigt auch schließlich das BIP. Deine Erklärung für die steigenden Importe macht Sinn. Würde bedeuten, dass wenn die Importe extrem steigen und irgendwann die Steigung der Exporte überholen wir schließlich eine negative Veränderung des BIPs zur Folge haben. All deine Gedanken drehen sich um NX. Der Effekt von NX kann in die eine oder in die andere Richtung wirken. Wenn C und/oder I aber stärker wachsen als NX sinkt, dann bleibt für Y ein positiver Effekt. Das heißt nichts anderes, als dass auch bei steigenden Importen das BIP wachsen kann. Ich denke, auf diese Fährte will dich otto führen. Die Zusammenhänge sind vielschichtig. Sortieren könnten wir das indem wir Annahmen treffen und verschiedene Modelle durchspielen. Du erinnerst dich? Selbstverständlich. Hab das hier eingebaut "Mit negativer Veränderung war gemeint, dass die Kräfte des NX das BIP soweit drangsalieren bis es schließlich nachgibt. Also die anderen Säulen C+I+G es nicht mehr halten können, denn sie ernähren sich auch schließlich von Exporten.". Ich ging jetzt schlichtweg nur davon aus, dass NX dominierend wirkt, weil ich mir sonstiges nicht erklären konnte. Ich fand die Korrelation einfach extrem stark und dachte an einen kausalen Zusammenhang (was von vorneherein kein Sinn gemacht hätte). Wenn man das genau untersuchen möchte, dann sollte man jede einzelne Säule aufrollen und die Veränderungen überprüfen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag