PIBE350 Juni 3, 2015 · bearbeitet Juni 3, 2015 von PIBE350 Du weißt schon, dass Kapitelerträge i.d.R. mit bereits versteuertem Kapitel erzielt werden? Was ist das denn für ein merkwürdiges Argument? An dein Kapital will doch (noch...) niemand ran. Dein Argument spricht gegen Vermögenssteuer / Ergänzungsabgabe etc. aber nicht gegen eine Kapitalertragssteuer auf dem Niveau des persönlichen Spitzensteuersatzes. Weil es gut läuft und weil ich eine Menge gearbeitet habe, hat mir mein AG im Mai einen 1000er zusätzlich gegeben. Leistung soll sich schließlich lohnen. Davon gehen dann direkt mal 43% (ja, ich bin Besserverdienender mit einem Jahreseinkommen > 55.000 Euro) an Steuern ab. Sozialabgaben noch dazu. Von meinen Zinseinnahmen, für die ich, ausser mich ein bisschen drum kümmern, NICHTS tun muss, gehen aber nur gut 25% ab. Fair? Die Zinslast im Bundeshaushalt ist mittlerweile schon der zweitgrößte Posten und in den Endpeisen der Produkte macht sie auch schon 1/3 aus. es ist nicht der zweitgrößte sondern der drittgrößte Posten (nach dem Sozialetat mit 126 Mrd Euro, und dem Verteidigungsetat von 33 Mrd kommen die Zinsen mit 27 Mrd.) http://media1.faz.ne...deshaushalt.jpg die Tendenz ist sinkend: 2010: 40 Mrd., 2013: 33 Mrd, 2015: 27 Mrd. http://www.welt.de/m...oli_997161z.jpghttp://www.donaukuri...sion=1347543003 für die nächsten Jahre gehe ich von weiter sinkender Zinslast des Bundes aus: "schwarze Null" und Negativzinsen werden dafür sorgen Aber das verschweigt Dirk Müller, dafür macht er "Zinseszins für Doofe" bei Lanz. Die schwarze Null ist nur ein mieser Taschenspielertrick. Die Verschuldung steigt und wird weiter steigen. Und jeder, der durch eigene Zinsen weniger einnimmt, als er als Bürger und Verbraucher zahlt, zahlt weiterhin drauf. Ohne eine Umverteilung von oben nach unten oder eine massive Geldentwertung wird es nicht mehr lange dauern, bis es mal wieder mächtig in unserem perfiden Schuldgeldsystem mit Zins und Zinseszins knallt. Dirk Müller weiß, wovon er spricht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
freesteiler Juni 3, 2015 Dirk Müller weiß, wovon er spricht. Vielleicht im Vergleich zu dir. Du bist echt ein Quatschkopf. Du weißt schon, dass Kapitelerträge i.d.R. mit bereits versteuertem Kapitel erzielt werden? Was ist das denn für ein merkwürdiges Argument? Weil es gut läuft und weil ich eine Menge gearbeitet habe, hat mir mein AG im Mai einen 1000er zusätzlich gegeben. Leistung soll sich schließlich lohnen. Davon gehen dann direkt mal 43% (ja, ich bin Besserverdienender mit einem Jahreseinkommen > 55.000 Euro) an Steuern ab. Sozialabgaben noch dazu. Der Vergleich würde Sinn machen, wenn dein AG dir das Geld von seinem bereits versteuerten Gewinn bezahlen würde. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
odensee Juni 3, 2015 Was ist das denn für ein merkwürdiges Argument? Weil es gut läuft und weil ich eine Menge gearbeitet habe, hat mir mein AG im Mai einen 1000er zusätzlich gegeben. Leistung soll sich schließlich lohnen. Davon gehen dann direkt mal 43% (ja, ich bin Besserverdienender mit einem Jahreseinkommen > 55.000 Euro) an Steuern ab. Sozialabgaben noch dazu. Der Vergleich würde Sinn machen, wenn dein AG dir das Geld von seinem bereits versteuerten Gewinn bezahlen würde. ??? Das Argument hat in ähnlicher Form Ramstein weiter oben auch schon gebracht. Was interessiert es mich, ob die Bank die Zinsen für meine Sparbrief(leiter) aus schon versteuertem Gewinn bezahlt. Tut sie das überhaupt? Ich sage mal: nein! Wie funktioniert eine Bank? Sie verleiht Geld gegen Zins und leiht es sich (von mir z.B.) für einen niedrigeren Zins. Und die Differenz ist der Gewinn und nur den versteuert sie. Jetzt bin ich auf deine Gegenrechnung gespannt. Aber es interessiert mich als Anleger/Arbeitnehmer auch nicht. Mich interessiert: von meiner (Mehr)leistung holt sich der Staat deutlich mehr, als von den (für mich!) locker verdienten Zinsen. Ein Erbe/Lottogewinner/Glückspilz mit einigen Millionen auf dem Konto, der 100.000 Euro Zinseinkünfte hat, steht steuerlich deutlich besser da, als jemand, der dafür jeden Werktag arbeitet. (Die Sozialabgaben lasse ich bei der Betrachtung mal aussen vor, sonst sähe es für den Arbeitenden noch schlechter aus, aber davon profitiert er ja möglicherweise mal). Finde ich nicht richtig. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
odensee Juni 3, 2015 · bearbeitet Juni 3, 2015 von odensee Dirk Müller weiß, wovon er spricht. Mag sein, aber wie üblich bist du auf meine Argumente nicht bzw. nur mit populistischen, aber nicht belegten Behauptungen eingegangen. Zeige mir bitte eine einzige Quelle, aus der hervor geht, dass die Zinszahlungen des Bundes in den letzten Jahren nicht, wie ich geschrieben (und belegt) habe, abnimmt, sondern zunimmt. Und, öhmmm, wenn Dirk Müller für dich wirklich so ist, warum investierst du dann in einen ACWI-ETF und nicht in den DM-Fonds? Das Mit dem Einsatz geeigneter Absicherungsinstrumente soll höheren Kursschwankungen, insbesondere in Marktabschwungphasen, entgegengewirkt werden. kann dir dein Lieblings-ETF jedenfalls nicht bieten. Der crasht volle Kanne mit, wenn es in den nächsten 3 Jahren, wie ja von dir vermutet, massiv abwärts geht, Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Maikel Juni 4, 2015 · bearbeitet Juni 4, 2015 von Maikel Ein Erbe/Lottogewinner/Glückspilz mit einigen Millionen auf dem Konto, der 100.000 Euro Zinseinkünfte hat, steht steuerlich deutlich besser da, als jemand, der dafür jeden Werktag arbeitet. Nein. Das Erbe ist bereits versteuert worden; es kann nur das vererbt werden, was nach den Steuerzahlungen übrig geblieben ist. Und darauf müssen nochmal Steuern gezahlt werden. Die Lottospieler zahlen den Einsatz von bereits versteuertem Geld. Vom Einsatz werden nur etwa 50% als Gewinn ausgeschüttet, der Rest geht hauptsächlich für Lotterie-Steuern etc. drauf. Die Lottogewinner bekommen also, im Bezug auf das "eingesetzte" Bruttoeinkommen (vor Steuern), nur etwa 30% ausgeschüttet. Allgemein zu Zinseinkünften: Da wird die Inflation unberechtigterweise mitbesteuert. Bei z.B. (nicht aktuellen) 2% Zinsen und 1% Inflation zahlt man 25%+Soli auf die 2% nominalen Zinsen. Effektiv hat man davon, wg. der Inflation, aber nur 1%. Ergibt eine effektive Steuerquote von 50% Dein Gehalt steigt idR. um mindestens die Inflationsrate; angelegtes Kapital aber nicht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
odensee Juni 4, 2015 · bearbeitet Juni 4, 2015 von odensee Ein Erbe/Lottogewinner/Glückspilz mit einigen Millionen auf dem Konto, der 100.000 Euro Zinseinkünfte hat, steht steuerlich deutlich besser da, als jemand, der dafür jeden Werktag arbeitet. Nein. Das Erbe ist bereits versteuert worden; es kann nur das vererbt werden, was nach den Steuerzahlungen übrig geblieben ist. Und darauf müssen nochmal Steuern gezahlt werden. Die Lottospieler zahlen den Einsatz von bereits versteuertem Geld. Vom Einsatz werden nur etwa 50% als Gewinn ausgeschüttet, der Rest geht hauptsächlich für Lotterie-Steuern etc. drauf. Die Lottogewinner bekommen also, im Bezug auf das "eingesetzte" Bruttoeinkommen (vor Steuern), nur etwa 30% ausgeschüttet. Nochmal: es geht nicht um Substanzbesteuerung. Ich gönne dem, Lottogewinner seinen Gewinn, ich gönne dem Erben sein Erbe. Keine Forderung nach Vermögenssteuer, Ergänzungsabgabe oder sonstiges. Es geht lediglich um die Besteuerung des Gewinns, der später dann aus dem Kapital generiert wird. Die Rechnung für den Lottogewinn buche ich mal unter Milchmädchenrechnung ab. Zum Erben nochmal: A erbt ein erhebliches Guthaben: lebt anschließend von den Zinsen und bezahlt ca 25% Steuern auf sein Einkommen. B erbt Mietimmobilien und lebt anschließend von den Mieteinkünften. Wird ganz normal versteuert, bis hin zum Spitzensteuersatz. Muss sich auch noch um die Wohnungen kümmern (Arbeit!). C erbt eine Firma und lebt anschließend davon, dass er jeden Tag seinem Job als Firmenchef nachgeht. Auf sein Privateinkommen zahlt er ganz normale Einkommenssteuer bis hin zum Spitzensteuersatz. (Das er, im Gegensatz zu einem abhängig Beschäftigten, einen größeren "Gestaltungsspielraum" hat, mal aussen vor, es geht mir nicht um irgendeine Neiddebatte.) Warum soll A eurer Meinung nach besser gestellt sein als B und C? Weil er als einziger der drei den ganzen Tag in der Sonne liegen kann (ok, B vielleicht auch teilweise)? Ich frag mich auch, was die hier eifrig für niedrige Abgeltungssteuer und hohe Steuern auf Arbeit plädierenden antreibt. Seid ihr noch Studenten? Generation Praktikum? Oder habt ihr so niedrige Einkommen, dass euch der Steuersatz von 43% nicht betrifft (von dem 45%-Satz wollen wir mal nicht reden...) Bevor jetzt noch jemand auf die Idee kommt, ich hätte das Steuersystem nicht verstanden: die 43% werden nur fällig für jeden Euro über ca. 55.000 Euro, darunter ziehen natürlich andere Steuersätze und ja, es gibt Freibeträge. Mein Durchschnittssteuersatz auf mein Arbeitseinkommen liegt aber trotzdem über der Abgeltungssteuer. Aber bei einer Sonderzahlung, wie bei mir im letzten Monat, wird es über die Gehaltsabrechnung mal so richtig deutlich, wie hoch "der letzte Euro" belastet ist. edit: viele Jahrzehnte war es ja auch so, dass Kapitalerträge genauso besteuert wurden, wie Arbeitseinkommen. Die jetzige 25%-Regelung wurde nur eingeführt, um die "Kapitalflucht" in die Schweiz etc. zu verringern. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine Juni 4, 2015 A) Hier wird Dein Geld von Jahr zu Jahr dank Inflation weniger wert. Dennoch versteuerst Du die kompletten Zinsen, die nur anteilig einen Gewinn darstellen (aktuell eher ein Minusgeschäft auch schon ohne Steuer). Eine Besteuerung der Zinsen mit 25 % (+Soli) ist unterm Strich ebenfalls nahe am Spitzensteuersatz oder sogar noch höher je nach Zins/Inflationskonstellation. B) Hier kannst Du alle Aufwendungen zum Werterhalt von der Steuer absetzen und versteuerst tatsächlich nur das was auch Gewinn ist. Eventuelle Wertsteigerungen des Objekts werden überhaupt nicht besteuert, sofern Du die Immobilien länger als 10 Jahre besitzt. C) Bietet noch mehr Möglichkeiten der Gestaltung von den Vorteilen bei der Vererbung ganz zu schweigen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
mcxreflex Juni 4, 2015 Zinsen auf eine Anleihe zahlt ein Unternehmen auch nicht aus bereits versteuertem Gewinn und die werden trotzdem nur mit 25 Prozent besteuert. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Ramstein Juni 4, 2015 A) Hier wird Dein Geld von Jahr zu Jahr dank Inflation weniger wert. Dennoch versteuerst Du die kompletten Zinsen, die nur anteilig einen Gewinn darstellen (aktuell eher ein Minusgeschäft auch schon ohne Steuer). Eine Besteuerung der Zinsen mit 25 % (+Soli) ist unterm Strich ebenfalls nahe am Spitzensteuersatz oder sogar noch höher je nach Zins/Inflationskonstellation. B) Hier kannst Du alle Aufwendungen zum Werterhalt von der Steuer absetzen und versteuerst tatsächlich nur das was auch Gewinn ist. Eventuelle Wertsteigerungen des Objekts werden überhaupt nicht besteuert, sofern Du die Immobilien länger als 10 Jahre besitzt. C) Bietet noch mehr Möglichkeiten der Gestaltung von den Vorteilen bei der Vererbung ganz zu schweigen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
odensee Juni 4, 2015 A) Hier wird Dein Geld von Jahr zu Jahr dank Inflation weniger wert. Dennoch versteuerst Du die kompletten Zinsen, die nur anteilig einen Gewinn darstellen (aktuell eher ein Minusgeschäft auch schon ohne Steuer). Eine Besteuerung der Zinsen mit 25 % (+Soli) ist unterm Strich ebenfalls nahe am Spitzensteuersatz oder sogar noch höher je nach Zins/Inflationskonstellation. B) Hier kannst Du alle Aufwendungen zum Werterhalt von der Steuer absetzen und versteuerst tatsächlich nur das was auch Gewinn ist. Eventuelle Wertsteigerungen des Objekts werden überhaupt nicht besteuert, sofern Du die Immobilien länger als 10 Jahre besitzt. C) Bietet noch mehr Möglichkeiten der Gestaltung von den Vorteilen bei der Vererbung ganz zu schweigen. Zu der 10-Jahresregelung bei Immobilien: gehört meiner Meinung nach auch auf den Prüfstand der Steuervereinfachung und -gerechtigkeit. Ob B allerdings die Häuser mit Gewinn verkauft, wissen wir ja noch nicht. Zu der Absetzbarkeit von Aufwendungen. Richtig fände ich es, wenn selbstverständlich auch der Kapitalanleger seine Aufwendungen absetzen kann. Das gehört natürlich dazu. Zu den Zinsen: für den größten Teil meiner Zinsanlagen bekomme ich deutlich mehr Zinsen als die aktuelle Inflationsrate von 0,3% (ich rede von Zinsen, nicht von Kursgewinnen und Dividenden) aber das nur am Rande. Wichtiger: einen Tod muss man sterben. Dann hat man eben Verluste durch Inflation. Der Arbeitende (egal ob abhängig oder selbständig) verliert dafür Lebenszeit: 40 Stunden und mehr die Woche (ja jeder Vergleich hinkt) und möglicherweise auch seine Gesundheit: körperlich in manchen Berufen (aber die kommen oft nicht in die 43%-Zone) und Burn-out nimmt zu. Ich habe Kapitaleinkünfte deutlich oberhalb des Freibetrages (guten Altzinsen und boomender Börse sei Dank), wäre also von einer Anpassung der Steuern auf Kapitalerträge auch betroffen. Hab immer wieder den Eindruck man will mir hier eine kleine Neiddebatte unterschieben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
mcxreflex Juni 4, 2015 Ich habe Kapitaleinkünfte deutlich oberhalb des Freibetrages (guten Altzinsen und boomender Börse sei Dank), wäre also von einer Anpassung der Steuern auf Kapitalerträge auch betroffen. Hab immer wieder den Eindruck man will mir hier eine kleine Neiddebatte unterschieben. Ja das kommt bei solchen Themen immer früher oder später. Es wir ja immer von der "Neidkultur" in Deutschland gesprochen. Ich behaupte, dass dieses Thema sooft präsent ist, liegt vor allem daran, dass die "Neid-Keule" immer direkt ausgepackt wird, sobald es um das Thema Geld geht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
DarkBasti Juni 4, 2015 Denkbar wäre ja auch, die Einkommenssteuer nach unten an die Abgeltungssteuer anzupassen - aber auf so einen Gedanken kommt natürlich ein Politikerhirn nicht... ... oder Steuern komplett abschaffen. Mal ernsthaft; es wird viel über Steuerverschwendung und zu hohe Politikereinkünfte und Elbphilharmonie und BER geredet. Aber ich bin davon überzeugt, dass der deutlich größere Teil unserer Steuergelder sinnvoll ausgegeben wird. Und das, was tatsächlich benötigt wird, kann man mit einem Spitzensteuersatz von 25% nicht finanzieren. Behaupte ich mal. Ich bin de Meinung, jeder Euro an den Staat ist ein verlorener Euro. Es ist immer leicht, das Geld anderer auszugeben (vom Staat, Politiker oder irgendwie reingewurschtelten Behördenmitarbeiter). Mit Geld umgehen lernt man erst, wenn man jeden Euro hart erarbeiten muss. Das ist aber ausschließlich bei Privaten Kapital möglich. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Maikel Juni 4, 2015 · bearbeitet Juni 4, 2015 von Maikel Nochmal: es geht nicht um Substanzbesteuerung. Ich gönne dem, Lottogewinner seinen Gewinn, ich gönne dem Erben sein Erbe. Keine Forderung nach Vermögenssteuer, Ergänzungsabgabe oder sonstiges. Es geht lediglich um die Besteuerung des Gewinns, der später dann aus dem Kapital generiert wird. Aber dieser Gewinn ist nur noch halb so hoch wie er ohne vorherige Besteuerung der Einkünfte, aus denen das Kapital generiert wurde, sein könnte. Wenn wg. der Besteuerung der Einkünfte nur 100.000 vererbt werden können, und nicht 200.000, dann sind die Zinseinkünfte aus dem Erbe auch entsprechend geringer. Auf mein Argument mit der Inflation bist du nicht eingegangen; hast du das verstanden? edit: viele Jahrzehnte war es ja auch so, dass Kapitalerträge genauso besteuert wurden, wie Arbeitseinkommen. Eben nicht! Dividenden wurde nur zur Hälfte besteuert, weil die Erträge bereits auf Unternehmensebene besteuert worden waren. Kursgewinn waren nach einer Spekulationsfrist steuerfrei; z.B., damit Langfristsparer besser fürs Alter vorsorgen können, "Spekulanten" aber Steuern auf die Gewinne zahlen müssen. Herr Eichel hatte mal geplant, diese Spekulationsfrist auf 5 Jahre auszudehnen. In den USA z.B. ist die Besteuerung in mehreren Stufen nach der Länge der Haltedauer gestaffelt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine Juni 4, 2015 Zu der 10-Jahresregelung bei Immobilien: gehört meiner Meinung nach auch auf den Prüfstand der Steuervereinfachung und -gerechtigkeit. Ob B allerdings die Häuser mit Gewinn verkauft, wissen wir ja noch nicht. Zu der Absetzbarkeit von Aufwendungen. Richtig fände ich es, wenn selbstverständlich auch der Kapitalanleger seine Aufwendungen absetzen kann. Das gehört natürlich dazu. Zu den Zinsen: für den größten Teil meiner Zinsanlagen bekomme ich deutlich mehr Zinsen als die aktuelle Inflationsrate von 0,3% (ich rede von Zinsen, nicht von Kursgewinnen und Dividenden) aber das nur am Rande. Wichtiger: einen Tod muss man sterben. Dann hat man eben Verluste durch Inflation. Der Arbeitende (egal ob abhängig oder selbständig) verliert dafür Lebenszeit: 40 Stunden und mehr die Woche (ja jeder Vergleich hinkt) und möglicherweise auch seine Gesundheit: körperlich in manchen Berufen (aber die kommen oft nicht in die 43%-Zone) und Burn-out nimmt zu. Ich habe Kapitaleinkünfte deutlich oberhalb des Freibetrages (guten Altzinsen und boomender Börse sei Dank), wäre also von einer Anpassung der Steuern auf Kapitalerträge auch betroffen. Hab immer wieder den Eindruck man will mir hier eine kleine Neiddebatte unterschieben. A) meine Quelle sagt die aktuelle Inflationsrate liegt bei 0,7 % gegenüber Vorjahr, wobei die gesunkenen Ölpreise hier zuletzt die Zahlen ziemlich aufgehübscht haben. Reelll wäre vermutlich eher eine Rate von 1 % zu unterstellen. Deine 0,3 % sind jedoch einfach nicht reell auch wenn wir im März des Jahres diese Werte mal kurzfristig erreicht hatten. Wo bekommt man denn ohne Tagesgeldhopping noch Zinsen in der Größenordnung von über 1 % (deutlich mehr Zinsen als die aktuelle Inflationsrate)? Die Absetzbarkeit von Aufwendungen ist mit dem Pauschbetrag bereits erledigt, tatsächlich dürften die Kosten im Zusammenhang mit meinen Kapitalanlagen deutlich höher liegen als mir der Steuervorteil aus dem Pauschbetrag bringt. B) Würde mich nicht wundern wenn die 10Jahresfrist bei Immobilien irgendwann kippt. Wobei man dann aber auch über die Absetzbarkeit von Aufwendungen im privaten Bereich nachdenken müsste und auch über die steuerliche Relevanz von Verlusten in dem Bereich. Schließlich kann eine Immobilie bei langer Haltedauer nur dann im Wert steigen wenn man auch regelmäßig investiert. Wer nach nur kurzer Haltedauer ein Objekt z.B. wegen beruflicher Veränderung veräußert könnte möglicherweise auch Verluste realisieren. Das wird nicht einfach, das gerecht auszugestalten. Mal ganz davon abgesehen, dass sich der Staat mit Grunderwerbssteuer und Grundsteuer schon jetzt ordentlich bedient bei den Erwerbern. Man hat freilich keine Garantie, dass Immobilien im Wert steigen aber bei langer Haltedauer sollten mittlerweile die meisten im Plus stehen. Ausnahmen sind strukturschwache Gegenden. Wieso muss man einen Tod sterben? Nach meinem Verständnis ist die Einkommensteuer kein Beerdigungsinstitut sondern eine Methode sich am Einkommen (!!) der Leute zu beteiligen. Sie sollte eigentlich nicht als Bestandsbesteuerung missbraucht werden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
odensee Juni 4, 2015 Ich bin de Meinung, jeder Euro an den Staat ist ein verlorener Euro. Ich gehe mal absteigend nach der Größte der Töpfe im Bundeshaushalt. Abschaffung unseres Sozialsystems. Wer aus ALG rausfällt muss sehen wo er/sie bleibt. Bundeswehr wird abgeschafft. Zinsen werde nicht mehr gezahlt, Schulden nicht mehr getilgt. Straßen werden privatisiert und wir zahlen für jede noch so kleine Kreisstraße eine Maut. Natürlich, Wettbewerb muss sein, an dutzende verschiedener "Straßenanbieter" Schulen und Unversitäten werden privatisiert. Bildung nur noch für Reiche. Und Forschung brauchen wir in Deutschland ja sowieso nicht. Schließlich leben wir ganz gut von unseren Rohstoffen und Agrarprodukten Auf "Allgemeine Finanzverwaltung" können man tatsächlich verzichtet, wenn kein Euro mehr an den Staat geht. Private Krankenversicherung für alle. Damit haben wir ca. 83% der Bundes-Ausgaben schon durch. So ungefähr? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
odensee Juni 4, 2015 A) meine Quelle sagt die aktuelle Inflationsrate liegt bei 0,7 % gegenüber Vorjahr, wobei die gesunkenen Ölpreise hier zuletzt die Zahlen ziemlich aufgehübscht haben. Reelll wäre vermutlich eher eine Rate von 1 % zu unterstellen. Deine 0,3 % sind jedoch einfach nicht reell auch wenn wir im März des Jahres diese Werte mal kurzfristig erreicht hatten. Du hast Recht. Ich hatte, ohne nochmal nachzusehen, die 0,3% gestern in den Nachrichten gehört. Aber die niedrigen Werte nicht nur im März, sondern auch Januar (-0,3!) und Februar waren mir noch im Gedächtnis. Wo bekommt man denn ohne Tagesgeldhopping noch Zinsen in der Größenordnung von über 1 % (deutlich mehr Zinsen als die aktuelle Inflationsrate)? Tagelsgeldhopping inclusive Depothopping und Altbestände Die Absetzbarkeit von Aufwendungen ist mit dem Pauschbetrag bereits erledigt, tatsächlich dürften die Kosten im Zusammenhang mit meinen Kapitalanlagen deutlich höher liegen als mir der Steuervorteil aus dem Pauschbetrag bringt. Eben und ist das ok so? Wie ich schon schrieb, wenn man die Steuern auf Kapitalerträge an die "normalen" Steuern anpasst, sollte man auch die Absetzbarkeit aller Kosten ermöglichen. B) Würde mich nicht wundern wenn die 10Jahresfrist bei Immobilien irgendwann kippt. Wobei man dann aber auch über die Absetzbarkeit von Aufwendungen im privaten Bereich nachdenken müsste und auch über die steuerliche Relevanz von Verlusten in dem Bereich. Schließlich kann eine Immobilie bei langer Haltedauer nur dann im Wert steigen wenn man auch regelmäßig investiert. Wer nach nur kurzer Haltedauer ein Objekt z.B. wegen beruflicher Veränderung veräußert könnte möglicherweise auch Verluste realisieren. Das wird nicht einfach, das gerecht auszugestalten. Mal ganz davon abgesehen, dass sich der Staat mit Grunderwerbssteuer und Grundsteuer schon jetzt ordentlich bedient bei den Erwerbern. Hier würde ich unterscheiden wollen zwischen selbstgenutzten Immobilien und Anlageobjekten: für selbstgenutzte Immobileien würde ich Sonderregelungen einsehen (nur damit keine Missverständnisse aufkommen: ich bin Mieter!) hier wird oft mit viel Engagement in Eigenleistung investiert ohne die Aufwendungen absetzen zu können.. Mit der Grunderwerbssteuer hast du Recht, die gehört meiner Meinung nach abgeschafft. Mit der Grundsteuer nicht ganz... die zahle ich, mein Vermieter legt die um. Man hat freilich keine Garantie, dass Immobilien im Wert steigen aber bei langer Haltedauer sollten mittlerweile die meisten im Plus stehen. Im Grunde ist es mit Aktienanlage nicht anders. Trotzdem unterschiedliche Besteuerung (und 10Jahres-Frist, die es bei Aktien nicht gibt: Nachteil für den Langfristanleger in diesem Fall!) Wieso muss man einen Tod sterben? Nach meinem Verständnis ist die Einkommensteuer kein Beerdigungsinstitut sondern eine Methode sich am Einkommen (!!) der Leute zu beteiligen. Sie sollte eigentlich nicht als Bestandsbesteuerung missbraucht werden. Gemeint ist: wer arbeitet für sein Geld, hat womöglich nicht-monetäre Verluste. Entgangene Lebenszeit (und sei es nur im Stau auf dem Weg zur Arbeit, weil Arbeit ja sowas von Selbstverwirklichung ist), lässt sich nunmal mit Inflationsverlusten nicht verrechnen. Und 100% Gerechtigkeit wird es nie geben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
calandor Juni 4, 2015 · bearbeitet Juni 4, 2015 von calandor Auf den ersten Blick ist es "unfair" verschiedene Ertagsarten unterschiedlich zu besteuern. Und es ist ja auch sehr "sozial/populär" die gleiche Besteuerung des Kapitals gegenüber einem Arbeiter und Konsumenten oder Lottogewinners zu fordern. Man sollte aber doch bitte nicht übersehen, dass es kaum den Kapitalisten/Privatier im Vergleich zu dem Arbeiter gibt. Wir kombinieren in uns doch in den meisten Fällen den Arbeiter/Sparer/Erben/Lotteriegewinner. Eher sieht es also doch so aus, dass man nach der Einkommensteuer nicht nur entweder Kapitalertragssteuer oder Mehrwertsteuer zahlen darf - sondern schön alle Steuerarten der Reihe nach im mannigfaltiger Kombination durch. Immer wieder... und wieder und wieder... Was ist daran also fair oder sinnvoll? Und warum sollte man noch in Vollzeit im Hamsterrad drehen um das virtuelle (wertlose?) Geld immer nur durch den Wirtschaftskreislauf und die Besteuerungsmöglichkeiten zu pressen? Oder sollte der, der nicht mehr sparen kann, weil er so hohe Miete zahlt zum Nebenjob gezwungen werden, damit er auch noch ganz sozial an einer weiteren Stelle Kapitalerstragsteuer zahlt? Oder ist man jetzt schon asozial wenn man sagt "Ich brauch nicht mehr (arbeiten/konsumieren/sparen/etc.)"? Vlt. sollten wir den Urlauber bestrafen, wenn er sein Geld ins Ausland bringt und somit "Steuerflucht" begeht? Was ist dann das nächste? Um auf die Ausgangsfrage zurückzukommen "Langfristanleger (wieder) bevorzugen?": Ich sehe keine Bevorzugung. Evtl. sollten wir auch einfach nur noch (bei allen) den Verbrauch besteuern und nicht mehr das entstehende Einkommen - egal woher es kommt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
vanity Juni 4, 2015 ... Um auf die Ausgangsfrage zurückzukommen "Langfristanleger (wieder) bevorzugen?": Ich sehe keine Bevorzugung. Evtl. sollten wir auch einfach nur noch (bei allen) den Verbrauch besteuern und nicht mehr das entstehende Einkommen - egal woher es kommt. Das geht doch viel einfacher: Lebenssteuer, für alle gleich, dann kann sich keiner bevorzugt oder benachteiligt fühlen. Nebeneffekt: extreme Entschlackung des Steuersystems, da alle anderen Steuerarten gestrichen werden können. Keine Mehrfachbesteuerung mehr, da man im Regelfall nur einmal lebt (Wiedergeborene haben halt Pech gehabt, Langlebige auch). Jeder Bundesbürger zahlt zum Wohle unseres Gemeinwesens 10 k€/a, Kinder die Hälfte. Keine Ausnahmen, keine Sonderregelungen und aus die Maus. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
IndexP Juni 4, 2015 · bearbeitet Juni 4, 2015 von IndexP Abgeltungssteuer ungerecht oder gar zu gering? Glaube ich nicht... Aus dem verlinkten Artikel: Die Abgeltungsteuer löste das Teileinkünfteverfahren bei Aktien ab, weil schon auf der Ebene der Aktiengesellschaften die Gewinnausschüttung mit rund 30 Prozent besteuert werden. Nur die restlichen 70 Prozent können als Dividende an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Davon wird dann noch 25 Prozent Abgeltungsteuer erhoben. Insgesamt kommt man dadurch auf eine Besteuerungsquote in Höhe des Spitzensteuersatzes von 42 Prozent. Würde der Bundesfinanzminister die Steuer auf Dividenden aber bis auf den Spitzensteuersatz erhöhen, würden Dividenden mit rund 65 Prozent besteuert. "Diese Quote ist nicht mehr akzeptabel, dadurch würde Deutschland wieder zu einem Höchststeuerland", sagt Schultze. Also: 1. Bei Zinseinkünften mögen die 25% Abgeltungs-Steuersatz etwas mager aussehen - bei Dividenden (letztendlich bin ich ja Miteigentümer des Unternehmens) zahlt jeder Aktionär heutzutage schon sowas wie den Spitzen-Steuersatz. Quasi ne Mischkalkulation mit Vorteilen für Zinseinkommen. Was ist daran jetzt zu wenig? 2. Bis auf den mickrigen Sparer-Freibetrag von 801 Euro gibt es keine weiteren "Absetzmöglichkeiten" für Kapital-Anleger. Die Möglichkeiten, Aufwendungen gegenzurechnen, sind dagegen für jeden Arbeitnehmer, Freiberufler oder Selbständigen real existierend - und in ihrer Wirkung nicht zu unterschätzen. 3. Schon mal mit höheren (aber noch realistischen) Arbeitseinkommen und 'nem Einkommens-Steuer-Rechner rumgespielt? Da kommen auch in höheren Gehalts-/Einkommensklassen nur schwer durchschnittliche Steuersätze (also auf das Gesamteinkommen betrachtet) zustande, die erheblich oberhalb von 30% liegen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
postguru Juni 4, 2015 Jeder Bundesbürger zahlt zum Wohle unseres Gemeinwesens 10 k€/a, Kinder die Hälfte. Keine Ausnahmen, keine Sonderregelungen und aus die Maus. Da müsste meine Tochter (volljährig) jedes Jahr einen Kredit zur Deckung der Steuer aufnehmen. EK als Azubine Pi mal Daumen 6000 Euronen. Da hilft auch die Abschaffung der MWST und aller weiteren Verbrauchssteuern nichts. Sonst klingt es ganz nett. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
_Henrik_ Juni 4, 2015 Da müsste meine Tochter (volljährig) jedes Jahr einen Kredit zur Deckung der Steuer aufnehmen. EK als Azubine Pi mal Daumen 6000 Euronen. Da hilft auch die Abschaffung der MWST und aller weiteren Verbrauchssteuern nichts. Sonst klingt es ganz nett. Jetzt macht das der Staat für sie stellvertretend. Zurückzahlen muß sie den so oder so. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
postguru Juni 4, 2015 Da müsste meine Tochter (volljährig) jedes Jahr einen Kredit zur Deckung der Steuer aufnehmen. EK als Azubine Pi mal Daumen 6000 Euronen. Da hilft auch die Abschaffung der MWST und aller weiteren Verbrauchssteuern nichts. Sonst klingt es ganz nett. Jetzt macht das der Staat für sie stellvertretend. Zurückzahlen muß sie den so oder so. Die Rechnung verstehe ich jetzt auf Anhieb nicht ganz. Könntest Du das näher erläutern. Im Augenblick sähe ich uns als Eltern mit Kind in Ausbildung in der Pflicht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
mcxreflex Juni 5, 2015 Jetzt macht das der Staat für sie stellvertretend. Zurückzahlen muß sie den so oder so. Die Rechnung verstehe ich jetzt auf Anhieb nicht ganz. Könntest Du das näher erläutern. Im Augenblick sähe ich uns als Eltern mit Kind in Ausbildung in der Pflicht. Er meint, dass der Staat aufgrund zu geringer Einnahmen verschuldet. Würden mehr Steuern gezahlt (die, die Leute notfalls per Kredit finanzieren) wäre die Kreditaufnahme durch den Staat nicht notwendig. Ich behaupte allerdings, dass mehr Steueraufkommen auch zu weiteren Ausgaben führen würde. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
PIBE350 Juni 5, 2015 · bearbeitet Juni 5, 2015 von PIBE350 1. Steueroasen austrocknen und Steuervermeidung verbieten. 2. Steuerpflicht an die Staatsbürgerschaft knüpfen. 3. Gleiche Besteuerung für Arbeit und Kapital. 4. Erbschaftssteuerreform. 5. Spitzensteuersatz erhöhen und die kalte Progression abbauen. 6. Härtere Strafen für Steuerhinterzieher und Streichung der Selbstanzeige. 7. Höherer Sparerpauschbetrag. 8. Finanztransaktionssteuer. 9. Banken werden nicht mehr mit Steuergeldern gerettet. Fertig! Alle glücklich gemacht! :wub: Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
odensee Juni 5, 2015 Ich behaupte allerdings, dass mehr Steueraufkommen auch zu weiteren Ausgaben führen würde. :- Ich könnte jetzt eine Reihe von Autobahnbrücken aufzählen, für die weitere Ausgaben extrem sinnvoll wären. :- Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag