Kursspread bei Wertpapieren

[stahlsocke2000]

Hallo zusammen,

 

ich bin neu an der Börse und hätte mal eine grundlegende Frage zum Thema Kursbildung und Kursspreads. Wie Kurse idealtypisch mit einem Orderbuch gebildet werden ist mir prinzipiell klar und auch einleuchtend. Folgender Artikel beschreibt das ganz einfach:

 

http://www.charttec....eststellung.php

 

Jetzt stellt sich mir aber prinzipiell die Frage, was es dann mit dem Kursspread auf sich hat: Der Briefkurs ist ja der Kurs, zu dem man ein Wertpapier beim Broker kaufen kann bzw. der niedrigste Angebotspreis dieses Wertpapiers, zu dem es jemand verkaufen will. Der Geldkurs dagegen der Kurs, zu dem man das Papier an den Broker verkaufen kann bzw. der höchste Preis, den jemand bereit ist dafür zu zahlen. Soweit die Definitionen aus Wikipedia.

 

Was mich nun ein bisschen verwirrt, ist der Zusammenhang mit obigen Artikel, gemäß dem ja die betreffende Aktie zum einheitlichen (!) Kurs von 101 Euro gehandelt wird. Also zahlen sowohl die beteiligten Verkäufer als auch Käufer BEIDE 101 Euro. Der Broker als Vermittler würde in diesem Fall ja nichts verdienen, er schiebt für die Teilnehmer ja nur das Geld und die Aktien hin und her zum Einheitspreis. Was wäre denn dann in diesem Beispiel der Spread? So wie ich das sehe 100 Euro - 100 Euro = 0, oder?

 

Mit obiger Rechnungsvorschrift käme man aber immer auf einen Einheitspreis für Verkäufer und Käufer. Wenn mir jemand erklären könnte, wie an dieser Stelle ein Kursspread ins Spiel kommt und wie dieser beispielhaft festgesetzt wird an einem ganz einfachen Beispiel, wäre das echt super!

 

 

 

Danke euch schonmal!

[testie]

Market Maker ist denke hier das Stichwort.

[bondholder]

Wen meinst du, wenn du von Broker sprichst?

 

Nehmen wir z.B. den Handel eines Genussscheines im Parketthandel an einem deutschen Börsenplatz (Beispiel):

Wenn ich als Kleinanleger dort einem anderen Anleger sein Papier abkaufe, wir beide das gleiche Limit angeben und zu dem Zeitpunkt keine anderen Order vorliegen, dann erhalten wir beide den Limitkurs.

Bedeutet das nun, dass unsere Banken jeweils nichts an der Transaktion verdienen?

Und arbeitet der Börsenmakler dann gratis?

In meinen Wertpapierabrechnungen werden Transaktionskosten sowohl von meiner Bank ("Provision") als auch Courtage (oder "Börsenentgelt") des Börsenmaklers ausgewiesen...

[Taos]

Auch ich bin noch Neuling, zwar mit viel angelesenen Wissen, aber in der Praxis doch unerfahren. Mir ist heute aufgefallen, dass der Geld-Kurs zuerst total stabil und mit einem ausreichenden Volumen angezeigt wurde (über mehrere Minuten hinweg). Sobald ich bei dem Kurs ein verkaufen wollte (Limit-Order) hat sich der Kurs nach unten verschoben. Nach ein paar Minuten beobachten und anschließend wieder ein Gebot war es wieder genau das selbe. Wenige Minuten nachdem ich den Verkauf-Kurs wieder erhöht habe, war auch der Geld-Kurs wieder etwas höher. Dieses Spielchen habe ich ca. 5 mal wiederholt und dann etwas irritiert abgebrochen.

 

Die Kursänderungen sind auch auf der Page der Börse Stuttgart so angezeigt worden, so dass ich ausschließen kann, dass es am Broker lag. Wenn ich Market Maker richtig verstanden habe, sind das doch echte Trades? Kann mir jemand erklären was da passiert ist? Ist der angezeigte Geld-Kurs nur ein fiktiver Wert ohne dass tatsächlich eine entsprechende Order existieren muss? Bedeutet das, dass auch der Kursspread nur ein fiktiver Wert ist, welcher eigentlich beliebig weit von der Wirklichkeit entfernt sein könnte? Wäre das anders gelaufen, wenn ich bestens verkauft hätte, da eine Limit-Order tiefer priorisiert wird?

 

Nur um sicher zu gehen habe ich das vorhin grad nochmals ausprobiert. Scheint noch immer gleich zu sein, selbst wenn ich direkt etwas unter den Geld-Kurs gehe.

[Ramstein]

Auch ich bin noch Neuling, zwar mit viel angelesenen Wissen, aber in der Praxis doch unerfahren. Mir ist heute aufgefallen, dass der Geld-Kurs zuerst total stabil und mit einem ausreichenden Volumen angezeigt wurde (über mehrere Minuten hinweg). Sobald ich bei dem Kurs ein verkaufen wollte (Limit-Order) hat sich der Kurs nach unten verschoben. Nach ein paar Minuten beobachten und anschließend wieder ein Gebot war es wieder genau das selbe. Wenige Minuten nachdem ich den Verkauf-Kurs wieder erhöht habe, war auch der Geld-Kurs wieder etwas höher. Dieses Spielchen habe ich ca. 5 mal wiederholt und dann etwas irritiert abgebrochen.

 

Die Kursänderungen sind auch auf der Page der Börse Stuttgart so angezeigt worden, so dass ich ausschließen kann, dass es am Broker lag. Wenn ich Market Maker richtig verstanden habe, sind das doch echte Trades? Kann mir jemand erklären was da passiert ist? Ist der angezeigte Geld-Kurs nur ein fiktiver Wert ohne dass tatsächlich eine entsprechende Order existieren muss? Bedeutet das, dass auch der Kursspread nur ein fiktiver Wert ist, welcher eigentlich beliebig weit von der Wirklichkeit entfernt sein könnte? Wäre das anders gelaufen, wenn ich bestens verkauft hätte, da eine Limit-Order tiefer priorisiert wird?

 

Nur um sicher zu gehen habe ich das vorhin grad nochmals ausprobiert. Scheint noch immer gleich zu sein, selbst wenn ich direkt etwas unter den Geld-Kurs gehe.

1. Für eine qualifizierte Diskussion solltest du die WKN nennen.
2. Warum hast du nicht ein tagesgültiges Limit gesetzt?

[Taos]

1. Für eine qualifizierte Diskussion solltest du die WKN nennen.
2. Warum hast du nicht ein tagesgültiges Limit gesetzt?

 

 

Es geht um: A111X9 "iShares Core MSCI Emerging Markets IMI"

Es war eigentlich ein tagesgültiges Limit, trotzdem habe ich bei dem Limit erwartet, dass die Order direkt ausgeführt wird. Bei dem Verhalten war ich mir dann nicht sicher, ob ich die Order besser morgen z.B. auf Xetra ausführe.

 

https://www.boerse-s...ATION=104235777

 

Die letzten Versuche waren zwischen 19:19 und wo der Geldkurs kurzfristig auf 19,66 runter ist und 20:15, da war der angezeigte Geldkurs auf der Webpage bei 19.82