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Niniveh

LVM RiesterPlus aussteigen oder nicht?

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Niniveh

Guten Tag

Ich habe seit 2006 eine LVM RiesterPlus Versicherung als Altersvorsorge abgeschlossen und bin jetzt 50 Jahre alt. Die monatlichen Beiträge waren zu Anfang 40€, inzwischen 70€/Mon. weitere Steigerungen habe ich sorniert. Noch erhalte ich für meine 3 Kinder Zulagen, aber das dürfte bald enden. Mein Riestervermögen war zum 31.12.2014 etwas über 11.000€. Der garantierte Zins ist 2,75%.

Nun hört man nichts gutes zu den Riesterrenten und mich plagt die Frage, ob ich aus diesem Vertrag sinnvollerweise wieder aussteigen soll. Vielleicht stilllegen oder auszahlen lasse, falls das geht. Was ich dann aber ausgezahlt bekomme weiß ich nicht.

Umgekehrt ist es so eine Sache eine mögliche Rendite bei "Max Otte Vermögensbildungsfonds AMI P (WKN A1J3AM)" oder einen passenden ETF als alternative zu errechnen. Da sind ja viele Variablen drin. Würde sich der Aus- Umstieg mit einiger Wahrscheinlichkeit rentieren oder bleibe ich jetzt nach 8 Jahren Beitragsdauer besser in diesem Vertrag?

Wer kann das besser überschauen als ich und mich in meinem Interesse beraten? Als Laie bin ich hier ziemlich überfragt.

Daher frage ich hier nach eurer Einschätzung.

Vielen Dank

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Cauchykriterium

Nun hört man nichts gutes zu den Riesterrenten

Was genau hast Du denn gehört? Ist Dir 2,75 % garantierte Verzinsung in der heutigen Zinslandschaft nicht mehr gut genug? Sind die Zulagen für 3 Kinder nicht mehr genug?

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LBO1987

Wenn du kündigst, musst du die Zulagen auch wieder zurück zahlen. Auch wenn du bald keine Zulagen mehr für deine Kinder bekommst, erhältst du noch für dich die Zulage und kannst die Beiträge von der Steuer absetzen. Das müßen die anderen Fonds erst mal erwirtschaften. Ohne andere Angaben würde ich sagen, behalte den Vertrag!

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andjessi
· bearbeitet von andjessi

Sehr wahrscheinlich sind neben der guten Garantieverzinsung auch die Verrentungsbedingungen noch besser (höherer garantierter Rentenfaktor, da damals noch mit anderen Sterbetafeln gerechnet wurde) als bei heutigen (oft zu recht kritisierten) neuen Riesterverträgen. Ggf. hast Du auch noch einen alten für Männer vorteilhaften Bisexvertrag (Abschluss vor 01.01.2006?). In jedem Fall hast Du die Abschlusskosten nun bezahlt. Tendenziell ein eher dämlicher Zeitpunkt eine Rentenversicherung zu kündigen. So einen vergleichsweise "guten" Vertrag bekommst Du heute nirgens mehr. Eine heute absgeschlosssen vergleichbar sichere Zinsanlage wird keine ähnliche Rendite bis zu Deinem Renteneintritt erbringen. Wenn Du die Rendite einer (konservative) Rentenversicherung mit einem ETF-Sparplan (auf Aktien) vergleichst, vergleichst Du Äpfel mit Birnen. Ich halte das Alter 50 auch nicht gerade für das richtige Alter um im Bezug auf Altersvorsorge mit Aktien loszulegen (es sei denn die 11 TEUR sind nur Spielgeld für dich).

 

Unterm Strich würde ich zu keinem Schnellschuss raten. Erst recht nicht ohne mehr Details (Einkommenshöhe, berufliche Situation etc.) zu kennen. Tendenz: Vertrag fortsetzen. Vielleicht postest Du noch was zu Deinem Einkommen, Vermögsenssituation, Vorsorgestrategie (GRV, Privatvorsorge, betriebliche Absicherung) und zur Familiensituation. Dann kann man gezieltere Ratschläge geben.

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Serafiena

Sehr wahrscheinlich sind neben der guten Garantieverzinsung auch die Verrentungsbedingungen noch besser (höherer garantierter Rentenfaktor, da damals noch mit anderen Sterbetafeln gerechnet wurde) als bei heutigen (oft zu recht kritisierten) neuen Riesterverträgen. Ggf. hast Du auch noch einen alten für Männer vorteilhaften Bisexvertrag (Abschluss vor 01.01.2006?). In jedem Fall hast Du die Abschlusskosten nun bezahlt. Tendenziell ein eher dämlicher Zeitpunkt eine Rentenversicherung zu kündigen. So einen vergleichsweise "guten" Vertrag bekommst Du heute nirgens mehr. Eine heute absgeschlosssen vergleichbar sichere Zinsanlage wird keine ähnliche Rendite bis zu Deinem Renteneintritt erbringen. Wenn Du die Rendite einer (konservative) Rentenversicherung mit einem ETF-Sparplan (auf Aktien) vergleichst, vergleichst Du Äpfel mit Birnen. Ich halte das Alter 50 auch nicht gerade für das richtige Alter um im Bezug auf Altersvorsorge mit Aktien loszulegen (es sei denn die 11 TEUR sind nur Spielgeld für dich).

 

Unterm Strich würde ich zu keinem Schnellschuss raten. Erst recht nicht ohne mehr Details (Einkommenshöhe, berufliche Situation etc.) zu kennen. Tendenz: Vertrag fortsetzen. Vielleicht postest Du noch was zu Deinem Einkommen, Vermögsenssituation, Vorsorgestrategie (GRV, Privatvorsorge, betriebliche Absicherung) und zur Familiensituation. Dann kann man gezieltere Ratschläge geben.

 

 

 

Ich hatte zwischen 2003 und 2009 einen Riester-Vertrag beim LVM.

 

Zumindest in meinem Fall, damals (?), waren die LVM Riester-Verträge nicht gezillmert.

 

Über die gesamte Laufzeit entstanden Kosten im Schnitt von 8,50 % pro Jahr. Muss meine alten Unterlagen mal raussuchen. Das waren 4,5 % glaub ich Abschluss- und Vertriebskosten auf die EB und Zulagen, 3,5 % Verwaltungskosten auf beides und dann noch 0,5 % auf die Verwaltung des gebildeten Kapitals.

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Anleger Klein

Nun hört man nichts gutes zu den Riesterrenten und mich plagt die Frage, ob ich aus diesem Vertrag sinnvollerweise wieder aussteigen soll. Vielleicht stilllegen oder auszahlen lasse, falls das geht. Was ich dann aber ausgezahlt bekomme weiß ich nicht.

Umgekehrt ist es so eine Sache eine mögliche Rendite bei "Max Otte Vermögensbildungsfonds AMI P (WKN A1J3AM)" oder einen passenden ETF als alternative zu errechnen. Da sind ja viele Variablen drin.

 

Direkte Antwort: Mehr verstehen, weniger Max Otte lesen. Derzeit bist du verunsichert (verständlich), aber gerade deshalb solltest du vorerst nicht hektisch irgendetwas abschließen oder kündigen. Denk daran, Herr Otte verwaltet einen Fonds und der soll möglichst viel Geld abwerfen. Für ihn, sein Management und dann irgendwann vielleicht auch für die Kunden aber das steht auf der Prioritätenliste nicht ganz vorne. Generell gilt, dass seine Interessen sich nicht mit deinen decken müssen. Bevor du über konkrete Produkte nachdenkst würde ich dir einen anderen Ansatz empfehlen: Denke die nächsten Jahrzehnte durch. Wann sind die Kinder aus dem Haus, wann verlässt du das Arbeitsleben, wann tut es die Partnerin, wie soll dann gelebt werden? Wenn dir die Zielsetzung klar ist, dann überlege dir was du brauchst um das zu erreichen. Jetzt erst kommen konkrete Produkte ins Spiel, nicht vorher. Einen einzelnen Vertrag isoliert von deinen sonstigen Voraussetzungen zu betrachten ist nicht so ideal.

 

(Disclaimer: Ich selbst habe eine Riesterrente, Fondssparplan ohne Schnickschnack. TER und Ausgabeaufschlag sind zwar vorhanden, dank meines Steuersatzes ist die Förderquote aber sehr gut, daher habe ich mich dafür entschieden. Die Attraktivität eines solchen Vertrags kann durchaus einkommensabhängig sein.)

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Niniveh

Vielen Dank

 

Eure Antworten haben mir erst mal sehr geholfen, klingen sehr vernünftig und entsprechen ungefähr dem was ich vermutete, aber unsicher war ich mir auch.

Ich erkundige mich jetzt noch, was es für meine Riesterversicherung bedeutet, dass ich nun selbständig bin. Die Riesterrente ist nämlich, wie ich kürzlich las, für Arbeitnehmer gedacht. Das werde ich dann ja sehen.

 

Schönen Abend

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polydeikes
· bearbeitet von polydeikes

Ich hatte zwischen 2003 und 2009 einen Riester-Vertrag beim LVM.

 

Zumindest in meinem Fall, damals (?), waren die LVM Riester-Verträge nicht gezillmert.

 

Über die gesamte Laufzeit entstanden Kosten im Schnitt von 8,50 % pro Jahr. Muss meine alten Unterlagen mal raussuchen. Das waren 4,5 % glaub ich Abschluss- und Vertriebskosten auf die EB und Zulagen, 3,5 % Verwaltungskosten auf beides und dann noch 0,5 % auf die Verwaltung des gebildeten Kapitals.

 

Erst seit 2005 gibt es die Verteilung der AK auf 5 Jahre bei Riester. Wurde damals ua. auf argumentatives Betreiben von Herrn Carsten M. geändert, da die Absatzwünsche der Regierung nicht erreicht wurden. Vor 2005 mussten die AK auf wenigstens 10 Jahre verteilt werden, aber einige Anbieter hatten tatsächlich komplett ratierliche Abschlusskostenbelastungen.

 

Verbreiteter waren aber Modelle, bei denen bspw. 2 % Abschlusskosten in den ersten 5 oder 10 Jahren erhoben wurden und bspw. noch mal 2 % mit jedem eingehenden Beitrag. Besonders bei den Versicherern mit starkem Ausschließlichkeitsvertrieb war das interessant, da so die Vermittlervergütung leichter vordiskontiert werden konnte, als bei einer Art von 10 Jahre Stornoregelung ...

 

LVM war ein solches Beispiel. Und deine Konstellation ergibt sich eben aus dem Abschluss von vor 2005.

 

---

 

@andjessi

 

Seit 01.01.2006 gelten bei Riester UniSex Tarife. Ein 2005er Tarif wäre zumindest für Männer erhaltenswerter. Der TO meinte, der Vertrag sei aus 2006.

 

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@Niniveh

 

Voraussetzung für die Riester Förderung ist rentenversicherungspflichtiges Einkommen oder die mittelbare Begünstigung, wenn der Ehepartner ein solches Einkommen erzielt. Selbstständige sind daher in der Regel für sich genommen nicht förderberechtigt, es sei denn, sie erzielen rentenversicherungspflichtiges Einkommen, bspw. über einen Nebenjob etc. pp. ...

 

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@offtopic

 

Und noch mal was zu Altverträgen (= meint Riester Versicherungslösungen) bei Riester. Wenn der Vertrag vor 2005 abgeschlossen wurde, würde ich ganz, ganz genau rechnen. Das ist eine äußerst interessante Konstellation. So sind diese Verträge ebenfalls steuerlich begünstigte Altverträge im Rahmen der 12-Jahre-Laufzeit-Auflage, sie fallen nicht unter die Neuregelung des Alterseinkünftegesetzes.

 

Gerade bei diesen Verträgen könnte es sich ggf. später lohnen sie förderschädlich vor Rentenbeginn zu kündigen, statt diese verrenten zu lassen. Insofern das denn grundsätzlich gewollt ist (Bar auf die Kralle, statt Rente). Denn so realisiere ich steuerfreie Zinsen auf die Förderung und muss nur die Förderung zurückgeben.

 

Wie gesagt, Riester Altverträge haben folgendes Prüfschema:

 

- vor 2012, Verrentung noch ab 60 möglich

- vor 2006 - BiSex - ggf. überdurchschnittlich attraktive Verrentung

- Altverträge vor 2005, ggf. noch laufende Abschlusskostenbelastung, prüfen auf Details

- Altverträge vor 2005, definitiv steuerfrei bei förderschädlicher Kündigung genau wie normale Kapitalpolicen mit den entsprechenden Auflagen (12 Jahre Laufzeit)

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