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Aktuelle EZB Politik: Immobilien zur Eigennutzung jetzt oder nie kaufen?

Empfohlene Beiträge

Kolle

Da hat sich eine interessante facettenreiche Diskussion entwickelt, die Risiken und Chancen von selbstgenutztem Wohneigentum aufzeigt ( sind Topstandorte auch morgen top, Zuwanderung, begrenzte finanzielle Möglichkeiten immer größerer Schichten, Zinsentwicklung, sich ändernder Bedarf innerhalb des eigenen Lebens und einiges mehr ). Für mich spielen auch Autarkieargumente eine Rolle, möglichst niedriger Energieverbrauch, Möglichkeiten der Teilselbstversorgung, aber das führt zu weit und hilft dem TE nicht.

 

Zur Größe: In jungen Jahren braucht man Kinderzimmer, im Alter möglicherweise Räume für Pflegekräfte. Außerdem ist es in einer mobilen Gesellschaft schön, später auch Platz für den Besuch der Kinder mit ihren eigenen Familien zu haben. Man kann sich gesellschaftlich besser integrieren z.B. bei Städtepartnerschaften usw. An Topstandorten ist das Preisargument allerdings wichtiger.

 

Was das schlimmste ist: Die oft größte und folgenschwerste Anschaffung im Leben zu einem singulären Zeitpunkt. Niemand würde sein Depot an einem einzigen Tag aufbauen, aber beim Kauf eines EFH ist es kaum möglich eine zeitliche Diversifikation zu erreichen. Wir halfen uns mit Zwischenschritten ( altes Haus mit Ofenheizung ) und deshalb hat meine ( ledige ) Tochter ersteinmal die ETW gekauft. In dem MFH haben wir bereits eine vermietete Wohnung und es besteht Phantasie in den nächsten Jahren die Mehrheit an dem 6-Parteienhaus zu erhalten. Eigenbedarf wäre möglich gewesen, aber diesen Weg hielten wir für besser. Zu keinem Zeitpunkt in unserem Leben hatten wir das Risiko in eine finanzielle Schieflage zu geraten, mich hätte das verrückt gemacht. Aber ohne Risiko ist für einen Arbeitnehmer an einem Topstandort ( damit meine ich die Nachfrage, nicht das Lebensumfeld das ich bei mir als Top bezeichnen würde ) ein modernes komfortables EFH nicht zu realisieren. Ewige Miete hat auch Nachteile, Nichtbesitz von Immobilien ist ebenso riskant wie ein zu hoher Immobilienanteil am Vermögen.

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LagarMat
· bearbeitet von LagarMat

Die Bevölkerung wird, Migration eingerechnet, massiv schrumpfen. Da gibt es nichts zu deuten. Ich denke eher es wird noch schlimmer komme. Deutlich schlimmer.

 

Doch es gibt daran zu deuten.

Warum sollte es noch "deutlich schlimmer" kommen, im Sinne einer noch deutlicheren Bevölkerungsschrumpfung?

 

Ich sage Dir, dass ich nicht glaube, dass die Szenarien Syrien und Naher Osten allgemein, das derzeitige Flüchtlingsaufkommen überhaupt,

von irgendwem erwartet wurden und demnach auch nicht in den Schätzungen(!) berücksichtigt sind.

 

Du hast "nigerianische Drogendealer" erwähnt. Nimm das Beispiel Nigeria.

Es ist ein Paradebeispiel für das, was ich meine.

Ein korruptes und destabiles Land. Boko Haram ist nur ein(!) Symptom dessen.

Trotzdem explodiert die Bevölkerungszahl geradezu.

Das ist paradox aber doch Realität.

 

 

Wenn Du die Wasserknappheit nicht glauben magst, dann weiß ich nicht so recht, was ich darauf antworten soll.

Da würde einmal googeln schon helfen, um erkennen zu können, wo die herkommen soll.

Die Menschen werden in etwa 20 Jahren vermutlich Kriege um Wasser führen.

Wer keine Waffen hat, wird fliehen. Und zwar dahin, wo es Wasser gibt.

 

 

Im übrigen habe ich nicht von dem gesprochen was in den letzten Jahren in Europa angekommen ist, sondern davon was ankommen wird.

 

 

Zum Thema Vollbeschäftigung, prekäre Arbeitsverhältnisse und den "Regelfall" in einem Großkonzern zu arbeiten und ein Gehalt zu verdienen, was man sich früher nichtmal erträumt (inflationsbereinigt???) hätte:

 

Der Artikel ist von gestern.

http://www.zeit.de/wirtschaft/unternehmen/2015-03/vollbeschaeftigung-arbeitslosenquote-arbeitsmarkt/seite-2

 

Die Arbeitslosenquote bei Akademikern liegt übrigens nicht bei 2%.

So einfach ist es dann doch nicht.

Weiterhin ist arbeitslos oder nicht, in Deutschland mitunter einer merkwürdigen Definition unterworfen.

Und nicht arbeitslos zu sein, bedeutet auch nicht einen angemessen bezahlten und sicheren Job zu haben.

 

Womit wir dann auch endlich wieder beim Thema Nachfrage-Potenzial nach Immobilien in Deutschland wären.

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michaelschmidt
· bearbeitet von michaelschmidt

Wir haben so lange in Miete gewohnt, bis wir das Geld für den Barkauf einer Immo zusammen hatten.

Dann dauerte es nochmals Jahre, bis wir das passende, preisgerechte Objekt in unserer Gegend gefunden haben.

Die Wohnung entspricht in etwa der Größe unserer Mietwohnung zuvor.

Mit Hausgeld und sonstigen Kosten, weil noch ein kleiner Garten dabei ist, kommen wir laut meinem Haushaltsbuch monatlich auf 329 Euro.

Für unsere Mietwohnung hatten wir zuletzt mit Nebenkosten 500 Euro warm gezahlt.

Also eine monatlich geringere Belastung von 171 Euro ist nicht gerade berauschend.

Das Kapital war zuvor natürlich ordentlich angelegt und hatte mehr als diese Differenz erwirtschaftet.

Da muß es halt die Wertsteigerung bringen, die scheint jedoch gegeben, bis jetzt zumindest.

Die genau gleiche Nachbarwohnung wurde 2 Jahre später 30% teurer verkauft.

Hatte mitgeboten, die Nachbarwohnung aber zu meiner Preisvorstellung nicht bekommen.

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finisher

 

Klar schaut man sich in der Retroperspektive nur die Beispiele an, die das eigene Argument unterstützen. In solchen Diskussionen wird auf München, Hamburg, Frankfurt verwiesen, die sich in den vergangenen 50 Jahren sehr gut entwickelt haben und wo die Immobilienpreise stark gestiegen sind.

 

Kommer ab Seite 99 lesen (klick auf Blick ins Buch): http://www.amazon.de/Kaufen-oder-mieten-richtige-Entscheidung/dp/3593390809

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Joseph Conrad

Es ist aber auch interessant, das hier oft die "überhöhten" Immobilienpreise erwähnt werden , aber selten die " zu niedrigen Zinsen" ;) wenn ein Argument gegen den Immo. Kauf gesucht wird. Ich glaube eher, das sich das Kaufverhalten der jüngeren Generation grundlegend von dem der älteren unterscheidet. Junge Leute sind zunehmend nicht mehr gewillt Entbehrungen auf sich zu nehmen und sich festzulegen. Autos und Immobilien werden oft als Mühlsteine empfunden , die man sich nicht jahrelang an den Hals hängen will. Ich kann das gut nachvollziehen. Sehe aber auch die Gefahr, das einige praktisch ihr Leben lang auf der "Ersatzbank" verbringen. In einem Wertpapierdepot kann man eben nicht wohnen.

 

LG Joseph

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tyr

"Ersatzbank" ... was sagt die Art des Besitzverhältnisses über die Qualität oder den Stand der Wohnimmobilie aus? Man kann das ganze Leben lang in Luxusimmobilien zur Miete wohnen, die sich kaum ein deutscher Otto-Normalimmobilienkäufer in Deutschland leisten kann. Mieten heißt nicht automatisch enge, dunkle, laute und heruntergekommene 1-Zimmer Wohnung im Plattenbau im sozialen Brennpunkt. Man kann übrigens auch (freistehende Einfamilien-) Häuser in Luxuslagen mieten.

 

Genauso heißt Immobilienkauf nicht, dass man damit automatisch den Weg der Glückseligkeit beschreitet, ab sofort sicher finanziell ausgesorgt hat und Jahre später immer noch einen persönlichen Traum von freistehender Villa mit weißem Marmor und angeschlossenem Park, der sich von selbst pflegt und bezahlt bewohnt. Es gibt genügend Fälle von Käufern, die im Nachhinein mit ihrer Entscheidung unglücklich werden und die Folgen dann trotzdem dauerhaft tragen müssen.

 

Vielleicht kann man die Diskussion auch etwas neutraler führen?

 

Ich finde es viel entscheidender, ob man mit den bewohnten Immobilien im Laufe des Lebens zufrieden war, als der Punkt, ob oder mit welchem Anteil man während dieser Zeit im Grundbuch eingetragen war.

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Kolle

Genauso heißt Immobilienkauf nicht, dass man damit automatisch den Weg der Glückseligkeit beschreitet, ab sofort sicher finanziell ausgesorgt hat und Jahre später immer noch einen persönlichen Traum von freistehender Villa mit weißem Marmor und angeschlossenem Park, der sich von selbst pflegt und bezahlt bewohnt. Es gibt genügend Fälle von Käufern, die im Nachhinein mit ihrer Entscheidung unglücklich werden und die Folgen dann trotzdem dauerhaft tragen müssen.

 

Vollkommen richtig !

 

Es gibt genügend Gründe gegen eine eigene Immobilie ( auszugsweise ):

- berufliche und persönliche Mobilität

- Entbehrungen, finanzielle Einschränkung bzw. alternativ bessere Kapitalanlagen

- Vertreibung, Flucht und Zerstörung im Kriegsfall/nuklearer Katastrophe ( Fukushima ) oder Möglichkeit einer Zwangshypothek in in unruhigen Zeiten

- Jobverlust, Scheidung und lange Krankheit wird sehr teuer wenn die Immobilie nichtgehalten werden kann

- erwartete Erbschaft einer Immobilie

- warten auf das Christkind, das mir die passende Immobilie bringt

 

aber auch dafür:

- Schutz vor Kündigung

- hier redet mir niemand rein

- ich bin wohnmäßig autark, komme was wolle

- Diversifikation des Vermögens ( ein Drittel halte ich für mittlere Vermögen als ausgewogen ), vielen bilden erst Vermögen durch "Zwangssparen"

- Wohnwert ist nicht steuerpflichtig, der Vermieter muss Gewinne versteuern

 

Die Liste kann beliebig erweitert und individualisiert werden. Spekulationen über Preisveränderungen ( Miete/Verkehrswert ) habe ich bewusst außen vorgelassen und damit auch die Frage ob man warten soll bis die Zinsen wieder steigen bzw. damit zusammenhängend die Preise fallen. Wenn man jetzt kauft, dann nicht zocken sondern Zinsbindung bis zur weitestgehenden Entschuldung !

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Joseph Conrad
· bearbeitet von Joseph Conrad

Kolle schrieb:

 

Vollkommen richtig !

 

Es gibt genügend Gründe gegen eine eigene Immobilie ( auszugsweise ):

 

- erwartete Erbschaft einer Immobilie

 

Genau solche Fälle meine ich mit "Ersatzbank". Ein ehemaliger Arbeitskollege ist jetzt fast 70zig, sehnt sich seit 30 und mehr Jahren nach einem eigenen Haus und verflucht das Leben als Mieter.. Er verfügt über ein stattliches Depot , hat aber nie den Mut und die Entscheidungskraft aufgebracht eine Immobilie zu kaufen. Weil seine Mutter mehrere Häuser besitzt , aber leider mit Mitte 90zig noch recht rüstig ist und das Heft in der Hand behält. :)

Und das ist kein Einzelfall.

Mein Einwand richtete sich auch nicht an glückliche Mieter oder unglückliche Hausbesitzer. Es ist immer eine Einzelfall Entscheidung, die wie alles im Leben gut oder schief ausgehen kann.

 

 

@tyr : Eigengenutzte, bezahlte Immobilien im Eigentum sind ja Teil unserer Depots. Das ist ein Mietverhältnis nicht. Habe ich Erben ist das ein wichtiger Punkt.

 

LG Joseph

 

 

 

 

 

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Diogenes

Auch um es an dieser Stelle nochmals zu betonen. Ich halte die selbst genutzte Immobilie für eine sehr solide da krisensichere Kapitalanlage. Man erspart sich (vorbehaltlich der Invalidität) lebenslänglich die Miete, wohingegen Mieter steigende Mieten zu bezahlen haben. Die Rendite (Mietersparnis) ist auch noch steuerfrei. Selten verlieren Immobilien ihren gesamten Wert. In der Regel bieten Immobilien einen gewissen Inflationsschutz, was gerade in den heutigen Zeiten wertvoll ist, in denen die politische Klasse den EURO zu einer Lira weichspülen möchte. Also wer plant langfristig an einem bestimmten Standort zu leben und in der Lage ist eine Immobilie zu kaufen bzw. zu finanzieren, dem ist imho kaum noch zu helfen, wenn er es nicht tut.

 

Grüße Diogenes

 

 

 

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tyr

Ich halte die selbst genutzte Immobilie für eine sehr solide da krisensichere Kapitalanlage.

Sehe ich anders. Eine Immobilie hat als eigene Anlageklasse ein eigenes Chancen- und Risikoprofil. Krisensicherheit kann ich nicht erkennen. Selbst Ehekrisen, mid-life Crisis und Finanz- und Immobilienmarktkrisen (fremdfinanziert) muss die Immobilie nicht überleben. Von Staatskrisen oder gar Krieg gar nicht zu reden. Da ist eine Immobilie sogar besonders anfällig, da in ihrer immobilen Eigenschaft eben typischerweise der Wert nicht schnell liquide zu machen ist. Zumal der Staat auch leicht neue Abgaben bei Immobilien erheben kann. Immobilieneigentümer können ihr Kapital nicht einfach so über Nacht abziehen.

 

Man erspart sich (vorbehaltlich der Invalidität) lebenslänglich die Miete, wohingegen Mieter steigende Mieten zu bezahlen haben.

Das Argument halte ich für falsch. Die Kosten des Wohnens werden in jedem Fall auf irgendeine Art bezahlt. Egal ob die Immobilie nun gekauft oder nur gemietet wird. Da kann man nichts "sparen". Sparen kannst du allenfalls den Anteil der Miete, die nach den Wohnkosten als Gewinn beim Vermieter hängen bleiben soll. Wenn du die Immobilie aber nun auf Kredit kaufst zahlst du die Kreditzinsen. Die sind genau wie die Gewinnspanne des Vermieters weg. Welche Variante günstiger ist müsste man langfristig ausrechnen.

 

In der Regel bieten Immobilien einen gewissen Inflationsschutz

Aktien sind genau so Sachwerte. Offene Immobilienfonds oder REITs ebenfalls. Die kann man sich im Gegensatz zur selbstbewohnten Immobilie breit gestreut und deutlich liquider gestalten.

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Diogenes
· bearbeitet von Diogenes

@ Tyr

 

Klar haben Immobilien ein eigenes Chancen- und Risikoprofil. Der Immobilienbesitzer ist staatlichen Übergriffen noch mehr ausgeliefert, als der Aktienbesitzer. Allerdings können sich auch Aktiengesellschaften und Aktionäre kurzfristig dem staatlichen Zugriff nicht entziehen. Die Aktiengesellschaften unterliegen der Gewerbe-, Körperschaftssteuer (30 %)und der Aktionär der Abgeltungssteuer nebst Soli-Zuschlag (26,375 %). Nichts von alledem lässt sich (kurzfristig) vermeiden. Der Aktionär kann sich allenfalls durch Auswandern entziehen, aber die Länder, in die man umziehen könnte und die keine Kapitalertragssteuern erheben, sind rar gesät. Zudem hat die Mehrheit der Bundesbürger diese Option nicht, weil sie aus beruflichen Gründen darauf angewiesen sind, ihren Wohnsitz in D beizubehalten. Gewinne auf Kapitalerträge werden also schon gegenwärtig stark besteuert, wobei die vermeintlichen Kursgewinne, die die Aktionäre dieser Zeit aufgrund der angefachten Inflation erleben, auch noch mit 26,375 % besteuert, sobald die Aktien verkauft werden. Außerdem haben Aktionäre noch weniger Lobby als Eigenheimbesitzer. Aktionäre sind in den Augen der Bevölkerung "reich". Die Mehrheit der Bundesbürger hat nichts gegen die ausuferndere Besteuerung von Aktionären. Die Linkssozialisten propagieren doch schon längst eine Besteuerung der Kapitalerträge und Kursgewinne mit dem persönlichen Steuersatz, wobei völlig ausgeblendet wird, dass die Gewinn der Aktiengesellschaften bereits der Gewerbe- und Körperschaftssteuer unterliegen. Letztlich ist der Vergleich zwischen Aktien und Immobilien nur dann sinnvoll, wenn man in beiden Fällen eigen- bzw. fremdfinanzierte Anlagen vergleicht. In beiden Fällen würde ich eine selbst genutzte Immobilie vorziehen. Der (Wohn-) Wert einer solchen Immobilie ist wenig volatil und das ein Leben lang. Außerdem ist die ersparte Miete steuerfrei. Selbstverständlich taugt eine selbst genutzte Immobilie nur dann, wenn diese solide finanziert ist und man plant, diese lange zu nutzen.

 

Vergleich:

 

Haus: Anschaffungskosten: Grundstück: 150.000€, Grunderwerbssteuer etc: 12.000€ Herstellungskosten Haus: 350.000€, Summe 512.000€, laufende Kosten für Instandhaltung: 2.500€ p. a. (mit 2 % Zinsen p. a. gerechnet), Restwert nur Grundstück (Gebäude 0€) nach 25 Jahren unter Berücksichtigung der Wertsteigerung von 2 % p. a.: 241.000€, Ergebnis nach Abzug der Instandhaltungskosten inkl. Zinsen und 25 Jahren: -4.000€

 

Aktien: 512.000€, 2 % Dividende und 2 % Kursgewinn p. a. jeweils nach Steuern; Miete: 2.500/ Monat, Steigerung 2 % p. a.; Ergebnis nach 25 Jahren: - 120.000€

 

Selbstverständlich ist dieser Vergleich einigermaßen spekulativ, da er diverse Variable enthält, deren Entwicklung niemand vorherbestimmen kann. Der Vergleich zeigt jedoch, dass die selbst genutzte Immobilie nicht so schlecht sein muss, denn während der Hausbesitzer nach Ablauf von 25 Jahren immer noch ein (altes) Haus ohne Grundstück hat, hat der Aktionär nichts als Schulden und muss weiterhin Miete bezahlen. Bei Fremdfinanzierung fällt der Vergleich ebenfalls nicht zugunsten des Aktionärs aus, da ein Wertpapierkredit nicht preiswerter ist, als ein Immobilienkredit.

 

Grüße Diogenes

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SM77

Erkläre mir mal, wo man heutzutage ein Haus zur 17fachen Jahreskaltmiete bekommt. Meiner Erfahrung nach werden heutzutage Häuser in guten Lagen mit einem Faktor von mindestens 25 verkauft. Und dann sieht deine Rechnung ganz anders aus!

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Diogenes

Hallo SM77,

 

wie gesagt, beruht mein Beispiel auf diversen Annahmen (Variablen), die man sämtlich diskutieren kann. Ich habe unterstellt, dass EFH nicht zum Preis der 25-fachen Jahresmiete "gehandelt" werden, weil sich EFH in Stadtrandlagen eben nicht so gut vermieten lassen, wie 4-Zimmerwohnungen in Ballungsgebieten - das kann man sicher diskutieren. Allerdings dürfte sich die Bilanz noch zugunsten des Hauseigentümers verbessern, wenn man unterstellt, das beide (nur) ein Startkapital von ~ 100.000€ haben und das EFH in den ersten Jahren nach Fertigstellung nur unterdurchschnittlichen Instandhaltungsaufwand mit sich bringt. Zudem führen diverse Eigentümer von EFH insbesondere bei knappen Kassen einen Teil der Instandhaltung selbst durch, wodurch sich Kosten sparen lassen. Diese Option hat der Mieter nicht.

 

Letztlich lässt sich ein Rentabilitätsvergleich eben nicht mit vollständiger Sicherheit durchführen. Man kann nur Annahmen treffen und vor diesem Hintergrund eine Rentabilität prognostizieren. Diese Prognose stimmt niemals mit dem Ergebnis nach X Jahren überein - die Frage ist nur, wie groß ist/war der Fehler. Nur wenn man gar keine Prognosen anstellt, bleibt es völlig dem Zufall überlassen, ob man sinnvolle Entscheidungen trifft. Vor diesem Hintergrund war mein Beitrag mehr als ein Denkanstoß gemeint, wie man die Sache betrachten kann. Ich nehme nicht in Anspruch, dass mein Ansatz der "richtige" ist, denn diesen gibt es sicher nicht.

 

Grüße Diogenes

 

 

 

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Kolle

Ich stelle mal die umgekehrte Frage: Wer verkauft ein lastenfreies Haus ohne besondere sachliche oder persönliche Gründe ( beruflicher Umzug etc. ), geht in Miete und legt den Erlös am Kapitalmarkt an ?

 

Wenn ich als Beispiel 400 T€ für mein Haus ( schon älter, aber 220 m² Wfl, 1500 m² Grundstück in Bestlage im Ort, altem Baumbestand und mit 360 Grad-Rundumfernsicht ) bekommen würde, bekäme ich einlagengesichert vielleicht 1,5 % Zinsen, also 500 € im Monat die auch noch versteuert werden müssen. Dafür würde ich niemals eine adäquate Mietwohnung erhalten !

 

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Schon alleine die PV-Anlage auf dem Dach bringt über 400 € im Monat. In einer Mietwohnung unmöglich.

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tyr

Letztlich ist der Vergleich zwischen Aktien und Immobilien nur dann sinnvoll, wenn man in beiden Fällen eigen- bzw. fremdfinanzierte Anlagen vergleicht.

Ich sehe Aktien nicht als Alternative zur selbstbewohnten Immobilie. Du hast das Argument Inflationsschutz genannt. Den bieten andere Sachwerte ebenfalls.

 

Der (Wohn-) Wert einer solchen Immobilie ist wenig volatil und das ein Leben lang.

Wenn man denn ein Leben lang am selben Ort bleiben möchte und kann.

 

Außerdem ist die ersparte Miete steuerfrei.

Die Aussage ist meines Erachtens falsch. Die Kosten für das Wohnen werden immer gezahlt, auf irgendeine Art und Weise. Die kann man nicht sparen. Wie soll das funktionieren?

 

Ich stelle mal die umgekehrte Frage: Wer verkauft ein lastenfreies Haus ohne besondere sachliche oder persönliche Gründe ( beruflicher Umzug etc. ), geht in Miete und legt den Erlös am Kapitalmarkt an ?

Zum Beispiel diejenigen, die im Leben nicht so erfolgreich waren und denen ihr Haus mit den vielfältigen Kosten und Aufwänden zur Last geworden ist. Oder diejenigen, die einfach durch Alters-Kräfteverfall sich nicht mehr um eine große aufwändige Immobilie kümmern wollen oder können und lieber in eine kleinere altersgerechte Wohnung umziehen möchten.

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Kolle

Ich stelle mal die umgekehrte Frage: Wer verkauft ein lastenfreies Haus ohne besondere sachliche oder persönliche Gründe ( beruflicher Umzug etc. ), geht in Miete und legt den Erlös am Kapitalmarkt an ?

Zum Beispiel diejenigen, die im Leben nicht so erfolgreich waren und denen ihr Haus mit den vielfältigen Kosten und Aufwänden zur Last geworden ist. Oder diejenigen, die einfach durch Alters-Kräfteverfall sich nicht mehr um eine große aufwändige Immobilie kümmern wollen oder können und lieber in eine kleinere altersgerechte Wohnung umziehen möchten.

 

Okay, zugegeben mache ich mir auch Gedanken wie das im hohen Alter zu bewältigen ist. Aber das EG ist immerhin von der Straße aus ohne Stufen mit dem Rollstuhl erreichbar und das gesamte OG bietet ausreichend Platz für Pflegekräfte wenn es mal so weit kommen sollte. Auch sonst lassen sich Dienstleistungen einkaufen von der Putzfrau bis bis Gärtner. Betrifft ja nur die letzten Lebensjahre und ist damit überschaubar.

 

Ansonsten kostet es auch viel Geld so eine Immobilie zu unterhalten, ursprünglich habe ich genau deshalb einen Bausparvertrag abgeschlossen und zahlte jeden Monat 1000 € ein. Gebraucht habe ich es bisher nicht, aber wenn ich alle Renovierungen der letzten Jahre einrechne, kommt doch schön was zusammen ( Energiesparmaßnahmen wie neue Heizung, 40 m² Fenster, Keller-, Balkon, Terrassen- und Badsanierung ). Viele Vermieter geizen hier und lassen die Wohnung kontrolliert bis zum Abriss abwohnen.

 

Vor einigen Jahren sah die wirtschaftliche Betrachtung noch anders aus, da stand der Preis des Hauses noch in einem vernünftigen Verhältnis zu den erzielbaren Kapitalmarktrenditen. Durch den Zinsverfall haben sich die Verhältnisse drastisch verschoben, das gilt auch für einen Neukauf. Ich würde mich aber niemals zum lebenslänglich Gefangenen der Wüstenrotstrafkolonie machen nur um ein Haus zu besitzen.

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harter.oli

Außerdem habe ich das Gefühl, dass viele "Konkurrenten" im Rennen um gute Objekte einfach jeden Preis bezahlen, mit kurzen Zinsbindungen und sehr auf Kante genäht. Anders kann ich mir nicht erklären, wie viele diese Summen aufbringen können, denn ich schätze nicht alle als definitiv bessere Verdiener ein. Insbesondere wenn offensichtlich nur ein Einkommen da ist. So viele Berater und Investmentbanker kann es gar nicht geben.

 

Dann wartet man ab, bis sich die Umstände wieder ändern und die auf Kante genähten Finanzierungen ggf. platzen und schlägt dann (vermutlich preiswerter) zu.

Ich stand vor dem gleichen Problem. Wir wollenauch ein Haus bauen (zumindest eines kaufen) - rein aus Lebenstraum- undWohlfühlzwecken. Das ist eine rein subjektive Entscheidung. Objektiv betrachtetnicht die wirtschaftlichste Investition aber nun gut, man muss sich entscheidenwas einem wichtig ist, so lange es vertretbar für einen selber ist und einemdie Konsequenzen (oder auch Nachteile) klar sind und damit leben kann.

 

So habe ich mich auch schon (intensiv-bestimmt haben manche in diesem Forumtrotzdem mehr Ahnung) mit dem Thema beschäftigt. Habe schon alles durchkalkuliert, Excel Tabellen erstellt und Tag und Nacht Bau- undLeistungsbeschreibungen studiert.

Wir haben aktuell entschieden, dass der Traum erst mal verschoben wird, da diePreise aktuell einfach viel zu hoch angesetzt sind weil die, die sich eseigentlich gar nicht leisten können, diesen Preis bezahlen.

 

So begehen aktuell reihenweise Menschen den Fehler, sich etwas zu kaufen, wassie sich eigentlich gar nicht leisten können.

 

Wir warten deswegen ab bis die ersten 10-Jahresfinanzierungen aus laufen undhoffen, dass die Anschlussfinanzierung die nicht vorhandene Weitsicht mancherMenschen nicht mehr möglich macht. Dann sind wir gerne Abnehmer der zum Verkaufstehenden Immobilien.

Manchmal muss man diese 10 Jahre nicht mal abwarten, da gehen diese nicht malvorbei und es gibt die ersten Scheidungen, weil die Finanzierung so enggestrickt ist, dass Beziehungen zerbrechen weil man sich nichts mehr leistenund nicht mal mehr in den Urlaub gehen kann.

 

Langer Rede kurzer Sinn: stimme Licuala voll zu.

 

 

Und nun mein Lieblingsspruch: hätte man eine Glaskugel, wäre alles vieleinfacher. Aber die hat niemand.

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SM77

Ich reihe mich mal ein. Wir haben die letzten 10 Jahre ordentlich gespart, so dass wir mittlerweile ein ordentliches sechsstelliges Vermögen aufgebaut haben. Eigentlich hatte das Sparen immer zum Ziel ein EFH zu erwerben, wenn der Nachwuchs da ist. Der ist nun da, und die jetzige Mietwohnung ist eigentlich zu klein. Die Beobachtung des hiesigen Immobilienmarkts zeigt allerdings, dass zur Zeit aus meiner Sicht aberwitzige Preise aufgerufen und auch bezahlt werden. Da gehen Häuser aus den 50/60er Jahren in nahezu Originalzustand für teilweise weit über 300.000 über den Tisch. Plus Kaufnebenkosten, Modernisierung etc. ist man da dann locker bei über 500k. Auch wenn die Bezahlung/Finanzierung für uns kein Problem wäre, sehe ich es gar nicht ein, für solche eine Hütte so einen Preis zu zahlen.

 

Apropos Originalzustand: Man schaue sich nur mal die Bilder der angeboteten Objekte bei Immoscout an: Fast immer ist die Anlagentechnik und die Einrichtung auf dem Stand des Erstbezugs. Das Einzige was meistens irgendwann mal ersetzt wurde, ist die Heizung (aber nicht die Heizkörper), manchmal auch die Fenster. Der Käufer lebt also in der Regel im Alter in einer nicht mehr zeitgemäßen Immobilie. Der Mieter kann jederzeit zum Neubaustandard wechseln. Das sollte man mal beim Vergleich Kauf/Miete berücksichtigen.

 

Wir haben für uns beschlossen, erstmal weiter zur Miete zu wohnen. Wenn dann hoffentlich mittelfristig die Zinsen wieder steigen, gehe ich auch davon aus, dass den Leuten ihre Finanzierung um die Ohren fliegt. In Bezug auf die Finanzierung höre ich nämlich aus dem Bekannten- und Kollegenkreis die abenteuerlichsten Dinge: So gut wie kein Eigenkapital, 1% Tilgung, Laufzeit von 40 Jahren+ usw. Ich wunder mich ehrlich gesagt immer wieder, was die Banken alles mitmachen.

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Malibubeach
· bearbeitet von Malibubeach

Ich reihe mich mal ein. Wir haben die letzten 10 Jahre ordentlich gespart, so dass wir mittlerweile ein ordentliches sechsstelliges Vermögen aufgebaut haben. Eigentlich hatte das Sparen immer zum Ziel ein EFH zu erwerben, wenn der Nachwuchs da ist. Der ist nun da, und die jetzige Mietwohnung ist eigentlich zu klein. Die Beobachtung des hiesigen Immobilienmarkts zeigt allerdings, dass zur Zeit aus meiner Sicht aberwitzige Preise aufgerufen und auch bezahlt werden. Da gehen Häuser aus den 50/60er Jahren in nahezu Originalzustand für teilweise weit über 300.000 über den Tisch. Plus Kaufnebenkosten, Modernisierung etc. ist man da dann locker bei über 500k. Auch wenn die Bezahlung/Finanzierung für uns kein Problem wäre, sehe ich es gar nicht ein, für solche eine Hütte so einen Preis zu zahlen.

 

Apropos Originalzustand: Man schaue sich nur mal die Bilder der angeboteten Objekte bei Immoscout an: Fast immer ist die Anlagentechnik und die Einrichtung auf dem Stand des Erstbezugs. Das Einzige was meistens irgendwann mal ersetzt wurde, ist die Heizung (aber nicht die Heizkörper), manchmal auch die Fenster. Der Käufer lebt also in der Regel im Alter in einer nicht mehr zeitgemäßen Immobilie. Der Mieter kann jederzeit zum Neubaustandard wechseln. Das sollte man mal beim Vergleich Kauf/Miete berücksichtigen.

 

Wir haben für uns beschlossen, erstmal weiter zur Miete zu wohnen. Wenn dann hoffentlich mittelfristig die Zinsen wieder steigen, gehe ich auch davon aus, dass den Leuten ihre Finanzierung um die Ohren fliegt. In Bezug auf die Finanzierung höre ich nämlich aus dem Bekannten- und Kollegenkreis die abenteuerlichsten Dinge: So gut wie kein Eigenkapital, 1% Tilgung, Laufzeit von 40 Jahren+ usw. Ich wunder mich ehrlich gesagt immer wieder, was die Banken alles mitmachen.

 

Und täglich grüßt das Murmeltier....

War da nicht mal was vor ein paar Jahren in den USA :rolleyes:

 

Das Problem ist allerdings, dass die Banken ja irgendwie Erträge erwirtschaften müssen und die lassen sich halt nicht mehr mit Lebensversicherungen und Co verdienen, da diese fast keiner mehr abschließen möchte. Hinzu kommt, dass die Banken noch vielen Altverträgen hohe Zinsen zahlen müssen. Deswegen wird geschaut, dass man hohe Kredite verkaufen kann, damit man wieder irgendwie Geld erwirtschaftet, auch wenn man dafür ein sehr hohes Risiko eingeht.

 

Langfristig können meiner Meinung nach die Banken an der Niedrigzinspolitik kaputt gehen.

 

Ich fürchte daher ebenfalls, dass dem Deutschen Immobilienmarkt eine größere Korrektur bevorsteht, nur wann ist die Frage ?

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Humunculus

Kann passieren. Angesichts der zunehmenden Internationalisierung der Investments in Immobilien kann es aber auch eine Anpassung an unsere Nachbarn geben. Was für uns teuer ist, ist für die eine Normalisierung. Hab jetzt keine Zahlen, aber in meinen Augen war sowohl mieten als auch kaufen n unseren Nachbarländern deutlich teurer.

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Malibubeach
· bearbeitet von Malibubeach

Kann passieren. Angesichts der zunehmenden Internationalisierung der Investments in Immobilien kann es aber auch eine Anpassung an unsere Nachbarn geben. Was für uns teuer ist, ist für die eine Normalisierung. Hab jetzt keine Zahlen, aber in meinen Augen war sowohl mieten als auch kaufen in unseren Nachbarländern deutlich teurer.

 

Hier hab ich etwas dazu gefunden:

 

Immobilienpreise im Ausland

 

Man muss hier aber auch berücksichtigen, dass beispielsweise in Schweden oder der Schweiz auch höhere Gehälter als in Deutschland gezahlt werden. Solange wir im Lohnbereich nicht aufschließen wird man dort i. d. R. immer höhere Mieten und Immobilienpreise zahlen.

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