wp17 März 24, 2015 Hallo zusammen, mich treibt die Wahl der geeigneten Altersvorsorge um und daher wollte ich mal ein eigenes Thema eröffnen. Wir sind verheiratet, haben 2 Kinder unter 6 und es bleiben 35 Jahre bis zur Rente mit 67. Keine Risikovorsorge, kein Kapitalaufbau, keine Immobilien. Keine Verbindlichkeiten. unregelmäßiges Sparverhalten aufs Tagesgeldkonto mit positivem Trend. 1. Punkt Betriebsrenten: Meine Frau erhält 4% vom AG + 4% vom eigenen Brutto in eine klassische Betriebsrente über die VBLU oder Rheinland. Nettoaufwand 24%. Auswahl geht an VBLU aufgrund der Hinterbliebenrente und der besseren Modellrechnung. Klingt nach einer einfachen Entscheidung - Hab ich etwas übersehen? Ich selbst erhalte 40,- VL und kann diese frei verwenden, also auch in eine bAV Direktversicherung mit brutto 75,- monatlich. Angebote zur Nürnberger Optimum Garant und Allianz Invest alpha Balancev liegen betriebsintern vor, die DVAG rät zum Fondssparplan wegen der hohen Sozialabgaben in der Auszahlungsphase, ein weiterer Berater empfiehlt die Canada Live Business und selbst habe ich die Cosmosdirekt mit dem fondsgebundenen Tarif FDH.71 angefragt. DWS wäre aufgrund der aggressiven Fondsanteile interessant (Habe ich zumindest bisher so verstanden, dass bei der Comsos nur ein Teil von ca. 25 bis 50% in Fondsanteile fließen und die DWS mit 100% in die Vollen geht?!? Habe aber bei beiden nichts konkretes gelesen) . Vor lauter Gebühren und Renditeversprechen blicke ich nicht durch, tendiere zur Cosmos aufgrund der geringen Gebühren (Abschlussgebühren ja, Fondsverwaltung ist noch undurchsichtig), sehe jedoch keine Varianten wie Ablaufstabilisator und Höchststandssicherung wie z.B. bei der DWS. Die Auswahl der Aktienfonds ist für mich okay, sollte ich jedoch in 30 Jahren in konservativere Fonds umschichten wollen, sieht die Morningstar Bewertung der möglichen Fonds mies aus. Daher zögere ich. Die Canada Live ist laut Focus Money am Ende vorne, hat jedoch die höchsten Abschlussgebühren (und punktet durch Treuezinsen im letzten Jahr?) ich weiß nicht, was ich in 30 Jahren mache, daher bin ich hier unsicher. Am Ende klingt die Optimum Garant wieder ganz bequem durch so ein Mittelmodell mit Garantie und Renditemöglichkeit. Aktueller Zustand - Völlig verwirrt. Einziger Fakt - die 40,- VL werden nicht genutzt. Insgesamt sollen beide Betriebsrenten zu Rentenbeginn Vollkapitalisiert werden, um das Geld gewiss zu erhalten und nicht, dass einer nach 10 Jahren Rentengarantiezeit leer ausgeht. Auch wenn Steuern und Sozialabgaben dann über 60% der Bruttorente einziehen.. Hier freue ich mich gern über Meinungen und Kommentare. Wenn es sinnvolle Alternativen gibt - gerne! PS: Bis heute habe ich von keinem Berater die Vergleichsrechnugn von 40,- Fondssparplan mit Abgeltungssteuer (netto heute 22,- Abzug) vs. 75,- bAV mit Steuersatz und KV/PV (netto heute 3,- Abzug) bekommen. Pi mal Daumen sehe ich die bAV vorn mit vermutlich 30,- netto in 35 Jahren und Zinseszinsvorteil. 2. Punkt Riesterrente: Meine Frau kann für knapp 920,- jährlicher Einzahlung Förderzulagen von 754,- mitnehmen, also Eigenanteil 18% und mit den Kindern die nächsten 20 von 35 Jahren. Jetzt ist die Frage der Fragen, welches Modell kommt in Betracht, klassische Garantieverzinsung oder Fondsgebunden. Die weiteren Modelle mit Bankplan oder Fondssparplan vs Fondsgebundene Versicherung habe ich bis heute nicht verstanden. Ziel ist die Förderung mitzunehmen und eine bessere Rendite als die Garantieverzinsung zu erhalten. Cosmosdirekt wäre auch hier aktuelle Wahl, da H&Partner bis heute keine Angebote geliefert haben. 3. Punkt Rüruprente: Für mich ist die Überlegung eine Rüruprente mit 25,- monatlich abzuschließen. Zweck ein kleiner Rentenbaustein mit Steuervorteil und die Hinterbliebenenabsicherung lebenslang. Auch hier ist unklar welches Modell und ob es überhaupt Sinn ergibt zur Betriebsrente noch zusätzlich. Der Gedanke war halt eine lebenslange Rente zu haben und die Möglichkeit später, wenn die Kinder mal aus dem Haus sind oder das Einkommen steigt die Zahlungen zu erhöhen und damit die Rentenlücke zu verringern. 4. Punkt Risikovorsorge: Von der Geisteshaltung bin ich hier beratungsresistent. Psychisches Wohlbefinden und materieller Wohlstand korrelieren nicht miteinander. Ich stelle mir vor, mich auf jede körperliche Einschränkung einstellen zu können und halte wenig davon in eine Versicherung einzuzahlen, dessen Nutzen ich als Kopfarbeiter mit nur sehr geringer Wahrscheinlichkeit benötige. Solange ich kein Kapitalrisiko durch Hauskauf habe (zur Zeit in 10 Jahren vorstellbar aber sehr ungewiss) und gesund bin, halte ich also wenig von BU und Kapitalrisikoversicherungen. Um so mehr ich lese, stoße ich jedoch immer wieder auf diese Punkte und das verunischert mich natürlich in meiner Haltung. Als klassischer Versorger mit 2 Kindern bin ich da wohl auch anfällig. Liege ich hier völlig falsch und benötige mehr Risikovorsorge, bevor ich über Altersvorsorge und weiteren Kapitalaufbau durch Aktien, ETFs und Investmentfonds nachdenke? Ich freue mich auf eure Antworten! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
tyr März 24, 2015 Risikovorsorge ist insbesondere als Versorger von Angehören meiner Meinung nach wichtiger als irgendwelche Sparverträge. Was nützen einem ein paar zehntausend Euro gespartes Kapital, wenn man mit dem Arbeitslohn eine Familie versorgen muss, aber auf Grund von schwerer Krankheit oder privatem Unfall nicht mehr arbeiten kann? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
wp17 März 24, 2015 Danke, du bist jetzt schon der 2., der mich darauf aufmerksam macht und ich habe es auch extra angesprochen , da ich hier öfter die Notwendigkeit der Risikoabsicherung lese. Für den Teil werde ich daher eine BU zur Abdeckung der Lebenskosten mit Kapitallebensrisikoanteil ins Programm aufnehmen. Unfall und Pflege wären noch offen.. Damit habe ich mich noch gar nicht beschäftigt Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
tyr März 24, 2015 · bearbeitet März 24, 2015 von tyr BU ist meines Erachtens existenziell wichtiger als als Unfall und Pflege. Schau mal hier zur groben Orientierung, welche Lebenssituation zu welchem Versicherungsbedarf führt: https://www.bundderversicherten.de/bedarfscheck und https://www.test.de/Versicherungscheck-4635759-0/ Disclaimer: weder der Bund der Versicherten noch die Stiftung Warentest sind vollständig neutral. Der BdV vermittelt auch Versicherungen über den Mitgliederservice und die Stiftung finanziert sich neben Zuwendungen noch aus Gebühren für die Werbenutzung von Produkttests. Die grundsätzliche Aussage der verlinkten Ratgeber ist meines Erachtens insbesondere für Laien als Einstieg trotzdem hilfreich. Mehr Infos zu den einzelnen Risikoversicherungen, insbesondere die existenziellen: https://www.wertpapier-forum.de/topic/30108-personen-und-sachversicherungen-im-uberblick/?do=findComment&comment=540373 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Matthew Pryor März 24, 2015 Disclaimer zum Disclaimer: Der als Tochter des BdV fungierende Mitgliederservice ist Versicherungsvermittler,das gilt aber auch für Versicherungsmakler.Im Gegensatz zu einem Makler ist der Mitgliederservice im Vermittlerregister als Versicherungsvertreter eingetragen und vertritt damit nicht die Interessen des Versicherungsnehmers,sondern des Versicherungsunternehmens. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
wp17 März 25, 2015 Wie schaut es denn aus mit der Frage, ob die Riester fondsgebunden werden soll oder nicht? Diesen Vergleich habe ich bisher noch nicht hinbekommen.. Lohnt sich eine fondsgebundene Riesterverischerung? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Hellerhof März 25, 2015 Leider kann man hier nur mit einer Phrase antworten. Eine generalisierende Aussage ist nicht möglich, die Entscheidung muss immer individuell erfolgen. Das gilt sowohl für die Sinnhaftigkeit von Riester-Produkten im Allgemeinen und für die Wahl eines bestimmten Riester-Produktes im Speziellen. Gut und schlecht ist da schwer auszumachen. Meine persönliche Vorliebe geht in die Richtung erst in der dritten Stufe auf Fonds, ETF ect zurückzugreifen - das ist aber nicht der Weisheit letzter Schluss. In den Stickyies findest du viele Grundlageninformationen. Diese werden die helfen, das ganze Thema besser abzustecken und einschätzen zu können. Noch ein paar Allgemeinplätze: Finger weg von der DVAG! Doppelpfui! Für deine Frau sollte sich Riester eher lohnen als für dich (Zulagen!). Rürup ist eher was für wirkliche Gutverdiener und eben eine Leibrente. Ich bin kein Spezi, aber um das beurteilen zu können brauchen die Spezis mehr Infos. Elementar ist die Frage nach deinem, ihrem und eurem Jahresbrutto und dem monatlichen Betrag, der für eure Altersvorsorge verfügbar ist. Ist eure Tagesgeldreserve groß genug? Ist anstehender Konsum (ein Auto, Urlaub, eine neue Kinderzimmereinrichtung, evt.) über diese Reserve hinaus gedeckt? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
tyr März 25, 2015 Welche Riester-Art für dich passend sein kann hängt von deinen Riester-Sparzielen ab. Übersicht: https://www.test.de/Riester-im-Test-So-finden-Sie-die-richtige-Riester-Sparform-1602786-0/ Riester-Fondsprodukte lohnen sich vor allem dann, wenn man absehen kann, den Vertrag besonders lange zu halten, idealerweise bis zur Rente. Das schaffen statistisch nur wenige bei Vertragslaufzeiten über 30 Jahre. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
wp17 März 25, 2015 Super, jetzt habe ich das endlich mal mit dem Banksparplan verstanden. Danke! Ich fasse mal zusammen: - Rürup kann warten bis der Schotter fließt - Riester kommt ein Banksparplan mit Option auf Eigenkapital fürs Häusle und flexibel in 20 Jahren nach Kinderzulagenwegfall weiterzusehen - BU wird vorgesorgt - Zur Betriebsrente lasse ich mich zur Unterstützungskasse der Nürnberger beraten, da ich hier die Vollkapitalisierung auf 5 Jahre strecken kann und damit nur 20% jährlich versteuern müsste Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag