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Offshore Drilling Contractors - Bohrplattformbetreiber

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checker-finance
· bearbeitet von checker-finance

Hatte das schon lange mal vor. eine Themenvorstellung, so wie es mir vorschwebte war zu aufwendig, deswegen habe ich es immer wieder verschoben. Jetzt versuche ich es mal quick & dirty:

 

Die Branche "Ölindustrie" bzw. Mineralölunternehmen kann man meines Erachtens sinnvoll in vier Branchenzweige aufteilen: Downstream (=Tankstellen), Midstream (Raffinerie, Pipelinebetrieb, Lagerung) und Upstream (=Ölförderung) und Oil Services (spezialisierte Dienstelistungen für Upstream, z. B. Bohrausrüstung, Materiallieferant, Entsorgung und beim maritimen Upstream eben auch Offshore Drilling).

 

Ursprünglich haben sich die maritimen Mineralölförderer die Schiffe selbst gebaut und sie selbst betrieben. Das ist aber kapitalintensiv und erforderte zunehmend Spezial-know how. Daraus entstand das Outsourcing an Offshore Drilling Contractors, die eben an die Mineralölunternehmen mit Upstream-Sparte, z. B. BP, Chevron, Exxon, RDS, Total, Statoil, Petrobras, Wintershall, die entsprechenden Bohrplattformen (=Rigs) vermieten und diese in der Regel für die auch betreiben.

 

Das sind meines Wissens derzeit folgende börsennotierte eigenständige Unternehmen:

 

SDRL (=Seadrill)

RIG (=Transocean)

ESV (=Ensco)

NE (=Noble Corporation)

DO (=Diamond Offshore)

ATW (Atwood Oceanics)

RDC (Rowan Companies)

ORIG (Ocean Rig)

PACD (=Pacific Drilling)

HERO (Hercules Offshore)

VTG (=Vantage Drilling)

NADL (North Atlantic Drilling)

PGN (=Paragon Offshore)

 

SDLP (=Seadrill Partners) REIT-/MLP-ähnlicher Spin off von Seadrill

RIGP (=Transocean Partners) REIT-/MLP-ähnlicher Spin off von Transocean

 

Fred Olsen Energy

Saipem

Odfjell Drilling

Songa Offshore

Sevan Drilling

Northern Offshore

Awilco Drilling

 

Die erste Gruppe mit vorangestellten Kürzeln sind an US-Börsen notiert, tlw. auch an europäischen Börsen. die zweite Gruppe ist vor allem an der Oslo Stock Exchange notiert und hat kein US-Listing. Ist aus dem Gedächtnis nach Marktkapitalisierung geordnet, aber bitte nicht so genau nehmen, denn erstens tauschen die ab und zu mal die Positionen und ich hab mir das auch schon länger nciht angeschaut.

 

Man könnte sortieren nach Unternehmen, die Dividende zahlen. Da würde dann wegen der Quellensteuer der Sitz interessant. Sitz und Quellensteuer ergänze ich gerne später mal.

 

Der Branchenzweig ist derzeit in einer heftigen Krise und viele Titel notieren nahe historischer Tiefststände. Der gesunkene Ölpreis hat viele Kundenunternehmen dazu gebracht ihre Investitionen stark zu kürzen und damit trifft ein Nachfrageeinbruch auf Unternehmen, die gerade dabei waren ihre Flotten zu vergrößern, d. h. ihrerseits hohe CapEx haben. Das wird zum perfekten Sturm, wenn zugleich der Flottenbau stark schuldenfinanziert war.

 

Im Forum gibt es zu Einzelaktien bereits Threads, und zwar m. E. zu

 

Seadrill https://www.wertpapier-forum.de/topic/13598-seadrill-ltd-norwegen/

Transocean https://www.wertpapier-forum.de/topic/32283-transocean/?do=findComment&comment=586705

Ensco https://www.wertpapier-forum.de/topic/43002-ensco-plc/?do=findComment&comment=867099

Atwood https://www.wertpapier-forum.de/topic/43164-atwood-oceanics/?do=findComment&comment=871946

Rowan https://www.wertpapier-forum.de/topic/13765-rowan-companies/?do=findComment&comment=206739

Awilco drilling https://www.wertpapier-forum.de/topic/45005-awilco-drilling/?do=findComment&comment=920816

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Marfir

Danke Checker! Super Idee einen gesammelten Thread zu erstellen.

 

An der Börse sind außerdem noch:

- Nabors Industries

- KCA Deutag

- Paragon Offshore

 

Nicht an der Börse:

- Maersk Drilling

 

Nabors Industries und KCA Deutag sind keine reinen offshore driller, sondern sind auch an Land aktiv.

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

@ checker-finance:

Klasse Idee von Dir, diesen Branchenthread anzugehen! :thumbsup: Dein Musterdepot war doch im Prinzip schon der "inoffizielle" Thread für diese Branche. Würde es deshalb nicht Sinn machen, Dein Musterdepot hierher zu verschieben? Eine entspr. PN an einen Moderator mit der Bitte um Zusammenführung beider Threads würde genügen.

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checker-finance

Danke Checker! Super Idee einen gesammelten Thread zu erstellen.

 

An der Börse sind außerdem noch:

- Nabors Industries

- KCA Deutag

- Paragon Offshore

 

Nicht an der Börse:

- Maersk Drilling

 

Nabors Industries und KCA Deutag sind keine reinen offshore driller, sondern sind auch an Land aktiv.

Vielen Dank!

 

PGN ist schon in meiner Liste. Land Drilling Contractors lohnen m. E. einen eigenen Thread. Nicht börsennotiert sind zudem noch Shelf Drilling (hat von RIG die alten, low tech, shallow water Rigs übernommen), Oro Negro und Opus Offshore.

 

Von der Liste könnten bald welche verschwinden. Die Branche ist reif für eine Konsolidierungswelle und ein paar Insolvenzen.

 

Schätze mal, dass es VTG nicht mehr lange macht. Northern Offshore könnte geordnet abgewickelt werden. Sevan Drilling kann auch nicht lange überleben. Die Liquidität ist schon extrem knapp und in 2016 laufen Verträge aus. Wahrscheinlich würde der Mutterkonzern Seadrill Sevan dann voll integrieren. Das müßte eigentlich auch der Weg für NADL werden. Mehr kann SDRL dann aber wirklich nicht schlucken.

 

DO könnte vom Haupteigentümer von der Börse genommen werden.

 

RDC und Ensco haben tlw. alte Flotten und dafür saubere Bilanzen. Sie könnten jeweils ein Unternehmen mit sehr junger Flotte übernehmen, also VTG, PACD oder ORIG. NE ist auch gut aufgestellt und könnte ein Unternehmen schlucken.

 

Andererseits stellt sich die Frage, wie tief die Preise dafür sinken müssen. Denn der Übernehmer müßte ja auch jeweils den Schuldenberg und die Rigs ohne Vertrag mitübernehmen. Ggf. könnten Gläubiger wegen change of control Anleihen sofort fällig stellen. So hat sich schon PGN an Prospector Offshore verhoben.

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checker-finance

Die beiden Norweger Odfjell Drilling und Fred Olsen Energy könnten fusionieren. Beide könnten sich gut ergänzen und ein Headquarter könnte eingespart werden. Aber das Problem der beiden, niedrige contract coverage, würde nicht gelöst.

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Trauerschwan

@checker: Vielen Dank für die Themeneröffnung! :thumbsup:

 

Habe direkt einen etwas älteren Link bzgl. HERO (Hercules Offshore): Hier

 

Hercules Offshore Files A Restructuring Agreement To Be Implemented Voluntary Under Chapter 11

 

- $1.2 Billion of Senior Notes to be Converted into New shares and $450 Million of New Capital to be provided by Senior Noteholders. HERO shareholders will get 3.1% plus warrants.

 

Ich kann übrigens die Beiträge von "Fun Trading" bei Seeking Alpha wärmstens empfehlen. Die Fleet Updates sind sofort da und detailliert erläutert.

 

 

Gehören in diesen Branchenthread auch die FPSO Betreiber? Siehe BW Offshore, Bumi Armada etc.

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checker-finance

Das ist hier nicht mein Musterdepot - ich habe hier nichts zu entscheiden.

 

Thematisch passen FPSO insofern dazu, als sie auch Contractors sind, deren Auftragsvolumen letztlich vom Umfang der maritimen Ölförderung abhängt. Allerdings haben sich bei den FPSO meiner Ansicht nach auch einige Besonderheiten ausgebildet.

 

Ich würde dazu tendieren Offshore Support & Supply Vessels, FPSO, FSRU, etc. grundsätzlich nicht in diesem Thread zu sehen.

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Marfir

@checker

 

Ja für onshore drilling lässt sich ein eigener Thread füllen. Da kann ich auch eine Liste von frackern anbieten, da ich dazu mal einen Branchenvergleich erstellt hatte.

 

Das wäre gut wenn mal ein paar Pleite gehen. Ich denke auch dass Ensco & Co. mit gesunder Bilanz im aktuellen Markt gleich doppelt profitieren. Einerseits gewinnen sie später Marktanteile, weil Teile der Konkurrenz dann verschwunden sind. Und anderer seits kann man aktuell günstig moderne Schiffe kaufen.

Wobei Ensco gerade selbst welche zum Verkauf stellt. Ich denke von der Variante wird wohl weniger gebrauch gemacht. Einfach weil niemand das Ende des Bärenmarktes abschätzen kann und deshalb mehr in cash gegangen wird. Vermutlich würde sogar ein Zukauf von Schiffen an der Börse abgestraft werden, ähnlich wie bei den Goldminen eine Übernahme abgestraft wird.

 

DO könnte vom Haupteigentümer von der Börse genommen werden.

 

Warum? Was bringt das, außer die Einsparung der 2-3 Leute, die mit dem Erstellen der SEC fillings betraut waren?

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checker-finance

DO könnte vom Haupteigentümer von der Börse genommen werden.

 

Warum? Was bringt das, außer die Einsparung der 2-3 Leute, die mit dem Erstellen der SEC fillings betraut waren?

 

Das sind nicht nur 2-3 Leute. Als nicht börsennotiertes Unternehmen würde DO sich eine Menge Berichtspflichten und Reporting ersparen. Abgesehen davon wäre jetzt eine gute Gelegenheit, die restlichen Kleinaktionäre billig per squeeze out rauszudrängen.

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checker-finance

Das wäre gut wenn mal ein paar Pleite gehen. Ich denke auch dass Ensco & Co. mit gesunder Bilanz im aktuellen Markt gleich doppelt profitieren. Einerseits gewinnen sie später Marktanteile, weil Teile der Konkurrenz dann verschwunden sind. Und anderer seits kann man aktuell günstig moderne Schiffe kaufen.

Wobei Ensco gerade selbst welche zum Verkauf stellt. Ich denke von der Variante wird wohl weniger gebrauch gemacht. Einfach weil niemand das Ende des Bärenmarktes abschätzen kann und deshalb mehr in cash gegangen wird. Vermutlich würde sogar ein Zukauf von Schiffen an der Börse abgestraft werden, ähnlich wie bei den Goldminen eine Übernahme abgestraft wird.

 

Die Branche hat leider nicht die Kraft gefunden, über Scrapping und Canceln von Neubauten in ausreichendem Maß wieder ein Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage herzustellen. Dazu müssen jetzt ein paar Player über die Wupper gehen. dadurch verschwinden allerdings die Assets nicht - sie gehören dann nur einem anderen. Ich gehe allerdings davon aus, dass ein neuer Eigentümer dann mutiger davon Gebrauch macht, Rigs zu verschrotten und bei einer Insolvenz werden - was noch wichtiger ist - auch die Verbindlichkeiten gegenüber den Werften für Neubauten genullt.

 

Jetzt Schiffe/Rigs zu kaufen,ergibt aus meiner Sicht keinen Sinn. Aus einer Restrukturierung/insolvenz heraus werden die nochmal deutlich günstiger.

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Marfir

Jetzt Schiffe/Rigs zu kaufen,ergibt aus meiner Sicht keinen Sinn. Aus einer Restrukturierung/insolvenz heraus werden die nochmal deutlich günstiger.

 

Es könnte aber auch sein, dass sich viele halten werden. Dann kann man lange warten eine neue rig oder ein neues drill ship für den halben Preis zu bekommen.

 

Das sind nicht nur 2-3 Leute. Als nicht börsennotiertes Unternehmen würde DO sich eine Menge Berichtspflichten und Reporting ersparen. Abgesehen davon wäre jetzt eine gute Gelegenheit, die restlichen Kleinaktionäre billig per squeeze out rauszudrängen.

 

Wenn DO nicht mehr an der Börse ist, in wie fern hat dann der Großaktionär noch Einfluss? Es werden doch dann alle Aktien wertlos? Ist zwar etwas off topic, aber interessiert mich schon was da bei DO bald los sein könnte.

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Big Harry
· bearbeitet von Big Harry

Bei DO würde der Hauptaktionär zum Alleineigentümer werden. Ein Börsenhandel ist dann nicht mehr nötig, da es ja nur einen Eigentümer gibt der die Aktien nicht verkäuft (außer später per IPO).

 

Ich glaube aber nicht, dass Loews Diamond von der Börse nimmt. Bisher wurde meiner Erinnerung nach immer kommuniziert, dass man auf Holdingebene lieber ein Portfolio von Börsennotierten Unternehmen hat, da das mehr für Transparenz sorgt (und vermutlich einfach für mehr Diversifikation für wenig Geld sorgt^^). Man kauft bei Loews tendentiell volle Unternehmen, strukturiert sie um und bringt dann einen Minderheitsanteil an die Börse (ich glaube so wars zumindest bei BWP und DO). Also müsste man einen Plan haben um DO zu restrukturieren um dann beim erneuten Börsengang Kasse zu machen. Sowas könnte zum Beispiel darüber gehen, dass man die Gesellschaft in besseren Zeiten als MLP an die Börse bringt und General Partner ist.

Aus dem Bauch heraus würde ich es aber wahrscheinlicher halten, wenn DO zur Finanzierung von Schiffen einen Kredit von Loews erhält. Falls das dann über eine Wandelanleihe geschieht könnte Loews den Anteil an DO ohne große Umstände ausbauen.

Innerhalb des letzten halben Jahres hat Loews übrigens bereits seine Beteiligung an DO leicht ausgebaut.

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checker-finance

Wenn DO nicht mehr an der Börse ist, in wie fern hat dann der Großaktionär noch Einfluss? Es werden doch dann alle Aktien wertlos? Ist zwar etwas off topic, aber interessiert mich schon was da bei DO bald los sein könnte.

 

Wie Big Harry geschrieben hat: Der Einfluß wächst. Aus dem Großaktionär wird der Alleingesellschafter. Bei einem delisting werden die Aktien nicht wertlos, sondern sie werden nicht mehr täglich bepreist.

 

Derzeit könnte man die restlichen Aktionäre eben billig abfinden. Dann vielleicht den ein oder anderen Wettbewerber, vor oder aus der Insolvenz billig kaufen und dann, wenn der Zyklus sich wieder dreht teuer an die Börse bringen.

 

Ähnliches könnte auch John Frederiksen bei NADL oder Sevan Drilling machen (wird er aber nicht, da ich 3. in seinem Fall verneinen würde). Die Börse mißt ihrem Equity-Anteil sowieso nur einen geringen Wert zu - da kann man sie auch gut ganz rauskaufen oder über Kapitalerhöhungenverwässern. Es kommt wohl auf folgende Punkte an:

 

1. Gibt es einen Großaktionär, d. h. jemanden der direkt oder indirekt mehr als 50% kontrolliert?

 

2. Hat der die Knete und die Kujones jetzt Geld zu investieren und das Unternehmen solange liquide zu halten, bis Nachfrage und Dayrates wieder anziehen?

 

3. Will dieser Großaktionär gegen seine Mitaktionäre hardball spielen?

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Marfir

Ok danke euch beiden. Jetzt hab ichs gerafft.

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Marfir

OT, aber in der Auswirkung nicht unerheblich:

 

Shale Boom Shows Strength as Rigs Gain With Oil Under $60 (Quelle: Bloomberg)

 

Naja 1,9% mehr Bohrlöcher ist jetzt keine große news.

Klar wegen geringerer Nachfrage wird die Ausrüstung billiger und damit ist auch auf aktuellen Preislevel noch etwas Gewinn realisierbar. Aber ewig kann das so nicht weiter gehen. Nicht alle Fracker haben solide Bilanzen.

 

Zurück zum Thema:

 

http://seekingalpha.com/article/3292475-petrobras-cut-its-capex-by-40-percent-are-ensco-diamond-and-paragon-at-risk

 

Es ist mal wieder ein Schreckgespenst unterwegs. Da das schon länger erwartet wurde, dürfte es eigentlich kaum zu Verkaufsdruck bei den betreffenden Drillern führen.

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checker-finance

http://seekingalpha.com/article/3292475-petrobras-cut-its-capex-by-40-percent-are-ensco-diamond-and-paragon-at-risk

 

Es ist mal wieder ein Schreckgespenst unterwegs. Da das schon länger erwartet wurde, dürfte es eigentlich kaum zu Verkaufsdruck bei den betreffenden Drillern führen.

 

Ich nehme mal an, der Markt hat weitaus Schlimmeres eingepreist, nämlich eine Insolvenz von Petrobras mit der damit verbundenen Annullierung der bestehenden Verträge. Solange die OPEC bereit ist, ihr Erdöl zu 50-60 USD auf den Markt zu werfen, ergibt es ökonomisch wenig Sinn pre-salt Vorkommen offshore zu erschliessen und politisch ergibt es gar keinen Sinn, eine solche strategische Ressource zu verschleudern.

 

Da die brasilianischen Werften, die gemäß der local content rule die Rigs zur Erschließung dieser Vorkommen bauen sollten, mit den Aufträgen ohnehin überfordert waren, gehe ich mal davon aus, dass da in den nächsten Jahren kein einziges Drillship eine brasilianische Werft verläßt.

 

Gleichwohl können sich die Offshore Drilling Contractors auch darauf gefaßt machen, dass es keine wesentlichen neuen Aufträge von Petrobras gibt. Alle zusammen werden froh sein, wenn das bisherige Programm abgearbeitet wird. Allerdings hat Brasilien ja auch entschieden, dass Petrobras Lizenzen verkaufen darf. Ich könnte mir vorstellen, dass die großen Indepents wie Exxon, Chevron, Shell, BP, etc. bei den lizenzen irgendwann zugreifen. Shell hat mit der Übernahme der BG Group sich ja schon ein brasiliansiches Lizenzportfolio eingekauft. Rosneft ist auch in Brasilien aktiv.

 

Aufträge für Bohrkampagnen vor der brasilianischen Küste werden dann eher von diesen Unternehmen kommen. Ohne eine substantielle Steigerung der Ölpreise wird das aber auch nicht stattfinden, d. h. für 2015/2016 sollten keine Aufträge zu erwarten sein.

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checker-finance

Wenn man jetzt in Offshore Drilling Contractors investieren will, stellt sich meiner Meinung nach zuerst die Frage, welches Unternehmen diese Zyklusphase mit der geringsten Verwässerung überleben wird. Es wird einige Insolvenzen bzw. Debt-to-Equity-Swaps geben und es wird Größe Kapitalerhöhungen geben.

 

Davon verschont bleiben meines Erachtens diejenigen, die die beste Mischung aus einer gesunden Bilanz, contract coverage für 2015-2017 und niedrigen CapEx haben. Dann spielt eine Rolle, wer im anschließenden Boom eine Flotte hat, die davon profitieren kann.

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Marfir

Davon verschont bleiben meines Erachtens diejenigen, die die beste Mischung aus einer gesunden Bilanz, contract coverage für 2015-2017 und niedrigen CapEx haben. Dann spielt eine Rolle, wer im anschließenden Boom eine Flotte hat, die davon profitieren kann.

 

Klingt nach ein bisschen von jedem was. Also eine Flotte mit ein paar neuen drill ships & rigs und einigen alten Kähnen? Und möglichst wenig laufende Neubauten.

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checker-finance

Davon verschont bleiben meines Erachtens diejenigen, die die beste Mischung aus einer gesunden Bilanz, contract coverage für 2015-2017 und niedrigen CapEx haben. Dann spielt eine Rolle, wer im anschließenden Boom eine Flotte hat, die davon profitieren kann.

 

Klingt nach ein bisschen von jedem was. Also eine Flotte mit ein paar neuen drill ships & rigs und einigen alten Kähnen? Und möglichst wenig laufende Neubauten.

 

Gesunde Bilanz, gute contract coverage und niedrige CapEx paßt schon mal sehr gut auf Awilco Drilling. Die haben aber mit nur 2 rigs wenig leverage, um nach hinten raus richtig von einem boom zu profitieren.

 

müßte mir das nochmal anschauen, aber Rowan Companies und Atwood Oceanics stehen bei den ersten drei Punkten eigentlich auch gut da und haben genug rigs, um einen aufschwung dann auch richtig mitnehmen zu können.

 

Pacific drilling und Ocean Rig haben eigentlich die besten Flotten und Ocean rig hat eine passable Contract Coverage, aber beide sind etwas stark verschuldet.

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Marfir

Einen interessanten Kommentar fand ich im earnings call transcript von Murphy Oil:

 

I am a deepwater person. I've been in deepwater my whole career. I understand the business fairly well. It's really a day’s business more than a vendor cost-reduction business, where the onshore there's a lot about vendor time and efficiency. But offshore is a day business. I wasn't a big believer in these big sixth-generation rigs. I thought they were too complex, too big, too much going on.

 

Quelle: seeking-alpha

 

Scheinbar steht er damit aber alleine da. Sonst hätten wohl Anbieter wie SDRL, Atwood usw. nicht so ein backlog aufbauen können.

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checker-finance

Einen interessanten Kommentar fand ich im earnings call transcript von Murphy Oil:

 

I am a deepwater person. I've been in deepwater my whole career. I understand the business fairly well. It's really a day’s business more than a vendor cost-reduction business, where the onshore there's a lot about vendor time and efficiency. But offshore is a day business. I wasn't a big believer in these big sixth-generation rigs. I thought they were too complex, too big, too much going on.

 

Quelle: seeking-alpha

 

Scheinbar steht er damit aber alleine da. Sonst hätten wohl Anbieter wie SDRL, Atwood usw. nicht so ein backlog aufbauen können.

 

Würde ich auch nicht überbewerten. Jemand der sein Berufsleben lang mit den weniger technisierten Rigs gearbeitet hat und damit seine Erfolge hatte, wird neuer Technologie häufig skeptisch gegenüber stehen. Die Bifurcation war schon deutlich sichtbar. Das Problem der Branche ist ziemlich offensichtlich nicht, dass die neuen Rigs nicht liefern, was man sich von ihnen versprochen hat, sondern das Ungleichgewicht von Angebot und nachfrage und Ursache dafür ist doch ziemlich offensichtlich der Ölpreis.

 

Ich gehe davon aus, dass es weiterhin einen Verdrängungseffekt geben wird, d. h. neuere rigs werden Ausschreibungen gegen ältere - sofern sie denn nicht aufwendig modernisiert sind - gewinnen. Daraus sollten die Drilling Contractors den Schluß ziehen, dass 4th-5th gen floaters auch bei einem Anstieg des Ölpreises keine chance haben können und am besten sofort abgeschrieben und verschrottet werden sollten.

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Marfir

Einen interessanten Kommentar fand ich im earnings call transcript von Murphy Oil:

 

 

 

Quelle: seeking-alpha

 

Scheinbar steht er damit aber alleine da. Sonst hätten wohl Anbieter wie SDRL, Atwood usw. nicht so ein backlog aufbauen können.

 

Würde ich auch nicht überbewerten. Jemand der sein Berufsleben lang mit den weniger technisierten Rigs gearbeitet hat und damit seine Erfolge hatte, wird neuer Technologie häufig skeptisch gegenüber stehen. Die Bifurcation war schon deutlich sichtbar. Das Problem der Branche ist ziemlich offensichtlich nicht, dass die neuen Rigs nicht liefern, was man sich von ihnen versprochen hat, sondern das Ungleichgewicht von Angebot und nachfrage und Ursache dafür ist doch ziemlich offensichtlich der Ölpreis.

 

Ich gehe davon aus, dass es weiterhin einen Verdrängungseffekt geben wird, d. h. neuere rigs werden Ausschreibungen gegen ältere - sofern sie denn nicht aufwendig modernisiert sind - gewinnen. Daraus sollten die Drilling Contractors den Schluß ziehen, dass 4th-5th gen floaters auch bei einem Anstieg des Ölpreises keine chance haben können und am besten sofort abgeschrieben und verschrottet werden sollten.

 

Danke für dein Feedback.

 

Warum gleich alles verschrotten? Offensichtlich gibt es ja Manager die etwas ältere Schiffe vorziehen. Allerdings könnte es sich lange hin ziehen bis die Nachfrage so groß ist, dass auch genug alte Kähne ihren Abnehmer finden. Ein paar der alten vorhalten kostet nicht viel und die haben vielleicht doch noch eine Chance.

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checker-finance

Warum gleich alles verschrotten? Offensichtlich gibt es ja Manager die etwas ältere Schiffe vorziehen. Allerdings könnte es sich lange hin ziehen bis die Nachfrage so groß ist, dass auch genug alte Kähne ihren Abnehmer finden. Ein paar der alten vorhalten kostet nicht viel und die haben vielleicht doch noch eine Chance.

 

Darüber mag es unterschiedliche Ansichten geben. Wenn man eine 30 Jahre alte Standardbohrplattform auf Reede einmottet und das Personal entläßt, kostet das Ding erstmal während dieses "cold stacking" nichts bzw. wenig. Allerdings wird es dann in ein paar Jahren sehr schwer, nochmal Leute zu finden, die mit dem Equipment arbeiten können und es muß dann auch eine Generalüberholung bzw. Überprüfung aller technischen Funktionalitäten durchgeführt werden. Das ding wieder betriebsbereit zu bekommen würde also - falls möglich - teuer.

 

Wenn hingegen eine Rumpfmannschaft an Bord bleibt, um regelmäßig alle technischen Vorrichtungen in Stand zu halten, senkt das die Kosten der Wiederinbetriebnahme, aber man hat laufende Personalkosten.

 

Auf der anderen Seite steht bei Verschrottung, dass erstmal noch Cash für den Stahl hereinkommt. Stahlschrott ist unverzichtbarer Bestandteil der Stahlproduktion, d. h. neben Eisenerz braucht man wirtschaftlich immer auch einen bestimmten Anteil Stahlschrott. Dass Eisenerzpreise sinken, heißt nicht unbedingt, dass Stahlschrottpreise sinken. Bei gleichbleibenden Preis für Neustahl müßten bei sinkenden Eisenerzpreisen sogar die Stahlschrottpreise steigen.

 

Dass manche Operator Rigs betreiben, die lt. Baujahr 30 Jahre alt sind, heißt nicht viel. Wenn ab 2000 eine aufwendige Generalüberholung und Modernisierung stattgefunden hat, können solche Rigs auch Rigs mit jüngerem Bj. das Wasser reichen.

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Marfir

Die Barclays Energiekonferenz ist zu Ende und es gibt von den großen Anbietern zahlreiche interessante Folien:

 

Ensco Präsi

 

Transocean Präsi

 

Seadrill Präsi

 

Alle drei beschreiben schön den aktuellen und mögl. zukünftigen Markt. Scheinbar hat sich nur SDRL die Blöße gegeben, wo ihr break even ist. Ein durchschnittlicher floater bringt aktuell wohl nur noch 250 - 300k ein. SDRL braucht 352k um cash flow positiv zu sein.

Bei den jackups sind es durchschnittlich wohl noch 90-100k. Und SDRL braucht 107k. Natürlich schreiten die Kostenreduzierungen voran und SDRL konnte bisher über durchschnittliche Preise durchsetzen.

 

Witzig ist auch das sich Transocean mit einer hohen Auslastung rühmt. Das hat natürlich nur geklappt nach dem man viel verschrottet hat.

 

Während dessen stürzen die Aktienkurse aller Anbieter in unendliche Tiefen. So als gäbe es keine Nachfrage mehr nach offshore drilling...

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