Ramstein März 19, 2017 Ich finde, das hängt sehr von der Situation ab. Wenn dein Depot mal im sechsstelligen Bereich ist: meinst du, die 5% sind immer noch zutreffend? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
thimplicity März 19, 2017 vor einer Stunde schrieb spasssi: Den heutigen verregneten Sonntag habe ich meiner Rebalancing-Strategie gewidmet. Im Folgenden stelle ich die verschiedenen Formen vor, zeige meine Anwendung auf die Schnäppchenjagd und meine generelle neue Ansparstrategie ... 5. Opportunistisches Schnäppchenjagen Das ist Holzmeiers Grundidee, seine Formeln funktionieren ähnlich (spasssi #15.1.). Ich denke mit den anschaulichen Rebalancingbändern ist es aber deutlich einfacher zu verstehen. Neben monatlichem Sparquotenrebalancing (Punkt 4) zusätzlich regelmäßige Überprüfung der Allokation und bei Unter-/Überschreitung der Rebalancingbänder Rebalancing nur dieses einen Assets mit RK1. Das ist auch der Unterschied zu Holzmeiers Umsetzung, die von der Annahme ausgeht, dass sich alle RK3-Kurse um den gleichen Prozentsatz ändern. Mit der Annahme der Bewegung nur eines Assets sollten öfter Käufe ausgelöst werden (dafür muss man öfter schauen und ggf. kann es bei mehreren Assets zu Käufen kommen -> RK1 unterrepräsentiert, nur in Ansparphase geeignet, sonst Holzmeiers Ansatz). Ich beschränke mich nur auf Käufe, da ich Verkäufe in langfristig steigenden Märkten kritisch sehe und ich kurzfristige Überrepräsentierungen (noch locker) durch meine monatlichen Sparquoten ausgleichen kann. Holzmeier #15.1. super Käufe, die Verkäufe überzeugen mich nicht. Dich scheinbar auch nicht ganz, deine Verkauf-dK hast du ja immer weiter hochgenommen. Momentan sehen die EM- und S&P500-Verkäufe deutlich verfrüht aus. Um kurzfristige Kurseinbrüche (Trump! Holzmeier #15.1.) zu nutzen, sind natürlich automatische Order möglich. Kann sonst sein, dass man mit manuellem Überprüfen bei einem Zurücksteigen des Kurses den richtigen erlaubten Zeitpunkt nicht trifft. Kann aber auch sein, dass man später besser kommt, wenn der Kurs weiter gefallen ist. Je nachdem wie oft man überprüft. Das kann nur durch Backtests geklärt werden. Auf jeden Fall besser als gar nicht nachkaufen. 6. „Opportunistisches Schnäppchenansparen“ Und nun kommt die Knaller-Kombi aus Punkt 4 und 5! Meine Sparquote geht immer in RK1, die Order werden nach Punkt 5 gesetzt. Unterschreitet ein Asset sein unteres Rebalancingband bei der Einzahlung der Sparquote in RK1, kaufe ich natürlich sofort. Wenn nicht, warte ich auf Schnäppcheneinstiegskurse. Kommen diese nicht, wird das untere Rebalancingband irgendwann bei den nächsten Sparquoteneinzahlungen unterschritten und ich kaufe. Damit sollte ich ich nicht nur gelegentliche Schnäppchen bekommen, sondern einen Großteil meiner regelmäßgen Käufe zu günstigeren Einstiegskursen. Meine Rebalancingbänder liegen auch bei 5% (da Ansparphase). Ich halte also im Mittel 2,5% des Depots für Schnäppchen bereit und senke meine RK1-Zielgröße um diesen Betrag. Toleranzbänder brauche ich durch das regelmäßige Einzahlen nicht, man würde sonst immer nur zum unteren Toleranzband rebalancen, was effektiv eine Senkung der Zielwerte ist. Da mein Depot noch nicht so groß ist, beziehe ich wie Holzmeier bei kleinen Positionen die Mindestkaufgröße (DiBa ab 500€ kostenlos kaufen) mit ein, wodurch dort die Einstiegskurse (noch) teils unrealistisch tief liegen. Meine Exceltabelle ist nicht wirklich vorzeigbar. Auf Wunsch kann ich aber gerne eine Beispieltabelle mit den Formeln erstellen. Was haltet ihr von dem Konzept? Ich habe Holzmeier so verstanden, dass er basierend auf dK automatische orders setzt und dann schaut, ob diese ausgelöst werden. Bei dir habe ich verstanden, dass du manuell vorgehen willst. Wie setzt du dein dK? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Holzmeier März 19, 2017 · bearbeitet April 16, 2017 von Holzmeier Am 19.3.2017 um 16:50 schrieb spasssi: Den heutigen verregneten Sonntag habe ich meiner Rebalancing-Strategie gewidmet. ich leider der Arbeit, deshalb jetzt auch nur kurz ... Am 19.3.2017 um 16:50 schrieb spasssi: Den heutigen verregneten Sonntag habe ich meiner Rebalancing-Strategie gewidmet. Im Folgenden stelle ich die verschiedenen Formen vor, zeige meine Anwendung auf die Schnäppchenjagd und meine generelle neue Ansparstrategie. 2. Rebalancing mit Rebalancing-Band Keine punktgenaue Wiederhestellung der Soll-Allokation, sondern nur zum Rand eines Toleranzbands, z. B. Zielallokation+/-3%. Intention Gebührensparen. Fällt der Markt weiter kann man später wieder rebalancen, steigt er, geht es wieder in Richtung Zielallokation mit gesparten Gebühren. Passender Artikel vom Finanzwesir. 3. Opportunistisches Rebalancing Regelmäßiges Überprüfen der Allokation, bei Ausbruch aus Rebalancing-Band Rebalancing. Z. B. Ziel-Allokation 20%, R.-Band 20% -> Allokation 16% bis 24 %, wenn unteres/oberes R-Band unter-/überschritten Rebalancing. Intention Rebalancing nur wenn notwendig und bei günstigen Gelegenheiten. Zusätzliche Toleranzbänder möglich, im obigen Beispiel mit Toleranzband 50% -> nur Rebalancing bis 18% zurück. Nachteil: regelmäßiges Überprüfen notwendig, laut Studien im Bereich 1 bis 14 Tage, R.-Band 20%, T.-Band 50% desselben. (Konzept Overbalancing: Reblancing bis zum anderen Toleranzband oder weiter. Annahme Trendfortsetzung mit früherem Einstiegszeitpunkt. Ist versuchtes Markettiming und kostet mehr Gebühren. Überzeugt mich nicht.) im Prinzip schlage ich ja genau das vor, wobei mir die Begriffe "Toleranz- und Rebalancingband" gut gefallen. Stark vereinfacht: Wenn Kurs 5% zu niedrig, dann soviel kaufen, dass Soll-Allokation erreicht wird. Wenn Kurse tendenziell sinken (200 d-Linie), erst bei Kurs 10% zu niedrig kaufen fuer einen Betrag sodass 5% unter Soll-Allokation erreicht wird. Am 19.3.2017 um 16:50 schrieb spasssi: 5. Opportunistisches Schnäppchenjagen Das ist Holzmeiers Grundidee, seine Formeln funktionieren ähnlich (spasssi #15.1.). Ich denke mit den anschaulichen Rebalancingbändern ist es aber deutlich einfacher zu verstehen. Neben monatlichem Sparquotenrebalancing (Punkt 4) zusätzlich regelmäßige Überprüfung der Allokation und bei Unter-/Überschreitung der Rebalancingbänder Rebalancing nur dieses einen Assets mit RK1. Das ist auch der Unterschied zu Holzmeiers Umsetzung, die von der Annahme ausgeht, dass sich alle RK3-Kurse um den gleichen Prozentsatz ändern. das ist nicht ganz korrekt. Auch ich betrachte jeden Aktien-ETF einzeln zusammen mit einer entsprechenden Menge Liquiditaet aus RK1, und versuche das fuer diese "Gespanne" vorgesehene Verhaeltnis (= dem Parameter RK3) zu erreichen. Bzgl. der anderen RK3-Kurse ist aber eine Annahme zur Kursentwicklung erforderlich, da ansonsten die Soll-Allokation (absolut in €) nicht berechnet werden kann. Die Annahme einer gleichfoermigen Aenderung aller Aktien-ETFs schien (und scheint) mir das plausibelste. Die monatlichen Kursentwicklungen von Standard-ETFs wichen n den letzten zwei Jahren aber auch nie mehr als rund 10% voneinander ab, meist deutlich weniger. Am 19.3.2017 um 16:50 schrieb spasssi: Ich beschränke mich nur auf Käufe, da ich Verkäufe in langfristig steigenden Märkten kritisch sehe und ich kurzfristige Überrepräsentierungen (noch locker) durch meine monatlichen Sparquoten ausgleichen kann. Holzmeier #15.1. super Käufe, die Verkäufe überzeugen mich nicht. Dich scheinbar auch nicht ganz, deine Verkauf-dK hast du ja immer weiter hochgenommen. Momentan sehen die EM- und S&P500-Verkäufe deutlich verfrüht aus. sehe ich genauso. Da ich mit den Verkaeufen auch nicht gluecklich war habe ich inzwischen auch mal umfangreiche Backtests ueber 30 Jahre gemacht, aus Zeitmangel aber hier noch nicht publizieren koennen. Stark vereinfachtes Ergebnis: Eigentlich sollte man in aller Regel gar nicht verkaufen, zumindest nicht nach "opportunistischem Rebalancing", da es eher die Steilheit eines Kursanstiegs misst und somit nur bedingt ein Indikator fuer absolut hohe Kurse ist. Ein solchermassen getriggertes Rebalancing kostet fast immer nur Rendite. War auch fuer mich ziemlich ueberraschend, vereinfacht die Vorgehensweise aber immens. Details spaeter. Am 19.3.2017 um 16:50 schrieb spasssi: Um kurzfristige Kurseinbrüche (Trump! Holzmeier #15.1.) zu nutzen, sind natürlich automatische Order möglich. Kann sonst sein, dass man mit manuellem Überprüfen bei einem Zurücksteigen des Kurses den richtigen erlaubten Zeitpunkt nicht trifft. Kann aber auch sein, dass man später besser kommt, wenn der Kurs weiter gefallen ist. Je nachdem wie oft man überprüft. Das kann nur durch Backtests geklärt werden. Auf jeden Fall besser als gar nicht nachkaufen. aus Gruenden der Aufwandsminimierung setze ich immer Limits, die monatlich aktualisiert werden. Und selbst wenn man so nicht den ganz optimalen Kurs trifft, dann war es in aller Regel immer noch ein guter Deal. Am 19.3.2017 um 16:50 schrieb spasssi: 6. „Opportunistisches Schnäppchenansparen“ Und nun kommt die Knaller-Kombi aus Punkt 4 und 5! Meine Sparquote geht immer in RK1, die Order werden nach Punkt 5 gesetzt. Unterschreitet ein Asset sein unteres Rebalancingband bei der Einzahlung der Sparquote in RK1, kaufe ich natürlich sofort. Wenn nicht, warte ich auf Schnäppcheneinstiegskurse. Kommen diese nicht, wird das untere Rebalancingband irgendwann bei den nächsten Sparquoteneinzahlungen unterschritten und ich kaufe. Damit sollte ich ich nicht nur gelegentliche Schnäppchen bekommen, sondern einen Großteil meiner regelmäßgen Käufe zu günstigeren Einstiegskursen. das ist der von mir vorgeschlagenen Vorgehensweise sehr aehnlich Am 19.3.2017 um 17:08 schrieb Ramstein: Ich finde, das hängt sehr von der Situation ab. Wenn dein Depot mal im sechsstelligen Bereich ist: meinst du, die 5% sind immer noch zutreffend? ja sicher, warum sollten sie es denn nicht sein? Bei einem Depotvolumen von 500 k€, einem RK3-Anteil von 50% und einer RK3-Positionsgroesse von 20% geht es also um einen Aktien-ETF fuer 50 k€ + entsprechend 50 k€ in RK1. Die einzelnen Kaufvolumina betragen dann, bei dK=-5%, also rund 5 k€. Alles noch im Rahmen ... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
thimplicity März 28, 2017 · bearbeitet März 28, 2017 von thimplicity Typos Am 3/19/2017 um 11:50 schrieb spasssi: 6. „Opportunistisches Schnäppchenansparen“ ... Unterschreitet ein Asset sein unteres Rebalancingband bei der Einzahlung der Sparquote in RK1, kaufe ich natürlich sofort. Wenn nicht, warte ich auf Schnäppcheneinstiegskurse... Wie definierst du fuer dich einen Schnaeppchenkurs? Aehnlich wie Holzmeier mit 5% unter dem aktuellen Kurs oder hast du eine andere Methodik (dich ich vielleicht noch nicht herausgelesen habe)? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Holzmeier März 28, 2017 vor 38 Minuten schrieb thimplicity: Wie definierst du fuer dich einen Schnaeppchenkurs? Aehnlich wie Holzmeier mit 5% unter dem aktuellen Kurs? Vorsicht: Holzmeier identifiziert seine Schnaeppchenkurse nicht als "5% unter dem aktuellen Kurs", sondern darueber dass der Kurs so niedrig wird, dass der Wert dieser Position dann z.B. 5% unter der vorgegebenen Asset-Allocation (GesamtDepotWert*SollPositionsAnteil*SollRk3Anteil, also G*R*Rk3 in €*%*%) liegt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
IRRer-Zins März 28, 2017 vor 2 Stunden schrieb Holzmeier: Vorsicht: Holzmeier identifiziert seine Schnaeppchenkurse nicht als "5% unter dem aktuellen Kurs", sondern darueber dass der Kurs so niedrig wird, dass der Wert dieser Position dann z.B. 5% unter der vorgegebenen Asset-Allocation (GesamtDepotWert*SollPositionsAnteil*SollRk3Anteil, also G*R*Rk3 in €*%*%) liegt. Und das unter der Annahme, dass die jeweils restlichen Assets dabei keinen Schwankungen unterliegen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Holzmeier März 29, 2017 vor 7 Stunden schrieb IRRer-Zins: Und das unter der Annahme, dass die jeweils restlichen Assets dabei keinen Schwankungen unterliegen. ... unter der Annahme, dass die anderen RK3-Anlagen den gleichen prozentualen Kursaenderungen unterliegen wie die betrachtete Position, der Wert der Anlagen in RK1 und RK2 aber konstant bliebe. (das waere der Standardfall, falls wirklich erforderlich waeren auch hiervon abweichende Spezialloesungen denkbar) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
thimplicity März 29, 2017 · bearbeitet März 29, 2017 von thimplicity Vielen Dank fuer die Korrekturen. diesen Teil habe ich jetzt verstanden. Da ich gerade in der Ansparphase bin, versuche ich gerade durch die Logik des virtuellen Depots zu steigen. Allerdings bekomme ich bisher immer Werte heraus (arbeite mit der Beispieldatei auf dem Eroeffnungsbeitrag), die vollkommen unrealistisch sind. Hoffentlich ist Holzmeier bald nicht mehr so eingespannt, um die bereits gestellten Fragen zu beantworten Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Relich März 29, 2017 Erstaunlich, wie gut der Algorithmus die Tiefstände erkennt, obwohl die Schnäppchenermittlung eigentlich nichts mit dem Rest des Gesamtdepots zu tun hat, sondern nur mit dem Kurs des zu kaufenden Wertpapiers. Würde mich mal interessieren, wie man die Formeln anpassen muss, um die Schnäppchenjagd ohne integriertes Rebalancing durchführen zu können, um beispielsweise einen guten Einstiegspunkt zu finden für den ersten Kauf eines Wertpapiers, ohne dabei den Rest des Depots zu berücksichtigen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
thimplicity März 29, 2017 Dieselbe Frage habe ich mir auch eben gestellt, da ich relativ breite Rebalancing Baender verwende. Ich habe mich gefragt, ob es Sinn macht, die Volatilitaet mit einzubeziehen oder zumindest als moeglichen Inputfaktor mitzubetrachten Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Holzmeier März 29, 2017 vor 8 Stunden schrieb thimplicity: Hoffentlich ist Holzmeier bald nicht mehr so eingespannt, um die bereits gestellten Fragen zu beantworten Ostern ! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Holzmeier April 15, 2017 · bearbeitet Mai 20, 2018 von Holzmeier Um Wirkungsweise und Nutzen der Schnäppchenjagd besser zu verstehen wurden mit verschiedenen verfügbaren Zeitreihen Backtests durchgeführt. Tab. 1: Eigenschaften der für die Backtests verwendeten Zeitreihen. Die Daten stammen von Yahoo-Finance, für den StoxxEurope 600 ab 1.1.99 von Comdirekt. Der Russel EM ist kein Index, sondern ein aktiv gemanagter, ausschüttender EM-Fonds mit einer langen Historie. Abb. 1: Zeitlicher Verlauf der vier verwendenten Zeitreihen. Die Zeitreihen verhalten sich sehr unterschiedlich: Während insbesondere der S&P 500 trotz zweier starken Kurseinbrüchen stark stieg folgte der Nikkei 225 über die ganzen 30 Jahre eher einer Seitwärtsbewegung. Für jede der Zeitreihen wurde über 30 bzw. 24 Jahre (EM) drei verschiedene Handelsstrategien untersucht: 1) Schnäppchenjagd, wie beschrieben im Eingangspost. 2) Fester Sparplan. Einzahlung in je einen Aktien-ETFs und in Tagesgeld monatlich in einem festen kursunabhängigen Verhältnis. 3) Modifizierter Sparplan. Wenn der Anteil des jeweiligen Aktien-ETFs am Gesamtdepot zum Monatsanfang unterhalb der Soll-Allokation liegt: Gesamte monatliche Einzahlung in den Aktien-ETF, sonst alles in Tagesgeld. Tab. 2: Gemeinsame Parameter für die Backtests mit vier Zeitreihen und drei Handelsstrategien. Untersucht wurden vier verschiedenen Portfolios, jeweils bestehend aus einem Aktien-ETF (RK3) und einem Tagesgeldkonto (RK1). Das Tagesgeldkonto wurde taggenau mit netto 2 %/a verzinst. Als Ausschüttungen wurden dem Tagesgeldkonto monatlich 1/12 der jährlich jeweils ungefähr zu erwartenden Dividendensumme gutgeschrieben. Die monatlichen Einzahlungen stiegen um 2,4 %/a (30 a) bzw. 3,0 %/a (24 a), sodass sie zum Ende des Backtests ca. doppelt so hoch lagen wie am Anfang. Es wurde angenommen, dass sich die Börsenkurse von vier ausschüttenden ETFs (net return) genau wie die jeweiligen Zeitreihen in Abb. 1 entwickeln würden. Transaktionskosten wurden nicht berücksichtigt, der Einfluß ausländischer Quellensteuern und ETF-Kosten wurde vernachlässigt, auch auf eine Währungsumrechnung wurde verzichtet. Bei EM musste in Ermangelung entsprechender Index-Daten sogar auf einen aktiv gemanagten, ausschüttenden Fonds mit hinreichend langer Kurshistorie zurückgegriffen werden. Diese Annahmen scheinen hier aber zulässig, da nicht absolute Wertentwicklungen ermittelt, sondern nur verschiedene Handelsstrategien relativ zueinander verglichen werden sollen. Wichtig ist daher insbesondere die Kursdynamik, die genannten Vernachlässigungen wirken sich in den verglichenen Strategien annähernd gleich aus und sollten bei der Differenzbildung nahezu vollständig verschwinden. Ermittelt und verglichen wurden jeweils die netto-Wertentwicklungen des Gesamtportfolios (RK3+RK1) unter Berücksichtigung von tagesaktuellen Kursverläufen, Transaktionen, Zinsen und Steuern. Beispiele für den Stoxx Europe 600: Abb. 2: Schnäppchenjagd vs. fester Sparplan für den StoxxEurope 600, Parameter wie Tab. 2. Oberes Bild: Der Kursverlauf ist in grün dargestellt, für den festen Sparplan die Entwicklung des Tagesgeldkontos, des Aktiendepots und des Gesamtportfolios in rot, für die Schnäppchenjagd analog in blau. Zusätzlich sind unten an der X-Achse Zeitpunkte und qualitativ auch die Volumina der SJ-Käufe gezeigt. Unteres Bild: Zeitliche Entwicklung der jeweils gehaltenen ETF-Anteile (rot bzw. blau) sowie die Differenz der Gesamtportfolios (Schnäppchenjagd – Sparplan). Bei Kurshochs wie z.B. 2001 weicht die feste Sparplan-Strategie stärker von der Soll-Allokation (je 50 % Aktien-ETF und Tagesgeld) ab. Zudem kann hier bei Kursrücksetzern auch nur weniger stark investiert werden als die Schnäppchenjagd, die z.T. 6 Jahre ohne Transaktionen auf günstige Kaufkurse wartet, dann aber intensiv Käufe tätigt. Die Schnäppchenjagd identifiziert sowohl nach der DotCom-Blase als auch während der Subprime-Krise sehr gute Wiedereinstiegszeitpunkte. Abb. 3: Schnäppchenjagd vs. modifizierter Sparplan für den StoxxEurope 600, Parameter wie Tab. 2. Der Kursverlauf ist in grün dargestellt, für den modifizierten Sparplan die Entwicklung des Tagesgeldkontos, des Aktiendepots und des Gesamtportfolios in orange, für die Schnäppchenjagd analog in blau. Zusätzlich sind unten an der X-Achse Zeitpunkte und qualitativ auch die Volumina der SJ-Käufe (blau) und mSp-Käufe (orange) gezeigt. Der modifizierte Sparplan verfolgt eine ähnliche Strategie wie die Schnäppchenjagd, kann aber während der kurzzeitigen Kurseinbrüche nicht schnell genug investieren. Abb. 4: Schnäppchenjagd vs. fester Sparplan für den StoxxEurope 600, Parameter wie Tab. 2. Zusätzlich werden bei Kursständen mit dKfix,verk = 24% Verkäufe im Umfang von dKverk = 12% vorgenommen (Erläuterungen zu den Größen siehe Eingangspost). Der Kursverlauf ist in grün dargestellt, für den Sparplan die Entwicklung des Tagesgeldkontos, des Aktiendepots und des Gesamtportfolios in rot, für die Schnäppchenjagd analog in blau. Zusätzlich sind unten (SJ-Käufe) sowie oben (SJ-Verkäufe) an der X-Achse Zeitpunkte und qualitativ auch die Volumina der Transaktionen gezeigt. Man erkennt, dass die Schnäppchenjagd-Algorithmen bei Verkäufen in der Ansparphase tendenziell nicht die absolute Höhe von Kursen bewerten, sondern eher die Steilheit von Kursanstiegen. Verkäufe erfolgen häufig zu früh. Insgesamt führen die Verkäufe zu deutlich intensiveren Handelsaktivitäten bei gleichzeitig allerdings kaum veränderter Gesamt-Performance. Es lassen sich für jeden der vier virtuellen ETFs optimale Verkaufsschwellen bestimmen, die sich bei Anwendung auf die anderen untersuchten ETFs aber als wenig zielfühend und oft sogar als nachteilig erwiesen. Bei den kaufauslösenden Schwellenwerten gab es hingegen bei allen Indizes relativ breite optimale Wertebereiche, das hier verwendete dKfix,kauf = -5% (bzw. -4% <= dKfix,kauf <= -8%) kann offenbar weitgehend allgemein verwendet werden. Dies galt so allerdings nicht für den Nikkei 225, bei dem es theoretisch am besten gewesen wären nur ca. alle drei Jahre, dann aber sehr viel zu investieren (dKfix.Kauf ca. 30%), dessen jahrzehntelange Seitwärtsbewegung nach der 80er-Jahre-Japankrise aber wohl auch einen Sonderfall darstellt. Tab. 3: Performanceunterschiede zwischen den drei Handelsstrategien für die Gesamtwerte (RK3+RK1) am 31.12.16 (netto inkl. KESt, keine Transaktionskosten, keine zwischenzeitlichen Verkäufe, ausschüttende ETFs). Mit den in Tab. 2 aufgeführten Parametern ergab sich mit der Schnäppchenjagd in allen Fällen eine bessere Performance als mit den anderen Handelsstrategien. Die Ergebnisse sind qualitativ plausibel. Beim stark steigenden S&P 500 war es am besten, immer möglichst hoch investiert zu sein, insofern ist der Vorsprung der Schnäppchenjagd gegenüber dem festen Sparplan hier am geringsten. Hier liegt der feste Sparplan auch vor der modifizierten Variante, die zwar nur bei niedrigen Kursen investierte, aber nicht so viel und konsequent wie die Schnäppchenjagd. Bei der Seitwärtsbewegung des Nikkei 225 kam es hingegen ganz besonders auf das richtige Timing der Käufe an, hier liegt die Schnäppchenjagd am deutlichsten vorne. Im Mittel performen die mit der Schnäppchenjagd gemanagten Portfolios netto rund 5,5 % (0,19 %/a) besser als die mit einem festen Sparplan befüllten Depots, gegenüber dem modifizierten Sparplan beträgt der Unterschied netto noch rund 3,6 % (0,12 %/a). Die geringfügig höheren Renditen sind zudem mit niedrigeren Risiken verbunden. Da bei der Schnäppchenjagd insbesondere bei Kursrückgängen investiert wird, sind die durchschnittlichen Einkaufspreise pro Anteil gegenüber dem festen Sparplan im Mittel um rund 12% niedriger, gegenüber dem modifizierten Sparplan um rund 4%. Und wer billiger einkauft, kann weniger verlieren … Bei diesen Backtests wurde jeweils ein Depot aus 50% eines regionalen ETFs und 50% Tagesgeld betrachtet, sodass Volatilitäten zwischen den verschiedenen Indizes nicht genutzt werden konnten. Die Ergebnisse entsprechen also ungefähr einer Ein-ETF-Lösung, bei Verwendung mehrere ETFs wären bessere Resultate zu erwarten. Beim Test der Schnäppchenjagd wurde jeweils die Kombination aus TG-Konto und nur einem ETF-Kursverlauf berücksichtigt, sodass Volatilitäten zwischen den verschiedenen Indizes nicht genutzt werden konnten. Die Performance- und Einkaufspreisvorteile werden dadurch im Backtest eher unterschätzt. Andererseits wurden die Limits täglich angepasst. Da dies im realen Trading so wohl meist nicht umgesetzt würde, werden die Performance- und Einkaufspreisvorteile im Backtest hierdurch eher überschätzt. Vermutlich gleichen sich die beiden Effekte in etwa aus. Auch wurden die für die Parameter in Tab. 2 ermittelten und in Tab. 3 aufgeführten Unterschiede nicht systematisch auf allgemeine Gültigkeit geprüft. Für die Berechnungen der in Tab. 3 dargestellten Ergebnisse wurden ausschüttende ETFs simuliert. Die Ausschüttungen sorgen insbesondere in Hochphasen der Kurse für eine leichte Annäherung der realen Asset-Verteilung an die Sollallokation, erlauben somit bei sinkenden Kursen höhere Zukäufe und vermindern durch beides die Risiken. Nicht systematisch durchgeführte Untersuchungen legen nahe, dass die Renditeabstände zwischen einer (unmodifizierten) Schnäppchenjagd und den Sparplänen bei thesaurierenden ETFs um rund 30 bis 50% kleiner ausfallen, die Differenzen der mittleren Einkaufskurse hingegen wachsen. Es konnte keine allgemeingültige Parameterkombination extrahiert werden, die für alle vier untersuchten Kursverläufe gute Verkaufssignale lieferten. Die Performance-Unterschiede individuell gut funktionierender Strategien mit Berücksichtigung zwischenzeitlicher Verkäufe zum „Schnäppchenjagd-buy&hold“ waren auch jeweils nur gering, sodass ich Schnäppchenjagd-induzierte Verkäufe zumindest in der Ansparphase nicht mehr empfehlen würde. Natürlich würde es sich grundsätzlich lohnen zu Höchstkursen zu verkaufen, entsprechende Verkaufssignale sollten aber zumindest während der Ansparphase besser mit anderen Methoden als der Schnäppchenjagd identifiziert werden. Für die Kombination Schnäppchenjagd und ausschüttende ETFs legen die Ergebnisse nahe, auf Rebalancing während der Ansparphase zu verzichten. Dies gilt zumindest, wenn die laufenden jährlichen Sparraten (=Einzahlung/Depotwert) wie in den hier untersuchten Fällen z.T. deutlich oberhalb von 3% der aktuellen RK3-Werte liegen. Ohne es hier detailliert untersucht zu haben wären auch die Auswirkungen von Rebalancing zwischen verschiedenen Aktien-ETFs während des untersuchten Zeitraums ziemlich sicher negativ gewesen, da meist von den gut performenden USA und Europa in die sich langanhaltend schlechter entwickelnden EM und JP umgeschichtet worden wäre. Anbei die den Berechnungen zugrunde liegende Excel-Tabelle (35 MB) mit vielen weiteren Abbildungen und der Möglichkeit, die Parameter aus Tab. 2 individuell anzupassen. Wg. der Vielzahl möglicher Parameterkombinationen habe ich sicherlich nicht alle in den Tabellen enthaltenen Erkenntnisse extrahieren können. Ich würde mich freuen, wenn weitere Foristi die Tabelle als Grundlage für Untersuchungen nutzen und möglichst verallgemeinerbare Ergebnisse dann hier zugänglich machen würden. Dies schließt explizit auch eine kritische Auseinandersetzung mit möglichen Widersprüchen, Unplausibilitäten oder nicht auszuschließenden Programmierfehlern ein. SJ-Backtest 87-16 WPF 170415.xlsm Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Holzmeier April 16, 2017 · bearbeitet April 16, 2017 von Holzmeier Am 29.3.2017 um 16:13 schrieb Relich: Würde mich mal interessieren, wie man die Formeln anpassen muss, um die Schnäppchenjagd ohne integriertes Rebalancing durchführen zu können sich einfach nur auf die Kaeufe konzentrieren und die Verkaeufe weglassen. Da ich die Verkaeufe nach den Ergebnissen der Backtests ja auch nicht mehr empfehle, habe ich inzwischen auch den Thread-Titel entsprechend angepasst. Am 29.3.2017 um 16:13 schrieb Relich: um beispielsweise einen guten Einstiegspunkt zu finden für den ersten Kauf eines Wertpapiers, ohne dabei den Rest des Depots zu berücksichtigen. die Schnaeppchenjagd basiert aber genau darauf, dass der Rest des Depots beruecksichtigt wird um zu entscheiden, ob volatile Kurse jetzt gerade (hinreichend) niedrig sind und gekauft werden sollte. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Holzmeier April 16, 2017 Am 29.3.2017 um 16:31 schrieb thimplicity: Ich habe mich gefragt, ob es Sinn macht, die Volatilitaet mit einzubeziehen oder zumindest als moeglichen Inputfaktor mitzubetrachten beim betrachten der Graphik einer Kurszeitreihe sieht man ja schnell, wie volatil ein Papier im Monatsverlauf typischerweise ist. Wenn es oft um 20%/Monat schwankt, koennte man die Grenzen der Kauflimits natuerlich entsprechend manuell anpassen. Ich glaube nicht dass es lohnt, hier noch weitere Algorithmen zu entwickeln, die dann automatisiert variable Minimalwerte von dK ermitteln. Ich bin mir aber auch nicht ganz sicher, ob ich deine Frage richtig verstanden habe ... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
thimplicity April 16, 2017 Könntest du nochmal erklären, wie die Formel in der Ansparphase funktioniert? Ich habe das mit dem virtuellen Depot nach wie vor nicht verstanden und werde auch aus den Formeln in der Excel Datei nicht schlau! vielen Dank und frohe Ostern! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Holzmeier April 17, 2017 Ich versuch's mal: Ausgangssituation: vorhanden: 100 k€ Tagesgeld Wunsch: Schnäppchenbasierte Umschichtung von RK3=50% dieses Tagesgeldes in einen ETF. => zum Monatsanfang virtuell fuer 50 k€/ETF-Kurs ETF-Anteile kaufen => Schritte 1 bis 4 (unter Abb. 1) im Eingangspost durchfuehren Parameter: RK3=50%, R=100%, dK=-5% (bleiben konstant) G=100 k€, D=50 k€ z.B. dK=-5% => T=1,25 k€ Naechster Monatsanfang: Kaufliimit nicht ausgeloest zusaetzlich vorhanden: Sparrate 1 k€ abgeschmolzen: virtuelle ETF-Anteile um 0,5 k€/Monat (z.B. durch zeitabhaengig automatische nachträgliche Verringerung des Kaufbetrags) Kursgewinn ETF seit virtuellem Kauf: +4% => nochmals Schritte 1 bis 4 (unter Abb. 1) im Eingangspost durchfuehren Parameter: RK3=50%, R=100%, dK=-5% (als Anfangswert fuer Schritt 1) G=(100+1) k€, D=(50*(1+4%) -0,5) k€ = 51,5 k€ => dK=-8,8%, T=1.263 € Uebernaechster Monatsanfang: zusaetzlich vorhanden: Sparrate 1 k€ zwischenzeitlich: Kauf von ETF-Anteilen fuer 1.263 € zum gesetzten Limitkurs 8,8% unterhalb des Kurses am Monatsanfang) ETF-Kurs hat sich aber nach dem Kauf wieder erholt und ist wieder exakt auf dem gleichen Stand wie zu Beginn des letzten Monats abgeschmolzen: virtuelle ETF-Anteile um 0,5 €/Monat Kursgewinn ETF seit letztem Monatsanfang: 0% Kursgewinn seit realem ETF-Kauf: (1/(1-8,8%) -1)*100=9,6% => nochmals Schritte 1 bis 4 (unter Abb. 1) im Eingangspost durchfuehren Parameter: RK3=50%, R=100%, dK=-5% G=(101+1 -1,263 [fuer realen Kauf]+1,263*(1+9,6%) [Depotwert real gekaufte ETF-Anteile]) k€ D=(51,5-0,5) k€ + 1,263*(1+9,6%) k€ => dk, T .. und so weiter ... Ist die Vorgehensweise jetzt etwas klarer? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
thimplicity April 17, 2017 · bearbeitet April 17, 2017 von thimplicity Diverses vor 1 Stunde schrieb Holzmeier: Ist die Vorgehensweise jetzt etwas klarer? Es wird so langsam. Ich habe die Kalkulationen in meinem Excel nachvollzogen - vielen Dank dafuer! vor 1 Stunde schrieb Holzmeier: abgeschmolzen: virtuelle ETF-Anteile um 0,5 k€/Monat (z.B. durch zeitabhaengig automatische nachträgliche Verringerung des Kaufbetrags) abgeschmolzen: virtuelle ETF-Anteile um 0,5 €/Monat Das ist glaube ich inzwischen das einzige, was ich nicht verstehe. Warum packst du das mit in die Kalkulation? Warum schmelzen virtuelle Anteile ab? vor 1 Stunde schrieb Holzmeier: Kursgewinn seit realem ETF-Kauf: (1/(1-8,8%) -1)*100=9,6% Bedeutet das, dass die Berechnung seit dem letzten realen Kauf immer als Basis genommen hat? Mit dem Risiko, dass wenn der Kurs ueber Monate nur steigt ich keinen einzigen Kauf haben werde? Da dieser Wert auch immer groesser wird - wuerde ich dann nicht irgendwann auf einen 30%igen Kursabfall warten? Ich moechte nur alle drei Monate zukaufen (um die Transaktionskosten niedrig zu halten, da ich nicht bei der Diba ein Depot fuehren kann). Das heisst, ich werde mal versuchen, mir aus deinem Ansatz etwas zu bauen, was ich auf mein Depot (Rebalancing zum Rand eines Rebalancingbandes) anwenden kann und was fuer mehrere meiner ETFs in Depot (4 Stueck) funktioniert. Vielen Dank fuer dein weiteres Feedback! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Holzmeier April 18, 2017 vor 12 Stunden schrieb thimplicity: Warum packst du das mit in die Kalkulation? Warum schmelzen virtuelle Anteile ab? die virtuellen Anteile haben den Zweck, dass man die Schnaeppchenjagd-Algorithmen sofort anwenden kann. Allerdings will man ja nicht auf Dauer irgendwelche virtuellen Anteile im Depot haben, sondern sie nach und nach durch reale ersetzen. Das Abschmelzen dient dazu, dass man sich quasi "rausschleicht". Und dies so langsam, dass dies die Schnaeppchenjagd-Algos kaum beeinflusst. vor 12 Stunden schrieb thimplicity: Bedeutet das, dass die Berechnung seit dem letzten realen Kauf immer als Basis genommen hat? nicht nur des letzten Kaufs, aber Grundlage fuer die Investitionsentscheidungen ist natuerlich immer auch die Wertentwicklung des eigenen (realen) Depots vor 12 Stunden schrieb thimplicity: Mit dem Risiko, dass wenn der Kurs ueber Monate nur steigt ich keinen einzigen Kauf haben werde? Da dieser Wert auch immer groesser wird - wuerde ich dann nicht irgendwann auf einen 30%igen Kursabfall warten? nach Ergebnis der Backtests hat man manchmal ueber Jahre keine Transaktion. Bei stark steigenden Kursen ist der Aktienanteil ohnehin oberhalb der Soll-Asset-Allocation. Durch weitere Kaeufe verstaerkt man diesen Umstand nur noch und erhoeht das Risiko betraechlich. Wenn man die Sparrate stattdessen in RK1 anlegt naehert man sich wieder seiner Soll-Allokation, und wartet mit hinreichender Liquiditaet auf guenstige Gelegenheiten ... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Relich Juli 28, 2017 On 31.8.2015 at 11:30 AM, Holzmeier said: 12 21.13 kB Inwiefern funktioniert die Schnäppchenjagd, wenn ich die Formel nur auf den RK3-Anteil meines Portfolios anwenden will? Dann hätte ich nämlich 100% RK3 und damit eine Division durch 0, sodass die Formel dann nicht mehr funktioniert. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Holzmeier Juli 28, 2017 Der Ansatz zur Herleitung der Formel setzt voraus, dass RK3-Kaeufe aus dem nicht-RK3-Depotanteil erfolgen, meist also aus RK1. Insgesamt soll der RK3-Anteil am Gesamtdepot konstant gehalten werden. Ein Kauf wird ausgeloest, wenn der Kurs eines RK3-Papiers soweit sinkt, dass nach einem Kauf der RK3-Anteile aus dem RK1-Depotanteil die urspruengliche Soll-Allokation RK3 zu RK1 wieder erreicht ist. RK3 nimmt durch den Kauf also zu, waehrend RK1 gleichzeitig sinkt. Fuer den Fall RK3 = 100% funktioniert beides mathematisch wie anschaulich nicht. Mit einem kleinen Trick koennte man die Beziehung aber fuer reine Umschichtungen innerhalb einer Aktienquote von 100% verwenden. Dazu muesste man R=100% setzen und statt RK1 und RK3 z.B. ein RK (World) = 70% und ein RK (EM) = 30% festlegen. Zusaetzliche (z.B. monatliche) Einzahlungen liessen sich damit aber nicht abbilden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bertel Juli 28, 2017 Kurze Frage, soll deiner Meinung nach eine Art Tool entwickelt werden zur Vollautomatisierten Investition nach einem Schwellwert X oder ggf. Semi-automatisch, sodass eine Benachrichtigung erfolgt heute zu investieren? Handelt es sich hierbei überhaupt noch, um passive Anlegestrategie, wenn aktiv (auch via automatischen Tool) entsprechend des Markttimings investiert wird? Denn sobald Markttiming eine Rolle spielt, ist es zumindest semi-passiv bis aktiv, imho. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Holzmeier Juli 28, 2017 vor 12 Minuten schrieb Bertel: soll deiner Meinung nach eine Art Tool entwickelt werden zur Vollautomatisierten Investition nach einem Schwellwert X oder ggf. Semi-automatisch, sodass eine Benachrichtigung erfolgt heute zu investieren? Kursabrufe und Limitermittlungen laufen automatisch ueber Excel-Makros. Dann setze ich ca. monatlich Kauflimits und trage diese in eine geeignete Watchlist ein (gut ist z.B. Comdirekt, die der DiBa taugt hier leider nix), die mich automatisch benachrichtigt, wenn der Kaufkurs erreicht und eine neue Limitsetzung erforderlich ist. vor 12 Minuten schrieb Bertel: Handelt es sich hierbei überhaupt noch, um passive Anlegestrategie, wenn aktiv (auch via automatischen Tool) entsprechend des Markttimings investiert wird? Denn sobald Markttiming eine Rolle spielt, ist es zumindest semi-passiv bis aktiv, imho. aus meiner Sicht ist die Schnaeppchenjagd ganz klar passiv. Letztendlich ist es ja das Ziel aller passiven Depots, einen festen Soll-Anteil einer bestimmten RK3-Position am Gesamtdepot zu erhalten. Viele machen das mit Sparplaenen und regelmaessigem Rebalancing. Allein die Wahl des Rebalancing-Termins ist aber ein hochgradig renditerelevanter aktiver Eingriff. Der wesntliche Unterschied der Schnaeppchenjagd zu Sparplankaeufen ist, dass ein Kauf nicht nach Datum ausgeloest wird sondern nur, wenn der Kurs entsprechend niedrig ist um die Soll-Allokatoin genau zu erreichen. Bei der Entwicklung der Methode war es ein wichtiges Ziel, dass eben keine Entscheidungen "aus dem Bauch heraus" getroffen werden muss, sondern die guenstigsten Kaufzeitpunkte nach klaren Regeln automatisch ermittelt werden. Bei regelmaessigen und nicht zu niedrigen monatlichen Einzahlungen (in der Groessenordnung von ca. 0,5% des Gesamtdepots/Monat) und idealerweise ausschuettenden ETFs ist ein Rebalancing dann gar nicht mehr erforderlich. Theoretische Grundlage ist die "reversion to the mean". Somit fuehrt die Schnaeppchenjagd ziemlich genau zum Gegenteil einer (aktiven) Trendfolgestrategie. Gekauft wird nicht bei steigenden oder hohen Kursen, sondern bei fallenden bzw. niedrigen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bertel Juli 29, 2017 ok, soweit verstanden. Wie ist der aktuelle Stand der Entwicklung? Gibt es ein github-projekt dazu oder machst du es auf eigene Faust und das Excel-Sheet bleibt in deiner "Gewalt"? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Holzmeier Juli 30, 2017 Am 29.7.2017 um 15:13 schrieb Bertel: Wie ist der aktuelle Stand der Entwicklung? Gibt es ein github-projekt dazu so kompliziert ist das alles nicht Am 29.7.2017 um 15:13 schrieb Bertel: oder machst du es auf eigene Faust und das Excel-Sheet bleibt in deiner "Gewalt"? das Excel-Sheet mit allen wesentlichen bereits programmierten Formeln liegt am Ende des Eingangsposts zum Download bereit, wg. chronischen Zeitmangels allerdings leider nicht in der aktuellsten Version. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bertel August 1, 2017 Hallo Holzmeier, inwiefern sind eigentlich die Kosten beim Verkauf von ETFs impliziert in Bezug zum Motto "Hin und Her macht Taschen leer"? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag