Bonilla April 10, 2015 · bearbeitet April 10, 2015 von Bonilla Liebes Forum, wie allgemein bekannt ist, weichen sowohl physische als auch synthetische ETFs mit einem gewissen tracking error von ihrem zugrundeliegenden Index ab. Allerdings ist dieser tracking error in der Regel sehr klein und eher technischer Natur. Ist es denkbar, dass z. B. in einer Phase größter Marktunruhe ein ETF plötzlich nicht nur minimal von seinem Index abweicht sondern sich plötzlich fundamentale Unterschiede zwischen dem Kurs des ETFs und dem des Index auftun (z. B. eine Abweichung von 20 % entsteht)? Ich denke dabei z. B. an folgendes fiktives Szenario: Es kommt zu einer größeren Vertrauenskrise in Swap-Produkte und die Anleger fliehen plötzlich panikartig aus Swap-ETFs, wenngleich sich der entsprechende Index gar nicht so schlecht entwickelt. Das ist nur ein Beispiel und ich weiß nicht, ob es realistisch ist. Mich würden Antworten interessieren, die sich sowohl auf physische als auch auf synthetische ETFs beziehen. Besten Dank Bonilla Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Ramstein April 10, 2015 Ich denke dabei z. B. an folgendes fiktives Szenario: Es kommt zu einer größeren Vertrauenskrise in Swap-Produkte und die Anleger fliehen plötzlich panikartig aus Swap-ETFs, wenngleich sich der entsprechende Index gar nicht so schlecht entwickelt. Das ist nur ein Beispiel und ich weiß nicht, ob es realistisch ist Warum denkst du nicht selber mal ein bisschen nach? Was passiert denn konkret, wenn die Anleger Swap-ETFs verkaufen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Malvolio April 10, 2015 Warum denkst du nicht selber mal ein bisschen nach? Was passiert denn konkret, wenn die Anleger Swap-ETFs verkaufen? .... und es ward ein Hagel und Feuer, mit Blut gemengt, und fiel auf die Erde; und der dritte Teil der Bäume verbrannte, und alles grüne Gras verbrannte und es fuhr wie ein großer Berg mit Feuer brennend ins Meer; und der dritte Teil des Meeres ward Blut und der dritte Teil der lebendigen Kreaturen im Meer starben, und der dritte Teil der Schiffe wurden verderbt und es fiel ein großer Stern vom Himmel, der brannte wie eine Fackel und fiel auf den dritten Teil der Wasserströme und über die Wasserbrunnen und der dritte Teil der Wasser ward Wermut; und viele Menschen starben von den Wassern, weil sie waren so bitter geworden und es ward geschlagen der dritte Teil der Sonne und der dritte Teil des Mondes und der dritte Teil der Sterne, daß ihr dritter Teil verfinstert ward und der Tag den dritten Teil nicht schien und die Nacht desgleichen ..... oder jemand anderes kauft die abgegebenen ETFs. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
jogo08 April 10, 2015 .... und es ward ein Hagel und Feuer, mit Blut gemengt, und fiel auf die Erde; und der dritte Teil der Bäume verbrannte, und alles grüne Gras verbrannte und es fuhr wie ein großer Berg mit Feuer brennend ins Meer; und der dritte Teil des Meeres ward Blut und der dritte Teil der lebendigen Kreaturen im Meer starben, und der dritte Teil der Schiffe wurden verderbt und es fiel ein großer Stern vom Himmel, der brannte wie eine Fackel und fiel auf den dritten Teil der Wasserströme und über die Wasserbrunnen und der dritte Teil der Wasser ward Wermut; und viele Menschen starben von den Wassern, weil sie waren so bitter geworden und es ward geschlagen der dritte Teil der Sonne und der dritte Teil des Mondes und der dritte Teil der Sterne, daß ihr dritter Teil verfinstert ward und der Tag den dritten Teil nicht schien und die Nacht desgleichen ..... oder jemand anderes kauft die abgegebenen ETFs. Oder so ... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine April 10, 2015 Ich kann mir schwerlich eine Vertrauenskrise in Swapprodukte vorstellen ohne gleichzeitige Vertrauenskrise an den Finanzmärkten generell. Daher würde ich in so einem Fall damit rechnen, dass die Kurse insgesamt Achterbahn fahren. Sollte es in einem Moment besonders hoher Volatilität zum Ausfall des Swapkontrahenten kommen (wir reden hier vermutlich von einer Art Apokalypse an den Finanzmärkten) dann könnte der tatsächliche Wertpapierkorb sich von dem passenden Index entfernen. Aber ich bin mir ganz sicher - das ist dann eher ein Randproblem im Vergleich zur allgemeinen Volatilität. Die Wahrscheinlichkeit für so ein Ereignis ist nicht sehr hoch, aber desto länger die Anlagedauer ist, desto eher kann so etwas real vorkommen. Und ja - ich fühle mich mit echten Aktien wohler gerade auch im Hinblick auf eine worst case. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
tyr April 10, 2015 ich fühle mich mit echten Aktien wohler gerade auch im Hinblick auf eine worst case. ... wenn die Aktien nicht von der Depotbank verliehen werden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bonilla April 14, 2015 Liebes Forum, vielen Dank für die Rückmeldungen. Mir ist klar, dass normalerweise der Angebot-Nachfrage-Mechanismus am Aktienmarkt stabilisierend wirkt. Allerdings habe ich mich gerade auf Fälle bezogen, in denen das Angebot-Nachfrage-Spiel systematisch gestört ist. Meine Frage ist, ob es in solchen Fällen trotzdem noch einen Mechanismus gibt, der den ETF "auf Kurs zwingt" oder ob es in der Theorie tatsächlich denkbar ist, dass der Kurs des ETF dignifikant von seinem NAV abweicht. Viele Grüße Bonilla Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schinzilord April 14, 2015 ...oder ob es in der Theorie tatsächlich denkbar ist, dass der Kurs des ETF signifikant von seinem NAV abweicht.[/size] Der Kurs der ETF ist sein NAV Du meinst, ob der NAV signifikant von seinem zugrundeliegenden Index abweicht? Ich habe hier mal was dazu geschrieben, was theoretisch passieren könnte und zu einem höheren Tracking Error führt. Meine Ausführungen gelten aber nur für von MCap abweichende Indexgewichtungen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Hellerhof April 14, 2015 In der Literatur wird ab und an davon gesprochen, dass Illiquidität zunehmend ein Problem auf den Märkten darstellen wird. Ein Grund dafür ist, dass Banken den Eigenhandel zurückfahren (müssen). Damit wird es wahrscheinlicher, dass im Falle erratischer Kursschwankungen kein Käufer in den Markt tritt und die Preise für verschiedene Aktiva noch viel tiefer fallen. So die grundlegende Argumentation. Bei ETF sehe ich da zwei Probleme. Wenn ein physisch replizierender ETF ein sog. sampling betreibt ist es durchaus denkbar, dass sich der ETF weit vom Index entfernt. Sollten die gehaltenen Aktien besonders leiden ist das ganze kein unwahrscheinliches Szenario. Je liquider die Aktie, desto geringer das Risiko. Ich meine mich aber an einen Fall erinnern zu können in dem Korea mit Samsung abgebildet werden sollte und das nur recht bescheiden geschafft wurde. Bei synthetischen ETF liegt der Hase meiner Ansicht nach anders im Pfeffer. Zum einen ist nicht immer ganz klar, bzw. jeden bewusst, wie der subsitution basket gebildet wurde. In diesem Falle gilt aber das, was ich zu physischen ETF geschrieben habe. Hinzukommt jetzt der SWAP. Wenn die Sicherheiten, die für den SWAP hinterlegt wurden, hinreichend liquide sind, sollten diese im Falle des Falles das Kontrahentenrisiko ausreichend absichern können. Liquide Sicherheiten sind Staatsanleihen erstklassiger Schuldner (BRD, CH, o.ä.). Wenn es richtig knallt, dass sehe ich für solide aufgesetzte synthetische ETF sogar das geringere Risiko signifikant vom Index abzuweichen. Wie immer gilt aber, dass zu jeder Wahrscheinlichkeit eine Gegenwahrscheinlichkeit kommt. Zumal ich die Wertpapierleihe ganz bewusst aus meiner Betrachtung ausgespart habe, da es zu weit weg führen würde. Hiergibt es aber einen brauchbares Morningstarartikel zum Thema. Auch bin ich kein Experte für Finanzmarktregulierung. Eine ausreichende Liquidität ist der Dreh- und Angelpunkt. Das gilt aber nicht nur ausschließlich für ETF. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag