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Sthenelos

Völkerwanderung

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LagarMat
· bearbeitet von LagarMat

Ich habe am Samstag mit dem Kollegen von neulich gesprochen.

Der zitierte einen Kollegen, der beim Lageso (Landesamt für Gesundheit und Soziales in Berlin) arbeitet.

Der bezog sich auf die Dauer der Widerspruchsverfahren (Widerspruch würde quasi jeder einlegen; dort gibt es wohl eine regelrechte Anwaltsmeute, die sich nur darauf spezialisiert hat (zahlt letztlich auch der Steuerzahler)).

Aktuell dauert so ein Widerspruchsverfahren für einen Nichtdeutschen (egal welchen Status er hat(tte)) der abgeschoben werden soll, um die fünf Jahre. Und die Realität sei wohl, dass nach 8 Jahren niemand mehr abgeschoben wird.

...

 

Ich habe auch mit einem "Kollegen" gesprochen:

http://www.sachsen.de/assets/Das_deutsche_Asylverfahren_ausfuehrlich_erklaert_Broschuere_BAMF(1).pdf

 

 

3. Entwicklung der Gesamtverfahrensdauer (Verwaltungs- und Gerichtsverfahren)

Bei Asylbewerbern, deren Antrag im Jahr 2011 letztinstanzlich abgeschlossen wurde, betrug die durchschnittliche Gesamtverfahrensdauer 12,2 Monate (arithmetisches Mittel).

Die meisten Verfahren (43,8 %) wurden innerhalb von sechs Monaten abgeschlossen. Weniger als ein Jahr dauerte das Verfahren für 67,5 % (2009: 63,0 % bzw. 2010: 66,2 %) der Asylbewerber. 87,8 % aller Asylbewerber hatten eine Gesamtverfahrensdauer von unter zwei Jahren. Bei 1,2 % der Asylbewerber betrug die Gesamtverfahrensdauer mehr als fünf Jahre.

Und? Wie viele Asylberwerber gab es im Jahr 2011?

Die Zeiten dürften aktuell deutloch länger sein.

 

edit: Ich hatte oben versäumt es klar zu schreiben: Es ging bei den mir ggü getätigten Aussagen nicht um Asylbewerber, sondern um die mit Aufenthaltsstatus (Asylanten, Kriegsflüchtlinge). Wer einmal so einen eigentlich befristeten Titel hat, wird derzeit defacto nichtmehr abgeschoben, weil die Widerspruchsverfahren zu lange dauern.

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LagarMat

Flüchtlingspolitik: CDU-Funktionäre rebellieren gegen Merkel

 

34 Kreisvorstände, Bürgermeister und Landtagsabgeordnete aus acht Bundesländern haben den drei Seiten langen Brief unterzeichnet. Parteiprominenz findet sich kaum auf der Liste, auch kein Bundestagsabgeordneter. Trotzdem dürften Merkel und ihr Generalsekretär Peter Tauber das Stimmungsbild ernst nehmen. Denn die Unterzeichner gehören zum Rückgrat der Partei, sie halten den Laden an der Basis am Laufen und müssen unpopuläre Entscheidungen gegenüber den Mitgliedern vertreten.

 

Aber die Absender wollen nicht nur meckern, sie schlagen fünf "Maßnahmen" vor, die Merkel zeitnah ergreifen solle. An erster Stelle nennen sie die "Wiederherstellung der Geltung des europäischen und deutschen Rechts": Solange die Schengen-Außengrenzen "faktisch offen sind", sollten Flüchtlinge direkt "an der deutschen Grenze abgewiesen" werden. Wenn nach der Dublin-Verordnung andere EU-Staaten für die Menschen zuständig seien, müssten diese "innerhalb weniger Wochen" dorthin überstellt werden.

Die weiteren Forderungen wurden schon oft erhoben: Abgelehnte Asylbewerber müssten "zeitnah und konsequent abgeschoben" werden, Griechenland und die Türkei müssten mehr Hilfe, aber auch mehr Druck spüren, und speziell die Syrien-Flüchtlinge sollten möglichst in ihrer Herkunftsregion versorgt werden.

Vor allem wollen die Unterzeichner ein klares Signal Merkels an die Flüchtlinge: "Sie persönlich sollten über Zeitungsanzeigen in Hauptherkunftsländern sowie über soziale Netzwerke verbreiten, dass nicht politisch verfolgte Flüchtlinge kein Recht haben, nach Deutschland zu kommen."

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Matthew Pryor

Auf der kleinen Insel leben ca 120Mio Einwohner. Das ist echt weit entfernt von Aussterben. Vielleicht reguliert sich die Bevölkerung selber, wenn es einfach zu voll für weiteres Wachstum ist.

Ich finde das ist ein interessantes Phänomen, weniger eine Krise

Die Zahlen sprechen eine andere Sprache:

 

Japan treffen Überalterung und Bevölkerungsschwund weltweit als erstes – mit schweren Folgen für die Wirtschaft. 127 Millionen Menschen leben heute in dem Land, im Jahr 2060 sollen es dem japanischen Nationalen Institut für Bevölkerung und soziale Sicherheitsforschung zufolge 40 Millionen weniger sein.

Bei durchschnittlicher Sterblichkeit und Fruchtbarkeit prognostiziert es für 2110 nur noch eine Einwohnerzahl von 43 Millionen. Ein Land, das eigentlich als fortschrittlich gilt, verliert seine Bevölkerung.

 

Noch ein Wort zu der absurden Argumentation Heinsohns:

Trotzdessen, dass Japans Gesellschaft schon deutlich älter ist als die deutsche, liegen sie in der Patentstatistik mit doppelt so vielen Patenten vor uns.

Was Heinsohn entweder verschweigt oder was lieber nicht angesprochen wird:Die Anzahl der angemeldeten Patente lag in Japan in 2005 bei gut 427.000.Seitdem ist ein stetiger Rückgang zu verzeichnen,2013 wurden nur noch gut 328.000 Patente angemeldet.Statt auf absoluten Zahlen herumzureiten,wäre es hilfreich gewesen,diesen Trend zu recherchieren.

An Material dazu mangelt es jedenfalls nicht.

 

 

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kindle

7,36 Mio. - nehmen wir an die Prognose trifft ein, dann frage ich mich wo diese Menschen unterkommen sollen? Wenn ich sehe was hier in München teilweise für eine Chaos herrschte (Hinweis: das ist nicht abwertend gegenüber den Helfern gemeint, sondern eine Betrachtung der Situation), wie soll das weitergehen wenn tatsächlich die Familien nachkommen?

 

Wer glaubt denn noch an Prognosen unserer Regierung. Da sind die Stammmtischphilosophen doch um Welten realistischer. Demnächst wird man auch an den Folgekosten schrauben müssen, da bin ich mir sicher. Wir werden es sicherlich zu spüren bekommen. Und um ihre Linie fortfahren zu können, werden mittlerweile unliebsame Parteifreunde beiseite geräumt.

 

http://www.spiegel.d...-a-1056478.html

Ich sage nicht, dass ich daran glaube. Letztendlich ist es unerheblich wie viele noch kommen. Die Situation ist die Gleiche!

 

Henryk M. Broder über die Deutschen: "Ein geduldiges, opferbereites, teilweise sogar blödes Volk"

http://www.spiegel.d...-a-1056252.html

Wollte ich gerade posten.

Wie Recht er hat.

Dito - ich würde das teilweise in mehrheitlich ändern.

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Joseph Conrad

Die Kultur Japans ist viel zu speziell. Ich kann mir nicht vorstellen das Flüchtlinge aus muslimischen Herkunftländern den Willen haben sich einer solchen Gesellschaft anzupassen , sich assimilieren zu lassen. Die Kosten für deren Integration würden jedes Baby-Boom Programm für junge Japaner übertreffen. Es kann doch nicht immer nur auf Zuwanderung heraus laufen. Und wenn schon dann wohl kaum mit Menschen geringer Qualifikation und Vermögen. (Siehe Einwanderungsbestimmungen von USA, Kanada, Australien, Neuseeland etc.) Ich glaube auch kaum das solche Menschen einen Anstieg neuer Patent Anmeldungen generieren könnten.

 

Grüße

Joseph

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Matthew Pryor
· bearbeitet von Matthew Pryor

Auch wenn es gerade in diesem Thread die wohl des Öfteren zu Unrecht bemühten Perlen vor die Säue sind:

Der großartige Thomas Fischer in der Lügenkresse

Nehmen wir einmal an, der Mars wäre von intelligenten, liebenswürdigen Wesen bevölkert. Nun näherte sich dem Planeten aber ein schrecklicher Asteroid: groß wie der Mond, mit unvorstellbarerer Geschwindigkeit, unausweichlich. Alle Marsianer stürzten sich in ihre Raumgleiter und Luftkissenboote und machten sich auf den Weg zur Erde: Drei Jahre Reise! Strahlung! Alien-Gefahr! Kaum Nahrung.Was machen wir da: Abschießen oder reinlassen? Lauter nette Wesen, schön und gut, aber eben mit drei Armen, merkwürdigen Göttern und grünem Blut. Nun gut: Thilo Sarrazin haut wieder einen Superbestseller raus und fordert, rein vorsorglich, die Produktion von Napalm ein bisschen zu intensivieren. Das Bundespräsidialamt twittert Tag und Nacht, jeder sei willkommen, der Art. 21 GG anerkenne, wonach die Herrschaft über das Universum von den Parteien gestaltet werde. Die CSU gründet eine Task Force unter Leitung von Edmund Stoiber, egal für was. Der Vorsitzende der Polizeigewerkschaft, Wendt, teilt mit, angesichts des dritten Arms der Marsianer sei mit einer Zunahme der Eigentumsdelikte um 50 Prozent zu rechnen. Heiko Maas gründet eine Expertenkommission.

 

Was ich damit sagen will? Manchmal fährt ein Sturm über das Land. Die Gletscher schmelzen, das Wasser steigt, Frost oder Staub oder Regen verschlingen die Erde und die Saat und die Menschen. Die ein solches Unheil trifft, sind Menschen nicht "wie wir", sondern es sind wir Menschen selbst. Die Unglückseligen sind keine Analogien zu uns. Wir sind es selbst. So wie das Kind, das in Bangladesch in einer giftigen Brühe unsere T-Shirts färbt, unser eigenes Kind ist.

 

Wir hören, solche Haltung sei lächerlich, da sie die Härte des Lebens und der Welt nicht verstehe. Personen, die sie verbreiten, werden als "Gutmenschen" beschimpft. Das meint: Rückgratlose Verantwortungsapostel ohne persönliches Opfer (schlimmstenfalls); demonstrative Opfer-Bringer ohne Ahnung von der Härte der Welt (im besten Fall). Beide Herabsetzungen sind gleich dumm. Die sie produzieren, gerieren sich als Verwalter der Rationalität, sind aber nur Propheten der Angst.

 

 

Die Grenzen

Die "Grenze der Kapazität" ist in aller Munde. Sie ist aber, so scheint mir, bislang nur die Grenze, bei deren Überschreiten sich an unserem eigenen Leben etwas ändern könnte. Das hat mit "Kapazität" nichts zu tun und auch nichts mit "Möglichkeit", sondern mit der Definition von Selbst und Fremd, Innen und Außen.

 

 

"An der Grenze angelangt" soll Deutschland sein

Diese Grenzen sind aber – und jeder, der nicht blöd und abgestumpft ist, weiß das – schon lange da und kein bisschen überraschend: Die Welt zerfällt in wenige reiche und viele arme Regionen. In der einen oder der anderen geboren zu sein, ist kein Verdienst; es beeinflusst auch nicht die Intelligenz oder die Fähigkeit, Schlussfolgerungen zu ziehen. Daher versuchen Menschen aus den armen Regionen in die reichen zu gelangen. Unsere Vorfahren haben es genauso gemacht.

 

Die ganze sogenannte "Problematik" ist dem Deutschen Durchschnittsbürger ziemlich sch*****gal, so lange der Sprit billig, der ADAC zuverlässig und der Flüchtling nicht vor der Haustür ist. Staatsgrenzen, Systemgrenzen, geographische Grenzen: Ach, der ganze Traum von Europa! Hand in Hand: Kohl und Mitterand, Schmidt und Giscard, Merkel und schau'n mer mal.

 

Freilich: Was ist Europa in den Augen derer, die Menschenrechte "nach Maßgabe der Möglichkeiten" gewähren möchten? Da ist klar: Es gibt ein Zentrum. Das ist Deutschland. Sprechen wir also vom Rand: Europa hat einen Rand, zu Lande und zu Wasser. Dort sieht es nicht gut aus. Europa kann nicht, wie Gullivers Fliegendes Land, von der Erde abheben und in den Wolken schweben, derweil unten die Hungerleider der Welt die Körbe mit Leckerbissen vollpacken, die an Seilen nach oben gezogen werden.

 

Wir wissen seit langer Zeit, dass in jedem Jahr Tausende im Mittelmeer ertrinken. Wir haben ganz genau gewusst, dass der Krieg im Irak nicht dem Frieden diente, sondern der imperialistischen Sicherung von Öl. Wir haben gewusst, dass unser "Feldlager" in Kundus nicht die Überführung der afghanischen Frau in den deutschen Juristinnenbund zum Ziel hat. Wir "bekämpfen" Terror, Massenmord und Willkür, immer wo und wie es uns gefällt, und richten dem Rest der Welt aus, das Recht auf Leben und Würde gelte "nach Maßgabe der Möglichkeiten".

 

Wir ziehen aus solcher Erkenntnis keine Schlussfolgerungen. Das heißt, wir verhalten uns ungefähr so rational wie die Bauern in den Flussdeltas von Bangladesch, die in jedem Jahr, kurz vor dem Monsun, nicht ganz sicher sind, ob wohl noch einmal eine Überschwemmung kommen wird. Der Unterschied ist: Wir könnten anders, sie nicht.

 

 

Innen und außen

Seit es menschliche Gesellschaften gibt, "produzieren" sie Vorstellungen und Identitäten von Innen und Außen: von den Dazugehörigen und den Fremden. Die Fremden sind die Feinde. Die Merkmale, anhand derer diese Differenzierung getroffen wird, sind nicht zufällig, aber willkürlich; sie folgen keiner übergeordneten Rationalität.

 

Die heute verachtungsvoll "Gutmenschen" Geheißenen versuchen daher nichts anderes, als bestehende Grenzen zwischen Innen und Außen ganz oder zeitweise aufzuheben. Das ist mindestens so rational wie das Gegenteil. Menschen, die das "Gutmenschentum" geißeln, sind dagegen oft ganz besonders dumm oder borniert.

 

Wenn morgen nördlich von München ein gewaltiger Vulkan heraufstiege und das Land verwüstete, und sich 13 Millionen Bayern mit Plastiktüten ohne BMWs auf den Weg machten, um aus Chaos und Hunger und Todesgefahr zu fliehen: Was täten wir? Was würde die Kanzlerin sagen und was der Oberbürgermeister von Pegidaland anordnen? Was geschähe mit den Herren und Damen, die die Errichtung von "Hotspots" und Grenzzäunen zwischen Bayern und Baden-Württemberg fordern? Will sagen: Da hätten wir ein schönes Beispiel zum Thema "Kapazität" und "Maßgabe der Möglichkeiten". Jetzt müssen wir nur noch klären, warum das bei Bayern so ist und bei Syrern anders.

 

 

Was wir aber auf gar keinen Fall klären müssen, liebe Herren Professoren und Chefredakteure, ist Folgendes: Was tun wir, wenn sieben Milliarden Menschen oder 150 Milliarden Marsbewohner oder 80 Millionen afrikanische Gnus zu uns kommen? Sie tun es nicht! Nicht heute, nicht morgen, nicht in 500 Jahren! Es ist ein erbärmlicher Trick, die Forderung nach schlechter Behandlung von einer Million Menschen damit zu rechtfertigen, dass es bei 50 Millionen "schwierig" würde.

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Baddschkappelui

Danke für den Artikel Matthew! Sehr lesenswert

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€-man

Vieles an dem Artikel ist gut, einiges auch nicht mehr differenzierend als andere Artikel. In Summe eine Gewissensermahnung, die aber leider an dem globalen Istzustand nichts ändern wird.

 

Der Irakkrieg und das Öl. Der Syrienkrieg und - äh, für was ist der gleich wieder? Die Armen (Vorfahren) zog es immer zu den Reichen - und die Reichen haben sofort Platz gemacht? War das immer schon so? Die Bayern und der Vulkan. Naturkatastrophen mit künstlich herbeigeführten Kriegen zu vergleichen, hinkt auch. Für die Betroffenen macht es keinen Unterschied, aber bei den Helfenden kann schon der Gedanke "so unnötig wie ein Kropf" aufkommen.

 

Es geht auch nicht nur um die im Mittelmeer Ertrunkenen. Es geht darum, dass sich auch ein gut genährter Herr Fischer seinen Fisch schmecken lässt, der in afrikanischen Gewässern (im Raubbauverfahren) gefangen wurde. Es geht auch darum, dass jährlich zigtausende Kinder verhungern, ohne dass ein Hahn danach kräht. Und plötzlich bekämpfen sich verbal "Gutmenschen" und "Wenigergutmenschen". Seltsam.

 

Gruß

€-man

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Kobil-Caan

Mahlzeit,

 

gibt es eigentlich schon Informationen über die Beitragskostenentwicklung der GKV im nächsten Jahr?

 

Grüße Kobil-Caan

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slt63
· bearbeitet von slt63

Wurde der "großartige" vollalimentierte Herr Fischer nicht von der Politik ins Amt gehoben, deren Rücken er jetzt stärken möchte?

 

Interessant daran ist vor allem, wie er als Bundesrichter sich zu den fortlaufenden Rechtsbrüchen nach Gutsherrinnenart äußert. :thumbsup:

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egbert02

Schon interessant, dass kritische Interviews inzwischen vom Sender gelöscht werden:

 

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Hellerhof

Auf der kleinen Insel leben ca 120Mio Einwohner. Das ist echt weit entfernt von Aussterben. Vielleicht reguliert sich die Bevölkerung selber, wenn es einfach zu voll für weiteres Wachstum ist.

Ich finde das ist ein interessantes Phänomen, weniger eine Krise

Die Zahlen sprechen eine andere Sprache:

 

Japan treffen Überalterung und Bevölkerungsschwund weltweit als erstes – mit schweren Folgen für die Wirtschaft. 127 Millionen Menschen leben heute in dem Land, im Jahr 2060 sollen es dem japanischen Nationalen Institut für Bevölkerung und soziale Sicherheitsforschung zufolge 40 Millionen weniger sein.

Bei durchschnittlicher Sterblichkeit und Fruchtbarkeit prognostiziert es für 2110 nur noch eine Einwohnerzahl von 43 Millionen. Ein Land, das eigentlich als fortschrittlich gilt, verliert seine Bevölkerung.

 

Mit einer Extrapolation bis 2110 kann ich dir auch "beweisen", dass Europa bis dahin mehrheitlich muslimisch sein wird. Ich denke, so eine Rechnung wirst du zu Recht aus Unfug abtun. Selbiges gilt in diesem Fall.

Das Jahr 2060 kaufe ich aber noch, bei relativ stabilen Parametern sollte sowas drin sein. Zumal die Kinder, die 2060 in der Midllife-Crisis sein werden, schon geboren sind. Wieder ansteigende Fertilitätsraten hat die Welt auch schon gesehen, warum also nicht auch in Japan?

 

Global gesehen ist es so, dass die Fertilitätsrate von 2,1 Kinder pro Frau mit der Ausnahme Afrika entweder schon unterschritten oder aber zum Greifen nahe ist. Im Iran ist die in den letzten 20 Jahren von 4,1 Kinder pro Frau auf 1,8 Kinder gefallen. In Bangladesh ist die gleiche Rate von 5 im Jahr 1990 auf 2,4 in 2010 gefallen. Sowas kann also sehr schnell gehen. Der Trend zum Fall der Fertilitätsraten ist deutlich. Der globale Geburtenüberschuss unterliegt keiner Ewigkeitsgarantie, perspektivisch wird man sich nach Lösungen jenseits der Einwanderung Gedanken machen müssen.

 

Gestern habe ich Maischberger gesehen und da war es ganz schon zu sehen, wie Augstein einer Polizistin versucht hat ihren Job zu erklären und ihre Erfahrungen zu "vervollständigen." Immerhin waren sich am Ende alle einig, auch die (O-Ton) "Verfassungspatriotin" Künast, dass Werte wie Freiheit, Gleichberechtigung, Gesetzestreue von jedem akzeptiert werden müssen. Die Frage die mir bleibt: wie will man die Geltung durchsetzen? Darüber wurde kein Wort verloren.

Augstein war sich der Dummheit nicht zu schade, Konservativen Probleme mit der Gleichberechtigung zu attestieren, da diese gegen die Quote sein und "denen das Genderzeugs ohnehin viel zu weit geht." In meinen Augen ist eine solche Aussage völliger Quatsch. Der Weg zwischen der Akzeptanz von Frauen als gleichberechtigte, vollwertige Menschen und der Forderung nach einer Quote in DAX-Vorständen ist ein ganz weiter. Die Ablehnung des zweiten geht nicht mit einer Ablehnung des ersten einher. Auch muss man nicht davon ausgehen, dass Mann und Frau vollkommen gleich geboren und das Geschlecht nur eine anerzogene, konstruierte Rolle ist (Gender-Zeugs), um gleiche Rechte für beide (biologischen) Geschlechter zu fordern. Aber gut, für Augstein gilt eine Forderung nach Erstem schon als Beweis irgendeines Rassismus, wenn "Konservative" sie äußern.....

 

Wie setzt man nun aber die Geltung der oben genannten Werte durch? Das wird in einem freiheitlichen Staatswesen schwer, wenn nicht sogar unmöglich. Wir habe in jeder größeren (west)-deutschen Stadt Bezirke, Straßenzüge oder Stadtteile, wo das bisher nicht ohne weiteres geklappt hat. Ein Hinweis, dass in Deutschland bestimmte Regeln des Zusammenlebens gelten hat in der Vergangenheit nicht geholfen, daher rechne ich auch nicht damit, dass es diesmal ausreichen wird. Ein Grundgesetz auf Arabisch wird nicht viel bringen. Zwar ist man dann in Kenntnis über die Grundrechte, aber ob man diese Werte lebt ,ist damit nicht entschieden. Aus diesen Überlegungen habe ich folgende These entwickelt: Damit sich die Werte im Alltag "einschleifen" sollte die Gruppe mit anderen Werten im Vergleich nicht zu groß werden. Nun rechne ich wieder etwas rum:

 

Ich beziehe mich im wesentlichen auf Zahlen des BAMFs, der UNHCR, des Mikrozensusund der Stiftung Weltbevölkerung.

 

Ich versuche bewusst konservativ zu rechnen. Szenario 1: Man nehme 800.000 Asylbewerber/Flüchtlinge in 2015 an. Dabei gehe ich von 60% Syrern aus, wobei wiederum 56% von ihnen unbegleitete Männer sind. In Zahlen sind es 268800 allein eingereiste Männer. Wenn wir die syrische Fertilitätsrate von 3,0 Kinder pro Frau annehmen, dann kommen für jeden Mann eine Frau und drei Kinder nach. Also haben wir 1.075.200 Nachzugsberechtigte. Im Gesamten macht das 1.344.000 Syrer, deutlich mehr als eine Millionen. Die Hälfte der im ersten Halbjahr nach Deutschland gekommenen Flüchtlinge, bzw Asylbewerber war unter 25 Jahre alt.

Daraus folgt, dass in dieser Altersgruppe der Anteil an syrischen Flüchtlingen bei ca 3,5% liegt und nicht bei ca 1,6%, wie es für die Gesamtbevölkerung gilt. Differenzieren wir nun die bereits hier wohnende Bevölkerung nach Migrationshintergrund und ohne, dann ändert sich der Anteil an MmM (Menschen mit Migrationshintergrund) in dieser Alterskohorte von von ca. 30% auf knapp 32%. Auf hundert Deutschen ohne Migrationshintergrund dieser Altersgruppe kommen 5 Syrer.

 

Bei der Berechnung habe ich versucht die untere Grenze der Anteile zu wählen, auch kommen Afghanen (mittlerweile ca. 20% der Antragsteller) in dieser Rechnung nicht vor. Andere Szenarien sind aber möglich. Gehen wir beispielsweise von 80% Syrern unter den Flüchtlingen aus, dann steigt ihre Zahl (inkl. des konservativ gerechneten Familiennachzugs) um ein Drittel auf 2,074 Millionen. Bleiben wir bei 60% Syrern, aber einer Millionen Flüchtlingen, sind es 1,944 Millionen.

Bei einer Millionen Flüchtlinge, davon 80% Syrer, muss man unter sonst gleichen Annahmen wie oben mit 2.592.000 Menschen rechnen. Der Anteil von MmM an den unter 25 Jährigen steigt in diesem Falle auf 34% bzw. 6,4% der unter 25 Jährigen kommen aus Syrien. Auf zehn Deutsche ohne Migrationshintergrund kommt nach ein Syrer in dieser Alterskohorte.

 

Vielleicht helfen diese Zahlen, den eigenen Standpunkt etwas besser einordnen zu können. Aus der konservativen Momentaufnahme (Szenario 1) lassen sich meiner Ansicht nach weder die Horrorszenarien, noch die der demographischen Rettung ableiten.

 

Gleichwohl denke ich, dass die Integrationsfähigkeit einer Gesellschaft stark von der Relation zwischen "Neuen" und "Alten" abhängt und zwar in den entsprechenden Altersklassen. Rentner werden in aller Regel wenig bis gar nichts in ihrem Alltag mit "Neuen" zu tun haben, Schulkinder aber sehr wohl.

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Markgräfler

Da hat wohl ein Mediengestalter gepennt :-

 

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SanAndreas

Langer Text..

 

Der Text geht leider am Problem vorbei. Wenn in Frankreich ein Atomreaktor hochgeht, hätte niemand ein Problem damit hier Millionen von Franzosen aufzunehmen. Die könnten sich schnell integrieren, und für ihren Lebensunterhalt aufkommen. Bei den Millionen Arabern und Afrikanern ist das leider anders, integration schwierig bis nicht möglich, Lebensunterhalt verdienen bis auf Ausnahmen nicht möglich. Wir stehen vor einer Einwanderung in die Sozialsysteme bis diese zusammenbrechen.

Auch das vielbeschworene "Die Asylanten fliehen vor Bomben ins sichere Deutschland" ist einfach falsch. Die Asylanten reisen tausende Kilometer durch sichere Länder, und fliehen vor den Grenzbeamten die sie registrieren wollen.

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TheMarl

 

Bei den Millionen Arabern und Afrikanern ist das leider anders, integration schwierig bis nicht möglich, Lebensunterhalt verdienen bis auf Ausnahmen nicht möglich.

 

 

 

Hast du eine Glaskugel?

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Baddschkappelui

Langer Text..

 

Der Text geht leider am Problem vorbei. Wenn in Frankreich ein Atomreaktor hochgeht, hätte niemand ein Problem damit hier Millionen von Franzosen aufzunehmen.

 

Das Beispiel geht an der Sache völlig vorbei, darüber hinaus ist es auch noch falsch. Die Ängste vorm strahlenden Nachbarn dürfte ähnliche Reaktionen hervorrufen. Ganz unabhängig davon, dass man bei deinem Beispiel in Deutschland genügend mit der Auswirkung des Ereignisses zu tun hätte.

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Joseph Conrad

Da braucht man keine Glaskugel. Die Polizeistatistik zu jungen, männlichen Arabern in Deutschland sagt alles. Ein afrikanischer Analphabet wird es natürlich schwerer haben als ein Franzose. Man darf hier nur keine ethnischen Auffälligkeiten beim Namen nennen, da man dann gleich als Rassist und Nazi gilt. Die Familienbandenclans der "Rotationseuropäer" sind auch bekannt. In den Medien darf aber nie ein Bezug zur Ethnie gemacht werden. Das man Menschen in Not helfen muss ist unstrittig. Aber in Maßen und geordnet. Die Politik darf nicht den Fehler machen die Schmerzgrenze der Deutschen auszuloten. Sonst bekommen wir einen gigantischen Rechtsruck, der uns schwer schaden wird.

 

 

Grüße

Joseph

 

 

 

 

 

 

 

 

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cktest
· bearbeitet von cktest

Hallo Herr Sarrazin: Aziz Sancar hat heute den Nobelpreis für Chemie bekommen. Die SZ liefert als zusätzliches biografisches Detail noch: "Als siebentes von acht Kindern und zudem noch als Sohn von Analphabeten hat Sancar viel harte Arbeit investieren müssen, um es überhaupt in ein Labor zu schaffen. Noch am Anfang seiner Karriere soll ihm ein Kollege geraten haben, das mit der Laborarbeit doch besser zu lassen, wegen fehlenden Talents." (Quelle)

Natürlich bekommt nicht jeder Immigrant den Nobelpreis. Aber das gilt für die schon von Haus ansässigen schließlich genauso :lol:

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SanAndreas

Das Beispiel geht an der Sache völlig vorbei, darüber hinaus ist es auch noch falsch. Die Ängste vorm strahlenden Nachbarn dürfte ähnliche Reaktionen hervorrufen. Ganz unabhängig davon, dass man bei deinem Beispiel in Deutschland genügend mit der Auswirkung des Ereignisses zu tun hätte.

 

Genauso wie das Beispiel mit den Marsmenschen und dem Vulkan in Bayern. Sozialsysteme sind trotzdem nicht grenzenlos belastbar. Ausser man streicht sie radikal zusammen, dann haben wir hier amerikanische Verhältnisse.

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millionendieb

Eben im Radio habe ich Frau Merkel gehört, die gesagt hat, dass es eine Beschränkung der Zuwanderung mit ihr nicht geben wird,

ganz einfach weil wir eine Grenze von 3.000 km haben und man in Ungarn ja gesehen hat was Zäune bewirken.

 

Heisst das im Umkehrschluss, wenn wir eine kleinere Grenze oder altenativen zu Zäune hätten, würde Sie die Zuwanderung beschränken?

Wer sagt überhaupt, dass die Alternative zu "unbeschränkter Zuwanderung" gleich das abschotten von Grenzen ist?

Und woher kommt die Logik, dass man etwas, das man anscheinend nicht aufhalten kann, dann auch noch fördern muss?

 

Das man Kriegs-Flüchtlinge aufnehmen und ihnen helfen muss, ist klar und richtig. Aber sie macht es Betrügern und kriminellen

extrem einfach. Man könnte fast meinen, dass sie hier in einem fremden Auftrag handelt.

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chaosmaker85

...sagt eine promovierte Physikerin. Ich glaube die "ganz genauen" Zahlen sind entweder unbekannt oder nicht für die Öffentlichkeit bestimmt - vermutlich beides :o

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LagarMat
· bearbeitet von LagarMat

Nicht die unterschiedliche Zählweise ist der Grund.

 

Wer nicht registriert, wer ankommt und auch nicht versucht, sich in die Lage zu versetzen, dies endlich mal allumfassend tun zu können, der kann natürlich auch nicht wissen, wieviele eigentlich da sind.

Dieser Zustand wird großartigerweise wohl auch anhalten, solange so viele pro Tag kommen, dass sie an den offenbar viel zu wenigen Bundespolizisten einfach "ungesehen" vorbeilaufen können.

Was für eine absurde Situation.

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basti_

...sagt eine promovierte Physikerin. Ich glaube die "ganz genauen" Zahlen sind entweder unbekannt oder nicht für die Öffentlichkeit bestimmt - vermutlich beides :o

 

Lese hier nur drüber und das Internet ist sowieso der falsche Ort für diese Art von Diskussion, aber ich lese so etwas jetzt schon zum zweiten mal hier. Wenn du dich von Frau Merkel, der deutschen Regierung/Medien o.ä. nicht ausreichend informiert fühlst, dann lese doch einfach in zusätzlichen Quellen nach. Ist ja nicht so, dass man sich in DE nur Informationen aus deutschen Medien o.ä. beschaffen darf.

Die UN sagt afaik die Flüchtlingsbewegungen bzgl Syrien seit 2013 erstaunlich genau vorraus. Dh also diese Zahlen sind a) bekannt und b) der Öffentlichkeit zugänglich.

 

Frau Merkel kennt halt die deutschen Gesetze sehr gut und denen ist es egal ob 10, 10.000 oder 1Mio kommen. GG Art. 16 a kennt keine Grenzen bei Asylanträgen. Es ist auch vollkommen egal, ob jemand unkontrolliert nach DE einreist. Wichtig ist am Ende nur, wenn er aufgegriffen wird sollte er einen Asylantrag stellen.

Diese Dinge sollte man dringend mal der Realität anpassen, zB das man nur so viele aufnimmt wie auch machbar sind. Keine Ahnung wie/ob sowas juristisch sinnvoll zu formulieren oder überhaupt machbar ist, bin kein Jurist. Nur wird eher die Hölle zufrieren bevor man auch nur mal eine sachliche Diskussion zu diesem Thema in der Gesellschaft führen kann/wird.

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