Scherge Januar 28, 2015 · bearbeitet Januar 28, 2015 von Scherge Auf der Suche nach Diversifikation für mein Depot habe ich in letzter Zeit über EM-Anleihen nachgedacht und recherchiert. Dabei bin ich hier über folgenden Text gestolpert: "Unter Leerverkäufern bleibt die sich abzeichnende Ausfall- Welle nicht unbemerkt. Die Short-Wetten gegen den 4,1 Mrd. Dollar schweren iShares J.P. Morgan USD Emerging Markets Bond ETF haben sich seit November fast verdreifacht auf damit rund 21 Prozent der umlaufenden Fondsanteile.". Da es für mich als jemanden, der Wirtschaft nur in einem sehr betriebswirtschaftlichen Rahmen und als zweites Studium gelernt hat, immer sehr schwierig ist, einen potentiellen Markt (bzw. den Index oder Fonds, den ich aus diesem Markt kaufen wollen würde) bezüglich seiner Fundamentaldaten zu analysieren und seine Entwicklung zu prognostizieren, hatte ich bei dieser Formulierung das Gefühl, damit vielleicht einen möglichen Indikator (sozusagen aus der Schwarmintelligenz der Investoren) für mich gefunden zu haben. Gibt es hier jemanden, der sich vor seinem Investment ausdrücklich damit beschäftigt, wie "die Wetten gegen den gewählten Markt stehen", und falls ja, was für Kriterien legt ihr da an? Konkret - was betrachtet ihr diesbezüglich: die Preisentwicklung von Shorts, oder ein Verhältnis von Shorts zu Longs in ihrem Gesamtvolumen? Falls es in die Richtung geht, wo bekommt ihr da am geschicktesten die Daten her? Oder ist das alles totaler Nonsens, und ich sollte mich weiter auf meine begrenzte Fundamentaldatenanalyse, die Meinung irgendwelcher "Experten" und Artikel in Zeitschriften verlassen? Ich hoffe, ich konnte meine Frage(n) verständlich formulieren, und wäre Euch für Antworten dankbar. Nachtrag: Hier habe ich schon etwas dazu gefunden, wobei ich da trotzdem gerne noch viel mehr drüber wüsste - lasst mich nicht dumm sterben! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
kafkaesk93 Januar 28, 2015 · bearbeitet Januar 28, 2015 von kafkaesk93 Es gibt den sogenannten Commitment of Traders Report, an welchem du netto Long/Short Positionen ablesen kannst. Vielleicht kannst du ja daraus Prognosen ableiteten? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Scherge Januar 28, 2015 · bearbeitet Januar 28, 2015 von Scherge Es gibt den sogenannten Commitment of Traders Report, an welchem du netto Long/Short Positionen ablesen kannst. Vielleicht kannst du ja daraus Prognosen ableiteten? Ja, ich glaube die Richtung stimmt, Kafkaesk93. Arbeitest Du damit? Oder kannst Du mir grob erklären, wie Du die dortigen Tabellen lesen würdest? Das sind auf den ersten Blick noch ziemlich bömische Dörfer für mich. Hier mal beispielsweise Öl - also ich lese daraus, dass es aktuell 427497 offene Positionen gibt (ohne Veränderung zur Vorwoche - aber warum stehen dann da die "Changes", die einen Wert ungleich Null haben?), und verschiedene Händlergruppen gehen scheinbar ganz verschieden in's Rennen - die "Swap Dealers" setzen deutlich auf fallende Kurse (verstehe ich "Spreading" dann hier richtig, dass 48943 der "Swap Dealers" sowohl Long- und Shortposition halten?), im Bereich "Managed Money" (was soll das überhaupt heißen - Vermögensverwaltung? Investment?) gehen die Teilnehmer eher short, etc.? Schwere Kost ist das! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schinzilord Januar 28, 2015 Der in dem Text vorgestellte Fonds, welcher Gegenstand von Short-Wetten ist, ist aber ein Government Bond ETF. Da im Text aber explizit von Ausflalwahrscheinlichkeiten von Unternehmen geredet wird, meinten sie wahrscheinlich einen anderen (nämlich den DE000A1J0BJ3) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Scherge Januar 28, 2015 · bearbeitet Januar 28, 2015 von Scherge Der in dem Text vorgestellte Fonds, welcher Gegenstand von Short-Wetten ist, ist aber ein Government Bond ETF. Da im Text aber explizit von Ausflalwahrscheinlichkeiten von Unternehmen geredet wird, meinten sie wahrscheinlich einen anderen (nämlich den DE000A1J0BJ3) Danke, Schinzlord. Wie gesagt, der Text war für mich jetzt auch nur der Aufhänger bzw. Auslöser. Diese "Commitment of Traders"-Geschichte fesselt mich gerade total - ich habe gar nicht soviel Tabs und Hände und Augen, wie ich googlen möchte. "The possibility of a short squeeze is one reason some analysts look at a high amount of short interest as a bullish indicator. Short Interest is the fuel, performance is the fuse, says ShortSqueeze.com - USA Today" - das muss ich jetzt erstmal verdauen - eine große Menge "short interest" ist bullisch? Ich dachte, wer short geht, setzt auf fallende Kurse. Himmel hilf... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schinzilord Januar 28, 2015 Ich dachte, wer short geht, setzt auf fallende Kurse. Himmel hilf... MAn kann schon auf fallende Kurse setzen...wenn aber die Leihfrist ausläuft oder bei steigenden Kursen der Margin Call droht, ist man gezwungen zu kaufen um zu liefern....zu jedem Preis. Siehe auch VW Stammaktien Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
nightyhawk Januar 29, 2015 · bearbeitet Januar 29, 2015 von nightyhawk eine große Menge "short interest" ist bullisch? Ich dachte, wer short geht, setzt auf fallende Kurse. Himmel hilf... Mit short ist das nicht ganz so intuitiv zu erklären - aber dreh das mal um. Eine großes "long interest" ist eben gerade nicht bullish! Warum? Na ja - alle Institutionlellen sind ja offensichtlich schon long - wer soll also jetzt noch kaufen? Eher das Gegenteil wäre nun der Fall. Die Institutionellen versuchen nun ihre Positionen abzustoßen, was zu einem Kursfall führen könnte. Oder an deinem Beispiel - wenn die Trader alle schon short SIND, dann waren sie vor geraumer Zeit bearish und haben short-Kontrakte angehäuft. Je mehr Leute short sind, umso wahrscheinlicher ist hier eine Trendwende und leutet eine Bull-Phase ein. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
kafkaesk93 Januar 29, 2015 · bearbeitet Januar 29, 2015 von kafkaesk93 Ja, ich glaube die Richtung stimmt, Kafkaesk93. Arbeitest Du damit? Oder kannst Du mir grob erklären, wie Du die dortigen Tabellen lesen würdest? Hallo Scherge, nein ich arbeite nicht mit COT Daten oder vergleichbarem. Alles was ich (früher) mal aus den Daten machen konnte hatte für mich zu viel Gemeinsamkeiten mit Trendfolgestrategien, welche man wesentlich einfacher umsätzen kann.Erschwerend kommt hinzu das diese Daten ja von vielen Marktteilnehmern wesentlich fachkundiger bewertet werden als von mir.Ich schaue mir manchmal die Nettopositionen grafisch hübsch aufbereitet an aber nur aus Spaß an der Freude und nicht um daraus Anlageentscheidungen abzuleiten. Dir aber natürlich noch viel Erfolg bei deinem Vorhaben. Gruß kafkaesk93 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag