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Reini
· bearbeitet von Reini

Hallo,

 

da ich mich in letzter Zeit etwas für Aktien interessiere, versuche ich gerade, auch mit Hilfe geeigneter Literatur, etwas über Einschätzung von Aktien zu lernen (auch wenn ich grad konkret kein Geld zum investieren habe). Dabei interessiert mich eigentlich nur die fundamentale Aktienbewertung, da ich Aktien eher als langfristige Beteiligung an Unternehmen betrachte.

Naja, jedenfalls stoße ich gelegentlich auf Unternehmen, deren Marktwert deutlich unter dem Eigenkapital liegt. Nur als Beispiel nenne ich mal die Firma Pongs & Zahn, eine kleine Beteiligungsgesellschaft (WKN: 695400), über die ich sonst nichts weiß. Im Geschäftsbericht lese ich folgende Bilanzdaten für 2004:

 

Aktiva:

Umlaufvermögen: 27 Mio. €

Anlagevermögen: 35 Mio. €

Passiva:

Eigenkapital: 46 Mio. €

Verbindlichkeiten: 15 Mio. €

--

Bilanzsumme: 61 Mio. €

 

Der größte Teil des Anlagevermögens besteht aus Beteiligungen an z.T. börsennotierten Unternehmen.

Bei Cortal Consors erfahre ich dann: Marktkapitalisierung = 18 Mio. €.

2004 hat die Firma übrigens einen Jahresfehlbetrag von ca. 543 000 € ausgewiesen, im Vorjahr waren es 634 000 € Überschuss.

 

Alles in allem scheint die Firma doch ziemlich unterbewertet, oder nicht? Oder welche zusätzlichen Faktoren könnten eine so niedrige Bewertung rechtfertigen? Ich habe, wie gesagt, nicht konkret vor, Aktien dieser Firma zu kaufen. Es ist eher allgemeines Interesse.

Den Aktionären könnte ja nichts besseres passieren, als eine Liquidierung dieser Firma :blink:.

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Laser12

Hallo,

 

Du könntest Deine Vergleiche auf jüngere Daten beziehen als auf den Jahresabschluss 2004.

 

Ich will nicht ausschließen, dass das Unternehmen unterbewertet ist. Allerdings ist das aus dem Jahersabschluss der Gesellschaft und den Zwischenberichten nicht erkennbar.

 

Eine Anlage wäre darauf ausgerichtet, dass

a.) eine Unterbewertung tatsächlich besteht und

b.) diese Unterbewertung abgebaut wird.

 

Der Jahresabschluss 2004 scheint auf auf den 1. Blick die erforderlichen HGB-Standards zu erfüllen. Für ein Informationsbedürfnis eines Aktionärs reicht das nicht aus. Weder auf .a) noch auf b.) kann man daraus schließen.

 

Ich würde mir ggf. auch die Mühe machen zu prüfen, ob die Gesellschaft die DRS für Zwischenberichte einzuhalten hat und ob diese eingehalten sind.

 

Aus meiner ganz persönlichen Investorensicht sind die Jahresabschluss und Zwischenbeichte isbesondere im Eigenkapitalbereich unzureichend (freiwillig) untergliedert bzw. mit Zusatzinformationen versehen und damit als Basis für eine positive Investitionsentscheidung unzureichend.

 

Davon abgesehen würde ich grundsätzlich nicht in "5-Mann-Buden" investieren.

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Sperber
· bearbeitet von Sperber
Alles in allem scheint die Firma doch ziemlich unterbewertet, oder nicht? Oder welche zusätzlichen Faktoren könnten eine so niedrige Bewertung rechtfertigen?

 

Dass die Anleger den Wert der einzelnen Aktiva Posten anders bewerten als das Unternehmen.

 

Unterschätze nicht die Diskrepanzen, die sich zwischen dem Wert, mit dem Anlagevermögen in der Bilanz angegeben ist und einem tatsächlichen Liquidationswert ausbilden können! Eine riesige Maschine, deren Konstruktion 1,0 Mio Euro gekostet hat und deren Transport und Installation in die Fabrikationshalle des Unternehmens weitere 500.000 Euro gekostet hat (vielleicht musste für sie das Fundament verstärkt werden) steht viellicht am ersten Tag mit 1,5 Mio Euro in der Bilanz, würde bei einem Verkauf an einen Konkurrenten aber vielleicht nur 500.000 Euro einbringen, da er sie erstmal wieder ausbauen, zerlegen in seine Fabrik transportieren und dort erneut einbauen müsste - und vielleicht gerade garkeine Notwendigkeit dazu sähe, wenn sie ihm nicht deutlich unter Marktpreis angeboten würde.

 

Ganz extrem können die Unterschiede bei immateriellen Anlagewerten sein. Hier bilanziert das Unternehmen den Wert meist nach Aufwand den es gekostet hat sich diese anzueignen - aber das bedeutet noch lange nicht, dass irgendwer anders auch den gleichen Preis dafür bezahlen würde. Ein Patent dafür, wie man z.B. aus Gold Blei herstellen kann bleibt trotz aller Entwicklungskosten eine blödsinnige und damit wertlose Idee :)

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cubanpete

Es gibt manchmal solche Babys, die tot mehr wert sind als lebendig. Aber es gibt auch genügend professionelle "Jäger", die sich genau nach so etwas umschauen. Du müsstest die Buchhaltung schon sehr genau auseinandernehmen, wie schon erwähnt der Buchwert entspricht praktisch nie dem Verkaufswert.

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