AmselB April 6, 2015 · bearbeitet April 6, 2015 von AmselB Hallo, hier sind erstmal meine Angaben: 2. Basisangaben zur persönlichen Situation Alter: 30 Jahre Familienstand: verheiratet Kinder: 3 (nach 2007 geboren) geplanter Renteneintritt: 67 Berufliche Situation: Geld zum Sparen ist genug übrig, nach meiner Elternzeit noch deutlich mehr mtl. reserviertes Kapital für Altersvorsorge insgesamt: bisher keins Risikobereitschaft: mittel-hoch (je nach Höhe des Betrags und erwarteter Rendite) bisherige Risikovorsorge / Falls nicht: nur Haftpflicht Umfang der Absicherung: nur gesetzliche Rente bisherige Erfahrung mit Altersvorsorgeanlagen: keine 3. Das 3-Säulenmodell und bisherige Ansprüche 3.1 Gesetzliche Rente: im Wesentlichen die Rentenpunkte für meine drei Kinder 3.2 kapitalbasierende, staatlich geförderte Rente wie Riester, Rürup, Eichel: bisher nein 3.3 Arbeitgeberfinanzierte Rente (bAV), AVWL-Zahlung möglich ? nein 3.4 private Vorsorge aus Eigenmitteln: Indexfonds 3.5 Zusammenfassung / Umrechnung in monatliches Rentenäquivalent: niedrig 3.6 benötigte Rente und erwartete Rentenlücke nach bisheriger Kalkulation: kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen, aber geben wird es eine Rentenlücke sicher 4. Sonstige Vermögenssituation (Wünsche und Ziele) 4.1 aktuelle Sparleistungen: ca. 500 Euro/Monat (nach Elternzeit deutlich mehr) 4.2 Schulden (Bitte Kredithöhe, Kreditzinsen und Gesellschaft nennen): keine 4.3 absehbare Investitionen und preisliche Vorstellung der Wünsche und Ziele in x Jahren (Urlaub, Auto, Wohnung, Haus): Umzüge und Urlaub (ich schätze ca. 2000-5000 Euro im Jahr) Da ich drei Kinder habe, denke ich, dass sich Riester-Rente für mich lohnt. Momentan müsste ich nur den Sockelbeitrag einzahlen, da mein jüngstes Kind unter drei ist. Langfristig würde ich aber Vollzeit arbeiten, dann wäre mein Gehalt mindestens 35.000 Euro/Jahr brutto. Ich finde die fondsgebundene Riester-Rente (Nettotarif) in Kombination mit ETFs attraktiv. Wisst ihr, wie hoch da üblicherweise der Anteil ist, der tatsächlich in dem von mir gewählten Fonds landet? Und könnte man z. B. mit 55 Jahren das Geld aus dem Vertrag nehmen und zu einen Riester-Banksparplan wechseln oder gibt es da irgendwelche Probleme? Und wenn ich in meinem ursprünglichen Vertrag bleibe, kann ich dann bei Rentenbeginn die Versicherung noch wechseln oder ist das ausgeschlossen. Ich hoffe, ihr könnt mir helfen, ich sehe da noch nicht so ganz durch. Vielen Dank! Gruß, Amsel Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
tyr April 6, 2015 Vor Sparverträgen für das Alter würde ich an deiner Stelle erst einmal dein Einkommen gegen BU absichern. Insbesondere, wenn du damit Angehörige versorgen musst. Bis zur Rente sind es bei dir noch Jahrzehnte. Die Zeit bis dahin würde ich zuerst absichern. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
AmselB April 6, 2015 Mit dem Thema BU-Versicherung beschäftige ich mich bereits, aber parallel dazu kann man ja trotzdem riestern. Oder meinst das lohnt sich in der Situation generell nicht? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
herr_welker April 6, 2015 · bearbeitet April 6, 2015 von herr_welker Und könnte man z. B. mit 55 Jahren das Geld aus dem Vertrag nehmen und zu einen Riester-Banksparplan wechseln oder gibt es da irgendwelche Probleme? Könnte man. Aber. Es gibt manche Anbieter die eine gewisse Mindestlaufzeit voraussetzen. Oder ein Höchstalter. Das muss eingehalten werden und ist auf langer Sicht ein Risiko. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
tyr April 7, 2015 Mit dem Thema BU-Versicherung beschäftige ich mich bereits, aber parallel dazu kann man ja trotzdem riestern. Oder meinst das lohnt sich in der Situation generell nicht? Es geht bei der Absicherung existenzieller Risiken nicht darum, ob sich das "lohnt". Hoffentlich lohnt es sich nicht. Beispiel: du beschäftigst dich jetzt mit Altersvorsorgeprodukten, hast aber noch keine Invaliditätsversicherung. Morgen trifft dich ein schwerer privater Unfall oder die Diagnose einer schweren Krankheit. Du bist dauerhaft arbeitsunfähig und dein Einkommen, mit dem du dich und deine Familie versorgst entfällt. Was nützen dann ein paar gesparte Euro in irgendeinem Altersvorsorge-Sparvertrag? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Matthew Pryor April 7, 2015 Es geht bei der Absicherung existenzieller Risiken nicht darum, ob sich das "lohnt". Hoffentlich lohnt es sich nicht. Ich glaube,dem TO geht es in dem "Lohnt-es-sich"-Kontext um Riester... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ebdem April 7, 2015 In deiner Situation - mit drei Kindern - kann sich Riester sicher lohnen. Das ist eine gute Konstellation, um viel Förderung zu erhalten. Mit einer fondgebundenen Riester-Rente wettest du ziemlich. Ich frage mich, wie sinnvoll das ist. Da du eine relativ hohe Sparleistung hast, würde ich an deiner Stelle eher einen Honorarversicherungsriester (eventuell mit Überschüssen in Fonds) oder einen Banksparplan anraten. Ersteres wäre mein persönlicher Favorit. Das weitere Geld kannst du frei in den Aktienmarkt anlegen oder auch eine private Rentenversicherung abschließen, wenn das steuerlich interessant wäre. Das wäre für mich die bessere Lösung. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
polydeikes April 7, 2015 Es fehlen so einige Angaben um überhaupt eine Aussage treffen zu können. - m oder w? - Brutto vor der Elternzeit, Brutto Vorjahr, Brutto dieses Jahr (bzw. irgendwelches Brutto), voraussichtliches Brutto und Ende der Elternzeit - das ganze noch mal für den Ehepartner, wenn neben den 3 Kindern auch ein solcher da ist und zusammen veranlagt wird Dann hätte man zumindest mal die Basis für die Förderkonstellation ... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
AmselB April 8, 2015 - m oder w? Ich bin eine Frau. Wozu ist das denn wichtig? - Brutto vor der Elternzeit, Brutto Vorjahr, Brutto dieses Jahr (bzw. irgendwelches Brutto), voraussichtliches Brutto und Ende der Elternzeit Vor der Elternzeit habe ich selbstständig gearbeitet (also nicht rentenversicherungspflichtig). Das werde ich ab Oktober auch wieder tun, da ich noch ein Projekt beenden muss (ich rechne mit 15.000-20.000 Euro Gewinn/Jahr). Ich plane aber in ein Angestelltenverhältnis zu wechseln, bevor mein jüngstes Kind drei ist. Ich würde dann zunächst Teilzeit arbeiten und gehe von mindestens 30.000 Euro brutto aus. Irgendwann möchte ich auch wieder Vollzeit arbeiten, aber das kann ich momentan noch gar nicht einschätzen wann. Es ist auch nicht ausgeschlossen, dass ich gleich mit Vollzeit einsteige. Vollzeit wären dann mindestens 40.000 Euro brutto. - das ganze noch mal für den Ehepartner, wenn neben den 3 Kindern auch ein solcher da ist und zusammen veranlagt wird Mein Mann verdient ca. 45.000 Euro brutto. Interessant ist vielleicht noch, dass wir ab nächstem Jahr einen mehrjährigen Auslandsaufenthalt planen. Das steht allerdings noch nicht fest und da könnte man den Vertrag ja so lange ruhen lassen. Mit einer fondgebundenen Riester-Rente wettest du ziemlich. Ich frage mich, wie sinnvoll das ist. Da du eine relativ hohe Sparleistung hast, würde ich an deiner Stelle eher einen Honorarversicherungsriester (eventuell mit Überschüssen in Fonds) oder einen Banksparplan anraten. Ersteres wäre mein persönlicher Favorit. Das weitere Geld kannst du frei in den Aktienmarkt anlegen oder auch eine private Rentenversicherung abschließen, wenn das steuerlich interessant wäre. Das wäre für mich die bessere Lösung. Ein Banksparplan wäre für mich auch eine Alternative, da weiß man wenigstens, woran man ist. Aber mit der klassischen Riester-Rentenversicherung kann ich mich irgendwie nicht so richtig anfreunden. Schenke ich da der Versicherung nicht unnötig Geld? Die einzige Wette bei der fondsgebundenen Riester-Rente mit Welt-Fonds ist doch die Wette auf langfristiges Wirtschaftswachstum, oder? Zum Thema BU, falls es jemanden interessiert: Mein ursprünglicher Plan war ja, dass wir uns gegenseitig gegen BU absichern, weil wir notfalls auch von einem Gehalt leben könnten (dann ist eben nicht mehr viel mit Sparen und wir müssten uns etwas einschränken). Aber ich habe jetzt hier im Forum die Idee gelesen, sich nur bis 55 zu versichern, um Kosten zu sparen, und sich danach über Ersparnisse abzusichern. Das fand ich gut, so dass das mein aktueller Favorit ist. Aber das wollen wir uns noch in Ruhe überlegen und solange können wir auch ohne BU gut schlafen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
polydeikes April 8, 2015 Ich bin eine Frau. Wozu ist das denn wichtig? Vielleicht will ich flirten? Nein, im Ernst, zum Beispiel für die Zuordnung von Kindergeld oder Kinderfreibetrag und Zulagen. Dein Fall ist durchaus tricky und hat einige Eventualitäten. Ohne meine indiskreten Fragen könnte man die Förderkonstellation nicht beurteilen. Vor der Elternzeit habe ich selbstständig gearbeitet (also nicht rentenversicherungspflichtig). Nennen wir das mal Fall A. Im Fall A wird vom Brutto deines Manns aus gerechnet, da du mittelbar zulagenberechtigt wärest. 45.000 / 100 * 4 = 1800 davon werden jetzt beide Grundzulagen und die 3 Kinderzulagen abgezogen ... 1800 - 154 - 154 - 300 - 300 - 300 = 592 Dein Mann bräuchte einen eigenen Riester Vertrag, müsste 592 Euro p.a. einzahlen, würde 154 Euro Zulage bekommen. Du müsstest 60 Euro einzahlen und würdest 1054 Euro Zulage bekommen. Diese Förderkonstellation wäre ideal, ich würde dir definitiv dazu raten zu riestern. Für insgesamt 592 + 60 = 652 Euro Aufwand würdet ihr 1054 Euro Zulagen erhalten. Das kann sich sehen lassen. Schlussfolgerung wäre aber auch, dass die Beiträge für eine Riester Fondspolice zumindest beim eher Mann zu niedrig wären, wenn Depotkosten entstehen. Anzumerken wäre, dass die gesamte Förderkonstellation eine Momentaufnahme wäre, denn irgendwann endet der Förderanspruch für die Kinder. Auch das spricht gegen eine Fondspolice, besser eine flexible Variante. Da in diesem Fall A die Förderkonstellation mit Wegfall der Kinderzulagen schlagartig nicht mehr attraktiv wäre. Ohne Kinderzulagen sähe das so aus: 45.000 / 100 * 4 - 154 - 154 = 1492 zzgl. deinen 60 Euro ... macht 1592 Euro für 308 Euro Zulagen ... --- Interessant ist vielleicht noch, dass wir ab nächstem Jahr einen mehrjährigen Auslandsaufenthalt planen. Das steht allerdings noch nicht fest und da könnte man den Vertrag ja so lange ruhen lassen. Nennen wir das mal Fall B. Bei B kommt es auf die Konstellation an. Mit zum Beispiel Entsendevertrag wäre es sogar möglich, dass eine Förderberechtigung bestehen bliebe. Dann müsste wieder vom Förderberechtigten aus gerechnet werden. Allerdings funktioniert dann keine mittelbare Zulagenberechtigung mehr, wenn ihr außerhalb der EU wäret. Denn der mittelbar förderberechtigte Ehepartner muss in der EU respektive EWR den ständigen Wohnsitz haben. Du siehst ... mehr als tricky. Kurzum: Das Szenario Auslandsaufenthalt verkürzt den Zeitraum der "attraktiven Förderung" wiederum deutlich. Von Riester ist eher abzuraten. Definitiv aber keine Fondspolice mit hohen laufenden Kosten, bspw. Depotkosten. Ich schreibe Fondspolice, weil du es angesprochen hast, für Fondssparpläne gilt das sinngemäß. --- Ich plane aber in ein Angestelltenverhältnis zu wechseln, bevor mein jüngstes Kind drei ist. Womit wir in der Vorsituation vom Fall A sind und anschließend in Fall C schlittern. Zur Vorsituation: So lange die gesetzliche Rentenversicherung Kindererziehungszeiten anerkennt, bist du unmittelbar förderberechtigt. Die Kinderziehungszeiten haben mit dem reinen Alter des Kindes erstmal nicht all zu viel zu tun. Es geht um Zeiträume, die können sich auch verlängern, wenn innerhalb eines Zeitraums mehr als 1 Kind geboren wurde. Sobald du wieder arbeitest, hat sich das mit den Kindererziehungszeiten. Zuletzt habe ich das hier erklärt: https://www.wertpapier-forum.de/topic/45760-raus-aus-der-dvag-wenn-ja-was-dann/?do=findComment&comment=939534 Allerdings Vorsicht, das ging dort auch etwas ungeordnet zu. Die Gefahr besteht in einem Forum leider immer, da man nur bedingt gezielt Fragen stellen kann bzw. nur bruchstückenhaften Input bekommt ... siehe meine indiskreten Fragen hier. Für den kurzen Zeitraum der durch Kinderziehungszeiten bedingten unmittelbaren Förderberechtigung ergibt sich für 60 Euro Eigenbeitrag eine Zulage von 154 + 300 + 300 + 300 ... aber so oder so, es wäre der kürzeste Zeitraum und allein dieser ohne Folgezeit wäre einzig und allein für einen Riester Banksparplan geeignet. --- Und nun donnern wir in Fall C. Wenn ihr beide förderberechtigt seid, du 40k (angestellt) dein Mann 45k (angestellt) ... würde wieder von dir aus gerechnet werden, mit den einfachen Zulagen. Also: 40.000 / 100 * 4 -154 -300 - 300 - 300 = 546 Für 546 Eigenbeitrag p.a. bekämst du dann die 1054 Euro Zulagen. Wäre für dich für den Zeitraum immernoch attraktiv. Aber: Es würde sich dringend verbieten, dass der Mann in diesem Szenario auch riestert. Der bekäme für seinen Beitrag nur Grundzulage, Steuerersparnis entfällt auf Grund des hohen Zulagenanspruchs. --- Du siehst. Wir haben 3 Fälle und eine IST Situation. Grundsätzlich wäre jedes x beliebige Antwort eines jeden Users irgendwo für irgendeinen Fall irgendwie zu einem kleinen Teil richtig gewesen. Insofern ist es eben wichtig, solche indiskreten Fragen wie die meinen zu stellen. Und ganz ehrlich: Die Produktdiskussion ergibt sich aus der Förderkonstellation und ist somit frühestens Schritt 2 ... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
AmselB April 8, 2015 · bearbeitet April 8, 2015 von AmselB Vielen Dank für deine ausführliche Antwort, das hilft mir sehr weiter. In unserer jetzigen Situation ist also ein Banksparplan die günstigste Variante, da dort keine laufenden Kosten entstehen. Wenn wir im Ausland arbeiten, würde mein Mann keinen Entsendevertrag oder Ähnliches bekommen, sondern er würde dort einen neuen Vertrag abschließen, daher gehe ich davon aus, dass wir nicht zulageberechtigt wären. Ein paar Fragen habe ich trotzdem noch: - Meine Annahme, ich wäre automatisch nach der Geburt des Kindes drei Jahre lang unmittelbar zulagenberechtigt, ist offenbar falsch. Ich habe dieses Jahr noch Elterngeld bezogen (jetzt nicht mehr) und werde ab Oktober wieder selbstständig tätig sein. Dann bin ich dieses Jahr unmittelbar zulagenberechtigt und nächstes Jahr mittelbar über meinen Mann, richtig? Und sobald ich angestellt bin, bin ich für das gesamte Jahr unmittelbar zulagenberechtigt, oder? - Spielt es eine Rolle, wann ich starte mit Riestern? Wenn ich Ende des Jahres beginne und ausreichend viel einzahle, bekomme ich dann die volle Förderung? - In der Konstellation, dass ich langfristig voll arbeite, also 564 bis max. 1046 Euro im Jahr einzahle und 1054 Euro Zulagen bekomme, könnte sich eine Fondspolice prinzipiell lohnen, oder? Ich denke mir halt, wenn ich an das Geld sowieso nicht vor Rentenbeginn rankomme, dann schadet auch etwas Risiko nicht, das sich durch die lange Anlagedauer dann automatisch verringert. Aber möglicherweise funktioniert das in Kombination mit der Beitragsgarantie so nicht. Edit: Allgemein wird ja von den Fondspolicen abgeraten. Vielleicht hat ja jemand noch einen Link, wo das ausführlich begründet wird. So richtig verstanden habe ich das noch nicht, wieso das so schlecht ist. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
polydeikes April 8, 2015 generell und teilweise oT // Ich kann nur generell empfehlen, die ganze Produktdiskussion hinten an zu stellen. Bewährt hat sich bei mir in der beruflichen Praxis folgendes Schema: 1) Förderkonstellation betrachten, inkl. aller Eventualitäten, Riester als Konzept beurteilen 2) Riester Varianten beurteilen und ggf. 2 wählen 3) Zur jeweiligen Variante 1-2 Produkte wählen und schon sind wir bei bis zu 4 Produkten im Vergleich Eine andere Herangehensweise mag auch funktionieren, führt meiner Meinung nach nur häufig zu Frustration. --- Meine Annahme, ich wäre automatisch nach der Geburt des Kindes drei Jahre lang unmittelbar zulagenberechtigt, ist offenbar falsch Zumindest ist die Annahme mal nicht generell richtig. Wir könnten das jetzt in epischer Breite ausdiskutieren und Fälle konstruieren, gedient wäre dir damit wohl kaum. Allein die oben geschilderten Szenarien sind schon komplex genug. Daher an dieser Stelle die kurze Antwort: Du bist unmittelbar förderberechtigt, wenn die gesetzl. Rentenversicherung dir für das Jahr Kindererziehungszeiten anrechnet. Und generell auf Riester übertragen: Es reicht immer 1 Tag unmittelbare Förderberechtigung pro Jahr. Was zum Beispiel Selbstständige auch durch 450 Euro Jobs erreichen können ... usw. usf. ... Schlussfolgerung: Deinen Förderstatus erfährst du am schnellsten und am verbindlichsten bei der DRV Bund durch Klärung der Problematik Anrechnung von Kindererziehungszeiten. Mein Lieblingsspruch: Ein Besuch in der örtlichen DRV Geschäftsstelle zur Kontenklärung lohnt sich immer ... --- Ich habe dieses Jahr noch Elterngeld bezogen (jetzt nicht mehr) und werde ab Oktober wieder selbstständig tätig sein. Dann bin ich dieses Jahr unmittelbar zulagenberechtigt und nächstes Jahr mittelbar über meinen Mann, richtig? Und sobald ich angestellt bin, bin ich für das gesamte Jahr unmittelbar zulagenberechtigt, oder? Das ist soweit erstmal richtig. Spielt es eine Rolle, wann ich starte mit Riestern? Wenn ich Ende des Jahres beginne und ausreichend viel einzahle, bekomme ich dann die volle Förderung? Das ist völlig egal. Die Zahlung muss nur im jeweiligen Kalenderjahr eingegangen sein. Was zwangsweise dazu führt, dass so ca. ab 20-22. Dezember die Deadline für eine Einzahlung / Sonderzahlung gegeben ist ... mit diversen Ausnahmen und Eventualitäten. Wesentlich: Wann du die Zahlung im Kalenderjahr leistest ist völlig egal, der Anspruch besteht vollständig. --- In der Konstellation, dass ich langfristig voll arbeite, also 564 bis max. 1046 Euro im Jahr einzahle und 1054 Euro Zulagen bekomme, könnte sich eine Fondspolice prinzipiell lohnen, oder? Mit deinen ganzen Eventualitäten würde ich AKTUELL die Finger von Riester + Fonds lassen, egal in welcher Ausprägung. Das ist meine Meinung, du musst sie nicht teilen. Mein konkreter Rat wäre zunächst 2 Riester Banksparpläne abzuschließen. Die kosten beim richtigen Anbieter erstmal gar nichts (abgesehen vom erheblichen langfristigen Renditeverzicht, der hier zunächst keine Rolle spielt). Was ihr da einzahlt und wie lässt sich ohne Nachteile völlig flexibel steuern. Übrigens: Wenn ein Ehepartner riestert, sollte der andere immer auch einen Riestervertrag haben. Was explizit ABSOLUT NICHT meint, dass beide aktiv riestern sollen. Nur zum Beispiel hat man im Falle eines Todes des Ehepartners ein Jahr Zeit sich einen Riester Vertrag zu beschaffen, um förderunschädlich zu übertragen. Erfahrungsgemäß haben die Menschen in solchen Grenzsituationen andere Probleme als Riesterzeug, daher lieber gleich einen Vertrag und sei es nur eine Vertragsleiche, Riester ist anbieterseitig nicht kündbar. Und wenn sich dann die ganzen Eventualitäten irgendwann mal geklärt haben, inkl. der Auslandsproblematik, kann man immernoch über eine langfristig funktionable Riester Alternative nachdenken ... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
edwin April 8, 2015 Die Riester-Förderung besteht grundsätzlich aus zwei Komponenten, die bekanntere ist die Zulagenförderung wie oben schon beschrieben, diese ist oft bei Geringverdienern und Kinderreichen anzutreffen. Besserverdiener und Kinderlose (bzw. wenn die Kinder aus dem Haus sind) fahren mit der Steuerförderung oft besser, da sich die Riesterbeiträge steuerlich absetzen lassen. Um also die Riester-Förderung optimal auszunutzen, muss a) der Zulagenantrag gestellt werden, und b) der Altersvorsorge-Sonderausgabenabzug beim Finanzamt mit der Steuererklärung beantragt werden. Und selbst wenn man keinen Anspruch auf Riester-Förderung hat, kann der Abschluß interessant sein, wenn der Freistellungsauftrag bereits verbraucht ist. Die jährlichen Zinsen und Erträge werden hier nicht jährlich der Abgeltungssteuer unterworfen, sondern erst später bei der Auszahlung, und das kann man teilweise so steuern dass man ggf. einen niedrigeren Satz zahlt. Fondsgebundene Versicherungen sollte man wegen der fehlenden Flexibilität und hohen Kosten eher meiden, besser wären reine Riester-Fondssparpläne, die Auswahl ist allerdings nicht sehr groß. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
polydeikes April 8, 2015 Ich weiss bis heute nicht, warum jede Fondspolice automatisch immer teurer und unflexibler ist als ein Riester Fondssparplan. Aber was weiss ich schon von Riester, wird schon stimmen, so oft wie das wiederholt wird. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ebdem April 8, 2015 · bearbeitet April 8, 2015 von ebdem generell und teilweise oT // Ich kann nur generell empfehlen, die ganze Produktdiskussion hinten an zu stellen. Bewährt hat sich bei mir in der beruflichen Praxis folgendes Schema: 1) Förderkonstellation betrachten, inkl. aller Eventualitäten, Riester als Konzept beurteilen 2) Riester Varianten beurteilen und ggf. 2 wählen 3) Zur jeweiligen Variante 1-2 Produkte wählen und schon sind wir bei bis zu 4 Produkten im Vergleich Eine andere Herangehensweise mag auch funktionieren, führt meiner Meinung nach nur häufig zu Frustration. Das kann ich als sinnvolles Vorgehen nur dick unterstreichen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
AmselB April 8, 2015 Mein konkreter Rat wäre zunächst 2 Riester Banksparpläne abzuschließen. Die kosten beim richtigen Anbieter erstmal gar nichts (abgesehen vom erheblichen langfristigen Renditeverzicht, der hier zunächst keine Rolle spielt). Was ihr da einzahlt und wie lässt sich ohne Nachteile völlig flexibel steuern. Ich denke, so werde ich es machen. Vielen Dank für deine Hilfe! Ich gehe dann mal auf die Suche nach Banksparplänen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
tyr April 8, 2015 Fondsgebundene Versicherungen sollte man wegen der fehlenden Flexibilität und hohen Kosten eher meiden, besser wären reine Riester-Fondssparpläne, die Auswahl ist allerdings nicht sehr groß. Welche Flexibilität fehlt dir denn bei Riester Fondspolicen? Ich finde so manche Riester Fondspolice deutlich flexibler als einen FSP, vor allem wenn man die Portfoliostruktur mit Fonds-Umschichtungen oder Wechsel der Fondswahl selbst verändern kann, statt nur passiv wie bei vielen FSP dem Anbieter beim Umschichten oder nicht-Umschichten zuzusehen, während sich die Verhältnisse beim Sparer oder im Markt verändern. Kostensituation: der Versicherungsmantel kostet, keine Frage. Dann entstehen noch Fonds-interne Kosten. Es gibt teure FSP wie z. B. DWS ohne Rabatt und es gibt teure Fondspolicen mit hohen Abschluss-, Verwaltungs- und Fondskosten. Und es gibt Netto- oder Direktvertriebs-Fondspolicen mit geringen Versicherungsmantel-Kosten und wahlweise auch mit günstigen ETF. Beim FSP ist noch unklar, wie die Kostensituation in der Verrentungsphase abläuft. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag