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Schinzilord

Lohnen Rohstoff-Future-ETFs?

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DerDude1980

In meinem Musterdepot habe ich mal mehrere Rohstoffinvestments und deren Korrelation mit Aktien gepostet, vielleicht hilft das einigen weiter.

Sehr gute Arbeit! Das zeigt ganz genau das, was ich oben geschrieben habe. Schön ist auch zu sehen, dass es schon Zeiträume gab, wo Rohstoffe eher eine deutlich positive Korrelation zu Aktien hatten und umgekehrt - es werden also auch wieder andere Zeiten kommen als die jetzigen. Kommer geht im Mittel glaube ich von ca. 0,2 als Korrelation aus.

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IRRer-Zins

In meinem Musterdepot habe ich mal mehrere Rohstoffinvestments und deren Korrelation mit Aktien gepostet, vielleicht hilft das einigen weiter.

Sehr gute Arbeit! Das zeigt ganz genau das, was ich oben geschrieben habe. Schön ist auch zu sehen, dass es schon Zeiträume gab, wo Rohstoffe eher eine deutlich positive Korrelation zu Aktien hatten und umgekehrt - es werden also auch wieder andere Zeiten kommen als die jetzigen. Kommer geht im Mittel glaube ich von ca. 0,2 als Korrelation aus.

 

Das ist aber wie schon geschrieben kein Grund an einem Investment festzuhalten.

Eine einfacher Vergleich der hier untersuchten Tatsache:

Du legst dein Geld ja auch nicht auf ein Konto mit Strafzinsen, da dieses eine gute Korrelation zu Aktien besitzt.

Die Rohstoffe besitzen ebenfalls nach den Ergebnissen hier momentan einen negativen Erwartungswert / Zins.

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DerDude1980

Das ist aber wie schon geschrieben kein Grund an einem Investment festzuhalten.

Eine einfacher Vergleich der hier untersuchten Tatsache:

Du legst dein Geld ja auch nicht auf ein Konto mit Strafzinsen, da dieses eine gute Korrelation zu Aktien besitzt.

Die Rohstoffe besitzen ebenfalls nach den Ergebnissen hier momentan einen negativen Erwartungswert / Zins.

Wenn durch gute Korrelationseigenschaften mit einer Investmentkomponente, die einen leicht negativen Erwartungswert hat, zeitweise eine Absicherung zu erreichen ist, warum sollte man sie dann nicht hinzufügen? Finde ich vollkommen legitim. Das ist im Grunde das Prinzip einer Versicherung.

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Bärenbulle

Die Rohstoffe besitzen ebenfalls nach den Ergebnissen hier momentan einen negativen Erwartungswert / Zins.

Aus welchen Ergebnissen ergibt sich ein negativer Erwartungswert?

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Holgerli

Das ist aber wie schon geschrieben kein Grund an einem Investment festzuhalten.

Eine einfacher Vergleich der hier untersuchten Tatsache:

Du legst dein Geld ja auch nicht auf ein Konto mit Strafzinsen, da dieses eine gute Korrelation zu Aktien besitzt.

Die Rohstoffe besitzen ebenfalls nach den Ergebnissen hier momentan einen negativen Erwartungswert / Zins.

Wenn durch gute Korrelationseigenschaften mit einer Investmentkomponente, die einen leicht negativen Erwartungswert hat, zeitweise eine Absicherung zu erreichen ist, warum sollte man sie dann nicht hinzufügen? Finde ich vollkommen legitim. Das ist im Grunde das Prinzip einer Versicherung.

 

Ich wollte schon gerade fragen:

Wenn ich die Möglichkeit habe Geld in Tagesgeld bzw. Pseudo-Festgeld (DKB-Sparplan) festzulegen die (noch) über der (offiziellen) Inflationsrate sind, wäre das dann eine Alternative?

 

Für mich sieht die Situation folgendermaßen aus:

Bei Rohstoffen habe ich durch Rolleffekte aktuell reale -3% Rendite aber die Chance auf eine positive Rendite, wenn der Aktienmarkt bergab geht. Aber auch die Möglichkeit dass die Rohstoffe zusammen mit den Aktien abschmieren.

Bei Tagesgeld habe ich aktuell eine Rendite zwischen -1 und +2% je Anlageprodukt. Die Rendite (vom Festgeld) verändert sich nur aufgrund der Inflation (und Indirekt über die Korrelation von Inflation & Wirtschaftslage), die vom Tagesgeld wird mutmaßlich bei min. 0% minus Inflation liegen. Im Falle einer größeren Inflation bin ich nicht zu einer (über)schnellen Reaktion gezwungen, da die Inflation über längere Zeit anziehen wird.

 

Also: Tages- und Festgeld ist langweiliger, die positiven Renditechancen etwas geringer die negativen Renditeprobleme aber deutlich limitierter und deutlich vorhersehbarer.

Daher die Frage: Ist fest- bzw. Tagesgeld nicht ggf. die bessere Korrelationsanlage zu Aktien? Oder habe ich einen Denkfehler?

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CHX

Daher die Frage: Ist fest- bzw. Tagesgeld nicht ggf. die bessere Korrelationsanlage zu Aktien? Oder habe ich einen Denkfehler?

 

Wie langweilig ... ;)

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Bärenbulle

Oder habe ich einen Denkfehler?

Ja, denn wieso sollen Rohstoffe ausgerechnet eine -3%-ige reale Erwartungsrendite haben?

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Gast231208

Oder habe ich einen Denkfehler?

Ja, denn wieso sollen Rohstoffe ausgerechnet eine -3%-ige reale Erwartungsrendite haben?

 

Diese -3% die jetzt auftauchen beziehen sich doch auf die jährliche Minderperformance von Rohstofffutures bezogen auf die die Spotpreise aufgrund von Rollverlusten.

 

Mir scheint das ganze wird jetzt stark vereinfacht auf Rohstoffanlagen allgemein übertragen.

 

Davon war aber bei Schinzilord niemals die Rede, oder liege ich da falsch?

 

 

 

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Holgerli
· bearbeitet von Holgerli

Naja und auf diesen Beitrag von @kafkaesk93: http://www.wertpapie...post__p__949516 der mit 2% Inflation, 6% Rollverlusten und 1% Rebalacingkosten(?) rechnet.

@Schinzilordselber redet nur von 3 bis 4% Rollverlusten.

 

Ich gebe ja zu, dass ich von Rohstoffen praktisch keine Ahnung habe aber mit wieviel Gesamtrendite nach allen Kosten würdet ihr denn rechnen?

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle

Ich gebe ja zu, dass ich von Rohstoffen praktisch keine Ahnung habe aber mit wieviel Gesamtrendite nach allen Kosten würdet ihr denn rechnen?

Kommt stark auf den ETF/Rohstoff-Index an. Erwartungsrenditen sind bei Rohstoffen sehr schwer abzuschätzen. Ich mache es in etwa so:

1) ETF aussuchen (Bsp. ETF auf GSCI)

2) Erwartungsrendite Geldmarkt hinzufügen (zz. vernachlässigbar oder sogar negativ)

3) Die Basis (cash price minus future price) des Index über den gewichteten Korb aller Einzelrohstoff über deren jeweilige Basis bestimmen. Hab mir ein Excel dafür gebaut, welches die Basis des Rohstoff-Index über den gewichteten Warenkorb der enthaltenen Rohstoffe für verschiedene Indizees berechnet (schwankt aber sehr stark; Mein Excel ist zudem recht fehleranfällig, da alle Forwardkurven der Rohstoffe fehlerfrei geladen sein müssen); GSCI ist dominiert durch Brent/WTI und zz. stark in Contango also ziemlich schlecht sagen wir -6% => Rollrendite

4) Spotmarkt-Preisentwicklung jedes einzelnen Rohstoffes abschätzen (tja: schwer bis unmöglich -> lang laufende SMAs sind hier eine Möglichkeit: Wenn Preis weit drüber, eher negativ, wenn weit drunter eher positiv); bei GCSI ggf. trotz Absturz immer noch leicht negativ

5) Diversifikationsrendite abschätzen (habe ich irgendwann mal für verschiedene ETFs/Indizees gemacht (da gibts eine Formel dazu; ist auch irgendwo gepostet; bin zu faul zum suchen); GSCI hat eine eher kleine

6) TER und Frontrunning abziehen. Frontrunning ist vor allem beim GSCI sehr hoch (3% oder so? Gibt ne Studie dazu ist auch irgendwo gepostet).

Noch komplizierter ist es bei dem Momentum ETF, da man hier noch den Momentumeffekt irgendwie abschätzen müßte.

 

Also den GSCI würde ich zur Zeit nicht anfassen. Bei anderen Indizees sieht die Sache aber anders aus.

 

Wie bei allen Abschätzungen von Erwartungsrenditen, ist natürlich nicht zu erwarten, dass die Erwartungsrendite genauso so eingefahren wird. Die Ergebnisse werden dramatisch um den Erwartungswert streuen, so dass man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht. Das ist bei anderen Assets aber auch nicht anders.

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Schinzilord

Ich habe nur eine ex post Analyse eines konkreten Produktes über einen konkreten Vergangenheitszeitraum gemacht.

Ex ante schließe ich nur darauf, dass ich weiterhin von Rollverlusten ausgehe (der Trend der letzten 5 Jahre wird von mir fortgeschrieben), und dass ich keine adäquate Vergütung für das eingegangene Risiko für mich sehe.

Ich mache keine Annahmen über zukünftige Spotpreisentwicklungen.

Selbst wenn Rohstoffe 20% unter hoher Schwankung zulegen, ich aber 6% Rendite durch Rollverluste abgeben muss, ist es trotzdem kein gutes (im sinne von gutes rendite/Risikoverhältnis) Investment.

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sparfux
Selbst wenn Rohstoffe 20% unter hoher Schwankung zulegen, ich aber 6% Rendite durch Rollverluste abgeben muss, ist es trotzdem kein gutes (im sinne von gutes rendite/Risikoverhältnis) Investment.

Na darüber lässt sich aber jetzt wirklich ohne Beurteilung der Korrelationseffekte keine fundierte Aussage treffen.. 14% bei hoher Volatilität klingen jetzt ja nicht so schlecht.

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sparfux

Für mich bleibt die Frage, ob man von Rohstofffutures langfristig eine positive Rendite erwarten kann - egal ob sie sich aus Spotpreis-, Roll- oder Zinsgewinnen zusammen setzt.

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IRRer-Zins
· bearbeitet von IRRer-Zins

Die Rohstoffe besitzen ebenfalls nach den Ergebnissen hier momentan einen negativen Erwartungswert / Zins.

Aus welchen Ergebnissen ergibt sich ein negativer Erwartungswert?

 

Also mein negativer Erwartungswert lässt sich unterschiedlich herleiten.

Einmal die Fortschreibung der Ergebnisse aus dem hier besprochenen Backtest.

Meine Begründung ist aber die negativen Rollrendite bei den nächsten Rollvorgängen bei Fortschreibung der derzeit herrschenden Marktsituation auf den Rollzeitpunkt. Ich stütze mich vor allem auf die Energierohstoffe; habe mir den GSCI im Energiebereich und einen DB Index angesehen gehabt. Dort ist der Rollverlust momentan besonders stark ausgeprägt. Deshalb am besten die Betonung auf die momentane Situation.

Das kann aber auch als Timing gewertet werden. Ich sehe den Fakt, dass ich sicher einen Verlust machen werde, wenn nicht der Spotpreis diesen ausgleicht. Auf diese Chance will ich mich nicht verlassen.

Den risikolosen Zins nehme ich als 0 oder leicht negativ an.

Die anderen von dir genannten Renditefaktoren waren nicht berücksichtigt. Diversifikation spielt im Energiebereich aber nicht so stark mit wie im gesamten Rohstoffbereich.

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle

Ja bezogen auf Energie sind wir einer Meinung, aber das starke Contango dort ist eine sehr extreme Einzelsituation. Den hier besprochenen Backtest in die Zukunft fortzuschreiben halte ich zudem für unsinnig. Es ist seit langem bekannt dass Rohstoffe in Backwardation besser performen als solche in Contango. So gesehen sind die durch Schinzilord aufgezeigten Rollverluste auch keine wirkliche Überraschung. Augen auf beim Rohstoffkauf: Im Prinzip ist die Basis (cash minus future price) eine gute fundamentale Bewertungsmöglichkeit für Rohstoffe vergleichbar wie die Multiples bei Aktien. Meiner Meinung ist das alleine schon ein recht guter Indikator für künftige Renditeerwartungen. Man muss es schliesslich nicht unnötig kompliziert machen. Den Spotpreis muss man nicht versuchen vorherzusagen. Auf Contago und Backwardation sollte man aber zwingend achten.

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DerDude1980

Für mich bleibt die Frage, ob man von Rohstofffutures langfristig eine positive Rendite erwarten kann - egal ob sie sich aus Spotpreis-, Roll- oder Zinsgewinnen zusammen setzt.

Da Bärenbulle ja zuvor schon darum gebeten hatte, zitiere ich hierzu mal (wertungsfrei!) sinngemäß aus dem Kommer 2012 (Herleitung und Umsetzung eines passiven Investmentansatzes für Privatanleger in Deutschland), S. 181:

 

Er schreibt dort, dass für die letzten 50 Jahre die reale geometrische Rendite von Collateralised Commodity Futures gemessen am S&P GSCI TR im Mittel bei ca. 4,6% liegt und damit auf ähnlichem Niveau wie die von weltweiten Standardwerteaktien bei niedriger Korrelation von ca. 0,2 zu eben jenen. Sie liegt damit deutlich über der realen geometrischen Rendite des BCPI Spot Markets von -0,9% seit 1972, der dieselbe Korrelation aufweist.

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Holgerli
· bearbeitet von Holgerli

Keine Ahnung ob der Link dauerhaft funktioniert oder eine Session abläuft: https://books.google...Markets&f=false

 

Mit dem Suchbegriff "BCPI Spot Markets" bei Google findet man als 3. Eintrag besagtes Buch bei Google books und kommt direkt auf Seite 181 raus.

 

Nur wer es ggf. mal ausführlicher nachlesen möchte. Der Abschnitt Rohstoffe geht auf Seite 177 los.

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Mato

Danke für den Thread. Bestätigt mich darin, die Finger von Rohstoff-Future-ETFs zu lassen.

 

Hatte vor ein paar Jahren (als ich den Kommer gelesen habe) auch mal über den Comstage ETF nachgedacht, aber im Nachhinein wars doch gut, das Geld nur auf Aktien und Anleihen aufzuteilen. Ich muss aber auch sagen, dass ich das Thema Rollgewinne und - verluste nicht vollständig erfasst habe. Ein weiterer Grund die Finger davon zu lassen :)

 

Prinzipiell bin ich auch der Meinung, dass ein Depot mit den beiden Assets Aktien und Anleihen vollkommen ausreichend ist. Die hier genannten Alternativen für ein Rohstoff Investment überzeugen mich nicht wirklich. Rohstoffe direkt kaufen wäre schon bei Gold und sonstigen Edelmetallen schwierig (Handelskosten, Lagerung) und bei anderen Rohstoffen schlicht nicht möglich. Für weitere Diversifikation wäre ich eher geneigt den Immobiliensektor mit aufzunehmen. Aber REITs sind ja nunmal letztlich auch Aktien und OIs sind mit Vorsicht zu genießen.

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etherial

Er schreibt dort, dass für die letzten 50 Jahre die reale geometrische Rendite von Collateralised Commodity Futures gemessen am S&P GSCI TR im Mittel bei ca. 4,6% liegt und damit auf ähnlichem Niveau wie die von weltweiten Standardwerteaktien bei niedriger Korrelation von ca. 0,2 zu eben jenen. Sie liegt damit deutlich über der realen geometrischen Rendite des BCPI Spot Markets von -0,9% seit 1972, der dieselbe Korrelation aufweist.

 

Worum es hier geht, ist doch, dass die Vergangenheitsdaten bei Rohstoffen ein falsches Bild geliefert haben. Die Rohstoffmärkte haben inzwischen eine ganz andere Situation als vor 20 oder 50 Jahren:

 

- damals waren Termingeschäfte überwiegend Preisabsicherungsgeschäfte, heute sind viel mehr Futures im Umlauf als Rohstoffe verfügbar. Alles andere sind Spekulationsgeschäfte

- der Unterschied zwischen Future und Spot-Price wird gängigerweise als Cost-Of-Carry bezeichnet. Bisher ging man davon aus, dass man einen Long-Future mit Zinsen belohnen muss, dass er seine Kaufabsicht festlegt (Backwardation), heute muss man Zinsen/Kosten entrichten.

- früher waren die Zinsen hoch (was die Risikoprämie bei Rohstoffen gestützt hat), heute sind sie niedrig

- heute erzählt der Sparkassenberater und der Volksbankberater dass man Rohstoffe im Portfolio haben soll, Kommer und Weber empfehlen es - und Dirk Müller empfiehlt es auch. Dem Normalanleger wird heute suggeriert, dass er dumm ist, wenn er keine Rohstoffe hält. Die Hausfrauenhausse der Rohstoffe hat aus meiner Sicht längst begonnen.

 

Mich haben die obigen Fakten (insbesondere, dass Dirk Müller Rohstoffe empfiehlt ;)) schon vor 5 Jahren skeptisch gemacht. Vor allem weil ich auch die Vergangenheitsrenditen nicht plausibel eklären konnte. Auch kann ich mir die heutigen Missrenditen nicht wirklich erklären. Somit muss ich davon ausgehen, dass mein Modell für den Rohstoffmarkt wesentliche Faktoren überhaupt nicht berücksichtigt. Für mich ist die neuerliche Entwicklung ein schwarzer Schwan, wobei es eher ein Phantomschwan ist, weil ich seine Auswirkungen zwar erkenne, aber seine Ursachen nicht.

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troi65
· bearbeitet von troi65

Er schreibt dort, dass für die letzten 50 Jahre die reale geometrische Rendite von Collateralised Commodity Futures gemessen am S&P GSCI TR im Mittel bei ca. 4,6% liegt und damit auf ähnlichem Niveau wie die von weltweiten Standardwerteaktien bei niedriger Korrelation von ca. 0,2 zu eben jenen. Sie liegt damit deutlich über der realen geometrischen Rendite des BCPI Spot Markets von -0,9% seit 1972, der dieselbe Korrelation aufweist.

 

Worum es hier geht, ist doch, dass die Vergangenheitsdaten bei Rohstoffen ein falsches Bild geliefert haben. Die Rohstoffmärkte haben inzwischen eine ganz andere Situation als vor 20 oder 50 Jahren:

 

- damals waren Termingeschäfte überwiegend Preisabsicherungsgeschäfte, heute sind viel mehr Futures im Umlauf als Rohstoffe verfügbar. Alles andere sind Spekulationsgeschäfte

- der Unterschied zwischen Future und Spot-Price wird gängigerweise als Cost-Of-Carry bezeichnet. Bisher ging man davon aus, dass man einen Long-Future mit Zinsen belohnen muss, dass er seine Kaufabsicht festlegt (Backwardation), heute muss man Zinsen/Kosten entrichten.

- früher waren die Zinsen hoch (was die Risikoprämie bei Rohstoffen gestützt hat), heute sind sie niedrig

- heute erzählt der Sparkassenberater und der Volksbankberater dass man Rohstoffe im Portfolio haben soll, Kommer und Weber empfehlen es - und Dirk Müller empfiehlt es auch. Dem Normalanleger wird heute suggeriert, dass er dumm ist, wenn er keine Rohstoffe hält. Die Hausfrauenhausse der Rohstoffe hat aus meiner Sicht längst begonnen.

 

Mich haben die obigen Fakten (insbesondere, dass Dirk Müller Rohstoffe empfiehlt ;)) schon vor 5 Jahren skeptisch gemacht. Vor allem weil ich auch die Vergangenheitsrenditen nicht plausibel eklären konnte. Auch kann ich mir die heutigen Missrenditen nicht wirklich erklären. Somit muss ich davon ausgehen, dass mein Modell für den Rohstoffmarkt wesentliche Faktoren überhaupt nicht berücksichtigt. Für mich ist die neuerliche Entwicklung ein schwarzer Schwan, wobei es eher ein Phantomschwan ist, weil ich seine Auswirkungen zwar erkenne, aber seine Ursachen nicht.

:thumbsup:

Umso erstaunlicher , warum z.B. Schinzi ( und schätzungsweise auch Bärenbulle ) den Rohstoffmarkt in verpackter Form noch nicht abgeschrieben hat/haben.

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Schinzilord

:thumbsup:

Umso erstaunlicher , warum z.B. Schinzi ( und schätzungsweise auch Bärenbulle ) den Rohstoffmarkt in verpackter Form noch nicht abgeschrieben hat/haben.

:blink: Früher war ich jung und dumm?!?

Wenn ich vor 5 Jahren gewusst hätte, wie sich Rohstofffutures entwickeln, hätte ich wohl eher nicht investiert...

Vor 5 Jahren habe ich noch ganz andere Sünden begangen, bei denen in schon vor mehr oder weniger langer Zeit die Reißleine gezogen habe:

- Currency Momentum / Returns ETF

- Rohstoffaktienfonds

- von 2009 bis 2010 irgendwelche komischen diskretionären, total überteuerten MF Fonds

- Zocks auf Einzelaktien

 

Man muss halt die Mischung finden zwischen "es läuft kurzfristig nicht" und "jetzt ist aber wirklich genug".

 

Themen, bei denen ich vorsorglich nicht eingestiegen bin (und auch nicht machen werden):

Indizes auf Sel. Div, low Beta, low Vola, High Dividend oder Equal Weight (also alle Indizes (nicht Regionengewichtung), welche von Free Float Market Cap abweichen).

Wenn es wirklich zu einem sehr großen Marktcrash kommen sollte,

sollte man den Gleichlauf der in ETFs investierten Gelder und der aktiven Fonds, welche sich an einem Index orientieren, beachten.

Viele Marktteilnehmer werden dann ähnliche Transaktionen ausführen müssen und den Trend verstärken.

 

Aber Free Float MCap gewichtete Indizes müssen, egal in welchem Umfeld, nicht umschichten oder Transaktionen tätigen, weil der MCap Index ja sowieso der Markt ist.

Buy and Hold für den ETFs, und der Index wird gut genug getrackt.

 

Aber alle Indizes, welche von MCap abweichen, sind permanent gezwungen sind, zu Rebalancen, um "ihren" Index zu tracken (weil z.B. die Gleichgewichtung der Aktien sich zu sehr verändert, da manche Aktien stärker fallen als andere, bzw. ehemals low Beta Aktien keine low Beta Aktien mehr sind...).

In sehr volatilen Marktphasen kann die Liquidität schonmal austrocknen (auch, da Banken ja keinen Eigenhandel mehr führen dürfen / wollen und somit die Gegenposition einnehmen).

Die dann höheren Spreads und TA Kosten werden von MCap abweichende Indizes übergebührlich belasten und zu einer Unterrendite des ETFs gegenüber seiner Benchmark führen.

 

Je länger ich investiert bin, desto mehr läuft alles auf MCap Investing hinaus...

 

Vorsicht, schlechter Artikel, welcher aber den Sachverhalt versucht zu beschreiben:

Die Fonds Falle

Der Artikel übersieht, dass man in einem MCap gewichteten Index nicht verkaufen muss.

Nur wenn Anleger ihr Geld abziehen, muss verkauft werden. Dies geschieht aber in einem ETF aufgrund des Redemption Prozesses anders als bei einem aktiven Fonds.

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otto03

 

Wenn es wirklich zu einem sehr großen Marktcrash kommen sollte,

sollte man den Gleichlauf der in ETFs investierten Gelder und der aktiven Fonds, welche sich an einem Index orientieren, beachten.

Viele Marktteilnehmer werden dann ähnliche Transaktionen ausführen müssen und den Trend verstärken.

 

Aber Free Float MCap gewichtete Indizes müssen, egal in welchem Umfeld, nicht umschichten oder Transaktionen tätigen, weil der MCap Index ja sowieso der Markt ist.

Buy and Hold für den ETFs, und der Index wird gut genug getrackt.

 

 

 

Zumindest für die Indizes - beispielhaft MSCI World - haben sich in der jüngeren Vergangenheit die von dir geschilderten Phänomene in dieser Deutlichkeit nicht gezeigt, eher im Gegenteil. Wie sich das bei den ETFs auswirken wird, wird man sehen.

 

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troi65

:blink: Früher war ich jung und dumm?!?

Je länger ich investiert bin, desto mehr läuft alles auf MCap Investing hinaus...

Den ersten Satz habe ich ja nicht behauptet und es würde mir auch im Traum nicht einfallen.

Für den zweiten Satz läufts auch bei mir immer mehr hinaus.

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Schinzilord

 

Zumindest für die Indizes - beispielhaft MSCI World - haben sich in der jüngeren Vergangenheit die von dir geschilderten Phänomene in dieser Deutlichkeit nicht gezeigt, eher im Gegenteil. Wie sich das bei den ETFs auswirken wird, wird man sehen.

 

Naja, die Indizes berücksichtigen ja keine Liquiditätsprobleme oder einen Spread.

Keine Ahnung ob das so bei der konkreten Umsetzung mit ETFs eintreten wird, es ist aber für mich kein gänzlich unrealistisches Szenario.

 

@troi:

Ich unterstelle Dir auch nichts :)

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DerDude1980

Worum es hier geht, ist doch, dass die Vergangenheitsdaten bei Rohstoffen ein falsches Bild geliefert haben. Die Rohstoffmärkte haben inzwischen eine ganz andere Situation als vor 20 oder 50 Jahren:

Mit solchen Behauptungen wäre ich vorsichtig...der Spruch "Dieses mal wir alles anders!" ist vermutlich einer der teuersten Irrtümer der Welt.

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