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millionendieb

Fristigkeit und Risikoklassen bei Geldanlagen

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millionendieb

Hallo zusammen,

 

ich würde ein Depot gerne nach Fristigkeit (kurz, mittel, lang) und Risikoklassen (RK1-3 + Spekulation 4) aufteilen.

Dies habe ich soweit auch gemacht, siehe unten.

 

Wenn ich nun die jeweiligen Instrumente auswählen möchte, brauche ich dafür Renditeerwartungen.

Für die RK1 ist es im Moment wohl sinnvoller Tagesgeld (1,00%) als Deutsche Staatanleihen (0% ?) zu kaufen.

 

Gibt es irgendwo Renditeerwartungen / Erwartungsrenditen für die gänigen Positionen oder ist das alles zu variabel?

 

In einem nächsten Schritt wäre es auch wichtig zu planen, wieviele Ausschüttzungen erreicht werden können

also ob das "normale" Ergebnis zu den Zielen passt, oder wie weit eine Dividendenstrategie angewendet werden

muss?

 

 

Danke

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Sisyphos

Gibt es irgendwo Renditeerwartungen / Erwartungsrenditen für die gänigen Positionen oder ist das alles zu variabel?

 

Natürlich gibt es zahlreiche Untersuchungen über die langfristigen Renditen diverser Assetklassen. So ließ sich beispielsweise mit deutschen Large Caps (DAX) über die vergangenen 25 Jahren eine durchschnittliche jährliche Rendite von 8% erzielen. Amerikanische Aktien erzielten (in US-$) über die letzten 200 Jahre durchschnittlich eine Realrendite (also abzüglich der Preissteigerungsrate) von rund 3%. Eine vernünftige Annahme für die Untergrenze der realen Aktienrendite eines weltweiten Aktienkorbs sollte die reale Wachstumsrate des weltweiten BIPs sein.

 

Das Problem bei diesen Zahlen ist allerdings, daß es in der Vergangenheit immer wieder temporär zu signifikanten Abweichungen von den entsprechenden Werten kam. Und temporär mein hier durchaus über mehrere Jahrzehnte, also schon fast ein Anlegerleben lang. So lag z.B. die Nominalrendite 10-jähriger deutscher Staatsanleihen seit 1815 (Bundesrepublik Deutschland, Deutsches Reich und Vorgängerstaaten vor der Reichsgründung) niemals unter 3% - bis eben die EZB mit Ihren Zinsmanipulationen begann. Inzwischen liegt die Rendite unter einem Zehntel des historischen Wertes. Ein anderes Beispiel ist der Zinssenkungszyklus seit 1982, der zu der Anomalie führte, daß die Anlage in langlaufenden sicheren Rentenpapieren rentierlicher war als die Anlage in risikobehafteten Aktien. Es gab also keine Risikoprämie für das größere Risiko einer Aktienanlage.

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dagobertduck2204

Und was kann man daraus schließen? Dass man von Renditen in der Vergangenheit leider nur bedingt in die Zukunft schließen kann... :(

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millionendieb

Da bin ich bei euch. Innerhalb der RK muss man dann schauen wie man den Zielwert erreicht.

Mit deutschen Staatsanleihen wird es im Moment keine 1% geben, dann muss es in RK 1 das

Tagesgeld werden.

Kann man das denn so wie ich das grob aufgebaut stehen lassen - auch um ein Gefühl für

die Höhe einer möglichen Ausschüttung zu erhalten?

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Sisyphos
· bearbeitet von Sisyphos

In Deiner Tabelle erschließt sich mir die Kongruenz von Fristigkeit und Risikoklasse nicht wirklich. Eine liquide Large-Cap-Aktie wird gemeinhin in RK3 gesehen, läßt sich aber problemlos täglich veräußern und damit zu Geld machen (selbstverständlich ggf. nur mit Verlust gegenüber dem Einstandspreis). Eine Festgeldanlage wird dagegen in RK1 gesehen, ist aber unter Umständen über mehrere Jahre gebunden. Oder meinst Du mit Fristigkeit, wie schnell ein möglicher Verlust aufgrund der Volatilität wieder aufgeholt werden kann?

 

Wie definierst Du denn RK2 und RK4? Da gibt es sehr unterschiedliche Ansichten im Forum.

 

Bei Aktien hat man meist eine durchschnittliche Ausschüttungsquote zwischen 30% und 50% (in Europa und Asien mehr als in den USA weniger), wobei in den letzten Jahren ein Trend zu höheren Ausschüttungsquoten hin festzustellen ist. Gleichwohl scheinen mir in Deiner Tabelle die Ausschüttungen bei RK3/4 im Vergleich zur Rendite zu hoch angesetzt zu sein.

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millionendieb

Ja es gibt Überschneidungen von der Anlagefrist und der RK. Das Festgeld ist ein gutes Beispiel.

Im Vorfeld habe ich auch über Unternehemensanleihen gegrübelt, für die gibt es eine klare RK, aber ich kann sie kurzfristig oder

langfristig anlegen und ich kann ein geringes oder hohes Risiko wählen.

 

Von daher vergessen wir mal die RK. Mir geht es darum zu definieren, wielange das Geld unliquide also endweder tatsächlich gebunden (Festgeld) oder eben stark schwankend (Aktien) in der Anlage verweilen darf.

 

 

 

Kurzfristig 2 Monate

die Anlage muss kurzfristig und ohne Verlust zur Verfügung stehen / liquidierbar sein

Tagesgeld (Fokus Rendite)

Europ. Staatsanleihen (Fokus Sicherheit)

 

Mittelfristig 2-3 Jahre

die Anlage sollte mittelfristig ohne große Verlust liquidierbar sein

Dollar Staatsanleihen

Unternehmensanleihen / Leiter

Renten- / Defensive Mischfonds

 

Langfristig 10+ Jahre

eine Liquidierung ist nicht vorgesehen

Aktien Value

Aktien Dividendenstrategie

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TaurusX

Ja es gibt Überschneidungen von der Anlagefrist und der RK. Das Festgeld ist ein gutes Beispiel.

Im Vorfeld habe ich auch über Unternehemensanleihen gegrübelt, für die gibt es eine klare RK, aber ich kann sie kurzfristig oder

langfristig anlegen und ich kann ein geringes oder hohes Risiko wählen.

 

Von daher vergessen wir mal die RK. Mir geht es darum zu definieren, wielange das Geld unliquide also endweder tatsächlich gebunden (Festgeld) oder eben stark schwankend (Aktien) in der Anlage verweilen darf.

 

 

 

Kurzfristig 2 Monate

die Anlage muss kurzfristig und ohne Verlust zur Verfügung stehen / liquidierbar sein

Tagesgeld (Fokus Rendite)

Europ. Staatsanleihen (Fokus Sicherheit)

 

 

 

Damit wäre ich vorsichtig für diesen Anlagehorizont, vor allem pauschal Europ. Staatsanleihen,

das würde ich wenn dann an konkreten Landern festmachen. Im Prinzip hier eher kurzfristige Bundesanleihen,

dann hast du Sicherheit, aber keine Rendite.

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Hellerhof

Mittelfristig 2-3 Jahre

die Anlage sollte mittelfristig ohne große Verlust liquidierbar sein

Dollar Staatsanleihen

Unternehmensanleihen / Leiter

Renten- / Defensive Mischfonds

 

 

In diesem Zeithorizont ist das in meinen Augen eine Spekulation auf die Entwicklung des Dollars. Eine Diversifizierung über Währungen hinweg ist gut und wichtig, gehört meiner Meinung nach aber in die Klasse mit der längsten Laufzeit oder "Fristigkeit". Fremdwährungsanleihen haben ein Wechselkursrisiko welches nicht ohne ist.

 

Für (Staats-)Anleihen sehe ich so pauschal in diesem Horizont auch keine Zukunft. ;) Ein Blick auf die Zinsstrukturkurve sollte deutlich machen, worum es mir geht. Die Restlaufzeit der Anleihen muss mit deiner Fristigkeit übereinstimmen, sonst holst du dir nur ein Kursrisiko rein - im schlechtesten Fall ohne Rendite.

 

Da du aber den Verlust nicht quantifiziert hast sind meine Worte leider nur ein Stochern im Nebel.

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