blame Juni 22, 2015 Hallo Forengemeinde, ich bin ganz neu hier und hoffe das richtige Unterforum für meine Frage gefunden zu haben. Meine Situation: Alter: 27 Beruf: Schreibe momentan Doktorarbeit an der Uni Bruttojahreseinkommen: ~35000€ Wie zu erwarten war, möchte das BAföG nun zurückgezahlt werden, die Summe beläuft sich auf ziemlich genau 3000€. Soweit kein Problem, ich habe am Anfang vom Studium, also mitte 2007, mit der Finanzberaterin (oder so) meines Vaters zwei Sparverträge abgeschlossen, in die ich monatlich eingezahlt habe. Einer war gedacht für das BÄföG, der andere sollte mir nach meinem Studium einen Umzug ermöglichen. Ich fand das damals eine ganz vernünftige Idee, hab alles unterschrieben und die nächsten 8 Jahre immer brav eingezahlt. In den einen Vertrag gingen 30€ monatlich, der andere wurde im Laufe der Jahre immer etwas aufgestockt, im Mittel waren es 40€ monatlich. Mein Problem: Ich hatte damals keine Ahnung was ich da eigentlich unterschreibe und habe blind darauf vertraut, dass man mir schon etwas gutes hinlegt. Da es jetzt an der Zeit wäre einen der Verträge aufzulösen, habe ich mir das nochmal angeschaut und bin mir da nicht mehr so sicher... Konkret handelt es sich bei den abgeschlossenen Verträgen um zwei fondsgebundene Lebensversicherungen, gekoppelt an die Fonds Generali Komfort Balance [ ISIN: LU0100842029 ] Generali Investments SICAV - GaranT 1 Dx [ ISIN: LU0255130451 ] Ich bin in Sachen Geldanlagen immer noch eher als Laie unterwegs, aber Lebensversicherungen erscheinen mir für so kurze Zeiträume doch eher ungeeignet. Wenn ich mir anschaue was die Versicherungen wert sind, bestätigt sich das für mich auch irgendwie: Versicherung Nr. 1: Eingezahlt 30*12*8 = 2880, Leistung bei Rückkauf: 2400 Versicherung Nr. 2: Eingezahlt 40*12*8 = 3840, Leistung bei Rückkauf: 3200 Na jedenfalls stellt sich mir jetzt die Frage was ich mit den beiden Versicherungen machen soll... Kann man die überhaupt einfach so zurückkaufen? Wäre ein Rückkauf überhaupt sinnvoll? Immerhin würde ich ja jeweils nur etwa 80% des eingezahlten Betrags bekommen. Mein Vertrauen in die Frau bei der ich die Verträge damals abgeschlossen habe ist momentan etwas erschüttert. Zu Recht? Ich bin jedenfalls mal auf die Meinung der Community hier gespannt. Wenn für sinnvolle Kommentare/Ratschläge noch zusätzliche Informationen nötig sind liefere ich diese natürlich gern. Vielen Dank für eure Hilfe! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
polydeikes Juni 22, 2015 · bearbeitet Juni 22, 2015 von polydeikes Von der Kostenkonstellation sieht das nicht danach aus, als das zeitlich auf ein paar Jahre befristete Verträge abgeschlossen worden wären. Relevant wären die Daten aber schon ... :- Ggf. kommt es aber zu einer Verzerrung, wenn es tatsächlich Lebensversicherungen samt Todesfallsumme sind, du aber die Risikobeiträge für den Todesfallschutz nicht von den Beiträgen abgezogen hast. --- Abgesehen davon fällt mir nicht ein einziger Grund für eine kapitalbildende Versicherung bei der Generali ein. Selbst in Unkenntnis der technischen Details dürfte es zu 90 % auf Kündigung hinauslaufen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
blame Juni 22, 2015 Von der Kostenkonstellation sieht das nicht danach aus, als das zeitlich auf ein paar Jahre befristete Verträge abgeschlossen worden wären. Relevant wären die Daten aber schon ... :- Ggf. kommt es aber zu einer Verzerrung, wenn es tatsächlich Lebensversicherungen samt Todesfallsumme sind, du aber die Risikobeiträge für den Todesfallschutz nicht von den Beiträgen abgezogen hast. --- Abgesehen davon fällt mir nicht ein einziger Grund für eine kapitalbildende Versicherung bei der Generali ein. Selbst in Unkenntnis der technischen Details dürfte es zu 90 % auf Kündigung hinauslaufen. Kommt mir auch so vor. Ich habe noch in Erinnerung, dass mir eine Auflösung der Verträge nach etwa 5-6 Jahren als durchaus sinnvoll versprochen wurde. Die Laufzeit sollte immerhin zur Studiendauer passen... Was für Daten wären denn noch relevant? Ich hätte hier bei der ersten folgendes stehen: Beginn der Versicherung 1.2.2007 Rentenzahlungsbeginn: 1.2.2053 Leistung im Todesfall: 11000€ und bei der zweiten Beginn der Versicherung 1.2.2007 Rentenzahlungsbeginn: 1.2.2027 Leistung im Todesfall: 3200€, also der selbe Betrag wie bei Rückkauf Der Rentenzahlungseginn gibt die geplant Laufzeit an vermute ich. Sieht mir auch nicht nach 5-6 Jahren aus... Aber die Verträge noch bis 2053 laufen zu lassen gefällt mir eigentlich auch nicht, und eigentlich brauche ich auch keine Leistungen im Todesfall. Ich tendiere jedenfalls dazu beide in nächster Zeit zu kündigen. Je genauer ich mir das alles durchlese, um so unpassender für mich erscheint mir das... Positiv ist zumindest, dass ich mich dadurch seit kurzem mehr mit dem Thema Finanzen beschäftige Du würdest also auch einen Schlussstrich ziehen, das Geld nehmen und irgendwo anders sinnvoller anlegen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
polydeikes Juni 22, 2015 Ich versuche es mal knapp zu erklären. Die Abschlusskosten werden am Anfang der Laufzeit für alle fiktiven Einzahlungen erhoben. Beispiel 30 Jahre x 12 Monate x 100 GE / 100 * 4 = 1440 Hätte man jetzt bspw. nur auf 12 Jahre abgeschlossen, wäre die Bewertungssumme als Basis für die Abschlusskosten niedriger. --- Neben den laufenden Kosten sind es diese Abschlusskosten, weswegen in deinen Verträgen weniger drin ist, als du eingezahlt hast. --- Die zweite scheint eine Rentenversicherung zu sein. Für die erste entfallen Beiträge auf die Todesfallsumme. Somit ist von der reinen Prämie dieser Teil gedanklich auch noch abzuziehen. Nun solltest du zumindest grob und vereinfacht die Erklärung für die Zahlen haben. --- Grds. würde ich bei solchen Generalipolicen nach 2004 immer zu einer Kündigung raten. Da gibt es doch sehr viele wesentlich sinnvollere Alternativen. Allerdings solltest du dir generell Gedanken über ein Konzept für dein Berufsleben machen. Risikovorsorge und Liquiditätspuffer haben dabei höchste Priorität. Über Altersvorsorge kannst du dir auch noch nach dem Promovieren und mit echtem Berufseinstieg Gedanken machen. :- Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
blame Juni 22, 2015 Ich versuche es mal knapp zu erklären. Die Abschlusskosten werden am Anfang der Laufzeit für alle fiktiven Einzahlungen erhoben. Beispiel 30 Jahre x 12 Monate x 100 GE / 100 * 4 = 1440 Hätte man jetzt bspw. nur auf 12 Jahre abgeschlossen, wäre die Bewertungssumme als Basis für die Abschlusskosten niedriger. --- Neben den laufenden Kosten sind es diese Abschlusskosten, weswegen in deinen Verträgen weniger drin ist, als du eingezahlt hast. --- Die zweite scheint eine Rentenversicherung zu sein. Für die erste entfallen Beiträge auf die Todesfallsumme. Somit ist von der reinen Prämie dieser Teil gedanklich auch noch abzuziehen. Nun solltest du zumindest grob und vereinfacht die Erklärung für die Zahlen haben. --- Grds. würde ich bei solchen Generalipolicen nach 2004 immer zu einer Kündigung raten. Da gibt es doch sehr viele wesentlich sinnvollere Alternativen. Allerdings solltest du dir generell Gedanken über ein Konzept für dein Berufsleben machen. Risikovorsorge und Liquiditätspuffer haben dabei höchste Priorität. Über Altersvorsorge kannst du dir auch noch nach dem Promovieren und mit echtem Berufseinstieg Gedanken machen. :- Ok, das bestätigt im Wesentlichen das, was ich mir bereits dachte. Vielen Dank für deine Beiträge! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Jantastik Juni 27, 2015 Ich habe früher auch das Kleingedruckte nie gelesen. Hinterher ist man immer schlauer - meldet sich hier an - und einem wird geholfen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag