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Hendrik

Immobilienfinanzierung

Empfohlene Beiträge

Hendrik

Hallo zusammen,

 

ich stehe vor einem größeren Schritt - der Anschaffung einer eigengenutzten Immobilie. Da ich sehr gute Erfahrungen mit dem Forum gemacht habe liegt es nahe, dass ich hier meine aktuellen Überlegungen mal schreibe und um Rat bitte.

 

Themen wie Versicherung und Altersvorsorge würde ich gerne aus dem Thread rauslassen, ich habe sowohl die relevaten Versicherungen, Edelmetalle, entsprechende Depots, fremd-vermietete Immobilie, Riester etc. Ich würde gerne eure Meinung zur Struktur der Finanzierung bei der Immobilien hören. Die genauen Summen aus dem Template für das Thema "Haus" brauchen hier glaube ich auch nicht rein, es geht mir ja um die Struktur der Finanzierung, die Höhe etc. passt.

 

Zu meiner Ausgangssituation, ich bin 30, muss/darf also noch etwas länger arbeiten ;-). Ich habe ein etwas höheres Einkommen, meine Lebensgefährtin ein sehr geringes Einkommen (von daher plane ich mit mir als einzigem Einkommen). 1 Kind ist da, die Situation ist für 3 Kinder gerechnet. Ich arbeite seit fast 10 Jahren in einem Unternehmen, bin dort im Vertrieb, mein Job ist sehr sicher, Firma ist sicher, Gehalt ist sicher. Ich habe ein gutes fixes Gehalt, dazu gibt es noch variable Gehaltsbestandteile. Ich bin mit unserer Geschäftsführung in Gesprächen, ich kann mir aussuchen, ob ich 75% des variablen Gehaltsanteils monatlich auszahle (also quasi fix da die langfristige Situation sehr gut aussieht und ich bis jetzt jedesmal > 90% Zielerreichung hatte). Ich habe entsprechendes Eigenkapital, möchte jedoch nicht alles Geld in die Immobilie stecken sondern zumindest die Depots für die Altersvorsorge weiter behalten / aufbauen. Da es um einen Bau geht, möchte ich außerdem EK in der Hinterhand halten, um die wachsenden Baukosten (ich geh jetzt einfach mal davon aus, dass sie wachsen trotz Puffer) ausgleichen zu können.

 

Für eigengenutze Immobilien gibt es ja ein KfW-Darlehen welches ich plane zu nutzen. Für den größten Teil der Finanzierung möchte ich jedoch einen entsprechenden Kredit in Anspruch nehmen. Ich habe mich bei diversen Banken erkundigt und schon eine Bank im Auge, bin jetzt aber in der Überlegung wie ich den Kredit strukturiere. Dazu habe ich ein paar Fragestellungen:

 

1. Länge der Kredite

Da die Zinsen im Moment ja wirklich super sind (auch wenn sie grade wieder minimal schlechter werden), haben mir verschiedene Leute geraten möglichst den gesamten Kredit auf 15 oder 20 Jahre laufen zu lassen. Insbesondere auch, da ich davon ausgehen kann dass mein Gehalt weiter steigt und ich dann Möglichkeiten zur größeren Investition in andere Bereiche habe (weitere fremd-finanzierte Immobilien etc.). Da hätte ich dann wohl nach 20 Jahren noch einen etwas höheren Kredit, bin dafür aber die ganze Zeit über flexibler. Auf der anderen Seite haben die kurzfristigen Kredite wirklich abartig gute Zinsen (unter 2%). Da bin ich also am überlegen z.B. 20% des Kredits auf 5 Jahre (mit dem Ziel diesen nach knapp 5 Jahren abbezahlt zu haben), 20% des Kredits auf 10 Jahre (auch wieder das Ziel den Kredit dann abgezahlt zu haben) und 60% des Kredits langfristig zu machen, dann noch ggf. minimale Restkredite zu haben. Da wäre ich dann ggf. nicht ganz so flexibel. Was würdet ihr machen?

 

2. Tilgung

Da ich höhere variablen Gehaltsbestandteile habe ist es eine schöne Möglichkeit Sondertilgungen zu nutzen. Von den Banken gibt es heutzutage standardmäßig die Möglichkeit 5% Sondertilgung zu machen. Sollte ich lieber flexibel bleiben und eine eher geringe Tilgung (1,5% oder 2%) zu machen und dann mit den 5% Sonderntilgungen zu planen - oder würdet ihr gleich in eine höhere Tilgung gehen und dann die 5% Sondertilgungen nutzen wenn mein Gehalt noch weiter ansteigt?

 

3. Wohnrister

Da ich eine Riester-Rente habe würde es sich auch anbieten das als Wohnriester zu nutzen. Da ist natürlich nicht die Masse drin, aber immerhin knapp 30k€. Oder sollte ich das lieber drin lassen? Was würdet ihr machen? Die restliche Altersvorsorge von mir dürfte ausreichen, ich bin jetzt nicht auf Riester angewiesen.

 

4. Gehaltsstruktur

Würdet ihr das Angebot annehmen und 75% der variablen Gehaltsbestandteile monatlich auszahlen zu lassen? Wenn ich die Ziele überhaupt nicht erreichen sollte, müsste ich das Geld "quasi" zurückzahlen.

 

Ich würde mich sehr über eure Meinungen freuen, wie ihr die Immobilienfinanzierung strukturieren würdet.

 

Vielen Dank und liebe Grüße,

 

Hendrik

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Fleisch

Ich persönlich rechne so etwas gerne in Zahlungsströmen. Anhand derer kann man dann sehen was passiert, wenn Fall X oder Y eintritt und diese miteinander vergleichen. Das macht ein bisschen Arbeit, bietet aber den aus meiner Sicht unbestreitbaren Vorteil zu verdeutlichen was wann wie genau auf einen zukommt.

 

Auch wenn die Zahlen völlig am tatsächlichen Leben der meisten hier vorbeigehen, so fand' ich die Reihe "Die Vermögensfrage" der FAZ, welche von einem Herrn Lohman geschrieben wurde nett, um eben dieses zu veranschaulichen.

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troi65
· bearbeitet von troi65

Mit welchem Eigenkapitalanteil ist denn zun rechnen ?

 

Ich weiß nämlich nicht , ob man Dir das hier im Forum durchgehen lässt, dass - jedenfalls gem. #1 - bisher

 

a.) Edelmetalle nicht verkauft werden sollen

b.) Depotkonten zwecks EK-Bildung unangetastet bleiben

c.) der Verkauf der vermiet. Wohnung nicht erwogen wird.

( Setzt natürlich voraus, das deren Verkauf abzgl. evtl. Darlehenstilgungen einen Überschuss ergibt ).

 

Es bleibt abzuwarten, ob und wann jemand noch ins selbe Horn stößt wie ich.

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mzl
· bearbeitet von mzl

1. Länge der Kredite

 

2. Tilgung

 

3. Wohnrister

 

4. Gehaltsstruktur

Hm, Du bleibst ja sehr wage:

1 + 2) Ich würde sehr langfristig, ggf. sogar volltilgend mit sehr hohen Tilgungsraten 6 % - Kreditzins abschließen und höchstens zwei Darlehenstypen, d.h. KfW in maximaler Höhe plus Rest bei normaler Bank abschließen. Sondertilgungen würde ich trotzdem nutze. Ich verstehe nicht ganz, warum Du nebenbei noch mehr Immorisiko eingehen willst. Ich würde zusätzlich maximal sonderlichen und nicht fröhlich auf Kredit spekulieren, denn nichts Anderes tätest Du. Also maximal (sonder)tilgen und Überschüsse ins Wertpapierdepot umleiten.

 

3) Kenne ich mich nicht mit aus.

 

4) Ich würde nicht fest mit den Sonderzahlungen rechnen, denn es mögen Jahre kommen, in denen Du auch bei 100 % Zielerreichung nichts erhältst, weil es nichts zu verteilen gibt. Hängt natürlich auch entscheidend von den Summen und der Gesamtvermögenssituation ab. Mehr Infos wären hilfreich...

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Akaman
· bearbeitet von Akaman

Auch wenn die Zahlen völlig am tatsächlichen Leben der meisten hier vorbeigehen, so fand' ich die Reihe "Die Vermögensfrage" der FAZ, welche von einem Herrn Lohman geschrieben wurde nett, um eben dieses zu veranschaulichen.

Ob die Zahlen dran vorbeigehen, weiss ich nicht. Und schon gar nicht, in welche Richtung.

 

In der Tat habe ich anfangs Lohmanns Kolumne gern gelesen. Einmal, zweimal, mmmhhh dreimal.

 

Was habe ich mitgenommen? Investitionsentscheidungen in Zahlungsströme auflösen, soweit möglich. Und dann analysieren und entscheiden. Insofern hat Lohmann dann doch 10 Punkte.

 

Wenn einer gugeln will: es lohnt sich kaum, nach einem dem eigenen verwandten Problem zu suchen. Einfach zwei, drei Folgen lesen (zu beliebigen Themen) und dann die Methode auf das eigene Problem anwenden. Und das Ergebnis dann als einen Input von vielleicht drei oder vier unterschiedlichen in die Entscheidungsfindung eingehen lassen.

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Hendrik

Mit welchem Eigenkapitalanteil ist denn zun rechnen ?

 

Ich weiß nämlich nicht , ob man Dir das hier im Forum durchgehen lässt, dass - jedenfalls gem. #1 - bisher

 

a.) Edelmetalle nicht verkauft werden sollen

b.) Depotkonten zwecks EK-Bildung unangetastet bleiben

c.) der Verkauf der vermiet. Wohnung nicht erwogen wird.

( Setzt natürlich voraus, das deren Verkauf abzgl. evtl. Darlehenstilgungen einen Überschuss ergibt ).

 

Es bleibt abzuwarten, ob und wann jemand noch ins selbe Horn stößt wie ich.

 

Hi,

 

vielen Dank erst einmal für die Antworten!

 

Ich rechne im Moment mit einer 85% Finanzierung.

 

Ich möchte die verschiedenen Investments halten, um entsprechend zu diversifizieren.

 

Die Zahlungsströme sind eine interessante Möglichkeit, habe ich auch schon einiges mit rumgerechnet. Bei mir geht es weniger darum "was ist möglich" als darum "was ist sinnvoll (wenn man sehr viele Möglichkeiten hat). Bei verschiedenen Krediten und hoher Tilgung am Anfang sind freien Mittel am Anfang eher knapp, dafür ist die Immobilie schneller abbezahlt (nach 15 Jahren). Insbesondere, weil ich versuchen müsste die 5jährigen Kredite nach 5 Jahren abzuzahlen, da man ja nicht weiß, ob man ggf. mit hohen Anschlussfinanzierungen rechnen müsste. Bei langfristigen Krediten dauert die Abzahlung länger, ich wäre aber flexibler, könnte mehr über Sondertilgungen arbeiten.

 

Gibt es denn jemanden, der aktuell versuchen würde die 5jährigen Kredite irgendwie zu nutzen, weil die Zinsen einfach noch einmal deutlich besser sind im Vergleich zu 15 oder 20 Jahren? Da reden wir aktuell ja schon von 1,5% die sie teilweise besser sind.

 

Liebe Grüße,

 

Hendrik

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troi65

Ich rechne im Moment mit einer 85% Finanzierung.

Ich möchte die verschiedenen Investments halten, um entsprechend zu diversifizieren.

Hendrik

 

eek.gif

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ramirez_asdf

Ich hatte einen ähnlichen Fall, in 6 Jahren ordentlich in RK1 (Tagesgeld, Festgeld-Sparbriefleiter) und RK3 (ETFs) investiert, ohne jemals an Immobilien zu denken (überzeugter Mieter, noch keine Kinder). Dann kamen Kinder, eine zu kleine Wohnung und eine passende Immobilie -> Mein langfrist Investment-Plan war für die Katz :P

 

Ich hatte damals entschieden so viel wie möglich zu liquidieren, um eine sehr hohe Eigenkapitalquote zu haben. Alles andere wäre aus meiner Sicht Spiel mit dem Feuer gewesen (Wirtschaftskrise, Banken-Insolvenzen inkl. theoretischer Einlagensicherung). Man muss einfach ehrlich zu sich sein, und ggf. Verluste bei kurfristiger Auflösung Depots bei einem Immobilien-Erwerb hinnehmen.

 

15% Eigenkapital hört sich sehr niedrig an. Erst ab 50% und sehr guten finanziellen Aussichten würde ich mit sehr "risikoreiche Laune" überhaupt in die Verlegenheit kommen, bestehende Depots weiterzuführen.

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troi65

15% Eigenkapital hört sich sehr niedrig an. Erst ab 50% und sehr guten finanziellen Aussichten würde ich mit sehr "risikoreiche Laune" überhaupt in die Verlegenheit kommen, bestehende Depots weiterzuführen.

Klingt für mich wesentlich durchdachter .:thumbsup:

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troi65
· bearbeitet von troi65

Ich würde mich sehr über eure Meinungen freuen, wie ihr die Immobilienfinanzierung strukturieren würdet.

Hendrik

 

Eine Begeisterung hier von Deinem Plan sieht jedenfalls anders aus.

 

Sollte der Standardspruch meines früheren Profs zutreffen ?

Am Anfang konnte ich mit Ihrem vorgestellten Plan überhaupt keine Idee verbinden.

Inzwischen läuft es wenigstens auf "Schnapsidee" hinaus.

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Hendrik

Ich würde mich sehr über eure Meinungen freuen, wie ihr die Immobilienfinanzierung strukturieren würdet.

Hendrik

 

Eine Begeisterung hier von Deinem Plan sieht jedenfalls anders aus.

 

Sollte der Standardspruch meines früheren Profs zutreffen ?

Am Anfang konnte ich mit Ihrem vorgestellten Plan überhaupt keine Idee verbinden.

Inzwischen läuft es wenigstens auf "Schnapsidee" hinaus.

 

Hi,

 

naja, interessant ist, dass ich einige Gespräche mit Leuten in ähnlichen Situationen wie meinen geführt haben, die mir zu eher 100% Finanzierung raten. Warum sollte ich auf Investments verzichten die um die 10% Rendite abwerfen - wenn ich sichere Themen angucke, bin ich zumindest deutlich über den Zinsen für Immo-Kredite. D.h. alles aufzulösen wäre nur verschwendete Rendite für etwas mehr Sicherheit.

 

Liebe Grüße,

 

Hendrik

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bondholder

naja, interessant ist, dass ich einige Gespräche mit Leuten in ähnlichen Situationen wie meinen geführt haben, die mir zu eher 100% Finanzierung raten. Warum sollte ich auf Investments verzichten die um die 10% Rendite abwerfen - wenn ich sichere Themen angucke, bin ich zumindest deutlich über den Zinsen für Immo-Kredite. D.h. alles aufzulösen wäre nur verschwendete Rendite für etwas mehr Sicherheit.

 

Ich vermisse immer noch eine Antwort auf die wichtige Frage:

Kannst du dir ein Verzocken in jedem Fall finanziell leisten?

Und was sagen die anderen Betroffenen zu dem Thema Renditemaximierung vs Sicherheit?

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troi65
· bearbeitet von troi65

Hi,

naja, interessant ist, dass ich einige Gespräche mit Leuten in ähnlichen Situationen wie meinen geführt haben, die mir zu eher 100% Finanzierung raten. Warum sollte ich auf Investments verzichten die um die 10% Rendite abwerfen - wenn ich sichere Themen angucke, bin ich zumindest deutlich über den Zinsen für Immo-Kredite. D.h. alles aufzulösen wäre nur verschwendete Rendite für etwas mehr Sicherheit.

Warum sollten diese 100 % Finanzierer bei einer selbst genutzten Wohnung im Recht sein ?

In dem Fall käme m.E.nur eine möglichst hohe EK-Quote - ggf. unter Auflösung nicht benötigter Reserven - in Betracht.

Alles andere ist Zocken mit Kredithebel.

Ansonsten wie #8 !

 

Wenn Dir das Forum insoweit nicht genehm ist, musst Du dich halt an die o.g. Leutz halten.

Es wird Dich keiner hier mit Deinem abenteuerlichen Plan aufhalten ( können ).

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Hendrik

naja, interessant ist, dass ich einige Gespräche mit Leuten in ähnlichen Situationen wie meinen geführt haben, die mir zu eher 100% Finanzierung raten. Warum sollte ich auf Investments verzichten die um die 10% Rendite abwerfen - wenn ich sichere Themen angucke, bin ich zumindest deutlich über den Zinsen für Immo-Kredite. D.h. alles aufzulösen wäre nur verschwendete Rendite für etwas mehr Sicherheit.

 

Ich vermisse immer noch eine Antwort auf die wichtige Frage:

Kannst du dir ein Verzocken in jedem Fall finanziell leisten?

Und was sagen die anderen Betroffenen zu dem Thema Renditemaximierung vs Sicherheit?

 

Hi,

 

die Frage hatte ich nicht gesehen aber: ja.

 

Liebe Grüße,

 

Hendrik

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Batman_BU

alles, was eine höhere Verzinsung als deinen Immobilienkredit garantiert, würde ich behalten.

Alles andere würde ich auflösen.

 

Ggf. mit Beleihungswerten spielen (50/60/70/80% Finanzierung) und kleinere riskantere Anlagen behalten.

 

Die Anlagen, die 10% bringen, haben selbstverständlich ein höhere Risiko, oder?

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Kolle
· bearbeitet von Kolle

Warum sollte ich auf Investments verzichten die um die 10% Rendite abwerfen - wenn ich sichere Themen angucke, bin ich zumindest deutlich über den Zinsen für Immo-Kredite. D.h. alles aufzulösen wäre nur verschwendete Rendite für etwas mehr Sicherheit.

 

Wenn es "sichere Invstments um die 10 % Rendite" gäbe, würde dir keine Bank einen Kredit < 2 % p.a. gewähren. Oder sind die so dumm und sehen die Investments nicht selbst ? crying.gif Kurssteigerungen der letzten Jahre sind z.T. eine Folge des gesunkenen Zinsniveaus, nicht zementert und schon garnicht in die Zukunft prognostizierbar. Sogar Verluste sind möglich. Klassische Spekulation auf Pump !

 

Nachtrag: Rechne das auch mal nach Steuern ! Private Immobilienkredite sind nicht absetzbar, auf Kapitalerträge fallen Steuern an. Ohne gelungene Spekulation ein sicheres Minusgeschäft !

 

Noch schlimmer: Bei einer 85 % Fremdfinanzierung zahlst du etwa 0,3 bis 0,4 Prozentpunkte mehr als bei 60 % FK für den gesamten Kredit, d.h etwa 3 bis 4 Prozentpunkte Grenzzins für den letzten Teil und der Kredit läuft einige Jahre länger !

 

Bei einer Aufteilung in "günstige 5 Jahre Zinsbindung" bekommst du unter Unterständen einen schlechteren Zins für die lange Laufzeit weil die Bank die Zinsstrukturkurve auch kennt und die mittlere Rücklaufzeit anders berechnet, zudem gibt es Skaleneffekte über die Höhe der Einzelkredite. Wenn eine Prolongation nach 5 Jahren notwendig wird, kann es richtig teuer werden.

 

Konkrete Empfehlung: 20 Jahre Volltilger, nach §489 BGB kannst du je nach Zinsentwicklung nach 10 Jahren kündigen, die Bank aber nicht.

 

Sorry für die harten aber vielleicht hilfreichen Worte von jemandem der das System kennt.

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LosMintos
1. Länge der Kredite

Mindestens so lang, dass nach Ende der Zinsbindung mindestens 50 % der Kreditsumme getilgt ist. Einfachere Antwort: 20 Jahre fest. Und nur einen Bankkredit. Du hast sonst das Problem, dass Du einen zinsgünstigen Kurzläufer tilgen musst, dafür den teureren Langläufer nicht/weniger tilgen kannst. Mir erschließt sich die Logik nicht, ich erstelle jetzt aber nicht die Zahlungsströme für Dich ;-)

 

2. Tilgung

Mindestens (!) 2 % anfängliche Tilgung über die Rate und mit Sondertilgungen dann auf 3 % p.a. anheben. Noch besser über die Rate schon 3 % anfängliche Tilgung. Je mehr, desto besser. Letztlich legst Du zuerst (!) die monatliche Rate fest, der Rest folgt dann eigentlich. Ich würde nicht von Anfang an fest mit Sondertilgungen rechnen, es sei denn Du bist mega-diszipliniert. Dann achte aber darauf, dass Du die Sondertilgungen beliebig einbringen kannst (nicht nur einmal im Jahr oder so).

 

3. Wohnrister

Die Zulagen (und die Steuerersparnis?) werden auf einem fiktiven Konto verzinst. Den Kontostand musst Du bei Renteneintritt versteuern (wann das sein wird und welcher Steuersatz dann relevant ist, weiß kein Mensch, nicht mal Mutti). Du bist jung, der Zinssatz hoch. Rechne selbst. Ich halte wenig bis gar nichts von Riester, noch weniger von Wohnriester. Darüberhinaus bist Du nicht mehr Herr im eigenen Haus (förderschädliche Verwendung).

 

4. Gehaltsstruktur

Würdet ihr das Angebot annehmen und 75% der variablen Gehaltsbestandteile monatlich auszahlen zu lassen?

Nein, einen "Vorschuss" von meinem Arbeitgeber würde ich nicht wollen. Nachher denkt er, ich wäre in finanziellen Schwierigkeiten.

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ramirez_asdf

 

.. interessant ist, dass ich einige Gespräche mit Leuten in ähnlichen Situationen wie meinen geführt haben, die mir zu eher 100% Finanzierung raten. ...

 

... die um die 10% Rendite abwerfen - ... für etwas mehr Sicherheit.

 

Liebe Grüße,

 

Hendrik

 

Mich würde dein Depot bei 10% Rendite schon interessieren aber wohl OT ;) . Ich vermute aber gutes Market-Timing (falls Aktien, Depotaufbau in großen Chargen um 2009) oder riskante Papiere.

 

Lass dich nicht von den sog. Leuten blenden. Ich denke es ist menschlich, in Hausse-Zeiten auf einer Adrenalin-Welle zu schwimmen und bei ein paar Bieren zu prahlen. Das sind meist aber die Leute, die in einem Bären-Markt sofort Panik bekommen und dann alles verschweigen.

 

Du scheint aber Risiko zu lieben, daher eher die grundsätzliche Frage, ob du mit einem Total-Verlust leben kannst... Wie bist du bisher mit größeren Kursrückfällen umgegangen (Jahr ~2008)?

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Kolle

Hendrik hat sich nun nicht mehr gemeldet, möglicherweise wirkten einige unserer Beiträge ( einschließlich meinem ) arrogant, besserwisserisch und abwertend. Dabei hatte er sehr freundlich angefragt:

 

Hallo zusammen,

 

ich stehe vor einem größeren Schritt - der Anschaffung einer eigengenutzten Immobilie. Da ich sehr gute Erfahrungen mit dem Forum gemacht habe liegt es nahe, dass ich hier meine aktuellen Überlegungen mal schreibe und um Rat bitte.

 

Themen wie Versicherung und Altersvorsorge würde ich gerne aus dem Thread rauslassen, ich habe sowohl die relevaten Versicherungen, Edelmetalle, entsprechende Depots, fremd-vermietete Immobilie, Riester etc. Ich würde gerne eure Meinung zur Struktur der Finanzierung bei der Immobilien hören. Die genauen Summen aus dem Template für das Thema "Haus" brauchen hier glaube ich auch nicht rein, es geht mir ja um die Struktur der Finanzierung, die Höhe etc. passt.

 

Zu meiner Ausgangssituation, ich bin 30, muss/darf also noch etwas länger arbeiten ;-).

 

In seinem Alter ist seine Denkweise normal, er ist beruflich erfolgreich, kümmert sich mehr um das Naheliegende und beim großen Crash 2000 war er gerade 15 Jahre alt. Und er hat uns gefragt !

 

Jeder halbwegs normale Anleger konnte mit Aktien, Bundesanleihen und anderen Investments gute Kursgewinne einfahren. Dadurch verliert man leicht die kritische Distanz und schreibt die Kursgewinne, angetrieben durch immer mehr Glücksritter die weiteres Geld in den Markt pumpten, in die Zukunft fort. Hand aufs Herz: Wem ging es früher nicht auch so ?

 

Besonders gefährlich sehe ich sein Festhalten an seinen in der Vergangenheit erfolgreichen Investments nicht mal an, es kostet ihn im ungünstigen Fall nur Geld das er nicht einmal groß spürt, er zahlt halt ein, zwei Jahre länger seinen Kredit ab.

 

Aber vielleicht haben wir ihn zumindest zum Nachdenken gebracht und damit hat sich seine Frage hier schon gelohnt. Auch für viele andere die in seiner Lage sind und es irgendwann lesen werden.

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troi65

Hendrik hat sich nun nicht mehr gemeldet, möglicherweise wirkten einige unserer Beiträge ( einschließlich meinem ) arrogant, besserwisserisch und abwertend. Dabei hatte er sehr freundlich angefragt:

Aber vielleicht haben wir ihn zumindest zum Nachdenken gebracht und damit hat sich seine Frage hier schon gelohnt. Auch für viele andere die in seiner Lage sind und es irgendwann lesen werden.

Was soll denn an der ungeschminkten Wahrheit arrogant wirken ?

 

Es steht nach seinen gezeigten Reaktionen zu befürchten , dass sich der TO von den hiesigen Einwänden nicht beindrucken lässt.

Mögliche Arroganz kann also beidseitig vorliegen.

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fibonacci

Ich finde die Haltung ggü dem TO etwas eigenartig, teilweise übermäßig belehrend und auch herablassend. Das habe ich in diesem Forum schon angenehmer erlebt. Ich habe das Gefühl, dass hier eine Lebensentscheidung niedergemacht wird, die nicht zur eigenen Meinung passt.

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Hendrik

Hallo,

 

da die E-Mail-Benachrichtigung wohl nicht funktioniert hat, hab jetzt erst die letzten Posts gelesen.

 

Ich finde die Haltung ggü dem TO etwas eigenartig, teilweise übermäßig belehrend und auch herablassend. Das habe ich in diesem Forum schon angenehmer erlebt. Ich habe das Gefühl, dass hier eine Lebensentscheidung niedergemacht wird, die nicht zur eigenen Meinung passt.

 

Vielen Dank für deinen Post und auch vielen Dank an einige andere User. Ich wundere mich schon, warum das Thema bei einigen Personen so polarisiert.

 

Zum Thema, ich bin seit April an der Immobilienentscheidung und habe die Immobilie mit verschiedenen Banken durchgesprochen (klar, die haben alle eigene Interessen), dazu mit vielen Personen im Freundeskreis und mit meinem Arbeitgeber (ich bin in einer Position und Situation, in der ich das gut machen kann ohne negative Konsequenzen zu befürchten). Und insbesondere mein Arbeitgeber möchte schließlich nicht, dass ich irgendwo ins Verderben renne, der wäre eher daran interessiert mich langfristig zu binden. Ich glaube es gibt verschiedene Ansichten und ich bin mir inzwischen sicher dass ich einen langfristigen Kredit aufnehmen werde - ist einfach einfacher. Zur Tilgung - bei meinem aktuellen Einkommen / Zahlungsströmen gehe ich davon aus, dass die Immobilie nach 20 Jahren zu 100% getilgt ist (wenn ich einige - nicht alle Sondertilgungen nutze - und ja, ich bin bei sowas sehr diszipliniert). Und da selbst mein Arbeitgeber davon ausgeht, dass ich in den nächsten Jahren ein höheres Einkommen als jetzt habe, bin ich da recht entspannt. Da die Frage aufgekommen ist - ich habe in meinem doch eher kurzen Berufsleben auch schon einige negative Erfahrungen gesammelt (von einer brennenden Immobilie bis zu einem Totalverlust von 40k€ in einem privaten Investment). Mein Vorteil war, dass ich immer gut diversifiziert war. Ich hab mich natürlich etwas geärgert aber ich habe nicht eine Nacht schlecht geschlafen.

 

Zur Arroganz von meiner Seite - mein Investment hat einen IRR von 12% seit 2007. Da war natürlich auch Glück beim Time-to-market bei. Natürlich macht mich das auch mal stolz beim Bierchen darüber zu erzählen - die bessere Story ist aber der 40k€-Verlust. Große IT-Geschäfts in Russland die platzen weil einen Tag vor der Vertragsunterschrift sämtliche Manager in den Knast kommen hat was ;-). Mir geht es weniger um die Geschichte als darum nicht größere Rendite-Chancen zu verlieren. Ich würde mich schon eher ärgern wenn ich jetzt die Gewinne alle realisiere und in eine Immo stecke, in der ich 2% Zinsen spare und das Investment geht weiter (und wenn es nur 5% wären).

 

@Kolle: Ja, zum Nachdenken habt ihr mich gebracht, von daher fand ich deinen Post hilfreich. Vielen Dank dafür.

 

Liebe Grüße und ein schönes Wochenende

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helios
· bearbeitet von helios

Servus zusammen,

 

hab grad mal mit dem Baufi-Rechner Tool der psd Bank Nürnberg herumgedattelt.

 

Unter 60% Beleihungswert gibt es die super Zinsen.

Die Zinskonditionen werden in 5 / 10 / 15 Jahren unterschieden, von 20 Jahren hab ich nichts gelesen. Die Zinshöhe hat sich bei unterschiedlichen Tilgungen nicht verändert.

 

Ich würd auf eine 3.telung hinschielen bei niedrigster Tilgung und am Laufzeitende müsste soviel Kapital vorhanden sein die Restschuld zu begleichen.

 

In meinem Alter würd ich aber nix mehr mit Fremdkapital anfangen.

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Noob1981
· bearbeitet von Noob1981

Zum Thema Kreditlänge:

Bei den heutigen Zinsen stellt sich natürlich die Frage, wie kann man davon profitieren und was ist das dafür eingekaufte Risiko? Aktuell kostet der Kredit ca. 0,5% mehr Zins pro 5 Jahre Laufzeit. Aber wenn ich ernsthaft daran glaube, dass die Zinsen/Inflation irgendwann wieder steigen und man vor Steuer 3% Rendite erzielen kann, würde ein längerer Kredit durchaus Sinn machen.... echt schwierig. Ich für mich werde vermutlich meinen geplanten Immokaufkredit splitten:

- 10% KfW (Energieeffizientes Sanieren) mit kostenloser Sondertiligung und 0,75% (möglichst lange laufend)

- 50% endfälliges Darlehen Kurzläufer mit ca. 5 Jahre (nutze dann eine große Einmalzahlung zur Tilgung)

- 40% 15/20Jahre Kredit für die Restsumme für ca. 2% Zinsen in der Hoffnung, dass die Inflation ein wenig mithilft. Das ist kalkuliertes Zocken.

 

EDIT: Meine EK-Quote ist aber deutlich höher als 15% ;-)

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Obliquity
· bearbeitet von Obliquity
Und da selbst mein Arbeitgeber davon ausgeht, dass ich in den nächsten Jahren ein höheres Einkommen als jetzt habe, bin ich da recht entspannt.

 

Ich möchte noch einen Gedanken einwerfen zu den meiner Ansicht nach zu günstigen Annahmen für die Zukunft. Natürlich wäre es wunderbar, wenn das alles so aufginge, aber meiner Meinung nach muss man sich auch genau für den Fall einrichten, dass das Einkommen zum Beispiel wegbricht. Ich wünsche Dir sehr, dass dies nicht passiert; man muss nur diesen Fall auch im Auge behalten.

 

Das sage ich deshalb, weil ich im Laufe meiner 30 Berufsjahre einige Kollegen gehabt habe, die ähnlich positioniert waren wie Du (soweit man das aus Deinen Aussagen erkennen kann). Stützen des Unternehmens, unverzichtbar, im Aufwind... Dann kam eine Krise , etwa die von 2008, und es wurden sehr schnell sehr harte Einschnitte gemacht. Da war von all dem Positiven nicht mehr die Rede, sondern es ging allein darum, Köpfe abzubauen, auf allen Hierarchieebenen. Und in der allgemeinen Krisensituation damals war es auch irre schwer, neue Arbeit zu finden.

 

Zum Glück hat die damalige Krise nur kurz gedauert, aber das konnte ja von vornherein niemand wissen.

 

Ich möchte aufgrund dieser Erfahrungen dazu anregen, auch diesen Fall in die Rendite-Risikobetrachtung mit einzubeziehen. Meine Tendenz wäre, Kredite von vornherein gering zu halten und schnell und gründlich abzuzahlen, um frei zu sein.

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