Marfir März 1, 2016 Interessant ist, dass sich China offenbar strategische offshore Ölreserven sichern will. Brazil’s Petrobras Signs $10 Billion China Loan Pact Auch APA hat im q4 earnings call transcript verlautet, dass sie sich u.a. auf ihre offshore Produktion in der Nordsee konzentrieren wollen. Es wird noch investiert, aber nur so viel wie der OCF es erlaubt. Gerade der Petrobras Deal wäre positiv (sofern es denn so oder ähnlich klappt), denn irgend jemand muss die Arbeit erledigen und es nimmt Druck von den bestehenden Verträgen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Marfir April 9, 2016 Hier ist es schon wieder still geworden... Sollte sich die OPEC bei ihrem kommenden Treffen auf eine Förderbegrenzung einigen können, dann wären höhere Ölpreise möglich. Die offshore driller sollten dadurch zumindest die Chance haben im Flachwasser neue Aufträge zu bekommen. Für deepwater wird es wohl noch etwas dauern. Für manche driller vielleicht zu lange, um ohne KE zu überleben. Aber ich denke ein harter Kern wird übrig bleiben. Ein Sterben der ganzen Branche sehe ich immer noch nicht. Was meint Ihr? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Marfir April 16, 2016 · bearbeitet April 16, 2016 von Marfir Um sicher zu stellen dass nach Abzug der Capex für die Neubauten und den cold stacking costs noch genug Kassenbestand bleibt, hat man sich wohl zu einer kleinen KE entschlossen. Ensco Prices Upsized Public Offering of Class A Ordinary Shares Ensco hat das etwas kleinere Backlog. Aber bald bekommen auch DO, Transocean usw. die maue Auftragslage zu spüren. Fragt sich nur ob alle anderen auch rechtzeitig eine KE durchführen? Seadrill hats verpasst. Ensco hat mit wenig Geld Anleihen unter Pari zurück kaufen können. U.S. issues tough new offshore oil safety rules XOM says the new rules will cost $25B over 10 years and render many offshore discoveries worthless. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
checker-finance April 18, 2016 Um sicher zu stellen dass nach Abzug der Capex für die Neubauten und den cold stacking costs noch genug Kassenbestand bleibt, hat man sich wohl zu einer kleinen KE entschlossen. Ensco Prices Upsized Public Offering of Class A Ordinary Shares Ensco hat das etwas kleinere Backlog. Aber bald bekommen auch DO, Transocean usw. die maue Auftragslage zu spüren. Fragt sich nur ob alle anderen auch rechtzeitig eine KE durchführen? Seadrill hats verpasst. Ensco hat mit wenig Geld Anleihen unter Pari zurück kaufen können. U.S. issues tough new offshore oil safety rules XOM says the new rules will cost $25B over 10 years and render many offshore discoveries worthless. Die verschärften Sicherheitsvorschriften im GoM kommen sicherlich zur falschen Zeit. Bei einem Preis von WTI bei 80 USD aufwärts wären 2,5 Mrd pro Jahr verteilt auf die dann dort rege Bohrtätigkeit wohl verkraftbar. So wird es sehr eng. Aber der GoM ist eine Region mit guter Infrastruktur, verfügbares Personal, abseits der Hurrikansaison gute klimatische Bedingungen und reichhaltigen Ölreservoirs. Wenn es dort keine Bohrtätigkeit mehr gäbe, dann wüßte ich nicht wo sonst. Die Kapitalerhöhung von Ensco finde ich noch etwas zu zaghaft. Cash reinholen und Anleihen unter pari zurückkaufen ist aber wohl auch für die Aktionäre kein schlechtes Geschäft. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Marfir April 19, 2016 Tschja da kann man nix machen. Wenn das Öl mal wieder etwas knapper wird, dann werden die Vorschriften vielleicht wieder gelockert. Es würde mich zumindest nicht wundern. Unter Republikanern schon gleich gar nicht. Zaghaft? Die Summe reicht doch um die ganze Flotte für paar Jahre cold stacked zu lassen. Die ersten Schulden werden erst ab 2019 fällig und die Capex wird voraussichtlich durch cash flow und Kassenbestand ausreichend bediehnt. Das Zurückkaufen von Anleihen ist wirklich lukrativ. Im Durchschnitt hat Ensco 20% gesparrt. So langsam sollten die anderen driller auch mal paar KE fahren. Ansonsten wird die Verwässerung immer größer. Und jeder rig die bald keine Aufträge mehr hat (inkl. ein betagtes Alter), droht verschrottet zu werden. Durch Verschrottungen müssten Abschreibungen auf neuste Nachrüstungen fällig werden und das wiederum senkt das EK. Die Kreditlinien sind aber an gewisse Verschuldungs-ratio gebunden. Keine leichte Entscheidung für das Management, hier einen guten Zeitpunkt für eine KE zu finden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
checker-finance April 21, 2016 Tschja da kann man nix machen. Wenn das Öl mal wieder etwas knapper wird, dann werden die Vorschriften vielleicht wieder gelockert. Es würde mich zumindest nicht wundern. Unter Republikanern schon gleich gar nicht. Zaghaft? Die Summe reicht doch um die ganze Flotte für paar Jahre cold stacked zu lassen. Die ersten Schulden werden erst ab 2019 fällig und die Capex wird voraussichtlich durch cash flow und Kassenbestand ausreichend bediehnt. Das Zurückkaufen von Anleihen ist wirklich lukrativ. Im Durchschnitt hat Ensco 20% gesparrt. So langsam sollten die anderen driller auch mal paar KE fahren. Ansonsten wird die Verwässerung immer größer. Und jeder rig die bald keine Aufträge mehr hat (inkl. ein betagtes Alter), droht verschrottet zu werden. Durch Verschrottungen müssten Abschreibungen auf neuste Nachrüstungen fällig werden und das wiederum senkt das EK. Die Kreditlinien sind aber an gewisse Verschuldungs-ratio gebunden. Keine leichte Entscheidung für das Management, hier einen guten Zeitpunkt für eine KE zu finden. hinzu komt ein Phänomen, was sich derzeit in der US-Kohleindustrie ausbildet: Durch die Chapter 11-Schuldenrestrukturierungen werden die Unternehmen entschuldet und entledigen sich ihrer alten Aktionäre. Dadurch sinken die Kapitalkosten und die Zinsaufwände auf nahe Null. Damit entsteht ein Wettbewerbsnachteil für die Unternehmen, die weiterhin ihre Schulden bedienen oder gar Dividende zahlen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Marfir April 21, 2016 hinzu komt ein Phänomen, was sich derzeit in der US-Kohleindustrie ausbildet: Durch die Chapter 11-Schuldenrestrukturierungen werden die Unternehmen entschuldet und entledigen sich ihrer alten Aktionäre. Dadurch sinken die Kapitalkosten und die Zinsaufwände auf nahe Null. Damit entsteht ein Wettbewerbsnachteil für die Unternehmen, die weiterhin ihre Schulden bedienen oder gar Dividende zahlen. Sicher hat das ein Vorteil für Seadrill, sich einfach Insolvent zu melden. Aber ich hätte arge Bauchschmerzen so einem Unternehmen Geld zu leihen. Einigen anderen ergeht es sicher ähnlich. Aber nicht jedem driller hilft chapter 11. Wer viele rostige Kähne in der Flotte hat der wird dafür keine Verträge mehr finden. Da hilft Verschrotten mehr als ein Schuldenerlass. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
checker-finance April 21, 2016 hinzu komt ein Phänomen, was sich derzeit in der US-Kohleindustrie ausbildet: Durch die Chapter 11-Schuldenrestrukturierungen werden die Unternehmen entschuldet und entledigen sich ihrer alten Aktionäre. Dadurch sinken die Kapitalkosten und die Zinsaufwände auf nahe Null. Damit entsteht ein Wettbewerbsnachteil für die Unternehmen, die weiterhin ihre Schulden bedienen oder gar Dividende zahlen. Sicher hat das ein Vorteil für Seadrill, sich einfach Insolvent zu melden. Aber ich hätte arge Bauchschmerzen so einem Unternehmen Geld zu leihen. Einigen anderen ergeht es sicher ähnlich. Aber nicht jedem driller hilft chapter 11. Wer viele rostige Kähne in der Flotte hat der wird dafür keine Verträge mehr finden. Da hilft Verschrotten mehr als ein Schuldenerlass. Insolvenz ist nicht so sehr eine Frage des Wollens. Die Aktionäre finden eine Insolvenz meist nicht so gut - sie tragen dabei meist einen Totalverlust. In der Insolvenz erfolgt oft DIP-financing, dass erledigt dann die ansprüche anderer Gläubiger. Als Debtor in Possession ergibt es durchaus Sinn, auch einem Unternehmen in ch. 11 Geld zu leihen. Die meisten Unternehmen in Ch. 11 warten meist auch gar nicht, bis sie kein Cash mehr haben, sondern gehen mit durchaus ansehnlichen Kassenbetänden in die Insolvenz, s. z. B. Arch Coal, Peabody energy, etc. Entschuldung hilft allen Unternehmen - nur eben nicht den Kapitalgebern des Unternehmen mit Ausnahme vielleicht der erstrangig besicherten Gläubiger und der DIP. Das Problem entsteht aus der Wettbewerbsverzerrung, weil dann einige Unternehmen, die in Ch. 11 keine Kapitalkosten mehr haben, und die anderen ihre ursprünglichen. Verschrotten wäre schön, das ist aber nicht das, was passiert. Weder bei den Kohleproduzenten noch bei den Frackern noch bei den Frachterreedern haben Insolvenzen zu nennenswerten kapazitätsanpassungen geführt. Der glaube, dass Insolvenzen in einer Branche zu Kapazitätsanpassungen führen beruht auf einer Zeit, als Insolvenzen in der Regel zu Verwertungsinsolvenzen gührten. Heutzutage ist die Verwertungsinsolvenz die ausnahme und die Restrukturierungsinsolvenz die Regel. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Marfir April 22, 2016 Klar. Die Aktionäre finden das nicht so toll. Ich verstehe nur nicht was du mir/uns damit sagen willst? SDRL Aktien kaufen, nach dem der debt-to-equity swap durch ist? Eine moderne und schuldenfreie Flotte ist schon irgend wie unschlagbar. Das Problem besteht aber auch mit Firmen, die sich schon immer nur gering verschuldet haben. Die haben zwar eine geringere EK-Rendite, ggf. zur Enttäuschung der Aktionäre. Aber dafür weniger Zinsausgaben und halten länger harte Zeiten aus. Soweit doch eigentlich kein neues Phänomän, sondern allgemeines unternehmerisches Risiko. Ja du hast wohl mal wieder Recht. Selbst die insolvente Hercules Offshore arbeitet noch weiter. Der Großteil der Flotte ist cold stacked. Nix mit Verschrottung. Dazu muss die Krise vermutlich paar Jahre dauern, so dass selbst die cold stacking costs weh tun. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
checker-finance April 26, 2016 Klar. Die Aktionäre finden das nicht so toll. Ich verstehe nur nicht was du mir/uns damit sagen willst? SDRL Aktien kaufen, nach dem der debt-to-equity swap durch ist? Eine moderne und schuldenfreie Flotte ist schon irgend wie unschlagbar. Das Problem besteht aber auch mit Firmen, die sich schon immer nur gering verschuldet haben. Die haben zwar eine geringere EK-Rendite, ggf. zur Enttäuschung der Aktionäre. Aber dafür weniger Zinsausgaben und halten länger harte Zeiten aus. Soweit doch eigentlich kein neues Phänomän, sondern allgemeines unternehmerisches Risiko. Ja du hast wohl mal wieder Recht. Selbst die insolvente Hercules Offshore arbeitet noch weiter. Der Großteil der Flotte ist cold stacked. Nix mit Verschrottung. Dazu muss die Krise vermutlich paar Jahre dauern, so dass selbst die cold stacking costs weh tun. Nicht nur Aktionäre der Unternehmen, die in die Schuldenrestrukturierung/Ch. 11-Insolvenz gehen, finden das nicht toll. Die unbesicherten Gläubiger werden meist mit wegrasiert. Der Effekt der Verschiebung von Verwertungsinsolvenzen zu Schuldenrestrukturierungsinsolvenzen geht aber darüber hinaus. Die Verwertungsinsolvenzen waren gut für die Wettbewerber. Mit jeder Insolvenz war eine Kapazitätsanpassung verbunden. Die heutigen Schuldenrestrukturierungsinsolvenzen hingegen verschlechtern die Situation für die Unternehmen, die nicht in die Insolvenz gehen, weil die Insolvenzunternehmen mit gleicher Kapazität nur eben befreit von Kapitalkosten weiter machen und dadurch einen Wettbewerbsvorteil haben. SDRL-Aktien nach dem debt-to-equity swap wäre ggf. ein Option. Hängt vom Kurs ab. Der Punkt ist ein anderer: ich wäre vorsichtig, Aktien von solideren Wettbewerbern wie Ensco oder Rowan zu kaufen oder zu halten, weil sich deren Lage durch die Insolvenzen in der branche verschlechtert. Übrigens: Es gab zuletzt zwei Asset-Deals mit UDW-Drillships. Das erste ging für 210 Mio. über den Ladentisch, das zweite wurde verauktioniert und erlöste nur einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag, in etwa 1/10 der Baukosten. Das wird ggf. die Wirtschaftsprüfer zwingen, die Bewertungen der Assets in der Bilanz branchenweit nochmals nach unten zu revidieren. Auch wenn das nicht cash-wirksam ist, würden die Eigenkapitalquoten dadurch sinken und ggf. Überschuldungen eintreten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Marfir April 26, 2016 Nicht nur Aktionäre der Unternehmen, die in die Schuldenrestrukturierung/Ch. 11-Insolvenz gehen, finden das nicht toll. Die unbesicherten Gläubiger werden meist mit wegrasiert. Der Effekt der Verschiebung von Verwertungsinsolvenzen zu Schuldenrestrukturierungsinsolvenzen geht aber darüber hinaus. Die Verwertungsinsolvenzen waren gut für die Wettbewerber. Mit jeder Insolvenz war eine Kapazitätsanpassung verbunden. Die heutigen Schuldenrestrukturierungsinsolvenzen hingegen verschlechtern die Situation für die Unternehmen, die nicht in die Insolvenz gehen, weil die Insolvenzunternehmen mit gleicher Kapazität nur eben befreit von Kapitalkosten weiter machen und dadurch einen Wettbewerbsvorteil haben. SDRL-Aktien nach dem debt-to-equity swap wäre ggf. ein Option. Hängt vom Kurs ab. Der Punkt ist ein anderer: ich wäre vorsichtig, Aktien von solideren Wettbewerbern wie Ensco oder Rowan zu kaufen oder zu halten, weil sich deren Lage durch die Insolvenzen in der branche verschlechtert. Übrigens: Es gab zuletzt zwei Asset-Deals mit UDW-Drillships. Das erste ging für 210 Mio. über den Ladentisch, das zweite wurde verauktioniert und erlöste nur einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag, in etwa 1/10 der Baukosten. Das wird ggf. die Wirtschaftsprüfer zwingen, die Bewertungen der Assets in der Bilanz branchenweit nochmals nach unten zu revidieren. Auch wenn das nicht cash-wirksam ist, würden die Eigenkapitalquoten dadurch sinken und ggf. Überschuldungen eintreten. Wenn alle das gleiche Produkt bzw. Dienstleistung anbieten würden, wäre das richtig. Aber Ensco und SDRL haben nicht umsonst die höchsten Margen in der Branche. Deren Dienstleistung wird geschätzt. Wenn also ein Konkurrent 100 Mio. Zinskosten im Jahr sparen kann, ist das schön für ihn. Aber operativ kann er deshalb trotzdem nicht den Branchenführern das Wasser reichen. Ensco hilft die Krise ja auch. Beispielsweise durch den Rückkauf eigener Anleihen unter Pari. Das spart auch Zinszahlungen in der Zukunft. Das ist in anderen Branchen ähnlich. Wenn wir in deiner Lieblingsbranche bleiben, dann sind Ensco und SDRL vergleichbar mit Schlummberger und NOV. Die können für ihre Dienstleistungen und Produkte auch höhere Preise verlangen, als die Konkurrenz. Vorsichtig sollte man immer sein. Hm 1/10 Baukosten ist ja gar nix. Ich hatte schon darüber nachgedacht ob Verkäufe und Verschrottungen neue Abschreibungen verursachen könnten. Das zieht ein anderes Problem nach sich. Kreditlinien können bzw. sind meist an Kennzahlen wie Gearing gekoppelt. EK-Reduzierungen können also zu Liquiditätskrisen und damit zum schnellen bankrott führen. Nicht so schön... Schon spannend. So einen harten Bärenmarkt erlebt man nicht alle Tage. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Marfir Juli 26, 2016 Iran: Offshore opportunities Klingt aber so, als wollten sie die rigs selbst bauen und betreiben. Da fällt wohl nix ab für DO, SDRL & Co. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Marfir September 1, 2016 In letzter Zeit scheint schon wieder eine Abverkaufswelle zu laufen. Durch die Bank weg verlieren alle offshore driller heftigst an Marktkapitalisierung. Der kurzfristige Ausblick auf der Umsatzseite ist auch eher grauenhaft. Und die Neubauten der Spekulanten (ca. 50 rigs) dringen dem nächst auch noch auf den Markt. Denen wird angesichts der niedrigen day rates aber schon das spekulieren vergangen sein. Immerhin verlieren 65 jackups mit einem Alter von über 30 Jahren 2017 ihre Aufträge. Bei den floatern sind es 30 Stück. Das birgt noch mal richtig Verschrottungspotential. Auch unter den rigs, die bereits cold stackted wurden. Ist noch jemand Investiert oder sind schon alle weggerannt? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schildkröte September 2, 2016 · bearbeitet September 2, 2016 von Schildkröte Ist denn die Talsohle schon erreicht? Wohl noch nicht, wenn der Abverkauf weitergeht. Eine Kapitalerhöhung bei Seadrill hat noch nicht stattgefunden? Der Ölpreis ist auch noch nicht markant angestiegen. Aber es ist wohl davon auszugehen, dass Aktien von Ölmultis und Drillern kurstechnisch die Trendumkehr schaffen, BEVOR der Ölpreis wieder *nachhaltig* anzieht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Marfir September 2, 2016 Nach etwas Hoffnung Mitte diesen Jahres fallen die Kurse wieder in Richtung Februar-Tief zurück. Von der Nachfrage-Seite her sieht es trübe aus. Also ist wohl die Talsohle noch nicht erreicht. Vermutlich wird sich 2017 und 2018 auch nicht viel daran ändern. Der Wettbewerb ist gerade sehr brutal. SDRL hat bisher nur 2 Mini-KE durchgeführt. Nichts was ihnen helfen würde die Schulden zu managen. Um eine Trendumkehr ohne steigende Ölpreise hin zu bekommen, müssten noch sehr sehr viele rigs verschrottet werden. Einige Anbieter mit sehr alten Kähnen werden aber vermutlich nicht radikal genug vorgehen und 50-60% ihrer ursprünglichen Bestände schrotten. Dann zieht sich die Erhohlung der Branche noch mal über Jahre hin. Von 165 jackups die über 30 Jahre alt sind wurden gerade mal 20 in den letzten 2 Jahren verschrottet. 80 sind idle (stacked) und 65 verlieren ihre Verträge in 2017. Keine Ahnung wer die jemals ordern soll, wenn 90 neu gebaute jackups in 2017 ausgeliefert werden sollen! Bei den floatern sieht es auch nicht besser aus. 61 wurden verschrottet, 40 sind idle/stacked und weitere 30 verlieren ihre Verträge in 2017. Man könnte also noch 70 uralt-rigs verschrotten, was aber nur ein kleiner Tropfen ist, im Vergleich zu den rund 200 Neubauten die 2017 ausgeliefert werden sollen. Anbieter mit alten Flotten müssen der Realität ins Auge sehen und massiv schrumpfen oder gleich Insolvenz anmelden. Der absolute Super-Gau. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schildkröte September 2, 2016 Danke für Dein Feedback! Das hört sich nicht unbedingt danach an, als wenn man jetzt schon wieder einsteigen sollte. Auch zum Aufbau einer ersten Position, wenn man aus Risikogründen tranchenweise kauft, ermuntert die momentane Situation nicht wirklich. Was Du da kurstechnisch beschreibst, könnte charttechnisch auf eine W-Formation im Sinne von André Kostolany hindeuten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Big Harry September 2, 2016 Anbieter mit alten Flotten müssen der Realität ins Auge sehen und massiv schrumpfen oder gleich Insolvenz anmelden. Der absolute Super-Gau. Wer uralte Flotten hat hat immerhin den Vorteil, dass man nicht so viel abschreiben muss. In meinen Augen muss es aber auch erstmal eine Marktbereinigung geben, bevor es wieder aufwärts gehen kann. Bis dahin würde ich aber eher auf Firmen wie Ensco oder Diamond Offshore setzen, die immerhin etwas solider finanziert sind. Firmen mit einer gut ausgerüsteten Flotte dürften aber dafür umso stärker profitieren, wenn es wieder aufwärts geht und sie bis dahin durchhalten. Aber darauf würde ich zumindest jetzt nicht wetten wollen Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
checker-finance September 2, 2016 Um eine Trendumkehr ohne steigende Ölpreise hin zu bekommen, müssten noch sehr sehr viele rigs verschrottet werden. Einige Anbieter mit sehr alten Kähnen werden aber vermutlich nicht radikal genug vorgehen und 50-60% ihrer ursprünglichen Bestände schrotten. Dann zieht sich die Erhohlung der Branche noch mal über Jahre hin. Von 165 jackups die über 30 Jahre alt sind wurden gerade mal 20 in den letzten 2 Jahren verschrottet. 80 sind idle (stacked) und 65 verlieren ihre Verträge in 2017. Keine Ahnung wer die jemals ordern soll, wenn 90 neu gebaute jackups in 2017 ausgeliefert werden sollen! Bei den floatern sieht es auch nicht besser aus. 61 wurden verschrottet, 40 sind idle/stacked und weitere 30 verlieren ihre Verträge in 2017. Man könnte also noch 70 uralt-rigs verschrotten, was aber nur ein kleiner Tropfen ist, im Vergleich zu den rund 200 Neubauten die 2017 ausgeliefert werden sollen. Anbieter mit alten Flotten müssen der Realität ins Auge sehen und massiv schrumpfen oder gleich Insolvenz anmelden. Der absolute Super-Gau. Nun ja, die Schwierigkeit liegt wie so oft in der Bewertung von Begriffen. Ein 30 Jahre altes Jack Up - gehen wir mal davon aus, dass das Baujahr nicht durch eine spätere grundlegende Modernisierung bedeutungslos ist - wird cold stacked. Warm Stacking ist wegen des negativen Cashflow nicht zu erwarten. nach 3-4 Jahren cold stacked zählt es für die Flottenzählung genauso wie zum Beginn des cold stacking. Tatsächlich ist aber der Aufwand einer Revitalisierung so hoch und im verhältnis zum Wert so unverhältnismäßig, dass 3-4 Jahre cold stacked faktisch dasselbe bedeuten wie scrapped. Es geht eigentlich nur darum, bessere Stahlschrottpreise oder freie Kapazitäten in den Abwrackwerften abzuwarten, bzw. Abschreibungen in der Bilanz zu vermeiden. Tatsächlich aber würde ich Rigs der 1.-3. Generation, die cold stacked sind oder cold stacked werden zu Zwecken der Berechnung der Marktkapazität bzw. des Angebots an Rigs außen vor lassen. Trotzdem gibt es aber gerade auch bei den UDW Rigs und den HE Rigs einen massiven Angebotsüberhang. Die Anbieter sind ja schon froh, wenn die bestehenden Verträge erfüllt werden. Von neuen Aufträgen kann gar nicht die Rede sein. Mit einer Erholung wäre erst zu rechnen, wenn der WTI-Ölpreis stabil über 70-80 USD liegt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Big Harry September 2, 2016 In der Investor Präsentation von Ensco gibt es eine Übersicht zu den Kosten, wenn man einen Rig "preservation stackt". Wenn man mal anhand der Übersicht überschlägt kostet das Einmotten und spätere Reaktivieren eines Drillships zusammen ca. 30 Mio. USD (laut Präsentation 5 Mio fürs Einmotten und 25-30 Mio für die Wiederinbetriebnahme). Dafür belaufen sich die täglichen Kostan auf 15k USD statt 40k USD, macht also eine Ersparnis von 25k. Damit sich das stacken ammortisiert muss es also 1200 Tage lang dauern, also über drei Jahre. Bei einem High-Spec Jack Up liegen die Kosten bei 6 Mio. USD (1 Mio fürs Einmotten, 5 für die Wiederinbetriebnahme) und die täglichen Kosten sinken von 20k auf unter 5k. Hier ammortisiert sich das Stacken also nach spätestens 400 Tagen. Das Stacken von Jack Ups ist also deutlich ökonomischer. Vielleicht passt sich der JU Markt somit schneller an, weil die Anbieter eher bereit sind, ihre JUs zu stacken? Bei einem relativ neuen Drillship macht das Stacken ja scheinbar nur Sinn, wenn ich von einem lang anhaltenden Tief beim Ölpreis ausgehe oder um einen Geldabfluss zu verhindern um liquide zu bleiben bis es wieder aufwärts geht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Marfir September 2, 2016 @Schildkröte Ich habe trotzdem schon eine Position. Im Nachhinein ist es leicht den Boden zu erkennen. Aber dann ist ein Teil der Erhohlung auch schon vorüber. Ich kaufe lieber schon vorher etwas. Charttechnik ist ein Irrweg und hilft hier nicht im geringsten. Da muss man schon in die Geschäftsberichte schauen. @Big Harry Wer uralte Flotten hat hat immerhin den Vorteil, dass man nicht so viel abschreiben muss. Und was nützt dem Anbieter das? Für die Fortführung eines Unternehmens sind cash flows wichtig. Ich glaube nicht das noch welche von den uralten rigs neue Aufträge bekommen, solange moderne rigs zur Verfügung stehen. Eine Marktbereinigung findet schon statt. Hercules Offshore ist schon Insolvent. Sicher auch noch paar andere. Checker hatte mal eine Liste aller Anbieter aufgestellt. @checker Ich weis nicht wie gezählt wurde (ob nur Baujahr oder letzte Generalüberholung). Vermutlich Baujahr, sonst wären die wohl nicht mehr im Einsatz. Eine eigene Statistik habe ich nicht. Coldstacking für bessere Schrottpreise ist eine mögliche Erklärung. Mit der Zeit wird das aber auch sehr teuer, so dass es sich nicht mehr lohnt. Warum soll man die raus rechnen? Bis vor kurzem haben die noch Aufträge bekommen. Theoretisch konkurrieren sie also noch, auch wenn es praktisch fast unmöglich ist. Raus rechnen kann man die erst mit Sicherheit, wenn diese verschrottet wurden. Hast du Zahlen wie viele UDW und HE floater idle sind? Vermutlich sind die meisten der 200 im Neubau befindlichen floater ohne Vertrag. Aber das werden wohl nicht alles UDW/HE sein. Ob nun 70-80 oder 60-70 USD/Barrel bleibt abzuwarten. Durch die niedrigen day rates werden die Projekte insgesamt günstiger. Außerdem ist UDW nur ein Teil der offshore Ölförderung. Der Branche wäre ja schon geholfen wenn im seichten/mitteltiefen Wasser gebohrt werden dürfte. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Trauerschwan September 2, 2016 Ist noch jemand Investiert oder sind schon alle weggerannt? Ja, habe Anleihen von Transocean und Ensco, außerdem Aktien von Seadrill. Trotzdem gibt es aber gerade auch bei den UDW Rigs und den HE Rigs einen massiven Angebotsüberhang. Die Anbieter sind ja schon froh, wenn die bestehenden Verträge erfüllt werden. Von neuen Aufträgen kann gar nicht die Rede sein. Mit einer Erholung wäre erst zu rechnen, wenn der WTI-Ölpreis stabil über 70-80 USD liegt. D'accord. Trotzdem gibt es erstaunlicherweise vereinzelt neue Aufträge. In Indien und ich glaube auch in Nigeria und Mexiko. Selbstverständlich sind die Dayrates unheimlich niedrig und die zwei, drei neuen Projekte werden nicht einmal ansatzweise den Angebotsüberhang reduzieren. @Big Harry Wer uralte Flotten hat hat immerhin den Vorteil, dass man nicht so viel abschreiben muss. Und was nützt dem Anbieter das? Für die Fortführung eines Unternehmens sind cash flows wichtig. Ich glaube nicht das noch welche von den uralten rigs neue Aufträge bekommen, solange moderne rigs zur Verfügung stehen. Eine Marktbereinigung findet schon statt. Hercules Offshore ist schon Insolvent. Sicher auch noch paar andere. Checker hatte mal eine Liste aller Anbieter aufgestellt. Meines Wissens sind Hercules Offshore, Paragon Offshore und Vantage Drilling insolvent bzw. machen weiter unter Chapter 11. Hercules will sich selbst verkaufen / auflösen und Geld an die Anleihebesitzer und Aktionäre aufteilen, aber ein Großaktionär versucht das verhindern. Wie auch immer, heute hat Hercules 3 Rigs für 65 Millionen USD (mit 145 Mio USD Backlog) an einen ägyptischen Driller verkauft. Link Ocean Rig, Seadrill und Pacific Drilling werden wohl auch bald restrukturieren müssen, sollte sich der Ölpreis nicht deutlich erholen. Besonders spannend finde ich die Geschehnisse rund um Ocean Rig Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Marfir September 3, 2016 @Big Harry DS-1 und DS-2 sind cold stacked. Mit einer schnellen Erhohlung ist also nicht zu rechnen. Douglas-Westwood vermutet, dass es erst 2019 zu einer nennenswerten Verbesserung im Raum Australien und Nordsee kommen könnte, während in Westafrika die Überkapazitäten verbleiben. @Trauerschwan Danke für die Info! Aber das sind eher kleine Anbieter und die Kapazitäten verschwinden dadurch auch nicht vom Markt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Big Harry September 3, 2016 @ Mafir: Klar sind die Cash-Flows in der aktuellen Lage wichtiger als die Gewinne. Ich würde vermuten, dass die Aufträge am ehesten von Rigs mit den niedrigsten Kosten gewonnen werden. Da ältere Rigs vielleicht wartungsintensiver sind könnte es sehr gut sein, dass neuere einen Vorteil haben. Was Schiffe ohne Vertrag angeht ist die Lage laut Ensco wie folgt: 72% der Floater und 69% der Jackups sind unter Vertrag. Was Neubauten angeht ist die Lage deutlich schlechter, 49% der Floater haben einen Vertrag und 7% der Jackups. In beiden Bereichen entspricht die Zahl der Neubauten ungefähr der Anzahl der Rigs ohne Vertrag. Da in der Präsentation die Typen nicht weiter untergliedert wurde ist die Aussagekraft der Zahlen natürlich begrenzt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
inflame September 3, 2016 30% des Öl's kommt Offshore, das wird steigen. Die Felder altern. Wenn ich Investitionen kappe, heißt das erstmal exploration. Das haben wir schon gesehen (2015 2,7 Mrd. barrel gefunden, 2016 740 Mio. bis mitte des Jahres!!!). So und die Instandhaltungskosten kann man nur schieben. Die Offshore Produktion hällt man nicht am laufen ohne neue Löcher. Das muss klar sein. Was die Multis jetzt nicht investieren, das müssen sie in Zukunft tun. Ich halte es für Unwahrscheinlich das jetzt alle Driller Arbeitslos werden. Auslaufende Verträge wird man verlängern müssen, außer man denkt das Offshore Menge generell in zukunft zurückgefahren wird. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Trauerschwan September 3, 2016 30% des Öl's kommt Offshore, das wird steigen. Die Felder altern. Wenn ich Investitionen kappe, heißt das erstmal exploration. Das haben wir schon gesehen (2015 2,7 Mrd. barrel gefunden, 2016 740 Mio. bis mitte des Jahres!!!). So und die Instandhaltungskosten kann man nur schieben. Die Offshore Produktion hällt man nicht am laufen ohne neue Löcher. Das muss klar sein. Was die Multis jetzt nicht investieren, das müssen sie in Zukunft tun. Ich halte es für Unwahrscheinlich das jetzt alle Driller Arbeitslos werden. Auslaufende Verträge wird man verlängern müssen, außer man denkt das Offshore Menge generell in zukunft zurückgefahren wird. Auch wenn ich dir größtenteils zustimme, bei einem Punkt muss ich dir widersprechen. Es werden seit einem Jahr nur einige wenige Verträge verlängert - und die dann auch noch zu deutlich niedrigeren Dayrates. Es werden auch nicht alle Driller arbeitslos, aber jeder(!) Driller hat bereits einen Teil der eigenen Flotte ohne Arbeit. Nach und nach werden einige Driller Pleite gehen bzw. sind es schon. Die Flotte verschwindet aber deswegen nicht und daher werden auch weiterhin zu viele Schiffe um die wenigen Jobs konkurrieren. Unabhängig vom Ölpreis, der am besten früher als später in Richtung 60-80 USD steigen sollte, wäre es daher auch wichtig, dass die ganzen alten Rigs verschrottet werden. Bei seekingalpha werden wöchentlich die Lagerbestände / Imports in den USA analysiert. Man sollte vielleicht gleichzeitig im Auge behalten, dass die Lagerbestände in Saudi Arabien seit einiger Zeit abnehmen (Bloomberg). Ich könnte mir übrigens auch vorstellen (leider weiß ich es nicht), dass der Iran bei den Produktionszahlen, mittlerweile ca. 3.5 Mio Barrel am Tag, etwas trickst. Reale Ölförderung + Entnahme von Tankern = 3.5 Mio Barrels. Wenn dann die 4 Mio Barrel pro Tag erreicht (Produktion vor den Sanktionen) sind, dann wird einem Production Freeze zugestimmt und alle sind glücklich. Es ist aber auch gut möglich, dass das nicht so ist. Habe halt mal ein paar Artikel gelesen, in denen stand, dass der Iran aufgrund von alten Anlagen die Produktion eigentlich nicht so schnell erhöhen kann. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag