LagarMat August 10, 2015 · bearbeitet August 10, 2015 von LagarMat Heutztage geht es nur um den Noten-Schnitt. Zumindest ist das der Fokus in Mannheim. Ich kenne sehr wenige bis gar keine Leute die etwas hinterfragen. Das bestätigt meine Erfahrung. Da sind nur noch Ja-sagende Lutscher unterwegs, die nicht zu einer eigenen kritischen Meinung fähig sind und auch nicht befähigt werden. Hauptsache schnell viel Geld verdienen. Alles andere ist unwichtig. Leute, wie die aus Akas Generation, will man in Merkel-Mentalitäts-Deutschland nichtmehr. Volker Kauder lebt das auch grad wieder sehr schön vor. Und historische Parallelen sind auch nichtmehr weit. Führer befehl, wir folgen. Das ist eine sehr traurige Erkenntnis mit langfristig sehr wahrscheinlich äußerst schmerzhaften Folgen. Herausragende und kreative Führungskräfte werden so jedenfalls nicht produziert. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
HnsPtr August 10, 2015 Das liest sich sehr bedenklich. Einzelkind? Schon einmal in einer Gruppe gearbeitet (Sport, Kirche, Gemeinde)? Meiner Erfahrung nach gibt es sehr viele Leute, die keine Lutscher sind - auch oder sogar gerade an höheren Bildungseinrichtungen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
LagarMat August 10, 2015 · bearbeitet August 10, 2015 von LagarMat Du fragst mich, ob ich Einzelkind bin oder schonmal in einer Gruppe gearbeitet habe? In welchem Land lebst Du denn? Überall, wo man so hinschaut, wo Geld verdient wird oder werden muss und Entscheidungen getroffen werden, trifft das Lutscherprinzip immer mehr zu. Leute mit eigener Meinung, die einen selbst hinterfragen, sind höchst wertvoll. Diese Werte will aber keiner mehr haben. Und Mutti und ihr Kanzlerinnenwahlverein leben es vor. Sportvereine, kirchliche Gemeinden (im kleinen Maßstab) sind hier mit Sicherheit Inseln der Glückseeligkeit. Aber frag doch mal Deine Sportfreunde, wie es in deren Berufsleben so aussieht. Und sobald es in der Kirche um Posten und Geld geht, wird auch dort Kriechertum belohnt. Jeder der in einem größeren Unternehmen arbeitet oder gearbeitet hat, wird solche Beobachtungen schon gemacht haben. Besonders in den BWL-Berufen gehört die Vaseline zur Grundausstattung. Und auch an den höheren Bildungseinrichtungen ist das nicht anders, da quasi der gesamte akademische Nachwuchs um die Verlängerung seiner Befristung bangen muss. Wer die Verlängerung will, hält besser die Klappe. Da fällt mir spontan der Tarifkonflikt bei der Post ein. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bloomaul August 10, 2015 Lustiges Thema. Als BWL-Student musste ich mich dieses Semester leider auch nochmal mit VWL beschäftigen. Die theoretische Qualität der Modelle, die wir in unseren Basis-Veranstaltungen kennen lernen, möchte/kann ich gar nicht beurteilen. Ich habe aber immer das Gefühl, dass die Modelle in der Praxis keine Rolle spielen. Was mMn darin liegt, dass die grundlegenden Konzepte (Nutzen-, Preis-, Kostenfunktionen) schon ungenügend sind. Ich kann mir nur schwer vorstellen, wie in einem Unternehmen eine Kostenfunktion aufgestellt wird, die des einzigen Konkurrenten geschätzt wird und davon dann die eigene Produktionsmenge und Preis abhängig gemacht wird. Das kann doch keiner ernsthaft glauben? MMn können die Modelle nicht annähernd die Realität abbilden - das ist aber auch nicht der Anspruch. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
HnsPtr August 11, 2015 Mach doch mal ein paar Praktika. Dann bekommst Du einen Eindruck, wie in Unternehmen die Produktion geplant wird. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bloomaul August 11, 2015 Ich arbeite im Controlling und habe ein Praktikum im Sales gemacht. Ich weiß, dass es zumindest in den beiden Unternehmen nicht gemacht wird ... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
4R3S August 11, 2015 · bearbeitet August 11, 2015 von Alan.K Lesetipp als Einstieg für VWLer: Manfred Streit - Theorie der Wirtschaftspolitik Veröffentlichungen von Vaubel Seine Veröffentlichungen sind meiner Meinung nach extreme Hilfeschreie, welche manchmal auch etwas unbegründet sind. Zudem muss ich sagen, dass wir (glaube ich) etwas aneinander vorbeisprechen. Natürlich kann man kein Modell entwickeln, welches statisch aufgebaut ist und dann für immer funktioniert, denn das menschliche Handeln hat eben nicht immer das gleiche Verhalten. Somit müsste sich das Modell stetig verändern bzw. bereits dynamische Parameter eingebaut sein (die es eben nicht geben kann, weil wir a) Sie nicht kennen und b) die Dynamik von vorneherein nicht bestimmen könnten). Womöglich drehe ich mich im Kreis. Meine Überlegung ist: Wenn ich über dem Boden einen Stift fallen lasse, dann prallt dieser auf. (Zumindest ist es sehr wahrscheinlich, denn vielleicht öffnet jemand das Fenster und lässt den Wind meinen Stift davontragen ...) Ich glaube man muss sich auch von einer mathematischen Perfektion verabschieden (Theoretisch wäre es möglich gewesen zu berechen, dass ein Typ aufsteht und das Fenster aufmacht - alles arbeitet zusammen). Zumindest vertrete ich diese Meinung, da mir Tendenzen reichen um an der Börse Geld zu verdienen. Es reichen für mich extrem einfache Modelle, um zu bestimmen wie die Auswirkungen sind. Die Börse besteht nun mal aus Angebot und Nachfrage. Seitdem ich mit dem Markt arbeite pfeife ich sowieso auf quantitative Prognosen. Zu prognostizieren, dass dieser (oben angesprochene) Stift auf den Boden prallt wenn ich ihn gerade loslasse ist eine Sache. Aber bereits 2 Wochen vorher festzulegen, dass dieser Stift auf den Boden prallt eine vollkommen andere. Heutztage geht es nur um den Noten-Schnitt. Zumindest ist das der Fokus in Mannheim. Ich kenne sehr wenige bis gar keine Leute die etwas hinterfragen. Das bestätigt meine Erfahrung. Da sind nur noch Ja-sagende Lutscher unterwegs, die nicht zu einer eigenen kritischen Meinung fähig sind und auch nicht befähigt werden. Hauptsache schnell viel Geld verdienen. Alles andere ist unwichtig. Leute, wie die aus Akas Generation, will man in Merkel-Mentalitäts-Deutschland nichtmehr. Volker Kauder lebt das auch grad wieder sehr schön vor. Und historische Parallelen sind auch nichtmehr weit. Führer befehl, wir folgen. Das ist eine sehr traurige Erkenntnis mit langfristig sehr wahrscheinlich äußerst schmerzhaften Folgen. Herausragende und kreative Führungskräfte werden so jedenfalls nicht produziert. Kann ich nur voll und ganz zustimmen. Weswegen haben wohl früher die Banken vom Militär rekrutiert und warum machen sie es jetzt nicht mehr? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Hellerhof August 11, 2015 Streit ist völlig anders gelagert, von Vaubel stammen solche Klopper: http://blogs.faz.net/fazit/2013/04/02/ruinieren-die-bildungsfernen-die-okonomische-wissenschaft-1361/ Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
otto03 August 12, 2015 Streit ist völlig anders gelagert, von Vaubel stammen solche Klopper: http://blogs.faz.net/fazit/2013/04/02/ruinieren-die-bildungsfernen-die-okonomische-wissenschaft-1361/ Sehr schön, erinnert mich entfernt an die Diskussion im WPF: ein nicht Promovierter darf sich kein Urteil über den Betrüger Guttenberg erlauben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
4R3S August 24, 2015 · bearbeitet August 24, 2015 von Alan.K Ich lese momentan "Schnelles Denken, Langsames Denken" von dem Nobelpreisträger Daniel Kahnemann. Er setzt sich mit der Intuition, der Entscheidungsfindung auseinander und zeigt nebenbei die Probleme der Annahmen der modernen VWL. Nur zu empfehlen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
FM19 August 28, 2015 Zudem muss ich sagen, dass wir (glaube ich) etwas aneinander vorbeisprechen. Natürlich kann man kein Modell entwickeln, welches statisch aufgebaut ist und dann für immer funktioniert, denn das menschliche Handeln hat eben nicht immer das gleiche Verhalten. Somit müsste sich das Modell stetig verändern bzw. bereits dynamische Parameter eingebaut sein (die es eben nicht geben kann, weil wir a) Sie nicht kennen und b) die Dynamik von vorneherein nicht bestimmen könnten). Womöglich drehe ich mich im Kreis. Meine Überlegung ist: Wenn ich über dem Boden einen Stift fallen lasse, dann prallt dieser auf. (Zumindest ist es sehr wahrscheinlich, denn vielleicht öffnet jemand das Fenster und lässt den Wind meinen Stift davontragen ...) Ich glaube man muss sich auch von einer mathematischen Perfektion verabschieden (Theoretisch wäre es möglich gewesen zu berechen, dass ein Typ aufsteht und das Fenster aufmacht - alles arbeitet zusammen). Zumindest vertrete ich diese Meinung, da mir Tendenzen reichen um an der Börse Geld zu verdienen. Es reichen für mich extrem einfache Modelle, um zu bestimmen wie die Auswirkungen sind. Die Börse besteht nun mal aus Angebot und Nachfrage. Ich studiere zufälligerweise Mathematik und Wirtschaft und gebe dann auch mal meine Meinung dazu ab: Du stellst ein Modell auf, also musst du Annahmen treffen. Nehmen wir dein Beispiel. Bevor du die Wahrscheinlichkeit des Fensteröffnens mit einbeziehen kannst, musst du erst einmal von dessen Existenz wissen. Selbst wenn du jeden Menschen als Variable ansiehst, ist dein System immer noch nicht vollständig. Mathematische Perfektion wirst du in den Wirtschaftswissenschaften eh nicht vorfinden, denn du kannst dort keinen mathematischen Beweis aus deinen Modellen ableiten, denn es werden Annahmen getroffen, von denen man (mathematisch) nicht beweisen kann, dass diese korrekt sind. Das ist aber auch gar nicht der Anspruch an die Mathematik in der VWL/BWL. Zum Studium: Als angehender Mathematiker ist es manchmal schon sehr schwierig auszuhalten, wie manche WiWi-Professoren selbst einfachste Mathematik vergewaltigen, aber für deren Klausuren nehme ich es einfach hin und lerne nach den vorgegebenen Schemata. Denn die Zeit darüber mit denen zu diskutieren ist verlorene Zeit und die nutze ich lieber für andere Themen. Mit den Mathe-Professoren ist das schon anders. Diese sind meiner Erfahrung nach viel mehr an einem Austausch zwischen Lehrpersonal und Studenten interessiert und demgegenüber offen. Andererseits ist es auch möglich, sehr gute Noten zu schreiben und gleichzeitig sich mit anderen interessanten Themen auseinanderzusetzen, schließlich hat der Tag 24 Stunden von denen großzügig nur 8 zum Schlafen wegfallen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag