Kolle Juni 21, 2015 ... Dann kam eine Krise , etwa die von 2008, und es wurden sehr schnell sehr harte Einschnitte gemacht. Da war von all dem Positiven nicht mehr die Rede, sondern es ging allein darum, Köpfe abzubauen, auf allen Hierarchieebenen. Und in der allgemeinen Krisensituation damals war es auch irre schwer, neue Arbeit zu finden. Zum Glück hat die damalige Krise nur kurz gedauert, aber das konnte ja von vornherein niemand wissen. Ich möchte aufgrund dieser Erfahrungen dazu anregen, auch diesen Fall in die Rendite-Risikobetrachtung mit einzubeziehen. Meine Tendenz wäre, Kredite von vornherein gering zu halten und schnell und gründlich abzuzahlen, um frei zu sein. Als ehemaliger Betriebsratsvorsitzender kann ich nur voll beipflichten, schöne und beruhigende Worte sind üblich und schneller als man denkt sind zuerst die lobenden Vorgesetzten weg und kurz darauf auch ein Teil der "unverzichtbaren" Mitarbeiter. Für mich war es immer wichtig, keine langlaufenden Kreditverpflichtungen einzugehen. Selbst habe ich mich durch mehrere Immos von alt/klein/unkomfortabel bis zum jetzigen EFH "hochgehangelt" ( erste Immo war vorhanden ), selbstbewohnte Immos nie länger als 5 Jahre abbezahlt. Auf Neuwagen und teuren Urlaub, sogar auf betriebliche Altersvorsorge habe ich damals verzichtet um schnell schuldenfrei zu sein. Kann man alles nachholen wenn der Druck durch Schulden erst mal weg ist. 5 Jahre lang kann man das machen, mit längerer Finanzierung steigt die Konsumneigung. Für Nachahmer ist mein Modell der gestaffelten Immobilien nicht mehr praktisch umsetzbar wegen der heutzutage verdammt hohen Grunderwerbsteuer und der nicht mehr existenten früheren Förderung durch § 7b bzw. §10e. Maklergebühren habe ich nie bezahlt, jede Immobilie habe ich deutlich über Kaufpreis verkaufen können, Wohnen plus Rendite, mehr geht nun wirklich nicht ! Finanzielle Freiheit fängt mit schnell abbezahlten Immos an ! Auch die Vermögensbildung geht dann schneller. Jeder Umweg durch paralle "Vermögensbildung" ist teurer und unsicher. Ich sehe aber auch, dass für Gutverdiener ohne Anfangsbestand und ohne Lust am Heimwerkeln andere Optimas gelten. Und wenn schnelles Abzahlen nicht möglich ist, unbedingt fristenkongruent finanzieren, keine Zinsänderungsrisiken und sonstige Spekulationen eingehen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
troi65 Juni 22, 2015 · bearbeitet Juni 22, 2015 von troi65 Finanzielle Freiheit fängt mit schnell abbezahlten Immos an ! Auch die Vermögensbildung geht dann schneller. Jeder Umweg durch paralle "Vermögensbildung" ist teurer und unsicher. Und wenn schnelles Abzahlen nicht möglich ist, unbedingt fristenkongruent finanzieren, keine Zinsänderungsrisiken und sonstige Spekulationen eingehen. So sehe ich das auch ; nichts anderes war mein Anliegen hinsichtlich des von Kolle beschriebenen Umweges. Immerhin haben die Einwürfe zum Nachdenken geführt.....ob sie nützen werden ? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
LagarMat Juni 22, 2015 · bearbeitet Juni 22, 2015 von LagarMat Hi, naja, interessant ist, dass ich einige Gespräche mit Leuten in ähnlichen Situationen wie meinen geführt haben, die mir zu eher 100% Finanzierung raten. Warum sollte ich auf Investments verzichten die um die 10% Rendite abwerfen - wenn ich sichere Themen angucke, bin ich zumindest deutlich über den Zinsen für Immo-Kredite. D.h. alles aufzulösen wäre nur verschwendete Rendite für etwas mehr Sicherheit. Liebe Grüße, Hendrik Hendrik, ich möchte Dir nicht zu nahe treten, aber mir scheint es, als müsste Dir jemand den Kopf waschen. Ich hoffe für Dich, dass die lebenserfahrenen Jungs hier Deine grauen Zellen angeregt haben. Du redest mitunter wie ein 20-jähriger, ungebundener Investmentbanker, dessen einziges Lebensziel Gewinnmaximierung ist. Du bist aber ein abhängig beschäftigter Familienvater, der in aller erster Linie Verantwortung für seine Familie trägt! Ist Dir das bewusst? Ich habe nach dem Lesen Deiner Beiträge wirklich nicht den Eindruck. Du fixierst Deinen Job und Dein Einkommen als sicher oder sogar sehr sicher. Wie kommst Du darauf? Bist Du verbeamtet? Zu glauben, die Zukunft des Unternehmens über einen Zeitraum von mehr als 5 Jahren voraussehen zu können, ist ganz schön naiv. Du schreibst, dass Dir Leute in der gleichen Situation wie Du zu einer 100%-Finanzierung raten. Sind das auch Goldgräber? Wenn alle Leminge von der Klippe springen, fühlt sich das im Fall des Falles für Deine Familie weniger schlimm an? Du solltest Dir nicht die Meinung von Leuten einholen, die in der gleichen Situation wie Du sind, sondern schon in der Situation waren und sie erfolgreich gemeistert haben. Und weiterhin solltest Du (immer!) vom schlechtesten Fall und nicht vom besten ausgehen. Du schreibst, Deine Frau hat ein sehr geringes Einkommen. Solang die Kinder ("es ist für drei Kinder ausgelegt") klein sind, ist das vielleicht auch gar nicht schlimm, da in dem Alter ohnehin hohe Kosten für die Kinderbetreuung anfallen können, die so ohne Schmerzen kompensierbar sind, wenn eben jemand zuhaus bleibt. Aber damit ist auch alles von Gedeih und Verderb Deines Gehaltes abhängig. Ansonsten wurde eigentlich schon alles gesagt. Deine Erwartung an Anlagen - diese brächten (garantierterweise) 10% p.a. - ist Ausdruck einer Blauäugigkeit, die ich in Deiner Situation für sehr gefährlich halte. Stell Dir vor, Griechenland geht übermorgen pleite, reißt noch ein paar andere Kandidaten mit sich, wir haben 10 Jahre Bärenmärkte, Deine variablen Gehaltsbestandteile schrumpfen, dem Unternehmen geht es nicht gut, sie wollen Deine Stelle kürzen oder zumindest das Gehalt und zuhaus sitzen drei Kinder und eine Frau. "Zuhaus" ist aber noch zu 70% abzuzahlen. Es gibt auch noch jede Menge andere Szenarien, in denen Dein Einkommen und damit das Bedienen des Kredites ganz schnell gefährdet sein kann. Auch gab es in den letzten 15 Jahren reichlich Zeiträume, wo in Unternehmen Stellen wegfielen, von denen wohl vorher niemand dachte, dass diese "fällig" sein könnten. Frag mal Leute, die schonmal in so einer Situation waren, wie sich das anfühlte, welche Auswirkungen das auf den Hausfrieden und den eigenen seelischen Zustand hatte. Du solltest alles in Deiner Macht stehende tun, um einer solchen Situation vorzubeugen. Machst Du es so, wie Du es oben angedeutet hast, spielst Du nicht nur mit Deiner finanziellen Existenz, sondern mit Deiner kompletten Existenz. Wenn Dir Deine Immobilie unterm Gesäß wegversteigert wird, ist nicht nur Dein Selbstwertgefühl im Eimer. Du trägst viel Verantwortung. So solltest Du Dich auch verhalten. Du bist eben nichtmehr der oben beschriebene Zwanzigjährige, der sich nur um sich selbst kümmern muss. edit: Eine Sache, die ich im Freundes- und Bekanntenkreis nach dem Erwerb einer Immobilie mit Garten in fast jedem Fall beobachte: Sie würden gern weniger arbeiten, um Zeit im Garten und auf dem Grundstück verbringen zu können, um mehr Zeit für die Kinder zu haben. Hast Du diesen Fall auch bedacht? Einer meiner besten Freunde sucht sich gerade einen Job, bei dem er zeitlich kürzer treten kann. In verantwortlicher Tätigkeit und wenn man von Kennzahlen abhängig ist, ist das gar nicht so leicht. Wenn man die Kreditrate aufgrund schon geleisteter Zahlungen zurückfahren kann, hätte man hier Entscheidungsfreiheit, wo man ansonsten im Hamsterrad gefangen wäre. Die Kinder sind nur einmal klein und Deine Lebenszeit bekommst Du auch nicht zurück. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
troi65 Juni 24, 2015 · bearbeitet Juni 24, 2015 von troi65 Offenbar war der TO mit den Geistern, die er rief, doch nicht so zufrieden, wie Kolle ihm das noch unterstellt hat. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Hendrik Juni 25, 2015 Offenbar war der TO mit den Geistern, die er rief, doch nicht so zufrieden, wie Kolle ihm das noch unterstellt hat. Schön, dass du immer genau weißt womit ich zufrieden bin und womit nicht. Bei deinen Prognosen verstehe ich zumindest warum du besser nicht spekulierst ;-) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
xenopus Juni 25, 2015 Was sagt eigentlich Deine Frau zu dieser Diskussion? Sie steckt ja nun auch voll mit drin. Da wäre es in meinen Augen nur fair, das sie diesen Thread mal liest. Ansonsten bist Du ein wandelndes Klumpenrisiko ;-) Siehe: http://www.finanzwesir.com/blog/humankapital-passives-einkommen-selbstaendigkeit Gruß Xenopus Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine Juni 25, 2015 4. GehaltsstrukturWürdet ihr das Angebot annehmen und 75% der variablen Gehaltsbestandteile monatlich auszahlen zu lassen? Nein, einen "Vorschuss" von meinem Arbeitgeber würde ich nicht wollen. Nachher denkt er, ich wäre in finanziellen Schwierigkeiten. Einen Abschlag auf den variable Anteil des Gehalts finde ich keineswegs falsch, er sollte allerdings nicht zu hoch ausfallen, damit man den Eintritt einer Rückzahlung nahezu sicher ausschließen kann. Ob 75 % dafür ausreichend niedrig sind, kannst Du selbst besser beurteilen als andere, weil Du genauer weißt, wie stark die Zahlung bei ungünstigen Umständen schwanken könnte. Ich finde eine solche Regelung vielleicht auch deshalb völlig normal, weil ich selbst lange einen solchen Baustein in der Entlohnung hatte. Wenn ich mich richtig erinnere wurde bei uns 80 % ausgeschüttet, wobei die Zielerreichung dann meist bei 100 - 140 % lag. Bei hohem Gehalt und nicht zu teurer Immobilie ist eine 85 % Fremdfinanzierung nicht zwingend schlecht. Wichtig ist, dass Dir die laufenden Zahlungen nicht die Luft zum Leben nehmen. Daher auch von mir der Rat, Dir die Zahlungsströme genau durchzurechnen. Eine gewisse Flexibilität bei den Krediten (Anpassung der Tilgungsrate nach oben oder unten) kann auch Einkommenskrisen abfedern wenn es sein muss und die Finanzierung sich dadurch nicht in die Unendlichkeit verlängert. Lebensumstände können sich stärker ändern als man sich das bisweilen vorstellt, sowohl nach oben wie auch nach unten. 20 Jahre empfinde ich persönlich als obere Schmerzgrenze in der Länge der Hypothekenlaufzeit. Wenn sich das dann noch in die Länge zieht wäre es schon ziemlich ungut. Anfängliche Tilgungsraten von 2 % sind meines Erachtens bei der aktuellen Niedrigzinsphase zu niedrig. Da bleibt kaum Puffer und das ganze zieht sich in die Länge. Selbst bei 3 % Anfangstilgung kommt man mit Sondertilgungen nur auf etwa 20 Jahre. Ich würde die Tilgungsrate an das monatliche Einkommen anpassen und Sondertilgungen mit den Sonderzahlungen vornehmen soweit möglich. Dabei sollte die Gesamtilgungsrate pro Jahr möglichst mindestens 4 % betragen. Was die Aufteilung auf verschiedene Kredite angeht, klingt das zunächst charmant. Das Problem der Anschlussfinanzierung ist jedoch nicht unerheblich. Vernünftige Kredite unterhalb von 50k gibt es nicht, häufig liegt die Schwelle sogar bei 100k. Zudem sind neue Kreditverträge auch mit Kosten verbunden (Notar, Grundbuch). Daher würde ich das ganze nicht zu kleinteilig planen. In jedem Fall sollte man schauen, dass die kurzlaufenden Verträge dann zum jeweiligen Vertragsende komplett getilgt sind. Als zweite Voraussetzung muss man die Tilgungen für den langlaufenden Vertrag später entsprechend erhöhen können. Was die Finanzierungsdauer insgesamt angeht, muss man nicht gleich Kredite für 20 Jahre abschließen, wenn die Chance besteht, dass man das ganze nach 15 Jahren erledigt hat. Man zahlt sonst quasi eine Versicherungsprämie auf etwas was wahrscheinlich gar nicht eintritt bzw. kein großer Schaden wäre. Sollte nach 15 Jahren tatsächlich noch ein Restbetrag über bleiben, bringt einen das Zinsänderungsrisiko nicht um, weil der höhere Zins dann nur noch für einen kleinen Kreditbetrag gezahlt werden muss. Warum soll man für eine große Summe über viele Jahre 1,5 % mehr zahlen, um hinterher für einen kleinen Restbetrag bei wenigen Jahren 5 % zu sparen? Das kann leicht zur Milchmädchenrechnung werden. Auch hier empfehle ich mal Excel anzuwerfen, damit Du ein Gefühl für die Zahlen bekommst. Vielleicht ist dann der Kredit über 10 oder 15 Jahre doch die bessere Lösung, je nachdem wie groß die vermutliche Restschuld nach dem Zeitraum ist. Auch wenn nicht das Hauptthema - Absicherung der eigenen Arbeitskraft und der Familie ist unabdingbar bei so einem Projekt und darf gerade bei nur einem Verdienst nicht zu knapp kalkuliert sein. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
troi65 Juni 26, 2015 · bearbeitet Juni 26, 2015 von troi65 Ich finde die Haltung ggü dem TO etwas eigenartig, teilweise übermäßig belehrend und auch herablassend. Das habe ich in diesem Forum schon angenehmer erlebt. Ich habe das Gefühl, dass hier eine Lebensentscheidung niedergemacht wird, die nicht zur eigenen Meinung passt. Das Eigenartige liegt im Auge des Betrachters . Wenn ich sehe , was andere User sich erlauben ( dürfen ), die dann auch noch Verständnis ernten , weil sie sich wieder mal was erlaubt haben, dann leben wir in diesem Thread auf einer Insel der Friedfertigen. Mir kommt es zuweilen vor, dass für manche hier mit einem zweiten Maß gemessen wird. Den sachlich nüchternen Ausführungen von Sapine schließe ich mich an. Niedergemacht wurde hier jedenfalls keiner ........ Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Obliquity Juni 26, 2015 Wenn mich nicht alles täuscht, ist seit fibonaccis (1, 1, 2, 3, 5, 8, 13...) Beitrag ein Beitrag entfernt worden, der auch in meinen Augen "niedermachend" war. Mein LIeblingsbeitrag in diesem Thread ist der #28 von LagarMat. Es ist so wahr: Es geht nicht mehr darum, dass Hendrik große Verluste in der Vergangenheit ohne mit der Wimper zu zucken ausgestanden hat, sondern er sollte vor allem seine Verantwortung als alleinversorgender Familienvater im Blick haben. Ich finde das ganz wunderbar auf den Punkt gebracht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Hendrik Juni 26, 2015 Hallo, vielen Dank @Sapine für deinen Post, der hat mir wirklich weitergeholfen! Einen Abschlag auf den variable Anteil des Gehalts finde ich keineswegs falsch, er sollte allerdings nicht zu hoch ausfallen, damit man den Eintritt einer Rückzahlung nahezu sicher ausschließen kann. Ob 75 % dafür ausreichend niedrig sind, kannst Du selbst besser beurteilen als andere, weil Du genauer weißt, wie stark die Zahlung bei ungünstigen Umständen schwanken könnte. Ich finde eine solche Regelung vielleicht auch deshalb völlig normal, weil ich selbst lange einen solchen Baustein in der Entlohnung hatte. Wenn ich mich richtig erinnere wurde bei uns 80 % ausgeschüttet, wobei die Zielerreichung dann meist bei 100 - 140 % lag. Die Zielerreichung lag bei uns immer zwischen 90% und 120% (recht kleiner Korridor, dafür ist aber 75% sehr wahrscheinlich - insbesondere in meiner Rolle wäre es ein Kunststück das nicht zu schaffen - meine GF hat mir auch schon 100% Auszahlung angeboten). Bei hohem Gehalt und nicht zu teurer Immobilie ist eine 85 % Fremdfinanzierung nicht zwingend schlecht. Wichtig ist, dass Dir die laufenden Zahlungen nicht die Luft zum Leben nehmen. Daher auch von mir der Rat, Dir die Zahlungsströme genau durchzurechnen. Eine gewisse Flexibilität bei den Krediten (Anpassung der Tilgungsrate nach oben oder unten) kann auch Einkommenskrisen abfedern wenn es sein muss und die Finanzierung sich dadurch nicht in die Unendlichkeit verlängert. Lebensumstände können sich stärker ändern als man sich das bisweilen vorstellt, sowohl nach oben wie auch nach unten. 20 Jahre empfinde ich persönlich als obere Schmerzgrenze in der Länge der Hypothekenlaufzeit. Wenn sich das dann noch in die Länge zieht wäre es schon ziemlich ungut. Anfängliche Tilgungsraten von 2 % sind meines Erachtens bei der aktuellen Niedrigzinsphase zu niedrig. Da bleibt kaum Puffer und das ganze zieht sich in die Länge. Selbst bei 3 % Anfangstilgung kommt man mit Sondertilgungen nur auf etwa 20 Jahre. Ich würde die Tilgungsrate an das monatliche Einkommen anpassen und Sondertilgungen mit den Sonderzahlungen vornehmen soweit möglich. Dabei sollte die Gesamtilgungsrate pro Jahr möglichst mindestens 4 % betragen. Ich habe mir die Zahlungsströme mal angeguckt. Wenn ich ähnliche Kosten für Urlaube, Lebensunterhalt etc. wie die letzten 3-5 Jahre habe - neue Nebenkosten etc, hätte ich abzüglich von Zinsen und Tilgungen (2% mal angenommen) noch etwas mehr als 1500 € Netto pro Monat über. Tilgungsraten kann ich bei allen Banken ändern. Ich bin mehr am überlegen eine feste Tilgungsrate von 2% zu machen und dann mit mindestens 3% Sondertilgung zu kalkulieren. Die Sondertilgung könnte ich locker über den monatlichen Puffer machen aber auch über die Sonderzahlungen am Ende des Jahres - wäre beides drin. Zum Risiko einer finanuziellen Krise bei mir - sollte sowas wirklich kommen würde ich ausziehen und die Wohnung vermieten. Eine (selbst geringe Miete) würde die Kosten für Zins und Tilgung locker wieder reinholen). Was die Aufteilung auf verschiedene Kredite angeht, klingt das zunächst charmant. Das Problem der Anschlussfinanzierung ist jedoch nicht unerheblich. Vernünftige Kredite unterhalb von 50k gibt es nicht, häufig liegt die Schwelle sogar bei 100k. Zudem sind neue Kreditverträge auch mit Kosten verbunden (Notar, Grundbuch). Daher würde ich das ganze nicht zu kleinteilig planen. In jedem Fall sollte man schauen, dass die kurzlaufenden Verträge dann zum jeweiligen Vertragsende komplett getilgt sind. Als zweite Voraussetzung muss man die Tilgungen für den langlaufenden Vertrag später entsprechend erhöhen können. Ich gebe dir Recht, die interessanten Kredite sind ab 100k€ vorhanden. Ich könnte damit einfach ein bisschen Zinsen einsparen zum Preis von geringerer Flexibilität (weil ich dann die kurzläufigen Kredite wirklich tilgen muss). Auch durch das Feedback in diesem Thread habe ich mich aber eigentlich entschlossen den Kredit "einfach" zu machen und einfach alles in einem Kredit zu machen. Da es aktuell auch einige Banken gibt, die eine Zins-Reduktion ab einem Volumen machen wird das sehr interessant. Was die Finanzierungsdauer insgesamt angeht, muss man nicht gleich Kredite für 20 Jahre abschließen, wenn die Chance besteht, dass man das ganze nach 15 Jahren erledigt hat. Man zahlt sonst quasi eine Versicherungsprämie auf etwas was wahrscheinlich gar nicht eintritt bzw. kein großer Schaden wäre. Sollte nach 15 Jahren tatsächlich noch ein Restbetrag über bleiben, bringt einen das Zinsänderungsrisiko nicht um, weil der höhere Zins dann nur noch für einen kleinen Kreditbetrag gezahlt werden muss. Warum soll man für eine große Summe über viele Jahre 1,5 % mehr zahlen, um hinterher für einen kleinen Restbetrag bei wenigen Jahren 5 % zu sparen? Das kann leicht zur Milchmädchenrechnung werden. Auch hier empfehle ich mal Excel anzuwerfen, damit Du ein Gefühl für die Zahlen bekommst. Vielleicht ist dann der Kredit über 10 oder 15 Jahre doch die bessere Lösung, je nachdem wie groß die vermutliche Restschuld nach dem Zeitraum ist. Ich möchte die Immobilie eigentlich nach 15 Jahren abbezahlt haben, die 20 Jahre Überlegung kommt nur aus "Flexibilitätsgründen". Da könnte ich dann auch locker finanzielle Probleme wegstecken und mal ein paar Jahre weniger tilgen ... natürlich zum Preis von ca. 0,3% höheren Zinsen. Sollte ich zu weniger Sondertilgungen kommen ist der Betrag nach 15 Jahren zwar nicht gering, aber bei einem angenommenen Zinssatz von dann 7% wäre es auch kein Problem und nach 5 Jahren fertig getilgt. Auch wenn nicht das Hauptthema - Absicherung der eigenen Arbeitskraft und der Familie ist unabdingbar bei so einem Projekt und darf gerade bei nur einem Verdienst nicht zu knapp kalkuliert sein. Ja, das ist bei mir schon komplett einberechnet. Ich habe meine Lebensgefährtin hier ja z.B. auch komplett rausgelassen aber sie erwirtschaftet auch entsprechendes Einkommen (was ich aber zur Sicherheit einfach mal komplett vernachlässige). Vielen Dank für deinen ausführlicheren Post! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine Juni 26, 2015 Solange Du kein Problem mit der Spardisziplin hast, ist es ziemlich egal ob Du 2 % Tilgung über die monatliche Sparrate realisierst und 3 % über Sondertilgungen oder ob Du die monatliche Rate höher setzt und dafür geringere Sondertilgungen hast. Manchen hilft es wenn das Geld weg ist und man nicht über alternative Verwendungsmöglichkeiten nachdenken kann. Andererseits ist man flexibler wenn vielleicht mal ein Auto ausfällt oder andere ungeplante Kosten zu stemmen sind. Bei der Planung von drei Kindern ist es richtig, das Einkommen der Partnerin nicht zu fest einzuplanen. Zumal Ihr Euch den Luxus anscheinend leisten könnt. Sofern sie überhaupt weiterhin nennenswert beruflich tätig sein kann, wird einiges an Kosten für die Kinderbetreuung und ggf. auch Haushaltsorganisation auflaufen, um dies zu ermöglichen. Sollte dennoch Geld übrig bleiben, wird die sich die Tilgungsdauer vermutlich auf unter 15 Jahre drücken lassen. Das sind doch gute Aussichten auch im Blick auf die im Anschluss noch zu realisierende Altersvorsorge. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
flamie Juni 26, 2015 Hi, naja, interessant ist, dass ich einige Gespräche mit Leuten in ähnlichen Situationen wie meinen geführt haben, die mir zu eher 100% Finanzierung raten. Warum sollte ich auf Investments verzichten die um die 10% Rendite abwerfen - wenn ich sichere Themen angucke, bin ich zumindest deutlich über den Zinsen für Immo-Kredite. D.h. alles aufzulösen wäre nur verschwendete Rendite für etwas mehr Sicherheit. Liebe Grüße, Hendrik Hendrik, ich möchte Dir nicht zu nahe treten, aber mir scheint es, als müsste Dir jemand den Kopf waschen. Ich hoffe für Dich, dass die lebenserfahrenen Jungs hier Deine grauen Zellen angeregt haben. Du redest mitunter wie ein 20-jähriger, ungebundener Investmentbanker, dessen einziges Lebensziel Gewinnmaximierung ist. Du bist aber ein abhängig beschäftigter Familienvater, der in aller erster Linie Verantwortung für seine Familie trägt! Ist Dir das bewusst? Ich habe nach dem Lesen Deiner Beiträge wirklich nicht den Eindruck. Du fixierst Deinen Job und Dein Einkommen als sicher oder sogar sehr sicher. Wie kommst Du darauf? Bist Du verbeamtet? Zu glauben, die Zukunft des Unternehmens über einen Zeitraum von mehr als 5 Jahren voraussehen zu können, ist ganz schön naiv. Du schreibst, dass Dir Leute in der gleichen Situation wie Du zu einer 100%-Finanzierung raten. Sind das auch Goldgräber? Wenn alle Leminge von der Klippe springen, fühlt sich das im Fall des Falles für Deine Familie weniger schlimm an? Du solltest Dir nicht die Meinung von Leuten einholen, die in der gleichen Situation wie Du sind, sondern schon in der Situation waren und sie erfolgreich gemeistert haben. Und weiterhin solltest Du (immer!) vom schlechtesten Fall und nicht vom besten ausgehen. Du schreibst, Deine Frau hat ein sehr geringes Einkommen. Solang die Kinder ("es ist für drei Kinder ausgelegt") klein sind, ist das vielleicht auch gar nicht schlimm, da in dem Alter ohnehin hohe Kosten für die Kinderbetreuung anfallen können, die so ohne Schmerzen kompensierbar sind, wenn eben jemand zuhaus bleibt. Aber damit ist auch alles von Gedeih und Verderb Deines Gehaltes abhängig. Ansonsten wurde eigentlich schon alles gesagt. Deine Erwartung an Anlagen - diese brächten (garantierterweise) 10% p.a. - ist Ausdruck einer Blauäugigkeit, die ich in Deiner Situation für sehr gefährlich halte. Stell Dir vor, Griechenland geht übermorgen pleite, reißt noch ein paar andere Kandidaten mit sich, wir haben 10 Jahre Bärenmärkte, Deine variablen Gehaltsbestandteile schrumpfen, dem Unternehmen geht es nicht gut, sie wollen Deine Stelle kürzen oder zumindest das Gehalt und zuhaus sitzen drei Kinder und eine Frau. "Zuhaus" ist aber noch zu 70% abzuzahlen. Es gibt auch noch jede Menge andere Szenarien, in denen Dein Einkommen und damit das Bedienen des Kredites ganz schnell gefährdet sein kann. Auch gab es in den letzten 15 Jahren reichlich Zeiträume, wo in Unternehmen Stellen wegfielen, von denen wohl vorher niemand dachte, dass diese "fällig" sein könnten. Frag mal Leute, die schonmal in so einer Situation waren, wie sich das anfühlte, welche Auswirkungen das auf den Hausfrieden und den eigenen seelischen Zustand hatte. Du solltest alles in Deiner Macht stehende tun, um einer solchen Situation vorzubeugen. Machst Du es so, wie Du es oben angedeutet hast, spielst Du nicht nur mit Deiner finanziellen Existenz, sondern mit Deiner kompletten Existenz. Wenn Dir Deine Immobilie unterm Gesäß wegversteigert wird, ist nicht nur Dein Selbstwertgefühl im Eimer. Du trägst viel Verantwortung. So solltest Du Dich auch verhalten. Du bist eben nichtmehr der oben beschriebene Zwanzigjährige, der sich nur um sich selbst kümmern muss. edit: Eine Sache, die ich im Freundes- und Bekanntenkreis nach dem Erwerb einer Immobilie mit Garten in fast jedem Fall beobachte: Sie würden gern weniger arbeiten, um Zeit im Garten und auf dem Grundstück verbringen zu können, um mehr Zeit für die Kinder zu haben. Hast Du diesen Fall auch bedacht? Einer meiner besten Freunde sucht sich gerade einen Job, bei dem er zeitlich kürzer treten kann. In verantwortlicher Tätigkeit und wenn man von Kennzahlen abhängig ist, ist das gar nicht so leicht. Wenn man die Kreditrate aufgrund schon geleisteter Zahlungen zurückfahren kann, hätte man hier Entscheidungsfreiheit, wo man ansonsten im Hamsterrad gefangen wäre. Die Kinder sind nur einmal klein und Deine Lebenszeit bekommst Du auch nicht zurück. Gratuliere! Der Beitrag trifft den Nagel auf den Kopf! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
LagarMat Juni 26, 2015 · bearbeitet Juni 26, 2015 von LagarMat Solange Du kein Problem mit der Spardisziplin hast, ist es ziemlich egal ob Du 2 % Tilgung über die monatliche Sparrate realisierst und 3 % über Sondertilgungen Wenn man einen Zinsen-Rechner anschmeißt, wird schnell deutlich, dass bei gleicher Tilgungsrate, die über die gesamte Laufzeit auflaufenden Zinsen sehr viel niedriger sind, wenn man möglichst viel monatlich zahlt und nicht am Jahresende. 3% Tilgung über die Monatsrate und 2% Sondertilgung dürfte insgesamt einige Tausend Euro an Zinsen sparen, ggü. 2% monatlich und 3% Sondertilgung. Je höher der Kreditbetrag, desto größer die Differenz. (Jeweils davon ausgegangen, dass die Sonderzahlung des Arbeitgebers, aus der die Sondertilgung generiert wird, am Jahresende fließt.) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine Juni 26, 2015 Ja und nein. Wenn man die Sonderzahlung immer dann macht, wenn man Sondereinkünfte hat (z.B. Abrechnung der variablen Gehaltsanteile, Boni, Urlaubsgeld etc.) dann hat man gar nichts verloren im Vergleich zur monatlichen Zahlungsweise, weil man dafür das Geld ja monatelang irgendwo zwischengelagert hätte. Sagt ja keiner dass die Sondertilgung zwingend zum Jahresende erfolgen muss. Bei gleichmäßigem Einkommen ist der kontinuierliche Abtrag sicher vorteilhafter so wie Du es beschrieben hast. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag