Arsene August 17, 2015 Hallo, ich schreibe momentan an meiner Bachelorarbeit bei der ich die Performance von aktiv und passiv gemanagten deutschen Aktienfonds vergleiche. Hierzu möchte ich die Sharpe Ratio selber berechnen und habe auch schon alle notwendigen Daten gesammelt bis auf den risikofreien Zinssatz. Mein Problem an der Sache ist, ich hätte gerne den risikofreien Zinssatz den jemand vor 5 Jahren (also Juli oder August 2010) bis heute (Juli oder August 2015) bekommen hätte. Kann mir jemand da weiter helfen? Momentan habe ich den Kupon (3%) einer 10 Jährigen Bundesanleihe die 2015 ausgelaufen ist was meine Sharpe Ratio in einen Bereich bringt (alles größer als 2, teilweise knapp unter 10) welche irgendwie nicht so wirklich Sinn macht. Hoffe hier ist jemand so freundlich und kann mir helfen Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
soundjunk August 17, 2015 · bearbeitet August 17, 2015 von soundjunk Nimmst du denn auch 10 Jahres Renditen und Volas deiner Fonds? Sonst macht es wenig Sinn. Ich persönlich würde immer einen einjahreszeitraum nehmen, weil mMn nicht alle 10 Jahre eine risikoadjustierte Performancemessung ggü. dem Fondsmanagement durchgeführt werden sollte. Sowas macht man regelmäßiger. Kritikpunkt: generell ist bei der Sharpe Ratio der risikofreie Zins eine Ermessenssache: was für den einen die Bundesanleihe ist, ist für den anderen zum Beispiel einen andere EU-Mitgliedsstaatsanleihe oder ein ganz anderes Asset. Zweiter Kritikpunkt: die Sharpe Ratio misst die überrendite nur im Verhältnis zum Gesamtrisiko. Ich halte daher das Treynor-Maß, durch Berücksichtigung des systematischen Risikos (Beta-Faktor), für besser. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Arsene August 17, 2015 · bearbeitet August 17, 2015 von Arsene Nein ich nehme 5 Jahres Renditen und Vola der Fonds da dies der Untersuchungszeitraum der Arbeit ist, bin also gerne offen für alternativen was den risikofreien Zins angeht, muss das ganze in der Arbeit nur ordentlich begründen können . Ansonsten habe ich mich jetzt schon auf die Sharpe Ratio festgelegt und werde auch dabei bleiben da die Arbeit kurz vor dem Abschluss steht, dementsprechend danke für die Anmerkung aber der Drops ist schon gelutscht . Wie meinst du das mit einem 1 Jahres Zeitraum? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
vanity August 17, 2015 · bearbeitet August 17, 2015 von vanity Ergänzung zum Einwurf von soundjunk: Der risikofreie Zins, den jemand vor 5 Jahren über einen Zeitraum bis heute bekommen hätte, ist garantiert nicht der Kupon einer 10-jährigen Bund von 2005 - das wäre dann eher ein risikofreier Zins von 2005 über einen 10-Jahres-Zeitraum. Wenn überhaupt, ist das die Rendite eines Papiers mit 5 Jahren Restlaufzeit zum damaligen Zeitpunkt. Als hätte er's gewusst, hat Stairway damals die Zinsstrukturkurve für dich im WPF konserviert! (5 Jahre -> ca. 1,3% p. a. nach Augenmaß). Ob überhaupt dieser Zins anzusetzen ist, darüber streiten die Gelehrten (siehe Anmerkung von soundjunk dazu). Ich würde eher dazu tendieren, die Mutter aller risikolosen Zinssätze zu verwenden, nämlich die Eonia (bei der das Zinsänderungsrisiko noch komplett ausgeschaltet ist). Deren Ertrag müsste hierzu über die fragliche Zeitspanne kumuliert werden. PS: mit 1-Jahres-Zeitraum ist ein Zinssatz gemeint, der für ein Jahr fixiert ist, in deinem Fall wäre das (z. B.) der 12-Monats-Euribor jeweils im August der 5 Jahre, die diu betrachtest. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
soundjunk August 17, 2015 Ich meine mit 1Jahreszeitraum, dass man diesen mMn zur Beurteilung der Performance nehmen sollte. 5 Jahre kann man machen, das Ergebnis wäre mir aber nicht genug. Gerade hier hätte ich dann mal die jeweiligen Sharpe Ratios der Einzeljahre verglichen. Ich wollte dir mit meiner Antwort dein Thema nicht madig reden. Da du aber sicherlich auch die Sharpe Ratio kritisch würdigen musst im Rahmen der Bachelor Arbeit, sollte dort in jedem Fall der Hinweis auf das Treynor-Maß erfolgen sowie die generellen Kritikpunkte: - welcher risikofreie Zins - gibt keine Auskunft über Timing und Selektion - ex-post Kennzahl - Liquidität wird vernachlässigt (Unterschied zwischen schwebend und realisiert) - keine Unterscheidung zwischen systematischen und unsystematischem Risiko (letzteres gilt aber nur für einzelne Papiere, da ein Fonds i.d.R. sich aus mehr als 15 Titeln zusammen setzt) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
AktivPassiv August 17, 2015 · bearbeitet August 17, 2015 von AktivPassiv Ob überhaupt dieser Zins anzusetzen ist, darüber streiten die Gelehrten (siehe Anmerkung von soundjunk dazu). Ich würde eher dazu tendieren, die Mutter aller risikolosen Zinssätze zu verwenden, nämlich die Eonia (bei der das Zinsänderungsrisiko noch komplett ausgeschaltet ist). Deren Ertrag müsste hierzu über die fragliche Zeitspanne kumuliert werden. Der EONIA ist seit Monaten im Schnitt bei -0,1% und es gibt zig risikolose Anlagen, z.b. in Form von Tagesgeldkonten die mind. 0,5% abwerfen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
otto03 August 17, 2015 Ob überhaupt dieser Zins anzusetzen ist, darüber streiten die Gelehrten (siehe Anmerkung von soundjunk dazu). Ich würde eher dazu tendieren, die Mutter aller risikolosen Zinssätze zu verwenden, nämlich die Eonia (bei der das Zinsänderungsrisiko noch komplett ausgeschaltet ist). Deren Ertrag müsste hierzu über die fragliche Zeitspanne kumuliert werden. Der EONIA ist seit Monaten im Schnitt bei -0,1% und es gibt zig risikolose Anlagen, z.b. in Form von Tagesgeldkonten die mind. 0,5% abwerfen. Teilweise marketinggesteuerte oder aus anderen Gründen überhöhte TG-Zinsen für Kleinanleger sind nicht brauchbar. Ich persönlich benutze für die Berechnung den betrachtungsadäquaten "risikolosen" Zins. Also für 1-Jahreszeiträume den entsprechenden Wert aus der Tabelle der Bundesbank für Bundesanleihen mit 1-jähriger Restlaufzeit. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Arsene August 17, 2015 Also erst einmal danke für die ganzen Antworten, bin mir aber nach wie vor nicht sicher welchen Zins ich jetzt nehmen soll?! Das es keine allgemein gültige Lösung gibt ist mir klar aber was würdet ihr den für einen Zinssatz wählen für den Zeitraum? @vanity Ich bin mir nicht ganz klar was mir die verlinkten Tabellen sagen sollen, so wirklich rauslesen welche Prozentsätze ich pro Jahr '10-'15 nehmen muss kann ich da irgendwie nicht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
soundjunk August 17, 2015 Du hast jetzt von drei Leuten drei unterschiedliche Zinssätze genannt bekommen, die Kritikpunkte wurden dir auf dem Silbertablett serviert. Du sollst wissenschaftlich arbeiten und differenzieren lernen - zumindest ist das der Schwerpunkt einer Bachelor Arbeit....mehr kann man dir nun nicht abnehmen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Arsene August 17, 2015 · bearbeitet August 17, 2015 von Arsene Du hast jetzt von drei Leuten drei unterschiedliche Zinssätze genannt bekommen, die Kritikpunkte wurden dir auf dem Silbertablett serviert. Du sollst wissenschaftlich arbeiten und differenzieren lernen - zumindest ist das der Schwerpunkt einer Bachelor Arbeit....mehr kann man dir nun nicht abnehmen. Ich will nicht das man mir die Arbeit abnimmt nur sind die bisherigen Antworten noch nicht so ganz das was ich mir vorgestellt hatte ohne jemanden zu nahe zu treten. In deinen Antworten hast du mir keinen Zinssatz genannt sondern nurgesagt das die für jeden unterschiedlich sein können, vorgeschlagen die Treynor Ratio zu nehmen und das du den Betrachtungszeitraum auf ein Jahr verkürzen würdest. Vanity hat falsch verstanden (bzw. ich habe mich falsch ausgedrückt) was ich meine da ich die Restlaufzeit ab 2010-2015 meinte mit meiner Bundesanleihe. Ansonsten hat er mir den Eonia vorgeschlagen der danach von einem anderen User als ungeeignet beurteilt wurde. Einzig otto3 hat mir etwas vorgeschlagen mit dem ich richtig arbeiten kann. Will hier keinem zu nahe treten aber ich lass mir ungern vorwerfen mich um die Arbeit zu drücken wenn ich keine Antwort auf meine eigentlich Frage bekomme. Um zu meiner eigentlich Frage zu kommen, was würdet ihr von einer Bundesobligation halten als Referenz? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
soundjunk August 17, 2015 Ich habe dir Bundesanleihe 1 Jahr und oder eine andere Euro-Staatsanleihe genannt. Nur weil ich nicht schreibe "ich würde dies oder jenes nehmen", brauchst du die Tatsachen nicht verdrehen. Oder wolltest du in deiner Arbeit schreiben: User Otto03, User Soundjunk sagen, dass das die Zinssätze zur Sharpe-Ratio sind. Weißt du, du meldest dich in einem Forum an, ohne die Suche - entweder hier oder bei Google (intensiv!) - zu nutzen und forderst einen (kostenlosen) Rat ein, den du hier mehrmals und eindeutig bekommst und du besitzt dann die FRECHHEIT zu behaupten, man beantworte dir deine eigentliche Frage nicht? Ich bin raus. Keine Lust auf Charaktere wie deinen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Arsene August 17, 2015 · bearbeitet August 17, 2015 von Arsene Ich habe dir Bundesanleihe 1 Jahr und oder eine andere Euro-Staatsanleihe genannt. Nur weil ich nicht schreibe "ich würde dies oder jenes nehmen", brauchst du die Tatsachen nicht verdrehen. Oder wolltest du in deiner Arbeit schreiben: User Otto03, User Soundjunk sagen, dass das die Zinssätze zur Sharpe-Ratio sind. Weißt du, du meldest dich in einem Forum an, ohne die Suche - entweder hier oder bei Google (intensiv!) - zu nutzen und forderst einen (kostenlosen) Rat ein, den du hier mehrmals und eindeutig bekommst und du besitzt dann die FRECHHEIT zu behaupten, man beantworte dir deine eigentliche Frage nicht? Ich bin raus. Keine Lust auf Charaktere wie deinen. Mal abgesehen davon das es keine 1 Jährige Bundesanleihe gibt habe ich doch selber schon Bundesanleihen ins Spiel gebracht, wo liegt da bitte dein Rat? Abgesehen davon kannst du das polemische "wolltest du in deiner Arbeit bla bla bla schreiben" sein lassen, ich wollte die Antworten vergleichen und dann den in meinen Augen passenden und logischsten Referenzzinsatz auswählen. Ansonsten hast du doch keine Ahnung inwiefern ich vorher gesucht habe also hör du auf irgendwas zu verdrehen oder irgendwelche Mutmaßungen in den Raum zu stellen nur weil dein Ego, aus irgendwelchen Gründen die mir nicht klar sind da ich ja gesagt habe das ich niemandem zu nahe treten möchte, angekratzt ist. Ansonsten fordere ich gar nichts da ich niemanden dazu zwingen kann hier zu antworten sondern ich habe darum gebeten, das ist ein Unterschied. Abgesehen davon habe ich diesen Rat in meinen Augen eben nicht bekommen (ob ich das richtig sehe oder du sei mal dahin gestellt) und habe deswegen nochmals, in höflichem Ton und voran gestellt das ich niemandem zu nahe treten möchte, nach gefragt. Das du dann übers Internet meinen Charakter beurteilen möchtest ist genauso lächerlich wie wenn du behauptest es gibt ne Bundesanleihe mit Laufzeit 1 Jahr. Um zum Thema zurück zu kehren: Wenn ich den 12 Monats Euribor von 07/2010 bis zu 07/2014 aufkumliere also ca. 5,6 %, wäre das ein geeigneter Referenzzinssatz? Edit: also um zu verdeutlichen was ich meine: 07/2010-07/2011 = 1,37% 07/2011-07/2012 = 2,18% 07/2012-07/2013 = 1,06 % 07/2013-07/2014 = 0,53% 07/2014-07/2015 = 0,49 % aufaddiert ergibt 5,63 % als risikofreier Zinssatz für die 5 Jahre Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Marco3 August 10, 2018 Hallo liebe Forumsmitglieder, ich muss im Zuge meiner Bachelorarbeit die Sharpe Ratio und auch andere Kennzahlen von verschiedenen Fonds berechen und miteinander vergleichen. Ich habe versucht die Sharpe Ratio für einen Fonds zu berechenen, allerdings bin ich mir nicht sicher ob jeder Rechenschritt richtig ist. Bevor ich mich mit den anderen Kennzahlen beschäftige würde ich gerne wissen ob die Sharpe Ratio richtig ist. Ich würde mich freuen, wenn jemand Zeit findet und sich mein Ecxel im Anhang kurz ansehen kann und mir sein Feedback geben kann. Schon jetzt ein großes Danke, wenn sich jemand die Mühe macht!!!!. liebe Grüße Mappe2.xlsx Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
vanity August 10, 2018 Ist etwas mühsam, sich durch ein undokumentiertes Excelsheet zu quälen. Vielleicht solltest du deinen Rechengang erläutern. Mir scheint, du versuchst die Varianz/Standardabweichung selbst zu ermitteln. Dafür gibt es Formeln in Excel (STABW), die verschlanken das Sheet erheblich. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Marco3 August 10, 2018 Hallo Vanity, vielen lieben Dank, dass du dir das ansiehst. Tut mir leid, ich dachte mein Excel ist eh leicht zu verstehen. Also hier mein Rechenweg: Spalte B: wöchentliche Returns Spalte C: durchschnitt der wöchentlichen Returns -> summe der wöchentlichen Returns/ Anzahl der Beobachtungen Spatle D: wöchentliche Returns in Return p. a. aumgewandelt -> (1+return)^52-1 Spalte E: ist der risikolose Zins von der nächsten Registerkarte (3 Monats Euribor) Spalte F: durchschnitt des risikolosen Zins -> Summe des risikolosen Zinses/ Anzahl der Beobachtungen Spalte G & H: Standartabweichung der wöchentlichen Returns -> STABW.S () * wurzel(52) Spalte I: Sharpe Rato -> (return p.a. - durchschnitt des risikolosen Zinses)/standartabweichung der returns Ist es richtig die wöchentlichen Returns in Return p.a umzurechnen? Als risikolosen Zins habe ich mir eine Zeitreihe von 3 Monate Euribor runtergeladen. Diese sind ja schon p.a und daher habe ich hier nur mehr den Durchschnitt genommen. Ist das so richtig? Danke, dass du dir das ansiehst. Ich weiß zwar wie dir Formel für die Sharpe Ratio, aber wie ich diese genau bei einer Zeitreihe anwende, weiß ich leider nicht. liebe Grüße Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Marco3 August 10, 2018 Ja die Standartabweichung wollte ich händisch berechnen, da ich die Excel Formel zuerst verstehen wollte. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Andey August 10, 2018 · bearbeitet August 10, 2018 von Andey Vorsicht. Wenn ich das richtig sehe, hast du einen typischen Fehler eingebaut, indem du die Standardabweichung der Rendite des Fonds berechnet hast und nicht die Standardabweichung der Differenz der Renditen von Fonds und Risk-Free. Step1: wandle die risk free Zinssätze in dasselbe Zeitformat wie deine Fonds-Renditen => weekly Step2: Nun bestimme die Differenzen der einzelnen wöchtenlichen Renditen und anschliessend bestimme den Durchschnitt dieser Differenzen Step3: benutze STABW (deutsch) oder STDEV (englisch) oder berechne mit der Standardabweichungsformel (mit n-1) die Standardabweichung für diese Differenzen Step4: Teile den Durchschnitt dieser Differenzen, den du zuvor berechnet hast durch die Standardabweichung und anschliessend annualisiere indem du dieses Ergebnis ^(1/52) rechnest Das Ergebnis sollte, wenn ich mich nicht auf die Schnelle vertan habe 0,938 als Sharpe Ratio sein. Zusatz: ob es sinnvoll ist den EURIBOR 3M als Referenz zu nehmen ist fraglich. Generell ist es auch fraglich ob ein negativer risikoloser Zinssatz (wenngleich er bei dir nur bei einigen Datenpunkten vorkommt und nicht die ganze Zeit über) beim Sharpe Ratio Sinn macht. Zusatz2: Die Standardabweichung NUR von den Portfoliorenditen kannst du nur dann nehmen, wenn du als risk free rate eine Konstante annimmst Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Marco3 August 10, 2018 Hallo Andey, vielen lieben Dank für deine Erklärungen und deine Mühe. Danke, dass du mich auf diesen "typischen" Fehler hingewiesen hast. Ich habe das nun versucht zu ändern, jedoch bekomme ich leider keine Sharpe Ratio heraus, da ich einen negativen Durchschnitt der Differenzen habe. Ich habs mir jetzt mehrmals angesehen, aber ich komme leider nicht auf deine ausgerechnete Sharpe Ratio. Vielleicht liegt es am Step1 Step1: damit ich die risikolosen Zinssätze p.a. auf wöchentlicher Basis bekomme, habe ich: zinssatz p.a./wurzel(52) gerechnet, ist das so richtig? Ich habe meine Datei nochmals hochgeladen. Kannst du diese ändern und mit deiner Lösung hochladen? Dann könnte ich das einfacher und schneller nachvollziehen. Zu Zusatz2: was würdest du dann an meiner Stelle nehmen? den Durchschnitt des risikolosen Zinssatzes (wöchentliche Basis)? Liebe Grüße Mappe2.xlsx Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Andey August 10, 2018 Ich möchte dir deine Lösung nicht direkt vorgeben, weil ich möchte, dass du verstehst was du machst (schliesslich ist es deine Bachelor-Arbeit). Aber ich werde es hier sehr detailliert erklären, was eh fast einer Lösung entspricht Du hast im Step1 einen Fehler gemacht. Du kannst Zinssätze nicht auf- und abzinsen indem du einfach den Zinssatz nimmst sondern musst immer vorher +1 rechnen. Um also einen jährlichen 2% Zinssatz auf einen wöchentlichen zu adjustieren, darfst du nicht 0,02^(1/52) rechnen, sondern musst (1+0,02)^(1/52)-1 rechnen (vergiss -1 am Ende nicht) Die Formel für die erste Zeile und deinen jährlichen risk free zinssatz i.H.v. 2,491% wäre demnach: =(1+2,491%)^(1/52)-1 Statt 2,491 % nimmst du die Zelle aus risk free rate (C7) Danach kannst du die Formel wie gewohnt runterkopieren Als nächsten Schritt bestimmst du die Differenz in einer neuen Spalte, indem du die wöchentlichen Renditen deines Portfolios mit den auf wöchentliche Basis umgerechneten risk free renditen abgleichst (r_weekly - rf_weekly) Anschliessend müsste beim Durchschnitt dieser Differenzen ca. 0,11 % rauskommen und bei der Standardabweichung der Differenzen 0,03 (=3,0464 %) Anschliessend rechnest du 0,11%/0,030464 = 0,11%/3,0464% = 0,0355 Abschliessend annualisierst du das ausgerechnete Sharpe ratio wieder indem du 0,0355^(1/52) rechnest = Sharpe Ratio 0,9378 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Andey August 10, 2018 Zusatz2: Bezüglich der risk-free rate kommt das auf dein Portfolio bzw. den Fonds, aber insbesonders auch auf deine Argumentation an. Ist der Fonds z.B. ein europäischer Fonds dann ist der EURIBOR nicht unüblich und der EURIBOR ist auch nicht grundsätzlich abzulehnen. Bloss muss dir halt klar sein, dass im Sonderfall wie bei dieser Zeitreihe beim EURIBOR durch negative Zinssätze, wie sie zuletzt beim EURIBOR vorkamen - eine gewisse Verzerrung vorliegt, die die Auswahl des EURIBOR als risk free Refrenzzinssatz fragwürdig dastehen lassen. Wäre es ein US Fonds, wären Treasury Bills natürlich vorzuziehen (und es gäbe keine negative Zinsproblematik). Grundsätzlich kann man auch andere Assets und Zinssätze als den EURIBOR als risk free betrachten. Es ist von deinen Annahmen und deiner Argumentation abhängig. Ich kenne sogar Studenten, die in solchen Sonderfällen (negative Zinssätze) eine Konstante von 1 % als risk free rate bevorzugt haben, wenn Sie keine plausibleren Alternativen gefunden haben. Jedoch muss dazu gesagt werden, dass sie das auch sehr gut argumentieren konnten und ohne eine gute Argumentation würde ich an deiner Stelle nicht einfach auf eine Konstante wechseln. Ich werde dir die Musterlösung (auch in Form von meiner Meinung nach besserer Alternativen) hierzu nicht vorservieren, da ich finde, dass es mehrere plausible Lösungen gibt und es deine Aufgabe bei der Bachelor Arbeit ist dir darüber Gedanken zu machen. Wenn du ratlos bist kannst du ggf. deinen Betreuer mal auf die Problematik und Sinnhaftigkeit bei negativen Zinssätzen ansprechen und ansonsten in der Bachelorarbeit zumindest auf diesen Umstand hinweisen, sodass zumindest klar hervorgeht, dass du dir dessen bewusst bist. Dazu gesagt: ich weiss nicht wie streng es bei euch zu geht, eventuell ist dieser Zusatz für dich unbedeutend und du würdest keine Kritik erfahren, wenn du den EURIBOR mit teilweise negativen Zinssätzen nimmst. Schaden tut es in dem Fall aber trotzdem nicht, wenn du dir wegen der Problematik mal ein paar Gedanken machst Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Marco3 August 11, 2018 Danke, danke, danke Andey. Mit deiner detaillierten Anleitung bin ich jetzt auf das selbe Ergebnis wie du gekommen. Ich habe jetzt bei vier verschiedenen Fonds die Sharpe Ratio berechnet, ich bekomme bei jedem eine Sharpe Ratio mit 0,92.. oder 0,93.. heraus. Ich habe mir auf onvista.de und finanzen.net die ausgerechneten Sharpe Ratios dazu angesehen. Diese unterscheiden sich deutlich von meiner Sharpe Ratio. LU0164872284 meine Sharpe R .: 0,9324 über 12 Jahre; onvista -0,19; finanzen 0,63 beide über 10 Jahre LU0148753444 meine Sharpe R.: 0,9391 über 12 Jahre; onvista -0,20; finanzen 0,41 beide über 10 Jahre LU0132178152 meine Sharpe R.: 0,9260 über 12 Jahre; onvista -0,29; finanzen 0,06 beide über 10 Jahre LU0143863198 meine Sharpe R.: 0,9374 über 12 Jahre; onvista -0,13; finanzen 0,03 beide über 10 Jahre Ich weiß, dass es nicht ganz gleich sein kann, da ich mit Daten von 12 Jahren rechne und auf den Internetseiten mit Daten von 10 Jahre gerechnet wird und wahrscheinlich ein anderer risikoloser Zins angenommen wurde und es sicherlich auch einen Unterschied macht ob auf wöchentlicher Basis oder anders gerechnet wird, aber sollte die Shapre Ratio nicht trotzdem annähernd ähnlich sein? Zu Zusatz2: Danke, dass du mich auf die Problematik mit den negativen Zinsen hinweist. dann kann ich mir dazu Gedanken machen. Ich Vergleiche diverse Fonds in € & USD (ich rechne die Kurse gleich mit den historischen Kursen in € um), daher habe ich mit meinem Betreuer ausgemacht, dass ich als risikolosen Zins einen € Zins nehmen soll. Daher habe ich mir die Zeitreihen von 3mEuribor, & 2,5,10 jährige deutsche Bundesanleihen besorgt. Für die 4 Fonds oben habe ich jetzt mit 5 jährigen Bundesanleihen als risikolosen Zins gerechnet, wobei wenn ich den 3m Euribor nehme sich nur in der 2 oder 3 Kommastelle etwas ändert. Danke nochmals Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Andey August 11, 2018 · bearbeitet August 11, 2018 von Andey Gerne. Die Sharpe Ratios auf unterschiedlichen Webseiten unterschieden sich fast immer. Das braucht dir keine Sorgen bereiten. Die Unterschiede können teilweise gravierend sein. Wie du selbst vollkommen richtig festgestellt hast, liegt das hauptsächlich daran, dass andere Annahmen, Daten- und Zeitreihen usw. verwendet werden. Es heisst zwar grundsätzlich, dass theoretisch Sharpe Ratios > 1 positiv sind, aber auch das kann man übrigens kritisch hinterfragen (aufgrund der unterschiedlichen Berechnungsmethoden und Annahmen). Ich persönlich finde, dass selbst ein Sharpe Ratio > 1 nicht immer eine positive Aussage zulässt. Ich finde es sinnvoller das Sharpe Ratio für eine relative Vergleichbarkeit, anstatt einer absoluten Bewertung heranzuziehen, vorausgesetzt natürlich, dass man bei allen zu vergleichenden Portfolios dieselben Annahmen und Berechnungsmethoden zu Grunde legt. Sharpe Ratios von unterschiedlichen Webseiten oder Anbietern miteinander zu vergleichen macht aus den oben beschriebenen Gründen oft wenig bis keinen Sinn und ähnelt beinahe dem Vergleich von Äpfeln und Birnen. Was die Ähnlichkeit der Sharpe Ratios deiner ausgewählten Fonds betrifft, könnte man meiner Meinung nach einige interessante Schlüsse daraus ziehen, die ich dir jedoch nicht vorwegnehmen möchte. Nur soviel: überleg dir, wieso diese Fonds so ähnlich beieinander liegen? Was wären mögliche Gründe und was bedeutet das für dich? Edit: Nur nochmal dazu gesagt. Das wichtigste für deine Bachelorarbeit abseits der Schlüsse die du aus deinen Berechnungen ziehst, wird sein zu erklären wieso du dich für deine ausgewählte Zeitreihe und wieso du dich ausgerechnet für diesen rf entschieden hast. Je nach Strenge bei euch, kann es dir deutliche Abzugspunkte bringen, wenn du darauf vergisst. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Marco3 August 14, 2018 Mir ist aufgefallen, dass wenn ich zuerst die Überschussrendite ((1+r)^52-1) und die Standartabweichung der Überschussrendite annualisiere (*wurzel(52)) und dann die Sharpe Ratio ausrechne ein anderes Ergebnis herauskommt als wir zuvor besprochen haben. Am 10.8.2018 um 16:46 schrieb Andey: bschliessend annualisierst du das ausgerechnete Sharpe ratio wieder indem du 0,0355^(1/52) rechnest = Sharpe Ratio 0,9378 Daher habe ich anschliesend, ausgehend von den wöchentlichen Daten, die Sharpe Ratio auf wöchentlicher Basis berechnet und erst am Schluss annualiesiert in dem ich *wurzel(52) gerechnet habe. Hier kommt fast das selbe Ergebnis heraus, wie wenn ich schon mit annualiesierten Daten rechnen würde. --> Kann es sein, dass ^(1/52) nicht korrekt ist? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
vanity August 14, 2018 vor 2 Stunden schrieb Marco3: --> Kann es sein, dass ^(1/52) nicht korrekt ist? Da würde ich davon ausgehen. Z. B. kommst du damit kaum auf ein SR, welches signifikant von 1 abweicht. Die Vorgehensweise vor 2 Stunden schrieb Marco3: ... zuerst die Überschussrendite ((1+r)^52-1) und die Standardabweichung der Überschussrendite annualisiere (*wurzel(52)) und dann die Sharpe Ratio ausrechne ... ist m. E. richtig. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Andey August 14, 2018 Ihr habt natürlich recht. Hier hat sich bei mir ein Fehler eingebaut Am Ende musst du mal Wurzel(52) rechnen und nicht ^(1/52). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag