Watto März 12, 2006 Hallo, könnt ihr mir sagen worin sich die Begriffe Future und Hebelzertifikat unterscheiden? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
DerFugger März 12, 2006 · bearbeitet März 12, 2006 von DerFugger Hebelzertifikate treten oft in der Variante als sog. Mini-Futures auf.Bei ihnen gibt es eine vordefinierte Stop-Loss-Grenze (d.h. maximale Verlustobergrenze), wo das Papier praktisch wertlos wird.Bei echten Futures ist über die sog. Nachschusspflicht der Verlust insbesondere bei Short-Positionen nicht begrenzt.Bei Long-Positionen kann der Wert eines Underlyings zumindest nicht mehr als auf Null zurückfallen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
cubanpete März 12, 2006 Ich verstehe die Verwirrung, es gibt Emittenten von Zertifikaten die ihre Zertifikate Mini-Futures nennen Futures sind Warenterminkontrakte, also Verträge über die Lieferung beziehungsweise den Ankauf einer bestimmten Menge eines Gutes zu einem vorbestimmten Preis. Der Vertragspartner ist dabei unbekannt, muss aber ein "Depot" leisten, die sogenannte margin, um die Vertragspartner abzusichern. Diese margin richtet sich normalerweise nicht nach dem Wert des darunterliegenden Gutes sondern nach der Preisstabilität dieses Gutes. Je weniger der Preis schwankt desdo kleiner ist in der Regel die margin, das heisst desdo grösser kann man den Maximalhebel ansetzen. Bei Futures kann der Anleger den Hebel bis zu der Höhe der margin selber bestimmen. Das führt vor allem bei Anfängern dazu, dass sie zu grosse Hebel wählen und schnell ihr ganzes Geld weg ist. Futures werden an speziellen Futures-Märkten gehandelt. Dort kann man auch Optionen auf Futures handeln. In der Regel sind Futures sehr liquide, man kann also sehr grosse Geld- und Warenmengen innert Sekunden umsetzen, was mit den echten Waren praktisch unmöglich wäre. In der frühen Geschichte der Futures Märkte haben diese geholfen, saisonale Engpässe von Waren zu verhindern und so die temporäre Gefahr von Hungersnöten zu verringern. Zertifikate sind Verträge mit einem bestimmten Partner, dem sogenannten Emittenten. Da nicht nachgeprüft werden kann, ob der Vertragspartner seine Verpflichtungen irgendwie absichert sind viele Zertifikate z.B. in den USA verboten. Ein weiteres Problem bei Zertifikaten ist, dass sie nur long gehandelt werden können, man hat also als Partner eines Handels praktisch immer den Emittenten selber, der auch den Market Maker stellt. Damit ist man hilflos ausgeliefert, in speziellen Situationen wird der Emittent diese Macht schamlos zu Ungunsten der Käufer der Zertifikate ausnutzen. So kann es z.B. vorkommen, dass einfach kein Handel stattfindet wenn der Preis in heftiger Bewegung ist. Wenn die Liquidität austrocknet so werden die spreads enorm, sie stellen ja den Verdienst des Market Makers dar. Zertifikate haben gegenüber Futures eigentlich nur einen einzigen Vorteil: man kann sie mit relativ wenig Geld handeln. Die Emittenten erzählen ihren Kunden natürlich auch, dass Zertifikate einfacher als Futures seien. Das stimmt nur bedingt und führt dazu, dass auch Leute die sich nicht mit dem Thema auseinandersetzen bzw. sich nicht die nötigen Kenntnisse verschaffen, in solche Dinge investieren, was sie besser bleiben lassen würden. Wenn zu wenig Geld für einen Futures Vertrag vorhanden ist so führt die Investition in solche Güter mit aller Wahrscheinlichkeit zu einer Ueberdiversifikation. Wer also mit Zinsen, Rohstoffen, Währungen, Metallen oder landwirtschaftlichen Produkten handeln will sollte sich zunächst in die Materie einarbeiten und vor allem das nötige Kapital für den Handel mit Futures bereithaben. Hat er das nicht so empfehle ich die Investition zu verschieben und zunächst nur in Aktien zu investieren. Es gibt auch Aktien die eng mit den Rohstoffpreisen zusammenhängen. Ich vergleiche Zertifikate manchmal mit einem Schachspiel, bei dem der eine Partner die Regeln nicht so genau kennt und deshalb mit der Dame immer nur ein Feld fahren darf. Dafür wird er natürlich überall wo er spielen will mit offenen Armen empfangen. Beim Futures Handel hingegen muss der Spieler die Regeln genau kennen (was er sowielso sollte wenn er auch einmal gewinnen will). Dafür hat er dann die gleichen Zugmöglichkeiten wie sein Gegner. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Watto März 12, 2006 Wenn ich mir nun eni Buch kaufe in dem laut Titel Optionsscheine und Futures besprochen werden kann ich dann auch davon ausgehen das Hebelzertifikate behandelt werden? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
cubanpete März 12, 2006 Du kannst von keinem Buchtitel wirklich auf die Qualität und den Inhalt schliessen. Such doch nach Besprechungen des Buches, z.B. hier im Board oder frag direkt danach, ok? Der Titel "Futures und Optionsscheine" ist schon mal suspekt: Optionsscheine oder Warrants sind nämlich eine Art Zertifikat nicht zu verwechseln mit echten Optionen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag