jan9393 Juli 8, 2015 Guten Abend, nach einiger Zeit des Lesens hier im Forum, habe mich nun auch den Schritt gewagt und mich registriert. In absehbarer Zeit möchte ich gern mein erstes ETF-Depot aufbauen und würde mich über die ein oder andere Hilfestellung freuen. Ich bin so frei und verwende mal die Vorlage aus den Richtlinien für die Themeneröffnung. 1. Erfahrungen mit Geldanlagen Bisher habe ich noch keine Erfahrungen an der Börse gesammelt. 2. Darstellung von bereits vorhandener Fondspositionen (Fondsbezeichnung und ISIN angeben) bisher nicht vorhanden 3. Zeitliche Aufwandsbereitschaft für eure Fondsanlage Ich möchte nach der Buy & Hold - Strategie verfahren und somit nicht alle paar Tage mein Depot verändern. 4. Risikotyp/Risikobereitschaft/Umgang mit Verlusten Ich möchte 60% des Kapitals in ETFs anlegen und die restlichen 40% auf meinem Tagesgeldkonto belassen. Längere Verlustmonate werde ich aussitzen. Optionale Angaben: 1.Alter 22 2. Berufliche Situation Derzeit noch in einem Arbeitsverhältnis. Ab Herbst dann jedoch ein "armer Student". 3. Sparer-Pauschbetrag ausgeschöpft? Nein 4. Aktive und/oder passive Fonds gewünscht Ausschließlich passiv Über meine Fondsanlage 1. Anlagehorizont Mindestens bis zum Rentenalter 2. Zweck der Anlage Altersvorsorge 3. Einmalanlage und/oder Sparplan? Beides 4. Anlagekapital: 10.000€ Einmalanlage, später dann noch einen monatlichen Sparbetrag. In den letzten Tage habe ich aufmerksam das Buch "Souverän investieren mit Indexfonds und ETFs" von Gerd Kommer gelesen. Auf Grundlage dieser Informationen habe ich mir ein Musterdepot zusammengestellt. Dieses habe ich als PDF-Datei angehängt. Jedoch bin ich mir nicht sicher, ob dieses Portfolio nicht etwas zu umfangreich ist, was die Anzahl der ETFs angeht. Außerdem sind dort sowohl thesaurierende, als auch ausschüttende ETFs enthalten, die allerdings m.M.n alle steuereinfach sind. Eventuell ist es ja doch besser, vorerst mit einem übersichtlicheren Portfolio zu beginnen. Meine Alternative würde dann so aussehen: 70% der 6000€ in einen MSCI World ETF (z.B. ISIN LU0392494562) und 30% der 6000€ in einen MSCI EM ETF (z.B. ISIN LU0292107645). Aufgrund des langen Anlagehorizontes würde ich thesaurierende (und steuereinfache) ETFs bevorzugen. Portfolio.pdf Über den einen oder anderen Ratschlag würde mich sehr freuen.Vielen Dank schonmal und einen schönen Abend. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
otto03 Juli 8, 2015 Eventuell ist es ja doch besser, vorerst mit einem übersichtlicheren Portfolio zu beginnen. Meine Alternative würde dann so aussehen: 70% der 6000€ in einen MSCI World ETF (z.B. ISIN LU0392494562) und 30% der 6000€ in einen MSCI EM ETF (z.B. ISIN LU0292107645). So ist es, ohne die ISINs überprüft zu haben. Bei dem überschaubaren Betrag 1. alle select Dividends raus (gilt eigentlich für alle Beträge) 2. alle small Caps raus 3. alle Reits raus 4. mehrere Verlustmonate (was sind längere Monate?) solltest du dir abschminken, es kann auch sein, daß du nach mehreren Jahren nicht im Plus bist und lass bitte die Formatierungen Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
odensee Juli 8, 2015 In den letzten Tage habe ich aufmerksam das Buch "Souverän investieren mit Indexfonds und ETFs" von Gerd Kommer gelesen. Auf Grundlage dieser Informationen habe ich mir ein Musterdepot zusammengestellt. Dieses habe ich als PDF-Datei angehängt. Jedoch bin ich mir nicht sicher, ob dieses Portfolio nicht etwas zu umfangreich ist, was die Anzahl der ETFs angeht. Außerdem sind dort sowohl thesaurierende, als auch ausschüttende ETFs enthalten, die allerdings m.M.n alle steuereinfach sind. Der Japan-ETF ist schon mal nicht steuereinfach. Die Immobilien-Dinger ziemlich sicher auch nicht. Die "Sel. DIV"-Varianten werden dir hier im Forum um die Ohren gehauen. Eventuell ist es ja doch besser, vorerst mit einem übersichtlicheren Portfolio zu beginnen. Meine Alternative würde dann so aussehen: 70% der 6000€ in einen MSCI World ETF (z.B. ISIN LU0392494562) und 30% der 6000€ in einen MSCI EM ETF (z.B. ISIN LU0292107645). Ich würde diese Variante wählen. Aber nochmal prüfen: es gibt günstigere ETFs sowohl für MSCI World als auch für EM. Des weiteren: die Aufteilung 70/30 wird zwar gerne genommen, aber ich würde darüber nachdenken. Mir persönlich wäre 30% EM zuviel. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
chaosmaker85 Juli 8, 2015 Eventuell ist es ja doch besser, vorerst mit einem übersichtlicheren Portfolio zu beginnen. Meine Alternative würde dann so aussehen: 70% der 6000€ in einen MSCI World ETF (z.B. ISIN LU0392494562) und 30% der 6000€ in einen MSCI EM ETF (z.B. ISIN LU0292107645). So ist es, ohne die ISINs überprüft zu haben. Bei dem überschaubaren Betrag 1. alle select Dividends raus (gilt eigentlich für alle Beträge) 2. alle small Caps raus 3. alle Reits raus 4. mehrere Verlustmonate (was sind längere Monate?) solltest du dir abschminken, es kann auch sein, daß du nach mehreren Jahren nicht im Plus bist und lass bitte die Formatierungen Ich stimme otto03 zu, für meine bessere Hälfte habe ich das Depot genau so aufgebaut. Das waren übrigens >20k Euro, auch bei dieser Summe würde ich bei 2 ETFs bleiben. Spielereien mit Smallcaps und Frontier Märkte sind imho erst bei einem Depot deutlich >100k Anlagekapital sinnvoll (wenn überhaupt ) sonst fressen dich die Transaktionskosten auf - vor allem wenns irgendwann ans Rebalancing geht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
millionendieb Juli 8, 2015 und lass bitte die Formatierungen Ich denke jeder darf den Einsatz von Boardfunktionen jeder bestimmen. Ich würde nicht nur auf einen (ACWI) oder zwei Positionen gehen (Marktcap: 90/10) sondern auch ausschüttende ETF wählen, damit der Freibetrag ausgenutzt wird. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Gast231208 Juli 8, 2015 · bearbeitet Juli 8, 2015 von pillendreher 1.Alter 22 2. Berufliche Situation ... Ab Herbst dann jedoch ein "armer Student". 3. Sparer-Pauschbetrag ausgeschöpft? Nein 4. Anlagehorizont Mindestens bis zum Rentenalter 5. Anlagekapital: 10.000€ Einmalanlage, später dann noch einen monatlichen Sparbetrag. 6. Meine Alternative würde dann so aussehen: 70% der 6000€ in einen MSCI World ETF (z.B. ISIN LU0392494562) und 30% der 6000€ in einen MSCI EM ETF (z.B. ISIN LU0292107645). 7. Des weiteren: die Aufteilung 70/30 wird zwar gerne genommen, aber ich würde darüber nachdenken. Mir persönlich wäre 30% EM zuviel. 8. Ich würde nicht nur auf einen (ACWI) oder zwei Positionen gehen (Marktcap: 90/10) ,sondern auch ausschüttende ETF wählen, damit der Freibetrag ausgenutzt wird. zu 1-6: 22 Jahre, armer Student, 10.000€: Keine Aktien-ETFs, 50% TG - 50% Sparbriefleiter 5 Jahre und das wars, Geldanlage erst bei sicherem Einkommen. Anlagehorizont mindestens bis zum Rentenalter und maximal? Was denkst du ist der Sinn von Geld, Selbstzweck? Wenn Aktien-ETF, dann max. 2! zu 7: 30% Emerging wären mir persönlich zu wenig, nach BIP 38% zu 8: mMn. wird das Emittentenrisiko zu sehr dramatisiert, und der Steuerfreibetrag überschätzt (bei 801€ max 240€ Ersparnis jährlich). zudem kann dieser auch durch den taggleichen Verkauf und Kauf von Thesaurierern genutzt werden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
IRRer-Zins Juli 8, 2015 Schonmal Gedanken darüber gemacht, dass man als Student auch mal etwas mehr Geld benötigen könnte? Dann wäre dein risikoarmer Teil vielleicht schon verbraucht. Das ist die Problematik: Soll man die Summe riskant anlegen, wenn man als Student in finanzielle Engpässe kommen könnte? Dazu die Studienfinanzierung überdenken; kann diese geringer ausfallen oder sogar ganz wegfallen. Ein Auslandssemester ist teuer und ein Umzug verursacht teilweise hohe Kosten wie Kaution, neue Möbel... Bei der genannten Summe würde ich es mir nochmal gut überlegen. Zinse deinen voraussichtlichen monatlichen Geldbedarf mal ab und rechne aus wie viele Monate du von deinem Ersparten studieren könntest, ohne nebenher arbeiten zu müssen. Das ist im Fall der Fälle angenehmer und senkt dein Humankapital nicht durch ein zwangsläufig längeres Studium. Wenn die Summe nicht für dein ganzes Studium ausreicht, dann würde ich die Aufteilung nicht so sportlich wählen. Zum Erfahrungen sammeln würde auch eine geringere Summe in riskanten Assets ausreichen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
odensee Juli 9, 2015 zu 7: 30% Emerging wären mir persönlich zu wenig, nach BIP 38% Das mag die "reine Lehre" sein. Ich schaue auch in die Vergangenheit, wohl wissend, dass man die Vergangenheit nicht einfach fortschreiben kann. Aber aus der Vergangenheit lernen.... Ich habe mal ETFs auf MSCI World und MSCI Emerging Markets verglichen: http://www.fondsweb.de/fondsvergleich/FR0010315770-FR0010429068 Eine Wertentwicklung von schlappen 25% in 5 Jahren erkauft man sich mit höherer Vola und einem größeren maximalen Verlust. Da ist mir in meinem Alter doch guter Schlaf wichtiger als nach BIP anzulegen.:- Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
jan9393 Juli 10, 2015 Vielen Dank für die vielen hilfreichen Antworten. Ich werde vorerst mit 2 ETFs beginnen und diese zu 70/30 auf MSCI World und EM aufteilen. Außerdem werde ich erstmal nur 5000€ investieren, um etwas mehr Geld verfügbar zu haben. Ein paar Fragen haben sich nun zusätzlich ergeben: - Ist es überhaupt sinnvoll thesaurierende ETFs zu wählen, wenn man die 801€ Freibetrag nicht ausgeschöpft hat? - Kann man bedenkenlos über den Direkthandel (gebührenfrei bei der ING DiBa) kaufen, oder sollte man Xetra bevorzugen? - Wenn ich mir noch einen ETF-Sparplan mit 50€ einrichten möchte, welcher ETF wäre sinnvoll? Wenn ich den MSCI World nehme, verändert sich ja zunehmend das Verhältnis von ursprünglich 70/30 in Richtung höherer Anteil des MSCI World ETFs. Vielen Dank und noch einen schönen Tag! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Hellerhof Juli 10, 2015 · bearbeitet Juli 10, 2015 von Hellerhof Ist es überhaupt sinnvoll thesaurierende ETFs zu wählen, wenn man die 801€ Freibetrag nicht ausgeschöpft hat? Wenn du irgendwann in die Situation kommst mit hypothetischen Ausschüttungen 801€ im Jahr zu erlösen, dann verschenkst du jährlich 801*(25%+Kirche+Soli), also etwas mehr als 200€. Ob das Sinn macht oder nicht musst du für dich durchrechnen, bei angenommenen 3% Ausschüttungen wäre das bei einem Depot-Volumen von etwas weniger als 27000€ der Fall. Du hast in etwas ein Fünftel davon geplant, also gehen dir etwas mehr als 42€ im Jahr "durch die Lappen". Jetzt habe ich doch schon für dich gerechnet, aber entscheiden musst du selber. Kann man bedenkenlos über den Direkthandel (gebührenfrei bei der ING DiBa) kaufen, oder sollte man Xetra bevorzugen? Ich habe keine eigenen Erfahrungen damit, aber das was man hier so hört lässt darauf schließen, dass der Direkthandel völlig ok ist. Wenn ich mir noch einen ETF-Sparplan mit 50€ einrichten möchte, welcher ETF wäre sinnvoll? Wenn ich den MSCI World nehme, verändert sich ja zunehmend das Verhältnis von ursprünglich 70/30 in Richtung höherer Anteil des MSCI World ETFs. Du richtest drei Sparpläne ein, alle mit einem vierteljährlichen Kaufintervall. Der erste Sparplan startet bspw. im August, der zweite im September und dritte im Oktober. Nun lässt du zwei der Plane auf den MSCI World laufen und einen auf den MSCI EM. Dein "Problem" ist gelöst. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Humunculus Juli 11, 2015 Der Sparplan bei der Ing ist aber nicht kostenlos, wenn ich mich richtig erinnere. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Walter White Juli 11, 2015 - Kann man bedenkenlos über den Direkthandel (gebührenfrei bei der ING DiBa) kaufen, oder sollte man Xetra bevorzugen? Ich habe im Direkthandel der ING Diba bisher keinerlei Probleme gehabt. Der Spread ist zwar etwas größer als im Xetra, aber du kannst ein Limit setzen, da sehe ich nicht wirklich einen Nachteil. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
jan9393 Juli 11, 2015 Danke für Eure Hilfe. Ich werde noch ein paar Nächte drüber schlafen und dann kann es losgehen Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine Juli 11, 2015 Jetzt bereits mit einem Depot anzufangen ist zweifellos gut nicht zuletzt um Erfahrungen zu sammeln, dabei spricht auch nichts dagegen womöglich eine relativ aggressive Aufteilung (60/40) zu fahren. Ob Du jetzt aber noch weitere 50 Euro pro Monat einzahlst oder nicht wird den Lerneffekt kaum erhöhen. Später werden Deine Raten ein vielfaches davon sein und daher solltest Du Dich jetzt auf Dein Studium konzentrieren. Ein gutes Buch oder mehr Zeit für das Studium könnten ein besseres Investment sein auf lange Sicht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
millionendieb Juli 12, 2015 zu 7: 30% Emerging wären mir persönlich zu wenig, nach BIP 38% zu 8: mMn. wird das Emittentenrisiko zu sehr dramatisiert, und der Steuerfreibetrag überschätzt (bei 801€ max 240€ Ersparnis jährlich). zudem kann dieser auch durch den taggleichen Verkauf und Kauf von Thesaurierern genutzt werden. zu 7: und nach Marktkapitalisierung ~ 10% wenn du den Markt abbilden willst zu 8: Vielleicht heiratest du ja mal und hast dann den doppelten Steuerfreibetrag = 480 EUR ? Und wenn du ein Emittentenrisiko bei UBS siehst, solltest du grundsätzlich kein Geld investieren. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag